Lernziele: Die Kursteilnehmer sollen die wichtigsten technischen Grundbegriffe zur Kameratechnik kennen lernen und in einer Übung zur Bildgestaltung mit den Begriffen 'Umriß' und 'Fläche' und in einem Kursportrait erproben. 2.1 Erste Einführung in die Fototechnik
Kameragehäuse (Beispiel Camera Obscura): Fotografieren heißt, mit Licht Abbildungen erzeugen. Alles Licht, das zur Erzeugung einer Abbildung nicht erforderlich ist, muß von der Bildentstehung ausgeschlossen werden. Hierzu dient das Kameragehäuse. Den Urtyp aller Kameras stellt die Camera Obscura da. Sie besteht aus einem einfachen leeren Kasten (Camera = Raum). An der Rückwand des Kastens ist ein lichtempfindlicher Film angebracht. In der Vorderwand befindet sich ein sehr kleines Loch. Die sich vor dem Loch außerhalb der Camera Obscura befindlichen Gegenstände der Umgebung reflektieren das aus ihrer Umgebung auf sie treffende Licht. Im Idealfall trifft genau ein sehr eng begrenzter Lichtstrahl von jedem Punkt aller Gegenstände durch das Loch in der Camera Obscura auf den Film. Jeder einzelne Lichtstrahl erzeugt eine Abbildung genau des Punktes, von dem er ausging, auf dem Film. Wenn der Durchmesser des Lochs in der Camera Obscura genügend klein ist, dann ist auch der Durchmesser des Lichtstrahls, der auf den Film trifft, klein und erzeugt eine scharfe Abbildung. Die Intensität des Lichts, das in das Gehäuse der Camera Obscura fällt, ist jedoch infolge des sehr kleinen Lochdurchmessers nur schwach. Die Belichtung des Films hängt nicht nur von der Intensität des auftreffenden Lichtes ab, sondern auch von der Zeitdauer, während der das Licht auf seine Oberfläche fällt. Bei der Camera Obscura wird die geringe 'Lichtstärke' durch eine i. A. sehr lange Belichtungszeit ausgeglichen. Die Dauer der Belichtung der Camera Obscura wird dabei einfach durch das Abnehmen und Wiederaufsetzen eines lichtdichten Deckels vor dem Loch gesteuert. Kameragehäuse und Camera Obscura Moderne Kameragehäuse sind ganz analog aufgebaut und erfüllen dieselben Grundfunktionen wie die Camera Obscura. Das Kameragehäuse nimmt den lichtempfindlichen Film auf und schützt ihn zunächst einmal vor einer unkontrollierten Belichtung. Weiterhin sind im Kameragehäuse alle erforderlichen technischen Einrichtungen untergebracht, die zur kontrollierten Belichtung des Films erforderlich sind. Dazu gehören das Suchersystem (bei der Camera Obscura wird das Gehäuse nach 'Augenmaß' ausgerichtet), der Verschluß zur Steuerung der Belichtungszeiten (Deckel vor dem Loch der Camera Obscura), der Anschluß für das Objektiv (Loch der Camera Obscura) und der Filmtransport (die Camera Obscura enthält üblicherweise nur ein einziges Stück Film zur Belichtung). In moderne Kameras ist meistens noch ein Belichtungsmesser eingebaut. Suchersystem: Der Sucher einer Kamera dient zum genauen Ausrichten des Kameragehäuses in Richtung auf das Motiv. Er zeigt den Motivausschnitt, der später auf dem belichteten Film abgebildet sein wird. Verschiedene Suchersysteme werden unterschieden: Durchsichtsucher stellen einfache optische Systeme dar, die im Kameragehäuse nahe dem Objektiv eingebaut sind. Ihr Blickfeld entspricht dem Blickwinkel des Objektivs. Sie finden sich allgemein in einfacheren Kameras. Bei kurzen bis sehr kurzen Entfernungen tritt wegen des geometrischen Versatzes zwischen der Objektiv- und Sucherachse jedoch die sogenannte Parallaxenabweichung auf. Sie führt dazu, daß das vom Sucher angezeigte Bild mit der Abbildung des Objektivs nicht mehr genau übereinstimmt. Moderne Durchsichtsucher besitzen daher einen eingeblendeten Sucherrahmen, der sich zur Parallaxenkorrektur in Abhängigkeit von der Aufnahmeentfernung etwas verschiebt und das Sucherbild wieder in Übereinstimmung mit dem Blickwinkel des Objektivs bringt. Bei höherwertigen Durchsichtsuchern ist auch die Entfernungseinstellung in den Sucher integriert. Durchsichtsucher Spiegelreflexsucher Spiegelreflexsucher: Im Gegensatz zum einfachen Durchsichtsucher wird beim Sucher einer Spiegelreflexkamera das Objektiv unmittelbar in das Suchersystem mit einbezogen. Das durch das Objektiv in das Kameragehäuse einfallende Licht wird durch einen Spiegel in den oberen Teil des Gehäuses umgelenkt. Dort trifft es auf die Sucherscheibe und erzeugt eine Abbildung. Dieses Abbild auf der Sucherscheibe wird durch den Suchereinblick über ein sog. Pentaprisma betrachtet. Das Sucherbild steht aufrecht und ist seitenrichtig. Es entspricht exakt dem Bild, das bei der Belichtung auf dem Film erzeugt wird. Dieser Suchertyp gestattet den Wechsel der Objektive unter Bei-behaltung der vollständigen Kontrolle der Abbildung. Ebenso können beliebige Objektivvorsätze kontrolliert eingesetzt werden. Neben dem Bildausschnitt gibt der Spiegelreflexsucher auch Auskunft über die Bildschärfe, die sich mit ihm genau einstellen läßt. Verschluß: Der Verschluß steuert die Zeitdauer während der Licht bei der Belichtung auf den Film fällt. Diese Zeitdauer wird als Belichtungszeit bezeichnet. Sie wird am Kameragehäuse eingestellt. Zwei Verschlußtypen sind generell zu unterscheiden: Der Schlitzverschluß findet insbesondere in Spiegelreflexkameras Anwendung. Er befindet sich unmittelbar vor dem zu belichtenden Film und schützt diesen vor unbeabsichtigter Belichtung. Er kann mit einem Vorhang verglichen werden, der die Filmoberfläche abdeckt. Beim Belichtungsvorgang wird der Vorhang einfach zur Seite weggezogen (wie ein Rollo aufgewickelt), und die Filmoberfläche wird freigegeben. Zum erneuten Abdecken des Films nach der Belichtungszeit wird ein zweiter Vorhang in derselben Bewegungsrichtung über den Film gezogen (wie ein Rollo abgewickelt). Bei langen Belichtungszeiten wird die gesamte Filmoberfläche gleichzeitig zur Belichtung freigelegt. Bei kurzen Belichtungszeiten startet der schließende Vorhang seine Bewegung jedoch schon bevor der öffnende Vorhang die Filmfläche vollständig freigegeben hat. Die augenblicklich freiliegende (belichtete) Filmfläche hat daher die Form eines Schlitzes. Der Schlitz wird vor dem Film entlang geführt, sodaß die unterschiedlichen Flächen des Films nacheinander belichtet werden. Dies ist wichtig bei der Belichtung mit Blitzgeräten, da das Blitzlicht nur für einen extrem kurzen Moment aufleuchtet (1/1000 sek. o. kürzer). In diesem Moment muß die gesamte Filmfläche freiliegen. Daher kann bei Kameras mit Schlitzverschluß nur oberhalb einer kameraabhängigen Belichtungszeit (meist 1/60 sek.) geblitzt werden. Schlitzverschluß Zentralverschluß Der Zentralverschluss wird üblicherweise ins Objektiv eingebaut und ist mechanisch mit der Blende gekoppelt. Die Blendenlamellen schließen den Lichtdurchlaß ständig und öffnen sich nur im Moment der Belichtung für die eingestellte Belichtungszeit auf den eingestellten Wert der Blende. Da der Zentralverschluß ständig geschlossen ist, kann er in Spiegelreflexkameras nicht eingesetzt werden, da er den Lichtdurchlaß durch das Objektiv verhindert. Eine wichtige Eigenschaft ist die gleichzeitige Belichtung des gesamten Negativs, wodurch die Synchronisierung mit Blitzlicht auch bei kürzeren Belichtungszeiten möglich ist. Belichtungszeit: Die Belichtungszeit legt die Zeitdauer fest, während der Licht auf die Filmoberfläche fällt und den Film belichtet. Die am Kameragehäuse einstellbaren Zeiten sind nach einer geometrischen Reihe festgelegt und bedeuten jeweils eine Verdoppelung bzw. eine Halbierung des jeweils vorherigen Wertes. Üblich sind folgende Einstellungen für die Belichtungszeit (in sek.): 1 1/2 1/4 1/8 1/16 1/30 1/60 1/125 1/250 1/500 1/1000 Auf dem Einstellring am Kameragehäuse sind nur die Werte des Nenners eingraviert: 1 2 4 8 16 30 60 125 250 500 1000 Objektiv: Bei einer Camera Obscura ist der Lichtdurchlaß (Öff-nungsdurchmeser) sehr klein, damit eine scharfe Abbildung entsteht. Das hat aber auch extrem lange Belichtungszeiten zur Folge. Wird der Öffnungsdurchmesser vergrößert, wird zwar die eintretende Lichtmenge erhöht, die Abbildungsschärfe nimmt jedoch ab. Durch das Einsetzen einer Sammellinse werden die diver-gierenden Lichtstrahlen wieder in einen Punkt auf der Filmober-fläche zusammengeführt. Es entsteht eine scharfe Abbildung bei gleichzeitig hoher Intensität des einfallendes Lichtes auf der Filmoberfläche. Die Tiefe des scharf abgebildeten Raumes vor der Kamera (Schärfentiefe) ist jedoch nicht mehr wie bei der Camera Obscura unendlich groß. Bei festem Abstand der Sammellinse von der Kamerarückwand kann sie nur Objekte in einer festen Entfernung vor der Kamera scharf abbilden. Davor und dahinter liegende Objekte werden mehr oder weniger unscharf. Einfache Sammellinsen weisen verschiedene Abbildungsfehler auf (Chromatismus, Astigmatismus, Geometrische Abberation, Reflektion auf der Linsenober-fläche, etc.), die die optische Abbildung beeinträchtigen. Moderne Objektive bestehen daher nicht aus nur einer einzigen Linse, sondern aus einem System verschiedener Linsen. Die einzelnen Linsen sind so berechnet, daß sich ihre Abildungsfehler gegenseitig kompensieren und so zu einer optimalen Abbildung führen. Die erhältlichen Objektive unterscheiden sich in ihrem optischen Aufbau, in ihrer Brennweite, in ihrem Öffnungs-durchmesser (Lichtstärke), ihrem Blendenbereich, usw. Objektiv und Brennweite Brennweite: Jedes Objektiv kann grundsätzlich wie eine einfache Sammellinse verstanden werden. Eine solche Linse 'sammelt' die von einem Punkt ausgehenden und auf sie einfallenden Lichtstrahlen ebenfalls wieder in einem Punkt. Fallen Lichtstrahlen parallel und aus unendlicher Entfernung (z.B. von der Sonne) durch die Linse, werden die Sonnenlichtstrahlen im Brennpunkt fokussiert. Die Entfernung von der Linse zum Brennpunkt wird auch als Brennweite (f) bezeichnet. Lichtstrahlen, die von einem näher an der Linse liegenden Gegenstand ausgehen (Gegenstandsweite (g)) werden in etwas größerem Abstand als der Brennweite hinter der Linse zu einem Bild fokussiert (Bildweite (b)). Zwischen der Bildweite (b), der Gegenstandsweite (g) und der Brennweite (f) besteht eine feste physikalische Beziehung: 1/f = 1/b + 1/g Normalobjektiv: Objektive, die annähernd den Seheindruck des menschlichen Auges wiedergeben, werden als Normalobjektive bezeichnet. Ihre Brenn- weite ist ungefähr identisch mit der Länge der diagonalen des verwendeten Aufnahmeformats. In der Kleinbildfotografie haben die Normalobjektive eine Brennweite von ca. 50 mm. Objektive mit kürzerer Brennweite werden als Weitwinkelobjektive bezeichnet, solche mit einer längeren Brennweite als Teleobjektive Blende: Die Blende verändert die lichtdurchlassende Öffnung in einem Objektiv. Sie besteht im allgemeinen aus Stahllamellen, die sich zentrisch öffnen und schließen lassen. Die Blende wird durch den Blendenring am Objektiv bedient. Der Wert der Blende wird nicht als absoluter Durchmesser (d) des Lichtdurchlasses angegeben sondern als relativer Wert (relative Öffnung). Blende = f/d (Brennweite/Öffnungsdurchmesser) Die Werte der Blende sind wie die der Belichtungszeit in einer geometrischen Reihe aufgebaut. Der Übergang von einem Blendenwert zu einem benachbarten anderen hat also eine Verdopplung oder eine Halbierung der lichtdurchlassenden Öffnung zur Folge (und damit auch eine Verdoppelung oder Halbierung der pro Zeiteinheit durch-gehenden Lichtmenge!). Die Reihe der Blendenwerte lautet: 1 1,4 2 2,8 4 5,6 8 11 16 22 32 44 64 groß <---- Öffnungsdurchmesser ----> klein groß <-- Lichtdurchlaß --> klein Mit zunehmend größerem Blendenwert nimmt der Öffnungsdurchmesser und damit die durchtretende Lichtmenge ab. Beispiel: Ein Normalobjektiv hat eine Brennweite von 50mm. Der absolute Durchmesser der Blende beträgt 25mm. Der Blendenwert berechnet sich damit zu: f/d = 50mm/25mm = 2. Die lichtdurch-lassende Kreisfläche der Blende läßt sich berechnen über die Formel: Fläche = 3,14 * d² / 4 = 3,14*25²,00mm²/4 = 531 mm². Wird die Blende geschlossen, so dass der absolute Öffnungsdurchmesser nur noch 17,86mm beträgt, errechnet sich der neue Blendenwert zu: f/d = 50mm/17,86mm = 2,8. Für die lichtdurchläs-sige Kreisfläche erhält man nun: Fläche=3,14*17,86²mm²/4=250 mm². Die lichtdurchlassende Fläche der Blende 2 ist also annähernd doppelt so groß (Rundungsfehler) wie die Fläche für die Blende 2,8. Die Blende 2 ist also doppelt so lichtstark wie die Blende 2,8. Mit zunehmendem Blendenwert nimmt die Lichtstärke ab! Nahaufnahme: Im Rahmen dieses Kurses werden wiederholt Übungen durchgeführt, bei denen ein sehr kleiner Abstand zwischen dem fotografierten Gegenstand und dem aufnehmenden Kameragehäuse besteht. Das Motiv wird dadurch relativ groß auf der Filmfläche wiedergegeben (formatfüllend). Bei Nahaufnahmen kann das Abbildungsverhältnis (A) = (Bildgröße (B) / Gegenstandsgröße (G)) bis 1:1 betragen. Bei noch größeren Abbildungsverhältnissen spricht man dann von Makroaufnahmen. Üblicherweise lassen sich bei einer Kamera mit Normalobjektiv Gegenstandsweiten bis ca. 50 cm einstellen (minimale Aufnahmeentfernung). Kürzere Aufnahmeentfernungen (= größeres Abbildungsverhältnis) werden erreicht durch die Verwendung von Vorsatzlinsen (Reduzierung der Brennweite des Abbildungssystems) oder durch die Verwendung von Zwischenringen oder eines Balgengerätes zur Auszugsverlängerung (Vergrößerung der Bildweite) bei Spiegelreflexkameras. Es gilt: A = B/G = b/g und 1/f = 1/b + 1/g A = b*(1/f - 1/b) = b/f - 1 Vorsatzlinsen (in Verbindung mit einem 50mm-Objektiv): Dioptrien Entfernung (cm)Maßstab 1 100 - 33 0,05 - 0,17 2 50 - 25 0,10 - 0,22 3 33 - 20 0,15 - 0,28 3 + 1 25 - 16 0,20 - 0,33 3 + 2 20 - 14 0,25 - 0,39 2.2.Bildgestaltung mit "Umriß" und "Fläche"
Jeder Gegenstand, den wir fotografieren, besitzt einen Umriß. Die Umrißlinie eines Gegenstands soll klar erkennbar und sein sowie den Gegenstand eindeutig erkennen lassen. Der Umriß ist abhängig von der Betrachtungsrichtung (Aufnahmerichtung) aus der der Gegenstand aufgenommen wird. Durch Veränderung des Kamerastandorts (rechts, links, vorn, hinten, etc.) und Veränderung der Perspektive (Augenperspektive, Vogelperspektive, Frosch-perspektive, etc.) lassen sich oftmals interessante Umrißlinien entdecken, die einen neuen und ungewohnten Blick auf das Motiv ergeben. Erste Erfahrungen im Umgang mit Umrißlinien haben wir bereits bei der Arbeit mit Lichtgrafiken gemacht. Infolge der Abschattung des Lichtes durch die aufgelegten Gegenstände wurden deren Umrißlinien auf dem Fotopapier abgebildet. Die unterschiedlichen Gegenstände können dabei erkennbar sein, weil die entstandenen Umrißlinien sie eindeutig charakterisierten. Teilweise entstanden aber auch Umrißlinien, die keinen direkten Rückschluß auf den abschattenden Gegenstand zuließen. Die Umrißlinien grenzen auf dem Fotopapier Flächen voneinander ab. Die Flächen, die im Luminogramm vom Licht getroffen waren, wurden beim Entwickeln geschwärzt. Die von den aufgelegten Gegenständen an der Belichtung gehinderten Flächen blieben hell oder sogar weiß. Bei der Arbeit mit den Luminogrammen haben wir mit der Umrißlinie und der Fläche bereits zwei gestalterische Grundelemente verwendet. Die Flächen sind in sich weitestgehend homogen (schwarz oder weiß) und weisen in vielen Fällen keine weiteren Details auf (Struktur). Wichtig ist die klare Trennung von aneinander angrenzenden Flächen entlang ihrer Umrißlinie, die im Falle der Luminogramme einfach durch den Schwarz-Weiß-Kontrast erreicht wurde. Nur so werden verschiedene Gegenstände klar gegeneinander abgegrenzt (Vordergrund - Hintergrund). Umrißlinien und Flächen einer Abbildung stehen nicht nur mit sich allein in Wechselwirkung, sondern als weiteres Element kommt das Bildformat (Fotopapierformat) mit ins Spiel. Bildformat und Flächen (abgegrenzt durch ihre Umrißlinien) müssen in einem vernünftigen Verhältnis zueinander stehen. Dabei sind insbesondere ihre Anordnung und Größenverhältnisse zu bedenken. Hierfür muß der Fotograf ein Gespür entwickeln. Übung: Von verschiedenen Gegenständen sind Aufnahmen im Gegenlicht auf einem Lichttisch zu machen. Die Gegenstände sollen durch ihre Umrißlinien (Silhouetten) charakteristisch abgebildet werden. Durch Variation der Anordnung auf dem Lichttisch sollen verschiedene Umrißlinien gleicher Gegenstände experimentell untersucht werden. Technische Hinweise: Film Agfa APX-25 Reprostand Höhe ca. 60 cm Bildfeld ca. 20 x 30 cm² Drahtauslöser Belichtung: Blende 11, 1/4 sek. (+ 3 Blenden) Entwicklung: Agfa Rodinal ( 1+25, Zeit = 12 min.) Übung: Das Kursportrait Als fotografische 'Lockerungsübung' sollen die Kursteilnehmer sich gegenseitig fotografieren. Hierbei können Portraits jeder Art (Ganzkörper, Oberkörper, Kopf) und auch Gruppenaufnahmen angefertigt werden.
Technische Hinweise: Film Agfa APX-100, Belichtung : wie 100 ASA Entwicklung: Agfa Rodinal 1+25, Zeit = 8 min. Bei der Bestimmung der richtigen Belichtungszeit/Blenden-Kombination kann es zu Unsicherheiten bezüglich der Richtigkeit der gemessenen Werte für die Einstellung dieser Werte kommen. In diesen Fällen empfiehlt es sich, eine Belichtungsreihe vom selben Motiv zu machen. Dabei werden weitere Aufnahmen mit verkürzter und verlängerter Belichtung vorgenommen. Bei SW-Materialien reicht in der Regel je eine Belichtung mit einer Blende Über- und einer Blende Unterbelichtung. Beispiel: Meßwert = 8/125 (Blende/Bel.-Zeit) ==> 5,6/125, 8/125, 11/125. Insgesamt werden also drei Belichtungen von derselben Motiveinstellung gemacht. Ein Negativ der Serie wird dann mit guter Sicherheit eine verarbeitbare Dichte zur Vergrößerung aufweisen. Analog kann auch eine Variation der Belichtungszeit erfolgen. Die Belichtungsreihe hieße dann: 8/60, 8/125, 8/250. Aufgabe: Von einem beliebigen Motiv (Denkmal, Haus, Baum, etc.) sollen 36 Aufnahmen angefertigt werden, die das Motiv als Silhouette (Schattenriß) wiedergeben. Durch Veränderung von Aufnahmestandort und Perspektive sollen die Wechselwirkungen von Umrißlinie und Fläche des Motivs in Verbindung zum Kleinbildformat untersucht werden. Es sollen bewußt charakteristische und untypische Ansichten des Motivs gesucht werden. Film: Agfa APX-25 belichten wie 50 ASA / 18 DIN (abweichend von der Herstellervorschrift) |