Titel

Gummi -meine schönste Bekleidung



Schon sehr frühzeitig bin ich durch einen komischen Zufall mit Gummi in Berührung gekommen.  Im Alter von sechs Jahren, ich ging schon zur Schule, fing ich plötzlich an am Daumen zu lutschen.  Meiner Mutter, die mich sehr umsorgte und liebevoll aufzog, blieb dies nicht verborgen, und sie machte mir klar, daß das Lutschen am Finger sehr ungesund und schädlich sei.  Um nun nicht noch einmal auf den Gedanken zu kommen, am Finger zu lutschen, mußte ich von Stund' an immer einen Gummischnuller nehmen.  Und um ihn mir recht schmackhaft zu machen, bekam ich auch noch die Babyflasche zu trinken. - Ich muß sagen, ich habe mich sehr schnell an den Schnuller und an die Flasche gewöhnt und mochte beides bald nicht mehr missen. Selbst heute nehme ich noch sehr oft den Schnuller und schlafe auch nachts herrlich damit.

Nun ist es damals durch das viele Milchtrinken - ich hatte noch vor dem Einschlafen im Bett meine Flasche bekommen - mal passiert, daß ich nachts das Bett näßte.  Ich wurde zu Hause sehr verwöhnt und meine Mutter war so rührend um mein Wohl und sicher jetzt auch um ihre Bettwäsche besorgt, daß ich gleich am nächsten Tag eine große Gummiunterlage ins Bett bekam und zur doppelten Sicherheit auch noch eine Gummihose anziehen mußte.

Jetzt kam ich zum erstenmal mit Gummi in Berührung.  Ich entsinne mich noch genau an das Gefühl, als ich so in meinem Bett auf dem Gummituch lag. Das darübergelegte kleine Leinentuch war sowieso gleich verrutscht und meine Mutter ließ es am folgenden Tag ganz weg, und wie ich noch zusätzlich die Gummihose auf dem Körper spürte - ich empfand es herrlich und angenehm.  Ich wollte nun nie mehr ohne diese Gummiutensilien sein und sorgte dafür, daß ich auch immer die Gummisachen nehmen mußte, indem ich absichtlich in größeren Abständen immer wieder mal naß machte.

Ich bin seitdem nie mehr ohne meine Gummisachen gewesen. Auch als ich schon größer war und in den Ferien zu Verwandten fuhr, mußte ich immer meine Gummiunterlage und Gummihosen mitnehmen.  Ich durfte auch als großer Junge selbst tagsüber nicht ohne Gummihose und Schnuller sein.

Später, als ich meinen ersten Verdienst nach Hause brachte, kaufte ich mir weitere Gummisachen wie Regenmantel und Gummischürze.  Aus diesem glattem Gummi ließ ich mir Gummihosen in allen Größen und Längen nähen, denn so eine schöne Fertigung im Klebeverfahren kannte man damals noch nicht.

Heute trage ich ständig Gummiunterwäsche und sooft ich kann in aller Öffentlichkeit auch Gummioberbekleidung. Ich lasse mich gern darin sehen. Leider ist meine Frau nicht so ganz dafür, und ich kann die Oberbekleidung nur dann tragen, wenn ich allein spazierengehe oder wenn ich mal allein zu Hause bin. - Meine Gummihosen und meine Gummiunterlage über dem Bettuch kann ich zum Glück ständig tragen bzw. nehmen, und meine Frau hat dagegen nichts einzuwenden. Darüber bin ich schon froh.  Sogar mein erst kürzlich erworbenes langes Gumminachthemd darf ich tragen und ich muß sagen, ich empfinde darin immer wieder von neuem das schönste Wohlbefinden. Gummi hält jung!

So bin ich zu Gummi gekommen.  Schreiben auch Sie, wie Sie dazu kamen. Es ist doch schön, nun durch dieses Magazin einmal voneinander zu hören. 

Karl B., Hamburg