Ev.-Luth. St.
Matthäus Gemeinde, Benton Harbor, Michigan, USA
2. Sonntag der
Jüngsten Zeit, 7. November 1999
"Die
Liebe ist der Beweis der Gerechtigkeit."
von Vikar
Michael Paul Sullivan
Gnade sei mit euch und Friede von dem, der da ist und der da war und der
da kommt, und von den sieben Geistern, die vor seinem Thron sind, und von Jesus
Christus, welcher ist der treue Zeuge, der Erstgeborene von den Toten und Herr
über die Könige auf Erden! Ihm, der uns liebt und uns erlöst hat von unsern Sünden
mit seinem Blut und uns zu Königen und Priestern gemacht hat vor Gott, seinem
Vater, ihm sei Ehre und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen. Höret das Evangelium unseres Herrn und
Heilands aus dem 25. Kapitel des Sankt
Matthäus. Wir lesen:
31 Wenn aber der
Menschensohn kommen wird in seiner Herrlichkeit, und alle Engel mit ihm, dann
wird er sitzen auf dem Thron seiner Herrlichkeit, 32 und alle Völker werden vor
ihm versammelt werden. Und er wird sie voneinander scheiden, wie ein Hirt die
Schafe von den Böcken scheidet, 33 und wird die Schafe zu seiner Rechten
stellen und die Böcke zur Linken. 34 Da wird dann der König sagen zu denen zu
seiner Rechten: Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, ererbt das Reich, das
euch bereitet ist von Anbeginn der Welt!
35 Denn ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mir zu essen gegeben. Ich
bin durstig gewesen, und ihr habt mir zu trinken gegeben. Ich bin ein Fremder
gewesen, und ihr habt mich aufgenommen. 36 Ich bin nackt gewesen, und ihr habt
mich gekleidet. Ich bin krank gewesen, und ihr habt mich besucht. Ich bin im
Gefängnis gewesen, und ihr seid zu mir gekommen. 37 Dann werden ihm die
Gerechten antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und
haben dir zu essen gegeben? oder durstig und haben dir zu trinken gegeben? 38
Wann haben wir dich als Fremden gesehen und haben dich aufgenommen? oder nackt
und haben dich gekleidet? 39 Wann haben wir dich krank oder im Gefängnis
gesehen und sind zu dir gekommen? 40 Und der König wird antworten und zu ihnen
sagen: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr getan habt einem von diesen meinen
geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan. 41 Dann wird er auch sagen zu denen
zur Linken: Geht weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das bereitet
ist dem Teufel und seinen Engeln! 42 Denn ich bin hungrig gewesen, und ihr habt
mir nicht zu essen gegeben. Ich bin durstig gewesen, und ihr habt mir nicht zu
trinken gegeben. 43 Ich bin ein Fremder gewesen, und ihr habt mich nicht
aufgenommen. Ich bin nackt gewesen, und ihr habt mich nicht gekleidet. Ich bin
krank und im Gefängnis gewesen, und ihr habt mich nicht besucht. 44 Dann werden
sie ihm auch antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig oder
durstig gesehen oder als Fremden oder nackt oder krank oder im Gefängnis und
haben dir nicht gedient? 45 Dann wird er ihnen antworten und sagen: Wahrlich,
ich sage euch: Was ihr nicht getan habt einem von diesen Geringsten, das habt
ihr mir auch nicht getan. 46 Und sie werden hingehen: diese zur ewigen Strafe,
aber die Gerechten in das ewige Leben. Das ist das Wort des Herrn.
Liebe Christliche Freunde,
Ich hatte einmal ein Traum über das Jüngste Gericht. Ich kann mir es noch ganz klar
vorstellen. Trompeten schallten. Die Sonne hörte auf zu scheinen, und der
Mond war wie eine Blutpfütze. Ich erinnere mich an die Dunkelheit, die mich
umgab. Viele Leute standen um mich
herum, und wir wurden alle in den Himmel aufgenommen. Als wir hinaufflogen, sind wir manchmal in einander
hineingestoßen. Alle haben sich
gefürchtet, weil sie nicht wußten, was eigentlich passierte. Vor mir stand der Thron, und ein helles,
goldenes Licht strahlte vom Thron hervor.
Dann ist mein Traum zum Alptraum geworden. Als der HERR die Massen von einander trennten, da befand ich mich AUF DER LINKEN SEITE DES
THRONES! Mein Herz fiel zur Erde. Was könnte ich machen? Ich bin auf der falschen Seite des Thrones! Ich kann das nicht mehr ändern! Mein Herz raste, als ich mein kommendes
Schicksal erwartete. Ich hörte, wie der
König über alle die guten Taten der Gerechten sprach. In meinem Herzen wüßte ich, daß ich keine von diesen Dingen getan
habe. Ich sah wie der König den
Gerechten die Toren des Himmelreichs eröffnete, und wie sie an seine Seite
flogen. Dann, auf einmal, schauten mich
der König und alle die Gerechten mit
feurigen Augen an.
Selbstverständlich war mein Bett naß von Schweiß, als ich plötzlich
erwachte. Mein Herz raste. Ich versuchte mich zu beruhigen, und goß
kaltes Wasser auf mein Gesicht, um wirklich Wach zu werden. Was mich in meinem Traum bekümmerte, war,
daß es aussah, als ob Alle gemäß ihrer Werken gerichtet werden. Aber sieht es nicht in unserem Texte
wirklich auch so aus? Nicht mit einer
Silbe erwähnt der König in unserem Texte, daß die Gerechten sind durch sein
Heilswerk gerettet werden,. Werden wir
denn wirklich auf Grund von unseren Taten gerichtet?
Die Antwort auf diese Frage ist eigentlich ganz einfach. Unsere Taten sind nur insofern erwähnt, als
daß sie der Bewies unsres Glaubens sind.
Ein menschliches Gleichnis würde so lauten: Vor einem menschlichen
Gericht wird Beweis vorgeführt, um entweder die Schuld oder Unschuld eines
Mannes zu zeigen. Der Beweis macht den Mann nicht schuldig oder
unschuldig, sondern er zeigt bloß öffentlich was der Mann schon ist. So wird es auch im Jüngsten Gericht zugehen,
nämlich: unsre Taten machen uns vor Gottes Gericht nicht Gerecht, aber sie
werden den Bewies unsrer Gerechtigkeit sein,.
Laßt uns nun betrachten, wie die
Liebe der Beweis unserer Gerechtigkeit ist; Liebe, daß die Verdammten nicht erweisen, und Liebe,
daß die Geretteten unbewußt erweisen.
1) Liebe, daß die
Verdammten nicht erweisen
Anders, als wie in meinem Traum, wird der kommende Tag des Jüngsten
Gerichts viel heller sein, als die Dunkelheit, die ich mir vorgestellt
hatte. Die Bibel sagt, daß Gott in all
seiner Herrlichkeit und Pracht kommen wird. Am Jüngsten Tag werden wir
Erstaunliches sehen und erleben.
Milliarden von Menschen, alle die je gelebt haben, werden auferstehen
und vor Gott erscheinen. Die Masse der Menschheit vor dem Thron wird aussehen
wie der Sand am Meeresstrand. Auch alle Engel werden diesen großen Gerichtstag
betrachten.
Die Masse der Menschheit wird in zwei Gruppen geteilt werden. Gleich wie ein Hirt leicht zwischen Schaffen
und Böcken unterscheiden kann, so auch kann unser Herr Jesus Christus leicht
zwischen Gläubigen und Ungläubigen unterscheiden. Die Teilung in zwei Gruppen ist schon ein Urteil. Nicht mehr kann ein Ungläubiger gläubig
werden, oder umgekehrt. Alle sind schon
gerichtet, und sie können nichts daran ändern.
Alles was noch fehlt ist, daß unser herrliche König, Retter und Richter,
Jesus Christus, das Urteil spricht, und daß er, durch den Beweis, die
Rechtfertigung dieses Urteils gibt.
Der König nennt die an seiner
linken Seite „ ihr
Verfluchten.“ Sie sind schon im Stand
der Verfluchung, und waren schon vor dem Jüngsten Gericht in diesem
Zustand. Der König bestätigt nur ihre
Schuld, gleich wie ein irdischer Richter die Schuld eines Mörders in seinem
Gericht bestätigen würde, und der König verurteilt sie zum ewigen Gefängnis der
Hölle. Der König bringt auch den Beweis
vor, um die Richtigkeit seines Urteil zu bestätigen.
Sechs Taten werden als Beweis vorgebracht, und alle Sechs sind einfache,
leichte Taten, Taten der Liebe. Merke
wohl, daß die Zehn Gebote gar nicht erwähnt werden. Der Richter sagt nicht: „Du bist ein Mörder. Du bist ein Ehebrecher. Du hast andere Götter angebetet.“ Er klagt sie nicht an, wegen etwas, was sie
falsch getan haben. Nein, er zeigt
ihnen was sie NICHT getan haben. Denn ich bin hungrig gewesen, und ihr habt
mir nicht zu essen gegeben. Ich bin durstig gewesen, und ihr habt mir nicht zu
trinken gegeben. Ich bin ein Fremder
gewesen, und ihr habt mich nicht aufgenommen. Ich bin nackt gewesen, und ihr
habt mich nicht gekleidet. Ich bin krank und im Gefängnis gewesen, und ihr habt
mich nicht besucht. Wenn solche
Versäumnisse verdammenswert sind, überlege mal wie verdammenswert ihre bösen
Taten sind.
Aber tun nicht die Ungläubigen auf Erden augenscheinliche gute
Taten? Der Heiland erwähnt aber nicht
eine einzige gute Tat die sie getan hätten.
Kann es sein, daß der Beweis im Gericht Gottes unvollständig ist? Ich weiß von vielen Atheisten, die den Armen
helfen. Merke, daß der König sagt, daß
die Verfluchten dieses nicht für Ihn
getan haben. Aber sie merken auch
selber daß sie keine Taten für Jesus getan haben. Sie sagen, daß sie den König nie auf Erden gesehen haben. Warum, dann, waren ihre Taten vor den Augen
Jesus Mangelhaft? Eine Stelle im
Hebräer Brief sagt uns: Aber ohne Glauben
ist's unmöglich, Gott zu gefallen.
Sie fehlten an Glauben. Der Glaube ergreift die vollkommene
Gerechtigkeit Christi, durch welche allein der Mensch vor Gott bestehen kann.
Gott selbst schafft den Glauben in unseren Herzen durch das Evangelium. Der Apostel Paulus sagte im Römer
Brief: Denn ich schäme mich des
Evangeliums nicht . . . Denn darin wird offenbart die Gerechtigkeit, die vor
Gott gilt, welche kommt aus Glauben in Glauben; wie geschrieben steht: »Der Gerechte
wird aus Glauben leben.«
Weil die Verfluchten nicht an Jesus glaubten, waren alle ihre Taten vor
Gottes Augen unvollkommen. Sie
vollbrachten keine von ihren Taten aus Liebe zu Jesus, weil sie nicht im
Glauben an Ihn getan wurden. Im Leben der Verdammten war kein Beweis des
Glaubens erkennbar, folglich sind sie auch nicht gerecht. Deswegen hat Gott sie Schuldig erklärt. Sie waren von Anfang an ungerecht, und alle
Beweise unterstützen den
Schuldspruch. Ihre Strafe ist das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel
und seinen Engeln! Anders gesagt: die Hölle!
Auch wenn die Verdammten keine Liebe zum Heiland zeigten, da sie nicht
glaubten, müssen wir manchmal trotzdem unsre Köpfe vor Scham hängen, wenn wir
ihre Taten auf menschlicher Ebene betrachten.
Es ist ja wahr, daß das Gefühl der Schuld oder des Stolzes sie bewegt,
Gutes zu tun, und, daß solche Motivierung vor Gottes Augen nicht richtig
ist. Aber, auf menschlicher Ebene, wie
sehen unsre Taten aus, die aus rechtschaffener Motivierung kommen, im Gegensatz
zu den Ihrigen? Auf menschlicher Ebene können wir unsre Taten
mangelhaft finden.
Schauen Sie mal alle die verschiedenen Religionen an, und wie viele
zahllose Menschen, die ihren Weg in den Himmel kaufen möchten, viel Geld an
ihre Religion geben. Aber wir, die wir
durch Gottes Gnade geheilt sind, müssen uns manchmal selbst überwinden, daß wir
nur noch ein einzigen zusätzlichen Dollar
geben. Schauen sie, wie viele
falschen Zeugen mit großem Eifer herum gehen, um andere zu ihrem falschen Glauben
zu bekehren, und denken, daß sie dadurch das Himmelreich verdienen. Haben wir, die wir schon gerecht erklärt
sind und wahre Zeugen Gottes sind, denselben Eifer, alle zu retten, die um uns
herum in Unglauben sterben?
Wenn wir unsre Taten auf menschlicher Ebene mit denen von den Angehörigen
falscher Religionen vergleichen, wie sieht es mit uns aus? Ich schäme mich es zu sagen, aber ich weiß
das meine äußerlichen Taten im Vergleich mit denen meiner Moslemischen
Bekannten mangelhaft sind. Aber Gott sei
Dank daß wir nicht auf Grund des wie viel
oder was wir machen, gerichtet
werden. Gott sucht in uns den Glauben,
der das Heil, das Jesus uns erworben hat, empfängt,. Aus dem Glaube fließt dann der Wunsch, dem Herrn und den Mitmenschen
in der Liebe zu dienen. Wenn wir, wegen
unsrer sündigen Natur, solche Liebe zu erweisen versäumen, so ist Gott da, uns
zu ermahnen und vergeben. Die
Vergebung, die wir von ihm durch den Glauben empfangen, bewegt uns erneut zum
Liebesdienst (d.h. , daß wir Ihm und den Mitmenschen in wahrer und richtiger
Lieben dienen.
Die Liebe ist der Beweis der Gerechtigkeit, weil sie der Beweis des
Glaubens ist. Die Verdammten
zeigen keine Liebe für den Heiland,
denn sie haben keinen Glauben und deshalb sind sie verdammt. Aber wie ist es bei den Geretteten? Unser Text sagt uns, daß sie ganz unbewußt
ihre Liebe für den Heiland erweisen.
2) Liebe, daß die
Geretteten unbewußt erweisen.
Wie gesagt, die Trennung der Gerechten von den Ungerechten vor Christi
Richtstuhl zeigt, daß auch sie schon gerichtet worden sind. Sie erwarten nur die Bestätigung des Urteils
vom Richter. Der Richter nennt sie: „ihr Gesegneten meines Vaters ,“ und
später: „die Gerechten.“ Die Gläubigen sind schon gesegnet. Das griechische Wort, daß mit dem Wort gesegnet übersetzt ist, heißt
wortwörtlich ein gutes Wort haben oder
empfangen. Was heißt das, daß die
zur Rechten ein gutes Wort vom Vater haben?
Es heißt, daß sie Gnade von Gott empfangen haben. Es heißt, daß sie von Gott gerecht erklärt
waren. Auch wir haben ein gutes Wort
vom Vater empfangen, denn wir waren auch vom Gott gerechtfertigt, das heißt,
gerecht erklärt. Wir leben schon als
gerechtfertigte Leute. Ehe Gott die
Welt schuf hat er uns gerecht erklärt, als er uns auserwählte und unsre Namen
in das Buch des Lebens zeichnete. Als
Jesus in die Welt kam, um für die Missetaten der Welt zu leiden und zu
sterben, ist Gottes
Rechtfertigungsspruch kräftig geworden.
Die Auferstehung Jesus zeigte der Welt Gottes Rechtfertigungurteil über
die Menschheit und seine Kraft. Gott
ließ sein Rechtfertigungsurteil uns Einzelnen gelten, als er uns zum Glaube
brachte. Am Jüngsten Gericht wird Gott auch uns öffentlich gerecht erklären,
wenn er uns das völlig geben wird, was wir schon im Glauben besitzen.
Wir sind schon gerecht vor Gottes Augen; gerecht durch den Glauben. In unsrem Text, weist Jesus auf sechs Taten
hin, die unsren Glauben und unsere Gerechtigkeit beweisen. Denn ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mir zu essen gegeben. Ich bin durstig gewesen, und
ihr habt mir zu trinken gegeben. Ich bin ein Fremder gewesen, und ihr habt mich
aufgenommen. Ich bin nackt gewesen, und ihr habt mich gekleidet. Ich bin krank
gewesen, und ihr habt mich besucht. Ich bin im Gefängnis gewesen, und ihr seid
zu mir gekommen. Alle diese Taten
sind der Beweis des Glaubens: eines Glaube, der Gottes Liebe empfing, und ihn
zurück liebte. Es sind nicht große
Wunder, oder heldenhafte Taten.
Es sind einfache Taten der Liebe; Liebe die wir auch andern zeigen. Alle Taten der Gerechten werden für Jesus
getan, weil sie aus dem Glaube getan werden.
Deshalb sind sie vollkommen vor Gott.
Wir sind allein aus Gnade, durch den Glauben geheilt, und die Liebe ist
der Beweis, die Frucht, die wunderschöne Blume des Glaubens.
Merke wohl, daß keine schlechte Tat der Gerechten erwähnt ist. Weil ihre Taten aus dem Glauben getan waren,
sind sie alle vollkommen vor Jesus, egal wie unvollkommen oder mangelhaft sie
eigentlich waren. Die Taten der Liebe
sind nur deswegen vollkommen, weil sie Jesus durch die Gerechtigkeit, die er
uns erwarb, vollkommen gemacht hat.
Es ist auch interessant zu merken, daß die Gerechten nicht wissen, daß
sie dem König durch ihre Taten gedient haben.
Sie sagen: „ Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und haben dir
zu essen gegeben? oder durstig und haben dir zu trinken gegeben? Wann haben wir dich als Fremden gesehen und
haben dich aufgenommen? oder nackt und haben dich gekleidet? Wann haben wir
dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu dir gekommen?“ Ihre Antwort zeigt, daß sie keinenfalls auf
ihre eigenen Werke vertrauen, oder denken, daß sie für ihre Arbeit belohnt
werden sollten. Was sie im Leben getan
haben, das haben sie aus Glaube und Liebe zum Heiland getan. Sonst nicht. Sie haben sich niemals gedacht, daß sie das Himmelreich durch
ihre Taten verdienen würden, weil sie wußten, daß sie schon durch Jesus gerecht
erklärt waren, und die Verheißung des Himmels hatten. Sie wußten, daß sie dieses Geschenk Jesu durch den Glaube
empfingen. Sie liebten Jesus, weil er
sie zuerst liebte. Diese Liebe, die
sie natürlich für Jesus äußerten, ist der öffentliche Beweis, daß sie schon
gerecht sind: Gerecht durch den Glauben!
Wie wunderbar wird Jesus mit uns verfahren am Jüngsten Tag! Er wird uns das ewige Paradies geben. Er wird uns vollkommen Gerecht machen. Er wird uns zu Herrschern mit ihm im Himmel
machen. Wir werden mit Jesu auf seinen
Thron sitzen, und sein Bei-uns-sein ewiglich
genießen. Das alles wird uns geschehen
wegen der Gerechtigkeit, die Gott uns schon durch den Glauben gab. Wir sind schon gerecht vor Gott, wegen
allem,was Jesus für uns getan hat.
Diese Gerechtigkeit wird am
Jüngsten Tag vollkommen offenbart, wenn Gott uns, und aller Kreatur, den Beweis
unseres rettenden Glaubens zeigt: die Werke der Liebe, die wir für Jesus getan
haben. Diese Taten sind vor Gott
vollkommen gemacht, durch das Heil, das er uns erwarb. Meistens tun wir diese Taten ganz unbewußt. Sie sind unser einfaches Leben im Glauben
und in der Liebe für den Heiland. So
eine Gesinnung zeigt den Glauben, den wir besitzen, und Gott wird sie am
Jüngsten Tag gnädiglich belohnen.
Am Anfang der Predigt, erzählte ich von einem Alptraum, den ich hatte,
und wie ich mich fürchtete, weil ich auf der falschen Seite des Thrones
war. Ich fürchtete mich, weil ich
dachte, daß ich nichts getan hatte, um den Himmel zu verdienen. Aber Jesus will es gar nicht, daß wir den
Himmel verdienen. Er hat uns schon die
Vergebung zugesprochen durch sein Werk am Kreuz. Wir haben unsre
Gerechtigkeit durch den Glauben schon empfangen. Deswegen müssen wir uns nicht fürchten, daß wir uns auf der
falschen Seite des Thrones befinden werden.
Durch den Glauben ist der Himmel schon dein! Mit solcher Erkenntnis können wir uns auf die Wiederkunft Christi
freuen. Jesus sagt: Siehe, ich komme bald. Amen, ja, komm, Herr
Jesus! Amen.