Die Dornier war ein zweimotoriger Bombenwerfer. Sie hatte 4 Besatzungsmitglieder, eine Spannweite von 19 Metern und war 17 Meter lang. Sie hatte zwei BMW-Motoren und konnte Bomben/Minen bis zu einem Gewicht von maximal 1000 kg mitnehmen. Maximale Geschwindigkeit war 510 Kilometer pro Stunde, die Reisegeschwindigkeit lag bei 410 km Kilometern pro Stunde.

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eine Dornier 217

 

Während Gesprächen mit Engländern über die englische Halifax wurde wiederholt erzählt, daß auch ein deutsches Flugzeug im Englischen Gat abgestürzt war. Die Erzählungen gingen allerdings sehr auseinander. Einigen zufolge wurde es durch die Deutschen an Kriegsende abgeschossen. Es soll ein Flugzeug mit geheimer Mission gewesen sein, und das deutsche Abwehrgeschütz soll das nicht gewußt haben. Anderen zufolge war es aus großer Höhe senkrecht in das Englische Gat gestürzt und waren die zwei Besatzungsmitglieder umgekommen. Der eine erzählt, daß es am Tage passiert ist, der andere in der Nacht. Auch hat man rufen hören: "Erich, Erich...".

Nach langem Suchen und vielen Gesprächen haben wir die Erzählung gefunden. Sie ist von einem der Besatzungsmitglieder selbst geschrieben worden.

Es ging um eine Dornier 217 E1, ein zweimotoriger Bombenwerfer, der zum Kampfgeschwader 2 mit der Registrierung: U5 + LM gehörte. Die Maschine war für eine bestimmte Zeit von Evreux (Fr) aus auf dem Flughafen Eindhoven stationiert.

Am 4. September 1941 flog die Dornier mit einer 4-köpfigen Bemannung und einer Mine von 1000 kg ab, um diese in der Mündung des Humber abzuwerfen. Ungefähr 20 Minuten nach Abflug sah der Bordmechaniker schwarzen Rauch aus dem linken Motor kommen. Der Motor mußte abgeschaltet werden, und die Maschine begann an Höhe zu verlieren. Der Pilot, Erich Ott, gab Befehl, die Mine abzuwerfen, aber sie flogen gerade über einer Stadt. Der Zuständige, der die Mine abwerfen mußte, wartete, bis sie die Stadt hinter sich gelassen hatten, aber es war schon zu spät. Das Flugzeug war nicht mehr unter Kontrolle zu kriegen. Der Pilot machte eine Notlandung auf dem Wasser (das Englische Gat). Durch den Aufprall gaben die nicht gesicherten Maschinengewehre eine Salve ab. Die Bemannung konnte mit knapper Not aus dem Flugzeug kriechen. Sie bliesen ihre Schwimmwesten auf und sprangen in's Wasser. Der Bordmechaniker rief um Hilfe, weil er in einen Strudel geraten war. Erich rettete ihn, geriet aber selbst in den Strudel und ertrank.

Es war stockdunkel auf dem Wasser, und die Überlebenden sehen nirgends Licht. Nach einiger Zeit sehen sie ein Boot mit einigen Laternen. Sie werden mit ihren klatschnassen Anzügen an Bord gezogen. Dort merken sie, daß Erich Ott nicht da ist. Noch lange haben sie gesucht, laut rufend: "Erich, Erich". Zwei Tage später wurde er gefunden. Er liegt auf dem Friedhof in Ysselsteyn begraben (CE/1-7).

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