Autor: Lilith (Lilith9889@aol.com)
Titel: Frohe Weihnachten
Freigabe: 18
Spoilers:  Teilweise irgendwie 5. Staffel. Riley ist bereits weg, Dawn gibt es nicht
Inhalt: Weihnachten steht vor der Tür und es gibt einige Überraschungen für die Scoobys
Hauptcharaktere: Alle
Disclaimer:  Leider gehört nichts davon mir, sondern Joss Whedon & Co.
Kommentar: Ich wollte einfach nur Spike mit Willow und Giles mit Buffy zusammen bringen. Und das ist dabei rausgekommen. Ich habe mir auch die Freiheit genommen, einige Ereignisse zeitlich umzustellen. Kommentare, Kritik und Anregungen sind äußerst willkommen.
 
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„Hör zu, du stellst keine weiteren Fragen sondern beschaffst mir einfach, was ich dir aufgetragen habe!“ befahl er. „Aber .. aber das ist fast unmöglich“ gab der Dämon ängstlich zurück. „Eben. Nur fast. Mach was ich dir gesagt habe und ich lass dich ärmliche Kreatur vielleicht am Leben.“ Er sah den Dämon finster an und scheuchte ihn dann davon. Insgeheim ärgerte er sich, dass er auf die Hilfe dieses schwachen Dämons angewiesen war. Es hatte eben seine Nachteile, ein Vampir zu sein – vor allem, wenn man als solcher gehandicapt war. Dennoch grinste er still vor sich hin und rieb sich die Hände. Abgesehen von der stümperhaften Arbeit des Dämons, klappte bisher alles wie am Schnürchen. Er hatte nun schon fast alles beisammen, was erbrauchte. Schon bald würden die Jägerin und ihre Freunde eine Überraschung erleben.
 
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Weihnachten stand vor der Tür. Im Summers’schen Haushalt hatte man beschlossen, den Weihnachtstag und den Abend davor mit der ganzen Scooby-Gang zu verbringen. „Schatz, willst du nicht auch Spike einladen?“ fragte Joyce Summers ihre Tochter. „Spike? Warum sollte ich diesen impotenten Vampir einladen? Er macht doch nur ärger“ grummelte Buffy. „Er hat doch niemanden, Buffy. Außerdem hat er euch doch schon oft geholfen. Und ich finde, an Weihnachten sollte niemand alleine sein ... noch nicht mal ein Vampir“ erklärte Joyce. „Na schön. Ich werde ihn auch einladen. Ob er dann kommt, ist seine Sache. Zwingen werde ich ihn nicht. So, und jetzt muss ich auf Patrouille. Bye Mum“ meinte Buffy, gab ihrer Mutter noch schnell einen Kuss auf die Wange und verschwand.
 
Mit hängenden Schultern ging sie die Straße entlang. Es war kurz vor Mitternacht und sehr ruhig. Keine düsteren Gestalten, die sich herumtrieben. Sie hatte Zeit zum Nachdenken – und sie hatte vieles zu Überdenken. Sie seufzte und schlug noch einmal den Weg zum Friedhof ein. Vielleicht hatte sie ja Glück und sie kam noch zu einem kleinen Kampf.
 
Buffy ging über den Friedhof – ohne Erfolg. Die Vampire ließen sich heute nicht blicken. Gelangweilt ließ sie sich schließlich auf einer Parkbank nieder. Das erste Mal seit Riley sie verlassen hatte, war sie ganz alleine. Willow und Tara probierten einen neuen Zauberspruch aus, Xander und Anya hatten schon vor einiger Zeit ein romantisches Wochenende geplant und Giles .. na ja, er trat wohl wieder im Espresso Pump auf.
 
„Na wenn das mal nicht unser Slayer ist und heute ganz alleine. Soll ich dir etwas Gesellschaft leisten?“ hörte sie schließlich jemanden hinter sich sagen. „Vor dir hat man aber auch nie seine Ruhe, Blondie“ gab sie genervt dem Vampir zurück. „Nun mach aber mal halblang. Da will man mal nett sein und dir etwas Gesellschaft leisten und dann ist es auch nicht recht“ meckerte Spike. „Argh, lass mich einfach in Ruhe Spike. Auf deine Gesellschaft kann ich echt verzichten.“ „Hm, na gut. Dann blase weiterhin Trübsal. Wenn du reden willst, weißt du ja, wo meine Gruft ist“ antwortete Spike und ging.
 
Buffy sah ihm überrascht nach. Was war denn nun mit Spike los? Er war ja fast direkt.. nunja, nett ! Nach minutenlangem hin und her beschloss sie, ihn doch in seiner Gruft zu besuchen. Vielleicht konnte er ihr ja helfen. Er bemerkte ja sonst auch immer alles.
 
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Spike ging in seiner Gruft auf und ab. Er wollte wirklich ausnahmsweise mal freundlich zu der Jägerin sein. In den letzten Wochen hatte er jeden der Scoobiegang genau beobachtet. Er konnte ahnen, wie es in Buffy aussah. Sie war längst nicht mehr so niedergeschlagen, wie damals, als ihr Army-Boy sie verlassen hatte. Dafür sah sie heute recht grüblerisch aus.
 
Fluchend kickte er einen kleinen Stein durch die Luft. „Was geht mich es an, wie es ihr geht. Ich habe andere Probleme!“ schimpfte er mit sich selbst. Aber andererseits, wenn er ihr half, würde sie ihm ja vielleicht auch helfen. Und er konnte wahrlich einen guten Rat von der Jägerin gebrauchen.
 
Buffy stand vor dem Eingang und hörte, wie drinnen Spike fluchte. Sie fragte sich, was für Probleme er wohl hatte. Abgesehen davon, dass er zur Zeit ja beißtechnisch impotent war. Sie überlegte kurz, ob sie die Tür einfach aufstoßen und hineingehen sollte, so wie sie es sonst auch bei ihm machte. Aber heute entschied sie sich mal dagegen und klopfte an.
 
Spike hielt inne und wunderte sich, wer bei ihm anklopfte. Normalerweise kamen doch alle gerade so herein. Mit Ausnahme seines Landsmannes, dem Ex-Wächter der Jägerin. „Giles, was wollen Sie schon...“ meinte er, als er die Tür öffnete. „Buffy?“ fragte er erstaunt, als er erkannte, wer da vor seiner Tür stand. „Hi Spike. Hmm ... gilt dein Angebot noch?” „Welches Angebot denn, Süße?“ fragte er grinsend. Dafür erntete er von Buffy nur einen spöttischen Blick. „Jaja, nur ein kleiner Scherz. Es gilt noch, ich werde dir zuhören.“
 
Buffy war es unangenehm, hier bei Spike zu sein. Wie kam sie überhaupt auf die Idee, ausgerechnet mit ihm zu sprechen? Immerhin war er eigentlich ihr Feind. Nur seinem Chip hatte er es zu verdanken, dass sie ihn noch nicht gepflockt hatte. Sie sollte am Besten gleich wieder gehen. „Ich glaube, es war doch keine so gute Idee. Ich werde ..“ begann Buffy, doch Spike packte sie am Handgelenk und zog sie in einen anderen Teil der Gruft. Buffy sah sich erstaunt um. Hier sah es direkt recht gemütlich aus. Spike führte sie zu einem Sessel und stieß sie hinein. „Wolltest wohl weglaufen. Und das als Jägerin.“ Spike schüttelte den Kopf. „Nein, aber ich ..“ fing Buffy an, doch Spike unterbrach sie wieder. „Ist auch egal. Jetzt erzähl lieber mal, was dich so beschäftigt. Dein Army-Boy ist es sicherlich nicht, über den bist du schon lange weg. Also, was ist los?“ fragte Spike.
 
Buffy sah den blonden Vampir überrascht an. ‚Woher weiß er das nur’ fragte sie sich. Selbst ihre Freunde hatten keine Ahnung, dass sie längst nicht mehr an Riley dachte. „Es stimmt tatsächlich. Aber wieso...“ „Ich das weiß? Ganz einfach Slayer, ich habe zwei Augen im Kopf. Mich wundert es nicht, dass deine Freunde das noch nicht mitbekommen haben. Hohlkopf ist mit der Ex-Dämonin beschäftigt, Rotschopf zaubert mit ihrer kleinen Hexenfreundin und dein Wächter, na ja, dem ist einfach nur langweilig“ erklärte Spike. „Und jetzt erzähl, was dich beschäftigt“ forderte er sie erneut auf. Buffy stand auf und begann hin und her zu laufen. „Ich weiß es doch selbst nicht. Ich bin in letzter Zeit so unruhig, kribbelig. Mir kommt es so vor, als ob mir irgend etwas fehlen würde, aber ich hab keine Ahnung, was das ist“ versuchte sie zu erklären. „An manchen Tagen würde ich am Liebsten im Bett bleiben und nicht mehr heraus kommen und manchmal...“ „Könntest du vor lauter Glück die Welt umarmen“ beendete Spike den Satz für Buffy. Dabei beugte er sich vor, klaubte die Zigaretten vom Tisch und zündete sich genüsslich eine davon an. „So langsam wirst du echt unheimlich Spike. Bist du jetzt unter die Psychologen gegangen, oder warum scheinst du plötzlich alles zu wissen?“ fragte ihn Buffy verwirrt. „Goldlöckchen, dass nennt man einfach nur Beobachtungsgabe. Und außerdem kenne ich diese Symptome. Du bist verliebt“ erklärte er, während er immer wieder zwischendurch an der Zigarette zog. „Verliebt? Ich bin doch nicht verliebt! Ich habe jetzt schon drei gescheiterte Beziehungen hinter mir und glaub mir, so langsam hab ich die Nase voll von Männern.“ „Männern? Soldier-Boy würde ich nun nicht gerade als Mann bezeichnen und Angel .. na ja, auch nicht unbedingt“ meinte Spike mit einem schiefen grinsen. „Ich wiederhole es nur ungern, aber ich bin definitiv nicht verliebt ! In wen denn auch? Die „guten“ Jungs sind hier Mangelware“ protestierte Buffy wiederholt. „Du solltest dringend in dich gehen und auf deine Gefühle hören, denn sonst könnte es sein, dass du dein Glück versäumst“ meinte Spike schließlich sehr ernst. In diesem Ton hatte sie ihn selten reden gehört. „Vielleicht hast du recht. Ich werde darüber nachdenken. Ich habe zwar keine Ahnung warum, aber ich werde deinen Rat befolgen.“ „Sehr gut. Und jetzt was anderes. Sind Rotschopf und das Mauerblümchen wirklich fest zusammen?“ fragte er leise. Buffy sah ihn wieder überrascht an. „Du spielst für mich den Psychologen und dann weißt du das nicht?“ „Ja ja, schon gut, vergiss es am Besten wieder“ grummelte er. „Spike, wie wäre es, wenn du dich mal an deine eigenen Ratschläge halten würdest? Ich werde es jedenfalls mal tun und deshalb gehe ich jetzt. Ich muss nachdenken“ sprachs und verschwand. Spike konnte ihr nur noch hinter her sehen.
 
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„Du warst gestern bei Spike?“ fragte Willow ihre Freundin ungläubig. „Warum und was hast du dort gemacht?“ bohrte sie weiter. „Ich weiß auch nicht genau. Ich war auf Patrouille und ehe ich mich’s versah, war ich bei ihm. Wir haben geredet“ erklärte Buffy. „Aha.. wahrscheinlich ist er wieder über alle hergezogen“ meinte Will. „Nein. Im Gegenteil. Hach, ich weiß auch nicht. Ich denke ständig über das nach, was er gesagt hat.“ „Was hat er den gesagt?“ wollte Willow wissen. „Spike behauptet felsenfest, dass ich verliebt wäre“ antwortete Buffy. „Und?“ „Was und?“ „Na, bist du verliebt?“ Buffy verdrehte ihre Augen und sah ihre Freundin schließlich gestresst an. „Natürlich nicht!! Ich möchte vorerst mal nichts mehr von Jungs wissen. Und so langsam glaub’ ich wirklich, dass es für eine Jägerin besser ist, keinen Freund zu haben.“ „Ach was. Jede braucht einen Freund ! Hat Spike sonst noch etwas gesagt?“ Willow war neugierig. „Hm ... nein. Doch, das heißt, er hat nach dir gefragt“ antwortete Buffy und sah Willow mit hochgezogenen Brauen an. „Nach mir?? Warum sollte er das wohl tun?“ Willow war erstaunt. „Ja nach dir.. genauer, nach dir und Tara. Er wollte wissen, ob ihr wirklich fest zusammen seid.“ „Oh“ mehr konnte Will nicht sagen. Spike hatte tatsächlich nach ihr gefragt. Wahnsinn! „So und jetzt lass uns endlich ins Bronze gehen. Ich will heute mal wieder so richtig schön abtanzen. Und die Anderen warten bestimmt auch schon auf uns“ meinte Buffy und zog Willow mit aus dem Zimmer.
 
Spike hielt es in seiner Krypta nicht mehr aus. Mittlerweile war er schon bestimmt mindestens 1000 mal hin und her gelaufen und hatte sich den Kopf zerbrochen. Er verlies seine Gruft und streifte erst einmal ziellos über den Friedhof. Er brauchte dringend eine Ablenkung. Hm, bei Willie durfte er sich momentan nicht sehen lassen. Es war zu gefährlich. Die anderen Dämonen würden sich liebend gerne auf ihn stürzen. Spike hatte schon einige von ihnen getötet. Schließlich schlug er einfach den Weg zum Bronze ein. „Ich sollte dort nicht hingehen“ murmelte er vor sich hin. Bestimmt würde er nämlich sie dort sehen. Aber bereits wenige Minuten später betrat er dennoch das Bronze. Spike setzte sich an einen Tisch in der hintersten Ecke und beobachtete die Tanzenden. Und dann entdeckte er die Jägerin und die Scoobys. „Bloody Hell ! Ich musste ja unbedingt hierher kommen“ schimpfte er und nahm einen großen Schluck aus seiner Bierflasche. Er konnte es nicht lassen und beobachtete sie die ganze Zeit.
 
„Was macht der denn hier?“ fragte Xander, der hin und wieder seine Augen durch das Bronze schweifen ließ und so Spike entdeckte. „Wer?“ fragte Anya. „Na, Blondie da drüben“ antwortete er und deutete mit dem Kopf in Spike’s Richtung. „Vielleicht will er sich ja auch mal amüsieren“ meinte Anya. „Klar, so wie er aussieht, hat er sich schon zu Tode amüsiert“ entgegnete Xander.
 
„Was ist, wollen wir nicht tanzen Willow?“ fragte schließlich Tara, die den Blick von Willow in Richtung Spike bemerkte. „Wie? Oh ja, natürlich“ antwortete Willow rasch. Hatte Tara etwa etwas bemerkt? Hoffentlich nicht, aber sie konnte einfach nicht anders und musste zu Spike schauen. Er wirkte wirklich deprimiert. Was er nur hatte? Und trank er wirklich schon sein viertes Bier?
 
Während sie mit Tara tanzte, spürte sie, wie sie beobachtet wurde. Vorsichtig, damit Tara nichts bemerkte, sah sie sich um. Und dann sah sie ihm direkt in die Augen. Spike beobachtete sie immer noch. Er schien sie irgendwie wehmütig anzusehen, aber bevor sie groß weiter darüber nachdenken konnte, flüsterte Tara ihr ins Ohr: „Gehen wir später noch zu mir? Ich kenne da einen netten kleinen Zaubertrick, den wir unbedingt mal ausprobieren sollten.“
 
Spike sah, wie Tara Willow auf die Tanzfläche zog. Sie tanzten eine Weile recht eng miteinander. Zu eng, für seinen Geschmack. Wie sehr er Tara doch darum beneidete. Dann sah er, wie Willow den Kopf hob und in seine Richtung schaute. Sie musste gespürt haben, dass er sie beobachtete. Gequält sah er sie an. Als dann Tara etwas in Willows Ohr flüsterte und lächelte, hielt er es nicht mehr aus und stemmte sich aus dem Stuhl. Leicht schwankend bahnte er sich einen Weg zum Ausgang. Die stechenden Kopfschmerzen, die ihm der Chip verursachte, als er bei seiner ‚Flucht’ einige Gäste zur Seite stieß, nahm er in Kauf. Er wollte nur noch raus hier; viel länger ertrug er einfach nicht den Anblick der beiden engumschlungen tanzenden Frauen.
 
Wieder streifte er ziellos durch Sunnydale. Wie sehr er dieses verdammte Sunnyhell hasste. Aber es zog ihn immer wieder hierher. Er konnte es einfach nicht bleiben lassen und musste immer wieder an diesen Ort zurückkehren.
 
In irgendeinem Hof ließ er sich auf eine Steintreppe fallen und fluchte laut vor sich hin. „Weiber! Sind echt das Letzte! Reißen einem nur das Herz aus dem Leib um dann darauf rumzutrampeln.“ Dann schmiss er die leere Bierflasche gegen eine Wand. Irgendwo wurde eine Tür geöffnet. „Was ist denn hier los?“ fragte der Bewohner, der nun in der offenen Tür stand – Rupert Giles. „Spike? Was machen Sie denn hier mitten in der Nacht?“ fragte der verdutzte Ex-Wächter. „Ah, Rupert.. hatte keine Ahnung, dass ich hier gelandet bin. Wie steht’s, haben sie noch ne Flasche Whisky da? Könnt’ noch nen Schluck gebrauchen“ meinte er, während er schwankend auf Giles zuging. „Ich denke, Sie haben bereits genug Spike. Kommen Sie schon rein, bevor Sie noch die ganze Nachbarschaft aufwecken.“ “Sagen Sie mir mal alter Knabe, verstehen Sie die Weiber?“ fragte Spike, nachdem er sich auf die Couch fallen gelassen hatte. „Uhm.. bitte?“ „Warum machen sie uns erst heiß und lassen uns dann fallen?“ wollte er wissen. „Nun .. uhm ..“ überrascht und leicht verlegen nahm er seine Brille ab und fing an sie zu putzen. „Ich glaube, für solche Gespräche, benötigen wir wirklich einen Whisky“ meinte er dann, setzte die Brille wieder auf und holte eine Flasche und zwei Gläser aus dem Schrank.
 
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„Ich mache mir langsam Sorgen. Giles geht nicht ans Telefon“ meinte am nächsten Morgen Willow zu Buffy. „Das ist wirklich merkwürdig. Sonst nimmt er doch schon nach dem zweiten Klingeln ab“ wunderte sich auch Buffy. „Ob da irgendetwas nicht stimmt?“ fragte Willow. „Lass uns einfach mal nachsehen.“ Zu zweit verließen sie ihr Zimmer im Studentenheim und machten sich auf den Weg zu Giles.  „Du warst gestern Abend aber früh zurück. Ich dachte, du wolltest bei Tara übernachten?“ fragte Buffy unterwegs. „Ja, hatte ich eigentlich auch vor. Aber .. na ja, wir hatten einen Streit. Einen heftigen Streit sogar“ antwortete Willow leise. „Das tut mir leid. Aber wie heißt es so schön, in jeder guten Beziehung gibt es mal Streit“ versuchte Buffy Will zu trösten. „Ich denke, es ist mehr, als nur das. Nun .. wir haben uns getrennt“ berichtete Willow. Buffy blieb überrascht stehen. „Was? Ihr habt euch getrennt? Warum das denn?“ „Weil ich erkannt habe, dass ich mich in jemand anderen verliebt habe“ antwortete Willow zaghaft. „Oh, dann hast du mir ja einiges voraus ...“ Bevor Willow nachfragen konnte, was Buffy genau damit meinte, waren sie schon bei Giles angekommen. Buffy klopfte mehrere Male an, aber es öffnete niemand. Allerdings konnte sie ein schwaches Stöhnen und Gemurmel von innen hören. Vorsichtig öffnete sie die Tür. “Giles? Sind Sie da?“ rief sie. Buffy und Willow sahen sich um. „Ein Kampf hat hier jedenfalls nicht stattgefunden“ meinte Willow. „Ja, es sieht eher nach einem Saufgelage aus“ antwortete Buffy. Und so sah es in dem kleinen Apartment wirklich aus. Auf dem Tisch standen und lagen einige leere Flaschen herum. „Ah ... was ist das denn für ein Krach mitten in der Nacht“ hörten sie nun eine heißere Stimme sagen. Dann hob sich ein Arm über die Lehne der Couch, gefolgt von einem recht verkatert aussehenden Spike. „Spike, es ist 11 Uhr Vormittags und nicht mitten in der Nacht“ erklärte Buffy mit hochgezogenen Brauen. „Für mich ist das eben mitten in der Nacht.“ „Und wo ist Giles?“ fragte Buffy. „Rupert! Deine Jägerin verlangt nach dir“ rief Spike. Buffy und Willow sahen sich erstaunt an. Seit wann duzten sich die beiden? „Uhm... Buffy?“ vernahmen sie schließlich Giles’ Stimme aus dem kleinen Gang neben der Küche. Buffy ging einen Schritt in Richtung Küche und sah ihren Wächter an die Wand gelehnt auf dem Fußboden sitzen. „Himmel, Giles, Sie sehen ja furchtbar aus“ entfuhr es ihr. „Uhm .. danke.. so .. eh.. fühle ich mich auch.“ Langsam schob er sich an der Wand hoch. Buffy drehte sich zu Spike und fragte ihn: „Wie lange habt ihr euch denn sinnlos betrunken?“ „Hm.. lass mich mal überlegen. Rupert, hast du eine Ahnung, wie lange wir durchgemacht haben?“ „Spike, bitte nicht so laut.. mein Kopf dröhnt. Wie spät haben wir eigentlich?“ „11 Uhr“ gaben Willow, Buffy und Spike gleichzeitig zur Antwort. „Oh.. uhm.. tja dann... uhm.. haben wir wohl gerade mal zwei Stunden schlaf gehabt.“ Buffy seufzte und warf ihre Arme in die Luft. „Das darf ja wohl nicht wahr sein ! Ihr zwei schlaft jetzt erst mal euren Rausch aus.“ Giles versuchte, irgendwie die Stufen zu seinem Schlafzimmer zu erreichen, was ihm aber nicht recht gelingen wollte. Mehrmals schwankte er heftig und einmal fiel er fast hin. „Kommen Sie Giles, ich helfe Ihnen da hoch, bevor Sie noch die Treppen runterfallen und sich das Genick brechen“ meinte Buffy und legte einen Arm von Giles um ihre Schulter, um ihn so zu stützen.
 
Während Buffy sich abquälte ihren Wächter ins Schlafzimmer zu bringen, stand Willow unschlüssig im Wohnzimmer und sah zu Spike. „Du .. du solltest auch noch eine Weile schlafen“ meinte sie zaghaft. „Rotschopf, das hatte ich auch vor, bevor ihr zwei hier hereingestürmt seid.“ Willow hob entschuldigend ihre Schultern. „Hm, sieht nicht sehr bequem aus. Komm, ich zieh dir Couch aus, dann kannst du besser schlafen“ meinte sie kurz und ging um die Couch herum. „Ja ja .. wenn du meinst.“ Spike rollte von der Couch und ließ sich auf den nächsten Sessel fallen, damit Willow die Couch für ihn richten konnte. Eine Minute später hatte sie es dann geschafft. Spike stand wieder auf und ließ sich auf der Couch nieder. Äußerst langsam legte er sich hin. In seinem Kopf drehte sich alles. „Oh.. mein armer toter Schädel..“ murmelte er. Als er schließlich lag, nahm Willow eine Decke und deckte ihn damit vorsichtig zu. „Ihr habt ja ganz schön viel getrunken“ bemerkte sie mit einem Blick zum Tisch. „Sicher Red, das haben wir. Und noch mehr geredet.“ „Über was?“ „Über vieles. Nein, stimmt nicht ganz, eigentlich hatten wir nur ein Thema“ meinte er. Spike streckte seine Hand nach Willow aus, ergriff ihr Handgelenk und zog sie somit zu sich auf die Couch. Willow sah ihn überrascht an und setzte sich auf die Kante. „Und was für ein Thema war es?“ wollte Willow wissen. Spike hob wiederholt seine Hand und strich eine Strähne aus ihrem Gesicht. „Wir haben über euch geredet“ meinte er leise und fuhr mit seiner Hand zärtlich über ihre Wange. Willow schloss die Augen und genoss die Liebkosung. Sie spürte, wie er sie zu sich herunter zog. Fast andächtig berührten seine Lippen die ihren.
 
„Man, sind Sie schwer. Vielleicht sollten lieber Sie mal mehr trainieren als ich. Gleich haben wir es geschafft und Sie können in Ruhe ausschlafen“ meinte Buffy. Eigentlich hatte Giles überhaupt kein Training nötig, wenn sie nach dem ging, was sie unter seinem Sweatshirt spüren konnte. Fühlte sich nicht gerade nach Fett an. Ächzend ließ sie Giles auf sein Bett sinken. „Danke Buffy“ sagte Giles. „Schon Ok.“ Buffy machte sich daran Giles’ Schuhe auszuziehen. Schließlich nahm sie ihm die Brille ab und legte sie auf den Nachttisch. „So, jetzt noch das Sweatshirt“ meinte sie. „Das ihr Männer euch immer so volllaufen lassen müsst. Ich frage mich nur, was Sie dazu getrieben hat, mit Spike die Nacht durchzumachen.“
 
Du hast mich dazu gebracht, dachte er kurz. Himmel, das Mädchen trieb ihn noch in den Wahnsinn. Merkte sie denn nicht, wie sehr sie ihn gerade quälte? Jetzt zog sie ihm auch noch das Shirt aus ! Er hatte sich oft vorgestellt, wie es wäre, wenn Buffy in seinem Schlafzimmer wäre. Es liefe etwas anders ab, als jetzt. Sie würden sich gegenseitig ausziehen und ... Himmel, ich sollte lieber an etwas anderes denken, dachte er, als er spürte, wie er hart wurde. Hoffentlich zog sie ihm jetzt nicht noch die Hose aus. Buffy würde sich sonst sehr wundern.
 
“Danke Buffy, das .. uhm ... reicht. Ich will nur noch schlafen“ sagte er, als sie nach dem Gürtel greifen wollte. Schlafen und von dir träumen, fügte er in Gedanken hinzu, bevor er einschlief. Buffy blieb noch eine Weile stehen und sah auf den schlafenden Wächter. Er sieht einfach süß aus, wenn er schläft, dachte sie, als sie das Schlafzimmer schließlich verließ. Ups, hab ich jetzt echt Gedacht, das Giles süß aussieht? fragte sie sich und ging kopfschüttelnd die Treppen hinunter. Abrupt blieb sie auf der vorletzten Stufe stehen und rieb sich verwundert die Augen. Sah sie richtig, oder fing sie schon an zu Halluzinieren? Sie blinzelte einige Male und stellte fest, dass sie vollkommen richtig sah. Willow saß .. Korrektur ... lag halb auf der Couch und küsste Spike ! Argh.. das ist ja eklig, dachte Buffy, bevor sie ihre Freundin rief. „Willow!“
 
Nie hätte sie sich vorgestellt, dass seine Küsse so zärtlich sein konnten. Als Spike spürte, dass Willow seinen Kuss erwiderte, legte er seinen rechten Arm um ihre Hüfte und zog sie noch näher an sich. Willow legte ihre Rechte auf seine Brust – direkt über sein Herz, dass jetzt wild schlagen würde, wenn es noch könnte. Mit der Linken fuhr sie ihm durch sein eh schon strubbeliges Haar. Dann küsste er sie leidenschaftlicher und kurz darauf wieder so behutsam, als wäre sie aus Glas. Er legte seine freie Hand auf ihre rechte und sie verschränkten die Finger ineinander. Ihre Küsse wurden immer leidenschaftlicher und Willow wünschte sich, das sie nie aufhören würden. Doch ihr Wunsch sollte sich nicht erfüllen.
 
„Willow!“ hörten sie Buffy rufen. Erschrocken und völlig außer Atem richtete sich Willow auf. „Oh.“ „Willow, was war denn das gerade?“ „Ich .. wir ... eh...“ stotterte Willow. „Wenn du das nicht weißt Jägerin, dann steht es sehr schlecht um dich“ warf Spike ein.  „Ach, halt doch die Klappe Spike! Willow, wir sollten jetzt gehen. Wir wollen doch schließlich noch für morgen einkaufen. Ach ja Spike, du bist übrigens auch eingeladen. Morgen Abend treffen wir uns bei mir. Wir verbringen Weihnachten zusammen“ meinte Buffy. „Oh, ja. Hatte ich ganz vergessen“ antwortete Willow, stand auf und ging zur Tür. Dort drehte sie sich noch einmal zu Spike. Auf einmal wusste sie nicht, was sie sagen sollte und sah ihn daher nur stumm an. „Bye Red. Wir sehen uns“ sprach er und dann verschwand er hinter der Couch.
 
„Ich kann es immer noch nicht fassen, dass du Spike geküsst hast!“ meinte Buffy wenig später. „Buffy .. es .. es ist halt passiert. Ich kann nichts gegen meine Gefühle machen.“ „Gefühle? Willst du etwa sagen...“ „Ja ! Ich habe mich in Spike verliebt. Und es ist mir ganz egal, was du, was ihr denkt. Ich liebe ihn!“ „Willow, tu es nicht. Lass dich nicht mit Spike ein. Spike spielt doch nur mit dir. Er benutzt dich nur. Er ist immerhin ein gefährlicher Vampir“ redete Buffy auf Willow ein. „Oh ja natürlich. Alle reden schlecht über Spike. Ihr macht ihn schlechter, als er wirklich ist. Er ist keineswegs so böse, wir ihr meint. Er ist durchaus auch sehr sensibel. Ich weiß das, schließlich hat er sich schon zwei mal bei mir ausgeheult. Aber anscheinend darf ich keinen Vampir lieben! Du aber schon! Und du scheinst zu vergessen, das Angelus sehr wohl weitaus schlimmer war“ warf sie ihrer Freundin tief verletzt an den Kopf. Buffy starrte sie geschockt an. „Das war jetzt nicht fair“ meinte Buffy gekränkt. „Ich weiß, es tut mir Leid. Ich hätte das mit Angelus nicht sagen sollen, aber du hast mich auch sehr verletzt. Gerade du müsstest mich doch verstehen. Gib ihm bitte eine Chance. Er hat sich doch sehr zum Guten verändert“ erwiderte Willow. Buffy sah sie lange an. „Ja, wegen seinem Chip. In Ordnung, ich werde es wohl akzeptieren müssen. Aber sowie er dich in geringster Weise verletzt, ist Schluss. Endgültig ! Dann knöpfe ich ihn mir vor und es bleibt nichts als ein Häufchen Asche von ihm übrig“ drohte Buffy noch mal.
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Es war spät in der Nacht, als er endlich wieder seine Gruft betrat. Und er hatte immer noch leichte Kopfschmerzen. Jetzt brauchte er erst einmal dringend eine Stärkung. Er genehmigte sich einen Becher von dem Blut, dass er sich beim Schlachter besorgt hatte. Als Spike sich schließlich in den Sessel fallen ließ, entdeckte er ein Päckchen auf dem Tisch. Er griff danach und wickelte es aus. „Ah, sehr gut, Akapor hat es also doch geschafft.“ Zufrieden lehnte er sich zurück. Jetzt hatte er alles, was er wollte. Weihnachten konnte ruhig kommen.
 
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Willow lag in ihrem Bett und konnte nicht einschlafen. Sie fragte sich, ob Buffy vielleicht doch recht hatte. Spielte er nur mit ihr? Was sie etwa nur ein vorübergehender Ersatz für Drusilla? Irgendwie war sie fast sicher, dass er sofort zu Dru zurück gehen würde, wenn diese in Sunnydale auftauchen würde. Es war zum verzweifeln. Sicher, heute morgen hatte er sie begehrt, aber das konnte auch am Alkohol liegen. Sie liebte ihn wirklich, dass wusste sie. Aber liebte er sie auch? Willow zerbrach sich den Kopf und irgendwann schlief sie endlich ein.
 
Auch Buffy lag nach ereignisloser Patrouille in ihrem Bett und dachte nach. Sie wünschte, sie könnte mit jemandem reden. Ihre Mutter kam dafür allerdings nicht in Frage und Willow ... na ja, die hatte ja ihren eigenen Liebeskummer. Und mit Giles konnte sie schon erst recht nicht reden. Als sie an ihn dachte, musste sie lächeln.. Sie freute sich für ihn, dass er jetzt eine neue Aufgabe gefunden hatte. Wenn er weiterhin so gut arbeitete, konnte die Magic Box nach Neujahr eröffnet werden. Sie fragte sich aber, ob er dann als Geschäftsmann noch Zeit für sie hatte. Für sie und die Scoobys war es schon normal, sich bei Giles zu treffen. Und das nicht nur, wenn wieder irgendwelche Dämonen planten, die Weltherrschaft zu übernehmen. Giles war in all den Jahren, mehr als der Wächter der Jägerin. Er war zum Freund geworden. Buffy konnte sich nicht vorstellen, wie es wäre, wenn er nicht mehr da wäre. Sie schüttelte sich bei diesem Gedanken. Er sieht wirklich süß aus, wenn er schläft, dachte sie noch, bevor sie endlich einschlief.
 
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„Buffy, willst du heute denn gar nicht aufstehen?“ rief Joyce durch die geschlossene Tür. Buffy schrak auf und sah auf die Uhr. Es war fast 10 Uhr. So lange hatte sie schon lange nicht mehr geschlafen. Aber sie war ja auch noch lange wachgelegen und hatte nachgedacht. Buffy sprang aus dem Bett und zog sich an. „Danke Mum, ich komme gleich runter.“
 
Als Buffy wenig später in die Küche kam, hatte Joyce schon das Frühstück gerichtet. „Morgen Mum. Hm ... das riecht gut“ begrüßte Buffy ihre Mutter. „Gut geschlafen?“ fragte Joyce. Buffy wollte sich gerade eine Gabel Rührei in den Mund schieben, als ihr plötzlich wieder einfiel, was sie geträumt hatte. Sie hatte tatsächlich von Giles geträumt. Und in diesem Traum war er definitiv nicht nur ihr Wächter.
 
Sie waren am Strand und genossen den Sonnenuntergang. Giles stand direkt hinter ihr und als die Sonne im Meer verschwand, legte er die Arme um sie. Buffy schmiegte sich an ihn und er begann an ihrem Ohr zu knabbern. Und dann ...
 
Erschrocken ließ Buffy die Gabel fallen. „Schatz, ist alles in Ordnung?“ fragte Joyce besorgt. „Wie? Eh ... ja, alles in Ordnung. Ich hab mir nur auf die Zunge gebissen und vor Schreck die Gabel fallen lassen“ redete sich Buffy heraus. Bevor sie weiter über diesen Traum nachdenken konnte, fragte ihre Mum: „Und, wird er kommen?“ „Kommen?“ fragte Buffy und verschluckte sich, da sie plötzlich das Ende ihres Traumes vor Augen hatte. „Spike. Du hast ihn doch eingeladen, oder?“ „Eingeladen hab ich ihn. Vielleicht erinnert er sich ja trotz seines Rausches noch daran.“ Joyce starrte ihre Tochter verständnislos an. „Als Willow und ich gestern morgen bei Giles vorbeischauten, fanden wir die beiden ziemlich betrunken vor“ erklärte Buffy schnell. „Betrunken? Spike und Mr. Giles?“ „Ja, genau. Und nachdem ich Giles ins Bett gebracht hatte und wieder ins Wohnzimmer kam, küssten sich Spike und Willow.“ „Du hast Mr. Giles ins Bett gebracht?“ fragte Joyce entgeistert. „Ja, alleine hätte er es nicht geschafft. Eh ... sag mal Mum, sollten wir nicht langsam mit den Vorbereitungen anfangen?“ lenkte Buffy ab. Sie hatte keine Lust, ausgerechnet mit ihrer Mutter über Giles zu reden.
 
Rasch kam der Abend und somit die ersten Gäste – Xander und Anya. “Hey Buffy ! Sind wir etwa die ersten?“, fragte Xander gleich. „Ja, das seid ihr.“ „Wow, das ich das noch erleben darf. Ich dachte schon, wir sind zu spät. G-Man ist auch noch nicht da?“ „Nein, sonst hätte ich ja nicht gesagt, dass ihr zwei die Ersten seid“, erklärte Buffy. Kaum hatte sie ausgesprochen, als es erneut an der Tür klingelte. Buffy ging hin und öffnete. Draußen stand eine recht verlegen wirkende Willow. „Hi.“ „Hi Will. Hör mal, also, wegen gestern... es tut mir leid“, begann Buffy. „Mir auch. Ich konnte gestern einfach nicht mehr klar denken. Dafür heute Nacht um so mehr. Wahrscheinlich hattest du sogar recht.“ Dann umarmten sie sich kurz.
 
„Hi Will! Wo ist denn Tara?“ fragte Xander, als Willow das Wohnzimmer betrat. „Eh ... Tara wird nicht kommen“, antwortete sie kurz. „Oh, warum denn nicht?“ wollte er dann wissen. „Sie haben sich bestimmt getrennt. Willow wird erkannt haben, dass sie gleichgeschlechtlicher Sex sie nicht befriedigt“, stellte Anya fest. Alle sahen sie mit großen Augen an. „Was? Ich hab doch recht Will, oder?“ „Ja, irgendwie schon. Tara und ich haben uns wirklich getrennt“ gab Willow zögernd zu.  
Kurz darauf erschien auch Giles und sie konnten mit dem Dekorieren anfangen. Es wurde recht lustig, da sie sich gegenseitig neckten. Selbst Giles war erstaunlicherweise recht locker und ging auf die Späße ein. Buffy ertappte sich dabei, wie sie ihn wiederholt verstohlen beobachtete. Giles sah heute richtig gut aus. Er hatte direkt mal keinen seiner unzähligen Tweed-Anzüge an – den hatte er wahrscheinlich in der Tasche, die er dabei hatte – sondern trug eine Jeans und ein graues Sweatshirt.
 
Da sie alle in guter Stimmung waren, hatten sie schnell alles weihnachtlich geschmückt. Die Scoobys setzten sich, während Mrs. Summers in der Küche nach dem Essen sah. „Sag mal Willow, wartest du auf jemanden?“ fragte Xander. „Ich? Wieso?“ wollte sie wissen. „Na ja, du schaust laufend auf deine Uhr und dann rüber zur Tür“, erwiderte Xander. „Eh .. eigentlich nicht“ stotterte sie. Buffy sah Willow prüfend an. Willow saß zusammengesunken auf der Couch und täuschte Fröhlichkeit vor. Auch wenn sie vielleicht die anderen täuschen konnte, sie wusste genau, was mit Willow los war. Buffy fasste einen Entschluss. „Ich werde noch mal kurz auf Patrouille gehen. Ich bin in spätestens einer halben Stunde wieder da“, teilte sie den anderen mit. „Du willst heute auf Patrouille gehen?“ fragte ihre Mutter. „Ja, aber wirklich nur ganz kurz. Bis der Tisch gedeckt und das Essen draufsteht, bin ich wieder zurück“ antwortete Buffy und ging zur Tür. Statt hinauszugehen, blieb sie wie angewurzelt stehen und lauschte. Irgendwo da draußen fuhr ein Idiot mit aufgedrehten Boxen. Sie hörte, wie die Musik immer lauter wurde. Der Verrückte fuhr anscheinend direkt in ihre Richtung. Und dann tauchte am Ende der Straße ein schwarzer DeSoto auf und sie konnte die Musik genauer hören. Da lief doch tatsächlich ein Song von den Sex Pistols. Buffy seufzte. Ihr Vorhaben, auf den Friedhof zu gehen und Spike notfalls mit Gewalt aus seiner Krypta zu sich nach Hause zu schleppen, konnte sie sich sparen. Mit quietschenden Reifen kam das Auto vor ihrem Haus zum Stehen. „To think, I killed a cat and may I say, oh no, not their way but no, no, not me I did it my way" sang Spike, als er endlich ausstieg. Buffy verdrehte die Augen. „Musst du denn so einen Lärm veranstalten?“ fragte sie, als Spike den Weg hochkam. „Hey Süße ! So laut war das jetzt doch auch nicht“ meinte er grinsend. Buffy verdrehte die Augen und ging wieder hinein.
 
„Ich geh doch nicht auf Patrouille“ meinte sie, als sie sich wieder zu ihren Freunden gesellte. Hinter ihr betrat Spike das Wohnzimmer. Willow fing an zu strahlen. „Oh nein, was will denn der jetzt hier? Wo es doch gerade so gemütlich war“ seufzte Xander. „Beruhig dich Xander. Ich habe ihn eingeladen. Ist ja schließlich Weihnachten, oder?“ meinte Buffy. Spike ging zu Giles und schlug ihm freundschaftlich auf die Schulter. „Na, Rupert, wie geht’s? Den Kater gut überstanden?“, fragte er ihn gleich. „Uhm ... ja“, mehr konnte der überraschte Engländer nicht sagen. Willow sah enttäuscht zu Spike. Sie hatte gedacht, er würde sie als erstes Begrüßen. Statt dessen redete er nun mit Giles. Buffy hatte also doch recht. Er spielte nur mit ihr. Gekränkt ging sie in die Küche und fragte Joyce, ob sie ihr bei den letzten Vorbereitungen helfen konnte. „Das ist nett von dir Willow, aber ich bin fast fertig. Aber ihr könntet vielleicht schon mal den Tisch richten“ meinte diese. „Ok. Wird gemacht Mrs. Summers“ antwortete Willow. Sie trottete in das Esszimmer und fing an zu decken.
 
Spike beobachtete, wie Willow in die Küche schlurfte und kurz darauf alleine im Esszimmer verschwand. Giles redete auf ihn ein, aber er hörte nicht zu, da er sich fragte, was Willow hatte. Er registrierte, dass Buffy sich zu ihm und Giles gesellte. „Was ist mit Will los?“ fragte er die Jägerin. Buffy schaute ihn mit hochgezogenen Brauen an. „Von Frauen verstehst du wohl nicht viel, oder?“ fragte sie ihn spöttisch. „Warum?“ „Wenn du was von ihnen verstehen würdest, wüsstest du, dass Willow einfach nur gekränkt ist, weil du sie nicht begrüßt hast. Statt dessen bist du gleich zu Giles und hast mit ihm geredet“, erklärte sie ihm. „An deiner Stelle, würde ich ihr mal nachgehen. Noch was, solltest du ihr das Herz brechen oder ihr auch nur ein Haar krümmen, dann bist du Geschichte.“ Spike sah Buffy kurz an und drehte sich um. „Spike ... uhm ... vielleicht könnte das hier .. eh .. nützlich sein“ meinte Rupert und hielt ihm einen Mistelzweig entgegen. „Du denkst wohl auch an alles alter Knabe“ grinste Spike Giles an.
 
Als Willow hörte, dass jemand das Esszimmer betrat, wischte sie sich hastig einige Tränen weg. „Hi Red“ hörte sie schließlich Spike hinter sich sagen. Überrascht drehte sie sich um. „Spike ! Ich .. ich bin gleich fertig mit decken..“ stotterte sie, während er näher kam und dicht vor ihr stehen blieb. Er sah sie lange an. Willow wusste nicht, was er von ihr wollte oder was sie jetzt machen sollte. Sie spürte, wie ihr schon wieder eine Träne die Wangen hinunter rollte. „Du weinst? Hoffentlich nicht wegen mir“ flüsterte er. „Nein ! Doch.. ich weiß nicht.“ „Schht.. nicht doch“ meinte er, während er ihr die Träne wegwischte. „Es tut mir Leid, dass ich dich eben nicht begrüßt habe. Ich fürchte, es ist doch noch etwas neu für mich. Ich hatte bisher ja noch nie eine lebendige Freundin“ erklärte er. „Wenn du denn meine Freundin sein möchtest“ fügte er hinzu und sah sie erwartungsvoll an. „Ich.. ich glaube schon, dass ich das sein möchte“ antwortete sie zaghaft. „Hm .. Rupert hat mir hier was mitgegeben“, grinste er und hob den Mistelzweig über ihre Köpfe. Willow sah erstaunt hoch und noch bevor sie etwas sagen konnte, küsste Spike sie.
 
„Eh, wir möchten ja nicht stören, aber das Essen ist fertig und wir würden es jetzt gerne auftragen“ hörten sie plötzlich Buffy sagen. Willow wollte einen Schritt zur Seite gehen, aber Spike legte einen Arm um sie und hielt sie fest. „Na prima. Ich hab schon riesigen Hunger“ meinte er schelmisch. „Ja und bestimmt nicht nur auf eine Tasse Blut“ sagte Xander mit einem skeptischen Blick auf die beiden. Willow blickte verlegen auf den Boden, als Spike antwortete: „Da könntest du recht haben, Hohlkopf.“ „Pass auf, was du sagst, du .. du..“ „Kinder, bitte, könnt ihr euere Streitereien nicht wenigstens mal zwei Tage verschieben“ fragte Joyce, als sie mit dem Essen hereinkam. Die beiden Streithähne hatten den Anstand, etwas beschämt dreinzuschauen. „Gut, dann können wir ja jetzt essen“ meinte Joyce dann und alle setzten sich an den Tisch.
 
Nach dem Essen setzten sich alle gesättigt in das Wohnzimmer. Giles holte seine Gitarre hervor und dann sangen sie Weihnachtslieder. Spike saß mit Willow auf der Couch, hatte einen Arm um sie gelegt und lauschte den anderen. Als Giles aber „White Christmas“ spielte, sang auch er mit. Die Gang verstummt und sah ihn überrascht an, als er alleine weiter sang:
 
I’m dreaming of a white Christmas
Just like the ones I used to know
where the treetops glisten
and children listen
To hear sleigh bell in the snow
 
Spike sah die Scoobys an und zuckte nur mit den Schulter, worauf die anderen dann wieder mit einstimmt.
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Als endlich alle schliefen, schlich sich eine Person leise aus dem Haus. Geschickt und äußerst leise trug sie mehrere Sachen ins Haus, was gar nicht so leicht war. Jedoch bereits nach einer halben Stunde waren die Gegenstände im Haus. Äußerst zufrieden mit sich selbst, legte die Person sich wieder hin und schlief weiter.
 
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Gähnend stand Buffy endlich auf. Sie hatte in der Nacht nicht ganz so gut geschlafen. Nein, eigentlich hatte sie sehr gut geschlafen und noch viel besser geträumt. Sie hatte schon wieder von Giles geträumt, aber gerade, als es interessant wurde, wachte sie auf. Am liebsten würde sie sich sofort wieder hinlegen und weiterträumen, aber Buffy konnte schon ihre Freunde hören. Seufzend zog sie sich an und ging dann zu den Scoobys hinunter.
 
Als sie das Wohnzimmer betrat, traute sie ihren Augen nicht. Die Scoobys standen um den Weihnachtsbaum, unter dem sehr viel mehr Geschenke lagen, als am Abend zuvor. „Huch, war etwa der Weihnachtsmann heute Nacht da?“ fragte sie überrascht. „Sieht ganz so aus Buffy. Du weißt zufällig nicht, wer es war?“ wollte Joyce wissen. „Ich? Nein, absolut nicht. Ich habe tief und fest geschlafen“ antwortete sie. „Ist doch auch egal. Frohe Weihnachten !“ meinte sie nach einigen Sekunden. Die Scoobys machten sich gleich über die Überraschungsgeschenke her. Auf jedem Päckchen stand fein säuberlich der Name. Es ließ sich doch nicht erkennen, von wem die Geschenke kamen. Alle sahen zu, wie zuerst Xander sein Geschenk öffnete. „Oh ... wow .. ein Mobiltelefon. Wahnsinn!“ rief er. „He, da ist auch eine Karte dabei: ‚Frohe Weihnachten! In Notfällen immer erreichbar’“ las er vor. „Jetzt bin ich dran“ meinte Anya und riss ungeduldig ihr Geschenk auf. Sie schrie überrascht auf. „Ich fasse es nicht, das ist eine kleine Statue von mir!“ Anya hielt wirklich eine Statue von sich bzw. von Anyanka in ihren Händen. „Die macht sich bestimmt sehr gut in unserer Wohnung“ meinte sie zu Xander. „Ja, davon bin ich überzeugt. Wer ist als nächstes dran“ fragte er. Spike sah Willow auffordernd an. „Na gut, dann bin ich wohl jetzt an der Reihe“ seufzte sie. In ihrem Päckchen fand sie ein Zauberbuch. Ein äußerst seltenes, wie ihr Giles erklärte, nachdem sie es ihm gezeigt hatte. Willow strahlte über das ganze Gesicht. „Heute Abend bekommst du noch was viel besseres“ flüsterte ihr Spike ins Ohr. Willow sah ihn an und errötete leicht. „Giles, jetzt sind sie dran“ meinte Buffy. Zögernd packte er sein Geschenk aus. Er fand ein Buch mit dem Titel: „Meine Jägerin und ich – Tipps für Wächter“. Giles zog überrascht eine Braue hoch. Von so einem Buch hatte er noch nie gehört. Neugierig blätterte es durch und klappte es kurz darauf schnell wieder zu. Er hatte alles erwartet, doch nicht das. „Und?“ fragte Buffy neugierig. „Uhm ... ein wirklich nettes Buch, steht aber nicht viel neues drin“ redete er sich raus. „Aha. Nun, wie es aussieht, bin nun ich dran“ meinte Buffy. Sie nahm ihr Päckchen und stellte fest, dass ihres das kleinste von allen war. Sie öffnete es und schaute enttäuscht in die Runde, als sie darin nur eine Karte fand. Buffy las laut vor: „Nicht traurig sein Jägerin, dein Geschenk befindet sich in der Magic Box. Und es ist sicherlich nicht das von deinem Wächter.“ Fünf Augenpaare schauten nun überrascht zu Spike. Er grinste von einem Ohr zum anderen. „Frohe Weihnachten!“ rief er nur und lachte los. „Du? Du hast all die Geschenke für uns besorgt?“ fragte Willow ungläubig. „Natürlich Red, wer kennt euch sonst so gut und wählt die perfekten Geschenke für euch aus?“ gab er zurück. Giles sah ihn finster an. „Was denn Rupert? Willst du etwa sagen, dass es das falsche Geschenk war?“ fragte Spike ironisch. „Uhm ... ja ... nein. Wir sprechen uns noch!“ drohte er ihm an. „Du hast dir solche Mühe gegeben und jetzt haben wir gar kein Geschenk für dich“ meinte Will schließlich traurig. „Oh doch Will, das habt ihr. Euere Miene war Belohnung genug. Und mein Geschenk hol ich mir heute Abend persönlich von dir ab“ meinte er und zwinkerte ihr zu. „Können wir gleich in die Magic Box? Ich würde gerne mein Geschenk sehen“ fragte Buffy. „Uhm ... natürlich“ antwortete Giles. „Nein. Erst eine Stunde nach Sonnenuntergang. Ich muss doch noch nachsehen, ob alles perfekt ist“ gab Spike zurück. Buffy und Giles sahen ihn fragend an. „Na ja, ich kann ja nicht am helllichten Tag raus. Den ein oder anderen Helfer hatte ich schon. Und wenn es dunkel ist, will ich eben noch rasch nachschauen, ob alles erledigt wurde“ erklärte er.
 
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Für Buffy krochen die restlichen Stunden geradezu dahin. Sie wollte endlich wissen, was für eine Überraschung sie in dem Laden erwartete. Spike bemerkte es und grinste vor sich hin. „Warum grinst du so?“ fragte Willow, die keine Sekunde von seiner Seite gewichen war. „Unsere Jägerin ist sehr ungeduldig. Am liebsten würde sie sofort los stürmen. Das amüsiert mich irgendwie. Aber es ist ja nur noch eine Stunde. Die Sonne ist gerade untergegangen und ich kann los“ erklärte Spike ihr. „Und wann kommst du zurück?“ „Gar nicht.“ „Oh.“ „Red, du begleitest mich natürlich.“ „Oh.“ Willow sah ihn an und wurde wieder einmal rot, dann grinste sie ihn an. Spike nahm sie bei der Hand und ging kurz zu Giles. „Also, in einer Stunde kannst du mit Buffy nachkommen. Will und ich gehen mal nach dem Rechten schauen“ meinte er zu ihm und wollte sich abwenden, aber Giles hielt ihn kurz zurück. „Spike, ehm ... könnten..“ begann er. Er konnte sich einfach immer noch nicht daran gewöhnen, Spike zu duzen. „Könntest du wenigstens mir sagen, was für eine Überraschung du für Buffy hast?“ „Nein Rupert. Du musst mir schon vertrauen. Es ist schon das richtige Geschenk für sie“ antwortete er und verließ schließlich lachend mit Willow das Haus.
 
„Also, was bekommt Buffy denn nun?“ fragte Willow, als sie vor der Magic Box standen. „Das wirst du gleich sehen Liebes“ antwortete Spike geheimnisvoll. Dann betraten sie den Laden. „Ich kann nichts außergewöhnliches sehen“ meinte Willow nach kurzem umsehen. „Ihr Geschenk befindet sich auch in einem anderen Raum. Du erinnerst dich vielleicht daran, dass es weiter hinten einen separaten Raum gibt“ antwortete er. „Oh ja, stimmt. Das Lager, oder?“ „Es sollte das Lager sein ... aber .. na, sieh selbst.“ Spike führte sie nach hinten und öffnete die Türe. Willow trat ein und blieb überrascht stehen. „Oh, ein Trainingsraum“ meinte sie. „Ja, den bekommt sie von Giles.. aber schau mal dort hin“ meinte er und zeigte in die hintere Ecke. Willow fing an zu grinsen. „Das ist wirklich sehr gut. Spike, du bist echt der Beste!“ lachte sie. „Ich weiß Red. So, jetzt können wir es uns auch gemütlich machen. Komm mit, ich hab für dich auch noch eine Überraschung“ flüsterte er und gab ihr schnell einen Kuss.
 
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„Giles, können wir nun endlich losfahren? Die Stunde ist doch bestimmt schon um?“ bettelte Buffy. „Uhm ... sie ist zwar noch nicht um, aber ich denke, wir können ruhig schon los“ antwortete er lächelnd. Buffy war schon den ganzen Tag sehr neugierig. Ob nun wegen seinem oder Spikes Geschenk, vermochte er jedoch nicht zu sagen. „Na, dann wollen wir mal“ meinte er und suchte seine Schlüssel heraus.
 
Kurze Zeit später kamen sie zur Magic Box. „Wow, Sie sind ja schon mit renovieren fertig“ staunte Buffy, als sie den Laden betraten. „Ja, ich bin erstaunlicherweise gut vorangekommen“ antwortete Giles ihr. „Komm, ich zeig dir jetzt mal dein Geschenk“ meinte Giles schließlich und forderte sie auf, ihm zu folgen. Vor der Tür zum Trainingsraum blieb er stehen und drehte sich zu Buffy um. „Mach bitte deine Augen zu.“ Buffy gehorchte und schloss die Augen. Giles führte Buffy in den Raum. „Jetzt darfst du deine Augen wieder aufmachen“ meinte er. Buffy öffnete sie wieder und starrte mit offenem Mund in den Raum. „Wooow, ein Trainingsraum!“ jubelte Buffy und fiel Giles um den Hals. „Giles, Sie sind einfach der Beste!“ meinte sie und gab ihm lauter kleine Küsse aufs Gesicht. „Hach, ich liebe Sie.“ Giles erstarrte. Er konnte nicht glauben, was sie gerade gesagt hatte. Ich liebe Sie, hatte sie gesagt. Nicht ‚Ich liebe Dich’, er wusste, dass sie sich nur sehr über sein Geschenk freute. Als sie ihn strahlend ansah, löste er sich vorsichtig von ihr.
 
Buffy erschrak über sich selbst. Hatte sie gerade gesagt, dass sie ihn liebe? Ja, sie hatte es wirklich gesagt und plötzlich stellte sie fest, dass es die Wahrheit war. Sie liebte Giles wirklich. Spike hatte also wie üblich recht. Strahlend sah sie Giles an. Buffy bemerkte, dass er sie irgendwie traurig ansah und dann löste er sich von ihr. Leicht verwirrt drehe sie sich um und schaute sich den Raum genauer an. Und dann entdeckte sie in der hinteren dunklen Ecke Spikes Geschenk. Anscheinend hatte Giles es noch nicht gesehen; daher fasste sie einen Entschluss, bei dem sie sich entweder ziemlich blamieren oder aber glücklich werden würde. Rasch wandte sie sich Giles wieder zu, umrundete ihn zur Hälfte und drehte Giles schließlich zu sich, damit er das Geschenk nicht vorzeitig entdeckte. „Ich weiß gar nicht, wie ich dir danken soll“ fing Buffy an und benutzte absichtlich das vertraute Du. Dabei ging sie schrittweise auf Giles zu der wiederum Schritt für Schritt zurückwich. Buffy freute sich, es schien zu funktionieren. So dirigierte sie ihn genau dort hin, wo sie ihn haben wollte. Nur noch einen Schritt und Giles würde gegen das Geschenk von Spike stoßen.
 
Er sah zu, wie sich Buffy kurz umdrehte und den Raum betrachtete, dann wirbelte sie herum und trat hinter ihn. Dann drehte sie ihn zu sich. Sie sah ihn immer noch lächelnd an. Giles blickte sie sprachlos an. Er konnte in ihren Augen ein seltsames Funkeln entdecken, über das er lieber nicht nachdenken wollte. Buffy ging einen Schritt auf ihn zu und er einen zurück. Er wusste nicht, was er machen würde, wenn sie noch näher kam. Er traute sic selbst nicht mehr. Ihre Worte hatten ihn mehr berührt, als er sich zugestehen wollte. Fast verzweifelt wünschte er, dass sie es ernst meinte. Wieder ging sie einen Schritt auf ihn zu und wieder wich er zurück, aus Angst, dass er sich nicht zurückhalten könne, wenn sie dicht vor ihm stand. Bei jedem Schritt, den sie auf ihn zuging, wich er zurück, bis er plötzlich gegen ein Hindernis stieß. Überrascht drehte er sich um, denn er wusste genau, dass in diesem Eck eigentlich kein Hindernis sein dürfte.
 
Buffy beobachtete, wie Giles gegen das Geschenk stieß und sich überrascht umdrehte. Sie musste lachen, als sie seinen Gesichtsausdruck sah. „Uhm ... wie .. was...“ stotterte er verlegen. „Rupert, das ist eindeutig mein Geschenk von Spike. Ein ... hm ... Himmelbett“ lachte Buffy. „Spike hat wirklich das perfekte Geschenk ausgesucht. Er weiß besser als jeder andere, was das Richtige für uns ist“ erklärte sie und ging wieder auf ihn zu. Dicht vor ihm blieb sie schließlich stehen. „Weißt du, erst vor kurzem habe ich mit ihm gesprochen. Er sagte mir, dass ich verliebt sei. Aber da irrte er sich ausnahmsweise. Ich bin nicht nur verlieb, wie mir eben klar wurde. Ich bin sogar sehr verliebt.“ Giles sah sie sprachlos an. Was wollte sie damit nur sagen? In wen war sie so verliebt? Im Stillen bat er, dass er der Glückliche sein möge. Jetzt trat sie noch näher an ihn, so dass kein Abstand mehr zwischen ihnen war. „Rupert, ich liebe dich“ sagte sie nach tiefem Luftholen. Überrascht sah er sie lange an. Er wusste nicht, was er sagen sollte. Sie liebte ihn tatsächlich. Er konnte es nicht fassen. Niemals hätte er damit gerechnet. „Rupert, würdest du bitte etwas dazu sagen“ meinte Buffy, nach einigen Minuten des Schweigens. Langsam nahm er seine Brille ab und lächelte vielsagend. „Du hast mich gerade zum glücklichsten Menschen gemacht“ sagte er, legte die Brille auf den kleinen Tisch neben dem Bett und dann zog er Buffy an sich und küsste sie leidenschaftlich. „Du weißt nicht, wie lange ich darauf gewartet habe“ flüsterte er zwischendurch. „Oh Rupert, es tut mir Leid, dass ich erst jetzt verstanden habe, dass ich dich liebe“ gab sie zurück. „Ich liebe dich auch Buffy, schon so lange.“ Beide waren nun nicht mehr in der Lage, ihre lang unterdrückte Leidenschaft zu zügeln. Unter wilden Küssen zogen sie sich gegenseitig aus und ladeten schließlich nackt auf dem Bett. Giles rollte sich auf Buffy und sah sie bewundernd an. „Du bist so schön“ flüsterte er und küsste sie erneut. „Oh Rupert, bitte... ich kann nicht mehr länger warten.“ Sie spreizte die Beine und drängte sich an ihn. Während er sie wieder wild küsste drang er mit einem kräftigen Stoß tief in sie ein. Beide stöhnten auf und Buffy schlang ihre Beine um ihn, dann verfielen sie in den uralten Rhythmus und lange Zeit wurde kein Wort mehr gesprochen.
 
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„Wo fahren wir denn hin?“ wollte Willow wissen, als sie in Spikes Auto saßen und los fuhren. „Schatz, das wirst du gleich sehen“ antwortete er nur. Nach wenigen Minuten ahnte Willow, wo sie hinfuhren. „Die alte Villa?“ fragte sie nur. Spike sah sie grinsend an. Kurz darauf standen sie schon vor der Villa, in der früher Angel gelebt hatte. Spike führte Willow in die Halle. „Warte hier einen Moment. Ich muss noch was erledigen“ sagte er zu ihr und rannte die Stufen nach oben. Während Willow auf die Rückkehr von Spike wartete, sah sie sich um. Sie war schon lange nicht mehr hier gewesen. Es hatte sich einiges Verändert. Es sah irgendwie sauberer aus. Hatte Spike hier für Ordnung gesorgt? Irgendwie konnte sie es nicht so recht glauben. Sie musste lachen, als sie sich Spike staubwedelschwingend vorstellte.
 
Als sie schon glaubte, er hätte sie vergessen, kam Spike die Stufen herunter. "Hat leider etwas länger gedauert, aber jetzt ist deine Überraschung fertig" meinte er, als er vor sie trat. „Und was für eine Überraschung erwartet mich?” fragte Willow neugierig. „Wart es ab, ich zeige es dir sofort” gab er zurück. „Schließe deine Augen. Ich führe dich hin. Vertrau mir.” Willow gehorchte und schloss die Augen. Langsam führte Spike sie nach oben. Stufe für Stufe. Schließlich blieb er stehen. „Jetzt darfst du deine Augen wieder öffnen” sagte er dann leise. Willow öffnete die Augen und dann entfuhr ihr ein leisen „Oh”. Er hatte sie in das Schlafzimmer geführt. Überall hatte er Kerzen aufgestellt, die nun brannten. Nur ein schmaler Pfad war frei, der direkt zum Bett führte. Langsam ging sie auf das Bett zu. Einen Meter davor blieb sie stehen. Sie konnte nicht glauben, was sie sah. Spike hatte lauter Rosenblätter über das gesamte Bett gestreut. Willow drehte sich um und rannte zu Spike. Überschwänglich umarmte sie ihn. „Spike, so etwas hat noch nie jemand für mich getan” flüsterte sie. „Warte doch Liebes, das ist noch nicht alles.” Spike machte sich von ihr los und ging wieder zur Tür. Direkt daneben stand ein kleiner Tisch, auf dem eine Fernbedienung lag. Er nahm sie und drückte auf einen der Knöpfe. Irgendwo im Raum schaltete sich nun eine Stereoanlage an und es ertönte leise Musik.
Willow wusste nicht, was sie sagen sollte, so überwältigt war sie. Sie wusste schon immer, dass Spike längst nicht der böse Bube war, wie er immer vorgab, aber dass er so romantisch sein konnte, damit hätte sie nie im Leben gerechnet.
Nun zog Spike seinen Mantel aus und legte ihn auf den Tisch, dann ging er langsam auf Willow zu. „Nun, werte Dame, darf ich um diesen Tanz bitten” forderte er sie auf. Willow willigte lachend ein. Während sie langsam tanzten, fing Spike an, Willow zärtlich zu küssen. Er verteilte lauter kleine, federleichte Küsse über ihr ganzes Gesicht. Willow hatte das Gefühl, als ob lauter kleine Schmetterlinge sei berührten. Schließlich knabberte er zärtlich an ihrem Ohr. Willow entfuhr ein Stöhnen, da genau dort eine ihrer empfindlichen Stellen war. Bevor er sie wieder küsste, flüsterte er an ihrem Ohr: „Heute werde ich dich ganz verwöhnen. Lass dich treiben und genieße einfach.” Er kehrte wieder zu ihrem Mund zurück und küsste sie wieder. Seine Hände blieben nicht untätig. Er fuhr ihren Rücken hinunter und wieder hinauf, ließ seine Hände ihre Arme hinuntergleiten. Dabei streifte er ihre Brüste und Willow stöhnte erneut auf. Er ließ seine Hände weiter nach unten gleiten und dann zog er ihr den Pullover aus. Während er sie erneut küsste, öffnete er ihren BH. Willow hielt den Atem an, als er anfing ihren Hals zu küssen und so Zentimeter um Zentimeter nach unten glitt. Langsam streifte er ihr den BH ab. Schließlich stand sie bis zur Taille nackt vor ihm. Nun entfuhr auch Spike ein tiefer Seufzer. Wieder küsste er sie und streichelte dabei ihre Brust, dann zog er eine feuchte Spur von ihrem Mund über ihren Hals bis zu ihrer linken Brust. Schließlich umschloss sein Mund die aufgerichtete Spitze und begann sachte daran zu saugen. Willow begann heftiger zu atmen. Spike ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen und strich mit der Zunge aufreizend über die harte Knospe. Als er sich der anderen Brust widmete, fuhr er mit den Händen ihren Oberkörper entlang, immer tiefer, bis er an den Bund der Hose stieß. Ohne von ihrer Brust abzulassen, öffnete er erst den Knopf dann den Reißverschluss. Erst jetzt ließ er von ihren Brüsten ab und begann jeden Zentimeter ihrer Haut zu küssen. Immer tiefer, bis er vor ihr kniete und mit der Zunge ihren Bauchnabel umkreiste. Er zog ihr langsam die Hose samt Slip herunter. Endlich stand Willow vollkommen Nackt vor ihm. Bewundernd sah er sie an. „Du bist so schön“ flüsterte er heißer, dann verteilte er wieder Küsse auf ihren Bauch, ihren Schenkeln und näherte sich so ihrer Weiblichkeit.
Willow stöhnte auf, als sie seine Zunge an ihrem Zentrum spürte. Geschickt reizte er sie. Sie dachte, sie stände in Flammen. Sie krallte sich an Spikes Schultern, um nicht auf den Boden zu sinken, ihre Beine waren weich wie Butter. Bevor sie kam, hörte Spike auf und sah sie lächelnd an. „Oh Gott Spike ..” Er stand auf und bevor sie etwas tun konnte, nahm er sie auf die Arme, trug sie zum Bett und legte sie auf die kühlen Laken. Spike kniete sich neben sie, dann zog er endlich seinen Pullover aus.
Willow hob ihre Hand und berührte sachte seine Brust. Unfähig sich jetzt aufzusetzen, legte sie ihre Hand um sein Genick, zog ihn zu sich und küsste ihn. Sie fuhr ihm durch sein platinblondes Haar, dass sich – anders als vermutet – weich anfühlte. Jetzt war sie diejenige, die sich mit ihren Händen den Weg zu seiner Hose über seinen Oberkörper suchte. Als sie dort ankam, legte sie ihre Hand über die Wölbung und übte leichten Druck aus. Spike stöhnte auf. Sie öffnete einen Knopf nach dem anderen. Dabei reizte sie ihn absichtlich. Sie ließ eine Hand in die Hose gleiten und streichelte ihn sanft. „Red, das solltest du lieber nicht tun, du könntest dich um dein Vergnügen bringen“ stieß er erregt hervor. Willow hielt kurz inne, dann nahm sie jedoch ihr Spiel wieder auf. Endlich hatte sie alle Knöpfe auf und Spike konnte sich nur noch mühsam beherrschen. Schnell entledigte er sich seiner restlichen Kleidung. Willow sah ihn mit glühenden Augen an. Sie wollte ihn, jetzt sofort. Willow streckte ihre Arme aus um Spike zu sich herunter zu ziehen. Er lachte. „Das hättest du jetzt gerne, nicht wahr du kleine Hexe.“ Dann verschwand sein Kopf wieder zwischen ihren Schenkeln. Sie schloss die Augen und gab sich ganz ihren Gefühlen hin. Willow war sich nun sicher, dass sie in Flammen stand. Stöhnend wand sie sich in den Laken. Als sie dachte, es nicht länger auszuhalten, spürte sie, wie er ihren Bauch küsste, ihre Brüste, ihren Hals. „Spike.. bitte... ich halt es nicht länger aus“ flüsterte sie. „Gleich mein Liebes“ gab er zurück. Ganz langsam drang er schließlich in sie ein. Willow hob ihm die Hüfte entgegen, damit er noch tiefer in sie eindringen konnte.
Sie liebten sich langsam und ohne hast und als sie gemeinsam kamen, schrieen sie den Namen des anderen hinaus.
 
„Ich liebe dich“ sagte Willow, als sich ihr Herzschlag wieder beruhigt und sie wieder einigermaßen zu Atem gekommen war. „Ich liebe dich auch, Red“ antwortete Spike und küsste sie zärtlich auf die Stirn. Er lag auf dem Rücken und Willow hatte ihren Kopf an seine Schulter gebettet. „Woran denkst du gerade?“ fragte er sie. „Ich dachte gerade, dass dies mein bestes Weihnachten überhaupt ist. Endlich habe ich jemanden gefunden, den ich wirklich von ganzem Herzen liebe. Und dann...“ „Und dann, was?“ „Und dann frag ich mich gerade, was jetzt wohl gerade Buffy und Giles machen.“ Spike sah sie überrascht an, dann lachte er los. „Red, ich denke, die beiden tun jetzt genau das selbe wie wir“ antwortete er. Sie sah ihm in seine strahlendblauen Augen. „Was? Daliegen und sich fragen, was wir gerade machen?“ neckte sie ihn. „Oh nein Willow, sie machen wohl eher gerade das“ gab er zurück und dann zeigte er ihr, was er meinte.
Noch mehrmals in dieser Nacht, liebten sie sich – mal wild, dann wieder langsam und zärtlich.
 
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Zwei Tage später hörten Spike und Willow, wie jemand unten in der Halle nach ihnen rief. „Warum wird man immer gestört, wenn es so gemütlich ist“ grummelte Spike. Willow sah ihn an und lachte. „Spike, wir hatten doch jetzt 2 Tage unsere Ruhe, also beschwer dich doch nicht“ sagte sie sanft und küsste ihn, bevor sie aufstand und nach ihrer Kleidung suchte.
„WILLOW ! SPIKE !! Seid ihr da?“ rief Xander lautstark. „Ja, sind wir. Du könntest ja mit deinem Geschrei Tote erwecken“ meckerte Spike, als er zusammen mit Will die Stufen hinabstieg. „Gut so, einen hab ich ja schon erweckt“ gab Xander gereizt zurück. „Jetzt beruhigt euch doch mal. Was ist denn los?“ wollte Willow wissen. „Was los ist? Buffy ist verschwunden“ erklärte Xander. „Verschwunden?“ fragte Spike. „Ja, v e r s c h w u n d e n – verschwunden“ buchstabierte Xander. „Und bei Giles macht auch niemand auf“ mischte sich nun Anya ein. Spike und Willow sahen sich an und grinsten. „Das ist nicht lustig“ meinte Xander. „Oh, ich finde es sogar sehr lustig. Habt ihr denn schon in der Magic Box nachgeschaut?“ fragte Spike Xander. „Ja, aber da ist niemand. Seit wann steht im Trainingsraum eigentlich ein Himmelbett?“ „Seit Weihnachten“ antwortete Willow grinsend. „Dann lasst uns die beiden mal suchen“ meinte Spike und verließ mit Willow die Villa.
Die vier sahen in dem Laden nach und anschließend bei Giles zu Hause – ohne Erfolg. „Hab doch gleich gesagt, dass sie nicht hier sind“ murrte Xander. „Ich hätte da noch eine Idee“ grinste Spike und schlug den Weg zum Friedhof ein. „Denkst du wirklich..“ fing Will an. „Klar Liebes, wenn die zwei da“ er nickte in Richtung Xander und Anya „die letzten Tage die Beiden gesucht haben und anfingen zu stören“ schelmisch zwinkerte er ihr zu. „Hey .. wir haben  nur ein oder zwei mal angerufen“ verteidigte sich Xander. „Aber Xander.. es waren bestimmt 20 mal“ korrigierte ihn Anya. „Siehst du was ich meine“ flüsterte Spike Will ins Ohr. „Oh ja, ich hab es verstanden.“ Dann waren sie an ihrem Ziel. Spike öffnete leise die Tür zu seiner Krypta und trat ein. „Hallo! Aufwachen ! Die Gang ist im Anmarsch“ rief er dann, während Willow, Anya und Xander eintraten. Leise ging er in den hinteren Teil seiner Gruft, in dem ein großes Bett stand. Er bedeutete den anderen, ihm leise zu folgen. Schließlich standen sie zu viert vor dem Bett und starrten auf die zwei tief schlafenden Personen.
„Oh, ich glaube, deren zwei Tage waren anstrengender als unsere“ meinte Willow zu Spike. „Tja, Jägerinnen sind anstrengend!“ gab er zurück. Leise lachend verließen die Vier schließlich die Gruft und ließen Jägerin und Wächter weiterschlafen.
 
 
ENDE