Die folgende Geschichte des Ortes Keldenich ist auszugsweise aus dem Buch "Keldenich - Geschichte unseres Heimatdorfes" hrssg. von Ewald Koch, Theo Koch, Friedhelm Larres und Erich Poll.
1. Urzeit 2. Vorgeschichtliche Zeit
3. Römerzeit 4. Mittelalter und Neuzeit 
5. Die Zeit nach der franz. Revolution 6. Eisenindustrie und Erzbergbau
7. Von der Jahrhundertwende 1900 bis zum Ende des 2. Weltkriegs  8. Die Nachkriegszeit
9. Aus dem kirchlichen Leben 10. Aus dem Vereinsleben
1. URZEIT 
In einer Zeit, die etwa 300 Millionen Jahre zurückliegt, war das Gebiet um Keldenich von einem großen Meer bedeckt. Diese Zeitperiode heisst Devon, das Meer Devonmeer. 
Flüsse und Ströme brachten vom Festland her Geröll, Sand und Tonschlamm, die sich auf dem Meeresgrund schichtweise absetzten. Der erste Abschnitt der Devonzeit, das sogenannte Unterdevon, hat in der Eifel solche Schichten in großer Mächtigkeit geliefert, vor allem ein als Grauwacke bekanntes Material. Im nachfolgenden Abschnitt der Erdgeschichte, dem Mitteldevon, traten im heutigen Eifelgebiet Bedingungen ein, die ein reiches Korallenleben gestatteten. Diese Bedingungen waren eine geeignete Meerestiefe in Küstennähe und tropische Wärme des Wassers. Gewaltige Riffe bauten sich auf und umsäumten die Ränder des festen Landes. Die darauf abgelagerten Lebewesen lieferten das Ausgangsmaterial für kalkige Gesteine. Solche geben dem Mitteldevon der Eifel ein besonderes Gepräge. Viele Jahrmillionen nach der Entstehung der mächtigen Meeresablagerungen begann der Meeresboden aufzutauchen; die Gebiete, die bis dahin vom Wasser bedeckt waren, wurden Festland.
2. VORGESCHICHTLICHE ZEIT
In der älteren Steinzeit siedelten sich die ersten Menschen in unserer Gegend an. Unter anderem in eine Stunde von Keldenich entfernte Kakushöhle liessen sie sich vorübergehend nieder. Ackerbau und Viehzucht trieben diese Menschen noch nicht; sie waren rauhe, naturverwachsene Jäger. Mit Pfeil und Wurfspeer, in die Feuersteinspitzen eingelassen waren, jagten sie Steppenrind, Renntier und andere größere Tiere. Essbare Wurzeln, Kräuter, Früchte und Vogeleier wurden von den Frauen und Kindern gesammelt. Die ersten sesshaften Siedler waren vermutlich die Kelten 500 vor Christus. Ihre Wohnungen waren Holzbauten über künstlich hergerichtete Erdgruben, die in Dörfern vereinigt, aber auch mit Vorliebe als Einzelgehöfte zerstreut lagen. Namen für diese Siedlungen bildeten die Kelten gerne mit der Endung -ac oder -iac., aus denen später die Nachsilbe -nich wurde. Diese Silbe wurde meistens an einen Personennamen angehängt, wodurch dann bezeichnet wird, dass das Gehöft oder der Ort der bezüglichen Person gehörte. Diesse Namenbildung dauerte auch noch in der Römerzeit an. Man spricht in diesem Zusammenhang von romanisierten Kelten, deren Name häufig auf "-inius" endet.
Einige Heimatforscher führen den Namen Keldenich auf CALDINIUS zurück, dessen Name auf einem im Tempelbezirk von Pesch gefundenen Weihestein steht. Beispiele für diese Namensbildung:
Caldenius - Keldenich
Suetonius - Sötenich
Sextinius - Sistig
Macrinius - Mechernich
3. RöMERZEIT
Römerkanal
Unter der römischen Verwaltung wurde Keldenich bald zu einem bedeutenden Ort. Das beweisen die ausgedehnten Grundmauern römischer Bauten, die nicht nur in den südlichen Fluren des Dorfes, sondern noch in den Feldern gefunden wurden, die sich von der Kirche her am Tanzberg vorbei bis in die Flur Rosacker erstrecken. 
BERGBAU UND HÜTTENWESEN
Zu einem Emporglühen Keldenichs trug vor allem das schon von den Kelten betriebene Bleibergwerk bei, der sogenannte Tanzberg. Um dieses reiche Erzvorkommen gründlich ausbeuten zu können, genügten den Römern die einheimischen Bewohner nicht; sie siedelten hier auch von auswärts Menschen an. Es entstand eine Kolonie, an die uns heute noch ein Straßenname erinnert, nämlich "Klein-Köln". Bald entdeckten die Römer nicht vom Bleibergerk entfernt große Eisenlager und man begann auch diese auszubeuten. 
RÖMERKANAL
Zu den bedeuteten Zeugnissen römischer Baukunst in der Eifel gehören unstreitig die Überbleibsel der unter dem Namen Römerkanal oder Teufelsader bekannten römischen Wasserleitung. Unter der Erde verborgen zieht sich dieser Kanal von den Höhen der Eifel in vielen Windungen über das Vorgebirge hinab bis nach Köln, vorsichtig alle Täler und Schluchten umgehend und trotzdem ein beständiges Gefälle beibehaltend. Es kann mit Sicherheit angenommen werden, dass der Hauptkanal dieser römischen Wasserleitung unterhalb Kallmuth (1,5 km von Keldenich entfernt) seinen Anfang nahm. Die dortigen, sehr starken Quellen sind jetzt versiegt. Als später durch Zuwachs der Bevölkerung der Wasserbedarf in Köln stieg, baute man in der ersten Hälfte des 2. Jhd. n.Chr. die Wasserleitung um rund 13 Km aus bis in die Nähe der Rosentalermühle zwischen Nettersheim und Urft.
4. MITTELALTER UND NEUZEIT
DIE FRANKEN
In der ersten Hälfte des 5.Jhd. bereiteten die Franken der römischen Herrschaft westlich des Rheins am Ende. Sie teilten das von den Römern eroberte linksrheinische Gebiet in Gaue ein. Keldenich gehörte zum Eifelgau, der das Quellgebiet der Erft, Ahr und Kyll, also dem mittleren Teil des heutigen Eifelgebirges umfasste. Er wurde unter anderem umgrenzt vom Zülpich-, Ahr- und Ardennengau. In den eroberten Ländern hatten die Heerführer der Franken die vielen herrenlosen Staatsgüter in Besitz genommen. Sie verschenkten davon Ländereien an ihre Krieger für die geleisteten Dienste als erbliches Besitztum. Unter den schwachen Nachfolgern Karls des Großen fanden die Gaugrafen Gelegenheit, ihre Macht auszudehnen. Sie sahen das ihrer Verwaltung unterstellte Gebiet schließlich als ihre Eigentum an und verteilten es unter ihre Nachkommen. So entstanden aus den Gaugrafschaften im 10.Jhd. Grafschaften, die nicht mehr so ein geschlossenes, zusammenhängendes Gebiet umfassten. Viele Territorien kamen durch Kauf, Verpfändung, Erbschaft, Schenkung oder durch Kampf entweder an den Kurfürsten von Köln oder an den Grafen von Jülich. 
KELDENICH IM HERZOGTUM JÜLICH
Den größten Teil der Nordeifel brachte der Graf von Jülich im 13.Jhd. unter seine Herrschaft. 1356 wurde die Grafschaft Jülich zum Herzogtum erhoben. Das Herzogtum Jülich gliederte sich in verschiedene Ämter, die eine viel größere Ausdehnung als die heutigen Gemeinden hatten. Keldenich gehörte zum Amt Bad Münstereifel, in dem es mit Sötenich und Kall ein Untergericht bildete. In den folgenden Jahrhunderten erlebte das Herzogtum Jülich einen großen Macht- und Gebietszuwachs. Im 17.Jhd wurde Jülich im Folge des Jülich-Klevischen Erbfolgestreits dem Herzogtum Pfalz-Neuburg zugeschlagen. 1810 musste der Herzog auf Druck Frankreichs auf das Herzogtum Jülich verzichten.
5. DIE ZEIT NACH DER FRANZöSISCHEN REVOLUTION
Im Jahre 1794 drangen französiche Revolutionstruppen in die Eifel ein. Alle bis dahin bestehenden Herrschaftsformen wurden von ihnen aufgelöst. Damit wurden die Grafschaft Schleiden und die Herrschaft Kronenburg, die luxemburgische Lehen waren, und kurze Zeit später auch Keldenich der französischen Republik einverleibt. Keldenich wurde eine Mairie im Roerdepartement, Arrondissement Aachen, Kanton Gemünd. Wenn auch im Rheinland die Revolutionstruppen im allgemeinen nicht unfreundlich empfangen wurden, so änderte sich die Haltung weiter Bevölkerungskreise doch recht bald. Vor allem die kirchenfeindlichen Bestimmungen der Besatzung stießen auf großen Widerstand. Durch lang dauernde Einquartierungen und willkürlich hohe Kriegslasten fühlte sich das Volk immer mehr bedrückt. Erst nach der Angleiderung an Frankreich traten gesetzmäßige Zustände ein. Die Bevölkerung lernte nach jahrhundertelanger Zerstückelung zum ersten Male seit den Tagen Karls des Großen die Vorteile einer zentralen Verwaltung kennen. Die Eifeler Eisenindustrie erlebte eine ungeahnte Blütezeit. Napoleon wurde anfänglich wegen seiner auf Tatkraft und Energie beruhenden militärischen und staatsmännischen Erfolge in vielen Bevölkerungsschichten verehrt. Später wurde die Unzufriedenheit offenkundiger, als sein unersättlicher Ehrgeiz immer mehr Opfer forderte. Verhasst waren besonders die Rekrutierungen, von denen auch in Keldenich viele junge Leute betroffen wurden. Nachdem Napoleon nach seinem missglückten Rußlandfeldzug bei Leipzig geschlagen worden war, verließen seine Truppen und Verwaltungsstellen im Jahre 1814 unser Gebiet.
DIE PREUßENZEIT
Bei der Neuordnung Europas auf dem Wiener Kongreß 1815 wurden die Rheinlande mit dem preußischen Staat vereinigt. Die unteren Verwaltungsbezirke wurden im wesentlichen so beibehalten, wie sie unter den französischen Herrschaft eingerichtet worden waren: Keldenich kam zum Kreis Gemünd. Dieser wurde 1829 mit dem Kreis Blankenheim zum Kreis Schleiden vereinigt. Es entstand die Bürgermeisterei Keldenich. Zur ihr gehörten Sötenich, ein Teil von Kall sowie der Stürzerhof bei Heistert und Dalbenden.
AUS DER CHRONIK DER BÜRGERMEISTEREI KELDENICH
Die Gemeinde Keldenich wird 1816 dem Großherzogtum Niederrhein zuschlagen und in Kirchensachen zur Diozöse Köln. Die Bürgermeistereien Weyer und Wallenthal gehören zu jetzt zu Keldenich.
1782 wurde die baufällige Pfarrkirche neu erbaut.
1817 wurde der Turm mit Glocke nach einem Blitzschlag vollständig zerstört. Der sofortige Neubau begann 1818 durch Joh. Heinrich von Sötenich.
1824 wurden die steuerpflichtigen Grundstücke durch die Geometer Nolten und Branchard vermessen.
1827 wurde die Verwaltung Bürgermeisterei Keldenich von der Gemeinde Kall übernommen.
1832/33: Durch mehrere Wasserfluten wurden die Eisensteingruben am Gierzenberge überflutet, so dass die Arbeiter 2 Monate keine Arbeit hatten.
1835: Im Distrikt Brandenbusch wurden 30 Pfund und im Distrikt Kropel und Hühnerschlad 20 Pfund Kiefernsamen gesät. Der Samen hat 13 Thaler, 21 Silbergroschen und 6 Pfennige.
1839: Auf Kosten der Gemeinde Keldenich wurde ein neues Schulhaus erbaut, welches 900 Thaler kostete.
1841: Durch den Verkauf der Bergwerke an den Herzog von Arenberg und den langsamen Betrieb der Hüttenwerke ging es dem Bergbau sehr schlecht. Durch die schlechte Einkommenslage kam es zu Nahrungsmangel.
1842: Wieder schlug ein Blitz in den Kirchturm ein, es entstand jedoch kein Brand. Der Schaden wurde die Feuerversicherung Koblenz wieder ersetzt. In Sötenich wurde eine massive Brücke über die Urft gebaut, deren Kosten von den Bürgermeistereien Kall und Keldenich gemeinschaftlich bestritten wurden.
1844: Schon 1844 hatte Keldenich Probleme mit Billigimporten aus dem Ausland. Engländer und Belgien lieferten Roheisen zu 13 Thaler pro 1000 Pfund (darin schon enthalten 3 Thaler/1000 Pf. Zoll), während hiesige Hüttenwerke zu 18 Thaler/1000 Pf. produzierten. Der fehlenden Absatzmöglichkeiten folgte große Arbeitslosigkeit und größter Mangel.
1846: Schlechte Ernten durch Rostkrankheit und Kartoffelfäule sorgten für Nahrungsmittelknappheit. Zur Linderung der allgemeinen Not kaufte der preußische Staat eine bedeutene Menge an Roggen an, welche zu verminderten Preisen unter die gemeinden zur Unterstützung der Bedürtigen verabreicht wurde.
6. EISENINDUSTRIE UND ERZBERGBAU
Zeichnung Bergbau
Tanzberg um 1900 
Als die Franken Herren der Eifel wurden, verloren die in der Römerzeit blühenden Gewerbe der Eisenbereitung und Eisenschmiedekunst an Bedeutung, blieben aber immer noch lebensfähig. Die wirtschaftliche Nutzung der Eisensteingruben und die Herstellung des Eisens waren dem könig vorbehalten. Von Karl dem Großen wissen wir, dass ihm alljährlich zu Weihnachten die Verwalter seiner Eisensteingruben im Rheinlande über den Betrieb Rechenschaft ablegen mußten. Die Zahl der im Keldenicher Bergbaugebiet betriebenen Eisensteingruben vermehrte sich allmählich bedeutend. Die Förderung des gewonnenen Eisensteins geschah durch Tragen in Körben auf dem Rücken, durch Ziehen in Schlepptrögen, durch Schachtförderung (Aufwinden), mittels Haspel und Seil und später in besser angelegten Gruben durch Loren, sogenannte Hunde. Die Familien der Ortschaften, die in der Nähe von Eisensteingruben lagen, hatten damals trotz der geringen Löhne, welche an die Arbeiter im Bergbau gezahlt wurden, einen recht guten Verdienst durch die Menge der beschäftigten Familienarbeitskräfte. Nicht vergessen werden sollten die vielen Unglücksopfer in den Eisensteingruben.
DER TANZBERG
Am Tanzberg gruben schon die Kelten nach Bleierz. Die Römer setzten die Ausbeute des Berges fort. Im 15. Jhd. hatte das Schloß Hengebach (Heimbach) das Recht Bleierz abzubauen. 1723 bekam die Fa. Stiegeler die Konzession von Kall aus einen Wasserabzugsstollen zu treiben. Später hatte die Fa. Pirath und Jung den Stollen. 
Während und nach dem 1.Weltkrieg wurden die Maschinen verkauft. Bald verschwanden auch die Gebäude und die Seilbahn, die die Aufbereitung mit dem Bahnhof in der Hüttenstraße verband. Später wurde der 120 m tiefe Schacht mit einer Betondecke verschlossen und das Kesselhaus wurde in ein Wohnhaus mit Stall umgebaut.
Bei der jahrtausendealten Geschichte des Bergbaus am Tanzberg ist es verständlich, dass er auch einen Platz in der Sage fand. Man erzählt sich, der Tanzberg sei so reichhaltig an Bleierz gewesen, dass es sprichwörtlich wurde, es könne der Bergmann in der Grube schneller ein Malter Korn verdienen als der Müller es mahlen. Aber dieser Reichtum erzeugte zugleich eine Üppigkeit unter den Bergleuten, die bald keine Grenzen mehr kannte. Nicht genug, dass man daheim von dem Gewinn prasste und schweigte - man hatte selbst im Innern des Berges einen Tanzsaal geschaffen und Kegelbahnen angelegt, auf denen man statt der hölzernen Kugel sich runder holländischer Käse zum Kegeln bediente. Fast täglich wurde unten zum Tanz aufgespielt, und mancher mochte selbst die Sonn- und Feiertage bei Spiel und föhlichem Gelage dort verbringen. Solche Verderbnis konnte der erzürnte Himmel nicht länger ansehen und auch den Berggeistern missfiel dies sehr. Sie beschlossen, sich wegen der Störung des Bergfriedens zu rächen und warnten die Frevler durch erschreckende Töne und dumpfes Grollen im Innern des Berges. Aber vergebens war diese Warnung. Eines Tages, als sämtliche Knappen wiederum bei rauschender Musik weilten, da stürzten plötzlich die Wölbungen der unterirdischen Säle des Berges unter Getöse zusammen und begruben alle samt den Schätzen. Nur eine Frau, die im Begriff war, ihren Mann dem wilden Gelage zu entlocken, wurde durch unsichtbare Hand zu Tage gehoben und entging so dem allgemeinen Verderben.
DIE BLEIHÜTTE
Die Bleihütte, auch Bleihammer genannt, verdankt ihre Entstehung dem silberhaltigen Bleivorkommen in der nahen Umgebung. Urkundlich war Johann Heinrich Eisleb von 1744-1779 als Markscheider auf dem Tanzberg bei Keldenich tätig. Die Markscheidekunde umfasst die für den Bergbau nötigen geometrischen Vermessungen über und unter Tage zur Herstellung von Grubenplänen, den sog. Markscheidekarten. Die Hütte wurde immer weiter erweiter. Seit 1900 wurden schon ausländische Erze mitverarbeitert und hauptsächlich australische Erze verschmolzen. Nach dem 1.Weltkrieg wurde mit Erfolg die Herstellung von Kupferlegierungen aufgenommen. In den Jahren 1916-1922 bezifferte sich die Belegschaft auf etwa 750 Personen. 
Mit dem Ausbruch des 2.Weltkriegs musste das Werk auf Kriegswirtschaft umgestellt werden. Wie schon im 1. Weltkrieg, so wurde auch jetzt wieder durch die Reichsstelle für Metalle die Beschlagnahmung sämtlicher Bronzeglocken veranlasst. Der Umstand dass Kall im Jahre 1944 viele Monate im Kampfbereich lag, hatte weitgehende Zerstörungen der Werksanlage zur Folge. Erst im Herbst 1949 wurde die Hütte wieder in Betrieb genommen. Im Jahre 1954 beschäftigte das Unternehmen wieder 170 Angestellte und Arbeiter. Der Betrieb musste jedoch 1967 wegen Unrentabilität stillgelegt werden.
7. VON DER JAHRHUNDERTWENDE 1900 BIS ZUM ENDE DES 2. WELTKRIEGS
Soldaten 1. Weltkrieg 
Dorfstraße 1930 
Auf der Kier 1930 
BAU DER WASSERLEITUNG
Vor dem Bau der Wasserleitung versorgten sich die Dorfbewohner aus mehreren Brunnen mit Wasser zum Beispiel aus dem Dionysiusbrunnen, dem Brunnen auf der Lehmaar und im Pützberg und aus dem Brunnen am "Hohlen Weg" in der Nähe des Tanzberges. 1908 wurde die Trinkwasserleitung gebaut und 1909 in Betrieb genommen. Durch den Bau der Wasserleitung werden die Brandweiher und der Dorfbrunnen überflüssig.
DER 1. WELTKRIEG
Die grenznahe Lage hat unser Gebiet im 19. und 20. Jhd. dreimal zum Aufmarschgebiet deutscher Truppen gemacht: 1870/71 im deutsch-französischen Krieg sowie im 1. und 2. Weltkrieg. Unsere Heimat wurde, abgesehen von Einquartierungen und Entbehrungen, vom 1.Weltkrieg nicht direkt betroffen. Von denen, die aus Keldenich zum Militär dienst eingezogen wurden, sind viele Gefallene zu beklagen. 
DIE ZEIT ZWISCHEN DEN WELTKRIEGEN
Die Not der Jahre nach dem 1.Weltkrieg zwang vielrorts zu Verwaltungsvereinfachungen. 1929 wurde die Bürgermeiosterei Keldenich ins Amt Kall integriert. Die Weltwirtschaftskrise wirkte bis nach Keldenich und es wurden Notstandsarbeiten verordnet. Die Arbeitslosen wurden für die Auszahlung der Arbeitslosenunterstützung zu Notstandsarbeiten verpflichtet. Die Straße von Kall nach Keldenich, die Dorfstraße und der Weg von Keldenich nach Zingsheim wurden im Zuge dieser Massnahme ausgebaut.
DER 2.WELTKRIEG
1938
Die ganze Eifel wird mit Arbeitern aus allen deutschen Gauen überflutet. Sie sollen beim Bau der Verteidigungsanlagen und des Westwalls helfen. 
1939
Die Arbeiten an Bunkern und Panzersperren werden im Sommer fertiggestellt. Alle Dorfbewohner sind in einer fieberhaften Spannung und erwarten Tag für Tag mit Bangen die Meldungen in Rundfunk und Tagespresse über die Entwicklung der politischen Lage. Die Stimmung ist gedrückt, denn das Grauen des Krieges von 1914-1918 ist noch in zu frischer Erinnerung. Am 25. August werden in die Dörfer Kuriere geschickt um Einberufungsbefehle für 56 Keldenicher zuzustellen. Ohne Rücksicht auf die mit Hochdruck laufenden Erntearbeiten sind alle Landwirte gezwungen, Haus und Hof zu verlassen, um zunächst Hilfsdienste dei der allgemeinden Mobilmachung zu leisten.
1940
Am 10. Mai überfliegen hunderte von deutschen Flugzeugen die Eifel zum Angriff auf holländisches, belgisches, luxemburgisches und französisches Gebiet. Gleichzeitig überschreiten die Bodentruppen die Grenzen. Holland und Belgien kapitulieren schon nach wenigen Tagen, Frankreich am 25.Juni. Es ist wieder still und relativ ruhig in der Eifel geworden.
1941
Immer häufiger kommen Gefallenenmeldungen nach Keldenich.
1942
Am 9.Juni klingen die Keldenicher Kirchenglocken zum letztenmal über die Eifelhöhen.
1943
Der Luftkrieg nimmt unerbittliche Formen an. Von Keldenich aus sieht man den Feuerschein der brennenden Städte Köln, Aachen, Bonn.
1944
Im September ist die Front wieder an die Eifel herangerückt. Mitte Dezember unternehmen die deutrschen Gruppennoch einmal einen letzten Vorstoß in die Ardennen.
1945
Die amerikanischen Truppen arbeiten sich allmählich immer weiter heran. Die letzten deutschen Soldaten, die Keldenich verlassen, sprengten das Munitionslager in der "Kropel". Am Abend bricht die Hölle los. Der ganze Ort wird von Artilleriefeuer eingedeckt. Die Luft ist erfüllt von unaufhörlichen Dröhnen, Heulen und Bersten, von Brausen der Flugzeuge und vom Pfeifen der Granaten. Der Angriff dauert, von kurzen Pausen abgesehen, bis zum frühen Morgen des 6. März. Erst jetzt ist es möglich, unter Einsatz des eigenen Lebens nach Verschütteten zu suchen. Überall findet man Trümmer, zerschossene Häuser ohne Dächer und Fenster, zerstörte Licht- und Wasserleitungen. In Sötenich ist die Kirche dem Erdboden gleichgemacht. Die amerikanischen Truppen rücken in unser Dorf ein und sichern die Nachschubmöglichkeiten. Die Front rückt weiter, unterbrochen rollen durch unsere Ortschaften Nachschubkolonnen zum Rhein, der bei Remagen von den Amerikanern überschritten wird. Während für unsere Gemeinde damit der schreckliche Krieg vorbei ist, findet die allgemeine Kapitulation erst Anfang Mai 1945 statt. In der Pfarrchronik wird eine Sammlung von Totenzetteln der gefallenen Keldenicher Soldaten aufbewahrt, darunter auch der des damals nicht ganz 19jährigen Hans Hensch. Für ihn fand nach den feierlichen Exequien in der Kirche eine Gedenkfeier am Heldenmal statt, wobei die Fronturlauber die Ehrenwache hielten. Nach Kriegsende kehrte Hans Hensch dann zur großen Freude seiner Angehörigen wohlbehalten aus der Kriegsgefangenschaft in der Heimat zurück.
8. DIE NACHKRIEGSZEIT
Klein-Köln kurz nach dem 2.Weltkrieg 
DIE NOTZEIT
Im allgemeinen konnten die Menschen, die auf dem Lande wohnten, die Notzeit der Nachkriegsjahre besser überdauern als die Stadtbevölkerung. 
Um Grundnahrungsmittel wie Milch, Eier und Fleisch zu haben, hielt in Keldenich fast jede Familie ein wenig Vieh, mit der die Wegränder und Feldraine abgeweidet wurden. Das Wasser musste vom Brunnen im Pützberg oder von der Quelle an der Kolonie geholt werden, und am Abend wurde die Wohnung mit einer Petroliumlampe schwach erleuchtet oder man ließ einfach die Ofentür etwas offen. Durch den Wiederaufbau besserten sich die Verhältnisse langsam, aber stetig.
FLURBEREINIGUNG UND AUSSIEDLUNG
Einer der wichtigsten Massnahmen der Nachkriegszeit war die vom Kulturamt Euskirchen durchgeführte Flurbereinigung, die um Jahre 1960 zum Abschluss gebracht wurden. Durch Erbteilungen waren im Laufe der Jahrhunderte die Parzellen derart zersplittert und über die gesamte Gemarkung verstreut, dass eine Bearbeitung nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht mehr gegeben war. Es fanden sich vier Betriebe bereit, aus Gründen der mangelnder zusammenhängender Parzellen in Dorfnähe auszusiedeln, nämlich der Herrmann Meurer (Meurerhof), Herrmann Schumacher (Schwalbenhof), Herrman Schumacher (Hof Kleinholz) und Franz Josef Gentz (Margaretenhof).
9. AUS DEM KIRCHLICHEN LEBEN
Im Kirchenarchiv von Keldenich hat sich eine Notiz befunden, nach der schon im 4.Jahrhundert hier eine christliche Kirche gestanden haben soll. Dieses Gotteshaus der römischen Zeit befand sich warscheinlich an der gleichen Stelle, wo die heutige Kirche steht. Um die Mitte des 13. Jahrhunderts war Keldenich eine reich ausgestattete Pfarrei, über die Kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden das Pfarrecht besaß. Nachdem er die Grafschaft Hochstaden dem Kölner Erzstifte geschenkt hatte, verzichtete er auf diese Rechte. Er vereinigte die Pfarrei Keldenich mit dem Kloster Steinfeld. Damit war für das Kloster, das damals große Schulden hatte, die Berechtigung verbunden, in Keldenich einen Steinfelder Kanonikus als Pfarrer einzusetzen. Die überschüssigen Einkünfte der Pfarrei wurden zur Erhaltung des Klosters verwandt.
Um 1600 wurde die Pfarrei Keldenich wieder selbstständig, was jedoch ihre Einkünfte stark verringerte.
1687 wurde ein neuer Glockenturm errichtet.
Das heutige Pfarrhaus wurde zu Zeiten Pfarrer Bungs (1758-1763) erbaut und zuletzt 1960 renoviert.
Zu dieser Zeit wurde festgestellt, dass das Schiff der Kirche baufällig geworden war. 1701 wurde der Grundstein zum Neubau gelegt. Der erste Neubau geriet zu klein, so dass Kurfürst Karl Theodor 1786-87 an den alten Turm das jetzige Kirchenschiff anbauen ließ. 
DIE PFARRPATRONE
Die Verehrung des hl.Dionysius wird als Indiz gewertet dass der Ursprung unserer Pfarrei bis in die Anfänge des Christentums zurückreicht. Nun sind von der Kirche mehrere Männer mit dem Namen Dionysius heiliggesprochen worden, unter anderem jener, der zur Zeit Christi in Athen lebte und ferner der Bischof und Märtyrer Dionysius, der im 3.Jhd. in Paris wirkte. Von ersterem besitzt die Pfarrkirche eine Reliquie, aber letzterer gilt als Pfarrpatron. 
Seit alters her wird in Keldenich auch die Klosterfrau Brigida verehrt. Ihren Gedenktag hat die Kirche auf den 1.Februar festgesetzt. Zu diesem Feste kommen viele Leute aus den umliegenden Orten nach Keldenich, um die hl. Brigida als Schutzpatronin des Viehs zu verehren. Sie lassen Brot und Salz segnen, um es dem erkrankten Vieh unters Futter zu mischen.
10. AUS DEM VEREINSLEBEN
Die Jungmädchengruppe 
Der Musikverein 1954 
Tanzmariechen des Karnevalsverein 
Der Erzebär 
DER JUNGGESELLEN- UND THEATERVEREIN
Der älteste Verein war der um die Jahrhundertwende gegründete Jünglingsverein. Er pflegte die Geselligkeit unter der Jugend im eigenen Dorf und zu den Nachbardörfern. Ein willkommender Anlass zu gegenseitigen Besuchen waren die Stiftungsfeste, die auf den einzelnen Dörfern gefeiert wurden. Außer der Kirmes war dieses Fest für Jung und Alt eine der wenigen Möglichkeiten, das Tanzbein zu schwingen. Nachdem einige Mitglieder geheiratet hatten, wurde der Verein in Junggesellen- und Theaterverein umbenannt. Er bestand bis etwa 1950.
DER MUSIKVEREIN
So ganz genau lässt sich der Ursprung des Musikvereins nicht zurückverfolgen. Fest steht nur, dass die ersten Musiker enge Verbindung zum Kaller Musikverein hatten. In seinem aktiven Wirken bei allen Anlässen im Dorf trägt er entscheidend zur Identität von Keldenich bei. Der Musikverein feierte im Jahr 2000 als ältester Dorfverein sein 100-jähriges Jubiläum. 
DER KIRCHENCHOR
Es ist mündlich übereliefert, dass am Anfang des 19.Jhd. (um 1820) in Keldenich ein Kirchenchor von Küster Weiß geleitet wurde. Damals bestand der Kirchenchor nur aus männlichen Mitgliedern, die vorne im Altarraum (Chor) Psalmen und Choräle sangen. Erst nach dem 2. Weltkrieg wurde mangels männlicher Stimmen ein gemischter Chor gebildet.
DIE JUNGMÄDCHENGRUPPE
Nach dem 2. Weltkrieg bestand in Keldenich ca. 10 jahre lang eine Jungmädchengruppe, die es sich zur Aufgabe gemacht hatte, die Freizeit lehrreich und freudvoll zu gestalten. Wanderungen, Fahrten, Theaterspiel, Volkstanz, religiöse Unterweisung, sportliche Betätigung und Feiern wie das Erntedankfest zählten zum Programm.
DER SPORTVEREIN
Erste sportliche Aktivitäten sind in der zeit kurz nach dem 1.Weltkrieg zu verzeichnen. und zwar kamen die Anregungen von englischen Besatzungssoldaten. So wissen wir, dass Mitte der zwanziger Jahre ein Turnverein, der Fußballclub "Germania" und die von Dechant Wolfgarten ins Leben gerufene DJK (Deutsche Jugendkraft) entstand. Das erste Fußballspiel, an das man sich erinnern konnte, fand 1926 gegen die Zöglinge der Erziehungsanstalt Gemünd-Mauel statt. Das Spiel ging mit 17:0 verloren. Weitere Informationen finden sie auf diesen Internetprogramm.
DER KIRMESREIH
Noch bis in die 50-iger Jahre hinein war es in Keldenich Brauch, dass sich einen Monat vor dem 1.Sonntag im Oktober, dem Kirmessonntag, die jungen Männer über 18 Jahre zusammenfanden und den Kirmesreih bildeten. Sie wählten drei Hötjonge, die die Aufgabe hatten, die Kirmestage vorzubereiten und zu gestalten. Am Sonntag vor der Kirmes wurde in der "Kropel" der Kirmesbaum gehauen und auf der Kier aufgestellt. Am Kirmessonntag wurde unter den Klängen der Blasmusik der Kirmesknochen auf dem "Säusköppchen" ausgegraben und in föhlichem Zug zum Tanzsaal gebracht, wo er am Firstbalken einen Ehrenplatz erhielt. Am selben Abend wurde ein Mann aus Lumpen hergestellt, "Schabeies" genannt, und am Giebel des Wirtshauses aufgehängt. Nach ausgelassenm Tanzvergnügen am Kirmessonntag war für jedes Mitglied des Kirmesreih verpflichtet, montags morgen an der Messe für die Gefallenen und Verstorbenen der Gemeinde und am Gang zum Friedhof teilzunehmen, anderenfalls wurde eine empfindliche Geldbuße verhängt. Am Kirmesdienstag fand das traditionelle Hahneköppen statt mit anschließendem Königsball. In der Nacht zum Mittwoch wurde gegen Morgen unter großem Wehklagen der Kirmesknochen begraben. Der Überschuss, den die "Hötjunge" bei der finanziellen Abwicklung der Kirmes erwirtschafteten, wurde zur Nachkirmes am folgenden Sonntag vertrunken.