Die Entfühung (2)

Rabies Gefangennahme

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(Hainjahr 1, Frühherbst)


Felsgewürm und Beule befinden sich in den Höhlen, in der Nähe des Ausgangs und wollen Eiterblase von der Wache ablösen.

Felsgewürm schlurfte grunzend durch den Gang. "Ich hab nicht die geringste Lust auf Wache! Wozu denn auch? Die Elfendinger trauen sich doch nicht, sich mit uns anzulegen! Und dann sind wir auch noch zu zweit! Nicht wahr, Beule?"

Beule grunzte zustimmend und laut, zog seine Keule lustlos hinter sich her. "Was ich nicht verstehe", beginnt er mit dümmlicher Stimme, "Was ich nicht verstehe is, dass immer wir Wache sein müssen... Wann ham denn Elfen mal uns Trolle schlagen können?"

Rabies wurde es langsam mulmig. Schon seit einiger Zeit strich sie nun um den Eingang wie ein Fuchs vorm Kaninchenbau umher und es tat sich rein gar nichts. Zudem war sie sich sicher, dass es nicht wirklich viel gebracht hatte bisher. Die Tatsache, dass sie alleine war, störte sie außerdem noch mehr, als die Tatsache, dass die Anderen wohl alle was zu tun hatten.

Felsgewürm kratzte sich: "Sag mal Beule, hast du überhaupt schonmal nen Elfen gesehen? Der König labert die ganze Zeit von den Teilen, aber sehen tut man nichts!"

Rabies hatte auf einem Felsen Platz genommen und spielte etwas lustlos mit einem ihrer Messer, als Tollpatsch zu ihren Füssen liegend, die Ohren spitzte und sich umsah. Gähnend richtete er sich auf und verschwand im Gebüsch.

Beule grunzte wieder: "Du hast noch nie nen Elfen gesehen? Sei froh, sowas hässliches will man nicht sehen!" Er überlegte angestrengt. "Rosa, klein, mit spitzen Ohren und seeehr hässlich", gab er dann an.

Rabies gähnte ebenfalls und begann mit der Spitze ihres Messers den Stein auf dem sie saß zu bearbeiten. Dabei ließ sie die Klinge galant über den Stein tanzen!

Felsgewürm erreichte endlich das Ende des Ganges und die große Steintür. "Naja, ich war auch noch nicht so oft draußen wie du, und als diese Bande von Spitzohren uns die Fädenspinner geklaut hat, war ich auch nicht dabei". Er machte sich am Rad zu schaffen um die Tür zu öffnen. "Hilf mir doch mal!"

Beule schlurfte neben den Zechkumpan und drehte an dem metallenem Rad, bis sich die schwere Steintür öffnete und Sternenlicht in den Gang trat. "Bäh..." schüttelte sich der Troll, bevor er die Augen abschirmte und ins Freie trat. "Siehste? Wegen dieser stinkenden Luft bin ich lieber unten...!"

Rabies spitzte die Ohren, etwas stimmte nicht an den Geräuschen der Nacht. Tollpatsch hätte jetzt besser gehört als sie, dacht sie.

Felsgewürm trat ein wenig zögernd ins Freie. Das helle Licht der Monde und Sterne blendete ihn nach der vollkommenen Dunkelheit der Höhlen. "So, wo müssen wir hin? Einfach hier stehen bleiben? Können wir das nicht drinnen machen?" Für seine erste Wache in der Gegend war Felsgewürm ziemlich nervös.

Beule schlurfte ins Freie, wo er sich auf einem Felsen niederließ und mit seinem Grinsen die gelblichen Zähne entblößte. Er schüttelte einen kleinen Beutel. "Lust auf ein Spielchen? Passiert doch eh nix!"

Rabies sprang schnell auf und ging in Tiefstellung. Sie kauerte am Boden und roch in der Nacht, zu der Richtung aus der die irritierenden Geräusche gekommen waren.

Felsgewürm munterte die Aussicht auf ein Spiel ganz gewaltig auf. "Na klar doch!" Dann beäugte er Beule misstrauisch. "Aber du betrügst mich nicht wie beim letzten Mal!" Felsgewürm war eben noch ein seeehr junger Troll.

Beule blaffte den Heißsporn an. "Ich betrüge nich, kleine Ratte, scheib dir das hinter deine noch nicht verschimmelten Ohren!" Murrend packte er die Würfel aus, legte ein paar Feueraugen daneben.

Jetzt hörte Rabies eindeutig mehr als Geräusche, die wie Knarzen klangen. Ihre Neugierde brachte sie dazu näher zu schleichen. Ihre vier Finger umschlossen den Schaft ihres Messers fest. Wenn das wieder Tollpatschs Art war sie zu ärgern, würde der Kleine sein Fett weg kriegen...

Felsgewürm zuckte leicht zusammen, popelte aus Verlegenheit an seinem Pickel rum und murmelte: "Schon gut, schon gut!". Seine Augen leuchteten beim Anblick der Feueraugen auf. "Ich setze diese zwei Steine gegen einen von deinen Feueraugen!" Er holte zwei kleine grünlich schimmernde Steine hervor.

Beule wirft die 7-seitigen Würfel knapp in die Luft, fängt sie wieder. "Zwei sagst du? Gut..." er grinste breit. ‚Die gehören so gut wie mir', dachte er sich und rieb sich die Hände. Dann warf er.

Rabies rümpfte die Nase, das roch nicht wie Tollpatsch. Eher wie Dung. Sie kratzte sich am Kopf. Irgendetwas störte sie an dem Geruch.

Felsgewürm musterte gespannt die Würfel, wie gebannt wartete er auf das Ergebnis. Oh nein, das konnte doch nicht wahr sein, der Wurf war ganz schön gelungen gewesen, das konnte er nicht so leicht überbieten. Er schnappte sich die Würfel.

Rabies schlich sich weiter heran und spähte in alle Richtungen. Sie fand einen Felsabsatz und versteckte sich dahinter.

Beules Grinsen wurde noch breiter, er bleckte seine gelben Zähne. "Na, Grünschnabel, versuch das zu überbieten!" Ein meckerndes Lachen verließ seinen Mund.

Felsgewürm murmelte unwirsch vor sich hin. Er warf die Würfel, hoffte und... "Hehe, gewonnen!" Er konnte sein Glück kaum fassen!

Rabies hörte ein lautes Lachen, sie war unsicher. Definitiv nicht Tollpatsch! Sie schluckte: es tat sich was!

Beule donnerte seine Faust auf den Felsblock. "Was?? Kann nicht sein!" Er betrachtete aus vor Ärger fast überquellenden Augen die Punkte des Würfels. "Gib's zu, kleine Ratte, du betrügst!" Er griff zu seiner Keule hinter sich, die mit vielen kleinen metallenen Stacheln bespickt war...

Felsgewürm sprang auf. "Was?? Ich soll betrügen? Du mieser Freund von Elfen! Du bist hier der Betrüger! Schon beim letzten Mal, und jetzt wieder! Aber es hat nicht geklappt, das Feuerauge gehört mir!"

Beule steckte die Feueraugen ein. "Elfenfreund? Du weißt ja nicht mal, was das ist, du dümmlicher... äh, äh..... du dümmliche dummer Idiot!", keifte er und besprühte seinen Gegenüber mit mächtig viel Spucke.

Rabies zückte ein weiteres Messer. Auch wenn das nicht viel an Schutz sein würde, die gespitzten Klingen würden reichen um beide Stimmen und die dazugehörigen Wesen in Schach zu halten. Sie sandte Tollpatsch ‚#Gefahr!#', und nahm eine sprungbereite Position ein.

Felsgewürm sah nur noch die Feueraugen in Beules Tasche verschwinden, und konnte an nichts anderes als den Verlust von dem was rechtmäßig ihm gehören sollte denken. Er sah rot und stürzte sich auf den Älteren. "Gib mir sofort das Feuerauge, das mir gehört!! Und du bist ein Freund von Elfen, denn schlimmer und mieser kann keiner sein!!"

Rabies dachte, dass die Stimmen wohl eindeutig Trollen zuzuordnen wären und machte sich bereit dem auf die Schliche zu kommen, indem sie sich das näher ansah! Ein Streit schien sich zu entwickeln, und was würde besser geeignet sein herein zu platzen, als zwei sich ankeifende Trolle? Und sie sprang aus ihrer Deckung hervor. "Ihr seid die Miesesten!" Sie richtete die Messer auf ihre dunklen Gegner. "Seid ihr gekommen um euren trotteligen Freund zu finden?"

Beule packten den übereifrigen Troll fest am Kragen und grinste hämisch lachend. "Du kleiner..." Er hielt inne, die Keule erhoben. "Schau mal Felsgewürm, DAS sind Elfen!" Er warf den Jüngeren zu Boden indem er ihn losließ und betrachtete vergnügt die Elfe. Die würde es sicher nicht wagen... oder?

Felsgewürm wurde von der plötzlich auftauchenden Elfe völlig aus der Fassung geworfen. Was, das war ein Elf? Die waren ja hässlicher als er gedacht hatte! Vor lauter Verblüffung wehrte er sich gar nicht gegen Beules Behandlung.

Rabies grinste ebenso grummelig zurück. Eiterblase war ja schon ekelig gewesen, aber diese beiden hätten sie beinahe dazu gebracht sich über den nächsten umgekippten Baumstamm fallen zu lassen und Essen auf dem Waldboden zu verteilen!

Rabies richtete sich kerzengerade auf, was sie nicht sonderlich größer machte, aber wesentlich stolzer aussehen ließ- Sie wendete die Steinmesser in ihrer Hand und legte den Kopf schief.

Beule grinste hämisch, sein Blick wanderte zu den Dolchen. "Süß-nicht?" Er stubste den sich aufrichtenden Jungtroll in die Rippen, deutete auf die Waffen. "Hey, Spitzohr... du willst uns doch nicht etwa damit pieksen, oder?" Er holte einen Trolldolch hervor, ließ das Metall im Mondlicht glänzen.

Rabies staunte nicht schlecht, als sie das Glitzernde sah und war sofort wie magisch davon angezogen. Sie trat einen Schritt vor, den Blick fest auf das Ding gerichtet. Doch dann besann sie sich: sie musste es haben!

Felsgewürm guckte erst ein wenig blöd, bis er sah worauf Beule hinaus wollte. Steindolche! Diese Elfen waren wirklich primitiv! Er grinste. Vielleicht konnte man daraus ein Geschäft machen? Auch er zog eine Klinge hervor. "Na Elf, willst du das haben? Was gibst du mir dafür?"

Rabies leckte sich über die trockenen Lippen. Sie hörte einen Moment nur die Stimme des etwas kleineren Trolls und überlegte lange. Was hätte sie denn geben können? Dann sah sie sich die Trolle genauer an und erinnerte sich an den Streit. "Ich habe ein paar Feueraugen...!"

Beule grinste, wollte mal sehen, wie dumm Elfen wirklich sind... denn wo sollten sie Feueraugen her bekommen... die gab es soviel er wusste nur unter der Erde...

Felsgewürms Augen leuchteten auf als er die Feueraugen sah. Dann aber verengten sie sich schnell wieder. "Nunja, hast du aber auch genügend? Ich fordere so viele Steine wie du Finger hast für diese Klinge!"

Rabies verengte die Augen, wie weit konnte sie gehen? Dann meinte sei: "ich weiß wo ich sie finden kann: ich sag's dir, aber holen musst du sie dir selbst!" Sie überlegte und fügte hinzu: "Da kann ich nämlich nicht hin, wie du siehst, ich bin nämlich kein Troll!" Sie hoffte dass der Troll auf die Idee kam, dass sie einfach nicht trollisch genug war um an den Ort zu kommen, an dem die Trolle ihre Steine herholten!

Felsgewürm wurde beim Gedanken an die Feueraugenmine ganz warm. Wie würde Pustel ihn doch bewundern, wenn er sie so reich beschenken könnte... "Na gut, also wo sind diese Feueraugen?"

Rabies ließ sich nichts weiter anmerken. "Zuerst dein glitzerndes Messer!", forderte sie und verschränkte ihre Arme: "Selbst finden wirst du die Mine nie, nur ich kann dir das verraten! Und ich sag's nur dir, nicht dem Großen!" Sie schmeichelte dem Kleineren etwas und hoffte, dass beide sich gegenseitig ausschalten würden! Hämisch grinste sie in sich hinein.

Felsgewürms Grinsen verblasste bei den Forderungen de Elfen. "Und wer sagt mir, dass du mich auch tatsächlich zu den Feueraugen führst?" Trotzdem fühlte er sich von den Worten des Spitzohrs geschmeichelt. Na, er hatte Beule ganz gewaltig ausgestochen, er würde der Reichere sein!

Rabies war mit sich zufrieden, nicht nur Eiterblase war dämlich, gewesen mit seinen Spießchen, warum sich die beiden noch nicht nach ihm erkundigt hatten, wusste sie aber auch nicht! Dann kam ihr eine Idee: "Nun Eiterblase kannst du fragen, wenn er wiederkommt. Dem habe ich für seinen schönen Spieß einen Busch mit den besten Traumbeeren gezeigt. Da dürfte er noch drunter liegen!"

Felsgewürm grinste vergnügt. "Nun gut... Aber du haust auch ganz sicher nicht ab!"

Rabies nickte eifrig: "Nein, sicher nicht."Sie wies auf seine glitzernde Scharfkante: "Kann ich das mal anfassen?", fragte sie gierig und warf einen langen Blick auf die Klinge.

Beule grunzte: "Warte mal, Ratte..." Er machte einen Schritt vor... "Dann warten wir halt mal auf Eiterblase, vielleicht will der auch ncohmal tauschen. Schließlich ist er des Königs Sohn...! Er rümpfte die Nase.

Rabies knurrte in Beules Richtung: "Das kann dauern, der ist für ein Weilchen beschäftigt und ich glaube nicht, dass wir hier noch bei Sonnenaufgang stehen wollen!"

Felsgewürm grummelte unwillig. Sonnenaufgang konnte er nicht abwarten. Aber die schönen Feueraugen! Aber vielleicht wollte Beule ihn nur vom Gewinn abhalten. "Na wenn er beschäftigt ist, sieht er es bestimmt nicht gern wenn wir ihn stören, also lasst uns gehen! Wir sind zurück bevor er zurück ist, er kann dann tauschen."

Rabies schüttelte den Kopf und wiegte sich hin und her. "Das ist schon ein Stück Weg! Ich glaube nciht, dass ihr hier einfach wegdürft!"

Beule griff nach der Schulter des Heißsporns. "Hiergeblieben! Ich traue diesem stinkenden Elfenpack nicht!" Er hob die Keule in Richtung Rabies.

Rabies knurrte erneut in Richtung des Älteren.

Felsgewürm riss sich unwirsch los. "He, ich kann auf mich selbst aufpassen, du miese Ratte!"

Beule grummelte "Nichtmal das.... das Spitzohr will doch bloß mit uns dahin, damit wir ihr die Feueraugen besorgen...!"

Rabies roch kurz in die Luft. Tollpatsch war ganz in der Nähe, sie konnte ihn spüren. Sie emisnte zu Beule: "Ich habe weniger Interesse an den Steinen, als an der glitzernden Scharfkante."

Felsgewürm musterte die Elfe ungläubig. Sie hatte auch von gar nichts eine Ahnung!

Rabies leckte sich über die Lippen und meinte: "Ich habe andere schöne Steine! Die Feueraugen sind nicht mein Geschmack!" Sie richtete den Blick auf den Kleineren: "Aber deine Glitzerschneide ist sehr hübsch!"

Rabies trat einen halben Schritt näher. Schon fast zu nahe, gestand sie sich und war sich darüber im Klaren, dass es viel zu viel Risiko war, mit den Trollen so zu handeln!

Rabies fuchtelte mit dem Steinmesser in der Luft: "Komm schon!", stachelte sie den Troll an und knurrte.

Beule machte einen drohenden Schritt mit der Keule auf Rabies zu. "Spitzohr, wo sind diese Feueraugen...? Wir kennen uns bestens im Gestein aus... Weshalb haben wir sie noch nciht gefunden?"

Felsgewürm wurde das Spitzohr langsam unheimlich. Was die sich einbildete ihn so zu bedrohen? "He, immer ruhig!" Er wich leicht vor dem Messer zurück, packte ihren Arm und hielt ihn fest. "Beule wir können hier nicht versauern. Ich nehm die Brut mit, dann kann sie mir dieses Feueraugenversteck zeigen."

Beule grummelte nun lauter. "Ich sagte, wir warten auf Eiterblase, Grünschnabel!", blaffte er.

Felsgewurm fegte die Elfe beiseite um sich vor Beule aufzustellen. "Und ich sage machen wir nicht!"

Beule drohte dem Jüngeren. "Noch hab aber ich hier das sagen!"

Felsgewürm zögerte kurz, aber er war jetzt zu wütend. "Na du willst die Feueraugen doch nur für dich! Wenn du so unbedingt Eiterblase sehen willst, dann gehen wir doch ihn suchen, dann erzähle ich ihm von deinen Betrügereien!"

"Ich betrüge nicht!", brüllte der Troll, spie wieder mit Speichel um sich. "ja, lass uns Eiterblase suchen, dann kann der König nicht meckern!" er grunzte hämisch.

Felsgewürm stutzte auf einmal, da Beule so schnell nachgegeben hatte, Und etwas anderes war in seinem Trollhirn aufgegangen: als sie hier angekommen waren, war Eiterblase nicht da gewesen, nicht auf seinem Posten. Das war doch merkwürdig. Aber das Spitzohr hatte gesagt sie hätte ihm einen Traumbeerenbusch gezeigt. Na kein wunder. Wenn sie aber dem König meldeten, dass sein Sohn sich von seinem Wachposten unerlaubt entfernt hatte, würde es Ärger geben.

Felsgewürm überlegte weiter. Wenn sie Eiterblase also fänden, hätten sie ein Druckmittel gegen ihn. Da würde doch so einiges zusätzlich für ihn, Felsgewürm, rausspringen! Und er hätte Eiterblase auf seiner Seite...

Felsgewürm packte die Rabies. "Ja Elfe, zeig uns, wo Eiterblase ist!"

Beule grunzte zufrieden. Wieder einmal hatte er den jungen Heißsporn von einem mit Pickel übersäten Troll umstimmen können... das sah er schon an der Miene, die Felsgewürm aufsetzte. Stärkend trat er neben den Troll. "Rede Spitzohr!"

Rabies wehrte sich im ersten Moment gar nicht, als der Troll sie wie ein unnützes Stück irgendetwas hcohzog und festhielt. Erst als sie seinen stinkenden Atem wahrnahm reagierte sie, dann sprach auch noch der andere und sie hätte sich beinahe übergeben müssen!

Rabies kam ins Stottern: "Also wisst ihr... !! begann sie und wurde nervös, sie konnte nichts ausrichten und umklmmerte ihr Steinmesser fest. #Tollpatsch, Hilfe!# und bei dem Ruf grinste sie den Troll, der sie festhielt gönnerhaft an.

Felsgewürm schüttelte die Elfe kurz, aber heftig. "Was soll das Gestottere? Wir ham die ne einfach Frage gestellt!"

Beule hob drohend die mit Stacheln besetzte Keule an, ließ diese gefährlich neben der Elfe schwanken. "Hey, rosa Spitzohr, wir warten!"

Rabies sah ihre Lage wirklich für einen Moment aussichtslos: "Er ist ein ganzes Stück entfernt: ihr müsst mich schon runterlassen!"

Felsgewürm schnitt eine Grimasse und lockerte seinen Griff ein wenig. "Wo ist das, ‚ein ganzes Stück entfernt'...?"

Rabies atmete etwas auf: "Gar nicht weit in diese Richtung!" Sie deutete hinter sich und fügte hinzu: "Wenn ihr unbedingt wollt, dann bring ich euch hin!"

Beule brummte ungehalten. War Eiterblase, der Sohn des Königs wirklich so dumm sich wegen eines wahrscheinlich winzigen Traumbeerenbusches ‚ein ganzes Stück' auf den Weg zu machen? Ein fieses Grinsen zeigte seine gelben Zähne, als er sich die Antwort dachte: Ja, war er!

Rabies strampelte. "Nun lass mich schon los! Wie soll ich denn sonst vorgehen!"

Felsgewürm grunzte ein wenig unwillig. "Na, dann führ uns hin. Und zwar schleunigst!" Er ließ sie los. "Und hau bloß nicht ab!"

Rabies schien zu nicken. ‚Abhaun', dachte sie ironisch, ‚wahrscheinlich wären die Stinker zu doof um sie einzuholen!' Sie ging ein Stück in die gewiesene Richtung los und auf den Waldrand zu.

Beule ließ wieder die Keule auf und ab routieren, sein dämliches und selbstsicheres Grinsen verstärkten wohl noch immer den Eindruck eines, nun ja, Trolles, den Rabies haben musste.

Felsgewürm machte sich an ihr zu folgen. "In den Wald?" Ganz wohl fühlte er sich dabei nicht. "Wie weit ist es denn?"

Rabies drehte den Kopf über die Schulter zurück. "Nicht weit!", meinte sie leise betont und wandte schnell den Blick ab. ‚Wahrscheinlich war aber dieser Größere dumm genug das Glück zu haben sie mit seiner Keule zu treffen!' Sie grummelte leise vor sich hin.

Beule schnaubte abfällig, als er sich angewidert zwischen dem ganzen Grünzeug umsah... ein paar schöne Plize waren ihm lieber! Aber egal... Die Belohnung die er kommen sah, ließ ihn das auf sich nehmen und folgte dem Spitzohr und seinem dümmlichen Trollbegleiter.

Rabies dachte noch: ‚Ihr kommt nicht weit' und schon preschte im Rücken der Trolle ein graues fellbehangenes Wesen, mit scharfen Zähnen und gelb glühenden Augen aus dem Unterholz. Still hatte es gewartet bis es ein Stück treuselig seiner Freundin hinterhergegangen waren, bevor er sich aus seiner geduckten Position erhoben hatte und nun in einem schnellen Lauf auf die Trolle zurannte.

Felsgewürm schrie laut auf, als sich die Krallen des ‚Ungetüms' in seinen Rücken bohrten. Diese vermaledeiten Elfen! Er holte aus mit seiner Keule und schlug wild um sich.

Wie sich der Troll auch umwandte und schlug, der Wolf mit dem Trollblut schon befleckt an Krallen und Pfoten und der Schnauze traf den Schergen immer wieder blutig.

Beule schrie wütend auf, als der Wolf aus dem Gebüsch hervorschoss. Anstatt jedoch dem Troll beizustehen, stürzte er sich auf die Elfe zu, packte diese ziemlich grob am Arm und zerrte sie zu sich. "Kleines verlogenes Elfenstück!" zischte er.

Rabies konterte mit einem schnellen Hieb und schnitt dem Troll mit ihrer freien Hand über den Handrücken und den Unterarm. Bis der Troll endlich etwas Kräfte nachlassend ihren Arm so gut wie losließ und sie sich befreien konnte. "Ihr widerlichen Ungeheuer!"

Felsgewürm holte mit einem riesigen Schwung aus und ließ seine Keule auf den Wolf niederfahren. Die Wunden, die der Wolf ihm zufügte bluteten zwar, waren aber nicht viel mehr als Kratze für den robusten Troll.

Tollpatsch hatte wieder einmal sein Ungeschick zur Seite und gerade als er Felsgewürm angegriffen hatte und sich an seinem Arm festgebissen hatte traf ihn die Keule hart am Körper.

Beule knurrte zornig auf, zog reflexartig die Hand zurück, als das doch recht scharfe Steinmesser ihn verletzte. Er fluchte außer sich, seine Miene hellte sich jedoch etwas auf, als er das Jaulen des Wolfes hörte: Felsgewürm musste getroffen haben!

Felsgewürm sah auf, als der Wolf fiel. "Was war das für ein Ungetüm?" Dann auf einmal nahm er Rabies Flucht wahr. "Die Elfe! Du Dummkopf, du lässt sie entkommen!"

Rabies schlug einen schnellen Haken um aus dem Bereich von Beule herauszukommen und registrierte derweilen, dass Tollpatsch jaulend zu Boden fiel. Sie wurde wütend und stürzte sich nach einem kurzen Lauf auf den eh schon verletzten Felsgewürm. Der jüngere Troll stand mit schwer blutendem Arm da und sah die Elfe auf sich zukommen, die schnell erkannte, dass Tollpatsch den Arm wohl gut gepackt hatte. Es war gut möglich, dass der Troll seinen Arm nie wieder wie früher benutzen konnte.

Felsgewürm brüllte vor Wut auf und hieb wieder mit seiner Keule um sich. Das würde die Elfe büßen!

Beule rieb sich noch immer den Arm, bemerkte mehr aus dem Augenwinkel, dass sich der Elf auf den schon verletzten Felsgewürm stürzte. Mit einer Geschwindigkeit, die man ihm fast nicht zugetraut hätte schoss er vor und griff, dieses Mal noch fester nach der Elfe, die Keule warf er beiseite um ihr in einer Bewegung den Dolch zu entreißen.

Rabies spürte wie sie zurückgerissen wurde und hieb einen ungezielten Schlag in Felsgewürms Richtung. Dann konnte sie sich nicht mehr in seine Nähe bewegen, denn Beule hielt sie fest. Da dieses stinkende Stück Mist ihr auch das Messer hatte entreißen können, blieb ihr wohl nichts mehr übrig als in die starke Hand, die sie umklammert hielt zu beißen.

Beule schrie auf, machte dieses mal jedoch nicht mehr den fatalen Fehler, die Elfe loszulassen. Stattdessen verstärkte er seinen Griff nochmals, wollte der Elfe die Luft nehmen, als Rache für den Hieb mit dem Messer!

Felsgewürm grinste die Elfe hämisch an und kam drohend auf sie zu. "Jetzt haben wir dich! Und wo ist Eiterblase?"

Rabies drehte den Kopf trotzig weg: "Den werdet ihr nicht wieder sehen!" Sie wusste, dass es falsch war in ihrer Situation die Trolle noch weiter zu ärgern, aber es war jetzt eh egal was sie sagte.

Felsgewürms Grinsen wich einer Grimasse zwischen Wut und Schmerz. Sein Arm blutete immer noch heftig, doch er ignorierte ihn. "Oh doch, das werden wir! Und das Versteck der Feueraugen bekommen wir auch aus dir raus!" Er knirschte mit den Zähnen.

Rabies hörte plötzlich auf sich zu wehen. Wenn sie sie nun auch mit in die Gänge schleppen würden, dann kam sie ja gar nicht mehr heraus und würde gefangen sitzen in den dunklen Gängen. Und niemand wusste etwas davon! Sie schluckte schwer und spürte wie sie immer weniger Luft zum Atmen hatte - oder lag das an Beule der ihr die Luft abwürgte?

Sie nickte plötzlich und schrie auf: "Ich zeig euch Eiterblase und ihr lasst mich in Ruhe!"

Beule zeigte Felsgewürm ein gehässiges, hinterhältiges Grinsen, als er zu Rabies "Einverstanden!" sagte. "Aber loslassen werde ich dich solange nicht!"

Felsgewürm nickte zustimmend. Die Elfe freilassen kam ihm aber gar nicht in den Sinn- Für wie blöd hielt die ihn eigentlich?

Rabies witterte eine geringe Chance und sah Felsgewürm ins Gesicht, er war ja so hässlich hörte sie sich denken, lenkte aber sofort wieder auf ihre missliche Situation ab! Dabei fiel ihr Blick auf den Boden hinter Felsgewürm. Dort lag etwas großes graues und bewegte sich nicht. Rabies rief ihn: #Tollpatsch?# Doch für's erste erhielt sie keinerlei Antwort. So etwas wie Wut glomm wieder in ihren Augen auf, aber irgendwie würde sie die Trolle dafür büßen lassen!

Beule verstärkte zur Untermalung noch einmal seinen Druck, der Elfe musste die Luft so ausgehen. "Heda! Wolang?" Er lockerte seine ‚Umarmung'.

Rabies wurde von dem Gedanken an eine schwere Verletzung von Tollpatsch weggerissen und sah sich kurz orientierend in der Gegend um. "Da!" sprach sie dann leise und hatte langsam Angst, dass der Troll sie bei der nächsten ‚Umarmung' umbringen könnte.

Beule grunzte. "Geht doch!" Dann setzte er sich samt liebevoll umarmter Rabies in Bewegung.

Felsgewürm folgte den beiden. Den Wolf beachtete er nicht weiter, der war für ihn schon gestorben. Jetzt zählte nur noch Eiterblase und die Feueraugen.

Beule folgte den Anweisungen der Elfe mürrisch und gelangte dann an den Ort, den Rabies ihnen zeigen wollte. Er konnte leider weit und breit keinen Eiterblase entdecken, was die Elfe auch zu spüren bekam. "Hey, wo ist der?"

Rabies hieb schon fast mit verzweifelten Gesten auf Beules Arm ein! "Lass los!" knurrte sie, soweit es ging und bewirkte tatsächlich, dass der Troll seinen Griff etwas lockerte. Sie sah sich um und meinte dann: "Er steht genau vor euch!"

Felsgewürm glotzte blöd. "Wo? Du hältst uns wohl zum Narren, hier ist nicht die geringste Spur von einem Troll, geschweige denn von Eiterblase!" fuhr er sie wütend an.

Beule grinste breit: "Spitzohr, raus mit der Sprache! Wo ist er?!" Seine starken Arme drohten wieder den Griff zu festigen.

Eiterblase hatte bis zu diesem Punkt jeden weiteren Widerstand aufgegeben gehabt, doch jetzt, als er Beules Stimme hörte, regten sich seine Lebensgeister wieder. "Beule! Ich bin hier!" brüllte er, obwohl er den Mund fast nicht aufbekam und rüttelte am dichten Pflanzengefecht, das ihn völlig eingesponnen hatte.

Beule hob den Kopf. "Eiterblase! Wir holen dich!" Er überlegte kurz... "He Felsgewürm, er ist da drüben. Hol ihn raus, ich muss auf das Spitzohr aufpassen!"

Felsgewürm sah sich etwas verwirrt um, als er Eiterblases Stimme hörte. Wo kam die nur her? Total irritiert sah er das dichte Gestrüpp vor ihm wanken. Erschrocken wich er ein paar Schritte zurück, bis ihm wieder einfiel was die Elfe gesagt hatte: Eiterblase war direkt vor ihnen!

Felsgewürm machte ein paar Schritte auf die Pflanzenansammlung zu und zog einen seiner Dolche. "Eiterblase, bist du das?"

Eiterblase grummelte immer lauter. "Ihr Dummköpfe, holt mich da endlich raus, anstatt hier rumzuschwafeln! Diese dreckigen Elfen!"

Felsgewürm seufzte verhalten. Ja, das war Eiterblase, kein Zweifel. Aber Elfen sollten ihm das angetan haben? Er konnte es kaum glauben. Nicht ganz so vorsichtig wie er es eigentlich sollte begann er die ranken zu zerhacken.

Beule hielt Rabies weiterhin fest, er lockerte seinen Griff kein bisschen. Interessiert beobachtete er die Befreiungsaktion... der König würde sie belohnen!

Eiterblase sah auf einmal eine Klinge nur haarscharf vor ihm durch die Pflanzen dringen. Er zog seinen Bauch ein. "He, du Dreckskerl, spinnst du? Pass gefälligst auf!"

Felsgewürm schreckte ein wenig zurück und grummelte missmutig. "Hol dich doch selbst da raus, wenn du so bist!" Doch er vollendete sein Werk, immer die Belohnung die der König ihm geben würde vor Augen.

Beule beobachtete, wie Eiterblase mehr und mehr aus dem Grünzeug geschält wurde, bis er murrend vor ihnen stand. Grinsend betrachtete er den Troll.

Eiterblase konnte endlich aus seinem engen Gefängnis klettern. Er musste erst einmal tief Luft holen, und seine Laune besserte sich erst, als er die Elfe in Beules Armen sah. "So, ihr habt also eins von den Miststücken gefangen! Na warte, du mieser Elf! Ich werd's dir heimzahlen!"

Beule hielt Rabies dem Troll grinsend entgegen. "Jap, mach ruhig, die kann dir nichts mehr tun!"

Eiterblase packte sich Felsgewürms Keule, holte aus und ließ sie mit voller Wucht auf Rabies Schädel niederrasseln.

Felsgewürm sah Eiterblase doch ein wenig besorgt an. So wütend hatte er den Sohn des Königs noch nie gesehen. "Und was machen wir jetzt mit dem Ding da?" Er zeigte auf das leblose Bündel in Beules Arm.

Beule grunzte zufrieden. "Lasst sie uns mitnehmen, sie kann der anderen Gesellschaft leisten!" Er lachte gehässig und machte sich auf den Rückweg. "Und das Wolfsvieh ist auch hinüber!"

Felsgewürm rieb sich die Hände. Oh, der König würde glücklich sein! Eine Elfe hatten sie gefangen, und seinen Sohn befreit. Nun würde Pustel doch endlich sein sein...

Und Rabies? Ganz verlassen ist sie nicht, denn ihre Stammesmitglieder sind schon auf dem Weg um sie zu retten. Unwissend allerdings...

Sowohl Vorgeschichte als auch Fortsetzung dieses Rollenspiels im Rollenspiel 'Die Entführung (2)'