Letzte
Aktualisierung:
08.06.2002
Wien
- Charmante
Hauptstadt
Mehr als die meisten
anderen Städte ist Wien von Legenden geprägt. Wieviel davon Wahrheit ist und
wieviel Phantasie – das zu entdecken gehört zum Abenteuer eines jeden Wienbesuchs.
Als ehemalige Hauptstadt des Habsburgerreichs, zu dem nicht nur Slawen und
Ungarn, sondern auch Deutsche, Spanier und Italiener gehörten, war Wien seit
je ein Treffpunkt für Menschen, wo die verschiedensten Kulturkreise miteinander
in Berührung kamen.
Gesprochen wird hier Deutsch – mit einer wienerischen Note. Stadt und Leute
sind jedoch zu sehr vom Balkan geprägt, als dass man Vergleiche mit Hamburg,
Berlin oder Frankfurt anstellen könnte.
Der
Charme des 18. und die Pracht des 19. Jh. haben zum grössten Teil den 2. Weltkrieg,
die Immobilien-Spekulation der Nachkriegszeit und die unvermeidliche, verkehrsbedingte
Umweltverschmutzung überstanden. Die heitere Stimmung der von Bäumen gesäumten
Ringstrasse um die Innere Stadt kann den Vergleich mit Pariser Boulevards aushalten.
In der Inneren Stadt, dem Herzen Wiens, trifft man auf Barockpalais, elegante
Läden, bunt belebte Kaffeehäuser, das berühmte Burgtheater, die nicht weniger
bekannte Staatsoper, aber auch auf ein Gewirr enger mittelalterlicher Gässchen,
die sich um den Stephansdom herumwinden.
Das
Cafe Central, eines der bekanntesten und typischsten Wiener-Cafes
Noch
innerhalb der Stadtgrenzen findet man eine Fülle von Parks und sogar Bauernhöfe
und Weinberge. Wien kann sich gut ausdehnen: dank seinem ländlichen Umfeld können
die anderthalb Millionen Einwohner das Leben gemütlicher nehmen, als man es
von den meisten Städten dieser Grösse kennt.
Diese angenehme Atmosphäre wirkt auf Besucher in der Regel überraschend. Die
meisten Menschen haben hier noch Zeit für die Zuvorkommenheit traditionellen
Stils. Ladenbesitzer hofieren mit Vorliebe ihre Stammkundschaft mit Adelstiteln,
die die Verfassung eigentlich schon nach dem 1. Weltkrieg abgeschafft hat. Zumindest
aber versucht man, dem Gesprächspartner mit einem akademischen Titel zu schmeicheln.
Das Lebensideal des Wieners umreisst kein anderes Wort besser als Gemütlichkeit.
Wie ein wienerisches Lächeln bezeichnet es eine menschliche Qualität, die die
Unebenheiten des Lebens ausgleicht. Zum unwiderstehlichen Charme der Wiener
kommt jedoch ihr unverwüstlicher Sinn für Humor und beissenden Witz. Nichts
ist so schlecht, dass es nicht irgend eine gute Seite hat, und nichts ist so
gut, dass nicht doch irgendwo ein Risiko steckt.
Sehenswertes
Die Innere Stadt erkundet man am besten zu Fuss. Eine romantischere Art der
Einführung ist allerdings eine Fiakerfahrt. Die offenen Zweispänner tun
ihren Dienst seit dem 17. Jh., und

Die
Innenstadt mit Blick auf den Stephansdom
ihre
elegant ausstaffierten Kutscher kennen eine Fülle amüsanter Wiener Anekdoten.
Der ideale Ausgangspunkt für eine Stadtbesichtigung ist der Stephansdom.
Mit seiner romanischen Westfassade, dem gotischen Turm und dem Barockaltar ist
der Dom ein sehr schönes Beispiel für die Begabung der Wiener, grosse Baustile
in einem harmonischen Kompromiss miteinander zu verschmelzen. Auf die romanischen
Ursprünge verweisen die Heidentürme und die Steinfiguren, die unter anderem
einen
Greif
und Samson im Kampf gegen einen Löwen darstellen. Die Umgestaltung zu der gotischen
Struktur, die wir heute sehen, wurde vornehmlich im 14. Und 15. Jh. durchgeführt.
Auch wenn die Spanische Reitschule mit den Leistungen ihrer Lipizzaner
nicht die
Aufmerksamkeit
der Welt erregt hätte, so lohnte sich doch ein Blick auf die Säulen-Galerien.
Die Pferde werden nach Methoden trainiert, die sich seit dem 17. Jh. nicht geändert
haben. Angesichts dieser tänzerischen Leichtigkeit könnten viele Ballettänzer
vor Neid erblassen.
Dass in Schönbrunn die Lebensfreude wichtiger war als kaiserliche Prachtentfaltung,
wird am ehesten deutlich, wenn man zuerst einen Spaziergang im Park
Spanische
Hofreitschule
unternimmt.
Auf einer Anhöhe thront die Gloriette, ein klassizistischer Kolonnadenbau.
Es aber auch ein anderes Wien, das Wien des Volkes. Wenn Sie den Donau-Kanal
an der Kreuzung Franz-Josefs-Kai und Stubenring überqueren, so kommen Sie über
die Aspernbrücke zum Prater, Wiens Nonstop-Vergnügungspark (auch mit
Strassenbahn oder U-Bahn erreichbar). Wäre der Stephansdom nicht schon lange
das unbestrittene Symbol der Stadt, so hätte diesen Anspruch sicherlich das
Riesenrad
Das
Schloss Schönbrunn, das Sissi-Schloss
erheben können, das 1897 im Prater errichtet wurde. Darüber hinaus erwarten
Sie Achterbahnen, lärmige Diskotheken, Schiessstände sowie Restaurants und Bierschenken.
das
Riesenrad am Wiener Prater
Hundertwasser-Haus
Die
Staatsoper
Bild
anklicken, um es in Originalgrösse anzusehen.