Geschichte Südafrikas
Südafrika hat, wie auch Deutschland, eine sehr bewegte Geschichte. Hier ist ein allgemeiner Überblick darüber. Eine sehr gute Seite zu Geschichte Südafrikas ist auch suedafrika.net.

Vorgeschichte
Es ist durch Funde von fossilen Knochen bewiesen, dass schon seit zwei bis drei Millionen Jahren Frühformen des Menschen in der Gegend des heutigen Südafrika leben. Mehr Informationen hier.

Erste europäische Niederlassungen
Die erste europäische Niederlassung in Südafrika erfolgte 1647, wenn auch unabsichtlich. Auf dem Heimweg aus dem Osten kommend erlitt die "Nieuw Haarlem" in der Tafelbucht Schiffbruch. Die Überlebenden erbauten am Fuße des Tafelbergs ein Fort, wo sie bis zu ihrer Rettung über ein Jahr blieben (mussten). Nach ihrer Heimkehr entschloss sich die Holländisch-Ostindische Kompanie (VOC) 1650 zur Errichtung eines festen Stützpunktes am Kap, der zur Versorgung von Schiffen gedacht war. Als Kommandant wurde Jan van Riebeeck ausgewählt. Am 6. April 1652 landeten die fünf Schiffe am Kap der Guten Hoffnung.
Jan van Riebeecks Landung am Kap der Guten Hoffnung Zur besseren Lebensmittelversorgung ließen sich bereits 1657 sie ersten weißen Bauern, ehemalige VOC-Angestellte in der Gegend nieder. Als Jan van Riebeeck Südafrika 1662 verließ, war Kapstadt ein Ort mit vier Straßen und 200 weißen Einwohnern.
Daraufhin bekam die Versorgungsstation immer mehr Einwohner und auch neue Siedlung wurden gegründet. Besonders Niederländer, Deutsche und Franzosen wanderten in der Folgezeit vermehrt ein. Innerhalb von wenigen Jahren vervielfachte sich die weiße Bevölkerung Südafrikas und 1743 lebten bereits 4000 sogenannte "Buren" (niederl.: Bauern) in und um Kapstadt.
Es war wohl fast die einzige Zeit in der südafrikanischen Geschichte, dass Schwarze und Weiße wenigstens nicht kriegerisch nebeneinander und sogar zusammen lebten. Es wurden nämlich viele Sklaven aus Ostafrika und Madagaskar eingeführt, mit denen und mit den Unreinwohnern sich die Buren vermischten. Daraus gingen die sog. "Coloureds" hervor. Trotzdem wurden die im Kapgebiet lebenden Schwarzen unterdrückt, indem die Buren ihnen ihr Weide- und Farmland wegnahm, um sich weiter ausdehnen zu können.
Rechtlich hatte die VOC alles unter Kontrolle, sie kontrollierte alles von der Verwaltung der Kolonie bis zu den Lebensmittelpreisen.
Dieses friedliche Zusammenleben änderte sich jedoch bald, denn 1779 kam es zu dem ersten Krieg zwischen den Xhosa und den Buren. Er kam dadurch zustande, dass die sog. Trekboer, halb nomadische Viehzüchter, auf der Suche nach neuem Weideland am Großen Fischfluss mit den Xhosa zusammen stießen. Dies war der erste von insgesamt neun bis 1878 dauernden, blutigen Kriegen (den sog. Kaffernkriegen).

Die Briten in Südafrika
Die Holländisch-Ostindische Kompanie wurde in der Folgezeit besonders durch Kriege und Korruption immer unpopulärer. Auch konnte sie ihren Bewohner in den Grenzbezirken nicht ausreichend Schutz bieten. Daraufhin erklärten sich die Städte Swellendam und Graaff-Reinet zu unabhängigen Republiken.
Zur gleichen Zeit interessierten sich die Briten wegen seiner strategisch günstigen Lage immer mehr für das Kap. Sie landeten im Juli 1795 in Muizenberg und erzwangen sechs Wochen später die Kapitulation der beiden unabhängigen Republiken. Damit war auch die Herrschaft der formal noch bis 1798 weiterbestehenden VOC gebrochen. Die Regierung übernahm der britische Generalmajor Craid. Gesetze und Bräuche wurden von den Briten nicht verändert, stattdessen zeigten sie ihre später eher liberale Haltung durch die Aufhebung aller Beschränkung auf Binnen- und Außenhandel. Die Bevölkerung bestand zu der Zeit aus 18.000 Weißen, 15.000 Khoi-Khoi und 22.000 Sklaven.

Der Große Trek
Buren überqueren eine FurtIn der Folgezeit wurde viele Neuerungen eingeführt, die wichtigste war die Aufhebung der Sklaverei 1833. Damit bescherte die britische Regierung über 59.000 Sklaven die Freiheit. Durch diese und andere liberale Ansätze sahen sich viele der Buren in ihrer Lebensgrundlage bedroht. Aus Protest dagegen verließen von 1835 bis 1841 etwa 6.000 unzufriedene Buren (ca. 20% der weißen Bevölkerung) die Kapkolonie und zogen als Voortrekker nach Norden und Osten. Bei Zusammenstößen mit der einheimischen Bevölkerung dort kam es zu blutigen Kämpfen, z. B. bei der Schlacht am Bloedrivier ("Blutfluss"). Am Ende gingen aus diesen Kämpfen die Buren als Sieger hervor und sie gründeten daraufhin die Burenrepubliken Natal, Transvaal und Oranje-Freistaat. Natal wurde allerdings schon 1842, nach nur drei Jahren, von den Briten annektiert.
Inzwischen erhielt die Kapkolonie 1853 eine Verfassung und damit eine begrenzte Selbstverwaltung von Großbritannien. Sie war zwar recht liberal, aber es durften nur Bürger ab einem gewissen Einkommen wählen, so dass die Schwarzen zwar nicht direkt, aber indirekt vom Wahlrecht ausgeschlossen waren.

Natal
Ab 1856 wurde Natal, ähnlich der Kapkolonie zu einer direkt der britischen Krone unterstellten Kolonie mit begrenzter Selbstregierung. 1893 erhielt es dann eine eigene Regierung, allerdings war die Verfassung schon viel weniger liberal als in der Kapkolonie. Nicht-Weiße wurden nämlich fast völlig vom Wahlrecht ausgeschlossen. Dies betraf auch viele Inder, die seit 1860 als Arbeiter auf den Zuckerrohrplantagen ins Land geholt worden waren und nach Ende ihrer zeitlich befristeten Arbeistverträge vor die Wahl gestellt wurden, in Südafrika zu bleiben oder nach Indien zurückzukehren. Viele blieben dort. 1894 wurde der Natal Indian Congress gegründet, zu dessen Gründungsmitglieder auch Mahatma Gandhi gehörte.

Oranje-Freistaat
Bei der Gründung des Freistaats von den Buren waren alle Nicht-Weißen vom Wahlrecht ausgeschlossen worden, was bei den ihnen nicht überraschend war. 1869 wurden am Oranje Diamantenfelder entdeckt, was das Gebiet von einen Tag auf den anderen zu wertvollem Kolonialbesitz werden ließ. Um die Schürfrechte entbrannte ein wilder Streit zwischen der britischen Kolonialregierung am Kap, den Buren und den hier lebenden Griqua und Tswana. 1871 besetzen die Briten die Diamentengebiete und erklärten das Land zur Kronkolonie "Westgriqualand". Nach einigen Jahren und der Bezahlung einer vergleichsweise kleinen Entschädingung an den Oranje-Freistaat (£ 90.000) wurde diese schließlich der Kapkolonie einverleibt.

Transvaal
Nachdem die Voortrekker den Vaal überquert hatten, bildeten sich bis 1844 mehrere Burenrepubliken (Potchefstrom, Zoutpansberg, Utrecht, Lydenburg), die bis 1852 von den Briten anerkannt wurden. Bis 1860 schlossen sie sich unter dem Präsidenten Marthinus Pretorius zur "Zuid-Afrikaansche Republiek" zusammen, die neue Hauptstadt wurde Pretoria. In der Verfassung hieß es, dass es weder im Staat noch in der Kirche je Gleichheit zwischen Weißen und Nicht-Weißen geben könnte.
Nach einem Krieg mit den Briten bekam Transvaal im Frieden von Pretoria 1881 die Selbstregierung zugesprochen, erster President wurde Paul Ohm Kruger (1825-1904).

Der große Goldrausch
1886 entdeckte ein australischer Emigrant am Witwatersrand, 50 km von Pretoria, zufällig das größte Goldvorkommen der Erde. Von überall her strömten Goldsucher in das Land. Aus dem Goldgräbercamp entwickelte sich die jüngste Millionenstadt der Erde, Johannesburg. Bald kamen auf die ca. 85.000 Einwohner Transvaals doppelt soviele Ausländer ("Uitlanders"), was zu großen Spannungen führte. Auch für die Briten war das Gold eine große Verlockung. Es entstand die Idee zu einem Putsch, mit dem Regierung in Pretoria gestürzt und Transvaal dem Empire einverleibt werden sollte. Leiter dieses Aufstandes war Dr. Leander Starr Jameson. Im Dezember scheiterte der Putschversuch, Jameson wurde gefangengenommen und Cecil Rhodes musste als Premierminister zurücktreten. Jetzt war der gegenseitige Hass der Buren und Briten entgültig am Tiefpunkt angelangt, was schließlich zum Burenkrieg führte, der am 11. Oktober 1899 ausbrach.

Der Burenkrieg (1899-1902)
Nach anfänglichen Siegen - rund 52.000 Buren sahen sich einer 448.725 Mann starken, schwer bewaffneten britischen Streimacht gegenüber - unterlagen die Buren. Nach dem Fall der Städte Bloemfontein, Johannesburg und Pretoria schien der Krieg beendet. Tatsächlich begann aber ein zweijähriger, zermürbender und für beide Seiten äußerst verlustreicher Guerillakrieg, bei dem 34.000 Buren, 22.000 Briten und 15.000 Schwarze ums Leben kamen.
Die Briten reagierten auf den Widerstand der Buren sehr grausam: die Farmen der kämpfenden Afrikaaner wurden verbrannt, ihre Frauen und Kinder in "Konzentrationslagern" interniert, wo viele von ihnen an Unterernährung und schlechten hygienischen Bedingungen starben. Am 31. 5. 1902 unterzeichneten die Kampfparteien schließlich den Frieden von Vereeniging. Die beiden ehemals selbstständigen Republiken Transvaal und Oranje wurden britische Kolonien. Damit war praktisch das gesamte südliche Afrika unter britischer Herrschaft.

Die Apartheid
Es ist natürlich blöd, dass ich gerade das wichtigste Geschichtsepoche für Austauschschüler/innen nicht mehr geschafft habe. Ich versuche, sie so schnell wie möglich nachzureichen. Leider müsste ihr euch erst mal mit einem Link begnügen.

Das "neue" Südafrika
Leider auch nur ein Link.