Liebe Criança Feliz Freunde,


Hier in Brasilien ist eben die Fastnacht vorbei gegangen und das Leben hat wieder seinen gewohnten Tramp gefunden. In der Krippe läuft fast alles zum Besten. Einzig mit vier der ältesten Jungens haben wir Mühe. Wir haben Hilfe gesucht an der medizinischen Fakultät, Psychiatrie der Bundeshochschule in São Paulo sowie in einem Waisenhaus in der Nähe, wo ähnliche Kinder zuhause sind. Diese Kinder leben in zwei diametral entgegengesetzten Eelten. Zuhause haben sie einen Vater, der eingesperrt ist, eine Mutter, die auf den Strich geht und ältere Geschwister, die sich mit Rauschgift das Leben "verdienen".
Hier im Jugendzentrum erziehen wir die Kinder zu bewussten Bürgern, die ihr Leben auf ehrliche Weise fristen werden; und diese beiden Lebensfilosofien passen dann nicht in den noch kleinen Kopf. Wir werden noch lernen müssen, wie man mit diesen Kindern umgeht. Sie sondern sich ab, belächeln den Betrieb, nichts interessiert sie; gleichzeitig gehen sie bereits bewaffnet in die Stadt und begehen kleine Überfälle, stehlen in Warenhäusern und
machen die ersten Versuche mit Drogen. Auch deren Eltern wissen nicht, wie mit dem Problem umgehen. Wir werden aber nicht aufgeben, sondern Wege suchen, welche auch diesen Kindern eine Perspektive zeigen können.
Wir wünschen Euch einen schönen Frühling und verbleiben mit herzlichem Dank und den freundlichsten Grüssen,

Dr. Paul G. Ledergerber
Präsident der A.F.C.F.