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 SW Teil 3

Lernziele:

Die Kursteilnehmer sollen den Aufbau, die Eigenschaften und die Entwicklung eines Schwarz-Weiß-Films kennen lernen. Die SW-Entwicklung soll unter Anleitung durchgeführt werden. Von den Negativen sollen Kontaktkopien angefertigt werden. Der Kursteilnehmer soll anhand der Kontaktkopien seine Negative beurteilen lernen.

3.1.Der Aufbau eines Schwarz-Weiß-Films

Schwarz-Weiß-Filme besitzen einen schichtartigen Aufbau. Auf einem Träger aus durchsichtigem Kunststoff (PVC, Azetylzellulose) ist die Fotoemulsion aufgegossen. Zur besseren Haftfestigkeit befindet sich zwischen der Fotoemulsion und dem Träger eine Haftschicht. Zum Schutz vor mechanischer Beschädigung wird die Fotoemulsion obenauf durch eine Gelatineschicht abgedeckt.

Kernstück des Films ist die Fotoemulsion. Sie bestimmt die Eigenschaften des Films. In Gelatine sind Kristalle aus Silberbromid eingelagert. Je nach Art der Emulsion liegt die Größe der Kristalle zwischen 0,5 und 3 µm (1 µm = 1/1000 mm). Die Dicke der Fotoemulsion liegt zwischen 5 µm bei niedrig empfindlichen Filmen und 20 µm bei hoch empfindlichen Filmen. Niedrigempfindliche Filme bestehen aus kleinen Kristallen mit sehr einheitlicher Größenverteilung. Hochempfindliche Filme enthalten dagegen große Körner mit ungleichmäßiger Größenverteilung.

Bild: Schematischer Aufbau von Schwarz-Weiß-Filmen
 

3.2.Eigenschaften von Schwarz-Weiß-Filmen

Die auf dem Markt erhältlichen Schwarz-Weiß-Filme unterscheiden sich in einer Reihe von Eigenschaften. Sie bestimmen die Eignung für den Einsatz der Filme unter bestimmten Bedingungen.

Die Schwarz-Weiß-Filme unterscheiden sich in ihrer Lichtempfindlichkeit. Je dicker die lichtempfindliche Fotoemulsion ist, umso empfindlicher reagiert der Film auf einfallendes Licht. Jedoch nicht nur die Schichtdicke allein sondern auch die sehr viel größeren Kristalle des Silberbromids in dicken Fotoemulsionen führen zu der höheren Lichtempfindlichkeit.

Die Empfindlichkeit der SW-Filme wird in der Einheit ASA oder DIN auf der Filmpackung angegeben. Die amerikanische ASA-Skalierung ist nach einer geometrischen Reihe aufgebaut; ein doppelt großer ASA-Wert entspricht auch einer doppelten Empfindlichkeit. Die deutsche DIN-Skala ist logarithmisch aufgebaut. Eine Zunahme des DIN-Wertes um 3 DIN entspricht einer Verdopplung der Filmempfindlichkeit. Folgende Gegenüberstellung verdeutlicht dies:

Empfindlichkeit

ASA   25  50    100 200   400800

DIN   15  18     21  24     27 30

niedrig  -------  mittel --------  hoch

Der Empfindlichkeitswert des Films in ASA/DIN muss auf den Belichtungsmesser (der Kamera) übertragen werden.

Die Kristalle der Fotoemulsion werden auch als Körner bezeichnet. Wegen ihrer nur geringen Größe sind sie mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen. Sie ballen sich jedoch in der Fotoemulsion zu kleinen Aggregaten zusammen und sind dann in der Vergrößerung des SW-Negativs erkennbar. Dieser Effekt wird als Körnigkeit bezeichnet. Niedrigempfindliche Filme mit nur kleiner Korngröße in der Fotoemulsion weisen eine geringere Körnigkeit auf (feinkörnig) als hochempfindliche mit großen Silberbromidkörnern in der Schicht (grobkörnig). Unter Berücksichtigung der Lichtempfindlichkeit sind demnach niedrigempfindliche SW-Filme feinkörnig und hochempfindliche sind grobkörnig.

Bild:  feinkörnig       -----      grobkörnig

Die Körnigkeit hat unmittelbaren Einfluss auf das Auflösungsvermögen eines SW-Films. Je feinkörniger ein Film ist, umso eher kann er feine, nah beieinander liegende Motivdetails wiedergeben. Er besitzt ein hohes Auflösungsvermögen.  Grobkörnige Filme besitzen dagegen ein geringeres Auflösungsvermögen. Bezogen auf die Lichtempfindlichkeit besitzen niedrigempfindliche SW-Filme eine hohe Auflösung, hochempfindliche Filme dagegen eine niedrige Auflösung.

Bild:  hohe Auflösung   ------   niedrige Auflösung

Eine weitere wichtige Filmeigenschaft stellt sein Kontrast-verhalten dar, d. h. seine Fähigkeit die unterschiedlichen Helligkeitswerte des Lichtes in Grauwerte zwischen reinem Schwarz und Weiß umzusetzen. Niedrigempfindliche Filme bilden kontrastreich (hart) ab, während  hochempfindliche Filme eher kontrastarm (weich) abbilden. Eine einfache Überlegung verdeutlicht dies: Ein hochempfindlicher Film besitzt eine dicke Fotoemulsionsschicht. Über die Schichtdicke lassen sich vom entwickelten Silber sehr viele Abstufungen der Schwärzung von reinem Weiß (vollständige Durchlässigkeit für Licht) bis hin zu reinem Schwarz (vollständige Undurchlässigkeit für Licht = vollständige Deckung durch entwickeltes Silber) denken. Das bedeutet, der Film gibt sehr viele Grauwertabstufungen wieder. Ein niedrigempfindlicher Film mit einer dünnen Fotoemulsionsschicht kann zwar reines Weiß und Schwarz sauber abbilden, doch ist seine Fähigkeit über die Abstufungen des belichteten Silbers Grautöne auszubilden eingeschränkt.

Bild:     niedrig    ---   Kontrast   ---   hoch

SW-Filme mit einer Empfindlichkeit von 21 DIN bis 24 DIN werden als mittelempfindliche Filme bezeichnet. Sie stellen einen guten Kompromiss zwischen den niedrigempfindlichen und den hochempfindlichen Filmen dar. Sie besitzen ein hinreichend kleines Korn, um ein gutes Auflösungsvermögen zu ergeben. Sie besitzen ein ausgewogenes Kontrastverhalten und sind genügend lichtempfindlich, um mit kurzen Belichtungszeiten noch freihändig belichtet zu werden.

Folgende SW-Filme der Fa. Agfa werden im Rahmen des Kurses immer wieder zur Anwendung kommen:

AGFAPAN APX-25 : 25 ASA,  niedrigempf., hart, feinkörnig

AGFAPAN APX-100: 100 ASA, mittelempfindlich

AGFAPAN APX-400: 400 ASA, hochempf., weich, grobkörnig

3.3.Die Belichtung des SW-Films

Proportional zur Lichtmenge, die auf die Filmoberfläche bei der Belichtung auftrifft, wird der Film belichtet. Beim Auftreffen von Licht auf das Silberbromid in der Fotoemulsion bildet sich freies Silber. Fällt sehr viel Licht (mehrere Stunden Belichtungsdauer) auf einen Film, entsteht bereits während der Belichtung ein negatives Silberbild (negativ: helles Licht wird in schwarzem Silber abgebildet). Die Kristalle aus Silberbromid zerfallen in Silber und Brom, das in der Gelatine der Fotoemulsion aufgefangen wird.

Licht + Silberbromid    -->   Silber + Brom

Fällt nur wenig Licht auf den Film (Bruchteile einer Sekunde beim Fotografieren) werden in den sehr kleinen Körnern aus Silberbromid lediglich Belichtungskeime aus feinstem Silber gebildet. In diesen Belichtungskeimen ist das aufbelichtete 'Bild' verborgen.  Man spricht auch von einem latenten Bild. Durch den Entwicklungs-Prozess wird es sichtbar gemacht.

Bild: Prinzip der Belichtung

3.4.Die Vorbereitung der SW-Filmentwicklung

Kleinbildfilme werden in  Entwicklungsdosen entwickelt. Bei völliger Dunkelheit wird der Film in die Entwicklungsdose eingeführt. Nach dem Verschließen der Dose kann das Raumlicht wieder eingeschaltet werden. Die Entwicklungsflüssigkeiten werden durch einen lichtdichten Einlass in die Dose gegeben und auch wieder ausgeschüttet.

Die Entwicklungsdose besteht aus dem Dosenkörper, dem Deckel mit Chemikalieneinlass, der Steckachse als Teil der lichtdichten Schleuse zum Einfüllen der Chemikalien und der zweiteiligen Spirale auf die der Film aufgespult werden muss. Bei älteren Dosen ist noch eine Klammer erforderlich, die die Spirale auf der Achse festklemmt. Weiter werden ein Flaschenöffner zum Aufbrechen der Filmpatrone sowie  eine Schere zum Abschneiden der Zunge des Films benötigt.

Die Filmpatrone wird im Dunkeln aufgebrochen. Der Film wird entnommen und so in der Hand  gehalten, dass er sich nicht abrollt,  sondern auf der Patronenachse weiter aufgewickelt bleibt. Die Filmzunge wird abgeschnitten, seine Ecken werden abgerundet, und der Film wird auf die Entwicklungsspirale geschoben. Zum Schluss wird die Patronenachse vom Film abgeschnitten. Die geladene Entwicklungsspirale wird in die Entwicklungsdose gegeben und die Dose wird lichtdicht verschlossen.

Neben der Entwicklungsdose werden gebraucht: eine Schere, eine Mensur (ca. 25 ml), ein Messbecher ( 500 ml oder 1000 ml), ein Thermometer, eine Uhr mit Sekundeneinteilung, ein Trichter, eine Wässerungshilfe (JOBO-Filmwäscher) und Kanister zur Aufnahme der verbrauchten chemischen Lösungen.

3.5.Die Entwicklung eines SW-Films

Das auf dem Film nach der Belichtung latent enthaltene Bild wird durch den Entwicklungsprozess sichtbar gemacht und für die weitere Verarbeitung aufbereitet. Das Ergebnis der Entwicklung ist ein transparentes Negativ. In ihm sind die im Motiv hellen Anteile schwarz dargestellt, da von ihnen viel Licht ausging und den Film schwärzte (Schwarz = Lichter im Motiv). Von den dunklen  Motivteilen fiel wenig Licht auf den Film und konnte nur einen geringen Schwärzungseffekt hervorrufen. Diese Negativbereiche bleiben hell bzw. transparent (transparent = Schwärzen im Motiv). Helle Motivbereiche werden auf dem Negativ dunkel, dunkle Motivbereiche werden hell bzw. transparent abgebildet. Die Helligkeitswerte werden beim Übergang vom Motiv zum belichteten Bild ins Negative verkehrt (--> Negativ).

Der Entwicklungsprozess unterteilt sich in 5 Einzelschritte: Entwickeln, Stoppen, Fixieren, Wässern und Trocknen (vergleiche 1. Kursveranstaltung).

Entwickeln:

Die o.g. SW-Filme (Agfapan) werden in diesem Kurs in AGFA-RODINAL-Einmalentwickler entwickelt. Rodinal ist ein Entwicklerkonzentrat, das erst kurz vor der Entwicklung zur Arbeitslösung verdünnt wird (1+25: 1 Teil Entwicklerkonzentrat + 25 Teile Wasser). Zunächst wird das Wasser auf genau 20 C temperiert und abgemessen. Danach wird das Entwicklerkonzentrat zugefügt. Nach dem Umrühren ist der verdünnte Entwickler gebrauchsfertig.

Verdünnungsvorschrift für AGFA Rodinal 1+25:

Wasser vorher auf 20°C temperieren:
1 Film      300 ml Wasser + 12 ml Entwicklerkonz.
2 Filme    500 ml Wasser + 20 ml Entwicklerkonz.
4 Filme  1000 ml Wasser + 40 ml Entwicklerkonz.

Der Entwickler wird durch die Öffnung im Deckel zügig in die Entwicklungsdose gefüllt. Die Uhr wird gestartet. Während der ersten 30 Sekunden wird in gleichmäßigen Bewegungen die Dose fortlaufend auf den Kopf gestellt und wieder zurückgekippt. Durch diese mäßig starke Kippbewegung wird der Kontakt zwischen dem Film und dem Entwickler hergestellt. Die Fotoemulsion saugt sich mit Entwicklerflüssigkeit voll, und der Entwicklungsprozess startet. Zwischendurch wird die Dose mehrfach kräftig aufgestoßen, um evtl. auf der Filmoberfläche anhaftende Luftbläschen zu entfernen. Sie würden den einsetzenden Entwicklungsprozess lokal behindern und zur Unterentwicklung führen. Im weiteren wird der Entwickler jeweils zur halben und vollen Minute durch kopfüber kippen der Dose für ca. 10 Sekunden bewegt. Dadurch wird stets frischer Entwickler an die Filmoberfläche gebracht. Der Bewegungsrhythmus ist bis zum Ende der angegebenen Entwicklungszeit beizubehalten. Geringe oder zu heftige Bewegung können zu einer unkontrollierten Entwicklung führen. Nach Ablauf der Entwicklungszeit wird die Entwickler-Flüssigkeit zügig aus der Dose gekippt (Entwickler in einem Entsorgungskanister auffangen).

Stoppbad:

Eine 3%ige Essigsäurelösung stoppt den Entwicklungsprozess schlagartig. Sie wird für ca. 1 Minute in die Dose gegeben, die mehrfach durch kippen bewegt wird. Das Stoppbad wird mehrfach verwendet und in den Behälter zurückgekippt.

Fixieren:

Das Fixierbad wandelt das nicht entwickelte Silberbromid in eine transparent durchsichtige und wasserlösliche Verbindung um. Der Fixierprozess erfordert ca. 3 bis 5 Minuten je nach dem Gebrauchszustand der Fixierlösung. In einem Liter Fixierbad können bis zu 12 Filme fixiert werden. Zur Bestimmung der richtigen Fixierzeit wird die Entwicklungsdose nach etwa 1 Minute geöffnet. Weist der Film noch nicht geklärte, milchige Flächen der Fotoemulsion auf, wird weiter fixiert. Ist der Film vollkommen klar (Klärzeit), wird noch einmal dieselbe Zeit fixiert. Der Fixierer wird mehrfach verwendet und in den Behälter zurückgegeben.

Wässern:

Durch das Wässern wird die beim Fixieren gebildete wasserlösliche Silberverbindung aus der Fotoemulsion herausgelöst, und  der Film wird archivfest. Es wird in fließend Wasser bei 14 - 22 °C für ca. 20 bis 30 Minuten gewässert. Mit der JOBO-Wässerungshilfe verkürzt sich die Wässerungszeit auf 10 bis 15 Minuten.

Trocknen:

Nach Ablauf der Wässerung wird der Film noch ca. 1 Minute mit Netzmittellösung (AGEPON: 1 - 2 Tropfen pro Liter Wasser) behandelt. Danach wird der Film aus der Entwicklungsspirale herausgenommen. Mit der Abstreifzange wird das anhaftende Wasser vom Film entfernt. Der Film wird  mit einem Klammergewicht beschwert und im Filmtrockner aufgehängt. Bei Stufe II wird ca. 20 Minuten getrocknet.

Abschließend wird der Film in 6-er-Streifen zerschnitten und in Pergaminhüllen aufbewahrt.

3.6.   Die Standard-Negativ-Entwicklung

Schwarzweißnegativfilme werden im Allgemeinen so entwickelt, dass sie einen großen Umfang an Grautönen zwischen reinem Weiß und Schwarz aufweisen. Dies wird durch eine Standardbelichtung und eine angepasste Entwicklung erreicht. Die Industrie bietet gebrauchsfertige Rezepturen an, die bei richtiger Anwendung zum Entwicklungserfolg führen. Für den Agfa APX-25 bzw. APX-100 müssen bei Verwendung von Agfa-RODINAL beispielsweise folgende Werte eingehalten werden:

Film: Agfa APX-25 belichtet wie 25 ASA / 15 DIN
Entwicklung: AGFA Rodinal 1+25 , 20°C, 6 min.
                        Dosenentwicklung, 30 Sek. kippen,
                       danach alle 30 Sek. für 10 Sek. kippen
Stopp-Bad  : 3%ige Essigsäure,   1/2  min.
Fixierbad     : Tetenal Superfix, 1+7,  20°C, 3-5 min.
Wässern     : fließend, 14 - 22°C,  15 min.
Trocknen    : Trockenschrank, hängend,  20 min.

Film: Agfa APX-100 belichtet wie 100 ASA / 21 DIN
Entwicklung: AGFA Rodinal 1+25 , 20°C,   8 min.
                        Dosenentwicklung, 30 Sek. kippen,
                       danach alle 30 Sek. für 10 Sek. kippen
Stopp-Bad  : 3%ige Essigsäure,  1/2 min.
Fixierbad     : Tetenal Superfix, 1+7,  20°C, 3-5 min.
Wässern     : fließend, 14 - 22°C,  15 min.
Trocknen    : Trockenschrank, hängend,  20 min.

 

3.7.SW-Filmentwicklung mit hohem Kontrast

Für die Übungen auf dem Lichttisch bzw, die Aufgabe der 2. Kursveranstaltung soll eine kontrastreiche, harte Abbildung erreicht werden.  Dazu ist wie folgt zu entwickeln:

Film: Agfa APX-25 belichtet wie 50 ASA / 18 DIN
Entwicklung: AGFA Rodinal 1+25 , 20°C,  12 min.
Stopp-Bad   : 3%ige Essigsäure,  1/2 min.
Fixierbad      : Tetenal Superfix, 1+7, 20°C,  3-5 min.
Wässern      : fließend, 14 - 22°C,  15 min.
Trocknen     : Trockenschrank, hängend,  20 min.

3.8.  Die Herstellung eines Kontaktbogens

Zur Beurteilung der Negativqualität und zur ersten Bildbewertung dient der Kontaktbogen. Von allen Negativen eines Films werden gleichzeitig im Kontakt mit Fotopapier Positive im Format 24x36 mm² (1:1) hergestellt.

Auf ein Blatt Fotopapier (Schicht nach oben) werden die Negativstreifen nebeneinander (Schicht (=matte Seite) nach unten) gelegt. Obenauf wird eine Glasplatte gelegt, die die Negative fest auf das Papier preßt. Eine einfache Handhabung ergibt sich bei der Verwendung eines rahmenlosen Bilderhalters, da dann die Unterlageplatte und die aufgelegte Glasplatte fest verbunden werden können.

Das so gebildete Sandwich wird anschließend unter einem Vergrößerungsgerät belichtet.

Herstellung eines Kontakbogens:
Fotopapier:  ILFORD Multigrade (PE-Papier), 24x30 cm
V-Gerät   :  DURST 6x6-Gerät (neben dem Eingang)
                   Gerätehöhe 60 cm
                   Blende 2,8
                   Belichtungszeit ca. 12 sek.
                   Filtereinstellung -/-/-
                   Kopierrahmen (Bilderrahmen), Glasplatte

3.9.   Entwicklung von ILFORD-Multigrade-PE-Papier

Für die Herstellung von Kontaktabzügen verwenden wir ILFORD-Multigrade-Papier. Es handelt sich um ein PE-Fotopapier, das sich schnell und einfach verarbeiten läßt. Es wird in speziellem Ilford-Multigrade-Entwickler in der Schale entwickelt.

'Multigrade-Papiere werden auch als Gradationswandelpapiere bezeichnet. Ein und dasselbe Negativ kann auf demselben Papier mit steiler Gradation (kontrastreich) oder mit flacher Gradation (kontrastarm) entwickelt werden. Das Gradationsverhalten wird durch eine Farbfilterung gesteuert. Mehr dazu folgt im 2. Semester. Bei der Herstellung von Kontaktkopien dürfen keine Filterwerte am Farbmischkopf eingestellt sein.

ILFORD Multigrade PE-Papier
Entwicklung: 1,5 min. bei ständiger Bewegung
Stoppbad     : 1/2 min. (3%ige Essigsäure)
Fixierbad       : 3 min.
Wässern       : 5 min in fließendem Wasser
Trocknen      : Wasser abstreifen
                         ca. 1 min in Durchlauf-Trockengerät

3.10.    Beurteilung des Kontaktbogens

Anhand des Kontaktbogens lassen sich sämtliche Negative eines Films schnell und einfach beurteilen. Sind die Negative durchgehend gleichmäßig belichtet, lassen sich im Kontakt 'Minipositive' mit ausgeglichener Dichte herstellen. Sind die Dichtewerte der Negative unterschiedlich von Belichtung zu Belichtung, werden einzelne Positive heller andere auch dunkler wiedergegeben. Durch die Wahl von Fotopapier mit weicher Gradation (Gradation 2, ohne Farbfilterung), kann dies zum Teil ausgeglichen werden.

Der Kontaktbogen lässt zunächst eine technische Beurteilung der Negativqualität zu. Neben der Dichte und dem Negativkontrast, lassen sich mit einer Lupe Schärfe und Unschärfen auf einem Negativ beurteilen. Hier entscheidet sich bereits häufig die Vergrößerungsfähigkeit eines Negativs.

Der Kontaktbogen ist aber auch eine ausgezeichnete Hilfe zur Beurteilung  der Bildgestaltung und Bildwirkung der späteren Vergrößerung. Durch die Auswertung mit Bildbegrenzungswinkeln (L-Winkel) lassen sich auf dem Kontakt bereits die bildwirksamsten Ausschnitte und Beschneidungen für das spätere vergrößerte Bild festlegen.

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Stand: 11.10.2003