Als ich 14. war habe ich meine Tante auf dem Land mal wieder besucht. Dort in Oberschwaben bei Saulgau ist es noch richtig ländlich.
Eines Tages meinte meine Tante beim Frühstück zu mir: Du könntest dir eigentlich mal wieder zum Friseur und deine Haare schneiden lassen, die sind zu lang, ich mag das nicht!
Der Friseur im Dorf hatte nur am Dienstag und am Samstag auf, der Laden befand sich genau am anderen Ende vom Dorf.
Ich traf Wolfgang den Nachbarsjungen. Wenn ich bei meiner Tante war unternahmen wir beide sehr viel, ich durfte sogar auf dem Traktor mitfahren. Wolfgangs Eltern hatten einen Bauernhof.
„Wolfgang , meine Tante will das ich zum Friseur gehe“.
Wolfgang grinste nur und sagte: „Wann gehst du denn ich komme mit, ich muss auch mal wieder“
„Na, Dienstag „ entgegnete ich.
„Gut, Treffen wir uns an dem Dorfbrunnen wenn ich aus der Schule komme,“
Wolfgang hatte noch keine Sommerferien.
Dienstag stand ich am Brunnen um 14.30 Uhr. Der Schulbus kam an, und alle Kinder stiegen aus. Hey Wolfgang hatte heute sogar seine rote Bomberjacke mit einem weißem Hemd an, richtig cool. War ja auch etwas frischer heute.
Wir schlenderten zum anderen Ende des Dorfes. Dort war er.
Ein kleiner Laden an der Strasse.
Wir gingen hinein.
Es roch nach Parfüm und Haarspray und Gel.
„ Hallo Wolfgang, und wer bist du?“
„Andreas „ antwortete ich.
„Wer ist zuerst dran?“
Wolfgang schaute mich an , ich schaute Wolfgang an.
„Ich“ sagte Wolfgang und setzte sich in den Stuhl. Es war ein alter Barberstuhl, an der Decke hing an einem Arm sogar ne Haarschneidemaschine richtig uralt.
„Und wie immer“ wurde Wolfgang gefragt
„Ja heute etwas kürzer bitte“
„Na gut du bist der Chef, also 3mm?“
„Ja“
Der Friseur legte eine blaues Gummicape um.
Es knisterte richtig.
Dann nahm er die Haarschneidemaschine und los ging es.
Der Frisur setzte die Maschine im Nacken an und führte Sie langsam nach oben, sah aus wie ne gemähte Wiese.
Nach 3 Minuten hatte Wolfgang nur noch 3mm hinten.
Der Friseur drückte Wolfgangs Kopf zur rechten Seite und dann wurde er links total ich würde sogar sagen fast rasiert.
Das Ganze noch mal rechts.
Und Oben auf dem Kopf, man die Haare flogen nur runter.
Fertig.
Ich war der nächste.
Ich setzte mich in den Stuhl und bekam das Cape umgelegt. Es roch etwas nach Gummi und war sehr hart.
„So, wie denn bei dir?“ wurde ich gefragt.
„Auch 3mm“ sieht doch cool aus.
„Okay“
Die Haarschneidemaschine wurde angemacht und schon spürte ich das kalte Metall im Nacken. Ja wo will der denn hin dachte ich. Das wird kurz!
Der Friseur setzte immer wieder die Maschine in meinem Nacken an.
Dann wurde mein Kopf unsanft nach rechts gedrückt.
Ich sah nur wie meine Haare ins Cape flogen.
Sah aber irgendwie cool aus so kurz fand ich.
Mann der Friseur drückte meinen Kopf nach links und rasierte rechts.
Ich sah im Spiegel wie ein Pudel aus.
Nicht mehr lange,
oben durch die Mitte mit der Maschine wie ne Wiese empfand ich,
nach 4 Minuten war alles vorbei.
Ich hatte 3 mm überall.
Cool.
Der Friseur nahm das Cape ab und fragte „zufrieden“?
Ich nickte nur denn ich war begeistert vom Cut.
Wolfgang kam zu mir an den Stuhl und rubbelte mir über den Kopf.
Ich sah uns beide im Spiegel, Er mir roter Bomber, Hemd und seinen 3mm und ich daneben auf dem Stuhl.
Ich kaufe mir jetzt auch ne Bomberjacke, man das sieht ja stark aus!
Wir bezahlten und verließen den Laden.
Ich kam mir mit der neuen Frisur echt cool vor.
„Wolfgang, sag mal kannst du mit mir eine Bomberjacke kaufen gehen?“
Wolfgang nickte nur und sagte: „ Ja aber da müssen wir nach Ulm oder nach Trochtelfingen fahren, ist eine Weltreise“.
„Na klar“ entgegnete ich.
Einen Tag später hatte ich am Abend eine Bomberjacke in Blau.
Meine Tante meinte zum neuen Haarschnitt nur: „Prima, Junge Klasse“
Seit dem habe nur noch 3mm alle 14 tage frisch geschnitten.
(Nachmachen Leute)
