Episode 11: Tödlicher Irrtum – (Deadley Mistake)
Titel:
Buffy Season 8 - The Scoobie Gang
Episode: 11. Tödlicher Irrtum – (Deadley Mistake)
Autor: vanHelsing
Betareader: /
E-Mail: Schneider-Lindhorst@t-online.de
Homepage: www.buffy8.de.vu
Alter: ab 12
Spoiler: jetzt keine mehr!
Teile: 22!
Datum: 03.12.2003
Disclaimer: I do not own the characters in this story, nor do I own any rights
to the television show “Buffy the Vampire Slayer”. They were created
by Joss Whedon and belong to him, Mutant Enemy, Sandollar Television, Kuzui
Enterprises, 20th Century Fox Television, the WB Television Network and UPN
Televison.
Copyright: bei Mir
Figuren: Buffy, Xander, Dawn, Willow, Giles, Andrew, Kennedy, Robin Wood,
Faith, Ms. Smith, Rona, Violet, Hank Summers, Paul Dusk, Chao-Ann, Caridad,
Shannon…
Inhalt: Dawn trifft sich mit dem First Evil und Hank. Schnell wird klar, über
welche Macht Buffys kleine Schwester nun verfügt.
Als Kennedy genesen aus dem Krankenhaus entlassen wird und zur Schule zurückkehrt,
erfährt sie dass Rona abgehauen ist. Kennedy entschließt sich,
nach ihr zu suchen.
Robin wird von Moon nach New York geschickt, wo er von einem seltsamen Ring
erfährt, der in Zukunft noch wichtig sein könnte. Doch dieser Ring
befindet sich im Besitz von niemand geringerem als seinem Vater.
Buffy, Willow und Giles machen sich wegen der letzten Entwicklungen Sorgen.
Das Urböse wird wohl vorerst keine neuen Aktionen starten, aber trotzdem
werden sie sich noch einmal mit ihm und seinem unbekannten Helfer beschäftigen
müssen. Buffy geht los, um nach ihm zu suchen. Dabei entdeckt sie eine
Spur, wohin wird sie die führen?
Sonstiges: Nochmal Dank an Steffi und die Seite heißt natürlich
www.DVConline.de.vu !!!
Und Danke an alle die mir während der Pause E-Mails geschickt und mich
zum weitermachen animiert haben. Wie schon erwähnt, wird es heute zum
Ende hin noch mal richtig spannend. Freut euch drauf und viel Spaß noch
weiterhin.
Was bisher geschah:
Staffel 8 – Episode 8
Andrew trifft sich mit dem Dämon Clem in der Bar Pussycats. Er fragt
ihn nach dem Job im Videoladen.
Andrew: „Wann kann ich Anfangen?“
Clem: „Passt dir Mittwoch?“
Staffel 8 – Episode 9
Nachdem Hank im Auftrag des First jemanden angerufen und ihn zum Krankenhaus
geschickt hat, werden Faith, Robin, Rona, Vi, Chao Ann, Shannon, Josefine,
Hannah, Lucy und Kim von Bringern angegriffen.
Staffel 8 – Episode 10
Die Jägerinnen Momo und Shannon werden von den Bringern die das Krankenhaus
angreifen getötet. Vi, Josefine, Hannah, Lucy und Kim werden verletzt.
Faith, Rona und Chao Ann kämpfen außerhalb des Gebäudes gegen
die Bringer, während sich Robin regelrecht in einen Rausch kämpft.
Er scheint es zu genießen jemanden zu töten.
Staffel 8 – Episode 10
Faith erwischt Robin zusammen mit Moon, die über die Fähigkeit der
Telekinese verfügt. Offenbar hat sie ihm Drogen zugesteckt.
Staffel 8 – Episode 10
Rona verlässt die Jägerinnenschule um fortan auf eigenen Beinen
zu stehen.
Staffel 8 – Episode 9
Buffy und Willow retten Xander vor D’Hoffryn, indem sie ihn aus dessen
Dimension befreien. Das First Evil hat hier eine feste Gestalt, ist aber trotzdem
nicht real. Bei der ganzen Aktion, verliert Buffy die Sense.
Staffel 8 – Episode 10
Buffy tötet in einem großen Kampf auf dem alten Friedhof im Wald,
zusammen mit Willow und Dawn den Oberrachedämon D’Hoffryn. Endgültig!
Dabei holt sie sich die Sense zurück.
Staffel 8 – Episode 8
Das First Evil redet mit Hank Summers über eine von seinen Töchtern.
FE: „Wir haben keinesfalls vor ihr etwas anzutun. Ganz im Gegenteil!“
Staffel 8 – Episode 10
Giles: „Wir sollten langsam auch ins Bett gehen, heute können wir
sowieso nichts mehr tun. Wir werden schon noch früh genug erfahren wer
es ist.“
Buffy: „Das fürchte ich leider auch.“
Xander: „Also ist es noch nicht vorbei?“
Giles: „Ich denke das First Evil wird uns noch in Angst und Schrecken
versetzen.“
Staffel 8 – Episode 10
Hank ist in die Schule gekommen, er will eigentlich nur mit Buffy darüber
reden, das sie ihm verheimlicht hat das Dawn nicht wirklich seine Tochter
ist. Er bleibt über nacht und als er sich in sein Zimmer zurückzieht,
taucht das First Evil auf.
FE: „Das Ritual war bereits komplett, als Buffy dazu kam. Genau wie
es geplant war. Die Macht der Dämonen des Friedhofs Steckte in der Sense.
Sie mußte nur noch von jemandem berührt werden, damit sich ihre
Macht auf ihn überträgt.“
Hank: „Und wer hat die Sense berührt?“
Die Tür zu seinem Zimmer öffnet sich. Jemand betritt den Raum und
schließt die Tür dann wieder hinter sich.
Dawn: „Hallo Daddy!“
Dawn wirkt plötzlich Finster und bedrohlich, ihre Gesichtszüge verwandeln
sich in ein selbstherrliches abgrundtief Böses Grinsen und ihre Augen
beginnen Feuerrot zu glühen.
Der
Puls der jungen Frau schlägt immer schneller. Sie ist aufgeregt, aber
weder nervös, noch ängstlich. Im Gegenteil, es ist die Art von Aufregung,
die man vor einem großen Ereignis verspürt. Vor dem ersten Date,
dem Superbowl oder dem ersten Tag beim Sommerschlussverkauf.
Die drei Kerle jagen das Mädchen in eine der unzähligen dunklen
und einsamen Gassen von Phoenix.
„Wer darf zuerst von ihr kosten?“ fragt der Dicke den größten
der drei.
„Warte bis du dran bist Fettklops. Zuerst soll es der Grünschnabel
versuchen.“
Der jüngste von ihnen, ein zierlicher Typ, höchstens 20 kommt auf
die farbige junge Frau zu. Hätte er nicht diese Furchteinflößende
Vampirfratze, würde man ihn ganz sicher für einen absolut harmlosen
Kerl halten. Er greift das Mädchen an. Er ist jedoch nicht sehr gut darin
den Lebenden das Blut auszusaugen. Es gelingt ihr ihn binnen weniger Sekunden
mit ein paar einfachen Handgriffen auszuschalten.
„Verdammt? Wer ist das?“ fragt der Dicke.
„Sie ist nur ein Mädchen. Nichts weiter.“ antwortet ihm der
Große. „Corey ist noch jung und unerfahren. Aber uns legst du
nicht so leicht rein.“ sagt er zu dem Mädchen. Dann deutet er dem
Dicken an, das er nun an der Reihe sei. Er stürmt auf das Mädchen
zu und verpasst ihr einen ordentlichen hieb. Selbstsicher nickt er lächelnd
seinem Anführer zu. Doch da hat er sich zu früh gefreut. Er bekommt
so schnell einen Tritt ins Genick, das er kaum Zeit hat zu reagieren. 3, 4,
5 harte Schläge treffen seinen schwabbeligen Oberkörper. Sein dicker
Bauch hat noch immer nicht aufgehört zu vibrieren, als sie einen spitzen
Holzstock aus ihrer Jackentasche holt und ihm diesen ins Herz rammt. Der Dicke
zerfällt unter den erstaunten Augen des großen Vampirs zu Staub.
Als sich das Mädchen zu ihrer Sporttasche herunterbeugt, nähert
sich ihr der Junge von hinten. Er hat sich gerade wieder aufgerappelt. Blitzartig,
schwingt das Mädchen herum und ihr Schwert das sie aus der Sporttasche
gezogen hat, gleitet wie durch Butter durch seinen Hals und trennt damit seinen
Kopf vom Torso. Noch ehe er auf dem Boden aufschlägt, zerfällt auch
er zu Staub.
Mit ihrem eleganten Schwert drohend, kommt das Mädchen auf den letzten
der drei Vampire zu.
„Wer zum Teufel bist du?“ fragt er ängstlich, was für
ein Wesen wie ihn äußerst ungewöhnlich ist.
„Ich bin Rona! Die Vampirjägerin.“ antwortet sie.
„Wer?“
„Die Vampirjägerin. Der Schrecken der Unterwelt. Die Geißel
der Untoten. Die weibliche Antwort auf Blade.“
„Das sagt mir nichts. Hab nie von dir gehört.“
Sie geht näher an ihn heran.
„Dann richte deinen Freunden aus das jemand neues in der Stadt ist und
das sie sich schon mal einen guten Platz suchen sollen an den sie sich verkriechen
können. Denn ich werde hier so richtig aufräumen.“
„Weißt du was? Genau das werde ich jetzt tun. Entschuldige mich.“
Der Vampir will gerade gehen, als sich Rona anders entscheidet und ihm mit
ihrem Schwert den Kopf abtrennt. Das löst eine Chemische Reaktion aus
und der Körper des toten Menschen den der Dämon befallen hat wird
zu Staub.
„Ach weißt du was? Ich sage es ihnen selbst.“ Zufrieden
packt Rona ihr Schwert wieder weg und wirft stolz ihre Sporttasche über
die Schulter. Sie fühlt sich Großartig und sie weiß das es
niemanden gibt der sie aufhalten kann.
Zwei funkelnde Augen beobachten sie bereits die ganze zeit aus der Sicherheit
der Finsternis. Dann verschwinden sie wieder. Noch wartet der unheimliche
Beobachter ab. Doch bald wird er sich ihr zeigen.
Teil
11:
Tödlicher
Irrtum – (Deadley Mistake)
Ganz
allmählich geht die Sonne auf in dem beschauchlichen kleinen Ort Ashfield
bei Phoenix in Arizona. Alle schlafen noch tief und fest. Nur in einem der
Zimmer brennt Licht. Die ganze Nacht haben Hank Summers und seine Tochter
Dawn darin über ihre Pläne diskutiert.
„Ich bin stark. Mehr als das. Ich bin allmächtig. Ich spüre
es ganz deutlich. Niemand kann mich besiegen, nicht einmal Buffy oder eine
ganze Armee ihrer Jägerinnenbrut.“ schwärmt Dawn.
„Nicht so schnell. Wir dürfen jetzt nicht übermütig werden.
Das alles sollte gut durchdacht sein. Du kannst noch nicht das volle Potenzial
deiner Macht nutzen. Der Transformationsprozess ist noch lange nicht abgeschlossen.
Noch existiert irgendwo da drin der menschliche Teil von dir. Noch hat die
Bestie in dir nicht die Oberhand. Nur noch 3 Tage, dann ist es geschafft.
Doch bis dahin könnten uns Buffy und ihre Freunde noch einen Strich durch
die Rechnung machen. Wir müssen uns unauffällig benehmen und dürfen
sie auf keinen Fall auf uns aufmerksam machen. Ich werde zurück nach
Phoenix fahren und du bleibst hier und spielst die liebe kleine Schwester.
Darin hast du doch Erfahrung.“ Hanks Stimme bebt und seine Laune ist
nicht besonders gut, als er aus dem Zimmer stürmt.
Die
Vampirjägerin Buffy kann einfach nicht mehr schlafen. Die ganze Nacht
hat sie gegrübelt wer wohl der unbekannte Helfer des First Evil sein
mag. Just in diesem Moment, stößt sie auf dem Flur versehentlich
mit jemandem zusammen.
„Oh Entschuldigung, ich hatte nicht erwartet um diese Uhrzeit noch auf
eine andere Person zu treffen.“ sagt Buffy, noch bevor sie erkennt wer
es ist.
„Kannst du nicht schlafen?“ fragt Hank.
„Du wohl auch nicht.“
„Ach schon gut. Ich brauche nicht mehr soviel schlaf wie früher.
Weißt du was, ich hab noch eine Menge zu erledigen. Ich werde dann in
die Stadt zurückfahren. Bestell Dawn einen lieben Gruß von mir
und auch Xander und Alicia.“ Er umarmt Buffy liebevoll. Wahrscheinlich
weil er weis das sie damit ein Problem hat, versucht er gar nicht erst ihr
einen Kuss auf die Wange zu geben, so wie beim letzten mal. Dann geht er.
Buffy ist ein bißchen verwundert über sein seltsames Verhalten.
Sie kann und will sich jetzt aber nicht mit ihm beschäftigen. In der
Messe warten eine große Kanne Kaffee und ein paar sehr alte Bücher
auf sie.
Nervös
geht Robin vor der Zimmertür auf und ab. Er ist sich nicht sicher ob
er wirklich hineingehen soll oder nicht. Ohne zu klopfen stürmt er einfach
hinein.
„Was ist jetzt?“ fragt er ungeduldig. „Ich kann nicht mehr
länger warten.“
Aufreizend ruhig und gelassen, kommt Moon auf ihn zu.
„Immer mit der Ruhe.“ sagt sie fordernd. „Es gibt da noch
etwas das du vorher für mich erledigen mußt.“
„Ich bin nicht dein Laufbursche. Her mit dem Zeug, sonst…“
„Sonst was? Wirst du dann wütend?“
„Ich brauche unbedingt was davon.“
„Und ich benötige dringend einen Ring und du wirst ihn mir beschaffen.
So kriegen wir beide was wir wollen.“ Moon steckt ihm ein kleines Tütchen
mit einer bunten Pille zu. „Das wirst du dafür brauchen. Bei getaener
Arbeit, gibt es mehr. Und nun will ich das du zum Flughafen fährst und
dir ein Ticket nach New York besorgst.“
Es
ist noch früh, als Xander die Messe betritt und sich etwas zum Frühstück
zu machen. Er spürt richtig wie sich alles in ihm vor Freude entspannt,
als er Buffy entdeckt, die alleine in dem großen Raum sitzt und über
ein paar Büchern grübelt. Doch schnell fühlt er sich wegen
dieser Gefühle, die er für eine Frau, die eigentlich seine beste
Freundin ist verspürt unbehaglich. Er möchte am liebsten wieder
gehen, aber Buffy hat ihn längst entdeckt. Sie ruft ihn zu sich rüber
und bittet ihn um eine Nackenmassage. Unsicher geht er zu ihr herüber
und gibt ihr die geforderte Massage. Allerdings ist es nun er der verkrampft
ist.
„Ich bin völlig verspannt. Erst dieser Kampf mit D’Hoffryn
und dann habe ich die ganze Nacht kein einziges Auge zugekriegt.“
„Das kenne ich. Mein eines Auge kriege ich auch nicht mehr zu. Ach nein
warte. Das liegt ja jetzt in den tiefen Abgründen der Hölle.“
„Wo wir gerade bei deiner Familie sind.“
„Wir sprachen von der Hölle!...Äh red weiter.“
„Warum hast du dich nun doch entschieden hier zu bleiben. Es kann doch
nicht nur sein, weil du jetzt diese Filiale in Ashfield leiten sollst. Gegangen
bist du doch aus einem ganz anderen Grund.“ Auch wenn ihre Worte etwas
anderes vermuten lassen, ist Buffy doch sichtlich froh darüber das sich
Xander so entschieden hat.
„Du hast Recht.“ Er beendet die Massage und setzt sich Gegenüber
von Buffy hin. „Ich dachte ich müsste Alicia beschützen. Sie
irgendwo in Sicherheit bringen, doch ich habe eingesehen, dass ich das niemals
schaffen werde. Sie wird immer und überall in Gefahr sein. Mein Vater
hat nie etwas mit Dämonen zu tun gehabt. Na ja, bis auf meine Hochzeitsfeier.
Aber da war er so betrunken das er sich hinterher sowieso an nichts mehr erinnern
konnte. Trotzdem ist er mit 52 Jahren gestorben. Es kann jeden von uns immer
und überall erwischen. Wir werden niemals irgendwo sicher sein. Denn
wenn unsere Zeit gekommen ist, dann können wir nichts anderes tun als
es geschehen lassen.“
Xander blickt Buffy tief in die Augen. Dabei rollt ihm eine Träne aus
dem Auge. Es scheint als könne er direkt in ihre Seele blicken und dabei
seine Eigene erkennen. Es ist fast so als würde seine Liebe zu ihr noch
in diesem Moment weiter ansteigen. Er verehrt diese Frau und das nicht erst
seit heute. Er tut es seit dem ersten Tag an dem er sie gesehen hat. Er verliebte
sich in ihr lächeln, ihre strahlenden Augen, ihre Art zu gehen, ihre
Offenheit und alles andere was er in ihr erkennt, von dem er glaubt das es
kein anderer auf der Welt sieht. Wenn er sie in den letzten tagen ansah, dann
war da aber etwas anderes. Etwas hatte sich verändert. Sie hatte sich
verändert. Wie sie ihn ansah. Plötzlich küssten sich die beiden.
Liebevoll und innig. Es war zu gleich aufregend und neu und zum anderen wie
die vertrauteste Sache auf der Welt. Sie erwiderte seinen Kuss. Wie lange
hatte er davon geträumt? Und nun wo er erwachsen ist und rational damit
umgehen kann das sie nur Freunde sind, da geschieht so etwas.
„Was macht ihr?“ hört er plötzlich Dawn fragen. Erschrocken
zuckt er zusammen und wirft dabei fast seinen Nachbarstuhl um. Als er merkt
das Dawn scheinbar gar nichts mitbekommen hat von dem was er und Buffy gerade
getan haben, versucht er sich herauszureden.
„Wir lesen.“
„Ich hoffe es war spannend?“
„Ich hab jetzt noch ganz weiche Knie.“ gibt Xander zu.
„Das kenne ich. Ich lese gerade den neuen Harry Potter Band und da…“
„Entschuldige, aber hier geht es um etwas wichtiges.“ wirft Buffy
ein und stößt Dawn damit wieder einmal zurück.
Inzwischen
haben sich auch noch Willow und Giles zu Buffy, Xander und Dawn gesellt. Nachdem
alle gefrühstückt haben, setzen sie sich gemeinsam an einen Tisch.
„Und was machen wir nun?“ fragt Willow.
„Wir…“ will Giles ihr gerade antworten, als sich die Tür
öffnet. Es ist Faith. Sie war im Krankenhaus gewesen um Kennedy und Josefine
abzuholen. Hannah und Vi sind auch bei ihnen. Sofort drängen sich alle
um die sehr deprimierte Josefine, die nun im Rollstuhl sitzen muß. Trotz
ihrer besonderen Heilkräfte als Jägerin, verheilt die Verletzung
an der Wirbelsäule nicht mehr. Alle sagen ihr wie sehr sie bedauern was
geschehen ist und fragen sie immer wieder wie es ihr geht. Nur Willow steht
etwas abseits. Genau wie Kennedy. Beide blicken sich aus einigen Schritten
Entfernung an. Sie schweigen.
„Und wie geht es dir?“ fragt Dawn Kennedy und unterbricht damit
den Blickkontakt zwischen Kennedy und Willow.
„Alles wieder in Ordnung. Meine Verletzung brauchte zwar etwas länger,
aber sie ist inzwischen schon wieder vollständig verheilt. Nichts ist
zurückgeblieben. Jedenfalls keine Physischen Schäden.“ Sie
sieht zu Josefine. Dann wieder zu der Stelle wo Willow stand. Die Hexe ist
nicht mehr da.
Traurig legt Giles seine Hand auf Josefines Schulter.
„Was für ein bitteres Los für eine Jägerin.“ sagt
er ohne sich der Konsequenzen für das Mädchen bewusst zu sein.
„Aber sie ist immer noch eine Jägerin. Und keine von ihnen wird
hier nur faul rumsitzen. Deine Entschuldigung ist mir egal. Du wirst genauso
hart arbeiten wie die anderen. Und weil du vermutlich die klügste hier
bist, wirst du Giles bei seinen Nachforschungen helfen.“ sagt Buffy
bestimmend.
„Genau. Sie ist jetzt unsere Chefrechererin.“ meint Xander grinsend.
„Dieses Wort gibt es doch gar nicht.“ erwidert Buffy.
„Das hat mich noch nie gestört.“ gibt Xander zu.
Endlich bildet sich auch auf Josefines Gesicht so etwas wie ein lächeln.
Doch sicher wird sie noch eine ganze Weile brauchen um damit fertig zu werden.
„Aber sie wird es schon schaffen.“ sagt Giles zu den anderen als
Hannah ihre Freundin nach draußen schiebt.
„Sicher wird sie das.“ sagt Buffy mit leerem Blick hinter ihr
her starrend.
Kennedy
hat sich entschlossen mit Willow zu reden. Die Situation ist für sie
beide nicht leicht. Aber sie wird sicher nicht besser werden wenn sie ständig
versuchen einander aus dem Weg zu gehen. Entschlossen spaziert sie durch den
Flur zu dem Zimmer in dem sich Willow einquartiert hatte, als Kennedy im Krankenhaus
lag. Es liegt in dem Flügel wo auch Xander, Andrew und die Schüler
von Ms. Smith ihre Zimmer haben. Von letzteren sind aber nur noch der etwas
unheimliche Simon, das Mädchen mit den Telekinese Fähigkeiten Moon
und Derek mit der Steinhaut übrig. Er ist außerdem der Freund von
Vi. Die beiden anderen „Patienten“ sind inzwischen wieder abgereist.
Kennedy sieht in dem Zimmer nach. Aber Willow ist nicht hier. Kennedy fragt
sich wo sie wohl hingegangen sein mag. Als sie zur Messe zurück will,
begegnet ihr auf dem Flur Moon.
„Suchst du deine Freundin?“ fragt sie.
„Sie ist nicht in ihrem Zimmer.“ antwortet Kennedy.
„Oh entschuldige. Du meinst Willow. Ich dachte du suchst nach der anderen.“
„Welche andere?“
„Die kleine farbige Jägerin. Ich glaube sie heißt Rhonda.
Oder so ähnlich. Ich hab sie gesehen. Sie hat die Schule verlassen. Ich
glaube sie wollte nach Phoenix und auf den eigenen Beinen stehen. In dieser
schweren Zeit ist das sicher eine Mutige Entscheidung von ihr gewesen. Für
Jägerinnen ist es gefährlich da draußen. Besonders jetzt,
wo das mit den anderen passiert ist. Und sie ist ganz alleine.“
Ohne ein weiteres Wort rennt Kennedy den Gang hinunter. Zuerst schaut sie
in der Messe nach. Da ist sie nicht. Dann sucht sie in den Zimmern der Jägerinnen.
Auch hier keine Spur von Rona. Ihr Schrank ist leergeräumt worden. Im
Aufenthaltsraum sitzen Chao Ann, Caridad, Vanessa und Jewel. Kennedy fragt
die Mädchen ob sie Rona gesehen hätten.
„Seit gestern Abend nicht mehr.“ antwortet Caridad.
Für einen kurzen Augenblick fragt sich Kennedy ob sie den anderen bescheid
sagen solle. Doch dann beschließt sie dass sie die Angelegenheit alleine
Regeln will. Sie möchte nicht das Rona ärger bekommt. Wenn es ihr
gelingt sie davon zu überzeugen mit ihr zurückzukehren, wird keiner
der anderen jemals davon erfahren. Die Scoobies sind Momentan ohnehin schwer
beschäftigt. Sie schleicht sich nach draußen und steigt in einen
der schwarzen Vans, die der Schule einst von Wolfram und Hart zur Verfügung
gestellt wurden. Sie fährt nach Phoenix um Rona in die Obhut ihrer Freunde
zurückzubringen. Sie weiß noch nicht wie und ob es überhaupt
das ist was sie wirklich tun sollte, aber irgendetwas muß sie einfach
machen.
„Guten
Morgen Mutter. Wie geht es dir heute?“ fragt Paul, als er an seiner
Mutter vorbei zum Frühstückstisch geht und ihr dabei einen Kuss
auf die Stirn gibt.
„Ich hab ein bißchen schlecht geschlafen.“
„Wieder diese Alpträume gehabt in denen dir Dad erschienen ist?“
„Sie waren so real. Als würde er direkt vor mir stehen.“
Paul gießt sich Kaffee ein und setzt sich zu ihr an den Tisch.
„Wo ist Hank?“ fragt er.
„Er hatte gestern angerufen. Er sagte er habe noch in Ashfield zu tun
und würde dort übernachten.“
Paul räuspert sich. Er will etwas sagen aber es fällt ihm offenbar
nicht leicht.
„Sag mal ist dir in letzter zeit auch eine gewisse Veränderung
an ihm aufgefallen?“
„Wie meinst du das?“ fragt Tori unsicher.
„Na ja, er benimmt sich irgendwie merkwürdig. Er geht zu geheimen
Treffen, engagiert Leute für Aufträge über die ich keine Kenntnisse
habe. Er hat diesen Xander eingestellt ohne mich zu fragen und errichtet völlig
Grundlos eine unsinnige Filiale in Ashfield. Ich weiß nicht was er vorhat
aber es macht mich nervös.“
„Er hat es nicht leicht weist du? Ich kann ihn verstehen. Er hatte seine
Töchter wirklich vermisst. Seit wir uns kennen hat er ständig von
ihnen geredet. Wie sehr er sie liebt und wie weh es tut nicht bei ihnen zu
sein. Natürlich ist er deswegen verunsichert und vielleicht benimmt er
sich nun auch ein bißchen seltsam. Aber das wird wieder vergehen. Lass
ihm nur ein bißchen mehr Zeit.“ wiegelt sie das Thema ab. „Und
nun lass uns über etwas anderes reden. Wie sieht es bei dir aus.“
„Ach ich weis nicht. es ist schwierig.“
„Wer ist es? Die kleine aus der Buchhaltung?“
„Warum denkst du dass es um eine Frau geht?“
„Weibliche Intuition. Ich habe doch recht oder?“
„Ja es stimmt.“
„Also. Wer ist sie?“
„Was hältst du eigentlich von Hanks Tochter Dawn?“
„Sie ist nett. Aber ist sie nicht so was wie deine Halbschwester?“
„Mum bitte. Ich mag sie wirklich. Ja, ich denke ich liebe sie. Und ich
denke sie liebt mich auch. Aber irgendwie…“
„Braucht es noch Zeit.“
„Genau.“
Die beiden beenden das Gespräch und widmen sich wieder ihrem Frühstück.
Plötzlich meldet sich Paul wieder zu Wort.
„Sie ist echt Klasse. Sie ist doch Klasse?“
„Sie ist toll. Sie ist auf jeden fall hübscher als deine letzten
Freundinnen. Und umgänglicher. Sie hat bessere Manieren und ist klüger.
– Viel Klüger!“
Sie lachen beide.
Robin
trifft sich in New York mit der Kontaktperson, zu der ihn Moon geschickt hat.
Es ist ein älterer Mann mit Brille und Stirnglatze. Vermutlich Arabischer
Herkunft. Er sieht ein wenig heruntergekommen aus. Aber Robin erkennt unter
seinem dreckigen Mantel einen teueren Anzug. Die beiden setzen sich in ein
Burgerrestaurant. Nachdem der alte, der sich Robin als Samir vorstellt, geklärt
hat dass Robin die Rechnung übernehmen würde, bestellen die zwei.
Samir nimmt sich soviel, als hätte er noch ein paar weitere Mäuler
zu stopfen.
„Also kommen wir jetzt endlich zur Sache? Ich habe nicht ewig Zeit.“
drängelt Robin.
„Glauben sie mir. Wenn sie wüssten um was es hier geht, würden
sie es nicht so eilig haben.“
Samir verputzt in Rekordzeit einen Burger mit Käse. „Wie gut kennen
sie ihren Vater?“
„Ich wüsste nicht was sie das angeht?“
„Entschuldigen sie. Sie haben natürlich Recht. Es geht mich nichts
an. Aber es ist von entscheidender Bedeutung für das was sie heute Abend
tun werden.“ Samir verschlingt einen weiteren Burger. „Bevor sie
berufen wurde, wusste ihre Mutter nicht viel mit ihrem Leben anzufangen. Sie
studierte an einer angesehenen New Yorker Uni. Eines Tages begegnete sie einem
sehr netten älteren Mann. Er war Professor an ihrer Uni und zudem verheiratet.
Dennoch gingen die beiden eine Liebesbeziehung ein. Kurz darauf wurden sie
geboren. Damals war ihre Mutter noch immer nicht berufen worden. Der Rat der
Wächter musste sich entscheiden. Eine Jägerin mit Kind war ein hohes
Risiko. Doch würden sie das Mädchen töten damit eine andere
berufen würde, wäre das womöglich auch nicht sehr hilfreich.
Obwohl so etwas sehr viel öfter vorkam als sie denken. Auch auf bitten
ihres Wächters, entschied man sich in England anders. Ihr Vater verschwand
und ihre Mutter wurde zu einer Vampirjägerin. Einer ziemlich guten, wie
ich anmerken möchte. Sie hat länger überlebt als manch andere.
Doch am Ende, war ihr Glaube einfach nicht stark genug.“
„Sie sind selber Mitglied des Rates.“ glaubt Robin.
„Ich war es. Mir wurde gekündigt, lange bevor die anderen getötet
wurden. Es war Zufall, dass ich Moon begegnete. Ich erzählte ihr vom
Rat und von dem Ring.“
„Welchem Ring?“
„Dem Ring, der sich im Besitz ihres Vaters befindet. Er ist jetzt hier
in New York und sie werden diesen Ring für uns holen.“
„Warum sollte ich das tun?“
„Ihre Belohnung werden ein paar dieser netten kleinen Pillen sein. Wussten
sie das der Rat das Rezept dafür unter Verschluss hielt?“
„Wo kann ich ihn finden?“ fragt Robin. Samir schiebt ihm einen
Zettel mit der Adresse rüber. Dann verlässt Robin den Laden. Als
er weg ist, greift Samir zu einem Handy.
„Miss Karen? Samir hier. Es verläuft alles nach Plan. Er ist jetzt
auf dem Weg zum Hotel.“
„Hi
Xander.“ sagt Dawn, als sie das Büro der neuen Ashfield Zentrale
von Dusk Corp betritt. Oder vielmehr den Rohbau, der einmal ein Bürogebäude
sein soll.
„Hey Dawnie. Was verschlägt dich denn hierher? Braucht die unbesiegbare
Buffy Mal wieder meine Hilfe?“ fragt Xander lächelnd.
„Nö!“
„Schade.“ meint Xander sichtlich enttäuscht. „Hey Jack,
hab ich dir nicht gesagt das Teil soll da drüben hin?“ schreit
er einen der Arbeiter an. „Entschuldige Dawn. Keine Zeit.“
„Schon okay. Weist du wo mein Dad ist?“
„Im Keller glaube ich.“ meint Xander im laufen. Dann ist er Außer
Sichtweite. Dawn grinst und begibt sich zu dem von Xander erwähnten Keller.
Er gehört noch zum alten Supermarkt, der hier vorher auf dem Gelände
stand.
„Was tust du hier? Du mußt vorsichtig sein. Jemand könnte
dich sehen.“ sagt Hank nervös.
„Ganz ruhig. Ich bin nur ein unschuldiges kleines Mädchen das ihren
Daddy besucht. Keine Panik. Niemand wird verdacht schöpfen.“ sagt
Dawn mit einem fiesen Grinsen.
„Warum bist du hergekommen? Du willst mich doch nicht einfach nur besuchen?“
„Nicht doch. Nun überschätz dich mal nicht so. Ich wollte
mich nur selbst davon überzeugen, das alles bereit ist für die Ablenkung.“
„Ich hab dir genau den Richtigen für den Job besorgt.“ sagt
Hank und zeigt auf eine Stelle in der Wand. Sie führt in eine Höhle
unter dem Gebäude. Darin befindet sich ein Dämon der komplett aus
Feuer zu bestehen scheint. „Er wird Buffy und die anderen Ablenken,
damit sie gar nicht erst auf die Idee kommen ihre Unnützen Nachforschungen
anzustellen. Für den unwahrscheinlichen Fall das sie dabei herausfinden
könnten was geschehen ist und es noch rechtzeitig verhindern.“
Dawn geht näher an den Dämon heran. „Du solltest Buffy niemals
unterschätzen – Dad.“
„Das ist sie? Das ist die übelste und böseste Macht die jemals
existiert hat? Dieses kleine Mädchen?“ fragt der Dämon lachend.
Dafür packt ihn Dawn am Hals und würgt ihn. Offenbar besteht er
doch nicht ausschließlich aus Feuer. Dawn scheint das heiße Element
nichts auszumachen.
„Der war das Beste das du kriegen konntest?“
„Er wird für unsere Pläne genügen. Es ist doch nur zur
Ablenkung.“
„Das will ich auch hoffen.“ Dawn wirft den Dämon gegen eine
Wand und er geht benommen zu Boden.
„Ist das Leben nicht schön?“
„Ich
hab dich schon überall gesucht.“
„Jetzt hast du mich ja gefunden. Gratuliere. Und jetzt verschwinde.“
sagt Rona zu Kennedy, als diese plötzlich an ihrer Tür steht. Kennedy
lässt sich aber nicht abwimmeln und geht hinein.
„Was ist los mit dir?“ fragt sie.
„Das weist du doch genau. Ich bin eine Jägerin. Ich bin stark,
ich bin geschickt und ich bin cool. Ich komme auch alleine klar. Die Welt
braucht uns. Wir müssen raus gehen und das böse auf der Straße
bekämpfen und nicht ihn einer Schule versauern. Ich will frei und unabhängig
sein. Ich bin nicht dazu geschaffen Befehle entgegen zu nehmen. Es ist ja
auch nicht so als ob die da meine Hilfe bräuchten. Es sind genügend
Jägerinnen da. Versteh doch. Ich muß einfach raus und auf eigenen
Beinen stehen.“
„Das werden wir alle irgendwann. Buffy hat es doch versprochen. Aber
erst wenn wir bereit sind. Sonst…“
„Sonst was? Ich bin bereit. Jetzt und nicht erst dann wenn Buffy mich
dafür hält. Wer ist sie denn schon. Sie ist auch nicht besser als
wir. Sie ist auch nur eine Jägerin, die zufällig ein paar Jahre
früher als wir berufen wurde. Und damals hat sie nicht anderes getan,
als ich jetzt. Woher will sie also wissen ob ich bereit bin?“ schimpft
Rona.
„Glaubst du etwa du weist es? Woher willst du wissen ob du eine Gute
Jägerin bist? Du bist vielleicht eine aber du weist gar nicht was das
ist. Keine von uns weiß das. Wir sollten Buffy vertrauen. Sie ist die
einzige die weiß was zu tun ist.“
„Blödsinn. Das will sie uns nur Glauben machen. Sie will das wir
denken sie sei die Größte. Die Eine. Weil sie nicht wahrhaben will,
das sie nicht mehr einzigartig ist. Sie ist nur Eifersüchtig, deshalb
hält sie uns an der kurzen Leine.“
„Ich hör mir das nicht mehr weiter an. Entweder du kommst mit mir
zurück oder du bleibst hier.“ stellt ihr Kennedy ein Ultimatum.
Rona verschränkt Wortlos die Arme vor der Brust und schweigt eisern.
Damit ist die Antwort klar.
„Wie du willst.“ sagt Kennedy und geht.
Fassungslos
spaziert Rona weiter durch die dunklen Straßen von Phoenix. Sie kann
nicht verstehen warum ausgerechnet Kennedy plötzlich auf Buffys Seite
ist. Vor über einem halben Jahr, hatten sie sich alle einmal gegen Buffy
gestellt und dabei waren sie und Kennedy an vorderster Front. Damals hatten
sie sich jedoch geirrt. Buffy war im Recht. Trotzdem muß das diesmal
nicht auch so sein. Rona ist verärgert. Sie hatte gehofft das wenn sie
jemand verstehen würde, dann am ehesten Kennedy. Oder Faith. Das ihre
Freundin sie jetzt zur Umkehr überreden wollte, sieht sie als gemeinen
verrat an.
An einer dunklen Ecke, entdeckt sie plötzlich einen einzelnen Passanten.
Er ist groß und trägt eine auffallende schwarze Jacke mit reflektierenden
FBI Buchstaben auf dem Rücken. Als er sich kurz umdreht, erkennt Sie
sofort sein Vampface. Er ist ein Vampir. Sie hat gelernt solche wie ihn Meilenweit
zu erkennen. Sie will ihn gerade angreifen, als sie an Kennedy denken muß.
Ihre Ausbildung fällt ihr wieder ein und sie beschließt ihn vorerst
nur zu beobachten. Solange niemand in Gefahr ist, spricht nichts dagegen zuerst
in Erfahrung zu bringen was er vorhat und mit etwas Glück führt
er sie vielleicht sogar zu seinen Kumpanen.
„Scheint als würde das doch noch ein Guter Tag werden.“
Sie verfolgt ihn weiter, bis zu einer Gegend, in der es fast nur alte Fabrikhallen
gibt. Bevorzugte Vampirverstecke. Unter einer Lampe bleibt er stehen und beginnt
unruhig herumzutänzeln. Offenbar wartet er auf jemanden. Etwa eine Viertelstunde
später, taucht jemand aus der Dunkelheit auf. Gespannt wartet Rona darauf
dass er das Licht der Straßenlaterne erreicht und sie sein Gesicht erkennen
kann. Ein Opfer? Ein weiterer Vampir oder ein Dämon? Oder vielleicht
doch was anderes? Sie ist gespannt, bis sie den Unbekannten endlich erkennen
kann. Er trägt dunkle Kleidung und hat eine große Papiertüte
dabei. Er sieht nervös aus. Kein Wunder. denkt Rona.
Der Untote wirft einen Blick in die Tüte. Rona kann leider nicht erkennen
was drin ist, aber der Vampir scheint zufrieden zu sein. Er gibt dem anderen
einen fetten Umschlag. Er macht sich nicht die Mühe hineinzusehen. Eilig
macht er sich wieder aus dem Staub und auch der Vampir verzieht sich wieder.
Rona beschließt dem anderen zu folgen. Um den Vampir würde sie
sich dann später noch kümmern. Doch zuerst ist Er dran.
Nur ein paar Meter weiter gelingt es ihr ihn abzufangen. Aus der Dunkelheit
prescht sie hervor und nimmt ihm den Umschlag weg.
„Hey was soll das? Was tust du hier? Das ist meines.“ protestiert
er.
Rona schaut in den Umschlag. Darin befinden sich mehrere Hundert Dollar.
„Wofür hat dich der Kerl bezahlt? Raus damit - Andrew.“
Angespannt,
steht Robin vor der Tür zum Zimmer 66. Hier soll er abgestiegen sein.
So viele Jahre, hatte er sich diesen Tag herbei gesehnt, an dem er seinem
Vater begegnen würde, doch irgendwann verging dieses Gefühl und
Hass machte sich breit, auf den Menschen, der ihn und seine Mutter im Stich
lies und sich nie mehr meldete. Das einzige was er von seinem Vater weiß
ist das was der Wächter seiner Mutter ihm erzählte. Er hat ein paar
Fotos gesehen, mehr nicht. Der Wächter wollte ein Treffen organisieren,
doch es kam nie dazu. Sein Vater wollte keinen Skandal. Immerhin ist er verheiratet
und Lehrer. Er konnte es sich nicht leisten das heraus kam das er etwas mit
einer Schülerin hatte. Trotz der freizügigen Welt in der sie damals
in den Siebzigern lebten. Sein Vater zog sein Ding durch und Robin verschrieb
sich dem Kampf gegen Vampire und Dämonen. Etwas von seinem Vater war
aber doch in ihm, das konnte er nicht leugnen, immerhin verschrieb auch er
sich dem Lehramt. Mit seinem Vater wollte er trotzdem niemals wieder etwas
zu tun haben. Und nun steht er hier vor dessen Tür. Es gibt so viel das
er ihn fragen könnte, doch eigentlich ist er nur wegen eines Ringes hier.
Er klopft und jemand bittet ihn herein. Robin atmet noch einmal tief ein,
dann betritt er den Raum.
Es ist dunkel, die Rollläden sind heruntergelassen und es mieft ziemlich.
Es stinkt nach Zigarettenqualm und dem typischen Geruch von alten Leuten.
Robin hatte sich schon oft gefragt woher es kam das alte Leute so seltsam
rochen. Er geht weiter in den Raum hinein. Dann entdeckt er Rauch der von
einem Stuhl aufsteigt. Er erkennt auch eine Hand. Den Rest der Person kann
er nicht erkennen, weil der große Stuhl so platziert ist, das er von
seiner Position aus nur die Lehne sehen kann. Aber er ist sich ganz sicher,
dass dieser Mann sein Vater ist.
„Tritt näher.“ sagt eine rauchige Stimme, hustend. Er hört
sich erschöpft an.
Kein Wunder. Er muß inzwischen ein sehr alter Mann sein, denkt Robin.
Er geht näher ran und setzt sich auf einen kleineren Stuhl, der neben
dem seines Vaters steht. Wegen der Dunkelheit, kann er kaum etwas erkennen.
„Warum sind die Fenster geschlossen?“ fragt Robin.
„Es sind meine Augen, sie sind nicht mehr die jüngsten. Ich vertrage
kein Sonnenlicht.“ antwortet der Mann in dem Stuhl krächzend.
Robin will nicht lange um den heißen Brei herum reden. Was auch immer
die Gründe des alten Mannes waren, es liegt längst in der Vergangenheit.
„Ich suche nach einem Ring.“ platzt er heraus.
„Ich weiß. Ich habe was du brauchst. Doch du wirst ihn dir verdienen
müssen.“ sagt der alte Mann entschlossen und ohne das krächzen
in der Stimme. „Ich war verheiratet. Ich hatte noch drei andere Kinder
und einen angesehenen Job. Deine Mutter war nur eine Hure von der Straße.
Ich hätte meinen Guten Ruf ruiniert wenn das heraus gekommen wäre.“
Robin hört die Beleidigungen gegen seine Mutter nicht gerne, aber er
hat gelernt seine Gefühle im Zaum zu halten. Und das ausgerechnet von
einem Vampir. Und nicht nur irgendeinem, sondern dem Mörder seiner Mutter.
Er hatte ihm auch klar gemacht das seine Mutter nicht die perfekte Frau war
für die er sie immer gehalten hatte. Also lässt er seinen Vater
gewähren. Vorerst.
„Ich hoffe du verstehst jetzt warum ich mich nie bei dir melden konnte.“
fährt der alte fort.
„Nein eigentlich nicht. Aber es interessiert mich auch nicht sonderlich.
Was ist jetzt mit dem Ring?“ fragt Robin verärgert. Seine anfängliche
Neugier ist verflogen und er will nur noch weg. Hustend bittet ihn sein Vater
näher zu kommen. Robin beugt sich zu ihm, in der Hoffnung seinen Ring
zu erhalten. Stattdessen, bleckt der Alte die Zähne und will sie in Robins
Hals schlagen. Doch ein Holzkreuz in seinem Gesicht lässt ihn zurückschrecken.
Robin richtet sich wieder auf.
„Und wann ist das passiert?“ fragt er seinen Vater, der bei weitem
nicht so alt aussieht, wie er gedacht hatte, energisch.
„Deine Mutter ist schuld.“ gibt er zu. „Ich wollte sie besuchen,
als sie gerade mit einem von – Uns kämpfte. Ich wollte ihr sagen
dass ich mich von meiner Frau trenne und für sie und das Kind da sein
will. Doch dann wurde ich von diesem Kerl gebissen. Sie hat es nicht übers
Herz gebracht mich zu töten. Es wäre Besser gewesen sie hätte
es getan“.
Hank
und das First Evil sind immer noch mit ihrem Lavadämon im Keller der
Ashfield Filiale. Dawn ist längst zu ihren Freunden zurückgekehrt.
Die beiden instruieren ihren Killer noch, als sich plötzlich jemand nähert.
„Hallo Liebling. Ich weiß ich sollte dich nicht stören, aber
ich wollte nur kurz etwas mit dir besprechen wegen Paul. Es ist auch seine
Firma. Ich weiß die Sache mit deinen Töchtern ist nicht leicht
für dich, aber…“ Als Tori das Ende der Treppe erreicht und
den Dämon erblickt, schreit sie panisch auf. Als der Dämon dann
auch noch beginnt angeberisch mit seinen Flammen zu spielen, bricht sie zusammen.
Der Dämon lässt einen Feuerball entstehen und will ihn auf Tori
werfen.
„Ich lass nichts mehr von ihr übrig.“
„Warte.“ Hank hält ihn zurück. „Halte dich an
den Plan. Du sorgst für Ablenkung. Um meine Frau werde ich mich selber
kümmern.“ Der Dämon verschwindet durch den Tunnel und lässt
Hank mit der Bewusstlosen Tori zurück.
Rona
ist ziemlich grob, als sie Andrew am Arm zerrt.
„Au. Das tut weh. Weiß Buffy was du hier abziehst?“ fragt
Andrew nervös.
„Nein.“ antwortet Rona. „Weiß sie denn was Du hier
abziehst?“
Andrew lächelt nervös. Als ihm Rona Schläge androht, gesteht
er ihr sofort alles.
„Ich hab über ebay einige alte Sachen zum Kauf angeboten.“
sagt er.
„ebay? Ist das ein Dämon?“ fragt Rona unwissend.
„Nicht doch. Das ist ein Internetauktionshaus. Mein Bruder hat mir Briefe
aus dem Gefängnis geschrieben. Du erinnerst dich sicher noch daran, dass
er uns vor einiger zeit seine Ratten auf den Hals gehetzt hatte. Wofür
ihr ungerechterweise zuerst mich verantwortlich gemacht habt. Miss Smith lies
ihn dann einsperren und nun bittet er mich um Hilfe. Er benötigt dringend
ein bißchen Geld. Also wollte ich meine PC Spiele, MP3’s, Videos
und DVDs verkaufen. Ziemlich am Ende der Auktion, bot einer dann einen ganzen
Haufen Kohle, für alles zusammen. Ich war ziemlich überrascht, dass
der Kerl direkt hier aus Phoenix kommt.“ erzählt Andrew stolz.
Er hält es für eine tolle Leistung, das er für die alten Sachen
noch soviel Geld rausschlagen konnte. „Ich wusste ja nicht dass der
Käufer ein Vampir ist“. merkt er an.
„Und dass ihr euch Nachts in einer dunklen Gasse treffen wolltet, hat
dich nicht stutzig gemacht?“
„Na ja, ein bißchen schon. Aber dann dachte ich – was soll’s.
Und bin losgezogen“.
Rona fragt ihn warum ihn der Vampir am Leben lies, jetzt wo er hat was er
wollte?
„Gute frage, das liegt bestimmt daran dass er Angst vor dir hat. Er
hat mir erzählt das eine ziemlich engagierte Jägerin in der Stadt
ist, die ihm keine ruhige Minute lässt. Nicht mal nachts traut er sich
raus. Deshalb braucht er auch das ganze Zeug. Weil er Langeweile hat. Er will
dass ich ihm noch mehr beschaffe. Aber das werde ich nicht tun, ich bin doch
nicht Lebensmüde“.
Rona grinst.
„Oh doch, das wirst du tun“.
Nur
dank seines Kreuzes, gelingt es Robin seinen Vampirvater auf Distanz zu halten.
Der Mann ist inzwischen aufgestanden und schleicht durch den Raum, wie ein
Raubtier, das seine Beute anvisiert.
„Ich weiß man hat dir etwas anderes erzählt, doch man hat
dir die Wahrheit verschwiegen. Deine Mutter war längst zur Jägerin
berufen, als du geboren wurdest. Der Rat gestattete unsere Beziehung nicht.
Sie wollten uns auseinander bringen. Nachdem dieser „Unfall“ geschah,
lies mich Nikki laufen. Der Rat wollte mich verfolgen, doch ich nahm einen
Ring mit. Er war meine Versicherung. Damit mich der Rat verschont. Solange
ich ihn hatte, konnten sie mir nichts tun. Sie konnten nicht riskieren das
er zerstört wird. Sie benötigten ihn noch nicht und so unternahmen
sie nichts um ihn mir abzuknöpfen. Doch nun sind sie hinter mir her.
Ich weiß nicht wer diese Leute sind, aber du solltest dich vor ihnen
in Acht nehmen. Sie sind weit aus gefährlicher als es ein einfacher Vampir
wie ich jemals sein könnte. Ich hab mich in all den Jahren zurückgehalten.
Ich hab versucht nicht aufzufallen. So wenig Leichen wie möglich zu produzieren
war meine Devise. Keine Ahnung wie sie mich finden konnten, aber offenbar
sind sie der Meinung das du der einzige bist der mir den Ring abnehmen kann
ohne das ich ihn zerstöre.“
„Was ist das überhaupt für ein Ring?“
„Ich weiß es nicht. Aber eines ist sicher. Er ist wichtig und
nun ist die Zeit gekommen ihn einzusetzen.“ Er setzt sein Vampirgesicht
auf. „Wenn du ihn willst, dann hol ihn dir. Aber freiwillig werde ich
ihn nicht herausrücken.“
Robins Vater setzt zum Angriff an und vermöbelt seinen Sohn ordentlich.
Der scheint sich jedoch eher zurückzuhalten. Er beschränkt sich
eindeutig auf die Abwehr. Er steigt nicht wirklich in den Kampf ein und das
ärgert den Vampir gewaltig.
„Nun komm schon, es macht keinen Spaß wenn du dich nicht Anstrengst.“
schimpft er. „Wovor hast du Angst? Keine Sorge. Ich bin ein Untoter
du kannst mir ruhig eine rein hauen.“
„Ich mache mir weniger Sorgen um dich als viel mehr um mich. Oder darum
was mit mir geschieht wenn ich in diesen Kampf einsteige.“
„Wenn du diesen Raum lebend verlassen willst, wird dir gar nichts anderes
übrig bleiben.“
Kennedy
ist sauer und enttäuscht, weil es ihr nicht gelungen ist Rona zu überzeugen.
Irgendwie kann sie die Jägerin ja verstehen, sie ist doch selber eine
und verspürt ebenfalls diesen Drang nach Freiheit und Abenteuer. Sie
ist ebenfalls nicht der Typ für eine Gemeinschaft wie in dieser Einrichtung,
aber sie versteht die Notwendigkeit darin. Rona hat bei all ihrem Tatendrang
eines nicht bedacht. Sie ist noch nicht bereit.
Auf dem Flur trifft Kennedy wieder auf Moon.
„Und hast du sie gefunden? Deine Freundin?“
„Ja hab ich.“
„Aber sie will nicht zurückkommen. Stimmts?“
„Tut mir leid, aber ich wäre jetzt gerne alleine. Als würdest
du bitte…?“
„Sicher.“ Moon lässt die junge Frau vorbeigehen. Doch dann
berührt sie sanft ihre Schulter. „Hör mal, wenn du jemanden
zum reden brauchst. Meine Tür steht dir jederzeit offen. Ich bin eine
Gute Zuhörerin und die anderen sind im Moment ohnehin viel zu beschäftigt.“
Seit
Kennedy wieder da ist, fühlt sich Willow in ihrer Gegenwart unbehaglich.
Sie hat Schuldgefühle, weil sie so plötzlich mit ihr Schluss gemacht
hatte. Nun steht sie vor der Tür zu dem Zimmer, das sich die beiden noch
vor kurzem geteilt hatten. Sie klopft an und tritt herein. Sie will es hinter
sich bringen.
„Hör zu Kennedy, es gibt keinen Grund warum wir nicht vernünftig
miteinander umgehen können, wie zwei erwachsene Menschen…“
Willow fällt vor entsetzen fasst in Ohnmacht, als sie Kennedy auf dem
Bett liegen sieht. Völlig nackt. Moon nur leicht bekleidet über
ihr hockend. Geschockt verlässt Willow das Zimmer. Kennedy rennt ihr
so wie sie ist hinterher.
„Das ist nicht so wie du denkst. Sie hat mich nur massiert. Sie hat
das gelernt. So richtig Professionell.“
„Oh Klasse, eine Professionelle, soll ich jetzt vielleicht erleichtert
sein?“ fragt Willow wütend. Kennedy versucht es ihr zu erklären.
„Nein, du verstehst das nicht. Das ist ein Medizinischer Beruf. Wir
haben uns nur Unterhalten, sie sagte dass sie das gelernt hat und so führte
eines zum anderen. Sie hat einen ganzen Koffer mit speziellen Ölen dabei
und so. Was kann ich dafür das man dabei nackt sein muß?“
beschwert sie sich.
„Weißt du was. Vergiss es.“ Wütend stapft Willow davon.
„Ach übrigens, in der Messe findet eine Versammlung statt. Das
wollte ich dir nur sagen. Du solltest was anziehen, aber das ist nur meine
Meinung. Aber vielleicht solltest du deine neue Freundin fragen. Kann ja sein
das man dafür auch nackt sein muß.“
Giles,
Willow, Josefine, Faith und Kennedy haben sich in der Messe versammelt. Grübelnd
sitzen sie über einem Haufen alter Bücher. Sie wirken besorgt, als
Buffy und Dawn den Raum betreten.
„Was ist? Gibt es etwas Neues?“ fragt Buffy ebenso besorgt.
„Nicht wirklich.“ erklärt Giles, bietet Buffy aber dennoch
einen Stuhl an. Vorsichtig setzt sie sich hin.
„Warum werde ich bloß das Gefühl nicht los das dies nicht
ganz der Wahrheit entspricht?“ fragt Buffy Stirnrunzelnd.
„Es gibt tatsächlich etwas zu berichten.“ meint Giles mit
ernstem Blick, während er nebenbei seine Brille putzt, was Buffy eigentlich
stutzig machen sollte.
„Hah! Ich meine, wusste ich es doch. Es gibt also doch etwas Neues.“
erwidert Buffy unangebracht fröhlich.
„Nun tatsächlich. Das stimmt wohl.“ Giles räuspert sich
als wäre es ihm unangenehm darüber zu reden.
„So schlimm?“ fragt Buffy. Aber ihr ehemaliger Wächter antwortet
ihr nicht darauf. „Raus mit der Sprache, Giles. Was ist los?“
„Ich habe mich mit Willow beraten und wir haben noch einmal alles überprüft,
wir sind uns ziemlich sicher, das...“ Giles rückt nur zögerlich
mit den Informationen heraus, was Buffy wirklich ungeduldig werden lässt.
„Wir wissen nun ziemlich genau was D’Hoffryn und das First Evil
geplant haben. Josefine hat einige wichtige Querverweise dazu gefunden.“
Er sieht zu ihr rüber und sie schaut zufrieden zurück. Scheint als
sei die gelähmte Jägerin doch noch nicht völlig aus dem Rennen.
„Es fing alles vor etwa fünf Jahren an. Du wirst dich sicherlich
noch daran erinnern. Es war das erste Mal das dir das First Evil erschienen
war. Dieses Ereignis wird in Quentins Manuskript erwähnt. Das ist eine
Art Tagebuch des Rates. Dort haben sie Infos gesammelt, die in den falschen
Händen sehr gefährlich sein könnten. Als ich in England war,
habe ich dafür gesorgt dass es der Hexenorden erhält. Ich war der
Meinung dass es dort in Sicherheit sei, doch das war eine Fehleinschätzung.
Sie wurden alle wegen dieses Manuskriptes getötet. Von D’Hoffryn.
Der Oberrachedämon spürte bereits seit längerem was vor sich
ging. Als ihn Willow rief, damit er in diese Welt kommt um Anyas Wunsch rückgängig
zu machen, spürte er die Präsenz des Urbösen. Sie bündelt
all die Bösartigen Gedanken dieses Planeten. D’Hoffryn muß
gespürt haben das ein Umbruch von außergewöhnlich hohen Ausmaßen
bevorstand. Deshalb schloss er sich dem Urbösen, dem First Evil an.“
Giles legt eine kurze dramaturgische Pause ein, in der er alle Anwesenden
streng beäugt. Sie sehen angespannt und besorgt aus. Das sollten sie
auch.
„Es war schwer zu deuten. Die Wächter hatten das ganze in unnötige
Phrasen gehalten, so dass es kaum möglich war zu erkennen was sie meinten.
Doch nun ergibt das alles einen Sinn. Es gab keinen Hinweis auf den Zeitpunkt
des ganzen, aber die Zeit spielt dabei ohnehin keine große Rolle. Da
es damals um Angel ging, schickte ich dem Rat keinen Detaillierten bericht
über dein Treffen mit dem First. Deshalb konnten sie damals auch noch
nicht darauf reagieren. Als sie verstanden was los war, war es für sie
bereits zu spät. Das First Evil hatte seinen Lakaien Caleb angewiesen
das Hauptquartier des Rates zu sprengen. Das Urböse war damals der Ansicht
gewesen das der Tod der Jägerin ausreichen würde um das Gleichgewicht
der Kräfte zu seinen Gunsten auszurichten. Doch es hatte sich geirrt.
Wenn eine Jägerin stirbt, wird eine andere berufen. Das hatte auch dass
First begriffen. Da Angel, denn es extra für diesen Zweck aus der Hölle
zurückgeholt hatte aus dem Spiel war, begann es damit neue Potentielle
Krieger auszubilden. Einer von ihnen, der Bösartigste, war Caleb. Er
schien für die Zwecke des First gerade zu perfekt zu sein. Er war vollkommen
Wahnsinnig und ein Frauen Hasser. Dass First entwickelte nun den Plan sämtliche
Jägerinnen, inklusive Anwärterrinnen und deren Wächter auszuschalten.
Dadurch sollte die Möglichkeit genommen werden das eine neue Jägerin
berufen wird. Der Plan sah aber nicht vor was wir zunächst glaubten,
nämlich die einfache Ermordung aller Potentiellen Jägerinnen. Vielmehr,
wollte dass First dass du sie alle aktivierst. Denn nur dadurch ist es ihm
möglich sie wirklich alle zu töten. Wenn sie nun tot sind, wird
keine neue mehr berufen. Denn alle Kandidatinnen waren ja bereits berufen.
Und es wird nie wieder eine neue geben. Deshalb hatte das First auch nie wirklich
vor dich oder Faith zu töten. Der Anschlag auf sie im Gefängnis
galt tatsächlich nur dem Ziel sie nach Sunnydale zu locken für den
Fall das du nicht mitspielst. Nachdem du nun die Sense gefunden und damit
entkommen bist, verlief alles wie geschmiert. Für das Böse. Willow
benutzte die Sense um die Jägerinnen zu aktivieren. Nun mussten wir nur
noch hierher gelockt werden. Zu dem Dämonenfriedhof. D’Hoffryn
benutzte die Sense die zuvor die Macht der Jägerinnen bündelte um
nun die Macht der Dämonen auf dem Friedhof zu bündeln. Er sperrte
sie in die Sense. Seine Aufgabe war damit erledigt. Ob du ihn tötest
oder nicht, konnte dem First gleich sein. Das First hatte nun was es wollte.“
„Das war es? Das war die Neuigkeit? Ich weiß ja nicht wie ihr
das seht, vielleicht leidet ihr an Gedächtnisschwund oder so, aber so
ziemlich alles davon hab ich bereits vorher gewusst.“ meint Buffy nicht
sehr amüsiert.
„Das war nur als Auffrischung gedacht, falls du nicht mehr alle Details
beisammen hast.“ erwidert Giles.
„Schönen dank, aber ich hab sie ganz sicher noch alle beisammen!“
stöhnt Buffy. „Gut, also dass First hat die Macht der Dämonen
in die Sense gesperrt und was will es damit?“
„Sie auf jemanden übertragen. Vermutlich auf sich selbst oder einen
menschlichen Günstling. Vermutlich der unbekannte Helfer.“
„Den wir immer noch nicht kennen. Na toll. Haben sie noch mehr solcher
Neuigkeiten auf Lager?“
„Aber sicher!“
„Auf sie ist eben immer verlass. Na dann raus damit.“ fordert
Buffy.
„Willow hat die Sense untersucht. Keine Spur von den Dämonenkräften.“
„Na ist doch toll. Dann hat D’Hoffryn also doch versagt und ich
hab ihn vorher gekillt.“ freut sich Buffy. Aber Giles tritt auf die
Euphorie Bremse.
„Nicht so schnell. Wir sind uns sicher er hat nicht versagt. Im Gegenteil.
So wie Willow vor kurzem die Sense benutzte um die Macht der Jägerinnen
frei zu setzen, hat bereits jemand die Macht der Dämonen benutzt und
sie auf jemanden übertragen. Wenn ich mit meiner Vermutung richtig liege,
wird es weniger als zwei Tage dauern, bis dieser Günstling im Vollbesitz
seiner Kräfte ist. Das wird der härteste Gegner sein dem du jemals
gegenüber gestanden hast. Er wird die Erde in die Hölle verwandeln,
die sie einmal war und dann wird das First Evil wieder auf ihr wandeln. Es
will uns im wahrsten Sinne des Wortes die Hölle auf Erden bereiten. Wenn
ihm dies gelingt, wird alles wofür du, wofür alle Jägerinnen
über die Jahrhunderte hinweg gekämpft haben vergebens gewesen sein.
Das bedeutet das Ende allen Lebens. Angel, der Bürgermeister, Glory und
selbst die Böse Willow wären sogar alle zusammen genommen kleine
Fische gegen das was dich erwartet wenn es uns nicht gelingt innerhalb der
nächsten zwei tage herauszufinden wer das Werkzeug des First Evil ist.“
Buffy blickt Giles entsetzt an.
„Oh man, sie verstehen es echt jemanden zu motivieren.“
Rona
und Andrew stehen wieder an derselben Stelle wie in der letzten nacht. Unter
der Straßenlaterne in der einsamen Seitenstraße.
„Hätten wir nicht die anderen verständigen sollen?“
fragt Andrew ängstlich.
„Ich brauche keine Hilfe mehr von den anderen. Ich schaffe so was auch
alleine. Ich bin immerhin eine Vampirjägerin und das ist nur ein einfacher
Vampir. Mit dem werde ich schon alleine fertig.“
„Und wozu brauchst du dann mich?“
„Na als Köder.“
Rona will dem Vampir eine Falle stellen. Sie lässt Andrew alleine und
versteckt sich in der Dunkelheit. Sie wartet. Kurz darauf taucht auch schon
der Vampir mit der FBI Jacke auf. Andi bietet ihm ein paar Dinge zum Kauf
an und der Vampir nimmt alles was da ist. Um nicht als Vampirfutter zu enden,
weist ihn Andrew darauf hin dass er Morgen Nacht mit noch viel mehr Zeug vorbeikommen
wird. Der Vampir lässt ihn gehen und Andrew ist erleichtert. Rona hat
was sie wollte. Also verfolgt Sie den Vampir bis zu seinem Versteck. Es ist
ein verlassenes Lagerhaus. Ziemlich groß für einen einzelnen Vampir,
aber es gibt keine Anzeichen für weitere Blutsauger. Sie beobachtet ihn
durch ein kleines Seitenfenster. In der großen Lagerhalle, ist viel
platz. Nur wenige Tonnen und Kisten stehen an der Seite. In der Mitte befindet
sich ein großes Sofa. Es hat sicher auch schon bessere Zeiten erlebt,
aber Vampire stehen nicht besonders auf Gemütlichkeit. Der Großbildfernseher
und die Surround Boxen sind allerdings vom feinsten. Genau wie der DVD Player
und die X-Box. Überall um die Anlagen herum liegen die Sachen von Andrew
verteilt. Der Vampir wirft sich aufs Sofa und beginnt zu spielen.
„Ich hoffe für dich das ist Chaos Bleeds. Vielleicht lernst du
dabei noch etwas bevor du stirbst.“ ruft ihm Rona zu, als sie unverdrossen
durch das geschlossene Fenster springt. Lässig fegt sie sich die Scherben
von der Kleidung und richtet sich vor dem Vampir auf. Den Pflock fest in der
Hand.
„Sag mal spinnst du?“ fragt sie der Blutsauger.
„Nein, ich bin die Jägerin und Du bist gleich tot.“ antwortet
sie entschlossen und ein wenig arrogant.
„Nein, du bist wirklich nicht ganz dicht. Oder was sagt ihr dazu - Freunde?“
antwortet ihr der Vampir.
Als sich Rona umsieht, bemerkt sie etwa zwanzig weitere Vampire die ihr in
dem Lagerhaus aufgelauert haben. Sie müssen sich versteckt und darauf
gewartet haben dass sie auftaucht. Um dann im richtigen Moment hervor zu kommen.
„Ihr habt mir eine Falle gestellt!“ bemerkt sie, während
sie von den Feinden umzingelt wird.
„Kluges Kind. Du hast uns einigen Ärger gemacht. Also wollten wir
dich loswerden. Ein Freund hat uns zu dieser Aktion geraten. Er ist ein ziemlicher
mächtiger Mann und dazu noch klug, für einen Menschen. Und wie findest
du nun unseren Plan?“
„Ziemlich lahm, für eine Jägerin müsst ihr euch schon
was besseres einfallen lassen.“ witzelt Rona, doch in ihren Augen spiegelt
sich die furcht angesichts ihrer ausweglosen Lage wieder. Nach kurzem abtasten,
beginnen die Vampire mit ihrem Angriff.
Rona wirbelt herum und pfählt zwei Vampire, mit ihrem Pflock. Einen weiteren
befördert sie mit einem Tritt von sich weg. Der nächste wird auf
einen in der nähe befindlichen geworfen und so sind gleich zwei zumindest
kurzzeitig außer Gefecht. Es wird jedoch immer schwerer sich diesem
Aufgebot zu erwehren. Sie schnappt sich einen von ihnen, doch während
sie ihm den Pflock ins Herz rammt, fallen die anderen über sie her. Sie
verliert ihre Waffe und wird zu Boden gerissen. Dabei verletzt sie sich schwer.
Diejenigen die am nächsten dran stehen prügeln brutal auf sie ein.
Immer wieder prasseln Tritte auf ihren Schädel ein.
„Hört auf.“
Der Anführer vom FBI verschafft sich platz, er will sie selber erledigen.
Er packt sie und beißt ihr in den Hals. Plötzlich fliegen mehrere
Luftballons, mit Weihwasser gefüllt in die Menge. Die Vampire weichen
von Rona zurück. Die Ballons wurden durch das kaputte Fenster geworfen.
Dann kippt jemand eine Kiste mit Kreuzen vor ihr aus. Die Vampire trauen sich
nicht näher zu kommen, als Andrew das Mädchen packt und nach draußen
in seinen Wagen zerrt. Sie sieht übel zugerichtet aus und Andrew bringt
sie ins Krankenhaus.
Der
Vampir ergreift Robin an der Jacke und schleudert ihn gegen eines der Fenster.
Es splittert und die Rollläden fallen ab, sie fliegen nach draußen
und etwa 10 Meter in die Tiefe. Es ist dunkel und kein schädliches Sonnenlicht
drängt in den Raum. Robin kann sich gerade noch halten und zieht sich
selbst in den Raum zurück.
„Wozu bist du denn hergekommen, wenn du dich jetzt einfach so von mir
töten lässt? Ich dachte du wärst hier wegen dem Ring?“
Sein Vater zeigt ihm seine Hand. An einem der Finger steckt ein stabiler Goldring
mit einem kleinen eingefassten bläulichen Edelstein. „Komm und
hol ihn dir. Oder bist du genau so ein Weichei wie deine Mutter? Kannst du
es etwa auch nicht zu Ende bringen? Deine ganze Familie ist ein Haufen von
stinkenden, nutzlosen Versagern. Ich verehre denjenigen der deine Mutter getötet
hat, ich wünschte ich hätte es selber getan.“ Er erreicht
mit seinen Worten was er wollte. Er macht Robin wütend. Er beginnt zu
kochen. „Ja. Na also. Komm schon, jag mir deinen Pflock ins Herz. Vernichte
mich.“
Robin richtet sich auf und stürzt sich schreiend auf den Vampir. Er weiß
dass dies nicht sein Vater ist, es ist sein Mörder. Er schlägt ihm
seine faust so kräftig in den Körper, das es ihn fasst innerlich
zerfetzt. Dann stößt er ihn so kräftig, das er durch die wand
hinter seinem Rücken bis in das Nebenzimmer kracht. Ein Pärchen
schreckt in seinem Bett hoch. Sie versteckt sich bibbernd unter ihrer Decke,
während er auf Robin zustürmt.
„Was ist hier los? Ich warne sie, ich rufe jetzt die Polizei.“
Robin verpasst ihm einen Schlag der ihn über das Bett hinweg durch eine
geschlossene Tür bis in die Küche fliegen lässt. Kochend vor
Wut stößt er einen schweren Schrank zur Seite um sich platz zu
verschaffen. Sein Vater liegt stöhnend vor ihm am Boden.
„Man Junge. Was nimmst du für Zeug?“ fragt er überrascht.
„Du wolltest mich ja unbedingt wütend machen. das hast du nun davon.“
Kriechend weicht der Vampir zurück.
„Wenn du mich vernichtest, wirst du den Ring nie bekommen. Er wird mit
mir zu Staub zerfallen, solange ich ihn trage.“
„Was soll ich mit dem Ring?“
„Nur damit kannst du das Leben deiner großen Liebe retten.“
Robin spreizt die Finger und drückt sein Handgelenk nach hinten. Ein
Messer schießt aus seinem Ärmel und landet in seiner Handfläche.
Verzweifelt startet sein Vater eine weitere Attacke, doch Robin weicht ihm
aus und rammt ihm das Messer zwischen die Rippen. Die Frau beginnt hysterisch
zu schreien, als er zu ihr aufs Bett fällt. Robin zieht das Messer wieder
heraus und holt erneut aus, doch diesmal schlägt er ihm nur die Hand
ab. Die Frau fällt vor Schreck in Ohnmacht. Robin nimmt sich den Ring
von der abgeschlagenen Hand.
„Danke!“
Sein Vater hält sich keuchend den blutenden Stumpf. Als ihm Robin den
Rücken zukehrt, springt er noch einmal auf und greift ihn an. Robin wirbelt
herum und sein Vater weicht überrascht zurück. Als er an sich herunter
blickt, sieht er einen Holzpflock in seiner Brust stecken.
„Ich habe zu danken, mein Sohn“. Er zerfällt zu Staub.
Buffy
und Giles stehen im Eingangsbereich der Schule, direkt vor der Tür zur
Messe. Die zwei haben sich zurückgezogen um alleine zu sein.
„Wie stehen unsere Aktien?“ fragt Buffy.
„Ganz ehrlich? Sie sind im Keller. Ich habe keine Ahnung wie wir den
Helfer des First identifizieren sollen und selbst wenn es uns noch rechtzeitig
gelingen sollte, wie sollen wir das ganze rückgängig machen?“
„Ich dachte Willow arbeitet bereits daran?“
„Schon, aber sie ist noch nicht sehr weit gekommen. Wir sollten uns
mit dem unvermeidlichen abfinden Buffy. Wir sind gescheitert.“
„Nein sagen sie das nicht. Noch ist nichts verloren. Ich kann nicht
glauben dass sie schon aufgeben wollen. Wir sind doch noch hier oder? Noch
hat das Böse nicht gesiegt.“
„Tut mir leid, aber ich weiß wirklich nicht was wir noch tun könnten.
Ich will ganz sicher nicht aufgeben, aber welche Wahl haben wir denn? Die
Fakten sprechen gegen uns und ich frage mich wirklich ernsthaft ob du dir
dessen überhaupt Bewusst bist? Was willst du denn tun?“
„Ich werde tun was ich in so einer Situation immer mache. Ich werde
mir meine Waffen schnappen und auf Patrouille gehen, vielleicht ergibt sich
ja was.“
„Das ist alles?“
„Immer noch besser als hier rum zusitzen und auf den Tod zu warten.“
„Du hast Recht.“ Giles greift sich ein Schwert das neben ihm an
der Wand hängt.
„Was haben sie vor?“
„Ich werde dich begleiten. Andrew würde sagen – dies ist
ein schöner tag zum sterben.“
„Genauso gut wie jeder andere.“
Giles schlägt die Faust in die Luft.
„Quapla.“
„Ist das dämonisch?“ fragt Buffy.
„Ich glaube schon. Es steht in einem von Andrews Büchern und heißt
Erfolg.“
„Na dann, viel Quapla für uns beide.“
Die beiden gehen zur Eingangstür um das Gebäude zu verlassen. Plötzlich
ertönt hinter ihnen ein dumpfer Knall. Die Kellertür wurde aus den
Angeln gerissen und ein mit Feuerbedeckter Dämon steht vor ihnen.
„Eine schöne Patrouille.“ meint Giles sarkastisch.
„Nur ein bißchen kurz.“
Buffy stürmt auf den Dämon los und verpasst ihm einen Tritt. Unter
schmerzen weicht sie zurück. Ihr Schuh ist völlig weggebrannt und
ihr Fuß ist mit Brandblasen übersäht. Sie warnt Giles nicht
zu nah ran zu gehen.
„Der Typ ist echt heiß.“
„Keine Sorge, er ist nicht ganz mein Typ.“
„Wo ist der hergekommen?“
„Vermutlich aus dem Tunnel unten im Keller, der auch raus zum Friedhof
führt.“
Giles schlägt mit seinem Schwert zu. Er verpasst dem Dämon ein paar
Gute Treffer, doch sein Schwert hat sich bereits so sehr erwärmt das
seine Hand zu qualmen beginnt. Der Dämon verpasst ihm einen Schlag und
Giles landet mit schweren Verbrennungen in einer Ecke. Buffy greift erneut
an, wird aber von einer Feuerwand gestoppt.
Faith stürmt aus dem anderen Zimmer und verpasst dem Dämon ohne
zu zögern einen Schlag ins Gesicht.
„Verdammt.“ Sie hält sich ihren verkohlten Arm. Auch die
anderen kommen jetzt aus der Messe. Josefine rollt an ihnen vorbei zu den
Quartieren der anderen Mädchen. Sie ruft sie sofort alle nach draußen.
Während Dawn an der Tür stehen bleibt, steigt Kennedy ebenfalls
in den Kampf ein. Doch sie wird von Willow gestoppt.
„Nein nicht, du würdest nur so enden wie die anderen.“
„Machst du dir etwa Sorgen um mich?“ fragt Kennedy.
„Aber natürlich. Was soll die Frage. Ich will doch nicht das irgendjemand
verletzt wird.“
„Verstehe.“ meint Kennedy eingeschnappt.
„Nun tu doch was Will.“ fordert Buffy.
„Wir sollten etwas besorgen das wir nach ihm werfen können.“
schlägt eines der herbeigeeilten Mädchen vor.
„Ich wüsste nicht was. Es würde alles verglühen.“
„Geht zur Seite.“ befiehlt Willow. Alle machen Platz, als sie
sich vor dem Dämon aufbaut. Wie von einem unsichtbaren Wind verwirbelt,
fliegen ihre Haare durcheinander. Dann fegt ein Eisiger Blitzstrahl auf den
Dämon zu. Es entsteht eine Qualmwolke als er auf die Flammen trifft.
Niemand kann mehr etwas sehen, nicht einmal Willow selbst. Buffy befiehlt
den Jägerinnen zu lüften. Alle Türen und Fenster werden geöffnet.
Als sich der Rauch verzogen hat, steht der Dämon noch genauso da wie
vorher.
„Der Eisstrahl ist einfach verdampft.“ gibt Willow geknickt zu.
„Guter Versuch Will.“ wird sie von Buffy getröstet. „Weitere
Vorschläge?“
Plötzlich taucht Faith mit Hannah und Chao Ann auf der Treppe auf. Sie
setzen Feuerlöscher gegen ihn ein. Nachdem sie ihn völlig eingenebelt
haben, beginnen Buffy und Kennedy ihn mit weiteren Schlägen einzudecken.
Es zeigt jedoch nur wenig Wirkung. Doch dann hat Willow eine Idee, sie schnappt
sich Kennedy und rennt mit ihr an dem Dämon vorbei in den Keller. Sie
bittet Buffy ihn nur noch einen Augenblick aufzuhalten. Obwohl sie ihn nicht
besiegen können, schlagen die Jägerinnen immer wieder mit allem
was sie finden können auf den Dämon ein. Plötzlich blickt er
zu Dawn.
„Es sieht nicht gut aus, hilf mir.“ sagt er.
„Mit wem redet er?“ fragt Faith.
„Keine Ahnung, aber er hat es auf Dawn abgesehen.“ Buffy rennt
zu ihrer Schwester und zerrt sie in die Messe. „Du solltest lieber so
weit wie möglich von dem Kerl weg bleiben.“
Willow und Kennedy kehren zurück und sie haben eine Gasflasche dabei.
Kennedy rollt sie zu dem Dämon und Willow fordert alle auf in Deckung
zu gehen. Die Flasche explodiert und setzt etwas frei, das den Dämon
Schockgefriert.
„Was war das für Zeug?“ fragt Buffy.
„Es wäre zu kompliziert es zu erklären, aber so was Ähnliches
hat der Californische Gouverneur auch in Terminator 2 gegen den T1000 eingesetzt.“
„Cool.“ meint Buffy erleichtert. „Dann kann ich ja jetzt
das hier machen.“ Sie verpasst dem Dämon einen Tritt und er zersplittert
in Tausend kleine Teile, so als wäre er aus Eis.
„Und so was haben wir im Keller?“
„Man muß eben auf alles vorbereitet sein.“ meint Willow
lächelnd.
Humpelnd begibt sich Buffy zu Dawn um nach ihr zu sehen. Als ihr klar wird
das es ihrer kleinen Schwester gut geht, kehrt sie zu Willow zurück,
die inzwischen über dem schwer verletzten Giles kniet.
„Wie geht es ihm?“
„Er hat schwere Verbrennungen, aber er wird es überstehen. Buffy,
das war echt übel. Was hatte das zu bedeuten?“
„Dass wir noch nicht verloren sind!“ sagt Buffy selbstbewusst.
„Was meinst du damit?“
„Wenn das First bereits gewonnen hätte, wie Giles glaubt, hätte
es uns kaum diese Ablenkung auf den Hals gehetzt. Es sieht uns immer noch
als Bedrohung an. Und wenn selbst die Bösen noch an uns Glauben, warum
sollten wir dann zweifeln? Wir sind noch lange nicht am Ende, wir werden kämpfen,
egal was uns das Böse auch entgegen stellt und wir werden gewinnen. Weil
wir niemals aufgeben. Ihr werdet euch jetzt diese Bücher vornehmen und
werdet etwas finden mit dem ihr den Helfer aufhalten könnt.“
„Aber Giles…“
„Dann müsst ihr es eben ohne ihn schaffen. Ich weiß ihr könnt
es. Ich vertraue auf euch. So wir ihr mir vertrauen könnt. Ich werde
rauskriegen wer der Helfer des First ist, das schwöre ich!“
Von Buffys Entschlossenheit, ihrem Mut, Ehrgeiz und Enthusiasmus mitgerissen,
machen sich die anderen eifrigst an die arbeit. Sie haben nun ein Ziel und
sie haben endlich wieder eine Anführerin, die sich ihrer rolle Bewusst
ist und sie annimmt. Noch ist nicht sicher ob sie ihre alte Buffy wirklich
zurück haben, aber dieses Exemplar kommt ihr doch schon ziemlich nahe.
Zumindest schwingt sie schon wieder ihre berühmten reden!
Wütend blickt Dawn ihre große Schwester aus der Entfernung an.
Kennedy
folgt Willow zu ihrem Zimmer.
„Wir müssen reden.“
„Ich will aber nicht. Das ist alles noch zu frisch. Der Schmerz sitzt
zu tief, ich bin noch nicht wieder bereit mit dir zu reden. Es tut mir leid,
aber du hast mich sehr verletzt.“
„Willst du mir denn keine Chance geben das ganze aufzuklären?“
„Ich dachte das hättest du bereits getan. Was kann ich dafür
dass man dafür nackt sein muß? Hast du gesagt.“
„Es geht hier doch gar nicht um die Sache mit Moon. Es geht auch nicht
um mich. Es geht um Tara.“
„Lass gefälligst Tara da raus. Du kanntest sie nicht mal.“
„Darum geht es nicht. Du kanntest sie. Du hast sie geliebt. Aber ihr
habt euch nie getrennt. Sie wurde dir genommen. Und deshalb fällt es
dir auch so schwer sie loszulassen und dich neu zu binden. Aber du mußt
einsehen dass sie tot ist. Nur wenn du loslässt, kannst du dich einem
anderen Menschen öffnen.“
Kennedys Worte bringen Willow zum Weinen. Kennedy will ihre Freundin trösten,
aber Willow dreht sich weg. Kennedy ist enttäuscht, aber sie sieht ein
das Willow noch nicht wieder bereit ist. Sie verlässt das Zimmer wieder
und schließt die Tür. Dann bleibt sie davor stehen und lehnt sich
von Außen daran.
Plötzlich hört sie lautes Gerede in der Messe. Sie geht rüber
und sieht Andrew, der gerade hereingestürmt ist. Er redet mit Buffy,
Faith und Dawn, die sich noch immer um den verletzten Giles und ihre eigenen
Wunden kümmern.
Er berichtet ihnen aufgeregt von der Sache mit Rona. Buffy ist deswegen wütend
auf ihn. Geknickt gibt er ihr Recht. Sie sagt ihm dass sie mit Giles ohnehin
ins Krankenhaus müssen. Er soll sie begleiten und ihnen zeigen wo Rona
liegt. Sofort machen sie sich auf den weg. Beim rausgehen, begegnen sie Kennedy
und Buffy übergibt ihr solange das Kommando in der Schule.
„Wir sind bald zurück und jemand muß hier solange die Stellung
halten. Kannst du das?“ fragt Buffy und Kennedy nickt. „Willow
ist ja auch noch da, aber sie wird zu beschäftigt sein. Es liegt also
an dir die Truppe beisammen zu halten.“
Kaum ist Buffy mit Andrew, Faith und dem verletzten Giles zur Tür hinaus,
läuft Kennedy zu den anderen Jägerinnen in den Aufenthaltsraum.
Vi, Chao Ann, Caridad, Hannah und ein paar andere sitzen auf dem Sofa vor
dem Fernseher. Doch das Gerät ist nicht eingeschaltet, zu aufgebracht,
sind immer noch alle wegen der Sache mit dem Feuerdämon vorhin in der
Eingangshalle. Als Faith zu ihnen stürmt, blicken die anderen sie erwartungsvoll
an. Sie hoffen dass Kennedy Gute Nachrichten mitbringt, doch sie werden enttäuscht.
„Sie haben Rona erwischt.“ sagt Kennedy offen heraus.
„Wer hat sie erwischt?“ fragt Vi.
„Eine Gruppe von Vampiren. Andrew war gerade hier. Er sagte das sie
ihr in einem Lagerhaus eine Falle gestellt haben.“ Während Kennedy
noch weiter redet, ist sie bereits damit beschäftigt Waffen an die Mädchen
zu verteilen.
„Was sollen wir damit?“ fragt Vi ungläubig.
„Ich dachte das wüsstet ihr inzwischen?“
„Hat Buffy das angeordnet?“
„Buffy weiß nichts davon. Sie kümmert sich gar nicht um die
Sache. Sie hat noch nicht mal gefragt was Rona überhaupt da draußen
gemacht hat.“ Kennedys Tonfall klingt aufgebracht. Der reine Rachedurst
spricht aus ihr.
„Sicher war sie nur zu beschäftigt mit anderen Dingen. Mr. Giles
ist verletzt worden und wir müssen unbedingt rauskriegen wer der Helfer
des Urbösen ist.“ sagt Vi weiter.
„Gut, dann bleib eben hier und lies Bücher. Aber ich bin eine Vampirjägerin
und Vampirjägerinnen jagen Vampire. Ich will nichts weiter tun als meinen
Job. Buffy hat das inzwischen vielleicht vergessen. Womöglich ist sie
tatsächlich mit wichtigeren Dingen beschäftigt, aber ich nicht.
Als wer kommt mit mir?“ Die meisten der Mädchen schauen noch etwas
skeptisch, doch dann gesellt sich Hannah zu ihr. Danach auch Vanessa und Caridad.
Chao Ann zögert noch ein bißchen, ist dann aber auch dabei. Als
sie sich bereit erklärt, folgen auch alle anderen, bis auf wenige ausnahmen,
zumeist jüngere oder neue Jägerinnen und – Vi!
„Willst du etwa zu dem Lagerhaus fahren und Rache nehmen?“ fragt
sie. „Das ist kein besonders Guter Plan. Vielleicht sollten wir einen
von den anderen darüber informieren was wir vorhaben?“
„Nein, das bringt nichts. Wir müssen jetzt handeln. Rona war eine
von uns. Damit haben die anderen nichts zu tun, das ist nur eine Sache unter
uns Jägerinnen“.
„Was heißt war? Rona lebt doch noch, oder?“ fragt Vi besorgt.
„Gerade noch“, antwortet Kennedy. „Aber das ist nicht der
Punkt. Bist du dabei oder nicht?“
„Rona ist auch meine Freundin, wir haben viel zusammen erlebt. Aber
sie hat einen Fehler gemacht, wir sollten nicht denselben machen“.
„Stimmt, sie hat einen Fehler gemacht. Und der war alleine zu gehen.
Aber wir sind nicht alleine. Wir sind Jägerinnen, die Auserwählten.
Niemand hat das recht mit uns zu spielen und uns zu verletzen“. Kennedys
Stimme wird lauter.
„Sprichst du jetzt von Rona oder von dir?“ fragt Vi, der sehr
wohl bewusst ist was zwischen Kennedy und Willow abgelaufen ist und das es
Kennedy sauer aufgestoßen ist. Es kann gut sein das diese Angelegenheit
mit Willow Kennedys Urteilsvermögen beeinträchtigt.
„Okay, dann bleib eben hier bei deinem Schatzi Derek. Aber der Rest
von uns geht jetzt los und vernichtet die Kerle die Rona das angetan haben“.
Die anderen Mädchen stimmen Kennedy zu und bewaffnen sich. Schließlich
gibt sich auch Vi geschlagen und schnappt sich ein Schwert.
Es
ist schon spät als Paul dass Penthouse der Dusk Corp in Phoenix betritt.
Es ist das oberste Stockwerk des Bürogebäudes, von dem aus alle
Aktionen der Softwarefirma koordiniert werden. Sein Vater hatte die Firma
vor über 20 Jahren gegründet. Nachdem er starb hat Pauls Mutter
ein zweites Mal geheiratet. Hank Summers ist nicht nur ein begabter Manager,
er ist auch ein feiner Kerl. Paul kam immer gut mit ihm klar. Er weiß
schon länger von Hanks zwei Töchtern, die er lange nicht gesehen
hatte. Erst vor kurzem, ist die Familie wieder zusammen gekommen und so lernte
Paul auch seine Stiefschwester Dawn kennen. Sie ist ein bezauberndes junges
Mädchen. Wunderschön und gebildet. Für ihn war es Liebe auf
den ersten Blick. Seit er sie zum ersten Mal in einem Supermarkt in Ashfield
sah, kann er an nichts anderes mehr denken. Doch er fragt sich ernsthaft ob
sie ganz genauso denkt.
Er hat inzwischen alle Räume in dem Penthouse durchsucht, doch es ist
niemand da. Die Stille stört ihn sehr. Seit dem Angriff eines durchgeknallten
Vampirpärchens, in eben diesen Räumlichkeiten, weiß er wie
gefährlich das Leben ist. Seither ist es ihm lieber wenn jemand vertrautes
in der nähe ist. Bis vor kurzem, wohnte in der zweiten Wohnung in diesem
Penthouse noch der junge Bauarbeiter Xander Harris mit seiner Tochter. Er
ist ein enger Freund von Hanks Töchtern und Mr. Summers hat ihn wohl
aus diesem Grunde eingestellt. Und das ganz ohne Paul dabei mit einzubeziehen.
Die Firma gehörte seinem Vater und nun hat eigentlich immer noch er hier
das sagen. Inzwischen ist Harris nach Ashfield umgezogen, wo er eine kleinere
Filiale leiten soll, die gerade erst gebaut wird. Wieder so ein Projekt, von
dem Paul weder wusste noch seine Zustimmung gab.
Per Knopfdruck auf die Fernbedienung, fährt ein Plasmabildschirm von
der Decke und Paul schaltet die Börsenberichte ein. Man sollte stets
wissen wie die eigenen Aktien stehen. Ein weiterer Knopfdruck schaltet den
Kamin an und danach ist die Stereoanlage dran. Sanfte Töne von Avril
Lavigne ertönen. Paul ist großer Fan der Kanadischen Sängerin
und war mit Dawn sogar schon auf einem Konzert. Plötzlich wird er von
einem leisen stöhnen gestört. Ängstlich erhebt er sich von
seinem Sessel, eine Weile passiert gar nichts, nur das Stöhnen ist noch
da. Vorsichtig geht er ums Sofa herum und auf einmal sieht er sie da liegen.
Es ist Tori, seine Mutter. Er hebt ihren Kopf hoch und sofort steigt ihm ein
beißender Alkoholgeruch in die Nase. Neben ihr liegen zwei leere Pullen
Jack Daniels. Völlig verwirrt, versucht Paul seiner Mutter aufzuhelfen,
doch sie ist total benebelt. Er versucht mit ihr zu reden, aber sie scheint
ihn nicht einmal wahr zu nehmen. Sofort greift Paul zu seinem Handy und verständigt
den Notarzt.
„Keine Sorge Mum, das kriegen wir schon wieder hin.“ Besorgt fragt
er sich was überhaupt hier geschehen ist. Eigentlich trinkt seine Mutter
so gut wie nie Alkohol.
Es
ist schon fast Morgen, als Kennedy und 10 weitere Jägerinnen in dem Lagerhaus
ankommen. Mehr hatten in dem Van nicht platz.
„Wollen wir nicht warten bis es hell wird?“ fragt Vi. Gar kein
so schlechter Plan. So kann ihnen keiner entkommen, und wenn sie es doch versuchen
sollten, erledigt die Sonne die ganze arbeit für die Jägerinnen.
Vi hält das für klug. Doch das ist im Augenblick nicht gerade die
Stärke ihrer Anführerin Kennedy. Sie will es sofort erledigen.
„Wir machen es jetzt.“ Entschlossen blickt sie in die Runde. Die
anderen scheinen auf Jedenfall dabei zu sein. Sie wollen machen was Kennedy
ihnen sagt. Als sie ihr strafender Blick erfasst, nickt auch Vi zustimmend.
„Okay, Chao Ann übernimmt das Kommando der rechten Flanke. Caridad,
Natasha, Marlen, Sonja und Tammy folgen ihr. Ihr kommt durch die Tür
an der Seite. Vi, Donna, Penelope, Vanessa und Hannah kommen mit mir. Wir
gehen durch das große Tor auf der Vorderseite. Alle machen sich bereit
und halten ihre Waffen fest in Händen. Kennedy wirft einen letzten Blick
auf ihre Truppen, erst jetzt kommen ihr Zweifel ob sie wirklich das richtige
tut, doch dann schiebt sie diese einfach wieder bei Seite.
„Für Rona!“ schreit sie und tritt die Tür ein. Schreiend
stürmen die anderen hinter ihr her. Sofort beginnt ein wahres Gemetzel.
Die Vampire die gerade noch freudig um einen alten Tisch herum gefeiert haben,
springen plötzlich wie aufgeschreckte Hühner umher. Mindestens drei
von ihnen werden von Jägerinnen zu Staub verwandelt, besonders die Hitzköpfige
Hannah stürmt wild drauf los. Vi ist kaum in der Lage sie zu bändigen.
Auf dem Tisch liegen noch die Körper von zwei Armen Seelen, deren Blut
den Vampiren als Partydrink für diesen Anlass diente. Vermutlich sind
die zwei längst tot. Bis auf einige Ausnahmen, darunter ein großer
Vampir mit einer FBI Jacke, genau wie Andrew es beschrieben hatte, fliehen
die Vampire nach rechts, zum zweiten Ausgang. Doch dort werden sie bereits
von Chao Ann und Co erwartet. Binnen weniger Sekunden zerfallen gleich vier
von ihnen zu Staub. Der Rest kehrt zu ihrem furchtlosen Anführer zurück.
„Verdammt. Wer seid ihr?“ fragt der Vampir mit der FBI Jacke.
„Wir sind Freundinnen von der Jägerin die ihr töten wolltet.
Und wir sind gekommen um euch zu vernichten.“ Erklärt ihm Kennedy
wutentbrannt. Obwohl die bereits stark dezimierten Vampire immer noch in der
überzahl sind, werden sie von Kennedy und den anderen eingekreist. Der
Anführer fixiert dabei ständig Kennedy mit seinem eiskalten Blick.
Sie weiß, wenn es wieder losgeht wird er sich sofort auf sie stürzen.
Als ihr Anführer wird er am stärksten sein. Und gerade deshalb hofft
Kennedy auch dass er sich mit ihr messen wird.
„Keine Gnade.“ sagt Kennedy.
„Für Rona.“ fügt Hannah hinzu. Und dann geht es los.
Während die meisten an ihre Ausbildung denken und überlegt vorgehen,
stürmen einige nur planlos drauf los. Vi achtet besonders auf Hannah,
sie ist die jüngste von den Jägerinnen die mitgekommen sind. Sie
kämpft gut, aber ihre Attacken sind noch viel zu unbedacht. Überrascht
ist sie besonders von Vanessa. Im Gegensatz zu den anderen, die Buffy von
ihrer Reise mitgebracht hat, ist Vanessa mit 17 schon etwas älter. Aber
trotzdem noch neu in der Schule. Buffy muß ihr trotzdem einiges beigebracht
haben, denn die Jägerin kämpft noch mit am besten und vor allem
gerissensten von allen. Während des blutigen Gefechtes, ist es aber vor
allem Kennedy, die alles gibt. Die Jägerinnen verzeichnen keine Verluste
und nur wenige leicht Verletzte. Die Anzahl der Vampire hingegen, ist nach
nur knapp 5 Minuten Kampf auf vier geschrumpft. Kennedy hat es erneut mit
dem Anführer zu tun, sie hat ihn fast erledigt, als er ihr noch einmal
entkommen kann, indem er sie mit einem großen Metallfass das er nach
ihr wirft niederschlägt. Sofort nimmt sie die Verfolgung auf. Als Vi
beobachtet, das ihr Hannah folgt, beschließt Vi ihnen ebenfalls nachzulaufen.
Mit den restlichen drei Vampiren, kommen Chao Ann und Co schon alleine klar,
denkt sie. Der Vampir ist in den hinteren Teil des Gebäudes geflohen.
Hier gibt es viel Raum um sich zu verstecken. Vi vermindert ihr Tempo. Wenn
sie hier weiter läuft, könnte sie in einen Hinterhalt geraten. Einige
Meter weiter schreckt sie kurz zusammen, fast hätte Kennedy sie mit ihrem
Schwert erwischt. Vi konnte gerade noch ausweichen.
„Pass doch auf.“ schimpft sie.
„Er muß hier irgendwo sein. Ich kriege ihn schon und dann wird
er bezahlen für das was er mir – äh Rona angetan hat.“
sagt Kennedy immer noch wütend.
„Du hast ihn also noch nicht erwischt?“ fragt Vi besorgt. Kennedy
schüttelt den Kopf. „Wo ist dann Hannah? Ist sie nicht an dir vorbeigekommen?“
fragt Vi weiter. Kennedy will ihr gerade antworten, als jemand aus einer dunklen
Ecke direkt vor ihre Füße springt.
„Hey, ich hab den Kerl erl…“
Ohne zu zögern, schlägt Kennedy sofort mit ihrem Schwert zu. Sie
Verletzt ich Opfer schwer am Hals. Doch es zerfällt nicht zu Staub. Entsetzt,
fällt Kennedy auf die Knie. Tränen rinnen über ihre Wangen,
als sie die blutende und röchelnde Hannah in Armen hält. Sie war
sosehr von ihren Gefühlen geblendet, das sie einfach wild drauf losgegangen
ist, ohne lange darüber nachzudenken wer ihr vors Schwert rennt. Sie
wollte Blut sehen. Nun hat sie Blut an ihren Händen. Doch es ist nicht
ganz so wie sie es sich erhofft hatte. Sie hat einen unschuldigen erwischt.
Eine von ihnen. Eine Jägerin die unbedacht drauf losging, ganz genau
wie sie selbst auch. Vi behält die Nerven und schubst die wimmernde Kennedy
zur Seite. Sie bindet einen Ärmel ihres Hemdes um Hannahs Wunde. Ein
paar von den anderen Jägerinnen kommen dazu. Sie haben alle Vampire erledigt.
Vi sagt ihnen das sie sofort einen Notarzt rufen sollen.
„Das hab ich nicht gewollt.“ jammert Kennedy unter Tränen.
„Dafür ist es jetzt zu spät.“ weist sie Vi zurecht.
„Du hast das Kommando an dich gerissen und uns alle mit reingezogen.
Es war deine Entscheidung, jetzt lebe mit den Konsequenzen.“
Robin
trifft sich mit Samir auf der Toilette eines kleinen Hotels. Nachdem Samir
alle Klos überprüft hat, dreht er an den Waschbecken das Wasser
auf. Nun ist er sicher dass sie nicht belauscht werden können.
„Haben sie den Ring?“ fragt er Robin. Er nickt. Doch sein Blick
ist streng. Samir weiß dass der Sohn einer ehemaligen Jägerin nicht
mit dem Job einverstanden war. Aber er braucht etwas das er nur von Samir
oder seinen Freunden bekommen kann.
„Ist alles reibungslos verlaufen?“
„Wie mans nimmt. Zumindest ist alles so gelaufen wie sie es geplant
hatten. Kann ich jetzt die Ware sehen?“ fragt Robin skeptisch.
„Zuerst den Ring.“ bittet Samir. Robin nimmt ihn kurz aus seiner
Tasche und Samirs Augen beginnen zu funkeln. Er lächelt. Freudig will
er das gute Stück berühren, aber Robin steckt ihn wieder weg. Samir
ist verärgert.
„Geben sie ihn mir.“
„Sie haben mir noch gar nicht gesagt was sie damit vorhaben.“
„Das geht sie nichts an Mr. Wood. Sie sind nur eine Marionette. Ein
Bauer auf unserem Schachbrett. Sie sind ein Befehlsempfänger. Sie sind
süchtig nach einer Droge die wir ihnen beschaffen. Sie haben zu tun was
wir sagen.“
„Und wer sind sie? Vielleicht das Pferd?“
„Nun zieren sie sich doch nicht so. Wir wissen beide dass sie keine
andere Wahl haben. Geben sie mir schon den Ring dann ist der Auftrag für
sie erledigt und wir können alle nach Hause gehen. Na, wie gefällt
ihnen das?“ Samir zieht zusätzlich ein Messer aus seiner Tasche
und fummelt damit vor Robin herum. „Geben sie mir endlich den verdammten
Ring.“ Als sich Robin weiter weigert, geht Samir mit dem Messer auf
ihn los. Robin hält den Arm des Angreifers fest und schleudert ihn gegen
eine der Klotüren. Samir landet auf dem Rand der Toilette. Robin kommt
dazu und es beginnt eine Rangelei der beiden. Dabei passiert es. Samir bekommt
versehentlich sein eigenes Messer zwischen die Rippen. Er stirbt noch direkt
hier auf dem Klo. Zunächst ist Robin noch verwirrt deswegen, doch dann
fasst er sich sofort wieder und nimmt sich etwas von dem Klopapier. Damit
wischt er die Fingerabdrücke von der Tatwaffe und spült es dann
runter. Bevor er den Tatort verlässt, greift er noch in Samirs Jackentasche
und nimmt die Tüte mit den bunten Pillen raus.
Ungeduldig
geht Paul im Flur des Krankenhauses auf und ab. Er macht sich große
Sorgen um den Gesundheitszustand seiner Mutter. Hank taucht auf und nimmt
ihn freundschaftlich in den Arm.
„Ich bin so schnell gekommen wie ich konnte. Wie geht es ihr?“
„Nicht sehr gut. Der Arzt sagt sie hat eine Alkoholvergiftung. Sie haben
ihr den Magen ausgepumpt. Sie wird es überstehen, aber die Ärzte
wollen sie noch eine Weile hier behalten. Sie sagen sie hätte Gedächtnisverlust
und kann sich nicht mehr daran erinnern was geschehen ist. Sie sagten auch
ich solle die ganze Wohnung nach versteckten Alkoholflaschen absuchen. Ich
verstehe das alles nicht. Sie trinkt doch sonst keinen Alkohol. Die Ärzte
tun so als sei sie süchtig, aber das ist sie nicht. Meine Mutter ist
doch keine Alkoholikerin. Das kann nicht sein. Irgendetwas muß vorgefallen
sein. Jemand hat ihr das angetan.“
„Tut mir leid Junge, aber es wird Zeit dir die Wahrheit zu sagen.“
gibt Hank geknickt zu. „Sie ist schon seit längerem Alkoholabhängig.
Ich habe ihr versprochen dir nichts davon zu erzählen. Sie hat mir hoch
und heilig versichert dass sie damit aufhören wird. Ich dachte wirklich
sie hätte es in den Griff bekommen. Sie war seit Monaten clean. Und jetzt
dieser Rückfall.“
Paul macht ein paar Schritte von Hank weg.
„Nein das stimmt nicht, du lügst. Das hätte ich doch bemerkt.“
„Natürlich glaubst du das, das ist typisch und völlig normal.
Als das vor ein paar Jahren mit ihr anfing haben die Ärzte mir davon
erzählt. Als Verwandter will man es einfach nicht wahr haben, man verdrängt
einfach die Tatsachen.“
„Ich verdränge gar nichts. Es ist einfach nicht passiert. Sie ist
nicht Alkoholabhängig und war es auch niemals gewesen.“ wütend
rennt Paul aus dem Gebäude.
Als sich Hank herum dreht, stehen plötzlich Buffy, Faith und Dawn neben
ihm. Völlig überrascht, blickt er die drei an.
„Wa was tut ihr denn hier?“ fragt er nervös.
„Es gab einen kleinen Zwischenfall in der Schule. Jemand wollte ein
kleines Feuerwerk veranstalten, aber wir haben es schnell in den Griff bekommen.“
sagt Buffy.
„Scheint als wäre das Ablenkungsmanöver der Bösen komplett
in die Hose gegangen!“ meint Dawn und funkelt Hank dabei böse an.
„Nur ein paar leichte Verletzungen. Wir haben Giles hergebracht. Und
was ist mit dir? Alles in Ordnung?“ fragt Buffy besorgt. Hank hört
ihr zunächst gar nicht zu. Er macht sich Sorgen, wie Dawn wohl auf seinen
Patzer reagieren wird, sobald die beiden alleine sind.
„Es ist meine Frau. Sie hat nur was äh Falsches gegessen. Das wird
schon wieder.“ lügt er. Und falls Buffy die Wahrheit erfahren sollte,
wird er ihr sagen dass er Tori lediglich schützen und ihr Problem nicht
öffentlich machen wollte. Eine völlig vernünftige Reaktion
wie er findet.
„Oh, das tut mir leid. Bestell ihr die besten Genesungswünsche
von mir. Sie ist wirklich eine nette Frau.“ Buffy und die anderen verabschieden
sich und lassen Hank wieder alleine. Dabei dreht sich Dawn noch einmal zu
Hank um und wirft ihm mit ihren rotglühenden Augen einen bösen Blick
zu, ohne dass die anderen etwas davon mitbekommen.
Buffy, Faith und Dawn gehen zurück zu Giles Zimmer, um ihn mit zurück
zur Schule zu nehmen. Plötzlich öffnet sich eine der Klapptüren
und eine Krankenliege wird hereingeschoben. Mehrere Ärzte und Schwestern
laufen mit der Liege mit. Einer der Ärzte gibt seinen Kollegen Anweisungen.
Plötzlich erkennt Buffy, Vi, Caridad und Vanessa hinter der Schwingtür,
durch die gerade die Ärzte kamen. Aufgebracht läuft sie zu ihnen
hin.
„Was macht ihr hier? Habe ich nicht gesagt ihr sollt in der Schule bleiben?
Wo ist Kennedy?“ schimpft Buffy.
„Kennedy ist mit den anderen zur Schule zurückgefahren. Wir hatten
Schwierigkeiten sie zu beruhigen.“
„Beruhigen? Wieso? Was ist denn passiert?“ fragt Buffy bestimmend.
Vi erzählt ihr die ganze Geschichte, wie sie losgezogen sind um sich
für die Verletzung von Rona zu rächen. Und wie Kennedy versehentlich
fast Hannah geköpft hätte. Sie sagt ihr auch das sie es war die
sich auf der Liege befand. Die Ärzte wissen nicht ob sie durchkommt.
Buffy wird wütend. Sie sagt Kennedy etwas erleben kann, wenn sie zurückkommt.
Sie sagt dass es ihr ganz egal ist, wie sehr Kennedy leidet. Buffy wird ihr
die Standpauke ihres Lebens verpassen. Sie sagt den drei Jägerinnen dass
sie mit ihr und den anderen zurückfahren sollen. Andrew bleibt solange
bei Rona. Sie wird ihm sagen dass er auch ein Auge auf Hannah haben soll.
Die anderen gehen schon zum Wagen.
Als Buffy vor der Tür zu Ronas Zimmer steht, kommt plötzlich Xander
hereingestürmt.
„Ich hab es gerade von Willow erfahren. Alles klar bei euch?“
„Außer das dieses Doofe Krankenhaus langsam zu unserem zweiten
zuhause wird. Ich hasse Krankenhäuser. Und ich hasse es das wir ständig
verlieren. Fast täglich haben wir mit schlimmen Verletzungen zu kämpfen.
Und dann kommen auch noch die Dämonen dazu die sie uns zufügen.
Ich hab es einfach satt das die ständig gewinnen.“ Sie beginnt
zu Weinen und Xander nimmt sie liebevoll in den Arm.
„Alles wird gut, du wirst es sehen.“ sagt er tröstend.
„Wenn es nach Giles geht, wird es das nicht. Er denkt dass wir bereits
verloren haben und so langsam glaube ich das auch.“
„Das stimmt nicht. Glaub doch nicht alles was dir so ein verkappter
alter Engländer sagt. Was weiß der denn schon? Der kennt sich doch
nur mit Tee und dem ganzen Zeug was es da in England gibt aus.“
„Tee? Mehr fällt dir zu England nicht ein?“
„Na ja, wenn ich darüber nachdenke, fällt mir noch die Towerbridge
ein, rote Doppeldeckerbusse, schwarze Taxis, die Kronjuwelen, James Bond und
nackte Frauen.“
„Bei England denkst du an nackte Frauen?“
„Ich denke eigentlich immer an nackte Frauen.“ gibt Xander zu.
Die beiden lachen, nicht sehr ausschweifend, aber immerhin.
„Was ist wenn er doch Recht hat? Ich weiß einfach nicht mehr weiter.“
meint Buffy geknickt. Xander nimmt ihren Kopf und blickt ihr tief in die Augen.
„Wir schaffen das. Versprochen.“ Buffy schaut ihn traurig an,
dann beginnt sie ihn zu küssen. Zunächst nur zögerlich, dann
stärker. Es ist tröstend und genau das was sie im Augenblick braucht.
Zuneigung und Liebe.
Nächstes Mal bei Buffy:
Teil 12: Der Käfig – (Cage)
Es
gab eine Episode in der wurde gar nicht geredet, es gab eine in der wurde
gesungen. Nun will ich es mit einer Folge versuchen, in der fast nur geredet
wird. Die Scoobies sind diesmal zu einem Großteil der Story in einem
Käfig gefangen, aus dem sie nicht heraus kommen. Sie können die
ganze Zeit über nichts anderes tun als dem Tod entgegenzusehen und sich
zu - Unterhalten.
Die Folge wird deshalb auch etwas kürzer als sonst. Es passiert nichts
Großartig Dramatisches. Kein Kampf oder ähnliches. Das klingt vielleicht
nicht so toll, aber manchmal muß man eben ein Risiko eingehen, so wie
es Joss tat, als er die Darsteller 30 Minuten lang schweigen lies!
Aber für alle Freunde der Action, kann ich versprechen dass zumindest
das Ende noch etwas Dramatik verspricht. Und trotz allem denke ich das Episode
12 mit eine der besten meiner virtuellen achten Staffel werden könnte.
Denn haben wir die Serie nicht gerade wegen ihrer Gefühlvollen Dialoge
geliebt? Den Emotionalen Bindungen zwischen den Charakteren? Und zu Guter
letzt wegen den Humorvollen Kommentaren?