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Under ...... ...... mit dem Fahrrad .........durch Neuseeland/Südinsel |
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Sechs Wochen mit dem Fahrrad auf der neuseeländischen Südinsel unterwegs Februar - März 1996
Ende März beende ich meine aktive Berufslaufbahn mit einer Vorruhestandsregelung. Auf Grund der großzügigen Regelungen mit dem Hause KRUPP habe ich trotz der nur 3-monatigen Tätigkeit in 1996 Anspruch auf 6 Wochen Urlaub. Da ich in den letzten Monaten auf besonderen Wunsch unseres Bereichsleiters mit erheblichem Zeitaufwand eine umfassende Datenbankanwendung zur Thematik "Mitlaufende Kalkulation" erstellt habe, kann ich noch einige Tage zusätzlichen Urlaub aushandeln. Was liegt da also näher, als diese doch recht ausgiebige Zeitspanne für eine nochmalige Radtour durch Neuseeland zu nutzen. Diesmal soll's die Südinsel sein. Einschließlich der Reisetage stehen mir für diese Tour mit insgesamt 47 Kalendertagen fast 7 Wochen zur Verfügung! Genug Zeit, um neben der Radrundreise auch eine 1-wöchige Wanderung über den Greenstone und Routeburn-Trail im Grenzgebiet des Fjordland- und des Aspiring Nationalparks zu machen. Diese Wanderung mache ich mit der renommierten Routeburn-Trail Ltd. in Queenstown.
Am 10.2. geht es endlich los. Ich habe einen Direktflug mit der Air New Zealand über Los Angeles nach Auckland und einen weiterführenden Inlandsflug nach Christchurch gebucht. Das vermittelnde Reisebüro hatte eine nur recht kurze Übergangszeit zwischen der Ankunft in Auckland und dem Weiterflug nach Christchurch vorgesehen. Meine Bedenken wurden mit dem Hinweis zerstreut, das Gepäck werde durchgehend bis Christchurch abgefertigt; für den Übergang zum Inlandsflug sei nur sehr wenig Zeit erforderlich.
Na gut, wollen wir mal den Fachleuten glauben. Aber es kam dann doch etwas anders. Pünktliche Ankunft in Auckland. Ein vollbesetzter Jumbo. Jede Menge Gepäck. Meine Packtaschen kamen zuletzt. Und dann noch irgendwo das Fahrrad aufgabeln. Na ja, bis zum Abflug nach Christchurch sind ja noch gut 50 Minuten. Und dann die Schlangen an der Zoll- und Veterinärabfertigung. Aber man glaubt mir, daß mein Zelt noch ungebraucht ist und verzichtet auf eine längere Inspektion und Untersuchung auf Pflanzenteile oder gar am Zelt befindliche Insekten. Auch mein Fahrrad wird nicht sonderlich auf anhaftende Schmutzteilchen untersucht. Jetzt habe ich noch 35 Minuten bis zum Weiterflug. Und dieser Flug geht vom Domestic-Terminal ab - irgendwo außerhalb des International Terminal. Aber da soll ja ein Schalter sein, der mir zumindest hier in diesem Gebäude mein Gepäck abnimmt. Stimmt, aber für meinen Flug ist die Gepäckannahme bereits geschlossen. Ich soll mal mit dem Gepäck, am besten mit einem Taxi, direkt zum Domestic fahren.
Jetzt habe ich noch 25 Minuten - und vor dem Terminal kein Taxi in Sicht! Also mit dem Transferbus weiter. Endlich am passenden Schalter angekommen, höre ich schon: "Passenger Pieper please procede immediately to gate 5. Last call, please procede immediately to gate 5!" Na gut, aber irgendwie muß ich mein Gepäck loswerden. Dieser letzte Aufruf gibt mir einen guten Grund an der langen Schlange vorbei direkt zum Schalter zu laufen. Die Bodenstewardess ist auch bereit, mir sofort zu helfen. Ein kurzer Anruf bei Gate 5 und - die negative Nachricht: Gepäckverladung abgeschlossen. Man ist zwar bereit auf mich zu warten, aber das Gepäck müßte mit der nächsten Maschine folgen. Das ist natürlich keine Lösung. Ich verzichte auf den direkten Weiterflug, reihe mich in die Warteschlange ein und lasse mir später einen schönen bequemen Flug mit Zwischenlandung in Wellington für den späten Vormittag buchen.
Bei meinem Billigticket hatte ich schon befürchtet, für den Weiterflug nach Christchurch nochmals zur Kasse gebeten zu werden. Aber keine Spur. Die Stewardess entschuldigt sich ausdrücklich für meine zusätzliche Wartezeit - obwohl das doch durch die unzweckmäßige Buchung meines Reisebüros verursacht wurde - und überreicht mir einen Gutschein für ein ordentliches Frühstück und einige Getränke. Es folgt ein schöner Anschlußflug mit herrlichem Blick auf den Mount Taranaki und die Vulkane des Tongariro Nationalparks. Dann folgt der Anflug auf Wellington von Süden durch einen tiefen fjordartigen Taleinschnitt. Nach einer längeren Pause geht's dann über die Marlborough Sounds und weiter entlang der Ostküste der Südinsel nach Christchurch.
Hier ist alles recht überschaubar und gemütlich. Keine besondere Hektik. Schnell ist mein Gepäck und mein Fahrrad verfügbar. Ich packe alles zusammen, ziehe etwas leichtere Bekleidung an und es kann nun losgehen - nach nunmehr etwa 40 Stunden seit Verlassen meiner Wohnung. Wir haben die Datumsgrenze überflogen und dann noch so einige Stunden zurückgelegt und zwischenzeitlich haben wir den
12. Feburar.
Irgendwie ist da ein Tag verschwunden. Aber keine Panik. Dieser Tag ist nur so irgendwie hinterlegt. Bei meiner Rückreise bekomme ich die jezt "verlorene" Zeit wieder zurück. Ich bin doch reichlich müde. So richtig geschlafen habe ich während des Fluges nicht - nur so mal zwischendurh eingenickt oder wie oder was. Jetzt reicht's mir. Allzu lange fahre ich heute nicht mehr! Sobald mit ein halbsweg ordentliches Motorcamp begegnet, breche ich die Fahrt ab und mache erst mal Pause! Etwa 10 Kilometer abseits des Flughafens finde ich eine recht nette Anlage, umgeben von schönen, großen Orchards, von großen Obstplantagen. Hier bleibe ich, hier schlage ich mein Zelt auf!
13.2. - 105 Tageskilometer
Heute fahre ich zunächst mal in die schöne Innenstadt von Christchurch. Nach einem kurzen Bummel geht's weiter über die Summit Road. Dieser Weg führt über einen Kraterrad eines halb im Meer versunkenen Kraters. Ständig wechselnde atemberaubenbe Ausblicke auf Christchurch und den großen Naturhafen südlich der Porthills. Über Governors Bay, Motukara und Taitapu fahre ich wieder zurück in Richtung Christchurch und lande prompt in der gemütlichen Winery Rossendale. Der richtige Ort für eine ausgiebige Rast bei einem guten Wein! Mit einem Schlenker durch die Innenstadt, durch den herrlichen Hagley-Park, fahre ich zurück zum Motorcamp. Den Rest des Tages nutze ich zu einem Besuch im nahe gelegenen Internationalen Antartic Center.
14.2. - 78 Tageskilometer
Heute beginnt die eigentliche Rundtour.
Ich verlasse Christchurch in westlicher Richtung. Für mein
heutiges Tagesziel irgendwo am Rakaia Gorge wähle ich die Route
über Charing Cross. Erst nach einer längeren Fahrtstrecke wird
mir das mit dieser Route verbundene Risiko bewußt: ich habe drei
Furten zu durchqueren. Und was mache ich mit meinem Gepäck, wenn
die zu durchfahrenden Flüsse ordentlich Wasser führen? Aber
umkehren, eine andere Route ohne Furten, nein das mache ich auch
nicht. Es wird schon irgendwie gehen. Und ich habe an allen 3
Furten Glück. Die Flüsse sind trotz der starken Regenfälle der letzten
Tage trocken!
Dann geht's hinunter in den Rakaia Gorge. Eine
rauschende Abfahrt bei nahezu berauschend schönen
Landschaftseindrücken. Und am Horizont wird's schwarz und
schwärzer! Ich werde wohl noch eine recht gehörige Portion
Regen abbekommen. Aber bis zum Campingplatz komme ich noch, kann
noch rasch mein Zelt aufbauen und dann gießt es wie aus Eimern.
Aber ich bin ja erst mal in meinem Zelt gut aufgehoben. Nach
einer guten Stunde hört der Regen auf, ich kann in Ruhe das
Umfeld inspizieren. Am Zeltplatz sind nur einfache sanitäre
Einrichtungen vorhanden, die sonst in Motorcamps übliche
Infrastruktur fehlt hier. Aber in der Nachbarschaft, gleich
hinter der Brücke, lädt die gemütliche Mount Hutt Lodge zum
Diner ein!
15.2. - 84 Tageskilometer
Ich breche recht früh auf, fahre gleich ohne Früstück los. Das wird sich ja wohl unterwegs irgendwo ordentlich nachholen lassen. Und kurz nach Verlassen des Gorge liegt vor mir auch schon einladend Mount Hutt Homestay, der richtige Ort für mein Frühstück. So früh am morgen bin ich der einzige Gast. Das tut aber der Gastfreundschaft, das tut der aufmerksamen Bedienung keinen Abbruch. Weiter führt mich der Weg durch Alford Forest, Mount Somers und Mayfield nach Geraldine. Hier wird wieder durch die Municipality ein schönes Motorcamp direkt im Stadtzentrum unterhalten. Während der Tour war es überwiegend trocken, aber jetzt regnet es wieder ausgiebig. Hoffentlich wird's morgen für den Weg über den Burkes Pass besser!
16.2. - 95 Tageskilometer
Ich wache bei herrlichem Wetter auf.
Fahre zunächst mal zum Frühstück in ein kleines Cafe und werde
dann auch gleich von der Wirtin augehalten mich in das speziell
für Radtouristen geführte Gästebuch einzutragen. Dann geht's los.
Zunächst bis in die Region Fairlie durch grünes Weide- und
Gartenland. Dann geht's langsam aufwärts. Das grüne Weideland
geht über in die für die bergigen Regionen der Südinsel
typischen braunroten Tussock-Magerwiesen. Durch ständiges Auf
und Ab ist diese Etappe etwas anstrengend, aber bei besten
Wetterbedingungen und ständig herrlicher Aussicht auf den
Alpenhauptkamm. Der Burkes Pass ist mit 709 m nicht besonders
hoch, aber es zieht sich doch recht schön lang dahin. Und nach
der Kuppe nur noch bergab bis Lake Tekapo - hatte ich gedacht. Aber
es war nicht so. Auch hier ein stetiges Auf und Ab und dann
plö:tzlich hinter einer Kuppe liegt er vor mir, der Lake Tekapo.
Im schön am Seeufer gelegenen Motorcamp mache ich Station. Heute
ist hier noch mindestens ein weiteres Dutzend Gepäckradler,
einige Deutsche und Schweizer, Kanadier, Italiener, Japaner.
17.2. - 30 Tageskilometer
Heute haben wir phantastische Wetterbedingungen. Absolut klare Luft mit einer Sichtweite von mehr als 100 km. Der richtige Tag für einen Rundflug über die Neuseeländischen Alpen! Also auf zum nahen Flugplatz! Vor mir ist gerade eine Gruppe weiterer Fluggäste eingetroffen, aber leider füllt diese Gruppe eine der größeren Maschinen der Air Mount Cook. Jetzt kann ich zurückfahren oder einfach mal abwarten. Natürlich warte ich mal ab. Es wird sich schon irgendwie ergeben. Und dann kommt plötzlich einer der jungen Piloten auf mich zu. Er hat noch 2 Gäste in Glentanmer. Er will den Rundflug von dort starten und schlägt mir vor, an diesem Flug teilzunehmen. Eine gute Idee. So habe ich noch beim Anflug auf Glentanmer und bei späten Rückflug von Glentamner nach Tekapo reichlich Gelegenheit, das Altenvorland aus der Vogelperspektive zu betrachten. Nach Aufnahme der Gäste in Glentanmer folgt ein Flug über die atemberaubende Schönheit der vergletscherten Neuseeländischen Alpen. Mit diesem Flug werden die gegensätzlichen Landschaftsstrukturen dieser Region besonders deutlich: Östlich der Alpen das trockene, von Tussock-Weiden geprägtes Land, dann die vergletscherten Berge, viele Dreitausender und westlich der feuchte Küsten-Regenwald. Und mittendurch durch diesen Regenwald wälzen sich die beiden großen Gletscher Fox und Franz-Josef bis auf cirka 300 m Seehöhe hinab! Dieses beeindruckende Panorama ist wirklich einen Rundflug wert. Nach dem Flug mache ich dann noch eine kleine Radrundfahrt mit Besichtigung der riesigen Wasserkraftanlagen die hier in dieser Region errichtet wurden. Zum Abschluß dann noch einen ausgiebigen Spaziergang am Lake Tekapo bis zur Kapelle "Good Shepheard". Die Windgeschwindigkeit hat in den letzten Stunden kräftig zugelegt. Und im Lee des Mount Cook kann ich mehrere lehrbuchmäßig ausgebildete Lenticularis beobachten. Vielleicht sollte ich doch in Omarama versuchen einen oder mehrere Segelflugstarts zu machen - wenn's Wetter mitspielt!
18.2. - 94 Tageskilometer
Das Wetter ist wieder mal recht
ordentlich. Der starke Wind hat sich über Nacht beruhigt. Nur
die Sicht auf den Mount Cook ist heute doch recht eingeschränkt.
Es war also absolut richtig, daß ich gestern eine Pause für den
Flug üüber das Mount Cook Massiv eingelegt habe.
Irgendwie bin
ich heute mit einem unbestimmten Mißbehagen gestartet, war
innerlich auf ein Abbrechen und Zwischenstop in Twizel
eingestellt. Aber zu meiner größten Überraschung bin
ich sehr gut voran gekommen. Zwischenstop am Lake Pukaki. Mount
Cook noch immer in Wolken! Dann weiter bis Twizel, etwas Proviant
aufnehmen und auf in Richtung Omarama. Am Osteingang liegt der
Flugplatz, Austragungsort der letzten
Segelflugweltmeisterschaften, Heute ist Sonntag - und keine
Aktivitäten! Wie ich später am Infocenter erfahre, ist auch
morgen Ruhetag. Ab Dienstag wird wieder geflogen. Wenn's Wetter
gut bleiben sollte, werde ich erst am Mittwoch nach Cromwell
fahren. Dann verbliebe noch der Dienstag für etwas Segelflug
und der Montag für sonstige Aktivitäten. Vorsorglich
telefoniere ich mit dem Manager des Segelflugclubs um mich für
Dienstag schon mal vormerken zu lassen.
19.2. - 38 Tageskilometer
Heute ist das Wetter nicht besonders
einladend, zumindest nach den Wertmaßstäben der Segelflieger.
Aber ich wollte heute ja ohnehin anderen Aktivitäten nachgehen.
Also zunäscht mal zum Golfplatz. Ich bin zwar noch purer
Anfänger, noch reichlich von der "Platzreife"
entfernt. Aber hier kann ich trotzdem auf dem Platz spielen. 2
mal 9 Löcher. Alles nicht sonderlich berauschend. Nach der
Rückkehr muß ich doch mal konzentriert mit David an meiner
Paltzreife arbeiten. Das richtige Programm für den April, für
den Einstieg in den Vorruhestand.
Nachmittags führt mich der Weg
zu den Clay Cliffs. Eine interessante Formation, abseits der
Hauptwege gelegen und nur über recht üble Schotterpisten zu
erreichen. Aber die Mühe hat sich gelohnt!
20.2. - 113 Tageskilometer
Das Wetter hat sich nicht gebessert.
Morgens leichter Regen. Es macht wenig Sinn, auf besseres Wetter
für einen möglichen Segelflugstart zu warten. Also los in
Richtung Cromwell. Start mit nassem Zelt und Regenschutzhüllen!
Und reichlich kühl ist auch geworden. Aber mit der vor kurzem
gekauften Radjacke und der Gore-Tex-Jacke habe ich für heute die
optimale Bekleidung. Es geht über den Lindis-Pass. Die Rampe von
Nord nach Süd verläuft über eine lange aber recht moderate
Steigung. Erst kurz vor dem Gipfel wird es deutlich steil. Aber
heute stört besonders der Wind. Nur nach dem Gipfel kann ich so
etwa 20 km mit ordentlicher Geschwindigkeit fahren. Dann habe ich
wieder den Wind von vorne. Trotz allem komme ich noch vor meiner
Zeitschätzung bis nach Tarras. Hier erlaube ich mir fast eine
Stunde Pause. Und dann kommt die Überraschung! In Richtung
Cromwell und Queestown klart es deutlich auf. Eigentlich ganz
ordentlich, wenn wieder schönes Wetter kommt. Aber nichts ist
ohne Schattenseite. Mit heftigem Wind, es dürften gut gerne um
die 40-50 km/h sein, wird die Wolkenmasse nach Norden getrieben.
Ist ja ganz schön, aber ich muß dagegen anradeln. Stellenweise
bin ich froh, wenn ich noch 10 km/h schaffe! Aber auch sowas geht
zu Ende. Gegen 6 Uhr erreiche ich Cromwell. Gleich am Ortseingang
ein großer Orchard mit herrlichen, frisch geernteten Aprikosen
im Angebot. Da habe ich doch glatt nur noch Obst im Sinn gehabt
und den Wegweiser zum Motorcam, 50 m vorher, übersehen. Erst
nach einer Rückfrage in der Innenstadt von Cromwell, ein
größerer Ort mit 3500 Einwohnern, finde ich den Weg zum Camp
gleich neben dem bereits besuchten Orchard.
21.2. - 61 Tageskilometer
Heute geht es mit besten Bedingungen los. Die Strecke ist kurz, also genügend Zeit, sich die zu durchradelnde Strecke in Ruhe anzuschauen. Gleich am Eingang des Kawarau Gorge mache ich an den Resten einer alten Goldmine eine ausgiebige Teepause. Das soll mich aber nicht hindern, an anderen schönen Stellen des Gorges erneut anzuhalten. Nur so um die beeindruckende Landschaft in mich aufzunehmen. Dann, so gut 20 km vor Queestown lädt mal wieder zur rechten Zeit - es ist 1 Uhr - so ein netter Wineyard zur Rast ein. Seafood-Salad, schönes hausgebackenes Brot, frischen grünen Salat und dazu noch 3 Glas Wein, einmal Rose und zweimal Riesling aus hiesigem Anbau. Nach der Pause geht es weiter. An der alten Hänebrücke über den Kawarau - heute bei vielen Touristen besser als "Bungy Bridge" bekannt, nochmals ein Stop. Ein wenig den Springern zuschauen, ein wenig mit Etappengefährten plaudern. Dann entlang der Südspitze des Lake Hayes, weiter am Nordufer des Frankton Arms des Lake Wakatipu rolle ich nach Queenstown. Die Stadt begrüßt mich mit ihrem besten Antlitz: Sonnenschein, klare Sicht, herrliches Panorama!
22.2. - 39 Tageskilometer
Das Wetter ist unbestimmt. Alles grau in grau und reichlich kühl. Ich will mal nach Frankton fahren und dort auf der Driving Range etwas üben und später vielleicht nach Arrowtown fahren. Aber nach der Übungszeit auf dem Golfplatz beginnt es zu nieseln. Soll ich da nach Arrowtown fahren? Mit normaler Jeans bekleidet? Besser nicht! Ich kann dann lieber mal den "Prunk-Golf-Course" - Kelvin Heights - besuchen. Wenn's ganz naß wird, muß ich halt etwas investieren und mit dem Wassertaxi zurückfahren. Auf Kelvin Heights belasse ich es beim Zuschauen. Es sind doch reichlich Golfer unterwegs, neben vielen Einzelgästen eine ganze Busladung Japaner. Hier und heute würde ich mit meinem geringen Übungsstand die anderen Golfer nur stören oder müßte ständig warten um die schnelleren Flights vorbeizulassen. Dafür lohnt auch die Greenfee von NZ$ 30 nicht! Für meinen Stand reicht die 9-Loch Anlage in Frankton völlig aus.
23.2. - 69 Tageskilometer
Für einen längeren Segelflug ist die Wetterprognose am frühen morgen zu vage. Ich verabrede, mich entweder gegen Mittag oder Morgen nochmals zu melden. Dann starte ich heute zu einer Rundtour um Arrowtown. Zunächst Arthurs Point mit der Startstelle der Shotover Jet-Boote. Hier mache ich eine längere Pause. Dann geht's weiter in Richtung Skippers Canyon. Zunächst auf befestigter Straße, aber stetig aufwärts, teilweise in recht steilen Abschnitten. Der Aufstieg macht mir schon so einige Mühen; einige Pausen und zweimal eine Schiebestrecke. Dann erreiche ich die Weggabelung: Asphalt zum Coronet Peak, Gravel zum Skippers Canyon. Aber diese Piste sieht für Radler nicht besonders einladend aus! Und zu allem Überflß so weit das Auge reicht nur weitere, teilweise recht üble Steigungen. Das muß ich mir heute nicht antun. Also Pause am Look-out und dann zurück. Hier kann ich mich auf's Bremsen beschränken. Es geht über 6 km nur bergab. Dann an der Gabelung links ab nach Arrowtown. Eine angenehme Fahrt durch schöne Landschaft. Die Straße zieht sich in großen Wellen dahin, aber ohne besondere Steigungen. In Arowtown kurze Vesper, Besuch des Chinese Settlement und bei der Rückkehr nach Queenstown noch ein Schlenker zur alten Hängebrücke, nochmals den Bungy-Springern zusehen. Nochmals ein Stop in Frankton, nochmals auf die Driving Range zweimal 9 Löcher spielen! So nebenbei konnte ich dann noch den Twin Astir landen und nach längerer Pause wieder starten sehen. Vielleicht geht's ja morgen mit einem Segelflug - sonst auf nach Glenorchy. Kurzum, ein herrlicher Tag, dazu passte als Ausklang der gut zubereitete "Fisch des Tages" und die Weinempfehlung im Solana!
24.2. - 41 Tageskilometer
Und wieder ein herrlicher Tag, die richtige Zeit für einen kurzen Trip in Richtung Glenorchy. Ich folge der schmalen Uferstraße. Immer mit schönem Blick auf den Lake Wakatipu, auf die Remarkebles und manchmal auf das Mount Aspiring Massiv. Die Straße zieht sich in ständiger Wellenbewegung dahin. Recht wenig Verkehr. Angenehm zu befahren. Aber dann komme ich an eine recht staubige Baustelle. Hier endet die asphaltierte Straße. Weiter geht es auf Gravel. Und gleich zu Beginn mit einer recht ansehnlichen Steigung! Für heute verzichte ich auf eine Weiterfahrt. Ein willkommener Vorwand ist die recht staubige Großbaustelle. Also zurßck. Stop an einigen Buchten. Gemütlich zurück nach Queenstown. Nachmittags mache ich dann noch einen Trip mit der Gondelbahn. Geniesse die schöne Aussicht auf Queenstown, über den Lake Wakatipu, bis weit in's Kawarau-Tal. Eine größere Anzahl von Gleitschirmfliegern lädt zur Beobachtung ein. Zum Ausklang des Tages mache ich abends noch eine kurze Rundfahrt mit dem alten Dampfer MS Earnslaw. An Bord sind neben ausländischen Touristen auch viele Neuseeländer.
25.2.
Heute am späten Nachmittag findet das Briefing für die Morgen beginnende Grand Traverse, für die 6-tägige Wanderung ü:ber den Greenstone- und den Routeburn-Trak statt. Ich bleibe daher heute in Queenstown. Zum Start nach dem Frühstück geht's mit einem Jetboot durch den Kawarau und ein kleines Stück hinein in den Shotover. Es sind schon recht interessante Boote, es ist ein schöner Anblick von der Wasserseite. Aber warum muß das alles mit soviel Aktionismus laufen? Brauchen das die Touristen wirklich? Es scheint so, denn ich bin nicht der einzige Gast. Vielleicht gehört tatsächlich ein Teil der Queestown-Besucher zur Kategorie der Thrill-seker. Mir hat's gereicht. Ich denke, etwas mehr Beschaulichkeit, weniger Aktionismus und Hektik vermitteln zumindest mir einen nachhaltigeren Eindruck von dieser schönen Landschaft. Ja, wenn ich die Presseberichte der letzten Tage richtig bewerte, beginnt in der Tourismusindustrie in diesem Bereich des organisierten "Adventure" nach den verschiedenen Zwischenfällen der Vergangenheit ein gewisses Umdenken.
26.2.
Heute starten wir zur Grand Traverse. Zunächst geht es per Bus bis nach Glenorchy. Nach einer netten Frühstückspause werden wir von einem kleinen Fahrzeug abgeholt und zum Wassertaxi gebracht. Mit diesem Wassertaxi fahren wir bis zum Ausgangspunkt unserer Wanderung am Eingang des Greenstone-Traks. Wir hätten zwar auch mit dem Linienbus direkt bis zu diesem Punkt fahren können. Aber der vom Veranstalter gewählte Anreiseweg ist eine wesentlich bessere Einstimmung auf die vor uns liegenden Tage. Unsere erste Etappe endet an der privaten Creek Hut. Hier, mitten in der Wildnis hat man in dieser privaten Hütte allen erdenklichen Komfort. Unsere Gruppe besteht aus 10 Neuseeländern, einer in Australien lebenden Engländerin und mir. Die Gruppe wird von zwei Tour-Guides begleitet. Die Guides sind auch unsere Gastgeber in den Hütten. So kurz vor dem jeweiligen Tagesziel läuft dann einer der Guides voran um für unsere Ankunft den Begrüßungstee vorzubereiten. Von ähnlich hoher Qualität ist der gesamte Service. Es ist schlicht für alles vorgesorgt, was denn so etwas anspruchsvollere Wanderer abends gerne vorfinden. Vielleicht ist das nicht so ganz "zünftig", aber mir hat es außerordentlich gut gefallen.
27.2.
Der Weg führt uns heute weiter bis zur Mc Keller Lodge.
28.2.
Heute ist ein Ruhetag an der Mc Keller Lodge. Wir machen eine schöne Wanderung bis über die Baumgrenze der angrenzenden Berge, besuchen den nahen Wasserfall und vergnügen uns nachmittags mit einem einfachen Ruderboot auf dem nahen See.
29.2.
Der Weg führt uns weiter bis zur Mc Kenzie Hütte. Bis hierher hatten wir durchgehend gute Wetterbedingungen. Aber über nacht setzt beständiger Regen ein.
1.3.
Bei stark bedecktem Himmel brechen wir in Richtung Routburn-Falls Hut auf. Schon wenige Minuten nach unserem Aufbruch setzt erneut Regen ein. Schade, denn diese Etappe soll die landschaftlich schönste der ganzen Tour ein. Na gut, was man nicht sieht läßt sich durch ein gut funktionierendes Vorstellungsvermögen ersetzen. Ja, und manchmal lockert die Bewölkung etwas auf, man kann dann doch einen kleinen Eindruck der herrlichen Landschaft gewinnen. Reichlich durchnäßt erreichen wir die Hütte. Nur am späten Nachmittag klart es kurzfristig auf. Wir können somit noch einen Spaziergang durch die schöne Umgebung machen.
2.3.
Der Regen hat wieder eingesetzt. Und
die Funkkontakte mit dem Büro in Queenstown verheißen keine
Wetterbesserung. Aber was soll's. Wir sind bis hier gekommen,
haben auch den gestrigen starken Regen überstanden. Also sollte
uns auch der Rest keine Schwierigkeiten bereiten. Also hinein in
die Regenschutzbekleidung und los geht's. Trotz des anhaltenden
Regens wird es eine sehr schöne Etappe. Der Regenwald mit den
mit Flechten übersäten Bäumen wirkt bei dieser Wetterlage
besonders geheimnisvoll. Am Ende der Tour, am Routeburn Shelter
nehmen wir den nächsten Transferbus zurück nach Glenorchy. Im
Glenorchy Pub machen wir nochmals eine kurze Rast um dann
endgültig per Bus zurück nach Queenstown zu fahren. Den Abend
lassen wir mit einem gut arrangierten Farewell Diner ausklingen.
Nach den zwei reichlich verregneten Tagen stellt sich für mich
die Frage, ob ich morgen meine Tour in Richtung Westküste, oder
beser gesagt Wet Coast, wie die Neuseeländer die Westküste
unter Anspielung auf die dortigen hohen Niederschläge
bezeichnen, fortsetze oder mich doch lieber in Richtung Süden
begebe und dann über Dunedin an der Ostküste zurück nach
Christchurch fahre. Ich will's mal abwarten. Mal sehen, wie's
Wetter wird oder wie meine spontane Stimmung sein wird.
3.3. - 75 Tageskilometer
Die Wetterlage ist recht viel versprechend. Zumindest für die nächsten Tage soll es im Westen trocken bleiben. Also dann mal los in Richtung Westküste. Aber zunächst ist mal die Crown Range über die schöne Cadrona-Straße zu überwinden. Es gibt zwar recht unterschiedliche Meinungen über die Eingnung dieser Straße für Gepäckradler. Aber ich lasse mich nicht abschrecken. Schlimmstenfalls muß ich halt einen gehörigen Teil der Strecke schieben und im Cadrona-Hotel eine Übernachtung einlegen. Aber es geht besser als gedacht. Der Anstieg über die Crown Range ist zwar teilweise recht mühsam, aber die Mühe wird an jeder Kurve durch neue, durch faszinierende Ausblicke belohnt. Die Straße ist für größere Miet-Wohnmobile gesperrt. Caravans sind gänzlich verbannt. Entsprechend gering ist der Autoverkehr. Meines Erachtens sind diese Regelungen aber kaum mit dem Zustand der Straße zu begründen. Vielleicht im Winter, aber doch nicht jetzt bei schneefreier und trockener Witterung! Aber am Cadrona-Hotel scheint mir die Begründung klar zu sein: Es müssen wohl Hundefreunde gewesen sein. die diese Beschränkungen durchgesetzt haben. Denn das einzige von mir bis jetzt wahrgenommene "Hindernis" ist ein mitten auf der Fahrbahn schlafender Hund. Von einem einzelnen Radfahrer wie mir läßt sich dieser Hund auch nicht stören! Er hat nur ein müdes Blinzeln für mich übrig und macht es sich dann wieder auf der schön warmen Fahrbahn bequem. Nach meiner Rast im Cadrona Hotel rolle ich dann nur noch bergab bis nach Wanaka, meinem heutigen Etappenziel, hinein.
4.3. - 75 Tageskilometer
Von Wanaka geht's nach Hawea. Zunächst
ein kurzer Zwischenstop in der kleinen Ortschaft und dann weiter
über die Uferstraße. Erst rechts den Lake Hawea und dann
später zur Linken den Lake Wanaka führt mich der Weg nach
Makaroa. Der Jason-Touristmap zufolge müßte es sich um eine
ordentliche Ansiedlung mit großzügiger touristischer
Infrastruktur handeln. Aber ich sehe nur den Windsack am kleinen
Airstrip und die Tankstelle und sonst nichts. Vielleicht muß ich
ja noch etwas weiter fahren. Die Jason-Maps sind ja bekannlicht
nicht maßstabsgerecht. Aber auch nach einigen Kilometern finde
ich keine besonders wahrnehmbare Ortschaft. Also mal zurück zur
Tankstelle und in dem kleinen Laden mal nachfragen. Ja, ja, hier
ist Makaroa, hier ist das Motorcamp, hier ist das Restaurant. Und
wie's es sich in einer solchen Lage gehört: die Cabins sind
ausgebucht und vom zelten wird mir zunächst abgeraten. Es sei
eine größere Gruppe Jugendlicher angemeldet und daher am Abend
mit größerem Lärm zu rechnen, vielleicht auch bis in die Nacht
hinein. Aber dann wird mir doch erlaubt irgendwo mein Zelt
aufzubauen. Ich solle nur möglichst Abstand vom Grillplatz
halten. Na ja, es wird ja wohl nicht so schlimm werden, und wenn
doch, dann muß ich mich halt notfalls der lautenstarken Gruppe
anschließen.
Hier von Makaroa aus werden recht interessante 2-
bis 3-tägige Treks in den Aspiring-Nationalpark angeboten. Aber
leider habe ich Pech. Die letzte Gruppe ist vor einigen Stunden
ins Siberia-Tal ausgeflogen worden und für die nächsten Tage
liegen noch keine Anmeldungen vor. Aber das kann sich
möglicherweise schnell ändern. Wenn sich noch 3 oder 4 andere
Interessenten melden, könnte am nächsten Tag wieder eine Gruppe
ausgeflogen werden. Ich lasse mich mal vormerken. Wenn sich eine
Gruppe bildet, kann ich morgen nach dem Frühstück zum Trek
starten oder ich fahre einfach weiter in Richtung Haast-Pass.
Für heute lasse ich es bei einem größeren Spaziergang durch
den nahen Wald bewenden.
5.3. - 80 Tageskilometer
Leider lagen keine weiteren Buchungen für die Siberia-Excursion vor. Mal abwarten, ob mit dem nächsten Bus Interessenten kommen, ist mir zu vage. Ich nutze lieber den allem Anschein nach gut werdenden Tag zur Fahrt an die Westküste, evt. bis Lake Moeraki oder auch nur bis Haaast! Mal sehen! Das Wetter entwickelt sich prächtig. Die vielen schö;nen Rastplätze und kurzen Buschwalks laden zu häufigen Unterbrechungen ein. So nähere ich mich langsam dem Haast-Pass, eigentlich eine recht sanfte Angelegenheit, es geht ja auch nur auf 573 m. Nur die letzten 2 km sind recht steil, die letzten 900 m schiebe ich. Der Zeitverlust ist bei dieser kurzen Distanz unbedeutend, aber es ist doch deutlich weniger anstrengend, als mit letzter Kraft auch noch dieses Teilstück zu radeln. Auch nach der Passhöhe laden viele schöne Stellen zu einer Unterbrechung ein. Obwohl ich mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 19 km/h fahre, benötige ich für die 80 km einschließlich der vielen Unterbrechungen 7 Stunden. Aber es waren herrliche Stunden in herrlicher Landschaft bei besten meteorologischen Bedingungen. In Haast entscheide ich mich für heute hier im nahen Motel Station zu machen. Die nun etwas längere Teilstrecke zum Fox Gletscher oder auch bis Franz-Josef kann ich ja bei Bedarf auch in zwei Etappen aufteilen.
6.3. - 53 Tageskilometer
Wieder ein Tag mit Bilderbuchwetter. Vielleicht kann ich die ganze Strecke bis Fox fahren. Aber es gibt unterwegs wieder viele gute Gründe für einen Blick abseits der Straße, nicht nur am Ship Creek! Und hier am Ship Creek laufe ich gleich nach meinem Rundgang durch den Swamp Forest meinen netten Tischnachbarn von gestern abend in die Quere. Sie haben sich auch von dieser schönen Stelle zu einer Unterbrechung der Durchreise animieren lassen! Und als sie das Fahrrad mit Gepäck sahen, mit deutlich erkennbarer Kartenvorbereitung in Richtung Fox, hatten sie gleich darauf getippt, mich hier irgendwo zu treffen. So viele Radler sind ja nun auch nicht in Richtung Fox unterwegs! Also mal neben das Rad gesetzt und abwarten. Na ja, so war's denn ja auch. Nach einer netten kleinen Unterhaltung geht's dann weiter. Es folgen noch so einige Stops und die Zeit vergeht, ohne daß ich besonders vorankomme. Heute bin ich auch irgendwie schlapp. Wahrscheinlich war die 6-Tage-Wanderung doch etwas anstrengender als eine "kleine Unterbrechung meiner Radtour" wie ich gegenüber den Mitwanderern beim gemeinsamen Abschlußessen äußerte. Ich bin also vorbereitet, bei passender Gelegenheit für heute zu pausieren. In Lake Paringa finde ich was ich suche. Eine einfache Lodge. Für 20 NZ$ ist ein selfcontained Cabin verfü;gbar und das Cafe bietet Abendessen und Frühstück. Ich belasse es mit einem kleinen Rundgang zur Picknick- und Campingstelle und einem kurzen Buschwalk. Der Rest ist einfach nur ausruhen, in der Sonne sitzen, auf den See schauen, etwas lesen.
7.3. - 85 Tageskilometer
Das für 8.30 Uhr in Aussicht gestellte Frühstück muß halt ausfallen. Die Wirtsleute waren noch nicht da. Was sollten sie auch zu dieser Zeit am Lake Paringa? Nur, sie hätten es mir sagen können. Wenn meine Informationen so halbwegs stimmen, werde ich unterwegs bis Fox kaum eine Teestube oder einen Laden erwarten können. Aber zunächst mal einen Müsli-Riegel aus meiner Notration und etwas Tee und dann geht's einfach los. Aber schon wenige Kilometer weiter, am Parengi-River hat die Salmon-Farm ihr Cafe geöffnet. Hier gibt es ein ordentliches Frühstück, natürlich alles auf Salmon-Basis. Dann weiter! Es geht heute recht gut. Für eine Teilstrecke von gut 20 km begleitet mich ein junger Mann aus Nürnberg. Und ohne daß ich es so richtig bemerke, fahre ich deutlich schneller als bei meinen üblichen "Zockeltouren". Dann trennen uns wieder die Wege. Der Nürnberger fährt halt doch um einiges schneller - aber kurz vor Fox treffen wir uns dann wieder. Hier in Fox mache ich für heute im Motorcamp Quartier. Die Wetterlage ist gut. Vielleicht kann ich morgen an einer geführten Gletscherwanderung teilnehmen! Abends mache ich noch einen kurzen Abstecher zum Lake Matheson. Alles recht schön, glatte Wasseerfläche, schöner Sonnenuntergang. Aber der Mount Cook hinter einem Wolkenvorhang verborgen. Also muß ich nochmals zu anderer Zeit zu diesem See, vielleicht habe ich dann Glück und kann die faszinierenden Spiegelungen in diesem See bewundern!
8.3.
Die Wetterlage ist recht günstig. Also beteilige ich mich an einer geführten Wanderung über ein Teilstück des Gletschers. Zunächst gibt's eine kurze allgemeine Erläuterung im Büro des Tour-Operators. Anhand von Fotos wird uns das imposante Vordringen des Gletschers in den letzten Jahren verdeutlicht. Im Gegensatz zu dem aus den europäischen Alpen bekannten Zurückweichen der Gletscher ist eine gegenteilige Entwicklung zu beochachten. Na ja, dann fahren wir mal los und sehen uns den Gletscher aus der Nähe an. Schon im Bereich des Parkplatzes sind die Spuren der stetigen Bewegung der riesigen Eismassen deutlich zu erkennen. Wenn das so anhält wird sich wohl in nicht zu ferner Zeit die Gletscherzunge bis zur großen Küstenstraße vorgearbeitet haben. Unsere Wanderung führt uns so gut 4 Stunden über den Gletscher. Der Weg ist teilweise nur mit grö:ßter Vorsicht zu begehen. Ständig müssen wir auf die allgegenwärtigen gefährlichen Spalten im Eis achten. Im unteren Bereich des Gletschers fasziniert insbesondere der nahtlose Übergang von den riesigen Eismassen zum umgebenden Regenwald. Der Gletscher schiebt sich einfach unaufhörlich durch den Regenwald in Richtung Küste.
9.3. - 44 Tageskilometer
Heute vormittag sind die meteorologischen Bedingungen optimal, klarer Himmel, Windstille und ein herrlicher Blick auf das Bergpanorama. Also nochmals auf zum Lake Matheson. Und ich habe wirklich Glück, ich kann die herrlichen Spiegelungen der Bergkulisse bewundern. Anschließend mache ich einen Abstecker an die Küste nach Gillespie.
10.3. - 84 Tageskilometer
Über nacht hat es geregnet, aber rechtzeitig zum Frühstück stoppt der Regen, es klart auf. Na ja, so kann ich den Westküsten-Regen gut ertragen. Und die Prognose für die nächsten Tage ist außerordentlich gut. Ein dickes Hoch über der Tasman Sea wird der Südinsel gutes Wetter bescheren. Für heute soll jedoch noch mit vereinzelten Schauern zu rechnen sein. Und relativ kühl ist es! Also mal los in Richtung Franz-Josef. Bis dahin nur eine recht kurze Strecke. Aber über die Hügel, schöne Moränen. Alles nicht ganz bequem. Am Hinweisschild "Viewpoint Cooks Flat" habe ich ja nun allen Grund, mal anzuhalten um den schönen Ausblick zu geniessen, wurde aber auch Zeit nach dieser elend langen Steigung! Aber des geht noch weiter. Gut 2 km vor der Kuppe entscheide ich mich zu schieben. Ob ich nun mit 6 km/h oder nur mit 4 km/h dieses restliche Stück voran komme, was soll's. Der zweite Hügel ist weniger anstrengend und der dritte zwar recht steil, aber nicht so lang. So komme ich doch noch recht schnell nach Franz-Josef. Vorsorglich kaufe mal etwas Proviant. Falls ich im Hostel Okarito Station mache, ist ja Proviant mitzubringen. Das Hostel liegt irgendwo abseits, fernab aller Versorgungsmöglichkeiten! Aber noch bin ich unentschlossen. Ich könnte auch bis Whateroa fahen. Dann ist der Rest bis Greymouth gut in 2 bequeme Etappen teilbar. Aber besonders interessant an Whateroa ist, daß von dort die Excursionen zu den Brutgebieten des Whinte Herons starten! So kommt's denn auch. In Whateroa miete ich mich beim Veranstalter der Excursionen in einem freundlichen Cabin ein, das Beste was ich bisher auf der Südinsel angetroffen habe! Gut, es war auch mit NZ$ 35 das bisher teuerste. Leider liegen noch keine Buchungen für eine Excursion am nächsten Tag vor. Es sollten mindestens 6 Teilnehmer sein. Vielleicht habe ich ja noch Glück und es buchen noch einige, entweder hier oder in Franz-Josef. Morgen sehen wir weiter. Eine kleine Radexcursion bis zur Jetty brachte auch tatsächlich einen White Heron zu Gesicht. Aber fotografieren konnte ich den Vogel nicht, er hatte sich schnell zum Fortflug entschlossen. Dann stehen Regenschauern an den Bergen, sie könnten auch bis in den Ort reichen. So ganz sicher kann ich das von der Jetty aus nicht einschätzen. Also mal zurück, bevor es schlechter wird. Ich komme noch rechtzeitig zurück, kann noch vor dem Regen das Rad verstauen und mich auf eine Tasse Tee ins Cabin zurückziehen. Aber schon nach wenigen Minuten ist der Spuk vorbei. Nach einem schönen Regenbogen klart es zügig auf. Beim späteren Spaziergang finde ich auch noch den gepflegten Golf-Course. Aber es ist schon zu spät, es lohnt nicht mehr, nochmals zurückzulaufen um Schläger auszuleihen und noch eine Runde zu spielen. Falls morgen die White Heron Excursion stattfindet, kann ich ja den Rest des Tage zu einer Runde Golf nutzen, wenn nicht, dann später in Hanmer Springs, wo ich einige ruhige Tage vor der Rückkehr nach Christchurch verbringen möchte.
11.3. - 105 Tageskilometer
Leider liegen keine Buchen für die White Heron-Tour vor. Na gut, dann weiter. Richtung Norden, Ross oder so! Es geht recht gut voran. Vor Harihari eine kurze Anstrengung, aber auch der Mount Hercules führt nicht in den Himmel, aber steil ist er schon! Ich mache zweimal eine kurze Pause und dann weiter. In Harihari zögere ich etwas. Soll ich schon hier für heute Station machen und dem allseits empfohlenen Coastal Walk machen? Aber letzlich fahre ich doch weiter. Eine schöne Pause am Lake Ianthe mit dem herrlichen Blick auf die Alpenkette. Dannweiter und bald ereiche ich Ross. Auch hier eine gewisse Unentschlossenheit. Das Motorcamp macht hier und heute auf mich keinen besonders einladenen Eindruck und bis Hokitika sind es nur noch 30 km. Also weiter. Noch eine Strecke mit sehr schönen Abschnitten. In Hokitika lande ich im sehr netten Sothland-Hotel. Nicht gerade billig für eine Person - aber mit schönem Blick auf die Tasman Sea.
12.3. - 45 Tageskilometer
Heute rolle ich so ganz gemütlich nach Greymouth, mit einem kurzen Abstecher nach Shanty Town -einer touristisch aufgepeppten alten Goldmine. In Greymouth miete ich mich mal wieder im Motorcamp ein, mache nur noch einen ganz bequemen Spaziergang in die Innenstadt, das war's dann für heute!
13.3. Heute lege ich einen Ruhetag ein. Mache einen Spaziergang in die Innenstadt und einen langen Strandbummel.
14.3. - 49 Tageskilometer
Der starke Regen der vergangen Nacht hat aufgehört - abes sieht noch nicht sehr freundlich aus. Auch die Wettervorhersage kündigt Schauertätigkeit an. Also mal alles in Ruhe einpacken und sehen wie sich das Wetter entwickelt. So kurz vor 10 sieht es recht ordentlich aus, nicht zu kalt, nur geringfügiger Nieselregen und am Horizont sind auch schon einige Aufheiterungen erkennbar. Dann los, auf nach Punakaiki mit seinen berühmten Pancake Rocks. Die Entfernung ist mit knapp 50 km moderat. Da sollte auch anhaltender Regen mal hinnehmbar sein. Obgleich sich im Norden verschiedene Schauerstaffeln bewegen, komme ich nahezu trocken bis nach Punakaiki. Dann beginnt es auch hier reichlich zu regnen. Bis zum Camp lohnt es aber nicht mehr, die Regenjacken anzuziehen und die Gepäcktaschen gegen Regen besonders zu sichern. Zum Glück wird es am Nachmittag zunehmend freundlicher. Ich kann bei gutem Wetter die Pancake Rocks besuchen.
15.3. - 75 Tageskilometer
Nachts hatten wir starken Regen, gegen 8 Uhr noch reichlich Drissel. Aber trotzdem soll es weiter in Richtung Norden gehen. Der direkte Weg bis Westpoint ist ja nur knapp 60 km, die können notfalls auch bei Regen geradelt werden! Aber es wird besser, ich kann ohne Regen starten. So nach etwa 18 km erwischt mich für einige Minuten der erste Regenschauer. Dann geht es weiter. Nach kurzer Pause in Charlston wird es deutlich besser, sonnig und wärmer. Ich komme trotz der wiederholten Steigungen recht ordentlich voran und kann mir auch noch den Umweg über Cape Foulwind mit einem Blick auf die Seal Colony erlauben. Nach einer netten Pause im schönen Beach-Cafe mit herrlichem Blick auf die Turanga Bay trübt es wieder ein. Bei leichtem Nieselregen fahe ich - jetzt mit angenehmen Rückenwind - Richtung Westpoint. Bei Carters Beach sieht es nach dem nächsten Regenschauer aus. Da bleibe ich dann doch lieber gleich hier und verzichte auf einen Besuch in Westpoint.
16.3. - 87 Tageskilometer
Bei guter Witterung, nur etwas kühl und mit im Buller Gorge gut bemerkbarem Gegenwind fahre ich Richtung Osten. Eine erste Pause mache ich im Hotel Berlin, einem mitten im nirgenwo liegenden Gebäude mit Restaurant und wohl auch einigen Fremdenzimmern. Vor dem Hotel Berlin wird vom neuseeländischen Tour-operator "Pedaltours NZ" eine Gruppe Radler ausgeladen um von hier aus ein Stück durch den Gorge zu radeln. Eine recht bequeme Methode, zumindest in Teilstrecken die Schönheit Neuseelands vom Fahrrad aus zu erleben. Aus Wstpoint wird heute ein Radrennen durch den Gorge geführt. In Gruppen kommen die Teilnehmer, jeweils mit einem "Schutzfahrzeug" als Schluß. In Inangahua mache ich einen kurzen Schlenker in den Ort, oder besser in das, was nach dem Erdbeben 1968 hier übrig blieb oder sich wieder angesiedelt hat. Es ist übrigens seit 49 km der erste Laden und der nächste ist erst wieder nach weiteren 35 km in Reefton anzutreffen. Dann geht's weiter über die 69 nach Reefton. Ich habe keine Information über das mich erwartende Flächenprofil, aber auch wenn arge Steigungen kommen sollten, dürfte ich noch zu vernünftiger Zeit in Reefton eintreffen. Aber die Besorgnis ist unbegründet. Die ganze Strecke verläuft in sanften Wellen und verbleibt etwa auf der Höhe von Inangahu-Junction.
17.3. - 60 Tageskilometer
Seit gestern abend hat es mit wenigen kurzen Unterbrechungen heftig geregnet. Nach unseren Niederrhein-Erfahrungen waren es schon recht massive Wolkenbrüche, aber für die hiesige Region nur ein ganz normaler Regen. Heftiger Regen - oder gar Unwetter - das hat hier andere Dimensionen, sagt zumindest der Betreiber des Hotels Reefton. Aber pünktlich zum Frühstück stoppt der Regen. Es ist zwar weiterhin bewölkt aber bis auf etwas Nieselregen komme ich recht gut bis nach Maruia Springs. Der Rahne-Sattel entpuppt sich als recht harmlos, eigentlich kaum bemerkbar, abgesehen vom letzten Downhill hinein nach Springs Junction. Aber es soll hier schon im Frühherbst häufig zu Schneefall kommen, trotz der relativ geringen Höhe! In Maruia Springs quartiere ich mich im Springs Resort ein. Ein nettes Hotel direkt an den stark schwefelhaltigen Thermalquellen. Nicht ganz billig mit NZ$ 80 aber einschließlich unbeschränkter Benutzung der Thermen (Japanisches Bad und Außenpool). Nach meiner Ankunft hier im Springs Resort regnet es sich gründlich ein. Das richtige Wetter für einige Stunden in den Einrichtungen der Therme!
18.3. - 79 Tageskilometer
Der Aufstieg zum Lewis Passs zieht sich über gut 5 km dahin, insgesamt ist eine Höhe von gut 400 m zu überwinden. Mit dem kleinsten Gang geht es zwar langsam, aber stetig voran. Es sind keine Schiebeanteile erforderlich! Der recht starke Regen, der gestern am späten Nachmittag einsetzte, die ganze Nacht anhielt hat ganz aufgehört. Aber beim Frühstück was das Tal noch voller Wolken. Und der Wetterbericht machte auf flüchtigen Blick auch keinen besonders einladenden Eindruck. Bis zum heutigen Ziel Hanmer Springs sind es cirka 80 km und unterwegs keine Versorgungs- und/oder Unstellmöglichkeiten bei wieder einsetzendem Regen. Also muß ich alles für eine längere Regenfahrt vorbereiten. Und dann los. Aber es wird schon vor Erreichen des Passes deutlich besser und nach Überchreiten des Gipfels setzt sich das gute Wetter durch. Heute mit sehr starkem Wind - zum Glück für den größten Teil meiner Strecke als Rückenwind. So machen auch die verschiedenen kurzen aber recht steilen Aufstiege nicht allzuviel Mühe. Der Schiebewind hilft kräftig. So komme ich trotz zweier Pausen an besonders schönen Streckenabschnitten recht früh in Hanmer Springs an.
19.3. und 20.3.
Aufenthalt in Hanmer Springs. Stadtbummel, einige Wanderungen, etwas Golf
21.3. - 139 Tageskilometer
Bei besten Wetterbedingungen geht es heute zurück nach Christchurch.
22.3. bis 25.3. Aufenthalt in Chistchurch, Stadtbummel, Kneipenbesuche, kleine Wanderungen
26.3. - Rückflug über Los Angeles nach Frankfurt 27.3. - Ankunft Deutschland
10.2. | Abflug Frankfurt | |
12.2. | Ankunft Christchurch | |
13.2. | 105 km | Port Hills |
14.2. | 78 km | Christchurch - Rakaia Gorge |
15.2. | 84 km | Rakaia - Geraldine |
16.2. | 95 km | Geraldine - Lake Tekapo |
17.2. | 30 km | locale Rundfahrt |
18.2. | 94 km | Lake Tekapo - Omarama |
19.2. | 38 km | locale Rundfahrt |
20.2. | 113 km | Omarama - Cromwell |
21.2. | 61 km | Cromwell - Queenstown |
22.2. | 39 km | locale Rundfahrt Queenstown |
23.2. | 69 km | locale Rundfahrt bis Arrowtown |
24.2. | 41 km | locale Rundfahrt Richtung Glenorchy |
25.2. | local Bummel mit Jetboostfahrt in Queenstown | |
26.2. | Start zur Grand Travers, Wanderung auf dem Greenstone | |
27.2. | Wanderung bis Mc Keller Ledge | |
28.2. | kleine Wanderung im Bereich der Lodge | |
29.2. | Wanderung zur Mc Kenzie Hütte | |
1.3. | Wanderung bis zur Routeburn-Falls Hutt | |
2.3 | .Wanderung bis zum Routeburn-Shelter | |
3.3. | 75 km | Queenstown - Wanaka |
4.3. | 75 km | Wanaka - Makaroa |
5.3. | 80 km | Makaroa - Haast |
6.3. | 53 km | Haast - Lake Paringa |
7.3. | 85 km | Lake Paringa - Fox |
8.3. | Gletscherwanderung | |
9.3. | 44 km | locale Rundfahrt bis Gilliespie |
10.3. | 84 km | Fox - Whateroa |
11.3. | 105 km | Whateroa - Hokitika |
12.3. | 45 km | Hokitika - Greymouth |
13.3. | Ruhetag in Greymouth | |
14.3 | .49 km | Greymouth - Punakaiki |
15.3. | 75 km | Punakaiki - Carters Beach |
16.3. | 87 km | Carters Beach - Reefton |
17.3. | 60 km | Reefton - Maruia Springs |
18.3. | 79 km | Maruia Springs - Hamner Springs |
19.-20.3. | Aufenthalt in Hamner Springs | |
21.3. | 139 km | Hamner Springs - Christchurch |
22.-25.3. | Auftentalt in Christchurch | |
26.3. | Rückflug ab Christchurch (mittags) | |
27.3. | Ankunft Frankfurt (morgens) | |