Mein geheimes Tagebuch:

In kürzester Kurzform berichte ich nun von der wirklich aufregenden Woche Ende Juni in Kroatien.

Liebes Tagebuch...

26.6.'02 Abfahrt 27.6.'02 Endlich Sonne 28.6.'02 Verrückt!

29.6.'02 Nudeln und Strand 30.6.'02 Deutschland!!!

1.7.'02 Gott erhalte die Seegurken 2.7.'02 Freddy Krüger lebt

3.7.'02 Kultür 4.7.'02 Mission Impossible

5.7.'02 Home, sweet home

„Der folgende Bericht ist von mir für die Abizeitung geschrieben, deshalb ist er etwas zensiert worden und die meisten Sachen im Allgemeinen geschrieben. Die persönlichen Eindrücke folgen unter: Special Edition, z.B. meine Krankengeschichte. Sehr empfehlenswert;-)“ Anm.d Red



Kursfahrtbericht Istrien 2002.


Kurz vor den Sommerferien 2002, genauer am 26. Juni, fuhren wir endlich auf unsere Kursfahrt nach Rovinj/Kroatien. Urlaub hatten wir alle nötig und so freuten wir uns umso mehr auf die vor uns liegende Woche. Gemeinsam mit dem Mathe LK von Frau Werdermann fuhr unser Bio LK ins sonnige Istrien. Mittwoch Nachmittag trafen wir uns vor der Schule und bestiegen den Bus. Die 20-stündige Fahrt wollten wir im Nu absitzen, doch es war härter als erwartet. Nicht nur, dass wir absolut keinen Platz hatten, auch die anfängliche Hochstimmung sank zusehends. Spätestens als wir drei Stunden, kurz vor der Ankunft, nach durchwachter Nacht im Stau standen, waren wir bedient.

Schließlich kamen wir doch an und bezogen unsere Quartiere. Verteilt auf etwa 6 Bungalows packten wir alles in die Schränke bzw. irgendwo daneben, weil es sowieso nicht alles hineinpasste. Der Rest des Tages verlief sehr entspannt, denn es war erstmal Baden angesagt. Der Grund des Wassers bestand aus Felsküste.

Gut für die Biologen, schlecht für die Füße.

Abends, nach dem gemeinsamen Nudelessen, (eigentlich gab es jeden Tag Nudeln, wenn man ehrlich ist) , verstreuten wir uns in alle Winde. Später kamen wir dann erneut vor einem Bungalow zusammen und sangen uns durch die Schlagerwelt durch. Alles aber auch wirklich alles haben wir gesungen. Noch von der langen Fahrt gezeichnet, ging der Abend recht früh vorbei.


Die Vormittage unserer Kursfahrt liefen alle nach dem gleichen Muster ab. Um Neun Uhr wollten wir mit dem Bus abfahren. Um halb zehn fuhren wir dann wirklich. Die Kultur stand selbstverständlich im Vordergrund und so freuten wir uns schon jeden Abend auf all die schönen Kirchen und Sehenswürdigkeiten, die uns in und um Rovinj erwarteten. Schnell hakten wir die Orte ab um der Reise einen Hauch von „Studienfahrt“ zu geben. Besonders erwähnenswert sind das Museum mit all den Waffen, die Schlucht mit dem stinkenden Bach, diverse Städte mit wunderschönen Gassen und Häusern.

Ein Erlebnis der besonderen Art vergnügte uns am 2. Tag der Reise.

Wir durften (mussten) auf einen riesigen Berg bei brütender Hitze und mindestens 100% Luftfeuchtigkeit steigen, weil sich dort eine sagenhafte Stadt mit höchstem kulturellen Wert befand. Um des Friedens willens folgten wir dem Ruf der Geschichte und gingen los. Als wir oben waren, verschlug es uns dien Sprache. Es war wirklich toll! Innerhalb von Zehn Minute hatten wir das Dorf durchquert und nichts, aber auch gar nichts Besonderes entdeckt. Selbst ein schöner Ausblick blieb uns verwehrt, weil der Berg total in Nebel gehüllt war. Glücklicherweise zog ein heftiges Gewitter auf und wir liefen schnell wieder bergab. Unten angekommen und noch halbwegs trocken, wunderten wir uns nur, dass die Lehrer nicht erschienen. Diese hatten es völlig verpeilt und saßen gemütlich in einem Cafe. Inzwischen war Weltuntergangsstimmung angesagt. Es schüttete, dass wir uns als Wuppertaler fast zuhause fühlten. Dann fuhren wir doch die äußerst engen Serpentinen rauf, um die Lehrer abzuholen. Deshalb dauerte der Ausflug Stunden länger als geplant und wir waren dementsprechend gelaunt. Das Baden konnten wir vergessen und so verbrachten wir diesen Abend nur in den Bungalows.


Der nächste Tag belohnte uns wieder mit strahlendem Sonnenschein. Nach einem kurzen kulturellen Intermezzo, der Besichtigung einer Kirche, bot sich die Gelegenheit zum Shoppen in Rovinj, der Hauptstadt Istriens. Dabei stießen wir auf einen Eisladen, der neben teurem, aber leckerem Eis noch eine geniale Unterhaltung bot. Die Jongliereinlagen waren sehr sehenswert. Selbstverständlich stand alles im Zeichen des nächsten Tages.

Finale!

An zahlreichen Ständen boten Händler die echtesten Trikotfälschungen der Geschichte feil und wer wollte, kaufte sich Trikot, Schal und/oder Deutschlandfahne. Schnell ging es zurück zur Anlage um ja nicht das Spiel um Platz drei zu verpassen. Am Abend begründeten wir eine nette Tradition. Sobald wir nicht wussten, was wir tun sollten, ging es zum Strand zum Feiern. Warm hielten wir uns mit Cola und Sprite + X, sowie natürlich Pivo!


Ist es nicht herrlich, die kroatische Kultur näher kennen zulernen und sogar die Sprache zu beherrschen? Auch wenn sich diese Kenntnisse auf diese eine Wort beschränken, fühlten wir uns sehr verbunden. Der Sonntag der Entscheidung begann mit der Kartographierung und Bestimmung einiger Lebensräume in Küstennähe. Einige „Freiwillige“ zählten Fische und Krebstiere und holten Pflanzenproben. Die an Land Gebliebenen bestimmten einige chemische Werte und notierten alles auf Protokollblättern. Gegen Mittag fanden wir uns fast sämtlich im Restaurant der Anlage ein, denn dort wurde das Spiel Deutschland-Brasilien übertragen. Die Partie war mit Abstand die Beste der gesamten Weltmeisterschaft und deshalb konnten wir die Niederlage gut verkraften.

Wir sind stolz auf unser Team, halleluja!

Die tiefe Depression wandelte sich schnell in Freude und so feierten wir in der Nacht dien Vize-Weltmeisterschaft.

Am Montag waren wir schließlich am Ziel unsere Träume angelangt.

Dem meeresbiologischen Institut!

Schnell in zwei Gruppen eingeteilt, ging die Arbeit los. Mit einem Spezialkutter fuhren wir auf hohe See und fischten alles vom Boden was eklig ist. Besonders die Seegurken auf einem Haufen zu sehen, bereitete allen Freude. Danach durften wir alle die Spezies anhand einiger Fachbücher identifizieren und sogar zeichnen. Einen der Krebse nannte ich aufgrund seiner brutalen Mimik Freddy Krüger und baute eine innige Freundschaft zu ihm auf. Wenn man es genau nimmt haben wir uns an diesem und dem darauf folgenden Tag nur ausgeruht, denn zwischen den einzelnen Arbeitsschritten gab es jede Menge Freiraum. Den nutzten wir z.T. um äußerst interessiert den Referaten über die unterschiedlichsten Arten zu lauschen. Um beim Thema zu bleiben, hatten wir uns für den Abend eine Bootstour gemietet, die uns an die malerischsten Orte führte. In einer Bucht ankerten wir und manche gingen schwimmen, sprangen vom Boot ins Wasser oder verletzten sich. Andere besuchten die wahnsinnig fantastische Höhle, die für einen lächerlich kleinen Unkostenbeitrag von 3 Kunar besichtigt werden konnte. Essen und grandioser Wein waren im Preis inbegriffen und man hatte die Wahl zwischen Fisch und Fleisch. Die Meerestiere schmeckten richtig gut und wir ließen es uns schmecken. Erst hinterher erfuhren wir, dass der Koch sich gar nicht erst die Mühe gemacht hatte, die Gedärme zu entfernen. Warum auch? Die Rückfahrt unterschied sich kaum von der Hinfahrt, nur das Schaukeln des Bootes bekam einigen nicht ganz so gut. Die angebrochene Nacht verbrachten die meisten in oder vielmehr vor ihren oder fremden Bungalows. Es wurde Karten gespielt, getrunken geredet und gegessen haben wir auch.

Zum zweiten mal besuchten wir das Labor und bereiteten Versuche für die Tierchen vor. Zu nennen wäre da ein Hell-Dunkelexperiment, bevorzugter Untergrund oder wie lange ein Seestern braucht, um sich komplett zu drehen. (Um es kurz zu machen: Sehr lange)

Nachmittags hatten wir einige Besprechungen, bevor e erneut zum Strand ging. Wir planschten, spielten mit einem streunenden Hund Fußball oder dösten in der Sonne. Abends war dann alles geklärt und wir aßen erstmal ausführlich. Einige der Männer nahmen am Showprogramm der Anlage auf der großen Bühne teil. Sie errangen Sieg um Sieg und bewiesen die Stärke der deutschen Männlichkeit. Im Tauziehen und Im Liegestützen stützen waren sie nicht zu schlagen. Als Belohnung gab es einen edlen Tropfen und Freikarten für eine Go Kart Fahrt.

Dere letzte Tag begann mit einem kulturellen Schock. Ein römisches Amphitheater in Pula. Schnell begeisterten wir uns und hörten noch einige Referate über die Stadt. Das Highlight der City war jedoch ohne Zweifel das hiesige Mc Donaldsrestaurant, denn dort gab es das erste mal anständig was zu essen. Den Nachmittag verlebten die meisten in kleineren Gruppen innerhalb der Stadt oder am Hafen, bevor es erneut mit dem „Luxusbus“ zu den Bungalows ging.

Ein letztes Mal genossen wir die wärmenden Strahlen, sowie die beeindruckenden , scharfkantigen Felsen nahe der Küste. Abends gönnten wir uns den Luxus und gingen in einem nahe gelegenen Restaurant zusammen essen. Pizza und Fleisch standen bei allen sehr hoch im Kurs.

Nach Schwierigkeiten mit der Bezahlung gingen wir von dannen. Einige wollten wegen der anstrengenden Busfahrt früh ins Bett, andere blieben genau deshalb lange auf. Die letzten Vorräte wurden geleert, die letzen Filme verknipst. Bis zum Morgen wurde mal mehr, mal weniger gefeiert und Karten gespielt bis zum Umfallen. Todmüde gelang es uns vor der Abfahrt die Bungalows besenrein zu hinterlassen. Dafür hätten viele einen Orden verdient, denn diese Leistung kann nicht hoch genug angerechnet werden. Bevor die Rückfahrt nach Wuppertal endgültig beginnen konnte, hatten wir das Vergnügen einem Rundgang in einer Tropfseinhöhle beizuwohnen. Perfekt organisiert ging es per Bahn ins Innere des Berges und wir lauschten den Erklärungen. In der Höhle war es saukalt und nie zuvor sehnte man sich mehr nach einem dicken Pullover. Natürlich sahen die Stalagmiten (die Stalaktiten aber auch) sehr schön aus, doch nach einer halben Stunde Schockgefrierung ließ die Konzentration merklich nach. Wieder im Bus angelangt, quetschten wir uns in die Sitze und erwarteten 18 h voller Freude. Aufgelockert durch mehrere Pausen, in denen dem Bewegungsdrang durch lustige Ballspielchen Sorge getragen wurde. Die Videos wie American Pie oder Spiderman bekamen die meisten kaum mit, denn die letzten Tage forderten ihren Tribut. Wir waren alle geschafft. Schließlich kamen wir unversehrt und mit schmerzenden Gliedern in Wuppertal an. Es regnete logischerweise und jeder, der abgeholt wurde, war froh. Die anderen machten sich zu Fuß nach Hause auf und eine sehr schöne Woche neigte sich dem Ende zu.