Patientenaufklärung zur Akupunktur
Die
Akupunktur ist eine Behandlungsform, die seit über dreitausend
Jahren in Asien angewendet wird. Die Akupunktur wird zur Therapie
von akuten- und chronischen Erkrankungen, als Hilfe bei psychischer
Erkrankung, als Einzeltherapie oder in Verbindung mit anderen
Heilverfahren eingesetzt. Bei der Raucherentwöhnung,
als Hilfe zur Gewichtsreduzierung
und bei anderen Suchterkrankungen hat sich die Akupunktur als
äußerst wirkungsvoll erwiesen.
Die Dicke
einer Akupunkturnadel beträgt etwa 0,20 - 0,35 mm, das entspricht
etwa dem halben Durchmesser einer Injektionsnadel. Die Behandlung ist
in der Regel schmerzfrei.
Dem Wesen
nach entspricht die Akupunkturbehandlung einem so genannten
Heilversuch. Eine Wirkung kann erst im Behandlungsverlauf oder auch
nach deren Abschluss eintreten, oder auch völlig ausbleiben.
Die Akupunktur kann so genannte
"überschießende" Reaktionen auslösen, die vom Patienten
in der Regel als unerwünscht empfunden werden. Dazu zählen:
- Vorübergehende
übermäßige Entspannung und Ermüdung nach der
Behandlung, unter Umständen mit Beeinträchtigung der
Verkehrstüchtigkeit.
- Vorübergehende
vegetative Reaktionen wie Schwitzen oder Schwächegefühl,
Schlafstörung.
- Vorübergehende,
sehr selten auch länger anhaltende Verstärkung des zu
behandelnden Leidens. Eine so genannte “Erstverschlimmerung“, die aber
als eine positive Reaktion des Organismus gewertet wird.
- Aktivierung
von latenten (bereits vorhandenen, aber noch nicht ausgebrochenen)
Krankheitsprozessen.
- Vorübergehende
Nervenreizungen, evtl. mit Schmerz- und Sensibilitätsstörung
in der Einstichregion.
Mögliche Komplikationen und
unerwünschte Folgen der Akupunktur können sein:
- Durch
die Akupunkturnadel können kleine Blutgefäße verletzt
werden. Dadurch kann die Einstichstelle etwas bluten oder ein
Hämatom (blauer Fleck) entstehen.
- Einige
Patienten reagieren auf den Einstich der Akupunkturnadeln
vorübergehend mit Kreislaufsymptomen wie Schwindel,
Herzrhythmusstörungen und Blutdruckabfall.
Mit Ausnahme des Hämatoms und der
Kreislaufstörungen sind alle unerwünschten Wirkungen extrem
selten. Ihre Häufigkeit wird auf unter 0,01 % der Behandlungen
geschätzt, d.h. sie kommen höchstens einmal unter 10.000
Behandlungen vor:
- Beim
Stechen der Akupunkturnadeln besteht ein sehr geringes Risiko einer
Entzündung. Die Übertragung z.B. einer Leberentzündung
(Hepatitis) oder von Aids (HIV) ist bei der Benutzung steriler
Einwegnadeln ausgeschlossen.
- In
extrem seltenen Fällen kann die Akupunkturnadel vergessen werden
oder abbrechen. Im schlimmsten Fall kann dies einen operativen Eingriff
zur Entfernung der Nadel erforderlich machen.
- In
Einzelfällen wurde beschrieben, dass bei nicht sachgerechter
Benutzung von Akupunkturnadeln innere Organe wie Herz und Lunge
(Pneumothorax) verletzt wurden.
Bei
einem ausgebildeten und erfahrenem Akupunkturtherapeuten
kann der Patient davon ausgehen, dass keine Nebenwirkungen auftreten.
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