"Gruppe dissident"

Das Wort "dissident" in unserem Gruppennamen bedeutet so viel wie andersdenkend, von der herrschenden Meinung abweichend und steht programmatisch für unseren Politikansatz. Aufgrund der bestehenden Herrschaftsverhältnisse, in denen die Möglichkeit für linke Politik immer weiter eingeschränkt wird, und der nicht zu übersehenden Schwäche der Linken muß unseres Erachtens erst wieder eine Basis für eine emanzipatorische Politik geschaffen werden. Deshalb verstehen wir unseren Politikansatz als basisdemokratisch und unabhängig von jeglichen zentralistischen Strukturen - im Gegensatz zu offenen oder verdeckten Parteijugendorganisationen. Um gerade diese Basis zu schaffen, ist es notwendig, den Dogmatismus vieler linken Gruppierungen zu überwinden und verschiedene linke Diskurse zu verbinden. Bisher ist es uns auch ganz gut gelungen, als pluralistische, undogmatische und „bunt gemixte“ Gruppe verschiedener Fachbereiche und Semester in Marburg linke Politik zu machen. Linke Politik zu machen, bedeutet für uns den ernsthaften Versuch dem bestehenden "Zeitgeist" entgegenzuarbeiten. Dies wird an unseren Themenschwerpunkten der letzten Semester deutlich, zu denen wir theoretisch und praktisch gearbeitet haben:

  1. Hochschulpolitik: Wir haben uns schon seit längerem mit dem Thema Umstrukturierung der Hochschulen im allgemeinen und Studiengebühren im besonderen befaßt. In diesem Rahmen machten wir u.a. eine Veranstaltung zu dem Thema "Bildungsfinanzierung" und nahmen an den Protesten gegen Studiengebühren teil.

  2. Geschlechterverhältnis: Um den patriarchalen Herrschaftsstrukturen dieser Gesellschaft entgegenzutreten, bildet bei uns Feminismus einen wichtigen Schwerpunkt. Wir diskutierten unterschiedliche feministische Ansätze und setzten uns in einem Flugblatt mit der Notwendigkeit einer Dekonstruktion von Geschlechtlichkeit auseinander.

  3. Neoliberalismus Symposium in Oldenburg: An dem Neoliberalismus Symposium in Oldenburg beteiligten wir uns mit einem Vortrag zum Thema "Neogramscianismus in der politischen Ökonomie - Perspektiven des Widerstandes". An diesem Symposium nahmen zahlreiche linke Gruppierungen sowie WissenschaftlerInnen teil, um einerseits analytisch dem Schlagwort „Neoliberalismus“ näherzukommen und, um andererseits über Möglichkeiten linker Politik jenseits lokaler Grenzen, zu diskutieren.

  4. Antifa-Arbeit: Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Auseinandersetzung mit rechten Entwicklungen an der Uni, wie z.B. studentische Verbindungen. Das bedeutet für uns, darüber zu informieren und jenen aktiv entgegenzutreten.

Zu den bisherigen Themen mit denen wir uns befaßt haben und weiterhin befassen werden, kommen für dieses Semester noch verschiedene Schwerpunkte hinzu:

Zurück zur Textsammlung