Disclaimer: Btvs and all characters are under the copyright of Joss
Whedon, The WB and UPN.
Episode 1: A
new Beginning - Ein neuer Anfang
Titel: Buffy Season
8 - The Scoobie Gang
Episode: 1: A New Beginning – Ein neuer Anfang
Autor: vanHelsing
E-Mail: Schneider-Lindhorst@t-online.de
Alter: ab 12
Spoiler: jetzt keine mehr!
Teile: 22!
Datum: 03.09.2003
Disclaimer: I do not own the characters in this story, nor do I own any rights
to the television show “Buffy the Vampire Slayer”. They were
created by Joss Whedon and belong to him, Mutant Enemy, Sandollar Television,
Kuzui Enterprises, 20th Century Fox Television, the WB Television Network and
UPN Televison.
Copyright: bei Mir
Figuren: Willow, Xander, Dawn, Kennedy, Andrew, Giles, Ms. Smith, Rona, Violet,
Chao-Ann, Caridad, Shannon, Robin Wood, Faith, Buffy! und noch viel, viel,
mehr.
Inhalt: Nachdem Untergang von Sunnydale,
sind die Scoobies zunächst bei Angel in L.A.
untergeschlüpft. Doch Buffy hat bereits andere Pläne.
Während sie nach weiteren neuen Jägerinnen sucht, soll Giles
eine Slayersschool errichten. Willow
und die anderen sollen ihn unterstützen, doch zuvor haben sie noch etwas
anderes zu erledigen.
Sonstiges: Ich habe meine 8. Staffel vom Aufbau her an meine Lieblingsstaffel
angepasst. Die dritte. Das heißt dass ich z.B. mit ein paar Charakterepisoden
beginne. Also Folgen in denen einer der Scoobies
etwas mehr im Mittelpunkt steht. Außerdem sind dies zumeist Monster of the Week Episoden. Oder
ungewöhnliches Ereignis Folgen. Also so etwas wie z.B. Earshot,
als Buffy Gedanken lesen kann, oder Tabula Rasa, als
alle ihr Gedächtnis verlieren. Zudem erscheint der Big Bad erst im Laufe der
Staffel. Das war außer in der ersten und der letzten Staffel der realen Serie
auch immer so gewesen. Mein Big Bad wird ein wenig Ähnlichkeit mit dem
Bürgermeister haben, es gibt aber auch einen Little Bad, in der Art von Faith, während Season 3. Sobald
der Big Bad erscheint, werde ich ihn allerdings nicht mehr aus den Augen
verlieren, das heißt, dass im Gegensatz zur realen Serie, der Big Bad von da an
in jeder Folge präsent ist.
Die Mischung machts!
Wie in Staffel 3. und eigentlich auch jeder anderen Staffel, habe ich immer
wieder verschiedene Genre Episoden dabei. Das heißt
das eine eher Dramatisch ist, die nächste sehr Actionreich, dann gibt es eine
sehr witzige und dann wieder eine zum Gruseln und so weiter. Ich habe das ganze
einfach sehr breit gefächert. Es gibt ein Roadmovie,
eine Episode in der Manier von Selfless oder Fool for Love. Das Thema aus Bad
Girls und Konsequenzen wird aufgenommen und eine richtig witzige Folge in der
Art von Him oder Something
Blue darf natürlich auch nicht fehlen. Auch eine Earshot
ähnliche Episode habe ich dabei, natürlich nicht mit Gedankenlesen, sondern
etwas anderem.
Besonders wichtig ist es mir realistisch zu bleiben. Es wird keine Alieninvasion geben oder Crossover
mit Charmed oder dergleichen. Auch wenn eine Folge
vielleicht etwas Lustiger, Dramatischer oder so sein wird als der Durchschnitt,
werden dennoch alle den nötigen Teil, Spannung, Action, Comedy
und Drama enthalten, wie es in der realen Serie der Fall war. Besonderen Spaß
macht es mir auch immer wieder kleine Insider Gags, also Hinweise auf alte
Folgen einzubauen. Die Figuren werden sich so gut es geht so verhalten wie sie
es immer taten. Spike und Anya und auch andere, wie
z.B. Tara werden tot bleiben. Lediglich mit Gastauftritten von (noch lebenden)
Charakteren werde ich nicht geizen. Ich habe so einige gern gesehene Gäste des Buffyverse eingeladen.
Die Serie endete mit der Aktivierung aller Jägerinnen, das bedeutete für mich
dass ich dieses Thema nicht aus den Augen verlieren darf. Deshalb spielen die
Jägerinnen und die Suche nach selbigen eine Zentrale Rolle. Wenn ich der
Staffel ein Motto geben müsste, so wie es die anderen hatten, würde ich wohl
"Verantwortung" nehmen. In den ersten Staffeln, waren die Scoobies noch Teenager und gingen zur Schule, dann war die
Schule aus, sie wurden langsam erwachsen, gingen zum College und dann arbeiten
und später zurück zu den Anfängen. Nun sind sie in einem Alter, in dem sie die
Phase des Erwachsen Werdens und der Suche nach dem Platz im Leben überwunden
haben. Nun wird es Zeit für sie Verantwortung für andere Menschen zu
übernehmen. Ein vorrangiges Thema wird die Erziehung der neuen Jägerinnen sein.
Es wird aber auch um Elternschaft und die Beziehung zwischen Eltern und ihren
Kindern gehen. Im weitesten Sinne. In diesem Alter ist für viele Menschen dann
auch die zeit für feste Bindungen gekommen. Man ist reifer und gesetzter, eines
der größten Ziele ist es nun eine Familie zu Gründen. Ob das auch auf alle Scoobies zutrifft, wird man sehen.
Lasst mich mit dem Worten von Joss Whedon enden. "Ihr werdet nicht das bekommen was ihr
wollt, sondern das was ihr braucht".
Ich kann und will euch nicht versprechen, dass euch meine Staffel zusagen wird
oder dass sie besonders gut ist. Ich kann nur versprechen das ich beim
schreiben mein bestes gebe und mein ganzes Herzblut hineinlegen werde!
Ich danke Yolande und Spikes Slayer
für die nette Unterstützung. Außerdem nocloning für
die Mitarbeit und Betalesen. Besonders aber Crivill
die mir eine große Hilfe war.
Viel Spaß beim lesen.
vanHelsing
The Scoobie Gang
Die Abenteuer von Buffys Freunden
nach dem Ende der Serie!
Was bisher geschah:
Angel:
Staffel 4
- Episode 22
Angel, Fred, Wesley, Gunn und Lorne stehen in der Lobby des Hyperion Hotels. Die tote Lilah Morgan sitzt auf einem der Sofas.
Lilah: „Es ist ein einmaliges Angebot. Wir
übergeben ihnen die Kontrolle unserer Büros, aller Angestellten und des
gesamten Inventars in L.A.“
Einige Zeit Später in der Eingangshalle von W&H. Angel und seine 4 Kollegen
steigen aus dem Fahrstuhl.
Anwalt 1: „Guten Morgen Mr. Angel“
Anwalt 2: „Wie geht es ihnen Mr. Angel“
Anwalt 3: „Hallo Mr. Angel“
Etwas später im selben Gebäude.
Angel zu Lilah: „Wir stimmen zu“
Buffy:
Staffel 1
– Episode 1
Buffy steht in der Schulbibliothek, Giles
kommt ihr auf der Treppe entgegen.
Giles: „In jeder Generation, wird eine Jägerin
geboren. Ein Mädchen auf der ganzen Welt. Eine Auserwählte. Mit der Kraft
und…“ Buffy beendet seinen Satz.
Buffy: „Fähigkeit Vampire zu töten und das böse
zu bekämpfen. Ich kenn den Spruch“.
Staffel 2 – Episode 10
Buffy, Giles, Willow
und Kendra befinden sich in der Schulbibliothek.
Kendra: „Ich bin Kendra
die Vampirjägerin“
Buffy: „Eine neue Jägerin wird erst gerufen
wenn die alte tot ist“.
Giles: „Aber du warst tot, Buffy“.
Buffy: „Aber doch nur für ein paar
Minuten“.
Einige Zeit später treffen die anderen ein. Xander gesellt sich zu der
verschüchterten Kendra, der der Umgang mit Jungs
verboten wurde.
Xander zu Buffy: „Ich wusste doch dass der
Spruch, dass du die einzige wärst pure Angeberei war“.
Staffel 2 – Episode 21
Drusilla und ihre Leute schlagen in der Bibliothek, Giles,
Xander und Willow nieder. Drusilla
hypnotisiert Kendra, bis die wie in Trance hin und
her schwingt, dann schlitzt sie ihr die Kehle auf.
Staffel 3 – Episode 3
Hinter dem Bronze kämpft Faith gegen einen Vampir. Buffy,
Xander, Willow, Cordelia und Oz sehen ihr ungläubig
zu. Sie nimmt sich einen Pflock von Buffy und pfählt
den Vampir.
Oz: „Ich schätze es ist eine neue Jägerin in der Stadt“.
Staffel 7 – Episode 10
Giles betritt zusammen mit den Anwärterrinnen, Kennedy, Molly und
Annabelle das Haus der Summers. Alle Scoobies sind
anwesend.
Dawn: „Sie sind alle Jägerinnen?“
Giles: „Anwärterrinnen!“
Staffel 7 – Episode 15
Im Garten des Summers Hauses, werden 12 Anwärterrinnen, von
Kennedy trainiert.
Staffel 7 – Episode 18
Buffy greift zusammen mit Faith, Xander,
Spike und mehreren Anwärterrinnen, Caleb in seinem
Weinkeller an. Caleb bricht Rona
den Arm, dann tötet er Coleen und Molly. Danach
sticht er Xander mit dem Finger das linke Auge aus.
Staffel 7 – Episode 22
Buffy, Faith, Spike und mindestens 20
Anwärterrinnen stehen vor einer Klippe am Höllenschlund. Unter ihnen stürmen
Tausende von Übervamps heran. In einem anderen Raum der neuen Highschool,
beginnt Willow mit einem Zauber. Buffy
erklärt in einem Rückblick, das sie die Regeln ändern werden.
Buffy: „Jedes Mädchen das die Kraft hat eine
Jägerin zu sein, wird eine Jägerin sein“. Überall auf der Welt, erheben
sich junge Mädchen, die zu Jägerinnen geworden sind.
Während des nun folgenden Kampfes, wird Robin Wood verletzt. Amanda und Anya werden getötet und Spike stirbt einen Heldentod.
Etwas später, stehen Buffy und ihre Freunde, Giles, Willow, Xander, Dawn und Faith vor dem Krater, in dem Sunnydale
versunken ist.
Willow: „Wir haben die Welt verändert“.
Faith zu Buffy: „Du
bist nun nicht mehr die einzige Jägerin, wie fühlt sich das an?“
Dawn: „Was tun wir jetzt?“
Willow: „Ja Buffy,
was werden wir jetzt tun?“
Buffy antwortet nicht, sie grinst nur!
L.A. liegt im Sonnenstaate Kalifornien und wird auch die Stadt der
Engel genannt. Doch inzwischen fragt man sich manchmal ob die Engel die Stadt
überhaupt noch sehen können. Bei all dem Smog. Diese dicke Schicht umhüllt an
diesem schönen Morgen die Fassade des Hyperion Hotels. Vielleicht ist es aber
auch nur normaler Nebel?
Xander vernimmt ein unheimliches Geheul aus dem Büro in der Lobby.
Vorsichtig schleicht er sich heran um das Wesen das diese seltsamen Töne von
sich gibt nicht zu erschrecken. Langsam streckt er den Kopf hinein. Doch es ist
nichts zu sehen. Nur der Fernseher. Er läuft. Es war wohl nur in der
Flimmerkiste, kein Grund zur Panik, beruhigt sich Xander in Gedanken selbst.
Nicht mehr ängstlich, betritt er den Raum. Als er plötzlich erschreckt
zusammenzuckt. Eine Gestalt hat sich hinter der Tür auf die Lauer gelegt um ihn
zu ärgern.
Doch Xanders Panik legt sich schnell wieder, als er erkennt dass
es sich nur um Willow handelt. Sie schluchzt gerade
in ihr Taschentuch.
„Hi Xander, wie geht’s
dir?“ fragt sie schniefend und nicht so als würde es sie im Moment
wirklich interessieren.
„Besser als dir schätze ich. Was ist denn passiert?“
möchte Xander ehrlich besorgt um seine Freundin wissen.
„Ach nichts, es klingt kindisch. Es ist nur weil – sie
haben gerade die letzte Folge meiner absoluten Lieblingsserie gezeigt. Und es
war so traurig. Nicht wirklich die Folge, die war gut gemacht, auch wenn mich
die davor etwas enttäuscht hatten. Aber es ist wirklich schwer zu verkraften
das es keine neuen Abenteuer mehr von Betty der Alien
Jägerin und ihren Freunden gibt“.
„Was?“ Xander ist völlig entsetzt. „Sie haben
Betty abgesetzt? Was? Wann? Wieso? Und ich habe es verpasst. Das können die mir
doch nicht antun“.
„Wo warst du denn die letzten Monate?“ fragt Willow verwirrt darüber das Xander behauptet es sei seine
Lieblingsserie gewesen aber dann nicht mal weis das sie eingestellt wurde. Er
sucht nach einer Erklärung:
„Warte, lass mich überlegen. Ich hab Buffy
geholfen Todesboten davon abzuhalten unschuldige Mädchen zu töten. Ich hab
ständig ihr Haus repariert und die Moral der Truppe gestärkt. Ich lag im
Krankenhaus wegen einem kleinen Problem mit meinem Auge. Ich hab geholfen die
Welt vor dem Untergang zu retten und ich war arbeiten. Außerdem liegt mein
Fernseher jetzt auf dem Grund der Hölle. Soll ich noch mehr sagen?“
Willow grinst verlegen. Xander schlägt verärgert in die Luft.
„Ich kann einfach nicht glauben dass ich das wirklich alles
verpasst habe“.
Willow versucht ihren völlig aufgelösten Freund zu beruhigen.
„Das wird schon wieder. Es war doch nur eine
Fernsehserie“.
„Nein, das war sie nicht“, wirft Xander zu Recht ein.
„Diese Serie war Kult. Absolut genial. Die Autoren waren Meister ihres
Fachs. Bei keiner anderen Serie konnte man in der Art mit den Helden
mitfiebern. Ich fühlte mich wie einer von ihnen. Die Serie hatte alles, Action,
Comedy, Drama…“
Willow fällt ihm ins Wort.
„Ich finde es ja auch traurig, wie du an meinem Gewimmer
gehört hast. Aber es ist eben nicht zu ändern. Die Macher haben sich dafür
entschieden. Offenbar wollte die Hauptdarstellerin der Betty nicht mehr
mitmachen“.
„Ich konnte sie schon nicht mehr leiden, als sie diesen
Freddy King Jr. Geheiratet hat“. Es ist Buffy,
die gerade das Büro betreten hat. „Dennoch ist sie die beste
Schauspielerin die es gibt“.
Willow meint das nicht alles verloren sei.
„Die Betty Ablegerserie Devil wird
weiterlaufen. Und zwar mit mindestens einem Darsteller aus der alten
Serie“.
„Glaub mir Will, das ist absolut kein Ersatz. Devil ist eine tolle Serie, manchmal sogar besser als das
Original. Aber es ist kein Ersatz!“
Buffy möchte das Gespräch in eine andere Richtung lenken und mit ihren
Freunden lieber über etwas Wichtigeres sprechen, das sie bewegt.
Ein morgendlicher Lichtstrahl scheint durch das Fenster des
kleinen Zimmers. Immer weiter arbeitet er sich an dem Bett empor. Unweigerlich
hält sich Dawn die Hand vors Gesicht, als sie von dem hellen Licht geweckt
wird. Ihre Augenlider sind immer noch ganz schwer und sie fühlt sich
verschlafen. Seit der Zerstörung von Sunnydale, vor
ein paar Wochen, hat sie kein Auge mehr zu getan. Obwohl all das kämpfen und
die Angst wohl vorüber sind und ihr neues zuhause in diesem alten Hotel in L.A.
viel größer ist und viel mehr Platz für alle bietet, fühlt sich Dawn einfach so
unsicher. Alles scheint so ungewiss zu sein. Nun wo es keinen Höllenschlund
mehr gibt, fehlt ihr völlig die Orientierung im Leben.
Was soll ein Mädchen das einst ein Magischer Schlüssel zur
Vernichtung der Welt war nur Anfangen ohne all das Mystische Zeug?
Sie schaut zu dem Bett, das ein paar Meter entfernt im selben Raum
steht. Es ist unbenutzt. Das ist nichts Neues. Aber Dawn hatte gehofft das sich
das Verhalten ihrer älteren Schwester nun endlich bessern würde, jetzt wo alles
vorbei ist. Sie schüttelt sich den Schlaf aus den müden Gliedern und schleppt
sich unter die Dusche. Nun kann sie frisch und munter den Weg zur Lobby
antreten. Unterwegs begegnet sie einigen der
Potentials. Sie muß sich erst noch daran gewöhnen sie
nicht mehr so zu nennen, sie sind jetzt echte Jägerinnen, so wie Buffy und Faith. Apropos Faith. Auf dem Weg nach unten, kommt Dawn nicht umhin einen
kleinen Blick in ihr Schlafzimmer zu wagen. Die Tür ist einen
verführerischen Spalt geöffnet, der jeden dazu einlädt, einen Blick zu
riskieren. Faith und der ehemalige Schuldirektor
Robin Wood, der auch Dawns Direktor war, liegen friedlich in ihrem Bett und
schlafen. Keine Ahnung wie die das machen, aber das will ich auch können. Ich
schätze Faith hat am meisten vom Ende des
Höllenschlunds profitiert. Ich habe sie vorher nie so unbekümmert erlebt. Dawn
geht zur Treppe hinunter um nach ihrer Schwester zu sehen und vielleicht
irgendwo ein Frühstück mit ihr einzunehmen. Auf dem Treppenabsatz hört sie die
Stimmen von Buffy, Willow
und Xander im Büro. Sie will zu ihnen gehen, als sie hört worüber die drei
reden.
„Lass mich mitgehen“, sagt Willow.
Offenbar zu Buffy.
„Nein, es ist besser wenn du hier bleibst. Ich brauche dich
hier. Jemand muß sich um die Mädchen kümmern und ich
komme schon klar“. Dawn kennt diesen entschlossenen Tonfall in Buffys Stimme genau. Willow hat
keine Chance sie umzustimmen.
„Aber du brauchst mich, damit ich die Jägerinnen die wir
noch nicht gefunden haben, für dich aufspüre“.
„Danke Willow, aber das schaffe
ich schon. Zwischen Jägerinnen besteht eine besondere Verbindung. Ich kann sie
spüren. Ich werde sie finden, egal wo sie sind“.
„Warum müssen wir schon wieder weggehen?“, fragt Dawn
ganz offen heraus, als sie das Büro betritt. Buffy
scheint nicht sehr froh darüber zu sein, dass Dawn ihr Gespräch belauscht hat.
„Angel hat doch gesagt wir könnten das Hotel solange nutzen wie wir
wollen, er braucht es im Moment nicht mehr. Und hier ist genug Platz für uns
alle“.
„Wir werden ja auch nicht gehen. Jedenfalls noch nicht. Nur
ich muß weg“. Buffys
Worte erscheinen Dawn wie eine Ohrfeige. Nun ergeben die schlaflosen Nächte
doch noch einen Sinn. Es ist noch nicht vorbei. Zumindest für Buffy ist es das nicht und wird es wohl auch nie sein. Dawn
wollte es nicht wahrhaben, aber eigentlich hat sie es schon die ganze Zeit
geahnt. Buffy wird sich nicht zur Ruhe setzen und mit
Dawn irgendwo hingehen, wo es keine Monster gibt und sie wie eine normale
Familie leben werden.
„Du willst gehen? Und wohin?“ möchte Dawn, nun doch
sehr mürrisch wissen.
Buffy hat diese Reaktion von Dawn erwartet und sich dementsprechend
vorbereitet. Sie versucht ihr ruhig und verständlich klarzumachen, dass sie
sich auf die Suche nach weiteren Jägerinnen begeben muß.
„Kann das nicht Faith
machen?“ Dawn verschränkt eingeschnappt die Arme vor der Brust.
„Nun, ich kann nicht für sie entscheiden, aber selbst wenn
sie mitkommt, und ich gehe davon aus dass sie es tut, werde ich trotzdem gehen.
Wo ist Faith überhaupt?“ Buffy
sah den richtigen Augenblick gekommen um unbemerkt vom Thema abzulenken.
„Die liegt oben und schläft. Als sie sagte sie wolle nach
dem ganzen Chaos eine Woche lang schlafen, hätte ich nicht geglaubt dass sie
das wirklich durchziehen würde“. Dawn lacht über ihren eigenen Scherz.
„Findet ihr es auch so eklig was da zwischen ihr und Direktor Wood
läuft?“ Plötzlich merkt sie jedoch was hier läuft und versucht zum
eigentlich Kern zurückzukehren.
„Wenn du wirklich so entschlossen bist zu gehen, dann werde ich
eben mitkommen“.
„Nein, das wirst du nicht“.
„Warum?“
„Weil ich es sage. Und weil du… noch zur Schule
musst“.
„Hallo. Die Schule liegt auf dem Grund eines riesigen
Erdlochs, das früher einmal unsere Heimat war. Ich glaube das ist Grund genug
den Unterricht für die nächsten sagen wir 100 Jahre ausfallen zu lassen. Und
außerdem liegt mein Schuldirektor oben und knutscht eine gesuchte Mörderin. Und
die Schule wäre sowieso bald vorbei gewesen und außerdem hatte ich auch keinen
Bock mehr und jetzt komm schon, sonst rede ich mir hier noch einen Wolf.“
Buffy bleibt trotz des Gejammers ihrer kleinen Schwester eisern.
„Nein heißt nein und bleibt nein. Es ist wirklich wichtig
dass ich die Jägerinnen alle finde“.
Buffy versucht Dawn von ihrem Standpunkt zu überzeugen. Aber
vergeblich.
„Und was mache ich solange? Darauf warten das du irgendwann
Heim kommst und einen ganzen Arm voll Minijägerinnen mitbringst?“
„So in etwa“.
„Und ich habe bei der Entscheidung wie es weiter geht kein
Stimmrecht?“
„Nein!“ Damit beendet Buffy
die Diskussion. Dawn ist eingeschnappt und geht wieder nach oben.
Buffy redet weiter mit Willow und Xander. Willow bestätigt zwar was Buffy
gesagt und meint dass sie die Jägerinnen unbedingt finden muß,
aber sie weist auch noch einmal auf Dawns Standpunkt hin. Buffy
versteht das ja,
„Aber ich kann es nun mal nicht ändern. Ihr müsst euch
solange um sie kümmern. Ich verlass mich da ganz auf euch.“
„Aber klar doch“. Die beiden nicken zustimmend.
„Wir werden hier sein wenn du zurückkehrst“.
„Darüber wollte ich mit euch reden, bevor uns Dawn gestört
hatte. Ich komme gerade von einem Gespräch mit Angel zurück. Er hat mir von
dieser Firma erzählt, deren Vertretung er nun hier in L.A. leitet. Sie verfügen
über ziemlich großen Einfluss und viel Geld. Angel hat mir angeboten von dieser
Firma ein neues zuhause für uns und die Jägerinnen schaffen zu lassen. Irgendwo
weit weg von der Großstadt. Ein ruhiger Landsitz. Wo wir ein neues zuhause
aufbauen können. Für uns alle. Wo wir eine Schule für Jägerinnen einrichten
können, damit wir sie trainieren bevor wir sie wieder auf die Menschheit
loslassen. Einen Ort an den ich die Jägerinnen bringen kann, die ich auf meiner
Reise finde. Und an den ich zurückkehren und mich geborgen fühlen kann, weil
ihr alle dort seit. Meine Familie. Ihr beide, Dawn, Giles…“
Teil 1:
Ein neuer Anfang (A New Beginning)
In dem Moment öffnet sich die Tür und Giles
kommt herein. Er hat zwei Koffer dabei. Er stellt sie im Eingangsbereich ab und
nimmt seine Brille von der Nase um sie zu putzen.
„Wie ist ihr Treffen mit den Vertretern der Regierung
gelaufen?“ möchte Buffy wissen.
Giles schaut etwas verdutzt angesichts dieser herzlichen Begrüßung.
„Wie schön dass ihr alle so glücklich seid das ich wieder da
bin“, meint er sarkastisch und setzt sich auf ein rundes Sofa in der
Lobby.
„Ich würde ja Luftsprünge machen vor Freude“, witzelt
Xander. „Aber ich kann keine, bin nämlich total unsportlich“. Giles wundert sich inzwischen nicht mehr über solche
aussagen von Xander. Buffy erinnert ihn an ihre Frage
und er beginnt daraufhin zu erzählen.
„Vorab möchte ich darauf hinweisen, dass es eine sehr kluge
Idee war einen Engländer zu Verhandlungen mit der US Amerikanischen Regierung
zu schicken“. Xander schaut ihn fragend an und Giles
fügt leicht genervt hinzu, das es ironisch gemeint war. „Ich bin nur froh
dass Riley anwesend war. Und ich muß wirklich
zugeben, dass er sich zu einer herausragenden Führungspersönlichkeit gemausert
hat. Das liegt wohl auch daran dass er auch seine Private Zufriedenheit
gefunden hat. Er wirkt so gelassen und froh, wie ich ihn nie zuvor erlebt habe
und seine Frau Sam, die ist wirklich…“ Er bemerkt den gefrusteten Gesichtsausdruck von Buffy
und entsinnt sich beim eigentlichen Thema zu bleiben. Es ist nicht sehr schlau
vor Buffy darüber zu schwärmen, wie glücklich ihr
Exfreund ist, seit er sie verlassen hat. „Wir haben mit einigen wenigen
hochrangigen Politikern geredet und man hat uns zugesichert uns bei der
Ausbildung der Jägerinnen zu unterstützen. Ich habe ihnen erklärt, dass wir von
einem Sponsor mit den nötigen Mitteln ausgestattet werden und man uns von
dieser Seite auch mit einem passenden Gebäude etwas außerhalb der Stadt
versorgt hat“.
„Gut dass sie Wolfram and Hart nicht namentlich erwähnt
haben, wer weis wie die Regierung darauf reagiert hätte“, wirft Buffy ein. „Hat sie Fred eigentlich erreicht um ihnen
die Details der Schule mitzuteilen?“
„Ja hat sie. Übrigens eine sehr nette junge Frau. Man kann
Angel nur gratulieren, dass er so fähige Mitarbeiter um sich geschart
hat“. Buffy verdreht bei Giles
Lobgesang auf Fred leicht die Augen. Als er dies bemerkt, stockt er kurz und
besinnt sich dann wieder auf das Thema Gebäude. „Nachdem was sie mir
erzählt hat, ist es für unsere Zwecke ideal. Es ist abgelegen, ruhig und von
einem Zaun umgeben. Das Gelände, das mit dazu gehört, ist riesig. Dort steht
ein dichter Wald und an einer Seite gibt es eine Klippe, darunter ist ein See,
von dem ein kleiner Fluss runter in den nächsten Ort fließt. Das Gebäude selbst
hat mehrere Flügel. Es gibt den Hauptteil, mit dem Eingangsbereich,
Aufenthaltsraum, Küche und Speisesaal, sowie Unterrichtsräumen. In einem Flügel
gibt es große Büros mit angeschlossenem Wohnbereich für die Lehrer. In dem anderen
sind die Schlafzimmer für die Jägerinnen, sie sind groß und es gibt genug
davon. An Platz sollte es wirklich nicht mangeln. Zudem gibt es einen
ungenutzten dritten und letzten Flügel. Der Keller soll sehr düster und
unordentlich sein, Freds Beschreibung erinnert mich leicht an den Keller der
Highschool. Ach ja und noch etwas das euch interessieren könnte. Das ganze ist
übrigens eine alte Irrenanstalt“.
„Wie passend“, räumt Xander ein, doch niemand lacht
darüber.
„Ich wusste doch dass euch das gefallen würde“, sagt Giles und Xander ist leicht gekränkt, darüber dass er
offenbar so durchschaubar ist. „Ich hab denen von eurer Regierung erzählt
dass wir soweit alles haben und eigentlich nur noch die Staatliche Einwilligung
benötigen, um keine unvorhergesehenen Besuche zu bekommen. Sie haben
eingewilligt, das ganze Projekt läuft unter dem strenggeheimen Kennwort
Phoenix“.
„So wie der Vogel der aus seiner eigenen Asche
aufstieg?“ meint Xander und will damit darauf Hinweisen dass er auch mal
etwas weiß.
„Nein, wie die Stadt im Bundesstaat Arizona“, erklärt Giles. Sein Blick lässt es für Xander nur noch peinlicher
wirken. „Auch unseren anderen Forderungen haben sie zugestimmt. z.B. darf
Dawn am Unterricht teilnehmen, auch ohne Superkräfte und Willow
darf die Jägerinnen im Mystischen Fach unterrichten und Xander übernimmt den
Bau der zusätzlichen Anlagen, vor allem Trainingsanlagen“, Giles rückt seine Brille gerade und holt einen Zettel aus
der Hosentasche. „Wie die von Buffy geforderte
Turnhalle, der Tennisplatz, ein großer Swimmingpool?“ Giles
verdreht beim Lesen verwundert die Augen. „Mit Wasserrutsche? Außerdem
ein Golfplatz, eine Sauna und eine Anlage zum Bungee Jumping? Ist das denn wirklich alles nötig?“
„Das brauchen wir nur zu Trainingszwecken“, versucht sich
Buffy zu rechtfertigen. Giles
nimmt die Brille wieder ab.
„Nun, wie auch immer. Es ging jedenfalls alles glatt. Nun
ja, fast. Wie ich befürchtet hatte, will man uns jedoch einen behördlichen
Aufpasser zumuten. Wahrscheinlich so einen Knallharten General mit Zigarre im
Mundwinkel“.
„Giles sie schauen zu viele
Filme“, wiegelt Buffy ab.
„Und wann geht’s los“, will Xander wissen.
„Am besten sofort“, meint Buffy.
„nehmen sie die anderen gleich mit. Dann werde ich mich besser
fühlen“.
„Oh Freude“, meint Giles
sarkastisch. „Wie gut dass ich noch nicht ausgepackt habe“.
Xander sagt, „Okay, lasst uns packen. Ach nein,
wartet“. Er leert seine Taschen. „Alles was ich besitze habe ich
schon dabei“. Giles sagt dass sie neue Sachen
bekommen und Angel dafür bezahlt. „Wann brechen wir auf“, fragt
Xander plötzlich ganz ungeduldig.
Buffy bittet Giles noch darum das er es den
anderen erklären solle.
„Ich glaube nicht das Rona, Vi oder sonst eine sehr begeistert davon sein
werden“, meint Giles. „Sie waren überzeugt
davon, dass sie jetzt wo sie aktiviert wurden frei sind und als Jägerin tun und
lassen können was sie wollen“.
„Giles“, ruft Buffy entsetzt. „Das können wir nicht zulassen. Diese
Mädchen verfügen über eine Macht, die sie noch nicht kontrollieren können. Eine
ganz neue Welt hat sich ihnen aufgetan. Glauben sie mir, ich weis wie schwer es
ist all diese neuen Erfahrungen zu verarbeiten. Wir dürfen sie mit alle dem
nicht alleine lassen“.
„Keine Sorge Buffy, das werden wir
auch nicht. Ich werde mich um sie kümmern. Wir werden sie ganz bestimmt nicht
im Stich lassen“. Die anderen beiden stimmen Giles
zu.
„Wir werden sie auch nicht im Stich lassen“.
„Wir sind bis hierher mitgekommen und wir werden auch nicht
wieder gehen. Wir sind ein Team, wir gehören zusammen. Wir sind die Scoobie Gang“. Xanders Worte gehen Buffy runter wie Öl. Giles nickt Buffy zu und geht nach oben um es den anderen zu erzählen. Buffy wendet sich wieder Xander und Willow
zu, als Willow noch etwas Wichtiges einfällt.
„Das hätte ich ja fast vergessen. Althenea
vom Hexenzirkel hat mich angerufen. Nun, eigentlich hat sie sich telepatisch in
meinen Verstand eingeklinkt, aber das ist fast dasselbe, - unter uns Hexen
jedenfalls. Sie sagte mir das die Hexen eine weitere Jägerin entdeckt und zu
uns nach L.A. geschickt hätten. Sie ist schon auf dem weg hierher und wir
können sie nicht mehr unterwegs abfangen. Ich schlage vor, Xander ähm Kennedy, Dawn und ich bleiben noch hier und warten auf
sie. Wir reisen Giles dann später nach“.
Buffy schaut sie skeptisch an.
„Und es gibt keine andere Möglichkeit?“
„Ich wüsste keine. Aber das ist doch nicht so tragisch. Giles wird schon alleine klar kommen und es dauert ja auch
nicht lange“, erklärt Willow.
„Und wozu müssen die anderen hier bleiben?“ fragt Buffy skeptisch. Willow grinst.
„Zu meiner Unterhaltung. Du willst doch nicht das mir
langweilig wird und ich anfange wahllos mit meinen Zauberkräften zu
spielen“.
Widerwillig stimmt Buffy zu.
Zufrieden erwacht Robin in dem gemütlichen, wenn auch nicht ganz
neuem Bett, das ihm Buffy nach ihrer Flucht aus dem
zusammenfallenden Sunnydale zugeteilt hat. Lange hat
er nicht mehr so gut geschlafen wie in den letzten Tagen. Er ist sich nicht
sicher woher das kommt. Ob es daran liegt das der Mörder seiner Mutter endlich tot
ist? Auch wenn er für die gute Sache sein Leben ließ. Oder an den
Schmerzmitteln, die ihm der Arzt von Wolfram and Hart gegen seine Verletzung am
Bauch gegeben hat. Man, das Zeug haut echt rein. Vielleicht liegt es aber auch
nur an der Frau, die neben ihm im Bett liegt und deren Hals und Schulter er
gerade liebkost. Das muß es sein, denkt er während
seine Lippen sich an ihrem Arm hinunter küssen.
Faith erwacht und schaut ihn etwas überrascht an. Robin ist ein wenig
verwirrt wegen des Blicks. Faith schwingt ihren
schönen und durchtrainierten Körper, wie Robin erst gestern Nacht wieder
feststellen konnte, aus dem Bett. Sie wirft sich ein leichtes Hemd über und
öffnet die Vorhänge. Das Licht schmerzt Robin in den Augen und er muss sich
unweigerlich wegdrehen, obwohl ihm eigentlich ganz und gar nicht danach ist
seine Faith aus den Augen zu lassen.
„Stimmt etwas nicht?“ fragt er sanft, während auch er
sich anzieht. „Du bist so anders heute Morgen“. Irgendetwas
bedrückt Faith, das kann er ihr ganz genau ansehen.
Und dass sie unzufrieden ist, macht ihm mehr aus als er je vermutet hätte. Es
fällt ihr schwer mit ihm darüber zu reden.
„Buffy hat heute Nacht mit mir
geredet“.
„Du hattest heute Nacht mit Buffy
geredet? Wo war ich da?“ fragt er lächelnd.
„Du warst hier. Nur ich war etwas unterwegs. Jägerinnen
haben einen leichten Schlaf. Berufskrankheit weist du? Buffy
hat mir gesagt dass sie auf die Suche nach den restlichen aktivierten
Jägerinnen geht. Und dass die anderen weiterziehen. Nach Phoenix oder
so“. Robin sieht sie fragend an. Wartend auf den Sinn ihrer Erklärungen.
„Ich wollte sowieso wieder weiter ziehen, nachdem ich mich
ausgeschlafen habe. Das hier ist nichts für mich. Vielleicht gehe ich runter
nach Mexiko. Falls ich dabei ein paar Jägerinnen treffe, schicke ich sie zu
euch. Und wenn ich auf Dämonen treffe, noch besser. Die schicke ich dann zur
Hölle“. Robin wird plötzlich klar dass sie Schluss macht. Und eine
ungewohnte Angst durchfährt ihn. Sie gibt zu dass es gut funktioniert hat mit
ihnen, aber sie ist nun mal eine Einzelgängerin.
„Es tut mir leid, aber du kannst bestimmt bei den anderen
bleiben. Wenn die eine Schule bauen, können die einen wie dich bestimmt
gebrauchen“.
„Ach nein, ich denke das wäre nichts für mich. Die kommen
auch ganz gut alleine klar. Sie haben ja einander, aber wen hast du
eigentlich?“ Nachdem seine Reaktion heftiger geworden ist, beschließt Faith das Gespräch abzubrechen, bevor sie noch etwas tut
das sie später bereuen würde. Oder vielleicht er.
Mit schweren Schritten geht Giles die
Treppen des Hyperion Hotels nach oben. Er denkt darüber nach was Buffy eben in der Lobby erzählt hat, dass sie losgehen und
weitere Jägerinnen suchen will. Er wollte es vor den anderen nicht sagen, aber
er weis genau das Buffy nicht alleine gehen müsste.
Sie hält es für ihre Aufgabe, aber das ist es nicht. Sie ist selbst nur eine
Jägerin. Eigentlich wäre es seine Aufgabe. Aber er kennt Buffy
lange genug um zu wissen was in ihr vorgeht. Sie muß
das für sich tun. Nun wo sie nicht mehr die einzige Auserwählte ist und
vielleicht die letzte Schlacht siegreich geschlagen hat, geht der Kampf in
ihrem Innern weiter. Erst wenn sie Frieden mit sich selbst geschlossen hat,
wird sie wirklich frei sein. Aber das wird noch ein langer und harter Weg für
sie sein und im Gegensatz zu ihren anderen Schlachten, muß
sie diese hier alleine bestreiten. Dabei kann ihr niemand helfen.
Auf dem Flur begegnet er Faith. Sie
stürmt wortlos an ihm vorbei und sieht auch nicht gerade glücklich aus. Obwohl
gerade sie von der neuen Situation profitieren müsste. Sie war immer nur die
andere Jägerin gewesen. Sie versuchte sich an Buffy
zu messen. Nun werden die neuen Jägerinnen versuchen sich an ihr zu messen.
Giles erreicht das große Zimmer in dem die meisten der 15 neuen
Jägerinnen schlafen. Er klopft an und Rona bittet ihn
hereinzukommen.
„Gewähre niemals jemandem freien Eintritt ohne dich zu
vergewissern wer es ist. Man weis nie welche Art von Kreatur einen um Einlass
bittet“, rügt Giles Rona.
Sie scheint davon nicht gerade angetan zu sein. Vi
begrüßt ihn freundlich und fragt ihn seit wann er zurück ist.
„Wenigstens einer den es interessiert“. Er lächelt.
„Und um deine Frage zu beantworten“, er sieht auf seine Uhr.
„Seit nicht mal 15 Minuten“. Er bittet alle Jägerinnen sich zu versammeln,
weil er ihnen etwas mitteilen will. Als alle eingetroffen sind, zählt er in
Gedanken noch mal durch. Kennedy, Rona, Vi, Chao Ann, Caridad, Natasha, Momo, Donna, Penelope,
Josefine, Marlen, Sonja, Crystal, Tammy und Shannon. Sie alle haben den Kampf gegen das erste Böse in der Sunnydale Highschool überlebt. Andere hatten leider nicht
soviel Glück. Er denkt noch einmal an Annabelle, Molly, Chloe, Eve, Amanda und
all die anderen, die diesen Sieg mit ihrem Leben bezahlt haben. Es ist nicht
fair das sie sterben mussten, doch sie waren Auserwählt. Nicht von ihm, aber
doch fühlt er sich dafür verantwortlich. Er drängt die Gedanken zurück und
erinnert sich wieder an diejenigen die überlebt haben. In dieser Reihenfolge,
waren sie damals bei Buffy eingetroffen, als sie noch
ganz gewöhnliche Mädchen waren. Potentielle Jägerinnen zwar, aber sonst doch
gewöhnlich. Die meisten von ihnen hatten sich im Laufe ihres Aufenthalts
verändert. Nicht nur physisch, sondern vor allem auch psychisch, sie sind
gereift. Doch nun sind sie echte Jägerinnen und ihr Reifeprozess ist noch lange
nicht abgeschlossen. Irgendwie tut es ihm schon Leid für sie. Ihr ganzes Leben
hat sich schlagartig verändert. Zuerst wurden sie ihrer vertrauten Umgebung und
ihren Familien entrissen, nur um dann an einem ihnen fremden Ort ums nackte
überleben zu kämpfen. Und dann wurde ihnen die Macht verliehen gegen das Böse
zu kämpfen und es zu besiegen. Doch nun wird er ihnen sagen müssen, dass ihnen
das alles nichts gebracht hat. Sie dürfen trotzdem nicht zu ihrer Familie
zurückkehren. Sie haben Superkräfte und er wird ihnen nun sagen dass sie
deshalb eingesperrt werden. Zumindest werden sie es so auffassen. Er erklärt
ihnen den Plan von dem Buffy und er gerade gesprochen
hatten. Nach dem ersten Schock, beginnen die ersten sich darüber aufzuregen.
„Buffy reist in der Weltgeschichte
umher und wir dürfen nicht mal nach hause zurück“, beschwert sich Rona. „Stattdessen müssen wir in diese Schule
irgendwo im Niemandsland und bekommen unsinnige Vorschriften eingebläut. Da
mach ich nicht mit“. Rona findet erste zaghafte
Zustimmung. Vor allem von Mädchen die von weiter her kommen oder schon lange
hier sind und andere Mädchen sterben sahen und nun gehofft hatten endlich gehen
zu dürfen. Giles versucht es ihnen zu erklären.
„Es tut mir wirklich leid euch enttäuschen zu müssen, aber
es ist nun einmal eure Bestimmung, ihr seid auserwählt. Ihr könnt euch eurem
Schicksal nicht entziehen“.
„Das vielleicht nicht, aber wir können uns ihrem Einfluss
entziehen“, poltert Rona. Giles
will sie beruhigen.
„Das wäre wirklich nicht sehr klug von euch. Ihr braucht
jemanden der euch führt und in die richtige Richtung leitet, zumindest am
Anfang. Dann könnt ihr alle nach Hause gehen. Aber ihr habt nun einmal eine
Verantwortung euch und allen anderen gegenüber. Wir könnten es nicht
verantworten euch gehen zu lassen ohne euch auf das leben als Jägerin
vorbereitet zu haben. Ich habe Buffy immer mit Rat
und Tat zur Seite gestanden und ich bin sicher, nein ich weiß, dass sie es in
all den Jahren niemals bereut hat“.
Kennedy steht auf und stellt sich vor Giles.
„Er hat Recht und deshalb werden wir ihm folgen. Wir alle.
Und wer anderer Meinung ist, bekommt es mit mir zu tun“. Die ersten
Jägerinnen beginnen sich wieder zu akklimatisieren. Am Ende gibt sich selbst Rona geschlagen.
„Okay, ich werde mir den Laden mal ansehen. Schaden kann es
nicht. Aber wenn es mir in Cleveland zu langweilig wird, mache ich die
Fliege“.
„Keine Sorge, langweilig wird es ganz bestimmt nicht
werden“, erklärt ihr Giles zufrieden.
„Übrigens fahren wir nach Phoenix und nicht nach Cleveland“.
„Aber sie sagten doch dass es dort noch einen Höllenschlund
gäbe“.
„Das war ein Scherz“, gibt Giles
zu. „Wenn alles unter denselben Vorraussetzungen, nur an einem anderen
Ort, weitergehen würde, wäre das doch ziemlich einfallslos oder? Es gibt keinen
anderen Höllenschlund, der in Sunnydale war der
einzige. Soweit ich weis“.
Etwas später haben sich die meisten Übergangsbewohner des
Hyperions in der Lobby versammelt. Angel und Fred sind auch da. Fred weist den
Jägerinnen ihre Plätze in einem der beiden Busse zu, die Wolfram and Hart extra
bereitgestellt haben. Nur Buffy und Willow sind noch nicht da. Die beiden Unterhalten sich noch
unter vier Augen in Angels altem Büro. Buffy vertraut ihrer besten Freundin etwas Wichtiges an.
Sie gibt ihr die Sense, die sie aus Calebs Weinkeller
gestohlen hatte. Sie hat sich dabei nicht nur als äußerst Wirkungsvolle Waffe
erwiesen sondern auch als mächtiger Katalysator um die Kräfte aller Jägerinnen
zu aktivieren.
„Ich denke dass diese Waffe auch in Zukunft noch eine
wichtige Rolle spielen wird“, meint Buffy.
„Und ich weiß dass du über die nötige Intuition verfügst sie richtig
einzusetzen, wenn es darauf ankommt. Ich gebe sie dir, weil du stark bist und
ich dir vertraue und weil du meine beste Freundin bist“. Die beiden
Umarmen sich und vergießen ein paar Tränen dabei. Willow
behält die Sense in der Hand, als sich die beiden die Tränen abwischen und zu
den anderen gehen.
Giles verabschiedet sich noch von Willow,
Xander, Kennedy und Dawn, wohlwissend dass er die
vier schon bald wiedersehen wird. Etwas anderes ist
das bei Buffy. In diesem Falle wird es, mal wieder,
ein Abschied für ungewisse Zeit. Niemand weis wie viele Jägerinnen da draußen
noch herumlaufen und wo sie sind. Oder wie lange es dauern wird sie alle
einzusammeln. Dementsprechend innig ist die Umarmung der beiden. Giles will es jedoch nicht zu dramatisch machen und begibt
sich zügig zu den anderen Jägerinnen in den Bus. Dann fährt er davon.
Nun macht sich auch Buffy bereit. Sie
hat es eilig und will den Abschied ebenfalls nicht zu dramatisch werden lassen.
Zuerst kommt Angel an die Reihe. Sie bedankt sich noch einmal bei ihm für seine
Unterstützung. Ihr Abschied ist freundschaftlich, aber lange nicht so innig,
wie früher. Dann geht sie zu Willow, Xander, Dawn und
Kennedy. Sie bestätigt noch einmal dass sie sich alle bald wiedersehen
werden. Und Xander ist sich sicher, das sie das werden. Nur Dawn ist das
offenbar egal. Mit Tränen in den Augen verweigert sie Buffy
eine Umarmung. Die Jägerin ist darüber natürlich sehr traurig. Sie hat es nun
noch eiliger zu gehen und will eigentlich gar nicht mehr auf Faith warten. Unruhig geht sie vor der Treppe auf und ab
und ruft nach der zweiten Jägerin. Wenn sie nicht bald da ist, gehe ich! Gerade
als sie ohne Faith los will, kommen sie und Robin die
Treppe hinunter. Robin trägt zwei sichtlich schwere Koffer.
„Das ist aber nett, dass sie für Faith
die Koffer tragen“, meint Buffy hektisch zu dem
schwer beschäftigten Robin Wood. Der ehemalige Schuldirektor verneint dies
jedoch lächelnd.
„Das eine ist mein Koffer“, sagt er, während er die
beiden Koffer auf die Ladefläche eines kleinen Trucks wirft. Faith sieht etwas unsicher aus, als sie auf der
Beifahrerseite einsteigt. Nachdem er alles verstaut hat, nimmt Robin fröhlich
auf dem Fahrersitz Platz. Buffy fragt Faith ob alles in Ordnung sei und sie antwortet,
„Five by Five, B! “
Faith und Robin brausen davon.
Dann will auch Buffy endlich gehen. Ihr
ist klar, dass sie alleine losziehen muß. Faith wird sie nicht begleiten. Nur eine Jägerin, einsam
und allein. Sie wirft ihre mager gepackte Tasche über die Schulter und macht
sich auf den Weg zum Bahnhof. Plötzlich hält es Dawn nicht mehr aus. Sie läuft
ihr heulend die paar Schritte hinterher und fällt ihr um den Hals.
„Komm bald wieder“, schluchzt sie ihr ins Ohr.
Dawn steht noch eine ganze Weile alleine vor der Tür und schaut
die Straße hinunter, die Buffy genommen hat. Selbst
als Buffy längst nicht mehr zu sehen ist und schon im
Zug nach Irgendwo sitzt, sieht Dawn dem Sonnenuntergang am Ende der Straße zu.
Die anderen sitzen noch mit Angel und Fred im Gebäude. Keiner von
ihnen lässt Dawn dabei aus den Augen. Dann verabschieden sich auch die beiden
Los Angeles Bewohner. Angel bietet ihnen an, dass sie sich jederzeit hilfesuchend an ihn wenden können. Xander winkt ab dass sie
das nicht nötig hätten. Während sich Kennedy immer noch darüber wundert, dass
ein Vampir eine Anwaltskanzlei in L.A. leitet und dass die anderen ihn kennen
und Hilfe von ihm annehmen. Fred gibt Willow, mit der
sie sich ziemlich gut versteht zum Abschied einen freundschaftlichen Kuss auf
die Wange und den Schlüssel zu einem Van der vor dem Gebäude parkt. Kennedy
schaut ihnen skeptisch, aber ohne Hintergedanken zu.
„Wir sehen uns“, sagt Fred winkend zu der Gruppe,
bevor sie mit Angel in einem Tunnel im Keller verschwindet.
...
Schon seit Stunden, sitzt Dawn nun im Büro, in der Lobby des alten
Hyperion Hotels. Mit allerlei Kleinigkeiten hat sie sich inzwischen die Zeit
vertrieben. So hat sie unter anderem die Schränke nach etwas interessantem
durchsucht oder mit Papierkügelchen an die Decke geschossen und den Bürostuhl
hat sie solange gedreht bis ihr schwindelig wurde. Doch allmählich ist das
ganze öde und langweilig geworden und sie weis einfach nicht was sie noch tun
soll. Sie muss die ganze Zeit an Buffy denken und
dass sie einfach viel energischer hätte sein müssen. Sie hätte vor Buffy treten und ihr sagen sollen dass sie mitkommt.
Und das werde ich jetzt auch tun, denkt sie und stürmt aus dem
Zimmer.
In der Eingangshalle fuchtelt Kennedy mit einem Besenstiel herum,
den sie an einer Seite angespitzt hat. Xander liegt auf dem Tresen und döst. Willow ist nicht da. Als Dawn herausstürmt, wacht Xander
auf und fällt vor Schreck von seinem Schlafplatz.
„Ich bin wach“. Erstaunt sieht er sich um, aber
niemand reagiert auf ihn. „Ist die neue Jägerin schon da?“
„Nein“, antwortet Dawn, während sie überlegt wie sie
unbemerkt aus dem Gebäude und zum Bahnhof kommt. Und von da in den Zug
nach… Nun, eben dorthin wo Buffy gerade ist.
Nur leider weis ich nicht wo das ist. Als sie erkennt dass ihr Versuch schon
nach wenigen Metern gescheitert ist, beschließt sie doch erst mal hier
zubleiben.
Willow kommt von oben und erzählt den anderen dass sie gerade Kontakt
aufgenommen hat, mit den Hexen in England. Sie hat sie nach der Jägerin
gefragt, die sie ihnen geschickt haben und die längst überfällig ist.
„Leider konnten sie mir auch nichts Neues sagen. Sie wissen
nur, dass das Mädchen bereits hier in der Stadt ist. Vielleicht hat sie uns nur
nicht gefunden?“
„Wir sollten sie suchen“, schlägt Dawn vor. Da dies
wohl der einzige brauchbare Plan ist und Willow das sowieso
auch gerade vorschlagen wollte machen sie sich sofort auf den weg. Da Willow ihre Magie benutzt um das Mädchen zu finden,
brauchen sie sich nicht zu trennen und können alle gemeinsam gehen. Es braucht
auch niemand im Hotel bleiben, für den Fall dass die Jägerin dort doch noch
eintrifft. Die Spur führt sie in die Nähe des Flughafens. In einen alten
Hangar.
„Vielleicht hat sie gedacht wir würden sie am Flughafen
abholen und als niemand kam, hat sie sich hier versteckt?“ hofft Xander.
Aber er weiß genau, dass die Hexen dem Mädchen die Adresse des Hyperions
gegeben haben. Der Zauber von Willow führt sie immer
weiter in den Hangar hinein. Sie müssen unter einem alten Flugzeug Wrack
durchklettern, bis zu einer Stelle mit alten Treibstofffässern.
„Hier ist es“, sagt Willow
und deutet auf die Stelle an der sie stehen.
„Hier ist niemand, Will“, meint Xander leicht
verwundert. Da aber niemand von ihnen an Willows
Fähigkeiten zweifelt, schauen sie sich trotzdem etwas genauer um. Xander
kontrolliert die Fässer und Dawn schaut an die Decke. Kennedy sucht indes den
Boden ab und findet unter einem der Fässer eine Geheimtür.
„Yoah Leute, seht euch das
an“. Sie öffnet die Falltür und hält sie auf, damit Willow
und Dawn hinuntergehen können. Als letzter kommt Xander dazu. Während er nach
unten geht, gibt er Kennedy einen Rat.
„Es ist toll, dass du den Geheimgang gefunden hast. Aber hör
auf jemanden der sich auskennt und lass in Zukunft dieses Yoah
weg“.
Die vier betreten die Höhle unter der Falltür und Willow benutzt einen Zauber um den Raum zu erleuchten. Sie
entdecken die Jägerin, tot.
Nachdem sie den ersten Schock überwunden haben, untersucht Willow die Leiche.
„Ich dachte wir hätten das First Evil
besiegt?“ fragt Xander. „Wieso tötet es dann immer noch munter weiter
Jägerinnen?“
„Also erstens, tötet das FE keine Jägerinnen, sondern nur
Anwärterinnen. Und zweitens lässt es töten“. Erklärt ihm Willow. „Drittens haben wir das FE nicht besiegt. Es
kann nicht besiegt werden. Wir haben nur seine Handlanger beseitigt, alle
Jägerinnen aktiviert und dafür gesorgt dass in nächster Zeit keine Partys mehr
am Höllenschlund stattfinden. Und außerdem glaube ich nicht, dass diese Macht
hierfür verantwortlich war. Das war etwas anderes. Siehst du“, sie zeigt
auf die seltsam entstellte Leiche, an der es kaum Spuren von äußerer
Gewalteinwirkung zu sehen gibt. „Ihr wurde regelrecht die Kraft aus dem
Leib gesaugt. Und das hier sieht eindeutig wie die Höhle eines Dämons aus. Wir
sollten zurückgehen und Nachforschungen anstellen. Fred hat mir einen neuen
Laptop besorgt. Darin finden wir sicher was Passendes“.
„Und was machen wir mit ihr?“ fragt Xander und zeigt
auf die Tote.
„Ich schätze dass sie nicht weglaufen wird, also können wir
sie hier lassen“.
Die vier sind zurück im Hotel und während Willow
ihren Computer anwirft, heißt es für die anderen wieder warten. Dawn versucht
sie zu unterstützen, während Xander sein Nickerchen fortsetzt. Nach etwa einer
Stunde, ruft Willow die anderen zu sich. Sie gesteht
dass die Datenbank nicht viel hergibt und sie sich anderweitig Unterstützung
besorgen müssen. Sie spricht dabei von W&H. Xander sieht allerdings nicht
sehr begeistert aus.
„Also Will, ich wollte vorhin vor Buffy
nichts sagen, aber ich traue diesem Verein nicht“.
„Aber die arbeiten doch für Angel“, versucht sich Willow zu rechtfertigen.
„Eben drum“, wirft Xander mit bedächtigem Blick ein.
„Ich meine, dieser Kerl mit der Glatze. Gunn, der scheint ja ganz Okay zu
sein. Und Fred ist nett. Aber Wesley habe ich noch nie getraut und sein neues Outfit
ist auch nicht sehr vertrauenswürdig. Er sieht eher wie ein Gangster aus. Und
dann erst dieser Grüne Kerl“.
„Ich finde jemand der so gerne singt, kann nicht böse
sein“, glaubt Dawn.
„Du bist ja nur sauer wegen der Sache mit Cordy“. Willow klingt sehr
überzeugt davon, als sie Xander damit konfrontiert.
„Und damit hast du absolut recht“, antwortet er.
„Sie sagen uns nur dass sie seit Monaten im Koma liegt. Mit mehr rücken
die einfach nicht raus. Ich sage es euch, irgendwas ist an diesem Verein
Oberfaul“.
„Ich denke er hat recht“, stimmt ihm Kennedy zu.
Gerade als sich Willow dazu äußern will, öffnet sich
die Hintertür und Fred kommt herein. Die Nase in einer Akte vertieft. Nach
einer Entschuldigung suchend druckst Willow herum.
„Hab ich schon erwähnt, dass ich Fred bereits angerufen und
von der Sache unterrichtet habe? Sie war ganz wild darauf uns zu helfen“.
Da sie nun schon mal hier ist, hören sich die anderen an, was sie
zu sagen hat. Sie erzählt das es sich vermutlich um einen Kre`lak
Dämon handelt. Xander ärgert sich, das es immer noch solche Wesen gibt, obwohl
der Höllenschlund geschlossen ist.
„Soweit ich weis, gibt es noch weitere Dämonen“,
behauptet Fred, immer noch in ihre Akte vertieft.
„Ehrlich? Ich dachte das wäre nur ein Scherz von Giles gewesen“, stellt Xander entsetzt fest. Dann
erinnert er sich an den grünhäutigen Typ mit den rosa Hörnern, der unbedingt
wollte dass sie singen und daran dass Angel wohl auch als einer von denen
durchgeht. Eigentlich war also die ganze Zeit klar dass es die bösen Jungs
immer noch gibt, Xander wollte es nur nicht wahr haben.
„Der Kre`lak ist sehr
stark“, fährt Fred fort. „Ihr solltet ihn also nicht alleine
suchen. Unseren Unterlagen zufolge, stammt er aus einer anderen
Dimension“, Sie zeigt ihnen dabei eine alte Zeichnung von dem Dämon.
„Wir vermuten dass er nur zufällig auf die Jägerin traf. Er ist bestimmt
schon in seine Dimension zurückgekehrt. Kre`lak
Dämonen halten sich nur sehr kurz in unserer Dimension auf. Aber falls er doch
noch hier sein sollte, werden wir uns schon darum kümmern. Ihr könnt jetzt
beruhigt nach Phoenix zu den anderen fahren“. Es gelingt Fred, die vier
zu überzeugen und da das Mädchen jetzt tot ist, gibt es auch keinen Grund für
sie noch länger hier zu bleiben. Es ist wie Fred gesagt hat. Sie sollten nach
Phoenix reisen und Angel die Sache überlassen. Fred verabschiedet sich erneut
von ihnen und die vier setzen sich beruhigt in den Wagen und fahren los. Als
sie schon fast den Stadtrand erreicht haben, spricht Willow
das Thema plötzlich noch einmal an.
„Wisst ihr was mich wundert?“ meint sie. „Fred
sagte doch der Dämon wäre nur kurz in unserer Dimension. In der Höhle sah es
aber so aus als hätte er da schon länger gehaust. Und warum hat er ausgerechnet
eine Jägerin angegriffen?“
Xander meint, dass sie doch selbst vorgeschlagen hätte, die Sache
Angel zu überlassen. „Außerdem sind wir schon fast raus aus der
Stadt“.
„Ich bitte dich doch nur um einen kleinen Abstecher“.
„Will, der Flughafen ist 30 Minuten entfernt“. Xander
dreht trotzdem den Wagen um und nimmt Kurs auf den Flughafen. Dort angekommen,
sehen sie sich noch mal in dem Versteck des Dämons um. Sie finden aber nichts.
Xander fragt Willow, was sie zu finden gehofft hat?
„Ich weis es selber nicht. Kommt lasst uns fahren“.
Xander, Willow und Dawn kriechen schon unter dem
Flugzeugwrack durch zum Ausgang, während Kennedy noch die Tür zur Höhle
schließt. Urplötzlich wird sie von einem riesigen Dämon angegriffen und zu
Boden geschleudert. Er hat dunkelblaue Haut und braune Haare. Dazu holzartige
Hörner und stachelige Arme. Sein Gesicht ist hässlich und ähnelt einem
Saugnapf. Er sieht genauso aus wie auf dem Bild das ihnen Fred gezeigt hat.
Sofort schlägt er mit seinen Stachelpranken zu. Doch Kennedy kann sich im
letzten Moment wegdrehen.
„Weißt du eigentlich mit wem du es zu tun hasst? Ich bin
eine Jägerin“. Ohne zu reagieren schlägt der Dämon weiter auf Kennedy
ein. Diesmal trifft er sie, allerdings nur leicht. Entweder hat er mich nicht
verstanden oder es interessiert ihn nicht. Aber ich werde ihm schon zeigen was
eine Jägerin drauf hat, denkt sich Kennedy, bevor sie ihm einen kräftigen
Schlag in sein Saugmaul verpasst. Das zeigt jedoch wenig Wirkung. Die drei
anderen haben die Kampfgeräusche vernommen und eilen Kennedy nun zu Hilfe. Xander
wird jedoch sofort von dem Dämon zu Boden gerissen. Als Willow
ihre Magie einsetzen will, ist der Dämon genauso schnell verschwunden wie er
zuvor aufgetaucht war. Nachdem sie überprüft hat, dass es allen gut geht, meint
Willow das hier etwas Seltsames vorgeht. Sehr zum
wohlwollen von Xander schlägt sie vor, der Sache ohne Angel oder W&H weiter
nachzugehen. Xander fragt ob sie hier warten sollen, dass der Dämon
zurückkehrt, aber Willow glaubt dass er nun gewarnt
ist und diesen Ort meiden wird.
„Und wir wissen nicht was er hier will, also müssen wir
einen anderen weg finden“.
„Wie ist er überhaupt hierher gekommen?“ fragt Xander.
Und Willow meint dass ihn vermutlich jemand
heraufbeschworen hat, da er ja aus einer anderen Dimension stammt. Aber es
würde kaum etwas bringen nach dem Dämonenbeschwörer zu suchen. Sie wüsste auch
nicht wie sie das anstellen sollen. Da hat Dawn plötzlich einen Vorschlag.
„Ich wüsste einen Dämonenbeschwörer, der uns bestimmt dabei
hilft. Er ist zwar nicht sehr vertrauenswürdig, aber immer noch besser als eine
Horde Anwälte!“
Die Luft brennt, als sich die beiden Kontrahenten in der sengenden
Hitze gegenüber stehen. Voller Spannung erwarten alle Anwesenden den Ausgang
dieses nervenaufreibenden Duells. Wer wird wohl als Sieger davon gehen.
„Also los, zieh schon du Mistkerl“. Er sieht den
stahlharten Blick und die Augen, die stets auf ihn gerichtet sind. Dann reibt
Donovan seinen Daumen gegen den Zeigefinger der rechten Hand. Mit tödlicher
Präzision greift er zu dem Stapel mit den Kriegerkarten. Er deckt einen Paladin
auf. Nun ist sein Gegner dran. Mit einem fiesen Lächeln im Gesicht ergreift er
die Würfel. Er hat eine neun. Ohne zu zögern zieht er eine Dämonenkarte. Ein Ogermagier.
„Du hast verloren Mistkerl“. Jubelnd springt der
unscheinbare blonde Mann auf und wirft dabei mit dem Hintern seinen Stuhl zu
Boden.
„Und der ungeschlagene Dungeons
and Demons König heißt – Andrew Wells!“
Grimmig schlägt ein Wärter in weißer Uniform gegen das Gitter der
Tür zum Aufenthaltsraum.
„Seit gefälligst leise, ihr verdammten Penner. Das hier ist
ein anständiges Haus. Ein Irrenhaus zwar, aber dennoch ein anständiges,
klar?“
Andrew liegt wieder in seiner Zelle auf der Pritsche. Er ist immer
noch begeistert, um wie viel gemütlicher die Zimmer der geschlossenen
Psychiatrie gegenüber den Gefängniszellen sind. Und wie gut man behandelt wird,
wenn alle denken, dass man eine Klatsche hat. Eigentlich hatte sich Andrew
freiwillig gestellt und die Verbrechen die er mit seinen Kumpanen Jonathan und
Warren begangen hatten, vor Gericht zugegeben. Doch dann hatte er mit seinen
Ausführungen etwas übertrieben und dem Richter erzählt, das Warren Roboter
gebaut hat, was er ihm ja noch abgekauft hätte, aber Jonathans Zauberkräfte und
seine eigene Fähigkeit Dämonen heraufzubeschwören, das war dann doch zuviel.
Und so wurde Andrew auf Grund von Wahnvorstellungen weggesperrt. Aber so
schlecht ist es hier gar nicht. Hier gibt es ein Bücherregal, einen Fernseher,
hinter einer Glaswand zwar, aber immerhin. Und da ist sogar Rauch der unter der
Tür durch kommt. Moment mal, Rauch? Panisch springt Andrew in dem Zimmer umher.
„Feuer, Feuer. Warum hilft mir den niemand?“ In
panischer Angst fällt er auf die Knie und beginnt zu beten. Er fleht Gott an,
ihn nicht sterben zu lassen. Da öffnet sich die Tür. In unbändiger Freude
umarmt er ein Bein seines Retters und beginnt, dessen Füße zu küssen. Dabei
entdeckt er Dawn, die unruhig im Flur vor seinem Zimmer steht. Kennedy ist bei
ihr. Er blickt an den beiden kräftigen Beinen empor und erkennt Xander Harris.
„Was wollt ihr?“
„Wir brauchen deine Hilfe“, erklärt ihm Dawn in
drängendem Tonfall.
„Und dafür zündet ihr extra das Irrenhaus an? –
Cool!“ Andrew erhebt sich wieder und spürt Willows
strafenden Blick. Er glaubt dass es die Hexe nicht fassen kann, dass er, Xander
gerade um sein Leben winselnd die Schuhe geküsst hat. Ihr Blick sagt, >Und
er schämt sich nicht einmal dafür<. Ach was soll’s, denkt Andrew. Soll
sie mich doch anschauen wie sie will. Die halten mich doch eh alle für einen
nutzlosen Freak. Xander ändert seinen Gesichtsausdruck wieder und erklärt ihm
was los ist.
„Auch wenn es nicht wichtig ist, wir haben lediglich eine
Rauchgranate benutzt und dann den Feueralarm ausgelöst“.
„Woher hattet ihr die Rauchgranate“, fragt Andrew
interessiert.
„Ein guter Dämonenjäger ist auf alles vorbereitet“,
antwortet Xander.
„Du hättest mal sehen sollen, was er noch alles in dem
Kofferraum gefunden hat. Rambo wäre blass vor Neid geworden“, erzählt ihm
Dawn mit einem breiten Grinsen.
Zurück im Hotel, erklärt Willow Andrew
was sie von ihm wollen.
„Es ist ganz simpel. Du sollst lediglich das tun was du
früher auch immer getan hast. Einen Dämon heraufbeschwören“.
„Nein“. Andrew schüttelt den Kopf. „Ich tue so
was nicht mehr. Ich bin jetzt einer von den Guten schon vergessen?“
„Wir doch auch. Und deshalb ist es auch völlig in Ordnung,
wenn du dieses eine mal deine Fähigkeiten einsetzt um einen Dämon zu rufen. Es
ist für einen guten Zweck“. Obwohl Willow alles
versucht um ihn zu überreden, schafft sie es nicht ihn davon zu überzeugen den
Dämon für sie herbeizurufen, damit ihn Willow mit dem
Kre’lak Vernichtungszauber, den sie entdeckt
hat töten kann. Damit er keine weiteren Mädchen angreift. Nun versucht es
Xander mit psychologischer Kriegsführung.
„Lass nur Willow. Ich hab doch
schon immer gesagt, dass er nichts drauf hat. Uns war doch von Anfang an allen
klar, das Warren und Jonathan in der Troika diejenigen waren, die den Ton
angegeben haben. Andy war nur ein Mitläufer“. Langsam kocht der Ehrgeiz
in Andrew hoch. Das will er sich nicht gefallen lassen. Nicht von einem Kerl,
der überhaupt keine besonderen Fähigkeiten hat.
„Also gut, was ist das für ein Dämon?“
Während Willow alles für Andrews Beschwörungszauber
vorbereitet, wird sie von Kennedy gefragt, ob sie Andrew wirklich vertraut. Willow meint dass er zwar einer von den Bösen war. Aber das
war sie selbst auch mal, irgendwie.
„Er hat sich geändert und uns gegen das First Evil geholfen. Ich weis, dass er ein bißchen,
okay, ziemlich seltsam ist. Aber ich finde ihn irgendwie witzig“. Es ist
alles fertig und Andrew hat sich auch schon mental darauf vorbereitet. Indem er
sich noch mal alle Star Wars Filme im
Schnelldurchlauf angesehen hat. Nun ist er bereit um mit dem Ritual zu
beginnen. Alles läuft glatt und er schafft es ein Magisches Tor zu öffnen. Doch
plötzlich geht etwas schief. Der Dämon erscheint einfach nicht, stattdessen
wird das Tor immer größer und beginnt einen Sog zu entfachen, der Andrew hinein
saugt. Plötzlich schließt sich das Tor wieder und Andrew ist verschwunden.
Als Andrew die Augen wieder öffnet, liegt er gefesselt auf einem
Bett. Seine Arme und Beine sind an die vier Bettpfosten geschnürt. Panik
überkommt ihn. Es ist ziemlich schwül in dem kleinen Raum in dem er sich
befindet. Es sieht alles so klein aus und erinnert ihn irgendwie an die Höhle
von Yoda. Ein lautes Stampfen, wie von schweren
Schuhen, weckt seine Aufmerksamkeit. Ängstlich zieht er sich zusammen, als eine
große Person mit gesenktem Kopf den Raum betritt. Es ist ein kräftiger Mann,
der nur einen schwarzen Lederslip und ein Hundehalsband trägt. In der Hand hat
er eine Peitsche. Als er damit auf Andrew einschlagen will, entdeckt dieser
dass der Mann mit der Peitsche Xander ist.
Mit einem entzückten Lächeln im Gesicht, erwacht Andrew auf dem Restfield Friedhof in Sunnydale.
Schnell wird ihm klar, dass er durch den Sprung durch das Tor, kurz bewusstlos
geworden und alles nur ein Traum war. Dies hier sieht ihm allerdings auch nicht
viel realistischer aus, immerhin ist Sunnydale doch
zerstört worden. Die unheimliche Stille hier ist beängstigend. Diese ganze
gruselige Atmosphäre erscheint ihm wie in einem schlechten Horrorfilm. Alles
hier wirkt so seltsam fremdartig. Bevor er sich weiter Gedanken darüber machen
kann, wird er plötzlich von hinten gepackt und jemand hält ihm einen Pflock auf
die Brust.
„Was soll das?“ Xander ist außer sich vor Wut.
„Andrew, dieser miese kleine Bastard hat uns reingelegt. Oh, ich sollte
ihm seine Star Wars Figuren einzeln in
den…“ Willow fordert ihren aufgebrachten
Freund auf sich zu beruhigen.
„Offenbar ist nur etwas schief gegangen. Ich muß das noch näher untersuchen, aber so wie es aussieht,
hat Andrew den Zauber bloß umgedreht“.
„Und das heißt?“ Xander versteht leider gar nichts.
„Das heißt, dass Andrew anstatt den Dämon hierher zu
befördern, sich selbst zu dem Dämon befördert hat“. Jetzt hat er es
verstanden.
„Andrew ist jetzt also gerade bei dem Dämon?“
„Ich bin kein Vampir“, schreit Andrew panisch. Die
junge Frau die hinter ihm steht und ihren Arm um ihn geschlungen hat, um mit
ihrem Pflock an sein Herz zu reichen, fühlt seinen Puls und schubst ihn dann
nach vorne. Andrew fällt dabei fast auf die Knie.
„Bist du auch ein Freund von Buffy?“
fragt ihn die Frau, während sie sich nervös umschaut.
„So was in der Art ja. Und dann bist du wohl eine Jägerin?
Ich habe dich noch nie gesehen“. Die junge dunkelhäutige Frau mit dem
seltsamen Akzent mustert Andrew ungläubig. Und meint dann dass das auch nicht
verwunderlich sei.
„Ich bin nicht von hier, ich komme extra aus meiner Heimat
Jamaika um Buffy zu warnen“.
„Und wovor?“ möchte Andrew wissen.
„Vampir“, ruft sie plötzlich.
„Was für ein Vampir?“ Andrew kann gar nicht so schnell
schalten, wie ihn die Jägerin zu Boden geworfen hat. Damit hat sie ihm
vermutlich das Leben gerettet, denn ein blutrünstiger Vampir kam gerade aus dem
Gebüsch hinter ihm gesprungen. Sie verpasst ihm einen Schlag ins Gesicht und
versucht ihn zu pfählen. Doch der Bastard wehrt sich und verpasst der Jägerin
einen üblen linken Haken, mit dem er sie zu Boden befördert. Dann tritt er ihr
auf die Hand und sie lässt ihren Pflock los. Aber so etwas verdirbt einer
Vampirjägerin noch nicht den Tag. Sie springt auf und packt den Untoten am Kragen und schleudert seinen verdreckten Körper
gegen einen in der Nähe befindlichen Baum. Er ist groß und kräftig, trägt
zerschlissene Tarnkleidung der kubanischen Miliz. Und hat sicher schon seit
Wochen nicht mehr geduscht. Sie rammt ihm das Knie direkt in die Eingeweide,
dann folgt ein Ellbogencheck auf den Hinterkopf. Aus einer Tasche an ihrem
Hosenbein, zieht sie einen Ersatzholzpflock hervor. Sie hat den Bösewicht
jedoch unterschätzt. Bevor sie zustechen kann, richtet sich ihr Gegner noch
einmal auf und verpasst ihr eine Kopfnuss. Sie schwankt und der Vampir zieht
ihr die Beine weg, sie fällt auf die Seite und verliert dabei ihren Pflock. Der
untote Kubaner setzt noch einmal nach und die junge
Frau krümmt sich auf dem Boden liegend vor Schmerzen. Der Vampir erhebt sich
gerade wieder als er bemerkt dass jemand hinter ihm steht. Er dreht sich herum
und verpasst Andrew einen Schlag. Dann springt er auf ihn und bleckt seine
Zähne, bereit zu beißen. Kurz darauf ist er bereits vom Winde verweht. Die
Jägerin hat ihn hinter seinem Rücken stehend gepfählt. Dann hilft sie, Andrew
aufzustehen.
„Sein Pech, das er nicht mit Mr. Pointy
gerechnet hat“.
„Mit wem?“ fragt Andrew die Frau.
„Oh nichts, das ist nur der Name meines Glückspflocks hier.
Und eben hat sich wieder gezeigt, warum er das ist“, erwidert die Frau.
„Du gibst deinem Pflock einen Namen? Du kommst wohl nicht
oft unter Leute was? Aber das ist schon Okay“. Kendra
schaut etwas skeptisch. Dann fragt sie Andrew wo Buffy
ist.
„Keine Ahnung“, wiegelt er ab. Dafür hat er jetzt
keine Zeit. „Ich wollte eigentlich diesen Dämon heraufbeschwören, aber
irgendetwas ist dabei schief gegangen. Du hast nicht zufällig so einen Dämon
mit einem Saugnapf im Gesicht gesehen oder?“ Andrew versucht das Gesicht
des Dämons nachzumachen. Kendra findet das aber eher
abstoßend.
„Okay, mir reicht es. Ich habe wirklich keine Zeit für
diesen Blödsinn“. Andrew ist klar, dass der Dämon wahrscheinlich hier
irgendwo ist, und wenn dann will er ihm keinesfalls alleine gegenüber treten.
Und egal wer diese Vampirjägerin auch ist oder wo sie sich gerade befinden, sie
ist seine einzige Chance hier lebend raus zu kommen.
Willow und die anderen suchen immer noch vergeblich nach dem Dämon und
jetzt auch noch nach Andrew. Willow schlägt vor, dass
es jetzt wohl an der zeit wäre, doch noch Angel einzuschalten und ihm alles zu
gestehen.
„Sonst werden wir den Dämon nie finden“.
„Meinst du etwa den Dämon?“ fragt Xander und zeigt auf
die Tür. Die anderen Blicken ebenfalls zur Tür und entdecken den Dämon. Kennedy
schnappt sich ihren Besenstiel und greift an. Der Dämon packt sie mit der einen
Hand am Hals und mit der anderen zerbricht er den Besenstiel. Xander versucht
Kennedy zu helfen und schlägt dem Dämon einen Stuhl auf den Rücken. Der Stuhl
zerbricht und der Kre’lak fegt Xander mit einem
Schlag quer durch den Raum. Willow beschwört einen
Blitz herauf und feuert ihn auf den Dämon ab. Endlich lässt er Kennedy los. Der
Blitz zeigt jedoch kaum Wirkung und nun geht er auf Willow
los.
Es ist immer noch dunkel in Sunnydale,
als Andrew und Kendra die fast menschenleere
Promenade entlang spazieren. Es ist genau wie früher, stellt Andrew in Gedanken
fest. Was ist hier bloß passiert? Vor dem Espresso Pub,
hält er kurz an, während Kendra weiter geht. Ihm ist
eine Zeitung aufgefallen, die auf einem der abgedeckten Tische liegt. Es wäre
sehr unwahrscheinlich, aber vielleicht findet sich ja ein brauchbarer Hinweis
darin. Er überschlägt die Artikel, kann aber nichts Wichtiges entdecken. Er
will die Zeitung gerade wieder weglegen, als ihm ein Bericht über den
Haushaltsplan auffällt, den Bürgermeister Wilkins der Dritte vorgelegt hat. Als
er noch darüber nachdenkt, wie das sein kann, fällt ihm blitzartig etwas ein
und er schaut auf das Datum. 3. März 98. Er ist in der Vergangenheit gelandet.
Nun ergibt das alles einen Sinn. Nur nicht, was der Kre’lak
im Jahre 98 sucht. Da seine schöne Begleiterin, vermutlich aus dieser Zeit
stammt, wäre es ratsam sie nicht über zu viele Dinge einzuweihen. Als er sich
im Haus der Summers aufhielt, hatte er viel Zeit. Damals hat er sich ein bißchen informiert was früher so passiert ist. Und soweit
er sich erinnert, müsste seine Partnerin, Faiths
Vorgängerin Kendra sein. Im Schaufenster vom Hardware
Shop, steht eine Uhr. Wenn er richtig liegt, müsste Kendra
in einer Stunde die Buffy dieser zeit auf den Restfield Friedhof treffen. Die beiden gehen dann zur
Bibliothek, wo Kendra getötet wird. Andrew muß schlucken, als ihm klar wird, dass er gerade mit einer
Todgeweihten redet. Irgendwie tut es ihm Leid um sie, scheint nicht so als
hätte sie viel Spaß im Leben gehabt. Ohne lange zu zögern, tritt Kendra die Tür vom Zauberladen ein. Sie glaubt ja es geht
um Buffy. Andrew betritt den Laden und sucht alles
zusammen, was er für seinen Dämonenortungszauber benötigt. Sein vorheriger
Zauber hat ihn hierher gebracht. Also muß der Dämon
hier irgendwo sein. Er weiß nur noch nicht wo. Doch das wird sich bald ändern.
Er setzt sich auf den Boden und beginnt damit die Tierknochen die er geklaut
hat auszubreiten. Dann stellt er Kerzen in einem Kreis auf und verbrennt
Zauberpulver. Rauch steigt auf und sein Zauber ist aktiviert. Erwartungsvoll
blickt er sich um, kann aber nichts erkennen. Die Beleuchtung in dem Laden ist
allerdings auch ziemlich schlecht. Er dreht sich zu Kendra
herum um sie zu bitten noch ein paar Kerzen anzuzünden. Als ihm plötzlich der
Atem stockt. Es scheint als sei der Dämon unsichtbar gewesen und nun wird er
langsam sichtbar. Andrews Spruch muß dies bewirkt
haben. Der Dämon sieht ganz genau so aus wie die anderen ihn beschrieben haben.
Aber etwas macht ihm große Sorgen. Es sieht so aus als würde der Dämon an Kendra dran hängen. Er hat sich um ihren Körper geschlungen
und saugt mit seinem Maul an ihrem Kopf. Das ganze sieht extrem widerlich aus.
Nun hat auch Kendra das Wesen bemerkt. Sie denkt
jedoch dass er sie gerade erst angesprungen hätte. Sie schleudert ihren eigenen
Körper herum um ihn abzuschütteln. Es gelingt und der Dämon schaut sich
verwirrt um. Alle drei starren sich mit demselben Gesichtsausdruck an. Der
Dämon kann offenbar nicht verstehen wieso die beiden ihn sehen können. Kendra nimmt ein Schwert von der Wand und schlägt damit auf
seinen Kopf. Sie trifft genau, allerdings bleibt das Schwert in dem Kopf
stecken und der Dämon bleibt am Leben. Er schlägt Kendra
mit dem linken Arm an den Oberkörper und schleudert sie so in eine Vitrine, die
in der Mitte des Ladens Steht. Sie geht zu Bruch und Tausende kleine
Glasscherben fliegen zu Boden. Nun geht der Dämon auf Andrew zu. Ängstlich
weicht der kleine Freak zurück. Und stößt dabei gegen einen Tisch auf dem noch
mehr Kerzen stehen. Zitternd, holt er sein Feuerzeug aus der Tasche und zündet
eine der Kerzen an, während der fiese Dämon immer näher kommt. Er versucht eine
Beschwörungsformel aufzusagen, die einen Schwarm Dämonenmücken herbeirufen
soll. Doch der Dämon schlägt ihm die Kerze aus der Hand und sie fliegt in hohem
Bogen zu der am Boden liegenden Kendra. Plötzlich
dreht sich der Dämon zu Kendra um und geht langsam
auf sie zu. Vorsichtig schiebt er die Kerze zur Seite, bevor sie ihr Hemd
ansengt. Es scheint fast als würde er sich um Kendra
sorgen. Andrew schlägt sich gegen die Stirn und plötzlich wird ihm alles klar.
Darum ging es dem Dämon also die ganze zeit. Er ernährt sich von Jägerinnen.
Oder zumindest von ihrer Kraft. Er hat das Mädchen am Flughafen ausgesaugt.
Dann hat er sich in seiner Dimension versteckt. Und als Andrew ihn rufen
wollte, hat das nicht geklappt. Aber der Zauber hat ihn zu der stärksten
Präsenz des Dämons in dieser Welt geführt. Die Zeit spielte dabei keine Rolle.
Wahrscheinlich kommt der Dämon nur alle paar Jahre heraus um sich an einer
Jägerin festzusaugen. Und 1998 war es Kendra. Er muß sie von seinem Versteck am Flughafen bis zum Friedhof
verfolgt haben und da hat er sich dann an sie rangehängt. Selbst wenn Drusilla sie damals nicht getötet hätte, wäre sie trotzdem
gestorben. Der Dämon hätte sie ausgesaugt. Andrew beobachtet, wie der Dämon
versucht sich wieder an Kendra zu hängen. Es sieht so
aus als würde er unsichtbar werden. Wahrscheinlich, damit sein Opfer ihn nicht
bemerkt. Dabei kommt Andrew die rettende Idee. Nachdem der Dämon wieder
unsichtbar geworden ist, weckt er Kendra auf und
schickt sie zum treffen mit ihrem Schicksal auf den Friedhof. Er bittet sie
noch, Buffy nichts von der kleinen Aktion zu
erzählen. Zuerst protestiert sie, doch dann bindet er ihr einen Bären auf über
eine Matrix und dass nur er weis was hier abgeht. Dank seiner Überredungskünste
schluckt sie den Braten und geht. Andrew schüttelt den Kopf. Ein bißchen naiv ist sie ja schon. Dann bereitet er alles vor
um seinen ersten Zauber zu wiederholen. Er hofft dass die Präsenz des Dämons
nun in der Gegenwart wieder stärker ist.
Andrew führt den Zauber durch und landet tatsächlich im Hyperion
Hotel, wo Willow und die anderen gerade gegen den Kre’lak kämpfen. Die anderen drei liegen am Boden,
nur Willow steht noch und versucht ihn mit
Zaubersprüchen in Schach zu halten. Sie entdeckt Andrew und fragt wo er solange
war.
„Lange Geschichte“, antwortet er ihr.
„Dafür haben wir jetzt aber keine Zeit. Du mußt uns gegen den Dämon helfen. Er scheint resistent gegen
Magie zu sein. Die ganze Arbeit mit dem Kre’lak
Vernichtungszauber war umsonst“. Willow ist
schon völlig abgekämpft. Keiner ihrer Zauber konnte etwas gegen den Dämon
bewirken.
„Lass ihn in ruhe“, sagt ihr Andrew mit entschlossener
Stimme. Willow versteht nicht was das soll. Hatte
Xander etwa doch recht und Andrew hat sie hereingelegt?
„Bitte vertrau mir, ich erkläre es später“. Willow ist sich nicht sicher ob sie das wirklich tun soll,
aber ihr bleibt wohl kaum eine andere Wahl. Sie zieht sich mit Andrew zurück
und der Dämon lässt die beiden in ruhe. Dann geht er auf Kennedy zu. Willow wird unruhig, aber Andrew versichert ihr dass alles
nach Plan verläuft. Der Dämon beugt sich über Kennedy und beginnt unsichtbar zu
werden. Andrew holt etwas aus seiner Tasche. Einen billigen Donnerstein, den er
aus dem Zauberladen mitgehen lies. Andrew rezitiert
ein paar kleine Bannsprüche und der Dämon wird wieder sichtbar. Er hat bemerkt
was Andrew vor hat und greift ihn und Willow an. Sie
versucht sich mit einem neuen Zauber zu verteidigen, aber der Kre’lak stößt sie mühelos weg. Dann schnappt er sich
Andrew. Er hebt den Nerd hoch, als plötzlich der
Stein in seiner hand zu glühen beginnt. Der Dämon schreit und wird dann in den
Stein gesogen. Dieser wird jedoch plötzlich so heiß, das sich Andrew die Finger
verbrennt und ihn fallen lässt.
Kennedy und die anderen kommen langsam wieder zu sich. Bei dem
Anblick des heulenden Andrew, der sich die Finger verbrannt hat, können sie gar
nicht glauben was Willow ihnen da erzählt. Während
Dawn ihm die Wunden verbindet, erklärt Andrew den anderen was passiert ist. Den
Teil mit Kendra lässt er allerdings weg. Die anderen
brauchen nicht mehr zu wissen als nötig ist. Er erklärt lediglich das ihm klar
wurde, dass es der Kre’lak auf die Kraft der
Jägerinnen abgesehen hat.
„Er ernährt sich davon. Deshalb hat er die Jägerin am
Flughafen getötet. Aber er war noch nicht satt. Anders als Fred geglaubt hat.
Sie hat offenbar gewusst was das für ein Dämon ist, wollte euch aber nicht
beunruhigen. Sie dachte er sei in seine Dimension zurückgekehrt. Aber er hatte
noch Hunger. Deshalb ging er auf die nächste Jägerin los“.
„Kennedy“, bestätigt Willow.
„Doch als ihr dazu kamt“, fährt Andrew fort.
„War er verwirrt und versteckte sich in seiner Dimension. Als ich meinen
Zauber durchführte, landete ich in der Vergangenheit. Wo die Präsenz des Dämons
stärker war, weil er da nicht in seiner Dimension war. Als er in der Gegenwart
hier wieder auftauchte, kehrte ich zurück. Und als er sich halb in seine
Dimension begab um Kennedy unbemerkt ihre Kraft auszusaugen, was für den Laien
so scheint als würde er unsichtbar werden, da hab ich ihn in diesen Stein
gesperrt“.
„Ich hab kein Wort kapiert“, meint Xander und klopft
Andrew dabei auf die Schulter. „Aber du wirst schon recht haben. Der
Dämon ist jedenfalls weg und wir leben alle noch“.
Da die Sache nun endlich geklärt ist, steigen Xander, Willow, Dawn und Kennedy wieder in den Van, den sie von
W&H bekommen haben. Sie bedanken sich noch einmal alle bei Andrew und
fahren dann los. Traurig winkt ihnen Andrew hinterher und fragt sich dabei was
er denn nun machen soll.
Plötzlich hält Xander an und fährt zurück. Er schaut aus dem
Fenster und fragt Andrew ob er mit will. Andrew überlegt einen Moment. Einen
Moment zuviel offenbar.
„Na gut, dann nicht“, meint Xander und gibt schon
wieder Gas.
„Nein warte“, schreit ihm Andrew hinterher. Xander
hält an und Andrew springt zu Kennedy und Dawn auf den Rücksitz. Er klettert
über Kennedys Schoß auf den freien mittleren Platz.
„Hat jemand Lust, Ich sehe was, was du nicht siehst, zu
spielen?“
Die Erde bebt und alles um sie herum bewegt sich. Steinbrocken
fallen auf sie herunter und panische Mädchen stürmen an ihr vorbei zur Treppe.
Ein Lichtstrahl fegt durch die Höhle und verbrennt alle Ubervamps
sofort zu Staub, als er auf sie trifft. Faith ruft
immer wieder ihren Namen.
„Komm schon Buffy, wir müssen hier
verschwinden“. Doch Buffy bekommt von alle dem
nichts mit. Ihr Blick konzentriert sich nur auf Spike, alles andere liegt unter
einem Schleier. Die Gefahr in der sie sich befindet ist ihr nicht bewusst. Auch
den stechenden Schmerz von dem Schwert das sie durchbohrte spürt sie nicht. Die
Leichen der toten Jägerinnen um sie herum ignoriert sie. Sie sieht nur noch
Spike. Sie fühlt sich als würde das Licht seiner Seele auch sie verbrennen. Ihr
ist klar dass dies sein Ende ist. Das war es schon als sie ihm die Kette gab
die sie von Angel bekommen hatte. Keinen Gedanken verliert sie daran, dass er
es gewesen wäre der stirbt, hätte sie ihm erlaubt das Amulett zu tragen. Sie
greift nach Spikes Hand, umschließt sie. Sie versucht ihn zu halten, denn ihr
ist klar dass sie ihn nicht gehen lassen will. Sie will nicht dass er sie
verlässt. Auf ewig soll er bei ihr sein. Sie hört wie in ihrer Verzweiflung die
Worte, Ich liebe dich, über ihre Lippen kommen. Aber es klingt als hätte es
jemand anderes gesagt. Spikes Reaktion darauf ist typisch für ihn.
Nein, sie würde ihn niemals vergessen. Er ist in ihrem Herzen. Das
hatte sie Angel gesagt und es stimmt. Seine Hand beginnt zu lodern und ihr
Feuer verbrennt sie. Es fühlt sich an als würde ein Teil von ihr sterben und
sie weis nur zu gut, was das für ein Gefühl ist. Sie zieht ihre Hand weg. Spike
beginnt von innen heraus zu verbrennen, es zerfrisst ihn regelrecht, bis er in
einem letzten Knall zu Staub zerfällt.
Plötzlich springt sie sein Gesicht an und schreit:
„Siehst du, ich habe doch gewonnen“.
Buffy blickt auf und sieht sich um. Ein alter Mann, der ihr in ihrem
Abteil gegenüber sitzt, schaut sie mahnend an. Unsicher sieht sie aus dem
Zugfenster. Sie haben an einem kleinen Bahnhof gehalten, sie weis nicht wo und
es ist ihr auch egal. Hauptsache weg. Sie muß erst
einmal Abstand gewinnen und sich über ihre Gefühle bewusst werden. Erst dann
wird sie zurückkehren können.
Nächstes Mal bei Buffy:
Die Ankunft (The Arrival)
Xander, Willow, Kennedy, Dawn und Andrew
sind auf dem Weg nach Ashfield, Arizona. Einem
kleinen Ort in der nähe von Phoenix. Hier hat ihnen die Anwaltskanzlei Wolfram
und Hart ein passendes Gebäude besorgt, damit sie eine Slayersschool
errichten können. Giles hat bereits alles für ihre
Ankunft vorbereitet. Doch schon nach kurzer Zeit, bemerkt Dawn das in der
abgelegenen Schule äußerst seltsame Dinge vor sich gehen.