Autor:                         DAS Yasi
Kontakt:                     ywollmarker@yahoo.de
Disclaimer:                meine, is ja klar....
Kategorie:                 Buffy POV
Rating:                       PG
Spoiler:                      Chosen
Short Cut:                  Frei? Ja, doch auch ihre Zukunft wurde von einer anderen Macht
                                    kontrolliert, die sie eines Tages an den Ursprung zurückbringen
                                   würde....
Widmung:                  für Isa
 
 
 
Kein Abschied für immer
 
 
 
Nur ein Wesen das nicht lebt
kann niemals sterben
Ein Vampir mit Seele
wird, sobald sich
sein Schicksal erfüllt hat,
zu einem Menschen werden
 
 
 
Ich stehe hier und blicke zusammen mit den anderen auf die Überreste der Stadt.
Ich sollte glücklich sein, doch ich bin verzweifelt und verwirrt. Es ist schwer meine Gefühle zu beschreiben.
 
Jetzt bin ich frei.
 
Doch ich fühle mich hier fehl am Platz, habe das Gefühl, dass dies alles zur falschen Zeit geschehen ist...
 
Was sind das nur für Gaben mit denen ich ausgestattet worden bin?
Egal was ich jetzt auch sage, ich muss mich bei jedem Wort in acht nehmen und versuchen, meine Trauer vor den anderen zu verbergen.
Sie würden nicht einmal einen Bruchteil dessen verstehen, was ich dieser Welt jetzt zu sagen hätte.
 
Der Schmerz um seinen Verlust treibt mir die Tränen in die Augen. Ich weiß, ich fühle es bei jedem Schlag meines Herzens.
 
Diese besondere Kraft in mir lebt.
Empfindungen. Gefühle, Gedanken, Liebe, Trauer und Schmerz gehen weit über das Maß des üblichen hinaus.
 
Hier angekommen, muss ich einsehen, dass es keinerlei Sinn hätte es zu erklären.
Es war so schwer so zu leben wie ich es getan hatte....
 
Spike.
Tod.
 
Ein am Ende liebendes Herz, verloren für immer in der Unendlichkeit der Seele.
Könnte ich es, ich würde die Zeit bitten sich zurück zu drehen. Doch so sehr ich mich auch sträube, so sehr ich auch kämpfe, ich bin doch machtlos gegen die Zeit. Gegen ihren ewigen Lauf sind meine Kräfte wirkungslos...
 
Tiefe Trauer ist in mir, der Schmerz nagt an meiner Seele. Ich kann ihn nicht einfach vergessen....
 
Ich war unerreichbar für ihn, so wie die Sterne am Himmel, doch er hat dennoch nicht aufgegeben, er hat mich geliebt.
 
Ich kam ihm nahe....viel zu nahe.....
 
„Buffy?“
Dawn legt fragend den Arm um meine Schultern, doch ich schüttle den Kopf und trete eine paar Schritte weiter vor. Keiner kann mich im Moment von dem Chaos der Gefühle befreien.
 
Ich wollte jetzt nicht reden, ich wollte nichts anderes, als mich in aller Stille von Spike verabschieden.
 
Das was er heute getan hatte, hatte er vor allem für mich getan.
Vielleicht waren das die falschen Gründe, dennoch erziehlten sie am Ende die richtige Wirkung.
Es war meine Bestimmung dabei zu sein, es zu sehen....
Die schreickliche Vorahnung hat sich bestätigt, die Gefahr über der gesammten Menschheit geschwebt...
 
Mir ist klar, dass es so hatte kommen müssen, denn dies hier ist die brutale und harte Realität. Die Flut meiner Gedanken, all die starken Gefühle, das alles nur sehr schwer zu bewältigen sein würde.
 
Jetzt bin ich frei aber genau das macht mir Angst.
 
Nein, so ging das nicht!!!
Ich musste jetzt wirklich allein sein, nicht mit all den Anderen hinter mir....
 
Ich drehe mich wieder um und blicke sie der Reihe nach an. Mein Blick bleibt auf Willow hängen. Sie liest meine Gedanken, ja, ich denke wirklich, sie versteht mich. Dann nickt sie den anderen zu.
„Lasst uns von hier verschwinden Leute.“
„Buffy? Kommst du?“ Das war Dawn.
„Nein, fahrt ihr schon mal, ich komme später nach.“
Willow legt den Arm um sie. „Komm Kleines, lassen wir Buffy etwas Zeit.
 
Ich denke, nicht alle verstehen, warum ich nicht mitkomme, aber einige von ihnen ahnen es zumindest.
 
Faith, mit der ich niemals wirklich gut ausgekommen war, tritt noch einmal auf mich zu und sagt, mit einem Blick auf die Zerstörung vor uns gerichtet:
„Er hat es für dich getan Buffy, er hat dich wirklich geliebt.“
 
***************
 
Ich wandere jetzt ziellos über die Trümmer hinweg.
 
Spike.
Angel.
 
Ich habe sie geliebt, aber weiß ich wirklich, was Liebe ist?
Ein Wort, ein Gefühl, unendlich weit und doch zum Greifen nahe? Oder ist Liebe ein Ausdruck für Emotionen, die Hingabe an eine Person? Nur ein Wort, dass Glück und Trauer miteinander verbindet?
Liebe ist schön und warm und brutal zugleich, denn sie zerreißt mein Herz in tausend Stücke.
Doch ich bin das, was ich daraus mache!
 
Vielleicht gibt es ja doch eine andere Realität außerhalb unserer Welt, außerhalb dessen, das wir als das Richtige ansehen.
Keine Ahnung...
Aber ich erinnere mich an den Ort, an dem ich gewesen bin, an dem alles friedlich, ruhig und wunderschön gewesen ist.....
Es war einfach unbeschreiblich anders gewesen.
 
Ich habe gewusst, dass es sein Ende bedeuten würde, aber dennoch habe ich es zugelassen. Ich bekenne mich schuldig, doch ich konnte nicht anders handeln.
 
Was immer auch in der Vergangenheit passiert war, ich musste diese nun hinter mir lassen, begraben unter Schutt und Asche, genau wie er. Er wollte, dass ich gehe, er wollte, dass ich lebe. Ich bin es ihm schuldig, das Richtige daraus zu machen. Durch ihn war ich frei....
 
Ich schließe meine Augen und lächele. Am Ende war es vielleicht doch gar nicht so verkehrt. Ich hatte das Leuchten gesehen, das von ihm ausgegangen war, er hatte sie gespürt, seine Seele, und vielleicht, aber nur vielleicht, war er jetzt ebenso frei....
 
Ich hatte nicht gelogen, als ich ihm sagte, dass ich ihn liebe. Ich habe es sehr spät erkannt, dennoch war es die Wahrheit. Die verletzende, unaufhaltsame und völlig sinnlose Wahrheit.
 
Danke Spike, ein Teil von dir wird immer in mir weiterleben.....
 
 
Epilog
 
Was Buffy in diesem Moment nicht ahnen konnte war, dass sich die Shanshu Prophezeihung in diesem Moment erfüllt hatte. Nicht Angel war der Champion gewesen, nicht von ihm war die Rede gewesen, sondern von Spike. Dieser hatte durch seinen Tod nun eine reelle Chance.
 
Doch die Zeit war noch nicht reif, Buffy mit dieser Tatsache zu konfrontieren. Es würden noch Monate vergehen, bis ihr klar werden würde, dass frei sein nicht automatisch ein neues Leben bedeutetet und das ihre Zukunft immer noch von einer anderen Macht kontrolliert wurde, die sie zu gegebener Zeit wieder zu dem Menschen zurückführen würde, der sein Leben für sie gegeben hatte....
 
 
Ende