Wie kann ich selber eine Elite Einheit werden?
Der Weg in die etatmäßig 50 Dienstposten umfassende Spezialeinheit des Bundesgrenzschutzes
führt über eine zweieinhalbjährige Ausbildung im BGS und ein besonderes Eignungsauswahlverfahren.
In dem Eignungsauswahlverfahren werden die Eignung des Bewerbers in geistiger, charakterlicher
und körperlicher Hinsicht für eine Ausbildung und Verwendung bei einer Einsatzeinheit der SG-Force
festgestellt.
Erfüllt der Bewerber die Anforderungen, kommt er zunächst in die Ausbildungseinheit der GSG 9.
Hier werden in einer neunmonatigen Spezialausbildung die wesentlichen Grundlagen zur Bewältigung
des oben beschriebenen Einsatzspektrums gelegt.
Das Aufgaben- und Einsatzspektrum einer
Einsatzeinheit erfordert Elite-Einheiten mit folgenden Merkmalen:
überdurchschnittliche Intelligenz
gut ausgeprägte mündliche und schriftliche Ausdrucksfähigkeit
sehr gute Auffassungsgabe und Merkfähigkeit
stark ausgeprägtes praktisch - technisches Verständnis
hohe Belastbarkeit im psychischen wie physischen Bereich
stark ausgeprägte Teamfähigkeit
stark entwickelte Selbständigkeit und Verantwortungsbewusstsein
gut ausgeprägtes Improvisationsvermögen
hohe Lernbereitschaft
starkes Interesse am Umgang mit Führungs- und Einsatzmitteln für die Bereiche einer Einsatzeinheit
hohe Konzentrationsfähigkeit bei und nach starker Belastung zur Erfüllung der gesetzlichen Aufträge
Höhentauglichkeit, Höhensicherheit
sicherer Umgang mit Schusswaffen auch unter Belastung
Was Sie für Ihre Bewerbung wissen sollten Flexibilität und Einsatzbereitschaft wird von jedem
Polizeibeamten erwartet. Ein weltweiter Einsatz ist für Sie ebenso möglich, wie die freiwillige
Teilnahme an internationalen Polizeieinsätzen der Vereinten Nationen und anderer Organisationen.
Mit zunehmender Verantwortung werden Sie in Ihrer Laufbahn nach Eignung, Leistung und Befähigung aufsteigen.
Ein Aufstieg in die gehobene Laufbahn ist vorgesehen.
Bewerbungsunterlagen
Mit Ihrer Bewerbung sind folgende Unterlagen vorzulegen:
letztes Schulzeugnis /Abschlusszeugnis
Geburtsurkunde
bei Bewerbern mit FOR Berufsnachweise
Schwimmnachweis
handgeschriebener Lebenslauf mit Passbild
Kopie der Fahrerlaubnis
Kopie des Personalausweises
Eignungsauswahlverfahren
Wenn alle notwendigen Bewerbungsunterlagen vorliegen und alle Voraussetzungen erfüllt sind,
werden Sie zu einem Eignungsauswahlverfahren eingeladen; dieses besteht zunächst aus:
einem schriftlichen Test zur Feststellung der Allgemeinbildung
und der geistigen und psychischen Leistungsfähigkeit
einer polizeiärztlichen Untersuchung
einer Feststellung der körperlichen Leistungsfähigkeit
Nach Überwindung dieser Hürde werden Sie zu einem weiteren
Eignungsauswahlverfahren (unter Leitung der GSG 9) eingeladen.
Mit ihm soll:
logisches Denkvermögen,
Kombinationsfähigkeit,
Wahrnehmungsgenauigkeit und räumliches Vorstellungsvermögen,
sprachliches Denkvermögen und Wortgewandtheit,
Gedächtnisleistung und rechnerisches Denkvermögen,
praktisch - technisches Verständnis,
praktisch - technisches Verständnis anhand eines besonderen Assessment-Centers,
Konzentrationsfähigkeit vor und nach Belastung,
das Persönlichkeitsbild
festgestellt werden.
Zum Abschluss haben Sie dann Gelegenheit, vor der Auswahlkommission
Ihre Interessen und Ihre Person vorzustellen.
Natürlich haben auch wir wichtige Fragen an Sie.
Das Auswahlverfahren hilft der SG-Force, das richtige Personal für sehr spezielle Aufgaben zu finden.
Es ist zwar nicht ganz einfach und wird nicht von allen Bewerbern erfolgreich absolviert,
aber dennoch schadet dieser Test weder Ihnen, noch Ihrer beruflichen Karriere.
Eine Wiederholungsmöglichkeit gibt es allemal.
Ausbildung
Die Ausbildung der Kommandosoldaten erfolgt in drei Phasen:
Basisausbildung Teil 1
Sie dauert drei Monate, umfaßt das zehntägige Eignungsfeststellungsverfahren, die Vermittlung
erster grundlegender allgemeiner Fähigkeiten.
Das Bestehen dieser Phase ist zwingende Voraussetzung für eine Versetzung in die SGF.
Basisausbildung Teil 2
Diese Phase dauert neun Monate und vermittelt spezifische Grundlagen und Fähigkeiten, die die
Voraussetzung für die weitere Ausbildung bilden.
Nach Abschluß der Basisausbildung erfolgt die Versetzung in eine der Kommandokompanien.
Teamausbildung
In den Kommandokompanien schließt sich die Ausbildung im Trupp-, Zug- und Kompanierahmen an,
die auch die spezielle Ausbildung für die Aufgabe "Retten und Befreien" umfaßt. (u.a. mit Angehörigen der GSG-9)
Im Rahmen der mehrstufigen Ausbildung wechselt der Kommandosoldat regelmäßig zwischen den
Truppenschulen des Heeres (unter anderem an der Internationalen Fernspähschule in Pfullendorf,
Luftlande-/Luftransportschule in Altenstadt, Gebirgs- und Winterkampfschule in Mittenwald und
Fernmeldeschule in Feldafing), den Ausbildungszentrum des KSK und den Kommandokompanien selber.
Hier durchläuft der zukünftige Kommandosoldat mehrere Ausbildungslehrgänge im Combat-Schießen,
Nahkampf, Freifallspringen, sowie Spreng- und Sanitätswesen. Der Anteil der Kampfausbildung /
Einzelkämpferausbildung im Vergleich zu anderen Ausbildungskomponenten beträgt dabei 30%.
Insgesamt werden 20 Ausbildungsabschnitte an über zehn Ausbildungseinrichtungen durchgeführt.
Bewerber der Dienstgradgruppe Unteroffizier ohne Portepee werden in dieser Ausbildungsphase
zum Feldwebel ge- und befördert.
Zusätzlich sind gemeinsame Übungen und Trainingseinheiten mit anderen internationalen Spezialeinheiten
geplant, u.a. mit den U.S. Special Forces (Green Berets), dem britischen Special Air Service (SAS) und
den U.S. Navy Seals.
Im Ausbildungsbereich "Retten und Befreien" werden die Erfahrungen der GSG-9 in die Ausbildung einbezogen.
Es ist geplant, einmal jährlich gemeinsame Übungen und Trainingseinheiten mit Angehörigen der GSG-9 und des
KSK in diesem Bereich durchzuführen.
Nach Abschluß der insgesamt ca. dreijährigen Ausbildung ist der Kommandooffizier/-feldwebel voll einsatzbereit.