Technik-Tips aus der Filmerwelt
 

Camera wird zum Recorder
 
 
  Nach erfolgter Modifikation sieht man im Suchermonitor der Kamera meist das eingehende Digitalsignal, gleichzeitig ist die Meldung "DV-in" sichtbar.
 
 
 
   
Was anfangs als Geheimtip gehandelt wurde, war kurze Zeit später der Normalfall : digitale Camcorder konnten nachträglich zum Videorecorder umprogrammiert werden. Im Jahr 2002 hat sich dies jedoch wieder geändert . . .
 
Sony DVX-1000EDie Firewire- Schnittstelle, die bei in Deutschland gekauften Camcordern normalerweise nur als digitaler Ausgang dient, kann bei vielen Modellen zum digitalen Eingang umprogrammiert werden. Angefangen hat alles bei Sony - später haben fast alle Camcorder- Hersteller nachgezogen. Aufnahme-Camcorder müssen dazu in der Regel "modifiziert" - d.h. umprogrammiert werden. Dies war zumindest bis zum Jahr 2002 so.

 Stand der Dinge ab September 2002

Kein DV-In mehrAufgrund vieler Querelen und Rechtsunsicherheiten mit der nachträglichen DV-IN- Freischaltung kam das "Aus" : Sony, Panasonic, Canon und JVC wollen künftig eine nachträgliche DV-IN-Modifikation ihrer Camcorder nicht mehr zulassen. Als Grund werden Zollprobleme angeführt: Camcorder mit DV-IN unterliegen einem Zollsatz von 14 Prozent, ohne DV-IN 4,9 Prozent. Die 14 Prozent gelten allerdings auch für Geräte, bei denen die DV-IN-Freischaltung nachträglich erfolgen kann. Um rechtlich auf der sicheren Seite zu sein - so die Firmensprecher - wird die nachträgliche Freischaltung künftig verhindert. Entwickler, Hersteller und Vertreiber wurden aufgefordert, den Verkauf und die Herstellung von DV-IN-Lösungen einzustellen.

Filmer, die ihre geschnittenen Videos also auf den Camcorder zurückspielen möchten, müssen künftig darauf achten, daß ihre Camcorder mit serienmäßig freigeschaltetem DV-IN ausgestattet sind. Nachträglich ist nichts mehr zu machen.

 Weitere Informationen
Auf den Homepages www.digitalschnitt.de und www.dv-in.de gibt es nähere Informationen über die rechtlichen und technischen Hintergründe.

 

 

                 
           
Digital-Digital
Verlustfrei - stimmt das wirklich?

Digital-Analog
Wirklich besser als bisherige Kopien?
 
 
                 
      Scharfe Bilder  
                 
      Siemensstern
Wie gut ist eine Digital-Kopie im Vergleich zur analogen Kopie des Videosignals? Wie sehr leidet die Bildqualität bei der Überspielung auf einen SVHS- oder VHS-Recorder? Wir haben es ausprobiert.

Zum Testen haben wir die Digitalkamera VX-1000-E von Sony verwendet. Als Bildquelle diente der sogenannte "Siemensstern" (siehe Abbildung), der als Druck vorlag und von der auf einem Stativ befestigten Camera abgefilmt wurde.
 

Zuerst haben wir das durchgeschleifte Original-Camerabild mit dem auf DV-Band aufgezeichneten Bild verglichen. Da die Bilddaten vor der Bandaufzeichnung auf ein Fünftel der Originaldaten reduziert werden, hat uns interessiert, ob diese Kompression Auswirkungen auf die Auflösung hat. Ergebnis : der Test zeigte keinerlei Verluste bei der horizontalen Auflösung und nur minimale bei der vertikalen. Man kann also sagen, daß die Qualität des Kamerasignals trotz Datenkompression voll auf das Digital-Band kommt.
 
 
 

       
Wieviel Bildqualität bleibt bei einer Kopie des DV-Bandes auf einen Videorecorder auf der Strecke?

Erwartungsgemäß zeigten sich bei der digitalen Kopie keine erwähnenswerten Verluste. Originalaufnahme und zweite Generation waren für das Auge praktisch nicht unterscheidbar.

Anders sah es bei der digital-analogen Kopie aus. Hier sind deutliche Qualitätseinbußen sichtbar. Erreicht die Digitalkopie etwa 95 Prozent der Originalauflösung, so sind es analog nur noch zwischen 75 und 80 Prozent. Das bedeutet, daß die Sony-Camera am Analog-Ausgang ein Videosignal lieferte, das sich nur wenig von der Bildqualität einer guten SVHS-Camera unterscheidet. Auffällig war ein relativ hoher Auflösungsverlust vertikal, der sich bei der Überspielung auf Normal-VHS noch einmal steigerte (ca. 55 Prozent Restauflösung gegenüber dem Original).

Das Fazit:
Die Kopie vom Digitalcamcorder auf einen normalen VHS-Recorder ist mit ziemlich hohem Qualitätsverlust verbunden. Akzeptabel ist die Kopie auf einen S-VHS-Recorder, optimal die Kopie auf ein digitales Medium wie z.B. einen Digital-Recorder.

Begleitinformation:
Signalverarbeitung in einer DV-Camera

 
 
 

 
                 
 

 
 





Dieser Beitrag soll eine mögliche Problemzone beim Einsatz von DV-Bändern aufzeigen. Er dient lediglich der Information und ist nicht dafür gedacht, eine unnötige Panik auszulösen.
  Clubthema

Dropouts bei DV-Bändern
Mischbetrieb kann zu verschmierten Köpfen führen

Bei der Herstellung von DV-Bändern werden zwei unterschiedliche Verfahren eingesetzt: im Handel sind ME (Metal Evaporated - metallbedampfte) und MP (Metal Particle)-Bänder. Beide Bandtypen hinterlassen während des Abspielvorgangs einen feinen Bandabrieb im Laufwerk. Das Problem dabei : die beiden Beschichtungen "vertragen" sich nicht besonders gut miteinander - es entsteht eine chemische Reaktion, die letztendlich zu einem mikroskopisch dünnen, schmierigen Film führt.

Alle DV-Geräte haben standardmäßig eine Fehlerkorrekturschaltung eingebaut. Sie kann bis zu 900 Fehler pro Bild lückenlos restaurieren, bei einer Fehlerrate zwischen 900 und 1000 sind Klötzchen zu sehen, im schlimmsten Falle wird das Bild schwarz. Diese Korrekturschaltung kann auch einen unangenehmen Nebeneffekt haben: Bildfehler treten erst dann auf, wenn der Schmierfilm zu dick geworden ist.

Was kann man tun?
Panikstimmung ist grundsätzlich nicht angesagt. Wer jedoch auf der sicheren Seite sein will, sollte immer nur Bänder eines Typs, also entweder ME oder MP verwenden. Dies ist zwar keine Garantie für Fehlerfreiheit, die Dropout-Gefahr ist so jedoch am geringsten. Dies aufzuzeigen ist das Ziel dieses kurzen Beitrags.

Nachtrag Ende 2003:
Für Besitzer von miniDV-Camcordern ist das Problem nicht mehr akut: nach unserem Wissensstand gibt es für miniDV nur noch ME-Bänder. Eine vernünftige Entscheidung der Industrie.

Weitere Tips und Tricks dieser Art gibt es beim Clubabend. Mitglieder des Film- und Videoclubs profitieren davon.

 
 

 

 
 


 

 

Die unendliche Geschichte mit den Video-Bändern

DV-Bänder
Für die Ewigkeit gemacht?
Über die Auswirkungen der Langzeit-Archivierung von DV-Bändern
Eine Betrachtung von Willi Rödle
 
 
  Ein aktuelles Thema
Mini-DV und DV Pro Kaum ist die Diskussion um sich im Laufe der Zeit ablösende Bandbeschichtungen bei VHS-/SVHS-Videobändern etwas abgeflacht, tauchen neue Problem-Meldungen auf: auch DV-Bänder sollen für die Langzeit-Archivierung ungeeignet sein. Was ist dran an dieser Vermutung?

Bei einer Betrachtung der Langzeit- Archivierungsmöglichkeit von DV-Material dreht sich alles um die sogenannte "Bit-Error-Rate" (BER). Von der BER ist es abhängig, ob eine saubere Reproduktion der gespeicherten 0- und 1-Signale möglich ist oder nicht. Sinkt die vom DV-Band gelieferte Signalstärke unter einen bestimmten Wert, erscheinen plötzlich Klötzchen im Bild. Sinkt sie weiter, fällt das Bild in sich zusammen, denn selbst die in jedem Signalprozessor eingebaute Fehlerkorrekturschaltung ist dann nicht mehr in der Lage, die durch das schwache Signal entstandenen Bildfehler zu korrigieren.

  Ursachen und Auswirkungen
Tritt dieser Fall bei Ihren DV-Bändern auf, kann zunächst einmal ein verschmutzter Videokopf die Ursache sein. Also nicht gleich in Panik ausbrechen! Setzen Sie ein Reinigungsband ein - in den meisten Fällen wird der Fehler anschliessend behoben sein.

Gravierender ist es, wenn der Fehler beim Band selbst zu suchen ist. Videobänder unterliegen genau wie Audiobänder einem natürlichen Alterungsprozess, der sich schleichend über Jahre hinzieht. Halten wir uns vor Augen, dass es sich - analog oder digital - um eine Magnetaufzeichnung handelt. Die auf das Band aufgespielte "magnetische Signalstärke" lässt, physikalischen und chemischen Gesetzen folgend, im Laufe der Zeit mehr und mehr nach. Und genau hier kommt ein Manko der digitalen Bandaufzeichnung ins Spiel : während Analogaufnahmen im Laufe der Zeit einfach nur etwas "schlechter" werden, gibt es bei bei Digitalaufnahmen einen Punkt, an dem die verbliebene Signalstärke den kritischen BER-Pegel erreicht, das Bild "pixelig" wird, dann hin und wieder aussetzt, und - im schlimmsten Fall - eben ganz zusammenbricht.

  Problemkind Longplay-Aufzeichnung
Signalstärke bei DV-Bändern Zur Beruhigung : Bei Standard- Bandgeschwindigkeit (SP), im Bild links blau dargestellt, ist nicht damit zu rechnen, dass eines der zur Zeit angebotenen Bänder den kritischen BER-Pegel erreicht. Ein Problemkind könnte jedoch die Longplay- Bandgeschwindigkeit (LP) werden, denn hier sieht die Sache aufgrund der halbierten Spurlänge anders aus : es steht für den gleichen Datenstrom wesentlich weniger Band pro Informationseinheit zur Verfügung - der Aufzeichnungspegel ist dadurch von Anfang an geringer. Der Effekt: Alterungsprozesse, Verschleiß durch häufiges Überspielen sowie Temperatureinflüsse machen sich bemerkbar, der Wiedergabepegel sinkt, und plötzlich treten die typischen DV-Fehler auf.

  Was kann man tun?
 

  1. Bei Aufzeichnungen, die für eine Langzeit-Archivierung gedacht sind, sollte nicht im LP-Modus gearbeitet werden. Der Schuss könnte nach hinten losgehen.
  2. Vorhandene LP-Bänder sollten auf ein neues Band im SP-Modus überspielt werden, solange es noch nicht zu spät ist.
  3. DV-Bänder sollten alle fünf Jahre auf ein neues Band umkopiert werden. Dadurch wird vermieden, dass die kritische BER-Grenze erreicht oder gar überschritten wird.

 

Zu guter Letzt : Wenn demnächst der bezahlbare DVD-Brenner die Magnet-Bandmaschinen von unseren Computer-Schnittplätzen verdrängt hat, wird es dieses Problem voraussichtlich nicht mehr geben : für DVD's soll dem Vernehmen nach der alterungsbedingte kritische BER-Pegel ein Fremdwort sein, und auch in hundert Jahren soll es keinerlei Abspielschwierigkeiten geben. Hoffen wir das Beste, denn ein gelöstes Problem gebiert ja bekanntermassen sofort ein neues.
Sehen wir der Sache also mit der gebotenen Gelassenheit entgegen . . . -


 

  Ein kurzer Nachtrag
Inzwischen hat die Videoband-Industrie fleissig an dem Problem gearbeitet und neue Trägermaterialien und Beschichtungen entwickelt. Von Panasonic wird zum Beispiel die sogenannte SAME-Technologie zur Bedampfung der Metallbänder eingesetzt. Ein neues "Super-Linear-Plus-Konzept" soll eine höhere Aufzeichnungsdichte gewährleisten - auch im Long Play (LP)-Modus. Per Dünnfilm-Prozesstechnologie wird dabei eine Kobaltoxyd-Schicht zwischen die Polymer- und die Magnetschicht aufgebracht. So entsteht laut Panasonic eine Struktur, deren Kristalle nur noch ein Viertel so groß wie bei den Vorgängermodellen sind und
 
daher eine deutlich höhere Dichte erreichen. Das Ergebnis soll eine geringere Fehlerquote sein. Auch bei Aufnahme und Wiedergabe im LP-Modus soll es zu deutlich weniger Qualitätseinbußen kommen. Ausserdem soll eine DL-Dünnfilm-Technologie (Diamond Like Carbon) die Magnetschicht vor schädigenden Umwelteinflüssen wie Feuchtigkeit, Sauerstoff und anderen Gasen schützen. Wer also in der Vergangenheit mit den gefürchteten DV-Dropouts zu kämpfen hatte, sollte vielleicht einmal die neuen Bänder ausprobieren. Sie sind allerdings teuerer als herkömmliche Tapes - und eine Garantie gibt es natürlich nicht . . . -
Produktname : Panasonic-Super-Linear-Plus AY-DVM80XK ( XK, nicht EK ).

 
 


 

 

Tesafilm kann Videodaten speichern 
 
Zukunfts-Musik
 
 
  Wir sind im Jahr 2005, und es ist Videowettbewerb beim BDFA. Auf dem Vorführtisch steht eine kleine Apparatur, in die der Techniker eine winzige Tesafilm-Rolle einlegt. Kurz danach erscheint auf der Leinwand (oder vielleicht auf einem riesigen LCD- Flachbildschirm) der digitale Wettbewerbsbeitrag in bestechender Bild- und Tonqualität.


 
   
Noch im Bereich der Science Fiction
Mit einer Rolle Tesafilm zum Filmwettbewerb

Was sich heute noch wie Science-Fiction anhört, könnte morgen schon Wirklichkeit werden.

  Tesafilm-Projektor

Geradezu genial wären bei diesem System die Nachbearbeitungs- Möglichkeiten. Da die Daten ähnlich wie auf einer CD oder Diskette in verschiedenen Sektoren gespeichert werden, wäre prinzipiell auch eine digitale Nachbearbeitung von Bild und Ton auf der Tesarolle möglich. Bis zur Serienreife des Klebespeichers wird es allerdings noch ein paar Jahre dauern.

Auch ein Laufwerk haben die Forscher bereits entwickelt. Während die Tesarolle starr stehenbleibt, rotiert im Rollenkern ein Spiegel samt Optik, um den Laserstrahl zu fokussieren.

  Eine Erfindung wirft ihre Schatten voraus
 

Zukunftsmusik? - Gewiss. Doch was sich heute noch wie Science-Fiction anhört, könnte morgen schon Wirklichkeit werden. Wissenschaftler der Universität Mannheim stießen bei Forschungsarbeiten zu optischen Rechnern auf die ungeahnten Möglichkeiten des herkömmlichen Tesafilms. Auf der Suche nach Trägermaterialien, die sich als holographische Speicher eignen, entdeckte man zufällig das erstaunliche Potential der durchsichtigen Klebestreifen. Den Forschern gelang es, auf einem ganz normalen Streifen Tesafilm Daten in Form eines Hologramms zu speichern.

Die Entdeckung könnte uns Filmern ungeahnte Perspektiven eröffnen. Auf einer üblichen Tesafilmrolle von zehn Meter Länge und 19 Millimeter Breite lassen sich zum jetzigen Zeitpunkt rund 10 Gigabyte Daten speichern. Das entspricht ungefähr 40 Minuten Film im DV-Format. Dabei bietet die Tesarolle verschiedene Vorteile: Sie ist sehr klein, dazu äußerst temperaturbeständig (bis 100 Grad), und die Daten liegen geschützt in der Tiefe des Bandmaterials.
Quelle: videoaktiv

 


Zukunftsmusik II

Juni 2000 - Videoprojektion mittels Laserkanone nimmt Gestalt an.
Mit dem Prototyp einer Video-Laserkanone kommt die Fa. LDT aus dem thüringischen Gera auf den Markt. Anders als bei herkömmlichen LCD-Projektoren kennt dieses System keine Verzerrungen auf der Leinwand - egal, in welchem Winkel projiziert wird. An Geräte für den Club- und Heimgebrauch ist gedacht, wenn der Laserprojektor preislich mit der Fernseher-Oberklasse mithalten kann. Man rechnet damit etwa im Jahr 2005.