Jupitermond Europa: Wasserozean unter Eiskruste ?

P. Schuster, R. Jaumann und G. Neukum

DLR, Rutherfordstr.2, 12489 Berlin

Spektroskopische Messungen belegen das Vorhandensein der chemischen Verbindung H2O auf Europa. Theoretische Studien und die Entdeckung gigantischer Vulkanausbrüche auf Io zeigen daß im Jupitersystem Gezeitenwirkungen eine bedeutsame Energiequelle darstellen. Die Existenz von Wasser in flüssiger Form ist also denkbar. Beobachtungen der Galileosonde wiesen die Existenz geologischer Strukturen nach, deren Entstehung daß Vorhandensein flüssigen Wassers zwingend voraussetzt. Obwohl Wasser also ehemals auf Europa existierte, könnte es heute zu Eis ertarrt sein, die Frage nach dem Alter der Oberfläche von Europa wird zum zentralen Problem. Kraterhäufigkeitsbestimmungen einiger Arbeitsgruppen ergaben Alter von wenigen Millionen Jahren für junge Gebiete auf Europa. Damit waere Europa heute noch geologisch aktiv und ein Ozean exisierte dicht unter der Oberfläche. Unsere Ergebnisse stützen ein derart extrem geringes Alter jedoch nicht. Junge Gebiete auf Europa haben ein Alter von einigen hundert Millionen Jahren. Die Frage, ob ein Ozean heute noch existiert bleibt offen und es ist nicht zu erwarten, daß er sehr dicht unter er Oberfäche liegt.