mal sehn, wie viel oder wenig von in mir es heraus schafft.
Rückenschmerzen. Sitzen an den Tasten etwas beschwerlich.
Gestern. Herrlicher Sonnenschein. hatte mich so gefreut aufs Ausschlafen am ersten Ferientag ..... dann Wecker um 5 Uhr - Andy fuhr zum Judoturnier. knapp 5 Stunden Schlaf sind schon bissl wenig, wenn ich kein Polster habe - soviel zur körperlichen Verfassung.
Mitstreiter. am Freitag hatten mein Zimmerkollege und ich grad festgestellt, dass wir beide bei dem Lauf sein werden - er als Streckenposten, da seine Freundin wohl im Club Osttirol mitmischt. witzig.
Noch zur Vorrede - vorm Hinfahren musste ich noch Tanken ... urarg ! Bei der zweiten Tankstelle klappte es dann sehr schnell. Hatte auch nicht mehr massig viel Zeit. Für nen Vorstartzustand dann doch recht manierlich gefahren.
Aufm Parkplatz schon weitere Bekannte getroffen. Doch erst kam ein kleiner Spaziergang dran - Startnummer abholen. erstes Erstauen über die Wärme. z.G. hatte ich doch die kurze Hose eingepackt. Startnummer 36 - ne schöne Zahl.
warm... Wieder zum Auto, umgezogen und erst mal ein längerer Plausch. ein Ründchen warmgelaufen. na gut - mit Wind wars wenigstens nicht heiss. dafür spürte ich jeden Muskel an den Beinen. ich wollte gleich nen Hügellauf von gut 10km hinlegen ? ins Bett legen wäre wohl angebrachter .... also - war noch total daneben. Gymnastik half dann schon etwas. irgendwie wurden auch die Beine etwas lockerer.
Start unspektakulär. lieber weiter hinten. ruhig angehen. am Anfang gabs eine Runde von gut einem Kilometer - an einer Kurve konnte man schön die Läufer vor und hinter einem sehen. war schon etwas erstaunt, mich fast ganz hinten wiederzufinden. na gut - dann durftes also bissl schneller werden. irgendwie kam ich in Tritt. dann kam das Kopfsteinplaster. für ziemlich viele Meter. und irgendwann .... waren wir
zu dritt. noch eine Frau und ein etwas jüngerer Mann. der schnaufte ganz schön. ich dachte, er wirds wohl nicht lange mit aushalten. bei der Frau blieb ich nach den vielen Überholungen hängen. sie lief dann nicht langsamer als ich. hatte meinen Platz im Rennen gefunden. irgendwie merkte ich bald, dass sie ziemlich ehrgeizig drauf war. blieb also erst mal hinter ihr.
eigentlich sollte der Lauf ja nur Ersatz für mein fehlendes Tempotraining sein. unter der Woche geht da nix. warum nicht auch mal wieder bei kürzeren Läufen mitlaufen. noch dazu in so schöner, bekannter Gegend.
aufwärts. es ging natürlich aufwärts. der Hügel ist zwar nicht hoch, aber sie habens geschafft, einen Kurs zu finden, wos schön lang son bisschen aufwärts geht. irgendwann musste ich bemerken, dass ich ja doch nicht bei einem lockeren Lauf im Wald unterwegs bin - also ruhig auch Atmung umstellen. um mich rum keuchten sie eh schon viel mehr, als ich. dumm halt nur - ich kannte die Strecke nicht; hatte kein Gefühl, wie weit es noch bis ganz oben war. plötzlich begriff ich, dass Bergläufe einer ganz besonderen Taktik bedurften. ich erinnerte mich, dass ich mich ja abwärts immer ganz gut erhole. warum also nicht bis zum "Gipfel" wirklich fertig machen ? so legte ich dann bissl zu. meine Begleiter blieben dabei. der junge Mann schien doch nicht so schlecht drauf zu sein und schaffte es noch, immer mal irgendwelche Zeichen zu geben. watn nu los ? egal. der Mund wurde trocken. eigentlich dachte ich, die 10km können sich auch ohne trinken ausgehn. es war aber doch mit den 20° und der Sonne zu gut gemeint. am Verpflegungspunkt standen mein Kollege mit Freundin - ich sehnte einen Schluck herbei. doch danach solltes ja abwärts gehen - musste mich also doch ein bisschen fertig machen.
abseits des Weges irgendwo, als es von den Wegen zwischen den Weingärten in den Wald ging - plötzlich ganz viele Leberblümchen und auch Bärlauch. Momente, in denen der Lauf ganz vergessen war.
endlich Trinken. leider kein Wasser, sondern eine klebrige süsse Flüssigkeit. macht nix. profihaft den Becher geschnappt und weitergelaufen. die andren beiden laufen wohl ehr nicht Marathon.
bergab. dann gings abwärts. und wie ! ein breiter Weg. kein Asphalt, auch Steine, Löcher. in Sichtweite noch zwei Frauen. wir erst zu zweit. ich dachte, die andere Frau wäre abgehängt. später arbeitete sich noch wer heran und schnaufte fürchterlich. aber ich musste zu sehr auf den Weg aufpassen. mir wars egal, wer da hinter mir lief. ich liess mich in Wahnsinnstempo hinunterfallen. komischerweise näherte ich mich denen vor mir kein bisschen. aber egal. höchste Konzentration war gefordert. bei sonem Tempo reicht die kleinste Unaufmerksamkeit und schon bist umgeknickt oder Schlimmeres. das bergan Hinaufkämpfen, die Atemnot waren total vergessen. es ging abwärts.
vorm Ziel dann schon der lange gerade Weg in Richtung Ziel. da bemerkte ich, dass unser dritter Mann doch wieder die andre Frau war. man, die kämpfte.
wenns nach abwärts wieder gerade geht, spürt man die Anstrengung. aber es war noch ein ganzes Stück. genauer lässt sich das nicht sagen - Kilometermarkierungen gabs nicht. vom Streckenplan war mir dieses Stück noch in Erinnerung. ganz kurz keimte in mir die Hoffnung, wir wären schon eine Ecke weiter. mein Begleiter klärte mich auf. nun gut. jetzt fingen die Augen an mitzulaufen. Wo war der kleine Parkplatz ? von dort aus wars wirklich nur ein Katzensprung bis zum Ziel. ah ja, wir waren ja ein Stück dieses Weges am Anfang entgegengelaufen. da gab es einen Friedhof. wo ist der Friedhof ? der Frau hatte sich ein Bekannter angeschlossen. er begleitete sie. ich sah keinen Friedhof - nur Lichtermasten eines Sportplatztes. es ging also noch ein ganzes Stück: 'lass sie laufen. wozu so fertig machen ?' mein Begleiter blieb bei mir, die andren beiden setzten sich etwas ab. obwohl ich wusste, dass die Frau eigentlich nicht mehr viel Körner hatte. das spürt man ja, wenn man lang nebeneinander läuft. ah sieh an - da war schon der Friedhof. ich fragte mich, wann, ob ich nicht doch mal an die Reserven gehn sollte. Antwort positiv. Atmung umgestellt und Tempo angezogen. wie leicht das geht. wir zwei näherten uns meiner 'Rivalin' stetig. ich spürte, wie er sich freute. 'lässig' zogen wir vorbei. dann kam endlich die ersehnte Kurve - wieder Pflastersteinstrasse. und wieder leicht aufwärts. hier mischte sich mein Begleiter im passenden Moment ein: 'nicht nachlassen' ja, hatte er richtig bemerkt. irgenwie wollte ich mir grad wieder sagen: 'genug gekämpft'. aber bis zum Ziel wars wirklich nur ein Katzensprung - eine Einfahrt hinauf. wies sich gehört für nen Berglauf.
Im Ziel ziemlich schnell ausgeschnauft und erst mal paar Worte mit meinem Begleiter gewechselt. der war bei dem ganz kurzen Lauf vorher mitgelaufen - ne Meile - und wollte sich nur bissl auslaufen. mein Laufstil hat ihm wohl gefallen und so hat er sich bei mir drangehängt. oder ist vor mir her gehüpft, hat mir auch mal den Weg frei gemacht. irgendwie wars witzig. so spontan, zufällig, unverbindlich. ich hatte ja unterwegs schon irgendwann bemerkt, dass er nicht sein Rennen, sondern meins lief. halt einfach so. aber keinen Moment als störend empfunden. unaufdringlich. unverbindlich halt.
fühlte mich natürlich gut, dass ich das 'Duell' gewonnen hatte. gleich nach dem Ziel gratulierten wir uns. in der AK Wertung sollte es keine Rolle spielen - sie war jünger als ich. am Gasthof Erstversorgung - trinken. erkundigt, wann die Siegerehrung stattfindet und in Richtung Auto getrollt. noch ein Plausch mit den Veitsch-Kennern. andere Läufer auf dem Weg ins Ziel anfeuern. mir kam es schon so lang her, dass ich durchs Ziel lief. dann lud die kurze Einlaufrunde mich zum Auslaufen ein. es war ja genug Zeit bis zur Siegerehrung. gut 20 Minuten noch gelaufen - die 10,... km waren ja nicht wirklich viel.
heute beim Lesen vom B-HM musst ich schon grinsen - welch andre Infrastruktur war das gestern: ein kleiner Parkplatz neben einem Feld, Spaziergänge auf sonniger Pflasterstrasse neben Weinbergen, am Klo im Gasthaus vorm Start keine Wartezeit ..... liesse sich beliebig weiterführen.
Siegerehrung im grossen Gasthauszimmer. auf einer grossen Leinwand gabs schon die ersten Fotos vom Lauf präsentiert. so nebenbei die Auswertung und der Ausdruck der Urkunden. ein riesiger Tisch voll mit Preisen - für die Schnellsten, die Langsamste und Tombolapreise. ganz wichtig - das Siegerpodest - Handarbeit eines Tischlermeisters aus Osttirol. hab vergessen, aus welchem Holz. die Anfrage aus Athen, ob das Podest ausleihbar sei, wurde abgelehnt.
und da wusste ich auch schon, dass ich auch draufstehn werde. ich war zwar nicht 3., sondern 4. Frau gesamt geworden. aber Siegerin bei den alten Damen. wow. was sone neue Altersklasse einem doch beschert. in der W30 wär ich wohl 3. gewesen. angeblich bekomm ich ein Foto von der Siegerehrung.
Mensch, ist das riesig !
am Rande ganz wichtig auch - die Infos über meinen Traumlauf im Juni. immerhin 400m noch aufwärts dort auf dem dritten Streckenabschnitt, was man dem Streckenprofil so fast nicht ansieht. es geht also nach dem Hochplateau nicht nur mehr abwärts. die 'Veitscher' werd ich dort wiedertreffen. so langsam freu ich mich schon drauf. der Wien-Marathon als Vorbereitung .....
gestern - ein Lauf mit ganz neuen Impressionen.
einer langen Liste mit allen Läufen zum Ösi-Berglauf-Cup. immerhin 59 Läufe gehören dazu ! und ich hab schon 30 Punkte geholt, wenn ich mich denn dafür anmelde. vielleicht sind so kurze Läufe ja ganz gutes Training. ähm, die Berg-Marathons zähle ich jetzt mal nicht mit. oder den HM mit 1200 Höhenmetern - + und -. dabei steht mein Juni-Lauf noch nicht mal mit auf der Liste.
erste richtige Wärme beim Laufen. erster Lauf in kurz - immer wieder ungewohnt. natürlich kein Wärmegenusslauf. dafür gings zu hart her (-:
Bärlauchsammeln musste ich auch auf heute verschieben. ist aber schon wieder kühler. so liegen die Erinnerungen an gestern unwirklich separat wie von einem Urlaub auf einer griechischen Insel. viel schöner kanns dort jetzt auch kaum sein. zumal - ICH bin ja nicht dort !
und ganz ungewohnt zum Abschluss - zwei jungsche Läufer noch mitm Auto mitgenommen bis zur U-Bahn. ich erkenn mich kaum wieder. sogar Chauffeur spiele ich schon.
ein herrlicher Nachmittag
Energie getankt
ein Ausschnitt, der sich nicht zurückhalten liess.
Geben und Nehmen - bei jedem anders
materiell, immateriell, sprachlos
oft auch gelingt es nicht so, wie mans gern hätte
wenn gegeben wird - man aber selbst ganz anders gibt
man kann versuchen, so eine neue Seite des Andren zu verstehen
nie sollte man darüber lästern, wie andre geben
von sich geben ist meist nur gut gemeint
Lästerei darüber erlebe ich bei Leuten, die sich selber schwer tun mit dem sich Hergeben
nicht dem materiellen
04.04.04 über gestern