Biographie Champollions

Am 23. Dezember 1790 wurde Jean François in Figeac als Sohn des Buchhändlers Jaques Champollion geboren. Er war schon als Kind sehr begabt und brachte sich heimlich auf dem Dachboden das Schreiben bei. Der besseren Bildungschancen wegen nahm ihn sein älterer Bruder nach Grenoble. Auch die Begeisterung für das Ägyptische übertrug sich von diesem auf den damals elfjährigen François und wurde durch den Physiker Fourier, einem faszinierten Ägyptenforscher, den er 1802 zum erstenmal traf, bestärkt. Latein und Griechisch konnte er schon, als er sich mit 15 Jahren in der Akademie der Wissenschaften in Grenoble als Student einschrieb. Er erlernte dort neben Chinesisch auch Sprachen wie Zendisch, die heilige Schrift der Parsen, Pahlavi, ein Zweig des Mittelpersischen und Parsi, das reine Mittelpersisch. Als 19-jähriger arbeitete er dort als Geschichtsprofessor, nachdem er von 1807 bis 1809 in Paris studiert hatte, wo er auch mit seiner Arbeit am Stein von Rosette begann. Die Arbeitsbedingungen in der neuen Universität von Grenoble waren nicht ideal, doch sie sollten sich noch verschlechtern: Da er seine Abneigung gegen das Adelsgeschlecht Bourbon öffentlich bekundete, wurde er nach deren Rückkehr, wie auch Napoleon, aus Frankreich verbannt und kehrte erst 1817 nach Frankreich und 1821 nach Paris zurück. Im Jahre 1822 gelang Champollion endlich den Durchbruch bei der Entzifferung der Hieroglyphen und er vervollständigte diese in den folgenden Jahren. Dieses war ihm neben seiner hohen Begabung vor allem dadurch gelungen, dass er im Gegensatz zu den meisten anderen Wissenschaftlern die Beschreibungen des Horapollon nicht als gegeben hinnahm, in denen die Hieroglyphen als reine Bilderschrift bezeichnet werden. Eine zweijährige Studienreise nach Ägypten 1828 bis 1829 bestätigte seine Erkenntnisse. Vier Jahre zuvor hatte er schon eine Reise nach Italien unternommen, wo er Papyrusfragmente in hieratischer Schrift entdeckte und darauf folgend wurde er Leiter der neuen ägyptischen Abteilung des Louvre. Im März 1831 bekam er den ersten Lehrstuhl für Ägyptologie am Collége de France in Paris. Doch schon ein Jahr später, am 4. März 1832 starb er an einem Schlaganfall oder an den Folgen einer Infektionskrankheit, die er sich vermutlich in Ägypten zugezogen hatte.
Mit seiner Lebensleistung hatte Champollion die ernsthafte Erforschung des alten Ägypten erst ermöglicht und ging somit auch als Begründer des Forschungszweiges der Ägyptologie in die Geschichte ein.

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Autor: Jan Romberg