Vor langer, langer zeit irrte eine kleine Gruppe der Kinder der hohen auf dieser Welt umher. Sie waren nur in loser verbindung miteinander, und misstrauten sich. Nur wenn das wilde Wesen dieser Welt es erforderte, halfen sie sich und schlugen sich so durch. die Gruppe blieb klein. Trotz einiger Geburten, gab es auch viele Tote.
In diese Gruppe wurde eine Elfe hineingeboren, die man Kithara nannten. Von Kindheit an hinterfragte sie alles und jeden, und brachte somit ihre Eltern zur Verzweiflung. Erst viel später verstanden alle, was für eine außergewöhnliche Gabe Kithara hatte: sie akzeptierte die Dinge nicht nur, sondern sie wollte sie besser machen und in ihrer Neugier schuf sie platz für Veränderungen.
Ob es Schicksal war, oder nur Zufall, wer weiß. Eines tages wagte sich Kithara weiter weg vom Lager der Elfen als sonst - und stieß dabei auf einen anderen Elf. Jedenfalls hatte er zumindest etwas elfisches an sich. Erschrocken bemerkte sie ein Rudel Wölfe, das an seiner Seite lauerte. Jeder andere Elf aus Kitharas Gruppe hätte kehrt gemacht. Jeder außer Kithara. Neugierig näherte sie sich dem Elf. Seine stechenden gelben Augen erinnerten sie an die der Wölfe, die ihn umgaben. Ihre Blicke trafen sich...
Kithara kehrte allein ins Lager zurück. Und obwohl sie alle mit Fragen bestürmten, bewahrte sie die Wahrheit in ihrem Herzen. Erst als das Baby geboren wurde, merkte man wie anders es war. Es war tierisch, wild. Und doch hatte es etwas an sich, was allen anderen Elfen fehlte: es gehörte zu dieser Welt. Und wegen ihrer Wildheit, gab Kithara ihrer Tochter den Namen Wilddorn.
Wilddorn wuchs rasch heran. bald erwieß sich, dass ihr Anderssein auch Vorteile hatte. Durch ihr Wolfsblut war sie bald die beste Jägerin der Gruppe und sicherte sich so ihren Platz. Sie bekam mehrere Kinder, beides innerhalb und außerhalb von Erkenntnis, alle stolze Träger des Wolfsbluts. Mit der Zeit wurde sie mehr und mehr zur Führerin der Gruppe - bis sie eines Tages verschwand.
Monde waren vergangen, als sie endlich zurückkehrte. Und mit ihr kam ein Rudel Wölfe. Wilddorn gab keinerlei Erklärung ab wo sie gewesen war. Ruhig nahm sie wieder ihren Platz an der Spitze der Gruppe ein. Und einige murrten...
Das Murren spaltete die Gruppe. Einige hielten zu Wilddorn, andere misstrauten ihr, voller Angst vor den Wölfen. Und eines Tages war es dann so weit: die Gruppe teilte sich auf und ein Teil zog unter Führung von Wilddorn und den Wölfen weg. Sie wurden mehr als eine lose Gemeinschaft. Sie wurden ein Stamm. Und sie nannten sich die MONDREITER.
In ihren Anfängen waren die Mondreiter Nomaden, die immer dem Wild nachzogen. Sie lebten in den großen Wäldern auf der Ebene. Viel Jahreszeitenwechsel vergingen. Nach Wilddorn, führte Himmelsblume, ihre Tochter den Stamm weiter. Doch der Friede dauerte nicht lange an. Himmelsblumes Stamm stieß auf Menschen, und musste schließlich in die wilden Berggegenden fliehen.
Speerschaft, ihr Sohn, war Anführer während einer Krisenzeit: harte winter und wenig Wild schwächten den Stamm. Silberfluss, seine Tochter, war noch ein Kind als letzendlich die große Seuche ausbrach. Sie kostete vielen Elfen das Leben, inklusive Speerschaft, und da Silberfluss zu klein war um Anführerin zu werden, verstreute sich der Stamm in alle Himmelsrichtungen.
Jahre vergingen, doch Silberfluss und einige ihr treuen Elfen hatten überlebt. Silberfluss erklärte sich zur Anführerin und machte sich auf die Suche nach den verstreuten Überresten ihres Stammes. Sie führte sie zusammen, doch ihre Zahl war gering, und viele waren für immer verloren.
Silberfluss starb während eines Jagdunfalls, der auch Ralof das Leben kostete. Ihre Tochter Mondstein wurde zur Anführerin.
Und wer weiß, vielleicht stößt der Stamm unter der Führung von Mondstein auf die anderen verstreuten Reste Speerschafts Stammes...