Das 1. Japanische Sommerfest
im Museum für Völkerkunde in Hamburg

In Hamburg ein japanisches Sommerfest zu veranstalten, war eine Idee der japanischen Gemeinde, die sich in diesem Fall durch die Japanische Schule repräsentiert. Viele Japaner und Japanerinnen haben für Ihren Aufenthalt in Deutschland einen Yukata, einen leichten Sommerkimono aus Japan mitgebracht, in der Hoffnung, dieses eigentümlich japanische, farbenfrohe Kleidungsstück einmal vorführen zu können. Den meisten fehlte es bisher jedoch an der passenden Gelegenheit. Ein Sommerfest ist die beste Gelegenheit für das Tragen des Yukata. Dieses Beispiel ist einer der Gründe, warum die japanische Gemeinde sich ein Sommerfest gewünscht hat, und veranschaulicht das Gefühl der Japaner und Japanerinnen in Hamburg, die schönen Seiten der eigenen Kultur nicht nur für sich selbst im Ausland aufleben zu lassen, sondern auch die Einheimischen daran teilhaben zu lassen.


Am Samstag, dem 24. und am Sonntag, dem 25. August 2002 war es dann soweit: durch ein Trommelkonzert der Gruppe Doki Doki Daiko und Grußworte von Prof. Dr. Wulf Köpke, Direktor des Museums für Völkerkunde, und Generalkonsul Hiroshi Sakurai wurde das 1. Japanische Sommerfest eröffnet.

 
Im Innenhof, im Foyer, in den Hörsäälen und in der Zufahrt zum Museum wurden die unterschiedlichsten Attraktionen geboten, wobei traditionelle Elemente japanischer Sommerfeste mit modernen und auch westlichen Programmpunkten gemischt wurden. 
Im Innenhof des Museum stand ein Yagura, ein Turm genau wie in Japan bei Sommerfesten in Tempelhöfen zu sehen ist. Wie auch in Japan wurde um den Turm herum der Bon Odori Tanz getanzt. Viele Japanerinnen trugen dabei ihren Yukata. Auf diese Gelegenheit hatte man gewartet!
Gleichzeitig wagten auch viele Deutsche, bei den ungewohnten Schritten mitzumachen.
Mitmachen konnte man auch beim Karaoke.
Wer "nur" genießen wollte, konnte bei einem Becher Sake, Plaumenwein oder auch Calpis, einem alkoholfreien Softdrink, den musikalischen Darbietungen einiger Lehrerinnen der Japanischen Schule lauschen. Neben japanischer Musik erklang zwischendurch auch Flamenco und Gospel, denn es gibt keine Vorschrift, die besagt, dass es auf japanischen Sommerfesten ausschließlich kulturelle Darbietungen japanischen Ursprungs geben dürfe. Flamenco und Gospel sind zur Zeit in Japan sehr beliebt.

Ähnlich verhält es sich mit chinesischen Frühlingsrollen, deutschem Baumkuchen und deutschem Bier, sodass auf dem Sommerfest diese kulinarischen Genüsse neben Sushi, Yakitori und Dorayaki-Kuchen angeboten wurden. Auch Yakisoba (Bratnudeln), Ramen (Nudelsuppe), Curry-Reis und Castella-Kuchen sind ursprünglich nicht japanisch, wurden aber auf dem Sommerfest von Japanern und Deutschen gleichermaßen genossen. 
Übrigens kamen auch Besucher aus anderen Nationen z.B. aus den USA und nicht alle Besucher wohnen in Hamburg, sondern einige haben sind aus Neumünster oder Bremen aufgemacht, um dieses Fest zu besuchen. 

Wer z.B. aufgrund des langen Weges eine kontemplative Pause benötigte, konnte in Betrachtung des eigens angelegten japanischen Gartens verharren.

Die Einführungen in die Kampfkünste Kendo, Karate, Shorinji, Aikido und Kyudo, die Kimono- und Teezeremonie-Vorführungen, das Kalligraphie- und das Go-Spiel-Zelt und die Mitmach-Aktionen für Kinder (Masken und Kokeshi-Püppchen basteln, Origami) waren beide Festtage über ohne Unterlass ausgesprochen gut besucht. Insgesamt kamen zum Sommerfest 3300 Besucher!

Das Japanische Generalkonsulat, das Mitveranstalter war, hat sich in der Wahrnehmung der Besucher geändert. Während es früher ein eher steifes Image als "typische Behörde" hatte, konnten die Mitarbeiterinnen durch ihre Beiträge in der Moderation der Veranstaltung beweisen, dass man auch im Konsulat locker und offen sein kann.

Das Sommerfest war somit für die Veranstalter und Organisatoren ein großer Erfolg.
Das Japanische Generalkonsulat bedankt sich beim Museum für Völkerkunde, bei der Japanischen Schule und bei Japan Feinkost für das tatkräftige Engagement. Weiterhin geht unser Dank an das Aikido Dojo, das Alster Dojo, die ESTV Budoabteilung, die Go Gruppe der Universität Hamburg, die Kalligraphiegruppe Motomura, Animexx, Asahi Beer, Choya Umeshu, Hakushika Sake, die Holsten Brauerei, Kikkoman, Kirin Europe, Nissin Food, Niwa Gartenanlagen, Nehring & Thuroczy, die Japan Foundation und das Japanische Fremdenverkehrsamt.


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