Disclaimer: Btvs and all characters are under the copyright of Joss Whedon, The WB and UPN.

 

Episode 1: A new Beginning - Ein neuer Anfang

Titel: Buffy Season 8 - The Scoobie Gang
Episode: 1: A New Beginning – Ein neuer Anfang
Autor: vanHelsing
E-Mail: Schneider-Lindhorst@t-online.de
Alter: ab 12
Spoiler: jetzt keine mehr!
Teile: 22!
Datum: 03.09.2003
Disclaimer: I do not own the characters in this story, nor do I own any rights to the television show “Buffy the Vampire Slayer”. They were created by Joss Whedon and belong to him, Mutant Enemy, Sandollar Television, Kuzui Enterprises, 20th Century Fox Television, the WB Television Network and UPN Televison.
Copyright: bei Mir
Figuren: Willow, Xander, Dawn, Kennedy, Andrew, Giles, Ms. Smith, Rona, Violet, Chao-Ann, Caridad, Shannon, Robin Wood, Faith, Buffy! und noch viel, viel, mehr.
Inhalt: Nachdem Untergang von Sunnydale, sind die Scoobies zunächst bei Angel in L.A. untergeschlüpft. Doch Buffy hat bereits andere Pläne. Während sie nach weiteren neuen Jägerinnen sucht, soll Giles eine Slayersschool errichten. Willow und die anderen sollen ihn unterstützen, doch zuvor haben sie noch etwas anderes zu erledigen.
Sonstiges: Ich habe meine 8. Staffel vom Aufbau her an meine Lieblingsstaffel angepasst. Die dritte. Das heißt dass ich z.B. mit ein paar Charakterepisoden beginne. Also Folgen in denen einer der Scoobies etwas mehr im Mittelpunkt steht. Außerdem sind dies zumeist Monster of the Week Episoden. Oder ungewöhnliches Ereignis Folgen. Also so etwas wie z.B. Earshot, als Buffy Gedanken lesen kann, oder Tabula Rasa, als alle ihr Gedächtnis verlieren. Zudem erscheint der Big Bad erst im Laufe der Staffel. Das war außer in der ersten und der letzten Staffel der realen Serie auch immer so gewesen. Mein Big Bad wird ein wenig Ähnlichkeit mit dem Bürgermeister haben, es gibt aber auch einen Little Bad, in der Art von Faith, während Season 3. Sobald der Big Bad erscheint, werde ich ihn allerdings nicht mehr aus den Augen verlieren, das heißt, dass im Gegensatz zur realen Serie, der Big Bad von da an in jeder Folge präsent ist.
Die Mischung machts!
Wie in Staffel 3. und eigentlich auch jeder anderen Staffel, habe ich immer wieder verschiedene Genre Episoden dabei. Das heißt das eine eher Dramatisch ist, die nächste sehr Actionreich, dann gibt es eine sehr witzige und dann wieder eine zum Gruseln und so weiter. Ich habe das ganze einfach sehr breit gefächert. Es gibt ein Roadmovie, eine Episode in der Manier von Selfless oder Fool for Love. Das Thema aus Bad Girls und Konsequenzen wird aufgenommen und eine richtig witzige Folge in der Art von Him oder Something Blue darf natürlich auch nicht fehlen. Auch eine Earshot ähnliche Episode habe ich dabei, natürlich nicht mit Gedankenlesen, sondern etwas anderem.
Besonders wichtig ist es mir realistisch zu bleiben. Es wird keine Alieninvasion geben oder Crossover mit Charmed oder dergleichen. Auch wenn eine Folge vielleicht etwas Lustiger, Dramatischer oder so sein wird als der Durchschnitt, werden dennoch alle den nötigen Teil, Spannung, Action, Comedy und Drama enthalten, wie es in der realen Serie der Fall war. Besonderen Spaß macht es mir auch immer wieder kleine Insider Gags, also Hinweise auf alte Folgen einzubauen. Die Figuren werden sich so gut es geht so verhalten wie sie es immer taten. Spike und Anya und auch andere, wie z.B. Tara werden tot bleiben. Lediglich mit Gastauftritten von (noch lebenden) Charakteren werde ich nicht geizen. Ich habe so einige gern gesehene Gäste des Buffyverse eingeladen.
Die Serie endete mit der Aktivierung aller Jägerinnen, das bedeutete für mich dass ich dieses Thema nicht aus den Augen verlieren darf. Deshalb spielen die Jägerinnen und die Suche nach selbigen eine Zentrale Rolle. Wenn ich der Staffel ein Motto geben müsste, so wie es die anderen hatten, würde ich wohl "Verantwortung" nehmen. In den ersten Staffeln, waren die Scoobies noch Teenager und gingen zur Schule, dann war die Schule aus, sie wurden langsam erwachsen, gingen zum College und dann arbeiten und später zurück zu den Anfängen. Nun sind sie in einem Alter, in dem sie die Phase des Erwachsen Werdens und der Suche nach dem Platz im Leben überwunden haben. Nun wird es Zeit für sie Verantwortung für andere Menschen zu übernehmen. Ein vorrangiges Thema wird die Erziehung der neuen Jägerinnen sein. Es wird aber auch um Elternschaft und die Beziehung zwischen Eltern und ihren Kindern gehen. Im weitesten Sinne. In diesem Alter ist für viele Menschen dann auch die zeit für feste Bindungen gekommen. Man ist reifer und gesetzter, eines der größten Ziele ist es nun eine Familie zu Gründen. Ob das auch auf alle Scoobies zutrifft, wird man sehen.
Lasst mich mit dem Worten von Joss Whedon enden. "Ihr werdet nicht das bekommen was ihr wollt, sondern das was ihr braucht".
Ich kann und will euch nicht versprechen, dass euch meine Staffel zusagen wird oder dass sie besonders gut ist. Ich kann nur versprechen das ich beim schreiben mein bestes gebe und mein ganzes Herzblut hineinlegen werde!
Ich danke Yolande und Spikes Slayer für die nette Unterstützung. Außerdem nocloning für die Mitarbeit und Betalesen. Besonders aber Crivill die mir eine große Hilfe war.
Viel Spaß beim lesen.
vanHelsing


The Scoobie Gang
Die Abenteuer von Buffys Freunden nach dem Ende der Serie!

Was bisher geschah:

Angel:
Staffel 4 - Episode 22
Angel, Fred, Wesley, Gunn und Lorne stehen in der Lobby des Hyperion Hotels. Die tote Lilah Morgan sitzt auf einem der Sofas.
Lilah: „Es ist ein einmaliges Angebot. Wir übergeben ihnen die Kontrolle unserer Büros, aller Angestellten und des gesamten Inventars in L.A.“
Einige Zeit Später in der Eingangshalle von W&H. Angel und seine 4 Kollegen steigen aus dem Fahrstuhl.
Anwalt 1: „Guten Morgen Mr. Angel“
Anwalt 2: „Wie geht es ihnen Mr. Angel“
Anwalt 3: „Hallo Mr. Angel“
Etwas später im selben Gebäude.
Angel zu Lilah: „Wir stimmen zu“

Buffy:
Staffel 1 – Episode 1
Buffy steht in der Schulbibliothek, Giles kommt ihr auf der Treppe entgegen.
Giles: „In jeder Generation, wird eine Jägerin geboren. Ein Mädchen auf der ganzen Welt. Eine Auserwählte. Mit der Kraft und…“ Buffy beendet seinen Satz.
Buffy: „Fähigkeit Vampire zu töten und das böse zu bekämpfen. Ich kenn den Spruch“.

Staffel 2 – Episode 10
Buffy, Giles, Willow und Kendra befinden sich in der Schulbibliothek.
Kendra: „Ich bin Kendra die Vampirjägerin“
Buffy: „Eine neue Jägerin wird erst gerufen wenn die alte tot ist“.
Giles: „Aber du warst tot, Buffy“.
Buffy: „Aber doch nur für ein paar Minuten“.
Einige Zeit später treffen die anderen ein. Xander gesellt sich zu der verschüchterten Kendra, der der Umgang mit Jungs verboten wurde.
Xander zu Buffy: „Ich wusste doch dass der Spruch, dass du die einzige wärst pure Angeberei war“.

Staffel 2 – Episode 21
Drusilla und ihre Leute schlagen in der Bibliothek, Giles, Xander und Willow nieder. Drusilla hypnotisiert Kendra, bis die wie in Trance hin und her schwingt, dann schlitzt sie ihr die Kehle auf.

Staffel 3 – Episode 3
Hinter dem Bronze kämpft Faith gegen einen Vampir. Buffy, Xander, Willow, Cordelia und Oz sehen ihr ungläubig zu. Sie nimmt sich einen Pflock von Buffy und pfählt den Vampir.
Oz: „Ich schätze es ist eine neue Jägerin in der Stadt“.

Staffel 7 – Episode 10
Giles betritt zusammen mit den Anwärterrinnen, Kennedy, Molly und Annabelle das Haus der Summers. Alle Scoobies sind anwesend.
Dawn: „Sie sind alle Jägerinnen?“
Giles: „Anwärterrinnen!“

Staffel 7 – Episode 15
Im Garten des Summers Hauses, werden 12 Anwärterrinnen, von Kennedy trainiert.

Staffel 7 – Episode 18
Buffy greift zusammen mit Faith, Xander, Spike und mehreren Anwärterrinnen, Caleb in seinem Weinkeller an. Caleb bricht Rona den Arm, dann tötet er Coleen und Molly. Danach sticht er Xander mit dem Finger das linke Auge aus.

Staffel 7 – Episode 22
Buffy, Faith, Spike und mindestens 20 Anwärterrinnen stehen vor einer Klippe am Höllenschlund. Unter ihnen stürmen Tausende von Übervamps heran. In einem anderen Raum der neuen Highschool, beginnt Willow mit einem Zauber. Buffy erklärt in einem Rückblick, das sie die Regeln ändern werden.
Buffy: „Jedes Mädchen das die Kraft hat eine Jägerin zu sein, wird eine Jägerin sein“. Überall auf der Welt, erheben sich junge Mädchen, die zu Jägerinnen geworden sind.
Während des nun folgenden Kampfes, wird Robin Wood verletzt. Amanda und Anya werden getötet und Spike stirbt einen Heldentod.
Etwas später, stehen Buffy und ihre Freunde, Giles, Willow, Xander, Dawn und Faith vor dem Krater, in dem Sunnydale versunken ist.
Willow: „Wir haben die Welt verändert“.
Faith zu Buffy: „Du bist nun nicht mehr die einzige Jägerin, wie fühlt sich das an?“
Dawn: „Was tun wir jetzt?“
Willow: „Ja Buffy, was werden wir jetzt tun?“
Buffy antwortet nicht, sie grinst nur!

 

 

L.A. liegt im Sonnenstaate Kalifornien und wird auch die Stadt der Engel genannt. Doch inzwischen fragt man sich manchmal ob die Engel die Stadt überhaupt noch sehen können. Bei all dem Smog. Diese dicke Schicht umhüllt an diesem schönen Morgen die Fassade des Hyperion Hotels. Vielleicht ist es aber auch nur normaler Nebel?

Xander vernimmt ein unheimliches Geheul aus dem Büro in der Lobby. Vorsichtig schleicht er sich heran um das Wesen das diese seltsamen Töne von sich gibt nicht zu erschrecken. Langsam streckt er den Kopf hinein. Doch es ist nichts zu sehen. Nur der Fernseher. Er läuft. Es war wohl nur in der Flimmerkiste, kein Grund zur Panik, beruhigt sich Xander in Gedanken selbst. Nicht mehr ängstlich, betritt er den Raum. Als er plötzlich erschreckt zusammenzuckt. Eine Gestalt hat sich hinter der Tür auf die Lauer gelegt um ihn zu ärgern.

Doch Xanders Panik legt sich schnell wieder, als er erkennt dass es sich nur um Willow handelt. Sie schluchzt gerade in ihr Taschentuch.

Hi Xander, wie geht’s dir?“ fragt sie schniefend und nicht so als würde es sie im Moment wirklich interessieren.

„Besser als dir schätze ich. Was ist denn passiert?“ möchte Xander ehrlich besorgt um seine Freundin wissen.

„Ach nichts, es klingt kindisch. Es ist nur weil – sie haben gerade die letzte Folge meiner absoluten Lieblingsserie gezeigt. Und es war so traurig. Nicht wirklich die Folge, die war gut gemacht, auch wenn mich die davor etwas enttäuscht hatten. Aber es ist wirklich schwer zu verkraften das es keine neuen Abenteuer mehr von Betty der Alien Jägerin und ihren Freunden gibt“.

„Was?“ Xander ist völlig entsetzt. „Sie haben Betty abgesetzt? Was? Wann? Wieso? Und ich habe es verpasst. Das können die mir doch nicht antun“.

„Wo warst du denn die letzten Monate?“ fragt Willow verwirrt darüber das Xander behauptet es sei seine Lieblingsserie gewesen aber dann nicht mal weis das sie eingestellt wurde. Er sucht nach einer Erklärung:

„Warte, lass mich überlegen. Ich hab Buffy geholfen Todesboten davon abzuhalten unschuldige Mädchen zu töten. Ich hab ständig ihr Haus repariert und die Moral der Truppe gestärkt. Ich lag im Krankenhaus wegen einem kleinen Problem mit meinem Auge. Ich hab geholfen die Welt vor dem Untergang zu retten und ich war arbeiten. Außerdem liegt mein Fernseher jetzt auf dem Grund der Hölle. Soll ich noch mehr sagen?“

Willow grinst verlegen. Xander schlägt verärgert in die Luft.

„Ich kann einfach nicht glauben dass ich das wirklich alles verpasst habe“.

Willow versucht ihren völlig aufgelösten Freund zu beruhigen.

„Das wird schon wieder. Es war doch nur eine Fernsehserie“.

„Nein, das war sie nicht“, wirft Xander zu Recht ein. „Diese Serie war Kult. Absolut genial. Die Autoren waren Meister ihres Fachs. Bei keiner anderen Serie konnte man in der Art mit den Helden mitfiebern. Ich fühlte mich wie einer von ihnen. Die Serie hatte alles, Action, Comedy, Drama…“

Willow fällt ihm ins Wort.

„Ich finde es ja auch traurig, wie du an meinem Gewimmer gehört hast. Aber es ist eben nicht zu ändern. Die Macher haben sich dafür entschieden. Offenbar wollte die Hauptdarstellerin der Betty nicht mehr mitmachen“.

„Ich konnte sie schon nicht mehr leiden, als sie diesen Freddy King Jr. Geheiratet hat“. Es ist Buffy, die gerade das Büro betreten hat. „Dennoch ist sie die beste Schauspielerin die es gibt“.

Willow meint das nicht alles verloren sei.

„Die Betty Ablegerserie Devil wird weiterlaufen. Und zwar mit mindestens einem Darsteller aus der alten Serie“.

„Glaub mir Will, das ist absolut kein Ersatz. Devil ist eine tolle Serie, manchmal sogar besser als das Original. Aber es ist kein Ersatz!“

Buffy möchte das Gespräch in eine andere Richtung lenken und mit ihren Freunden lieber über etwas Wichtigeres sprechen, das sie bewegt.

Ein morgendlicher Lichtstrahl scheint durch das Fenster des kleinen Zimmers. Immer weiter arbeitet er sich an dem Bett empor. Unweigerlich hält sich Dawn die Hand vors Gesicht, als sie von dem hellen Licht geweckt wird. Ihre Augenlider sind immer noch ganz schwer und sie fühlt sich verschlafen. Seit der Zerstörung von Sunnydale, vor ein paar Wochen, hat sie kein Auge mehr zu getan. Obwohl all das kämpfen und die Angst wohl vorüber sind und ihr neues zuhause in diesem alten Hotel in L.A. viel größer ist und viel mehr Platz für alle bietet, fühlt sich Dawn einfach so unsicher. Alles scheint so ungewiss zu sein. Nun wo es keinen Höllenschlund mehr gibt, fehlt ihr völlig die Orientierung im Leben.

Was soll ein Mädchen das einst ein Magischer Schlüssel zur Vernichtung der Welt war nur Anfangen ohne all das Mystische Zeug?

Sie schaut zu dem Bett, das ein paar Meter entfernt im selben Raum steht. Es ist unbenutzt. Das ist nichts Neues. Aber Dawn hatte gehofft das sich das Verhalten ihrer älteren Schwester nun endlich bessern würde, jetzt wo alles vorbei ist. Sie schüttelt sich den Schlaf aus den müden Gliedern und schleppt sich unter die Dusche. Nun kann sie frisch und munter den Weg zur Lobby antreten. Unterwegs begegnet sie einigen der Potentials. Sie muß sich erst noch daran gewöhnen sie nicht mehr so zu nennen, sie sind jetzt echte Jägerinnen, so wie Buffy und Faith. Apropos Faith. Auf dem Weg nach unten, kommt Dawn nicht umhin einen kleinen Blick in ihr Schlafzimmer zu wagen. Die Tür ist einen verführerischen Spalt geöffnet, der jeden dazu einlädt, einen Blick zu riskieren. Faith und der ehemalige Schuldirektor Robin Wood, der auch Dawns Direktor war, liegen friedlich in ihrem Bett und schlafen. Keine Ahnung wie die das machen, aber das will ich auch können. Ich schätze Faith hat am meisten vom Ende des Höllenschlunds profitiert. Ich habe sie vorher nie so unbekümmert erlebt. Dawn geht zur Treppe hinunter um nach ihrer Schwester zu sehen und vielleicht irgendwo ein Frühstück mit ihr einzunehmen. Auf dem Treppenabsatz hört sie die Stimmen von Buffy, Willow und Xander im Büro. Sie will zu ihnen gehen, als sie hört worüber die drei reden.

„Lass mich mitgehen“, sagt Willow. Offenbar zu Buffy.

„Nein, es ist besser wenn du hier bleibst. Ich brauche dich hier. Jemand muß sich um die Mädchen kümmern und ich komme schon klar“. Dawn kennt diesen entschlossenen Tonfall in Buffys Stimme genau. Willow hat keine Chance sie umzustimmen.

„Aber du brauchst mich, damit ich die Jägerinnen die wir noch nicht gefunden haben, für dich aufspüre“.

„Danke Willow, aber das schaffe ich schon. Zwischen Jägerinnen besteht eine besondere Verbindung. Ich kann sie spüren. Ich werde sie finden, egal wo sie sind“.

„Warum müssen wir schon wieder weggehen?“, fragt Dawn ganz offen heraus, als sie das Büro betritt. Buffy scheint nicht sehr froh darüber zu sein, dass Dawn ihr Gespräch belauscht hat. „Angel hat doch gesagt wir könnten das Hotel solange nutzen wie wir wollen, er braucht es im Moment nicht mehr. Und hier ist genug Platz für uns alle“.

„Wir werden ja auch nicht gehen. Jedenfalls noch nicht. Nur ich muß weg“. Buffys Worte erscheinen Dawn wie eine Ohrfeige. Nun ergeben die schlaflosen Nächte doch noch einen Sinn. Es ist noch nicht vorbei. Zumindest für Buffy ist es das nicht und wird es wohl auch nie sein. Dawn wollte es nicht wahrhaben, aber eigentlich hat sie es schon die ganze Zeit geahnt. Buffy wird sich nicht zur Ruhe setzen und mit Dawn irgendwo hingehen, wo es keine Monster gibt und sie wie eine normale Familie leben werden.

„Du willst gehen? Und wohin?“ möchte Dawn, nun doch sehr mürrisch wissen.

Buffy hat diese Reaktion von Dawn erwartet und sich dementsprechend vorbereitet. Sie versucht ihr ruhig und verständlich klarzumachen, dass sie sich auf die Suche nach weiteren Jägerinnen begeben muß.

„Kann das nicht Faith machen?“ Dawn verschränkt eingeschnappt die Arme vor der Brust.

„Nun, ich kann nicht für sie entscheiden, aber selbst wenn sie mitkommt, und ich gehe davon aus dass sie es tut, werde ich trotzdem gehen. Wo ist Faith überhaupt?“ Buffy sah den richtigen Augenblick gekommen um unbemerkt vom Thema abzulenken.

„Die liegt oben und schläft. Als sie sagte sie wolle nach dem ganzen Chaos eine Woche lang schlafen, hätte ich nicht geglaubt dass sie das wirklich durchziehen würde“. Dawn lacht über ihren eigenen Scherz. „Findet ihr es auch so eklig was da zwischen ihr und Direktor Wood läuft?“ Plötzlich merkt sie jedoch was hier läuft und versucht zum eigentlich Kern zurückzukehren.

„Wenn du wirklich so entschlossen bist zu gehen, dann werde ich eben mitkommen“.

„Nein, das wirst du nicht“.

„Warum?“

„Weil ich es sage. Und weil du… noch zur Schule musst“.

„Hallo. Die Schule liegt auf dem Grund eines riesigen Erdlochs, das früher einmal unsere Heimat war. Ich glaube das ist Grund genug den Unterricht für die nächsten sagen wir 100 Jahre ausfallen zu lassen. Und außerdem liegt mein Schuldirektor oben und knutscht eine gesuchte Mörderin. Und die Schule wäre sowieso bald vorbei gewesen und außerdem hatte ich auch keinen Bock mehr und jetzt komm schon, sonst rede ich mir hier noch einen Wolf.“

Buffy bleibt trotz des Gejammers ihrer kleinen Schwester eisern.

„Nein heißt nein und bleibt nein. Es ist wirklich wichtig dass ich die Jägerinnen alle finde“.

Buffy versucht Dawn von ihrem Standpunkt zu überzeugen. Aber vergeblich.

„Und was mache ich solange? Darauf warten das du irgendwann Heim kommst und einen ganzen Arm voll Minijägerinnen mitbringst?“

„So in etwa“.

„Und ich habe bei der Entscheidung wie es weiter geht kein Stimmrecht?“

„Nein!“ Damit beendet Buffy die Diskussion. Dawn ist eingeschnappt und geht wieder nach oben.

Buffy redet weiter mit Willow und Xander. Willow bestätigt zwar was Buffy gesagt und meint dass sie die Jägerinnen unbedingt finden muß, aber sie weist auch noch einmal auf Dawns Standpunkt hin. Buffy versteht das ja,

„Aber ich kann es nun mal nicht ändern. Ihr müsst euch solange um sie kümmern. Ich verlass mich da ganz auf euch.“

„Aber klar doch“. Die beiden nicken zustimmend. „Wir werden hier sein wenn du zurückkehrst“.

„Darüber wollte ich mit euch reden, bevor uns Dawn gestört hatte. Ich komme gerade von einem Gespräch mit Angel zurück. Er hat mir von dieser Firma erzählt, deren Vertretung er nun hier in L.A. leitet. Sie verfügen über ziemlich großen Einfluss und viel Geld. Angel hat mir angeboten von dieser Firma ein neues zuhause für uns und die Jägerinnen schaffen zu lassen. Irgendwo weit weg von der Großstadt. Ein ruhiger Landsitz. Wo wir ein neues zuhause aufbauen können. Für uns alle. Wo wir eine Schule für Jägerinnen einrichten können, damit wir sie trainieren bevor wir sie wieder auf die Menschheit loslassen. Einen Ort an den ich die Jägerinnen bringen kann, die ich auf meiner Reise finde. Und an den ich zurückkehren und mich geborgen fühlen kann, weil ihr alle dort seit. Meine Familie. Ihr beide, Dawn, Giles…“

 

Teil 1:
Ein neuer Anfang (A New Beginning)

   

 

In dem Moment öffnet sich die Tür und Giles kommt herein. Er hat zwei Koffer dabei. Er stellt sie im Eingangsbereich ab und nimmt seine Brille von der Nase um sie zu putzen.

„Wie ist ihr Treffen mit den Vertretern der Regierung gelaufen?“ möchte Buffy wissen.

Giles schaut etwas verdutzt angesichts dieser herzlichen Begrüßung.

„Wie schön dass ihr alle so glücklich seid das ich wieder da bin“, meint er sarkastisch und setzt sich auf ein rundes Sofa in der Lobby.

„Ich würde ja Luftsprünge machen vor Freude“, witzelt Xander. „Aber ich kann keine, bin nämlich total unsportlich“. Giles wundert sich inzwischen nicht mehr über solche aussagen von Xander. Buffy erinnert ihn an ihre Frage und er beginnt daraufhin zu erzählen.

„Vorab möchte ich darauf hinweisen, dass es eine sehr kluge Idee war einen Engländer zu Verhandlungen mit der US Amerikanischen Regierung zu schicken“. Xander schaut ihn fragend an und Giles fügt leicht genervt hinzu, das es ironisch gemeint war. „Ich bin nur froh dass Riley anwesend war. Und ich muß wirklich zugeben, dass er sich zu einer herausragenden Führungspersönlichkeit gemausert hat. Das liegt wohl auch daran dass er auch seine Private Zufriedenheit gefunden hat. Er wirkt so gelassen und froh, wie ich ihn nie zuvor erlebt habe und seine Frau Sam, die ist wirklich…“ Er bemerkt den gefrusteten Gesichtsausdruck von Buffy und entsinnt sich beim eigentlichen Thema zu bleiben. Es ist nicht sehr schlau vor Buffy darüber zu schwärmen, wie glücklich ihr Exfreund ist, seit er sie verlassen hat. „Wir haben mit einigen wenigen hochrangigen Politikern geredet und man hat uns zugesichert uns bei der Ausbildung der Jägerinnen zu unterstützen. Ich habe ihnen erklärt, dass wir von einem Sponsor mit den nötigen Mitteln ausgestattet werden und man uns von dieser Seite auch mit einem passenden Gebäude etwas außerhalb der Stadt versorgt hat“.

„Gut dass sie Wolfram and Hart nicht namentlich erwähnt haben, wer weis wie die Regierung darauf reagiert hätte“, wirft Buffy ein. „Hat sie Fred eigentlich erreicht um ihnen die Details der Schule mitzuteilen?“

„Ja hat sie. Übrigens eine sehr nette junge Frau. Man kann Angel nur gratulieren, dass er so fähige Mitarbeiter um sich geschart hat“. Buffy verdreht bei Giles Lobgesang auf Fred leicht die Augen. Als er dies bemerkt, stockt er kurz und besinnt sich dann wieder auf das Thema Gebäude. „Nachdem was sie mir erzählt hat, ist es für unsere Zwecke ideal. Es ist abgelegen, ruhig und von einem Zaun umgeben. Das Gelände, das mit dazu gehört, ist riesig. Dort steht ein dichter Wald und an einer Seite gibt es eine Klippe, darunter ist ein See, von dem ein kleiner Fluss runter in den nächsten Ort fließt. Das Gebäude selbst hat mehrere Flügel. Es gibt den Hauptteil, mit dem Eingangsbereich, Aufenthaltsraum, Küche und Speisesaal, sowie Unterrichtsräumen. In einem Flügel gibt es große Büros mit angeschlossenem Wohnbereich für die Lehrer. In dem anderen sind die Schlafzimmer für die Jägerinnen, sie sind groß und es gibt genug davon. An Platz sollte es wirklich nicht mangeln. Zudem gibt es einen ungenutzten dritten und letzten Flügel. Der Keller soll sehr düster und unordentlich sein, Freds Beschreibung erinnert mich leicht an den Keller der Highschool. Ach ja und noch etwas das euch interessieren könnte. Das ganze ist übrigens eine alte Irrenanstalt“.

„Wie passend“, räumt Xander ein, doch niemand lacht darüber.

„Ich wusste doch dass euch das gefallen würde“, sagt Giles und Xander ist leicht gekränkt, darüber dass er offenbar so durchschaubar ist. „Ich hab denen von eurer Regierung erzählt dass wir soweit alles haben und eigentlich nur noch die Staatliche Einwilligung benötigen, um keine unvorhergesehenen Besuche zu bekommen. Sie haben eingewilligt, das ganze Projekt läuft unter dem strenggeheimen Kennwort Phoenix“.

„So wie der Vogel der aus seiner eigenen Asche aufstieg?“ meint Xander und will damit darauf Hinweisen dass er auch mal etwas weiß.

„Nein, wie die Stadt im Bundesstaat Arizona“, erklärt Giles. Sein Blick lässt es für Xander nur noch peinlicher wirken. „Auch unseren anderen Forderungen haben sie zugestimmt. z.B. darf Dawn am Unterricht teilnehmen, auch ohne Superkräfte und Willow darf die Jägerinnen im Mystischen Fach unterrichten und Xander übernimmt den Bau der zusätzlichen Anlagen, vor allem Trainingsanlagen“, Giles rückt seine Brille gerade und holt einen Zettel aus der Hosentasche. „Wie die von Buffy geforderte Turnhalle, der Tennisplatz, ein großer Swimmingpool?“ Giles verdreht beim Lesen verwundert die Augen. „Mit Wasserrutsche? Außerdem ein Golfplatz, eine Sauna und eine Anlage zum Bungee Jumping? Ist das denn wirklich alles nötig?“

„Das brauchen wir nur zu Trainingszwecken“, versucht sich Buffy zu rechtfertigen. Giles nimmt die Brille wieder ab.

„Nun, wie auch immer. Es ging jedenfalls alles glatt. Nun ja, fast. Wie ich befürchtet hatte, will man uns jedoch einen behördlichen Aufpasser zumuten. Wahrscheinlich so einen Knallharten General mit Zigarre im Mundwinkel“.

Giles sie schauen zu viele Filme“, wiegelt Buffy ab.

„Und wann geht’s los“, will Xander wissen.

„Am besten sofort“, meint Buffy. „nehmen sie die anderen gleich mit. Dann werde ich mich besser fühlen“.

„Oh Freude“, meint Giles sarkastisch. „Wie gut dass ich noch nicht ausgepackt habe“.

Xander sagt, „Okay, lasst uns packen. Ach nein, wartet“. Er leert seine Taschen. „Alles was ich besitze habe ich schon dabei“. Giles sagt dass sie neue Sachen bekommen und Angel dafür bezahlt. „Wann brechen wir auf“, fragt Xander plötzlich ganz ungeduldig.

Buffy bittet Giles noch darum das er es den anderen erklären solle.

„Ich glaube nicht das Rona, Vi oder sonst eine sehr begeistert davon sein werden“, meint Giles. „Sie waren überzeugt davon, dass sie jetzt wo sie aktiviert wurden frei sind und als Jägerin tun und lassen können was sie wollen“.

Giles“, ruft Buffy entsetzt. „Das können wir nicht zulassen. Diese Mädchen verfügen über eine Macht, die sie noch nicht kontrollieren können. Eine ganz neue Welt hat sich ihnen aufgetan. Glauben sie mir, ich weis wie schwer es ist all diese neuen Erfahrungen zu verarbeiten. Wir dürfen sie mit alle dem nicht alleine lassen“.

„Keine Sorge Buffy, das werden wir auch nicht. Ich werde mich um sie kümmern. Wir werden sie ganz bestimmt nicht im Stich lassen“. Die anderen beiden stimmen Giles zu.

„Wir werden sie auch nicht im Stich lassen“.

„Wir sind bis hierher mitgekommen und wir werden auch nicht wieder gehen. Wir sind ein Team, wir gehören zusammen. Wir sind die Scoobie Gang“. Xanders Worte gehen Buffy runter wie Öl. Giles nickt Buffy zu und geht nach oben um es den anderen zu erzählen. Buffy wendet sich wieder Xander und Willow zu, als Willow noch etwas Wichtiges einfällt.

„Das hätte ich ja fast vergessen. Althenea vom Hexenzirkel hat mich angerufen. Nun, eigentlich hat sie sich telepatisch in meinen Verstand eingeklinkt, aber das ist fast dasselbe, - unter uns Hexen jedenfalls. Sie sagte mir das die Hexen eine weitere Jägerin entdeckt und zu uns nach L.A. geschickt hätten. Sie ist schon auf dem weg hierher und wir können sie nicht mehr unterwegs abfangen. Ich schlage vor, Xander ähm Kennedy, Dawn und ich bleiben noch hier und warten auf sie. Wir reisen Giles dann später nach“.

Buffy schaut sie skeptisch an.

„Und es gibt keine andere Möglichkeit?“

„Ich wüsste keine. Aber das ist doch nicht so tragisch. Giles wird schon alleine klar kommen und es dauert ja auch nicht lange“, erklärt Willow.

„Und wozu müssen die anderen hier bleiben?“ fragt Buffy skeptisch. Willow grinst.

„Zu meiner Unterhaltung. Du willst doch nicht das mir langweilig wird und ich anfange wahllos mit meinen Zauberkräften zu spielen“.

Widerwillig stimmt Buffy zu.

Zufrieden erwacht Robin in dem gemütlichen, wenn auch nicht ganz neuem Bett, das ihm Buffy nach ihrer Flucht aus dem zusammenfallenden Sunnydale zugeteilt hat. Lange hat er nicht mehr so gut geschlafen wie in den letzten Tagen. Er ist sich nicht sicher woher das kommt. Ob es daran liegt das der Mörder seiner Mutter endlich tot ist? Auch wenn er für die gute Sache sein Leben ließ. Oder an den Schmerzmitteln, die ihm der Arzt von Wolfram and Hart gegen seine Verletzung am Bauch gegeben hat. Man, das Zeug haut echt rein. Vielleicht liegt es aber auch nur an der Frau, die neben ihm im Bett liegt und deren Hals und Schulter er gerade liebkost. Das muß es sein, denkt er während seine Lippen sich an ihrem Arm hinunter küssen.

Faith erwacht und schaut ihn etwas überrascht an. Robin ist ein wenig verwirrt wegen des Blicks. Faith schwingt ihren schönen und durchtrainierten Körper, wie Robin erst gestern Nacht wieder feststellen konnte, aus dem Bett. Sie wirft sich ein leichtes Hemd über und öffnet die Vorhänge. Das Licht schmerzt Robin in den Augen und er muss sich unweigerlich wegdrehen, obwohl ihm eigentlich ganz und gar nicht danach ist seine Faith aus den Augen zu lassen.

„Stimmt etwas nicht?“ fragt er sanft, während auch er sich anzieht. „Du bist so anders heute Morgen“. Irgendetwas bedrückt Faith, das kann er ihr ganz genau ansehen. Und dass sie unzufrieden ist, macht ihm mehr aus als er je vermutet hätte. Es fällt ihr schwer mit ihm darüber zu reden.

Buffy hat heute Nacht mit mir geredet“.

„Du hattest heute Nacht mit Buffy geredet? Wo war ich da?“ fragt er lächelnd.

„Du warst hier. Nur ich war etwas unterwegs. Jägerinnen haben einen leichten Schlaf. Berufskrankheit weist du? Buffy hat mir gesagt dass sie auf die Suche nach den restlichen aktivierten Jägerinnen geht. Und dass die anderen weiterziehen. Nach Phoenix oder so“. Robin sieht sie fragend an. Wartend auf den Sinn ihrer Erklärungen.

„Ich wollte sowieso wieder weiter ziehen, nachdem ich mich ausgeschlafen habe. Das hier ist nichts für mich. Vielleicht gehe ich runter nach Mexiko. Falls ich dabei ein paar Jägerinnen treffe, schicke ich sie zu euch. Und wenn ich auf Dämonen treffe, noch besser. Die schicke ich dann zur Hölle“. Robin wird plötzlich klar dass sie Schluss macht. Und eine ungewohnte Angst durchfährt ihn. Sie gibt zu dass es gut funktioniert hat mit ihnen, aber sie ist nun mal eine Einzelgängerin.

„Es tut mir leid, aber du kannst bestimmt bei den anderen bleiben. Wenn die eine Schule bauen, können die einen wie dich bestimmt gebrauchen“.

„Ach nein, ich denke das wäre nichts für mich. Die kommen auch ganz gut alleine klar. Sie haben ja einander, aber wen hast du eigentlich?“ Nachdem seine Reaktion heftiger geworden ist, beschließt Faith das Gespräch abzubrechen, bevor sie noch etwas tut das sie später bereuen würde. Oder vielleicht er.

Mit schweren Schritten geht Giles die Treppen des Hyperion Hotels nach oben. Er denkt darüber nach was Buffy eben in der Lobby erzählt hat, dass sie losgehen und weitere Jägerinnen suchen will. Er wollte es vor den anderen nicht sagen, aber er weis genau das Buffy nicht alleine gehen müsste. Sie hält es für ihre Aufgabe, aber das ist es nicht. Sie ist selbst nur eine Jägerin. Eigentlich wäre es seine Aufgabe. Aber er kennt Buffy lange genug um zu wissen was in ihr vorgeht. Sie muß das für sich tun. Nun wo sie nicht mehr die einzige Auserwählte ist und vielleicht die letzte Schlacht siegreich geschlagen hat, geht der Kampf in ihrem Innern weiter. Erst wenn sie Frieden mit sich selbst geschlossen hat, wird sie wirklich frei sein. Aber das wird noch ein langer und harter Weg für sie sein und im Gegensatz zu ihren anderen Schlachten, muß sie diese hier alleine bestreiten. Dabei kann ihr niemand helfen.

Auf dem Flur begegnet er Faith. Sie stürmt wortlos an ihm vorbei und sieht auch nicht gerade glücklich aus. Obwohl gerade sie von der neuen Situation profitieren müsste. Sie war immer nur die andere Jägerin gewesen. Sie versuchte sich an Buffy zu messen. Nun werden die neuen Jägerinnen versuchen sich an ihr zu messen.

Giles erreicht das große Zimmer in dem die meisten der 15 neuen Jägerinnen schlafen. Er klopft an und Rona bittet ihn hereinzukommen.

„Gewähre niemals jemandem freien Eintritt ohne dich zu vergewissern wer es ist. Man weis nie welche Art von Kreatur einen um Einlass bittet“, rügt Giles Rona. Sie scheint davon nicht gerade angetan zu sein. Vi begrüßt ihn freundlich und fragt ihn seit wann er zurück ist.

„Wenigstens einer den es interessiert“. Er lächelt. „Und um deine Frage zu beantworten“, er sieht auf seine Uhr. „Seit nicht mal 15 Minuten“. Er bittet alle Jägerinnen sich zu versammeln, weil er ihnen etwas mitteilen will. Als alle eingetroffen sind, zählt er in Gedanken noch mal durch. Kennedy, Rona, Vi, Chao Ann, Caridad, Natasha, Momo, Donna, Penelope, Josefine, Marlen, Sonja, Crystal, Tammy und Shannon. Sie alle haben den Kampf gegen das erste Böse in der Sunnydale Highschool überlebt. Andere hatten leider nicht soviel Glück. Er denkt noch einmal an Annabelle, Molly, Chloe, Eve, Amanda und all die anderen, die diesen Sieg mit ihrem Leben bezahlt haben. Es ist nicht fair das sie sterben mussten, doch sie waren Auserwählt. Nicht von ihm, aber doch fühlt er sich dafür verantwortlich. Er drängt die Gedanken zurück und erinnert sich wieder an diejenigen die überlebt haben. In dieser Reihenfolge, waren sie damals bei Buffy eingetroffen, als sie noch ganz gewöhnliche Mädchen waren. Potentielle Jägerinnen zwar, aber sonst doch gewöhnlich. Die meisten von ihnen hatten sich im Laufe ihres Aufenthalts verändert. Nicht nur physisch, sondern vor allem auch psychisch, sie sind gereift. Doch nun sind sie echte Jägerinnen und ihr Reifeprozess ist noch lange nicht abgeschlossen. Irgendwie tut es ihm schon Leid für sie. Ihr ganzes Leben hat sich schlagartig verändert. Zuerst wurden sie ihrer vertrauten Umgebung und ihren Familien entrissen, nur um dann an einem ihnen fremden Ort ums nackte überleben zu kämpfen. Und dann wurde ihnen die Macht verliehen gegen das Böse zu kämpfen und es zu besiegen. Doch nun wird er ihnen sagen müssen, dass ihnen das alles nichts gebracht hat. Sie dürfen trotzdem nicht zu ihrer Familie zurückkehren. Sie haben Superkräfte und er wird ihnen nun sagen dass sie deshalb eingesperrt werden. Zumindest werden sie es so auffassen. Er erklärt ihnen den Plan von dem Buffy und er gerade gesprochen hatten. Nach dem ersten Schock, beginnen die ersten sich darüber aufzuregen.

Buffy reist in der Weltgeschichte umher und wir dürfen nicht mal nach hause zurück“, beschwert sich Rona. „Stattdessen müssen wir in diese Schule irgendwo im Niemandsland und bekommen unsinnige Vorschriften eingebläut. Da mach ich nicht mit“. Rona findet erste zaghafte Zustimmung. Vor allem von Mädchen die von weiter her kommen oder schon lange hier sind und andere Mädchen sterben sahen und nun gehofft hatten endlich gehen zu dürfen. Giles versucht es ihnen zu erklären.

„Es tut mir wirklich leid euch enttäuschen zu müssen, aber es ist nun einmal eure Bestimmung, ihr seid auserwählt. Ihr könnt euch eurem Schicksal nicht entziehen“.

„Das vielleicht nicht, aber wir können uns ihrem Einfluss entziehen“, poltert Rona. Giles will sie beruhigen.

„Das wäre wirklich nicht sehr klug von euch. Ihr braucht jemanden der euch führt und in die richtige Richtung leitet, zumindest am Anfang. Dann könnt ihr alle nach Hause gehen. Aber ihr habt nun einmal eine Verantwortung euch und allen anderen gegenüber. Wir könnten es nicht verantworten euch gehen zu lassen ohne euch auf das leben als Jägerin vorbereitet zu haben. Ich habe Buffy immer mit Rat und Tat zur Seite gestanden und ich bin sicher, nein ich weiß, dass sie es in all den Jahren niemals bereut hat“.

Kennedy steht auf und stellt sich vor Giles.

„Er hat Recht und deshalb werden wir ihm folgen. Wir alle. Und wer anderer Meinung ist, bekommt es mit mir zu tun“. Die ersten Jägerinnen beginnen sich wieder zu akklimatisieren. Am Ende gibt sich selbst Rona geschlagen.

„Okay, ich werde mir den Laden mal ansehen. Schaden kann es nicht. Aber wenn es mir in Cleveland zu langweilig wird, mache ich die Fliege“.

„Keine Sorge, langweilig wird es ganz bestimmt nicht werden“, erklärt ihr Giles zufrieden. „Übrigens fahren wir nach Phoenix und nicht nach Cleveland“.

„Aber sie sagten doch dass es dort noch einen Höllenschlund gäbe“.

„Das war ein Scherz“, gibt Giles zu. „Wenn alles unter denselben Vorraussetzungen, nur an einem anderen Ort, weitergehen würde, wäre das doch ziemlich einfallslos oder? Es gibt keinen anderen Höllenschlund, der in Sunnydale war der einzige. Soweit ich weis“.

Etwas später haben sich die meisten Übergangsbewohner des Hyperions in der Lobby versammelt. Angel und Fred sind auch da. Fred weist den Jägerinnen ihre Plätze in einem der beiden Busse zu, die Wolfram and Hart extra bereitgestellt haben. Nur Buffy und Willow sind noch nicht da. Die beiden Unterhalten sich noch unter vier Augen in Angels altem Büro. Buffy vertraut ihrer besten Freundin etwas Wichtiges an. Sie gibt ihr die Sense, die sie aus Calebs Weinkeller gestohlen hatte. Sie hat sich dabei nicht nur als äußerst Wirkungsvolle Waffe erwiesen sondern auch als mächtiger Katalysator um die Kräfte aller Jägerinnen zu aktivieren.

„Ich denke dass diese Waffe auch in Zukunft noch eine wichtige Rolle spielen wird“, meint Buffy. „Und ich weiß dass du über die nötige Intuition verfügst sie richtig einzusetzen, wenn es darauf ankommt. Ich gebe sie dir, weil du stark bist und ich dir vertraue und weil du meine beste Freundin bist“. Die beiden Umarmen sich und vergießen ein paar Tränen dabei. Willow behält die Sense in der Hand, als sich die beiden die Tränen abwischen und zu den anderen gehen.

Giles verabschiedet sich noch von Willow, Xander, Kennedy und Dawn, wohlwissend dass er die vier schon bald wiedersehen wird. Etwas anderes ist das bei Buffy. In diesem Falle wird es, mal wieder, ein Abschied für ungewisse Zeit. Niemand weis wie viele Jägerinnen da draußen noch herumlaufen und wo sie sind. Oder wie lange es dauern wird sie alle einzusammeln. Dementsprechend innig ist die Umarmung der beiden. Giles will es jedoch nicht zu dramatisch machen und begibt sich zügig zu den anderen Jägerinnen in den Bus. Dann fährt er davon.

Nun macht sich auch Buffy bereit. Sie hat es eilig und will den Abschied ebenfalls nicht zu dramatisch werden lassen. Zuerst kommt Angel an die Reihe. Sie bedankt sich noch einmal bei ihm für seine Unterstützung. Ihr Abschied ist freundschaftlich, aber lange nicht so innig, wie früher. Dann geht sie zu Willow, Xander, Dawn und Kennedy. Sie bestätigt noch einmal dass sie sich alle bald wiedersehen werden. Und Xander ist sich sicher, das sie das werden. Nur Dawn ist das offenbar egal. Mit Tränen in den Augen verweigert sie Buffy eine Umarmung. Die Jägerin ist darüber natürlich sehr traurig. Sie hat es nun noch eiliger zu gehen und will eigentlich gar nicht mehr auf Faith warten. Unruhig geht sie vor der Treppe auf und ab und ruft nach der zweiten Jägerin. Wenn sie nicht bald da ist, gehe ich! Gerade als sie ohne Faith los will, kommen sie und Robin die Treppe hinunter. Robin trägt zwei sichtlich schwere Koffer.

„Das ist aber nett, dass sie für Faith die Koffer tragen“, meint Buffy hektisch zu dem schwer beschäftigten Robin Wood. Der ehemalige Schuldirektor verneint dies jedoch lächelnd.

„Das eine ist mein Koffer“, sagt er, während er die beiden Koffer auf die Ladefläche eines kleinen Trucks wirft. Faith sieht etwas unsicher aus, als sie auf der Beifahrerseite einsteigt. Nachdem er alles verstaut hat, nimmt Robin fröhlich auf dem Fahrersitz Platz. Buffy fragt Faith ob alles in Ordnung sei und sie antwortet,

„Five by Five, B! “ Faith und Robin brausen davon.

Dann will auch Buffy endlich gehen. Ihr ist klar, dass sie alleine losziehen muß. Faith wird sie nicht begleiten. Nur eine Jägerin, einsam und allein. Sie wirft ihre mager gepackte Tasche über die Schulter und macht sich auf den Weg zum Bahnhof. Plötzlich hält es Dawn nicht mehr aus. Sie läuft ihr heulend die paar Schritte hinterher und fällt ihr um den Hals.

„Komm bald wieder“, schluchzt sie ihr ins Ohr.

Dawn steht noch eine ganze Weile alleine vor der Tür und schaut die Straße hinunter, die Buffy genommen hat. Selbst als Buffy längst nicht mehr zu sehen ist und schon im Zug nach Irgendwo sitzt, sieht Dawn dem Sonnenuntergang am Ende der Straße zu.

Die anderen sitzen noch mit Angel und Fred im Gebäude. Keiner von ihnen lässt Dawn dabei aus den Augen. Dann verabschieden sich auch die beiden Los Angeles Bewohner. Angel bietet ihnen an, dass sie sich jederzeit hilfesuchend an ihn wenden können. Xander winkt ab dass sie das nicht nötig hätten. Während sich Kennedy immer noch darüber wundert, dass ein Vampir eine Anwaltskanzlei in L.A. leitet und dass die anderen ihn kennen und Hilfe von ihm annehmen. Fred gibt Willow, mit der sie sich ziemlich gut versteht zum Abschied einen freundschaftlichen Kuss auf die Wange und den Schlüssel zu einem Van der vor dem Gebäude parkt. Kennedy schaut ihnen skeptisch, aber ohne Hintergedanken zu.

„Wir sehen uns“, sagt Fred winkend zu der Gruppe, bevor sie mit Angel in einem Tunnel im Keller verschwindet.

...

Schon seit Stunden, sitzt Dawn nun im Büro, in der Lobby des alten Hyperion Hotels. Mit allerlei Kleinigkeiten hat sie sich inzwischen die Zeit vertrieben. So hat sie unter anderem die Schränke nach etwas interessantem durchsucht oder mit Papierkügelchen an die Decke geschossen und den Bürostuhl hat sie solange gedreht bis ihr schwindelig wurde. Doch allmählich ist das ganze öde und langweilig geworden und sie weis einfach nicht was sie noch tun soll. Sie muss die ganze Zeit an Buffy denken und dass sie einfach viel energischer hätte sein müssen. Sie hätte vor Buffy treten und ihr sagen sollen dass sie mitkommt.

Und das werde ich jetzt auch tun, denkt sie und stürmt aus dem Zimmer.

In der Eingangshalle fuchtelt Kennedy mit einem Besenstiel herum, den sie an einer Seite angespitzt hat. Xander liegt auf dem Tresen und döst. Willow ist nicht da. Als Dawn herausstürmt, wacht Xander auf und fällt vor Schreck von seinem Schlafplatz.

„Ich bin wach“. Erstaunt sieht er sich um, aber niemand reagiert auf ihn. „Ist die neue Jägerin schon da?“

„Nein“, antwortet Dawn, während sie überlegt wie sie unbemerkt aus dem Gebäude und zum Bahnhof kommt. Und von da in den Zug nach… Nun, eben dorthin wo Buffy gerade ist. Nur leider weis ich nicht wo das ist. Als sie erkennt dass ihr Versuch schon nach wenigen Metern gescheitert ist, beschließt sie doch erst mal hier zubleiben.

Willow kommt von oben und erzählt den anderen dass sie gerade Kontakt aufgenommen hat, mit den Hexen in England. Sie hat sie nach der Jägerin gefragt, die sie ihnen geschickt haben und die längst überfällig ist.

„Leider konnten sie mir auch nichts Neues sagen. Sie wissen nur, dass das Mädchen bereits hier in der Stadt ist. Vielleicht hat sie uns nur nicht gefunden?“

„Wir sollten sie suchen“, schlägt Dawn vor. Da dies wohl der einzige brauchbare Plan ist und Willow das sowieso auch gerade vorschlagen wollte machen sie sich sofort auf den weg. Da Willow ihre Magie benutzt um das Mädchen zu finden, brauchen sie sich nicht zu trennen und können alle gemeinsam gehen. Es braucht auch niemand im Hotel bleiben, für den Fall dass die Jägerin dort doch noch eintrifft. Die Spur führt sie in die Nähe des Flughafens. In einen alten Hangar.

„Vielleicht hat sie gedacht wir würden sie am Flughafen abholen und als niemand kam, hat sie sich hier versteckt?“ hofft Xander. Aber er weiß genau, dass die Hexen dem Mädchen die Adresse des Hyperions gegeben haben. Der Zauber von Willow führt sie immer weiter in den Hangar hinein. Sie müssen unter einem alten Flugzeug Wrack durchklettern, bis zu einer Stelle mit alten Treibstofffässern.

„Hier ist es“, sagt Willow und deutet auf die Stelle an der sie stehen.

„Hier ist niemand, Will“, meint Xander leicht verwundert. Da aber niemand von ihnen an Willows Fähigkeiten zweifelt, schauen sie sich trotzdem etwas genauer um. Xander kontrolliert die Fässer und Dawn schaut an die Decke. Kennedy sucht indes den Boden ab und findet unter einem der Fässer eine Geheimtür.

Yoah Leute, seht euch das an“. Sie öffnet die Falltür und hält sie auf, damit Willow und Dawn hinuntergehen können. Als letzter kommt Xander dazu. Während er nach unten geht, gibt er Kennedy einen Rat.

„Es ist toll, dass du den Geheimgang gefunden hast. Aber hör auf jemanden der sich auskennt und lass in Zukunft dieses Yoah weg“.

Die vier betreten die Höhle unter der Falltür und Willow benutzt einen Zauber um den Raum zu erleuchten. Sie entdecken die Jägerin, tot.

Nachdem sie den ersten Schock überwunden haben, untersucht Willow die Leiche.

„Ich dachte wir hätten das First Evil besiegt?“ fragt Xander. „Wieso tötet es dann immer noch munter weiter Jägerinnen?“

„Also erstens, tötet das FE keine Jägerinnen, sondern nur Anwärterinnen. Und zweitens lässt es töten“. Erklärt ihm Willow. „Drittens haben wir das FE nicht besiegt. Es kann nicht besiegt werden. Wir haben nur seine Handlanger beseitigt, alle Jägerinnen aktiviert und dafür gesorgt dass in nächster Zeit keine Partys mehr am Höllenschlund stattfinden. Und außerdem glaube ich nicht, dass diese Macht hierfür verantwortlich war. Das war etwas anderes. Siehst du“, sie zeigt auf die seltsam entstellte Leiche, an der es kaum Spuren von äußerer Gewalteinwirkung zu sehen gibt. „Ihr wurde regelrecht die Kraft aus dem Leib gesaugt. Und das hier sieht eindeutig wie die Höhle eines Dämons aus. Wir sollten zurückgehen und Nachforschungen anstellen. Fred hat mir einen neuen Laptop besorgt. Darin finden wir sicher was Passendes“.

„Und was machen wir mit ihr?“ fragt Xander und zeigt auf die Tote.

„Ich schätze dass sie nicht weglaufen wird, also können wir sie hier lassen“.

Die vier sind zurück im Hotel und während Willow ihren Computer anwirft, heißt es für die anderen wieder warten. Dawn versucht sie zu unterstützen, während Xander sein Nickerchen fortsetzt. Nach etwa einer Stunde, ruft Willow die anderen zu sich. Sie gesteht dass die Datenbank nicht viel hergibt und sie sich anderweitig Unterstützung besorgen müssen. Sie spricht dabei von W&H. Xander sieht allerdings nicht sehr begeistert aus.

„Also Will, ich wollte vorhin vor Buffy nichts sagen, aber ich traue diesem Verein nicht“.

„Aber die arbeiten doch für Angel“, versucht sich Willow zu rechtfertigen.

„Eben drum“, wirft Xander mit bedächtigem Blick ein. „Ich meine, dieser Kerl mit der Glatze. Gunn, der scheint ja ganz Okay zu sein. Und Fred ist nett. Aber Wesley habe ich noch nie getraut und sein neues Outfit ist auch nicht sehr vertrauenswürdig. Er sieht eher wie ein Gangster aus. Und dann erst dieser Grüne Kerl“.

„Ich finde jemand der so gerne singt, kann nicht böse sein“, glaubt Dawn.

„Du bist ja nur sauer wegen der Sache mit Cordy“. Willow klingt sehr überzeugt davon, als sie Xander damit konfrontiert.

„Und damit hast du absolut recht“, antwortet er. „Sie sagen uns nur dass sie seit Monaten im Koma liegt. Mit mehr rücken die einfach nicht raus. Ich sage es euch, irgendwas ist an diesem Verein Oberfaul“.

„Ich denke er hat recht“, stimmt ihm Kennedy zu. Gerade als sich Willow dazu äußern will, öffnet sich die Hintertür und Fred kommt herein. Die Nase in einer Akte vertieft. Nach einer Entschuldigung suchend druckst Willow herum.

„Hab ich schon erwähnt, dass ich Fred bereits angerufen und von der Sache unterrichtet habe? Sie war ganz wild darauf uns zu helfen“.

Da sie nun schon mal hier ist, hören sich die anderen an, was sie zu sagen hat. Sie erzählt das es sich vermutlich um einen Kre`lak Dämon handelt. Xander ärgert sich, das es immer noch solche Wesen gibt, obwohl der Höllenschlund geschlossen ist.

„Soweit ich weis, gibt es noch weitere Dämonen“, behauptet Fred, immer noch in ihre Akte vertieft.

„Ehrlich? Ich dachte das wäre nur ein Scherz von Giles gewesen“, stellt Xander entsetzt fest. Dann erinnert er sich an den grünhäutigen Typ mit den rosa Hörnern, der unbedingt wollte dass sie singen und daran dass Angel wohl auch als einer von denen durchgeht. Eigentlich war also die ganze Zeit klar dass es die bösen Jungs immer noch gibt, Xander wollte es nur nicht wahr haben.

„Der Kre`lak ist sehr stark“, fährt Fred fort. „Ihr solltet ihn also nicht alleine suchen. Unseren Unterlagen zufolge, stammt er aus einer anderen Dimension“, Sie zeigt ihnen dabei eine alte Zeichnung von dem Dämon. „Wir vermuten dass er nur zufällig auf die Jägerin traf. Er ist bestimmt schon in seine Dimension zurückgekehrt. Kre`lak Dämonen halten sich nur sehr kurz in unserer Dimension auf. Aber falls er doch noch hier sein sollte, werden wir uns schon darum kümmern. Ihr könnt jetzt beruhigt nach Phoenix zu den anderen fahren“. Es gelingt Fred, die vier zu überzeugen und da das Mädchen jetzt tot ist, gibt es auch keinen Grund für sie noch länger hier zu bleiben. Es ist wie Fred gesagt hat. Sie sollten nach Phoenix reisen und Angel die Sache überlassen. Fred verabschiedet sich erneut von ihnen und die vier setzen sich beruhigt in den Wagen und fahren los. Als sie schon fast den Stadtrand erreicht haben, spricht Willow das Thema plötzlich noch einmal an.

„Wisst ihr was mich wundert?“ meint sie. „Fred sagte doch der Dämon wäre nur kurz in unserer Dimension. In der Höhle sah es aber so aus als hätte er da schon länger gehaust. Und warum hat er ausgerechnet eine Jägerin angegriffen?“

Xander meint, dass sie doch selbst vorgeschlagen hätte, die Sache Angel zu überlassen. „Außerdem sind wir schon fast raus aus der Stadt“.

„Ich bitte dich doch nur um einen kleinen Abstecher“.

„Will, der Flughafen ist 30 Minuten entfernt“. Xander dreht trotzdem den Wagen um und nimmt Kurs auf den Flughafen. Dort angekommen, sehen sie sich noch mal in dem Versteck des Dämons um. Sie finden aber nichts. Xander fragt Willow, was sie zu finden gehofft hat?

„Ich weis es selber nicht. Kommt lasst uns fahren“. Xander, Willow und Dawn kriechen schon unter dem Flugzeugwrack durch zum Ausgang, während Kennedy noch die Tür zur Höhle schließt. Urplötzlich wird sie von einem riesigen Dämon angegriffen und zu Boden geschleudert. Er hat dunkelblaue Haut und braune Haare. Dazu holzartige Hörner und stachelige Arme. Sein Gesicht ist hässlich und ähnelt einem Saugnapf. Er sieht genauso aus wie auf dem Bild das ihnen Fred gezeigt hat. Sofort schlägt er mit seinen Stachelpranken zu. Doch Kennedy kann sich im letzten Moment wegdrehen.

„Weißt du eigentlich mit wem du es zu tun hasst? Ich bin eine Jägerin“. Ohne zu reagieren schlägt der Dämon weiter auf Kennedy ein. Diesmal trifft er sie, allerdings nur leicht. Entweder hat er mich nicht verstanden oder es interessiert ihn nicht. Aber ich werde ihm schon zeigen was eine Jägerin drauf hat, denkt sich Kennedy, bevor sie ihm einen kräftigen Schlag in sein Saugmaul verpasst. Das zeigt jedoch wenig Wirkung. Die drei anderen haben die Kampfgeräusche vernommen und eilen Kennedy nun zu Hilfe. Xander wird jedoch sofort von dem Dämon zu Boden gerissen. Als Willow ihre Magie einsetzen will, ist der Dämon genauso schnell verschwunden wie er zuvor aufgetaucht war. Nachdem sie überprüft hat, dass es allen gut geht, meint Willow das hier etwas Seltsames vorgeht. Sehr zum wohlwollen von Xander schlägt sie vor, der Sache ohne Angel oder W&H weiter nachzugehen. Xander fragt ob sie hier warten sollen, dass der Dämon zurückkehrt, aber Willow glaubt dass er nun gewarnt ist und diesen Ort meiden wird.

„Und wir wissen nicht was er hier will, also müssen wir einen anderen weg finden“.

„Wie ist er überhaupt hierher gekommen?“ fragt Xander. Und Willow meint dass ihn vermutlich jemand heraufbeschworen hat, da er ja aus einer anderen Dimension stammt. Aber es würde kaum etwas bringen nach dem Dämonenbeschwörer zu suchen. Sie wüsste auch nicht wie sie das anstellen sollen. Da hat Dawn plötzlich einen Vorschlag.

„Ich wüsste einen Dämonenbeschwörer, der uns bestimmt dabei hilft. Er ist zwar nicht sehr vertrauenswürdig, aber immer noch besser als eine Horde Anwälte!“

Die Luft brennt, als sich die beiden Kontrahenten in der sengenden Hitze gegenüber stehen. Voller Spannung erwarten alle Anwesenden den Ausgang dieses nervenaufreibenden Duells. Wer wird wohl als Sieger davon gehen.

„Also los, zieh schon du Mistkerl“. Er sieht den stahlharten Blick und die Augen, die stets auf ihn gerichtet sind. Dann reibt Donovan seinen Daumen gegen den Zeigefinger der rechten Hand. Mit tödlicher Präzision greift er zu dem Stapel mit den Kriegerkarten. Er deckt einen Paladin auf. Nun ist sein Gegner dran. Mit einem fiesen Lächeln im Gesicht ergreift er die Würfel. Er hat eine neun. Ohne zu zögern zieht er eine Dämonenkarte. Ein Ogermagier.

„Du hast verloren Mistkerl“. Jubelnd springt der unscheinbare blonde Mann auf und wirft dabei mit dem Hintern seinen Stuhl zu Boden.

„Und der ungeschlagene Dungeons and Demons König heißt – Andrew Wells!“

Grimmig schlägt ein Wärter in weißer Uniform gegen das Gitter der Tür zum Aufenthaltsraum.

„Seit gefälligst leise, ihr verdammten Penner. Das hier ist ein anständiges Haus. Ein Irrenhaus zwar, aber dennoch ein anständiges, klar?“

Andrew liegt wieder in seiner Zelle auf der Pritsche. Er ist immer noch begeistert, um wie viel gemütlicher die Zimmer der geschlossenen Psychiatrie gegenüber den Gefängniszellen sind. Und wie gut man behandelt wird, wenn alle denken, dass man eine Klatsche hat. Eigentlich hatte sich Andrew freiwillig gestellt und die Verbrechen die er mit seinen Kumpanen Jonathan und Warren begangen hatten, vor Gericht zugegeben. Doch dann hatte er mit seinen Ausführungen etwas übertrieben und dem Richter erzählt, das Warren Roboter gebaut hat, was er ihm ja noch abgekauft hätte, aber Jonathans Zauberkräfte und seine eigene Fähigkeit Dämonen heraufzubeschwören, das war dann doch zuviel. Und so wurde Andrew auf Grund von Wahnvorstellungen weggesperrt. Aber so schlecht ist es hier gar nicht. Hier gibt es ein Bücherregal, einen Fernseher, hinter einer Glaswand zwar, aber immerhin. Und da ist sogar Rauch der unter der Tür durch kommt. Moment mal, Rauch? Panisch springt Andrew in dem Zimmer umher.

„Feuer, Feuer. Warum hilft mir den niemand?“ In panischer Angst fällt er auf die Knie und beginnt zu beten. Er fleht Gott an, ihn nicht sterben zu lassen. Da öffnet sich die Tür. In unbändiger Freude umarmt er ein Bein seines Retters und beginnt, dessen Füße zu küssen. Dabei entdeckt er Dawn, die unruhig im Flur vor seinem Zimmer steht. Kennedy ist bei ihr. Er blickt an den beiden kräftigen Beinen empor und erkennt Xander Harris.

„Was wollt ihr?“

„Wir brauchen deine Hilfe“, erklärt ihm Dawn in drängendem Tonfall.

„Und dafür zündet ihr extra das Irrenhaus an? – Cool!“ Andrew erhebt sich wieder und spürt Willows strafenden Blick. Er glaubt dass es die Hexe nicht fassen kann, dass er, Xander gerade um sein Leben winselnd die Schuhe geküsst hat. Ihr Blick sagt, >Und er schämt sich nicht einmal dafür<. Ach was soll’s, denkt Andrew. Soll sie mich doch anschauen wie sie will. Die halten mich doch eh alle für einen nutzlosen Freak. Xander ändert seinen Gesichtsausdruck wieder und erklärt ihm was los ist.

„Auch wenn es nicht wichtig ist, wir haben lediglich eine Rauchgranate benutzt und dann den Feueralarm ausgelöst“.

„Woher hattet ihr die Rauchgranate“, fragt Andrew interessiert.

„Ein guter Dämonenjäger ist auf alles vorbereitet“, antwortet Xander.

„Du hättest mal sehen sollen, was er noch alles in dem Kofferraum gefunden hat. Rambo wäre blass vor Neid geworden“, erzählt ihm Dawn mit einem breiten Grinsen.

Zurück im Hotel, erklärt Willow Andrew was sie von ihm wollen.

„Es ist ganz simpel. Du sollst lediglich das tun was du früher auch immer getan hast. Einen Dämon heraufbeschwören“.

„Nein“. Andrew schüttelt den Kopf. „Ich tue so was nicht mehr. Ich bin jetzt einer von den Guten schon vergessen?“

„Wir doch auch. Und deshalb ist es auch völlig in Ordnung, wenn du dieses eine mal deine Fähigkeiten einsetzt um einen Dämon zu rufen. Es ist für einen guten Zweck“. Obwohl Willow alles versucht um ihn zu überreden, schafft sie es nicht ihn davon zu überzeugen den Dämon für sie herbeizurufen, damit ihn Willow mit dem Kre’lak Vernichtungszauber, den sie entdeckt hat töten kann. Damit er keine weiteren Mädchen angreift. Nun versucht es Xander mit psychologischer Kriegsführung.

„Lass nur Willow. Ich hab doch schon immer gesagt, dass er nichts drauf hat. Uns war doch von Anfang an allen klar, das Warren und Jonathan in der Troika diejenigen waren, die den Ton angegeben haben. Andy war nur ein Mitläufer“. Langsam kocht der Ehrgeiz in Andrew hoch. Das will er sich nicht gefallen lassen. Nicht von einem Kerl, der überhaupt keine besonderen Fähigkeiten hat.

„Also gut, was ist das für ein Dämon?“

Während Willow alles für Andrews Beschwörungszauber vorbereitet, wird sie von Kennedy gefragt, ob sie Andrew wirklich vertraut. Willow meint dass er zwar einer von den Bösen war. Aber das war sie selbst auch mal, irgendwie.

„Er hat sich geändert und uns gegen das First Evil geholfen. Ich weis, dass er ein bißchen, okay, ziemlich seltsam ist. Aber ich finde ihn irgendwie witzig“. Es ist alles fertig und Andrew hat sich auch schon mental darauf vorbereitet. Indem er sich noch mal alle Star Wars Filme im Schnelldurchlauf angesehen hat. Nun ist er bereit um mit dem Ritual zu beginnen. Alles läuft glatt und er schafft es ein Magisches Tor zu öffnen. Doch plötzlich geht etwas schief. Der Dämon erscheint einfach nicht, stattdessen wird das Tor immer größer und beginnt einen Sog zu entfachen, der Andrew hinein saugt. Plötzlich schließt sich das Tor wieder und Andrew ist verschwunden.

Als Andrew die Augen wieder öffnet, liegt er gefesselt auf einem Bett. Seine Arme und Beine sind an die vier Bettpfosten geschnürt. Panik überkommt ihn. Es ist ziemlich schwül in dem kleinen Raum in dem er sich befindet. Es sieht alles so klein aus und erinnert ihn irgendwie an die Höhle von Yoda. Ein lautes Stampfen, wie von schweren Schuhen, weckt seine Aufmerksamkeit. Ängstlich zieht er sich zusammen, als eine große Person mit gesenktem Kopf den Raum betritt. Es ist ein kräftiger Mann, der nur einen schwarzen Lederslip und ein Hundehalsband trägt. In der Hand hat er eine Peitsche. Als er damit auf Andrew einschlagen will, entdeckt dieser dass der Mann mit der Peitsche Xander ist.

Mit einem entzückten Lächeln im Gesicht, erwacht Andrew auf dem Restfield Friedhof in Sunnydale. Schnell wird ihm klar, dass er durch den Sprung durch das Tor, kurz bewusstlos geworden und alles nur ein Traum war. Dies hier sieht ihm allerdings auch nicht viel realistischer aus, immerhin ist Sunnydale doch zerstört worden. Die unheimliche Stille hier ist beängstigend. Diese ganze gruselige Atmosphäre erscheint ihm wie in einem schlechten Horrorfilm. Alles hier wirkt so seltsam fremdartig. Bevor er sich weiter Gedanken darüber machen kann, wird er plötzlich von hinten gepackt und jemand hält ihm einen Pflock auf die Brust.

„Was soll das?“ Xander ist außer sich vor Wut. „Andrew, dieser miese kleine Bastard hat uns reingelegt. Oh, ich sollte ihm seine Star Wars Figuren einzeln in den…“ Willow fordert ihren aufgebrachten Freund auf sich zu beruhigen.

„Offenbar ist nur etwas schief gegangen. Ich muß das noch näher untersuchen, aber so wie es aussieht, hat Andrew den Zauber bloß umgedreht“.

„Und das heißt?“ Xander versteht leider gar nichts.

„Das heißt, dass Andrew anstatt den Dämon hierher zu befördern, sich selbst zu dem Dämon befördert hat“. Jetzt hat er es verstanden.

„Andrew ist jetzt also gerade bei dem Dämon?“

„Ich bin kein Vampir“, schreit Andrew panisch. Die junge Frau die hinter ihm steht und ihren Arm um ihn geschlungen hat, um mit ihrem Pflock an sein Herz zu reichen, fühlt seinen Puls und schubst ihn dann nach vorne. Andrew fällt dabei fast auf die Knie.

„Bist du auch ein Freund von Buffy?“ fragt ihn die Frau, während sie sich nervös umschaut.

„So was in der Art ja. Und dann bist du wohl eine Jägerin? Ich habe dich noch nie gesehen“. Die junge dunkelhäutige Frau mit dem seltsamen Akzent mustert Andrew ungläubig. Und meint dann dass das auch nicht verwunderlich sei.

„Ich bin nicht von hier, ich komme extra aus meiner Heimat Jamaika um Buffy zu warnen“.

„Und wovor?“ möchte Andrew wissen.

„Vampir“, ruft sie plötzlich.

„Was für ein Vampir?“ Andrew kann gar nicht so schnell schalten, wie ihn die Jägerin zu Boden geworfen hat. Damit hat sie ihm vermutlich das Leben gerettet, denn ein blutrünstiger Vampir kam gerade aus dem Gebüsch hinter ihm gesprungen. Sie verpasst ihm einen Schlag ins Gesicht und versucht ihn zu pfählen. Doch der Bastard wehrt sich und verpasst der Jägerin einen üblen linken Haken, mit dem er sie zu Boden befördert. Dann tritt er ihr auf die Hand und sie lässt ihren Pflock los. Aber so etwas verdirbt einer Vampirjägerin noch nicht den Tag. Sie springt auf und packt den Untoten am Kragen und schleudert seinen verdreckten Körper gegen einen in der Nähe befindlichen Baum. Er ist groß und kräftig, trägt zerschlissene Tarnkleidung der kubanischen Miliz. Und hat sicher schon seit Wochen nicht mehr geduscht. Sie rammt ihm das Knie direkt in die Eingeweide, dann folgt ein Ellbogencheck auf den Hinterkopf. Aus einer Tasche an ihrem Hosenbein, zieht sie einen Ersatzholzpflock hervor. Sie hat den Bösewicht jedoch unterschätzt. Bevor sie zustechen kann, richtet sich ihr Gegner noch einmal auf und verpasst ihr eine Kopfnuss. Sie schwankt und der Vampir zieht ihr die Beine weg, sie fällt auf die Seite und verliert dabei ihren Pflock. Der untote Kubaner setzt noch einmal nach und die junge Frau krümmt sich auf dem Boden liegend vor Schmerzen. Der Vampir erhebt sich gerade wieder als er bemerkt dass jemand hinter ihm steht. Er dreht sich herum und verpasst Andrew einen Schlag. Dann springt er auf ihn und bleckt seine Zähne, bereit zu beißen. Kurz darauf ist er bereits vom Winde verweht. Die Jägerin hat ihn hinter seinem Rücken stehend gepfählt. Dann hilft sie, Andrew aufzustehen.

„Sein Pech, das er nicht mit Mr. Pointy gerechnet hat“.

„Mit wem?“ fragt Andrew die Frau.

„Oh nichts, das ist nur der Name meines Glückspflocks hier. Und eben hat sich wieder gezeigt, warum er das ist“, erwidert die Frau.

„Du gibst deinem Pflock einen Namen? Du kommst wohl nicht oft unter Leute was? Aber das ist schon Okay“. Kendra schaut etwas skeptisch. Dann fragt sie Andrew wo Buffy ist.

„Keine Ahnung“, wiegelt er ab. Dafür hat er jetzt keine Zeit. „Ich wollte eigentlich diesen Dämon heraufbeschwören, aber irgendetwas ist dabei schief gegangen. Du hast nicht zufällig so einen Dämon mit einem Saugnapf im Gesicht gesehen oder?“ Andrew versucht das Gesicht des Dämons nachzumachen. Kendra findet das aber eher abstoßend.

„Okay, mir reicht es. Ich habe wirklich keine Zeit für diesen Blödsinn“. Andrew ist klar, dass der Dämon wahrscheinlich hier irgendwo ist, und wenn dann will er ihm keinesfalls alleine gegenüber treten. Und egal wer diese Vampirjägerin auch ist oder wo sie sich gerade befinden, sie ist seine einzige Chance hier lebend raus zu kommen.

Willow und die anderen suchen immer noch vergeblich nach dem Dämon und jetzt auch noch nach Andrew. Willow schlägt vor, dass es jetzt wohl an der zeit wäre, doch noch Angel einzuschalten und ihm alles zu gestehen.

„Sonst werden wir den Dämon nie finden“.

„Meinst du etwa den Dämon?“ fragt Xander und zeigt auf die Tür. Die anderen Blicken ebenfalls zur Tür und entdecken den Dämon. Kennedy schnappt sich ihren Besenstiel und greift an. Der Dämon packt sie mit der einen Hand am Hals und mit der anderen zerbricht er den Besenstiel. Xander versucht Kennedy zu helfen und schlägt dem Dämon einen Stuhl auf den Rücken. Der Stuhl zerbricht und der Kre’lak fegt Xander mit einem Schlag quer durch den Raum. Willow beschwört einen Blitz herauf und feuert ihn auf den Dämon ab. Endlich lässt er Kennedy los. Der Blitz zeigt jedoch kaum Wirkung und nun geht er auf Willow los.

Es ist immer noch dunkel in Sunnydale, als Andrew und Kendra die fast menschenleere Promenade entlang spazieren. Es ist genau wie früher, stellt Andrew in Gedanken fest. Was ist hier bloß passiert? Vor dem Espresso Pub, hält er kurz an, während Kendra weiter geht. Ihm ist eine Zeitung aufgefallen, die auf einem der abgedeckten Tische liegt. Es wäre sehr unwahrscheinlich, aber vielleicht findet sich ja ein brauchbarer Hinweis darin. Er überschlägt die Artikel, kann aber nichts Wichtiges entdecken. Er will die Zeitung gerade wieder weglegen, als ihm ein Bericht über den Haushaltsplan auffällt, den Bürgermeister Wilkins der Dritte vorgelegt hat. Als er noch darüber nachdenkt, wie das sein kann, fällt ihm blitzartig etwas ein und er schaut auf das Datum. 3. März 98. Er ist in der Vergangenheit gelandet. Nun ergibt das alles einen Sinn. Nur nicht, was der Kre’lak im Jahre 98 sucht. Da seine schöne Begleiterin, vermutlich aus dieser Zeit stammt, wäre es ratsam sie nicht über zu viele Dinge einzuweihen. Als er sich im Haus der Summers aufhielt, hatte er viel Zeit. Damals hat er sich ein bißchen informiert was früher so passiert ist. Und soweit er sich erinnert, müsste seine Partnerin, Faiths Vorgängerin Kendra sein. Im Schaufenster vom Hardware Shop, steht eine Uhr. Wenn er richtig liegt, müsste Kendra in einer Stunde die Buffy dieser zeit auf den Restfield Friedhof treffen. Die beiden gehen dann zur Bibliothek, wo Kendra getötet wird. Andrew muß schlucken, als ihm klar wird, dass er gerade mit einer Todgeweihten redet. Irgendwie tut es ihm Leid um sie, scheint nicht so als hätte sie viel Spaß im Leben gehabt. Ohne lange zu zögern, tritt Kendra die Tür vom Zauberladen ein. Sie glaubt ja es geht um Buffy. Andrew betritt den Laden und sucht alles zusammen, was er für seinen Dämonenortungszauber benötigt. Sein vorheriger Zauber hat ihn hierher gebracht. Also muß der Dämon hier irgendwo sein. Er weiß nur noch nicht wo. Doch das wird sich bald ändern. Er setzt sich auf den Boden und beginnt damit die Tierknochen die er geklaut hat auszubreiten. Dann stellt er Kerzen in einem Kreis auf und verbrennt Zauberpulver. Rauch steigt auf und sein Zauber ist aktiviert. Erwartungsvoll blickt er sich um, kann aber nichts erkennen. Die Beleuchtung in dem Laden ist allerdings auch ziemlich schlecht. Er dreht sich zu Kendra herum um sie zu bitten noch ein paar Kerzen anzuzünden. Als ihm plötzlich der Atem stockt. Es scheint als sei der Dämon unsichtbar gewesen und nun wird er langsam sichtbar. Andrews Spruch muß dies bewirkt haben. Der Dämon sieht ganz genau so aus wie die anderen ihn beschrieben haben. Aber etwas macht ihm große Sorgen. Es sieht so aus als würde der Dämon an Kendra dran hängen. Er hat sich um ihren Körper geschlungen und saugt mit seinem Maul an ihrem Kopf. Das ganze sieht extrem widerlich aus. Nun hat auch Kendra das Wesen bemerkt. Sie denkt jedoch dass er sie gerade erst angesprungen hätte. Sie schleudert ihren eigenen Körper herum um ihn abzuschütteln. Es gelingt und der Dämon schaut sich verwirrt um. Alle drei starren sich mit demselben Gesichtsausdruck an. Der Dämon kann offenbar nicht verstehen wieso die beiden ihn sehen können. Kendra nimmt ein Schwert von der Wand und schlägt damit auf seinen Kopf. Sie trifft genau, allerdings bleibt das Schwert in dem Kopf stecken und der Dämon bleibt am Leben. Er schlägt Kendra mit dem linken Arm an den Oberkörper und schleudert sie so in eine Vitrine, die in der Mitte des Ladens Steht. Sie geht zu Bruch und Tausende kleine Glasscherben fliegen zu Boden. Nun geht der Dämon auf Andrew zu. Ängstlich weicht der kleine Freak zurück. Und stößt dabei gegen einen Tisch auf dem noch mehr Kerzen stehen. Zitternd, holt er sein Feuerzeug aus der Tasche und zündet eine der Kerzen an, während der fiese Dämon immer näher kommt. Er versucht eine Beschwörungsformel aufzusagen, die einen Schwarm Dämonenmücken herbeirufen soll. Doch der Dämon schlägt ihm die Kerze aus der Hand und sie fliegt in hohem Bogen zu der am Boden liegenden Kendra. Plötzlich dreht sich der Dämon zu Kendra um und geht langsam auf sie zu. Vorsichtig schiebt er die Kerze zur Seite, bevor sie ihr Hemd ansengt. Es scheint fast als würde er sich um Kendra sorgen. Andrew schlägt sich gegen die Stirn und plötzlich wird ihm alles klar. Darum ging es dem Dämon also die ganze zeit. Er ernährt sich von Jägerinnen. Oder zumindest von ihrer Kraft. Er hat das Mädchen am Flughafen ausgesaugt. Dann hat er sich in seiner Dimension versteckt. Und als Andrew ihn rufen wollte, hat das nicht geklappt. Aber der Zauber hat ihn zu der stärksten Präsenz des Dämons in dieser Welt geführt. Die Zeit spielte dabei keine Rolle. Wahrscheinlich kommt der Dämon nur alle paar Jahre heraus um sich an einer Jägerin festzusaugen. Und 1998 war es Kendra. Er muß sie von seinem Versteck am Flughafen bis zum Friedhof verfolgt haben und da hat er sich dann an sie rangehängt. Selbst wenn Drusilla sie damals nicht getötet hätte, wäre sie trotzdem gestorben. Der Dämon hätte sie ausgesaugt. Andrew beobachtet, wie der Dämon versucht sich wieder an Kendra zu hängen. Es sieht so aus als würde er unsichtbar werden. Wahrscheinlich, damit sein Opfer ihn nicht bemerkt. Dabei kommt Andrew die rettende Idee. Nachdem der Dämon wieder unsichtbar geworden ist, weckt er Kendra auf und schickt sie zum treffen mit ihrem Schicksal auf den Friedhof. Er bittet sie noch, Buffy nichts von der kleinen Aktion zu erzählen. Zuerst protestiert sie, doch dann bindet er ihr einen Bären auf über eine Matrix und dass nur er weis was hier abgeht. Dank seiner Überredungskünste schluckt sie den Braten und geht. Andrew schüttelt den Kopf. Ein bißchen naiv ist sie ja schon. Dann bereitet er alles vor um seinen ersten Zauber zu wiederholen. Er hofft dass die Präsenz des Dämons nun in der Gegenwart wieder stärker ist.

Andrew führt den Zauber durch und landet tatsächlich im Hyperion Hotel, wo Willow und die anderen gerade gegen den Kre’lak kämpfen. Die anderen drei liegen am Boden, nur Willow steht noch und versucht ihn mit Zaubersprüchen in Schach zu halten. Sie entdeckt Andrew und fragt wo er solange war.

„Lange Geschichte“, antwortet er ihr.

„Dafür haben wir jetzt aber keine Zeit. Du mußt uns gegen den Dämon helfen. Er scheint resistent gegen Magie zu sein. Die ganze Arbeit mit dem Kre’lak Vernichtungszauber war umsonst“. Willow ist schon völlig abgekämpft. Keiner ihrer Zauber konnte etwas gegen den Dämon bewirken.

„Lass ihn in ruhe“, sagt ihr Andrew mit entschlossener Stimme. Willow versteht nicht was das soll. Hatte Xander etwa doch recht und Andrew hat sie hereingelegt?

„Bitte vertrau mir, ich erkläre es später“. Willow ist sich nicht sicher ob sie das wirklich tun soll, aber ihr bleibt wohl kaum eine andere Wahl. Sie zieht sich mit Andrew zurück und der Dämon lässt die beiden in ruhe. Dann geht er auf Kennedy zu. Willow wird unruhig, aber Andrew versichert ihr dass alles nach Plan verläuft. Der Dämon beugt sich über Kennedy und beginnt unsichtbar zu werden. Andrew holt etwas aus seiner Tasche. Einen billigen Donnerstein, den er aus dem Zauberladen mitgehen lies. Andrew rezitiert ein paar kleine Bannsprüche und der Dämon wird wieder sichtbar. Er hat bemerkt was Andrew vor hat und greift ihn und Willow an. Sie versucht sich mit einem neuen Zauber zu verteidigen, aber der Kre’lak stößt sie mühelos weg. Dann schnappt er sich Andrew. Er hebt den Nerd hoch, als plötzlich der Stein in seiner hand zu glühen beginnt. Der Dämon schreit und wird dann in den Stein gesogen. Dieser wird jedoch plötzlich so heiß, das sich Andrew die Finger verbrennt und ihn fallen lässt.

Kennedy und die anderen kommen langsam wieder zu sich. Bei dem Anblick des heulenden Andrew, der sich die Finger verbrannt hat, können sie gar nicht glauben was Willow ihnen da erzählt. Während Dawn ihm die Wunden verbindet, erklärt Andrew den anderen was passiert ist. Den Teil mit Kendra lässt er allerdings weg. Die anderen brauchen nicht mehr zu wissen als nötig ist. Er erklärt lediglich das ihm klar wurde, dass es der Kre’lak auf die Kraft der Jägerinnen abgesehen hat.

„Er ernährt sich davon. Deshalb hat er die Jägerin am Flughafen getötet. Aber er war noch nicht satt. Anders als Fred geglaubt hat. Sie hat offenbar gewusst was das für ein Dämon ist, wollte euch aber nicht beunruhigen. Sie dachte er sei in seine Dimension zurückgekehrt. Aber er hatte noch Hunger. Deshalb ging er auf die nächste Jägerin los“.

„Kennedy“, bestätigt Willow.

„Doch als ihr dazu kamt“, fährt Andrew fort. „War er verwirrt und versteckte sich in seiner Dimension. Als ich meinen Zauber durchführte, landete ich in der Vergangenheit. Wo die Präsenz des Dämons stärker war, weil er da nicht in seiner Dimension war. Als er in der Gegenwart hier wieder auftauchte, kehrte ich zurück. Und als er sich halb in seine Dimension begab um Kennedy unbemerkt ihre Kraft auszusaugen, was für den Laien so scheint als würde er unsichtbar werden, da hab ich ihn in diesen Stein gesperrt“.

„Ich hab kein Wort kapiert“, meint Xander und klopft Andrew dabei auf die Schulter. „Aber du wirst schon recht haben. Der Dämon ist jedenfalls weg und wir leben alle noch“.

Da die Sache nun endlich geklärt ist, steigen Xander, Willow, Dawn und Kennedy wieder in den Van, den sie von W&H bekommen haben. Sie bedanken sich noch einmal alle bei Andrew und fahren dann los. Traurig winkt ihnen Andrew hinterher und fragt sich dabei was er denn nun machen soll.

Plötzlich hält Xander an und fährt zurück. Er schaut aus dem Fenster und fragt Andrew ob er mit will. Andrew überlegt einen Moment. Einen Moment zuviel offenbar.

„Na gut, dann nicht“, meint Xander und gibt schon wieder Gas.

„Nein warte“, schreit ihm Andrew hinterher. Xander hält an und Andrew springt zu Kennedy und Dawn auf den Rücksitz. Er klettert über Kennedys Schoß auf den freien mittleren Platz.

„Hat jemand Lust, Ich sehe was, was du nicht siehst, zu spielen?“

Die Erde bebt und alles um sie herum bewegt sich. Steinbrocken fallen auf sie herunter und panische Mädchen stürmen an ihr vorbei zur Treppe. Ein Lichtstrahl fegt durch die Höhle und verbrennt alle Ubervamps sofort zu Staub, als er auf sie trifft. Faith ruft immer wieder ihren Namen.

„Komm schon Buffy, wir müssen hier verschwinden“. Doch Buffy bekommt von alle dem nichts mit. Ihr Blick konzentriert sich nur auf Spike, alles andere liegt unter einem Schleier. Die Gefahr in der sie sich befindet ist ihr nicht bewusst. Auch den stechenden Schmerz von dem Schwert das sie durchbohrte spürt sie nicht. Die Leichen der toten Jägerinnen um sie herum ignoriert sie. Sie sieht nur noch Spike. Sie fühlt sich als würde das Licht seiner Seele auch sie verbrennen. Ihr ist klar dass dies sein Ende ist. Das war es schon als sie ihm die Kette gab die sie von Angel bekommen hatte. Keinen Gedanken verliert sie daran, dass er es gewesen wäre der stirbt, hätte sie ihm erlaubt das Amulett zu tragen. Sie greift nach Spikes Hand, umschließt sie. Sie versucht ihn zu halten, denn ihr ist klar dass sie ihn nicht gehen lassen will. Sie will nicht dass er sie verlässt. Auf ewig soll er bei ihr sein. Sie hört wie in ihrer Verzweiflung die Worte, Ich liebe dich, über ihre Lippen kommen. Aber es klingt als hätte es jemand anderes gesagt. Spikes Reaktion darauf ist typisch für ihn.

Nein, sie würde ihn niemals vergessen. Er ist in ihrem Herzen. Das hatte sie Angel gesagt und es stimmt. Seine Hand beginnt zu lodern und ihr Feuer verbrennt sie. Es fühlt sich an als würde ein Teil von ihr sterben und sie weis nur zu gut, was das für ein Gefühl ist. Sie zieht ihre Hand weg. Spike beginnt von innen heraus zu verbrennen, es zerfrisst ihn regelrecht, bis er in einem letzten Knall zu Staub zerfällt.

Plötzlich springt sie sein Gesicht an und schreit:

„Siehst du, ich habe doch gewonnen“.

 

Buffy blickt auf und sieht sich um. Ein alter Mann, der ihr in ihrem Abteil gegenüber sitzt, schaut sie mahnend an. Unsicher sieht sie aus dem Zugfenster. Sie haben an einem kleinen Bahnhof gehalten, sie weis nicht wo und es ist ihr auch egal. Hauptsache weg. Sie muß erst einmal Abstand gewinnen und sich über ihre Gefühle bewusst werden. Erst dann wird sie zurückkehren können.

 

 

Nächstes Mal bei Buffy:

Die Ankunft (The Arrival)

Xander, Willow, Kennedy, Dawn und Andrew sind auf dem Weg nach Ashfield, Arizona. Einem kleinen Ort in der nähe von Phoenix. Hier hat ihnen die Anwaltskanzlei Wolfram und Hart ein passendes Gebäude besorgt, damit sie eine Slayersschool errichten können. Giles hat bereits alles für ihre Ankunft vorbereitet. Doch schon nach kurzer Zeit, bemerkt Dawn das in der abgelegenen Schule äußerst seltsame Dinge vor sich gehen.