Der Weg von Norma Jean Baker zu Marilyn Monroe....
Heute möchte ich über die Biographie von Marilyn Monroe referieren. Das Buch, das Marilyns Leben vom Anfang bis zum bitteren Ende bis ins kleinste Detail beschreibt, wurde von der Autorin und Journalistin Ruth- Esther Geiger, geboren 1950, geschrieben. Sie schrieb schon zahlreiche Sachbücher und drehte außerdem einige justizkritische Filme, wie zum Beispiel „Der Fall Monika Weimar“.
Norma Jeane Baker, so Marilyn Monroes richtiger Name, wurde am 1. Juni 1926 in Los Angeles geboren. Knapp zwei Wochen nach der Geburt wurde das Mädchen von ihrer Mutter weggegeben. Es war das dritte Kind von Gladys Pearl Baker, geborene Monroe, die als Filmcutterin in einem der Spielfilmstudios von Hollywood arbeitete. Ihre beiden ersten Kinder hatte ihr geschiedener Mann, Jack Baker, in Obhut. Es gab schon immer zahlreiche Spekulationen, wer denn nun Marilyn Monroes richtiger Vater war. Martin Edward Mortenson, Gladys’ zweiter Ehemann, war es jedenfalls nicht. Viele Biographien behaupten, dass die Schwangerschaft auf eine Affäre mit Charles Stanley Gifford, der sich ebenfalls mit Filmen beschäftigte, zurück ging - unter anderem, weil die Cutterin später immer ein Foto von ihm in ihrem Schlafzimmer aufgestellt hatte. Doch Donald Spoto, der die bisher gründlichste Biographie von Marilyn Monroe geschrieben hat, hält die angebliche Vaterschaft Giffords für ein Phantasieprodukt Marilyns, die später den unbekannten Mann auf dem Foto zum ihrem Vater ernannte, weil er dem Schauspieler Clark Gable so ähnlich sah.
Gladys Pearl Baker, Marilyn Monroes leibliche Mutter
Auf jeden Fall hatte Gladys Monroe Baker 1926 niemanden, der sie beide hätte ernähren können, und niemanden, der während ihrer Arbeitszeit auf ihre Kleine aufpassen konnte. Darum wurde Norma Jeane Baker (auf einigen Dokumenten heißt sie Mortenson) schon am 13.Juni 1926 dem Ehepaar Ida und Albert Bolender übergeben, die Kinder in Pflege nahmen und selbst einen Sohn hatten. Norma Jeane lebte sieben Jahre lang bei den Bolenders. Ida Bolender bestand darauf, von Norma Jeane „Tante Ida“ genannt zu werden. Sie forderte ihr Pflegekind auf, nicht sie, sondern die sporadische Besucherin Mutter zu nennen. Doch das fiel dem Mädchen schwer. „Für mich war sie einfach die Frau mit den roten Haaren. Sie erschien nicht sehr oft“, so Marilyn später in einem Interview. Norma Jeane wurde nach den religiösen Prinzipien der Pflegefamilie erzogen. Sie musste jeden Sonntag in die Kirche gehen. „Jeden Abend musste ich beten, damit ich nicht in die Hölle komme. Ich musste sagen:
Marilyn’s größtes Vorbild: Superstar Jean Harlow
Norma Jeans Mutter war jedoch psychisch sehr unstabil und hatte starke Depressionen. Deshalb wurde sie 1934 in ein Sanatorium eingeliefert und prompt für verrückt erklärt. Und so wuchs die nun schon 8-jährige Tochter weiterhin bei Grace McKee auf, wo Norma Jeane sehr glücklich war. Doch 1935 heiratete Grace wieder und Norma Jeane musste nun ins Waisenhaus. Grace kam sie oft besuchen, doch Norma fühlte sich sehr allein. 1937 nahm Grace sie wieder auf, doch Norma Jeane wurde von Graces’ Ehemann sexuell missbraucht. Und so schickte Grace die Kleine nun zu einer Großtante nach Los Angeles. Dort wurde die junge Norma Jeane abermals sexuell misshandelt - von ihrem eigenen Cousin. Nun zog das 12-jährige Mädchen noch einmal um. Diesmal zu einer Bekannten von Grace, Ana Lower. Dort fühlte sie Norma Jeane geliebt und geborgen - zum ersten Mal in ihrem Leben. Als die Frau aber schwer krank wurde, musste Norma wieder zu Grace und ihrem Ehemann zurückkehren. Dies war ihr letzter Umzug.
Die Hochzeit mit James Dougherty
Normas Ansehen stieg mit der Zeit, da sie zu einem sehr schönen Mädchen herangewachsen war, das für die Zeit sehr ungewöhnliche Kleidung trug und die Kunst des Schminkens perfekt beherrsche. 1941 machte sie einen durchschnittlichen High School Abschluss. Anfang 1942 musste Grace wegen ihrem Mann wegziehen und Norma hatte nun die Wahl, ob sie zurück ins Waisenhaus ziehen oder lieber heiraten wollte. Sie entschied sich fürs Heiraten und kurz nach ihrem 16.Geburtstag ließ sie sich mit dem 21-jährigen James Dougherty trauen, einem Bekannten der Familie. Während der Trauung, an der weder ihrer Mutter noch andere Verwandte teilgenommen hatten, zitterte das Mädchen so stark, dass sie kaum stehen konnte. 1944 wurde James in den Krieg im Südpazifik geschickt und Normas Schwiegermutter besorgte ihr eine Stellung in einer Firma zur Herstellung von Fallschirmen. Bei einem Fotoshooting, bei dem Frauen gezeigt werden sollten, die dem Land mit ihrer Arbeitskraft dienen, wurde ein Fotograf auf Norma Jeane aufmerksam und bat sie um weitere Aufnahmen. Ihre Bilder erschienen in Armeeheften, wovon ihr Ehemann nicht besonders begeistert war. Überhaupt war es eine sehr unglückliche Ehe.
„Zu dick“ fürs Modeln? Die Fotografen waren der Meinung, Marilyn wäre zu dick – und das mit den Traummaßen 61-91-86!
1945 bewarb sie sich bei einer Modelagentur und ihre kastanienbraunen Haare wurden goldblond gefärbt, zusätzlich bekam sie Unterricht im Posieren und Schminken. Das einzige Problem war ihr Gewicht. Norma Jeane wog 55 Kilogramm bei einer Größe von 1.65m und hatte die Maße 91-61-86, eigentlich Traumaße. Ihren Fotografen war das aber eindeutig „zu dick“. Trotzdem schmückte ihr Gesicht nun in kürzester Zeit etwa 33 Titelblätter nationaler Zeitschriften. Aus Norma Jeane war ein begehrtes Pin-Up geworden. 1946 ließ sie sich von James scheiden, weil er ihre Karriere nicht akzeptieren wollte. Im gleichen Jahr unterschrieb sie ihren ersten Filmvertrag bei Twentieth-Century-Fox.
Norma Jean Baker wurde nun von ihrem Management in Marilyn Monroe umbenannt, obwohl sie das eigentlich überhaupt nicht wollte. Innerhalb eines Jahres hatte sie zwei minimale Filmrollen. 1947 endete ihr Vertrag. Später bekam sie einen Halbjahresvertrag bei Columbia. Ihre Haare wurden weiter gebleicht und durch eine Elektrolyse wurde ihr Haaransatz höher gestellt. Ihre erste größere Rolle hatte sie 1949 in dem Film "Ladies of the Chorus", indem sie auch zwei Nummern sang. Wieder musste sie sich für ihre Schönheit unters Messer legen, diesmal auf Zwang ihres neuen Liebhabers, dem bekannten Agenten Johnny Hyde. Ihre Nasenspitze wurde korrigiert und eine Silikonprothese wurde in ihr Unterkiefer eingesetzt.
Ein berühmtes Foto: Marilyn und ihre Schauspiel - Kollegin Jane Russell verewigen sich mit ihren Handabdrücken vor dem berühmten „Mann’s Chinese Theatre“
In dieser Zeit ließ sie auch Nacktbilder machen, die für Aufruhr sorgten. 1951 wurde sie wieder bei Fox unter Vertrag genommen. Ihr endgültiger Durchbruch gelang ihr 1953 mit den Filmen “Niagara“, “Wie angelt man sich einen Millionär?“ und “Blondinen bevorzugt“. In diesem Film sang sie übrigens den Song "Diamonds Are A Girl’s Best Friend" und war die wichtigste Figur im Film.
1954 heiratete Marilyn dann den Baseballstar Joe DiMaggio. Auf ihrer Hochzeitsreise nach Japan war sie umschwärmter als er, was seine Eifersucht steigen ließ. Ihre gemeinsame Hochzeitsreise endete, als sie nach Korea reiste um 60.000 Soldaten Unterhaltung zu bieten. Nach ihrer Rückkehr kamen erhebliche Probleme auf Marilyn zu. Ihr Eheleben war mit dem ständig eifersüchtigen Joe nicht das, was sie sich vorgestellt hatte und Fox suspendierte sie für kurze Zeit, weil sie sich weigerte in dem Film "The Girl in Pink Tights" mitzuspielen. Zur Beruhigung fing sie an, Tabletten zu nehmen. Sie spielte danach in dem Film "There´s no Business Like Showbusiness" (deutscher Titel: „Rhythmus im Blut“) und in Billy Wilders Hitkomödie "The Seven Year Itch" (deutscher Titel: „Das verflixte siebte Jahr“), mit der wohl bekanntesten Filmszene überhaupt: Marilyn im weißen Kleid, das vom Wind in einem Straßenschacht hochgeweht wird. Joes Eifersucht über diese von Zuschauern begaffte Szene war groß. Marilyn ließ sich am Ende des Jahres von ihm scheiden. Marilyn war nicht nur privat unglücklich, sondern auch beruflich, da sie keine richtigen Rollenangebote mehr bekam. Also zog sie für ein Jahr nach New York und besuchte dort eine Schauspielschule. In New York lernte sie dann auch den Autoren Arthur Miller kennen, den sie ein Jahr später heiratete.
Marilyn an der Seite von Don Murray in „Bus Stop“
Zurück in Hollywood unterzeichnete Marilyn einen neuen, besseren Vertrag mit Fox und spielte die Hauptrolle in dem Film "Bus Stop", wofür sie sehr viel Kritikerlob bekam. Ihr nächster Film "Der Prinz und die Tänzerin“ wurde von ihrer eigenen Produktionsfirma namens "Marilyn Monroe Productions" produziert.
Marilyn begab sich noch während der Dreharbeiten kurz in Behandlung einer Psychologin, da sie starke Depressionen hatte und außerdem eine Fehlgeburt erlitten hatte. Später begab sie sich weiter in intensive psychiatrische Hilfe.
Tony Curtis, Jack Lemmon und Marilyn Monroe in Billy Wilder’s Komödie “Some like it hot”
Im Juli 1958 begannen die sehr strapazierenden Dreharbeiten zu dem erfolgreichen Film "Some like it hot" (deutscher Titel: „Manche mögens heiß“). Marilyn kam permanent zu spät, nahm Antidepressiv-Tabletten, Schlaftabletten und zum Aufwachen Aufputschtabletten. Außerdem vergaß sie ständig ihren Text. Ihre Filmpartner Jack Lemmon und Tony Curtis waren völlig entnervt von den ständigen Wiederholungen und konnten nur über sie fluchen: "Marilyn zu küssen ist wie Hitler zu küssen". Wieder erlitt Marilyn eine Fehlgeburt, was zu einer Erhöhung der Tablettendosierung führte.
Marilyn mal ganz anders in dem Film „Misfits – nicht gesellschaftsfähig
Auch während der Dreharbeiten zu ihrem Film „Misfits- Nicht gesellschaftsfähig“ hatte sie starke Depressionen und nahm immer mehr Medikamente. Als kurz nach der Fertigstellung der Films dann auch noch ihr Filmpartner Clark Gable an einem Herzinfarkt starb, erlitt Marilyn einen Nervenzusammenbruch, da sie sich seinen Tod verantwortlich fühlte. Hinzu kam die Scheidung mit Arthur Miller. Ihre Analytikerin ließ die völlig ahnungslose Marilyn in die Psychiatrie einweisen. In ihrer Verzweiflung rief sie alle ihre alten Freunde an, um raus zukommen. Sie erreichte ihren Ex-Mann Joe DiMaggio, der sich sofort auf den Weg machte und sie mit Hilfe von Drohungen aus der Psychiatrie heraus holte.
Marilyn mit dem damaligen US- Präsidenten John F. Kennedy (rechts im Bild)
Später lernte sie dann den Präsidenten John F. Kennedy kennen - angeblich der Beginn einer längeren Affäre. 1962 wurde Marilyn zum zweiten Mal mit dem Golden Globe als "Beliebteste Schauspielerin" ausgezeichnet und einige Monaten später begannen die Dreharbeiten zu ihrem neuen Film. Wieder einmal wurde sie von ihren Psychiatern und Ärzten mit Tabletten vollgepumpt und wieder einmal gerieten die Dreharbeiten durch ihre Verspätungen, ihre Vergesslichkeit und Krankheiten in Verzug. Es gab kaum fertiges Filmmaterial, als Marilyn im Mai zum Madison Square Garden fuhr, um den Präsidenten ein Geburtstagsständchen zu halten. Am 21. Mai kehrte sie zurück zu den Dreharbeiten. Kurze Zeit später wurde Marilyn verklagt und gefeuert, aufgrund der zu langsamen Fertigstellung und "Vertragsbruch". Der 1. Juni 1962 war ihr 36. Geburtstag und ihr letzter Drehtag. In der Zeit danach gab es wegen dem Rummel besonders viele Anfragen für Interviews und Fotoshootings, von denen sie viele erfüllte. Sie hing jedoch immer noch sehr an ihren Ärzten und ihren Tabletten.
5. August 1962: Marilyns Leiche wird aus ihrer Wohnung gebracht
In der Nacht vom 4. zum 5. August ist Marilyn Monroe gestorben und wurde von ihrer Haushälterin Eunice Murray tot aufgefunden. Diese hatte noch Marilyns Hausarzt angerufen, doch sie war nicht mehr zu retten. Ihr Leben war holprig, aber vor allem ihr Tod erweckte die Gemüter. Viele Leute glauben, dass der Präsident und sein Bruder Robert sie, aus Angst vor allem Skandal, ermorden ließen. Andere wiederum denken, dass die legendäre Schauspielerin sich mit einer Überdosis Tabletten selbst umgebracht hat. Aber auch die Möglichkeit, dass ihre vielen Ärzte und Psychiater sich nicht untereinander abgesprochen haben und dass sie daher ohne ihr Eigenes oder Wissen der Ärzte, durch die verschiedenen, nicht harmonierenden Tabletten, einen tödlichen Mix zu sich genommen hat, halten viele für sehr wahrscheinlich.
Auch andere Theorien halten sich hartnäckig, z.B. die Theorie, dass der CIA für ihren Tod verantwortlich ist. Die eigenartigen Befunde bei der Obduktion lassen Raum für viele weitere Vermutungen. Was es wirklich war, werden wir wohl nie erfahren. Der Mythos Marilyn wird aber bestimmt für immer weiterleben.