Iowa ist wohl das erste Land, das einem US-Bürger einfällt, wenn man ihn nach der Mitte vom Nirgendwo fragt. Die meisten Leute, die nicht aus Iowa kommen, sind der Meinung, dass dieser Staat das schwarze Loch der USA sei. Seitdem der Rock'n'Roll in den frühen 50ern verschwand, verschwand dieses Fleckchen aus der musikalischen Landkarte. Wenn man versucht, seit dieser Zeit einen großen Namen der Musik zu nennen, ist das schlicht unmöglich. Neun Freaks aus Des Moines, hineingesteckt in Industrie-Overalls, surrealistische selbstgebastelte Masken, und eine Musik, die sog. LA-NeoMetal, Death Metal, Hip Hop und heruntergestimmter Horror, sind dabei die unwissende Welt in ihren Bann zu ziehen wie Musiker beim "Clockwork Orange". Hast du dich jemals gefragt, wie eine durcheinandergeworfene NewMetal Band von der "Mitte vom Nirgendwo" klingt? "Ultra-Violence" fängt nur an, es zu beschreiben.
Schau dir 0, 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, and 8 an (ihre Namen sind DJ Sid Wilson, Drummer Joey Jordison, Bassist Paul Gray, Percussionist Chris Fehn, Gitarrist James Root, Sampler Craig Jones, Percussionist Shawn Crahan, Gitarrist Mic Thompson und Sänger Corey Taylor). Jeder von ihnen verfügt nicht nur über eine kämpferische Person und ein Bezug zu einer Nummer, sondern auch über Talent, ein bestimmtes Musikinstrument, das zu dem typischen Slipknot-Sound beitragen kann, zu beherrschen. Mit der Ausstattung und den Talenten (um nicht ein sehr komplexes Song-Writing zu nennen) hat die Welt keine andere Wahl: Slipknot ist angekommen, und du musst entscheiden, wie du damit umgehen willst.
Als die Band in der zweiten Hälfte von 1995 gegründet wurde, versuchten sie in einigen Plattenlabels Boden zu fassen. Durch ihre dürftige Umgebung hatten sie genug Zeit, ihren Musikstil auszubauen und zu perfektionieren. 1996 erschien dann vollkommen in Eigenregie erstellt, produziert und vermarket das Debüt "Mate. Feed. Kill. Repeat.". Hier geriet der Ball ins Rollen, und er hörte bis heute nicht auf. Nachdem sie die Aufmerksamkeit einiger Plattenlabels auf sich gezogen hatten, unterschrieben sie 1997 schließlich einen Vertrag bei Roadrunner Records mit Ross Robinson als Produzent und begannen "Slipknot" zu produzieren. Schon damals wusste Shawn, das die folgende Tour "ganz anders wird als alles was vorher dagewesen war. Sehen ist Glauben". Und man kann es sogar glauben, wenn man sie in ihreren Live-Auftritten sieht Neun Mitglieder in einer Band zu haben, muss lächerlich klingen. Shawn betont aber, dass sie nicht anders arbeiten könnten. "Wir haben einen guten Plan zum Proben gehabt in den letzten drei Jahren. Jeder von uns war pünktlich, wir arbeiteten immer zusammen. Unser Musik hängt so von den einzelnen Bandmitgliedern ab, dass wenn einer gehen würde, die Songs vollkommen verfälscht würden. Ohne eine bestimmte Person würde wirklich was fehlen. Sie müssen da sein. Jedes kleinste Element lässt die Songs magisch erscheinen." (Anm.: (Jetzt gehts wirkllich nicht mehr ohne) Wieso dreschen dann die Percussion-Leute auf Konzerten größtenteils aufeinander ein wenn jedes Element so wichtig ist?)
Obwohl Slipknot brutal aussehen wie sie sind, betonen die Bandmitglieder, dass das Aussehen nicht wichtiger sein sollte als die Musik. "Wir tragen die Sachen, die wir tragen, um etwas herumzuprobieren und die Leute zu fesseln", sagt Joey. "Wir taten das, weil wir in unserer Heimatstadt damit etwas Anonymität erhielten. Keiner hat sich so richtig für uns interesiert, und das war gut so. Es sollte um die Musik gehen. Also zogen wir den Kram an, das fanden die Leute mit der Zeit faszinierend, und es wurde ein große Sache daraus. Es passte beides zusammen." Obwohl sie mit den Masken mittlerweile tief verwurzelt sind, bleiben sie trotzdem eine Persönlichkeit im Ganzen. Shawn meint, dass die Masken ausdruck unserer Persönlichkeit sind. Es fühlt sich wirklich gut an, wenn wir die Masken für sagen wir eine Stunde tragen und sie anschließend ausziehen. Wir denken immer "Das war heftig", aber wir werden sie immer abziehen und anschließend noch etwas herumlaufen". Und die Präsentation wird sich ändern, genauso wie sich die Musik ändern wird. "Ich glaube, dass sich Slipknot ständig verändern wird. Jeder Mensch wird jedes Jahr älter, und jeder ändert sich, und das ist auch, was mit Slipknot passieren wird."
Die Nummernvergabe geschah allergings rein zufällig und keinem wurde eine bestimmte Nummer, die er unbedingt haben wollte, zugewiesen. Es war sehr spontan. Dank einem heftigen Ross Robinson, der für die Produktion verantwortlich war, wurde Teil 1 von Slipknot erfolgreich realisiert. Shawn ist der Meinung, dass Robinson enorm motiviert war für dieses Album, genauso wie wir es waren, mit ihm zu arbeiten. "Wir sind eine sehr, sehr aggressive Band, und wir wirken noch aggressiver, wenn wir als Band spielen. Aber Ross steckte uns in ein Studio und schlug uns. Er war einfach ganz dabei (Anm.: na klasse). Ross war jeden Tag hier und arbeitete mit uns, so dass er einen guten Eindruck von unserem Album bekam"
Als Reporter des Labels und Robinson selbst nach Des Moines kamen um Slipknot in ihrer besten Form zu sehen (live on stage), mussten die Bandmitglieder, anstatt in die Strip-Bars zu gehen, ein wenig After-Show-Unterhaltung betreiben. Nachdem sie einen Gast nach dem anderen umsorgt hatten, ging die Band nach Hause, weil sie vollkommen ausgebrannt war. Heutzutage wollen sie nicht mehr in Strip-Bars gehen, obwohl Des Moines in diesem Bereich führend ist. Shawn meint dazu: "F**k die Strip Bars. Wir wollen da nicht hin, wir haben noch viel zu tun. Das "viel" ging über in ein kleines Paket namens Slipknot. Es ist der Sound der Mitte vom Nirgendwo, ein Terrain, in dem Slipknot der König ist....