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In Puttgarden haben wir auf dem Campingplatz Juliska gezeltet. Trotz der Nähe zum Fährhafen ist es ein recht gemütlicher, sauberer und kostengünstiger Campingplatz. Der Preis für 2 Motorräder und ein Zelt beträgt/betrug nur 15,- Euro.
In aller früh haben wir die Moppeds auf der Scandlines-Fähre nach Rödby festgezurrt. Eine Überfahrt (1 Person mit Mopped) über die Vogelfluglinie kostet 28,- Euro. Die Fahrzeit beträgt ca. 45 min. Die Höchstgeschwindigkeit auf dänischen Autobahnen ist größtenteils auf 130 km/h erhöht worden. Vollgetankt ist die rd. 150 km lange Fahrt nach Kopenhagen daher kein Problem. Wir haben den Weg über die Öresundbrücke genommen. Es ist schon beeindruckend, wenn man hoch über dem Wasser dahinrollt und unter einem ein riesiger Öltanker fährt. Die Überfahrt ist mautpflichtig (auf schwedischer Seite) und kostet für ein Motorrad 17,- Euro. Unser Ziel war Urshult am Asnen-See an der Rv 120 im mittleren Südschweden.
Diese Etappe führte uns u.a. auf größtenteils einspurigen Strassen durch Wälder, kleinen Ortschaften (bzw. Ansammlungen von Häusern) und an Seen vorbei rund um die Stadt Växjö. Trotz des schlechten Moppedwetters sind wir auf unseren Weg an den Vätternsee nicht direkt über gut ausgebaute, begradigte Strassen zum Ziel, sondern weiter über kleine, kurvige Reichsstrassen gefahren. Auf diesen Strassen herrscht wenig Verkehr, die Straßen sind kurvig und bieten Landschaft pur. In Jönköping wollten wir die Etappe beenden, doch ist es uns nicht gelungen einen Campingplatz zu finden, so dass wir den Vättersee auf der Westseite Richtung Norden nach einer geeigneten Unterkunft absuchten. In Bankeryd befindet sich ein Campingplatz eines Jönköpinger Motorradclubs. Clubmitglieder sind aber erst ab 18 Uhr auf dem Platz anzutreffen. Zelte können jederzeit aufgestellt werden. Wir wollten aufgrund des Wetters eine Hütte (Stuga) beziehen, so dass wir notgedrungen weitergefahren sind. Schade eigentlich, der Club hat ein schönes Clubhaus mit Blick auf dem See. In Krogstorps Gard (zwischen Habo und Hjo) sind wir dann auf einen Bauernhof fündig geworden. Übernachtung mit Frühstück 450 SKr, rd. 45,- EUR.
Einmal von der mittleren Westküste des Vättern bis zur mittleren Ostküste ging diese Etappe. In Husquarna haben wir das dortige Husqvarna Fabrikmuseum besucht. U.a. bauten die Schweden ja legendäre Zweiräder: ab 1903 - vom Fahrrad zum Motorrad - . Die heutigen Huskys werden in Italien gebaut. In Borgenhamn haben wir dann bei einem ehemaligen Pensionat eine kleine Stuga (Hütte) bezogen. Der Preis: 350,- SKr pro nacht. |
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Das Wetter schien vielversprechend zu werden. Auf ging es auf Erkundung Mittelschwedens. Als erstes steuerten wir auf der alten R50 Gränna an. Gränna ist die Welthauptstadt der Zuckerstangen. Ab Gränna ging es auf der R133 Richtung Tranas - Trehörno. Auf dieser Route haben wir ein sehr interessantes Mopedmuseum gefunden. (In Schweden hat sowieso ein(e) Jede(r) ein kleines Musseum ;) !!!) Am Abend haben wir dann endlich mal wieder richtiges Bier (kein Leichtbier) getrunken - im Restaurant - ui jui jui, immerhin rd. 5,- EUR für eine Flasche 0,5 l.
Heute war 'sightseeing' von wasserbautechnischen Anlagen angesagt. In Borensberg, nördlich von Linköping, am Kreuzungspunkt der Rv 36 und der Rv 211, ist eine der letzten handbetriebenen Schleusen Schwedens in Betrieb. Der Ort liegt am Göta-Kanal, der Göteborg und Stockholm über 58 Schleusen verbindet. Etwas weiter östlich liegt Berg, am See Roxen. Dort besichtigten wir eine Kanal-Treppe mit 10 Schleusenanlagen. Das Wetter war klasse, bis uns leider auf den letzten 20 km vor Vadstena noch ein Schauer erwischte (der letzte Regen in Schweden!). Abends trafen wir 'Bernie Becklestone', ein Urgestein in der Motorradszene im deutschsprachigen und nun auch im skandinavischen Raum (schaut auf seine Homepage). Mit ihm sind wir zum Motorradtreff in Vadstena, der sich aber mehr zu einem Treffen von überwiegend amerikanischen Straßenkreuzern der 1960er Jahre entpuppte. Aber das war egal, es war mal sehr interessant, so was zu sehen.
Ausspannen war angesagt. Wir hatten ja die Zeit dafür. Vormittags sind wir nur kurz nach Karlskoga gefahren und haben unsere Moppeds gewaschen (ja ja...), gebummelt und eingekauft und ansonsten gechillt (wie man heute so sagt, nech?) !!!
Das Wetter war klasse, wie gerufen für den Tag auf der Rennstrecke in Karlskoga - Gellerasen. Maggi konnte noch einen Tag ausspannen und ich konnte mich austoben. Die Strecke ist gut ausgebaut und bietet weitestgehend genug Grip. Insgesamt bin ich 4 turns á 20 min gefahren. Den ersten turn absolvierte ich in der mittleren Gruppe der Hobbyrennfahrer. Die drei weiteren in der schnellen. Der Kurs liegt mir ausgezeichnet. Auf den fünften und letzten möglichen turn haben wir verzichtet. Zum einen befindet sich leider keine Tankstelle auf dem Gelände, dafür hätten wir bis in die Stadt Karlskoga fahren müssen. Zum anderen wollten wir nix heraufbeschwören, denn es ist ja 4 x alles gut gegangen... ;-). Zum ersten Mal haben wir in Schweden unser Zelt aufgeschlagen, da die Stugas alle reseviert waren.
So, genug von Schweden - auf ging es Richtung Norwegen. Diese Etappe war so gut wie eine reine "Überführungsetappe". Hauptsächlich sind wir die große Europastraße 18 gefahren. Die Straße ist urlangweilig, so dass wir wenigstens einen kleinen "Umweg" über Arvika gefahren sind. Dort haben wir das erste mal einen schwedischen Polizisten gesehen. Kurios, wo uns doch alle vor den Verkehrskontrollen gewarnt hatten. Das Wetter wurde vor Oslo leider wieder regnerisch (aber die Prognosen waren vielversprechend). In Oslo haben wir unser Zelt auf einem Campingplatz hoch über der Stadt aufgeschlagen, herrlich der Blick über die Stadt und teuer ist er gewesen, der Campingplatz. Man denkt, man schaut auf eine Riesen-Miniaturstadt. Für unseren abendlichen Stadtbummel parkten wir unsere Moppeds direkt auf einen Parkplatz vor dem Hauptbahnhof. Als wir wiederkamen hatten wir beide Tickets wegen falschparken hinter den Armaturen. 500,- NOK sollte jeder von uns zahlen. Immerhin zusammen rd. 140,- EUR !!! Schilder die das parken nicht erlaubten oder einschränkten gab es nicht. Gezahlt haben wir bis heute nicht, und werden es auch nicht. Deutschland hat unserer Meinung nach zum Glück kein Verkehrsabkommen mit Norwegen.
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Eine Überfahrt schlägt für zwei Moppeds und Fahrer mit rd. 1560 NOK zu buche. Wir hätten mal noch in Norwegen tanken sollen. Schrecklich ist es nachts in Dänemark. Keine Tankstelle hat auf, keine Möglichkeit einen Kaffee zu trinken. Zu allem Groll kam dann auch noch Nebel auf. Die Fahrt war ein Graus. Zum Glück haben wir nach etlichem Suchen Tankstellen gefunden, die auch Kreditkarten akzeptierten. Erst kurz vor der Grenze zu Deutschland wurde das Wetter wieder besser. Und in Deutschland sind wir gleich an den ersten Autohof um mal eine ordentliche Pause zu machen. Unsere Reise war gegen 9 Uhr zu Ende. Wir waren wieder zu Hause. Der Tacho der R1 zeigte stolze 4521 km an.
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