Giancarlo Amurri
 

Biographie und (künstlerische) Persönlichkeit.

Giancarlo Amurri wurde am 22. August 1929 in Monterubbiano (Marken - Provinz Ascoli Piceno) geboren. Zur Zeit lebt und arbeitet er in Mailand und Monterubbiano.
 

Landschaft am Meer Landschaft am Meer, 1984. Öl auf Holz (30x40).
 

Giancarlo Amurri zeichnet sich durch eine starke Sensibilität gegenüber der komplexen Schönheit der Natur aus und drückt diese Empfindung durch raffinierte Farbgebung und kräftige Pinselführung aus. Sein Stil ist immer ganz persönlich, gleichgültig ob er Landschaften, Blumen oder Stilleben malt.

Natur ist für Giancarlo Amurri gleichbedeutend mit der mediterranen Welt seiner Heimat Monterubbiano, mit ihren starken Farben und ihrem einzigartigen Licht.
Amurri arbeitet mit unterschiedlichen Techniken und Ausdrucksmitteln, um seine Vorstellungen und Impressionen warhnehmbar und den 'Elan vital' der Natur spürbar zu machen. Malerei ist für ihn ein Kontinuum von Farben und Formen, ein Experimentierfeld und ein Mittel der Wahrnehmung. Wesentlicher Impuls ist für ihn das Streben nach Konkretion.
 

    Sonnenblumenfeld, 1988. Öl auf Leinwand, (50x40).
 
Sonnenblumenfeld

Jenseits der Regeln und der Dogmen des schnelllebigen Kunstmarktes versucht Giancarlo Amurri in erster Linie sich selbst treu zu bleiben:
„Ich bin durch einen Freund zur Kunst gekommen, der Landschaften und Figuren für eine Krippe herstellte. Ich war damals acht Jahre alt und habe seitdem immer gezeichnet.
Ich wollte ein Gymnasium des künstlerischen Zweiges besuchen, aber kurz nach Kriegsende hätte ich in das allzu weit entfernte Florenz fahren müssen und so schickten mich meine Eltern in eine näher gelegene Schule. Außerdem waren sie mit meiner Wahl nicht gerade einverstanden. Ich besuchte also das Istituto tecnico commerciale (Institut für Technik und Handel) in Fermo und gleichzeitig eine private Schule für Malerei, aus der später das Istituto Statale d’Arte (Staatliche Kunstinstitut) unter der Leitung von Prof. Pende hervorging.
 

Blumen Blumen, 1984. Öl auf Holz (30x40).
 

"Nach meiner Übersiedelung nach Mailand bildete ich mich an der Scuola civica „Faruffini" in Sesto San Giovanni künstlerisch weiter. Als ich endlich meinen Brotberuf als Buchhalter aufgeben konnte, widmete ich mich vollständig dem Studium der Kunst und besuchte das Istituto d’Arte, Sektion Metallbearbeitung. Nach dem Abschluß als Maestro d’Arte absolvierte ich die angesehene Accademia di Belle Arti di Brera, Abteilung Malerei, unter der Anleitung von so namhaften Lehrern wie Purificato, De Vita, Diana, Ballo, De Grada und Cantatore. 1983 konnte ich einen Sommerkurs zur Fortbildung in Holz- und Linolschnitt im Rahmen von Venezia Viva besuchen."
 

Feigenbaum mit dem Ort Montefiore im Hintergrund, 1990. Öl auf Leinwand (60x50).
 
Montefiore

Amurris Arbeiten sind Beleg für die stetige Neugierde eines Künstlers, der - fern von allen modischen Strömungen - an die Kraft der  impressionistischen Tradition glaubt, an zarte Nuancen und starke Kontraste, an den spannungsgeladenen Rhythmus von Formen, Licht und Perspektive.
 

Aussagen von Kritikern über Amurris Werke

"... Seit geraumer Zeit stellt der Künstler eine Recherche an, die sich nicht allein der Wirklichkeit zuwendet, sondern der Spiritualität, die in den Dingen liegt. Sein Interesse gilt nicht allein der Impression, sondern er bemüht sich um den visuellen Ausdruck mit Hilfe der Farben durch deren von der südlichen Atmosphäre bestimmten Wärme. Er versteht es, Gefühle einzufangen und in einer Art meditativer Wiederbelebung auf die Leinwand zu bannen. Die Zeichnung ist harmonisch, die Pinselführung bestimmt, doch ohne dem pastosen Auftrag seine Weichheit zu nehmen. Die Farben sind warm und voller Faszination..." (Aus der Zeitschrift „Il Narciso", Juli-August 1971, Turin).
 

Sonnenblumen Vase mit Sonnenblumen, 1990. Öl auf Leinwand (50x70).
 

"Giancarlo Amurri greift in seinen Bildern die Technik der französischen Maler um die Jahrhundertwende auf: er versucht, die diversen Elemente der Natur in Einklang miteinander zu bringen und so zu einer perfekten Harmonie zu gelangen. Er strebt danach, Zeichnung, Farbe und Licht zu höchster Wirksamkeit zu verhelfen, um ein Höchstmaß an Ausgewogenheit zu erzielen. In den Werken Amurris sind Massen und Formen die eigentlichen Gegenstände, die Hauptakteure, denen eine starke expressive Spannung zukommt, denn sie besitzen jene Kraft, Vitalität und Persönlichkeit, die den Gegenständen in Cézannes zu eigen ist. Farbe spielt in dieser Kunst die zweite Hauptrolle: die Farbe verleiht Kraft, hebt die Dinge hervor und verleiht dem Ganzen Substanz."
"Es handelt sich um eine intensive, beinahe brutale Farbgebung, die aber keineswegs disharmonisch ist. Die Farbe erzeugt Licht, Harmonie von Hell und Dunkel und führt letztlich zu einer Verdichtung der Wahrnehmung her. Das Resultat all dessen ist eine starke und lebendige Natur, die sich beinahe gewaltsam mit ihrer wilden Schönheit durchsetzt. Bei der Betrachtung von Amurris Bildern wird man von dieser Schönheit unweigerlich in ihren Bann geschlagen und durch eine wirkliche, primitive und noch unvergiftete Natur geführt, wo der Mensch sich selbst wiederfinden kann. Es wirkt so, als ob der Pinsel nicht allein simple Farben auf die Leinwand streichen würde, sondern als ob er Eindrücke und Emotionen auftrüge, damit der Betrachter diese Impressionen an sich selbst spüren und sie sich anverwandeln kann. Ein Resultat, das nur ein großer Künstler erzielt." (Der künstlerische Leiter des Istituto Nazionale per i beni artistici e culturali)
 

Notre Dame, 1990. Öl auf Leinwand (80x70).
 
Notre Dame

"Ein Landschaftsmaler mit persönlichem Stil; Autor von Meeresszenen, die einen starken inneren Widerhall finden, wobei es sich vor allem um das Meer in einem höheren Sinn, mit seinem beständigen Farbenwechsel, handelt." (Mario Portalupi)

„Giancarlo Amurri beweist in seinen Bildern eine sorgfältige Suche nach Effekten, vom Meer zum Horizont und zu den Felsen, an denen sich die Bewegung bricht. Amurri spürt die Natur und jedes seiner Bilder ist ein Ereignis..." (Aus: „La Valigia diplomatica", Nr. 129)

„Es handelt sich um eine Kunst voller Talent, da sie die subtilen Erfordernisse der Technik und der Zeichnung mit der Meditation eines Malers verbindet, der eine wahre Berufung zur Poesie besitzt." (Antonio De Bono)
 

Feldweg mit Ginster Feldweg mit Ginster, 1986. Öl auf Holz (40x50). 
 

„Die Seele des Künstlers dominiert in diesen Stilleben, seine Hand, seine Gefühle, sein Herz und sein Verstand sowie das Bewußtsein des eigenen Wertes." (Tato Mazzieri)

„Die Wirklichkeit in den Gemälden Amurris wird durch die Bestimmtheit der Zeichnung, die plastische Kraft, die Intensität der - starken aber nie disharmonischen - Farben moduliert. Konkrete Farben, die bisweilen mit Spachtel und Pinsel aufgetragen werden, um bestimmte chromatische Effekte hervorzurufen." (P. Colacitti)

„Heute gibt es, aufgrund des allzu freien Gebrauchs der Abstraktion,  eine Tendenz, durch gewollte Unverständlichkeit und deren Erhebung zu einer irrationalen Errungenschaft, in die Kunstgeschichte einzugehen. Es besteht die weit verbreitete Neigung, sich auf die Abwege der Kunst zu begeben. Schon bei oberflächlicher Betrachtung kann man feststellen, daß Giancarlo Amurri von solchen Bestrebungen unangefochten bleibt. Seine Malerei ist eine Einladung, sich mit der kristallinen Reinheit der Landschaft auseinanderzusetzen und wird durch die Liebe des Künstlers zur Flora seiner Heimat bestimmt. Er ist ein absoluter Meister der Farben und der Perspektive. Amurri erzählt seine persönliche Geschichte und vermittelt dem Betrachter einen Einblick, warum er konsequent an seinem Stil festgehalten hat: eine stark gefühlte Anteilnahme an der Natur, die sich in höchst suggestiven Bildern manifestiert. In seinen Werken drückt sich die Liebe zur Farbe und zur Atmosphäre aus, zur Weite des Meeres und der Ebene, zu den Pariser Stadtlandschaften und seiner Heimat in den Marken, zu Grün, Gelb, Himmelblau, Rot und Brauntönen."(Antonio Oberti)
 

Hügellandschaft, 1970. Öl auf  Holz (60x70).
 
Hügellandschaft

Einzel-Ausstellungen:

Galleria il Salotto, Vicenza (1971)
Amici di Legnano, Legnano (1972)
Galleria Sistina, Rom (1974)
Galleria Tori, Sassuolo (1975)
Kunstmesse Verona, Verona (1990)
Galleria Artemisia, Turin (1990)
Mostra il Rivellino, Ferrara (1993)
Galleria S. Rocco, Seregno (1971)
Galleria S. Ambroeus, Mailand (1971)
Galleria La Cronice, Cassino (1973)
Pro Loco Monterubbiano,
Monterubbiano (1974)
Sala della Provincia, Sondrio (1978)
Galleria Alba, Ferrara (1990)
Mostra Euro Arti Expo, Verona (1992)
Ente Soggiorno, Monterubbiano (1994)
 

Unter den Seinebrücken. Unter den Seinebrücken, 1992. 
Öl auf Leinwand (70x50).
 

Teilnahme an wichtigen Kollektiv-Ausstellungen:

Italienisch-spanische Ausstellung, Mailand
Vareser Sommerfestival, Varese
Vereintes Europa, Bergamo
Preis der Presse, Mailand
Presse-Zirkel: Rotonda Besana, Mailand
Galleria Ticino, Mailand
Amnesty International Finarte, Mailand
Club dell’Incisione, Venedig
Kunst in der Kunst, Assisi
Città di Norcia, Perugia
„Omaggio dell’arte italiana al dolore innocente", Palazzo Reale Mailand
Premio Lono, Cadorago (CO)
Kunst gegen Gewalt, Bagnara Calabra
Berühmte Künstler in aller Welt, Florenz, (1994) (organisiert vom „Istituto Nazionale per i Beni Artistici e Culturali")
 
 

Katalog Seite 2
Landschaftsgemälde
Stilleben
Gravuren
Start


Giancarlo Amurri
Via Soffredini 77; 20126 Milano; Tel. 02/2576265
Piazza Centanni 7; Monterubbiano (AP); Tel. 0734/59154
E-mail: amurriart@yahoo.it