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Am nächsten Tag feiern wir erstmal im La Pampas, schliesslich war unser Ziel der Wolfsburger Bote und nicht VW. Da sich das ganze um eine Art Trainingsaktion gehandelt hat, rechnen wir nicht wirklich mit irgendwelchen Reaktionen. Daher bin ich deutlich überrascht, als ich im aktuellen Wolfsburger Boten die Nachricht finde, das Uwe Hartmann vom Wolfsburger Boten entlassen wurde. Er wird beschuldigt, Informationen an VW weitergegeben zu haben.
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Für diejenigen, die sich mit den Japanern in Wolfsburg nicht so auskennen: Der Ojabun ist der Obermacker der Yakuza, welche wiederum das japanische Equivalent der Mafia ist. | ||
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Andere Gerüchte erzählen von einem Squatter Skinner, der der Leute die auf der Strasse leben, also Leute wie du und ich, über fällt tötet, häutet und verspeist. Dabei ist die genaue Reihenfolge in der er das tut nicht sicher. Street talk halt.
Während sich die einen um Gerüchte nen Kopf machen, geht für die anderen der normale Wahnsinn weiter. Mario Crocket demonstriert seine Waffen und erzählt von seinen Heldentaten. Lullu Viktors die Autoduellistin hängt ebenso im La Pampas rum. Ein sicheres Zeichen, das ihr Geld aus dem letzten Rennen zu Neige geht und sie nach einem Sponsor für das nächste sucht.
Auch wissen die Gerüchter von einer katzenhaften Schönheit zu berichten, die mit Katzenaugen, geschärften Eckzähnen und eine verführerischen Outfit von sich reden macht.
Ich beobachte den menschlichen und nicht ganz so menschlichen Abfall im La Pampas, der beeindruckend gut mit dem Abfall harmoniert, der das Inventar des La Pampas darstellt. Da bleibt mein Blick an einem Typen mit Schlapphut und billigem Trenchcoat hängen. Der gehört hier nicht hin. Aber Iggy scheint den Mann zu kennen. Wie sich wenig später herausstellt ist es Uwe Hartmann. Der Mann, dessen Büro wir in der letzten Nacht durchstöbert haben, und der heute morgen seinen Job verloren hat.
Ich rechne mit Ärger, aber Uwe ist ganz friedlich. Er unternimmt zwar einen schwachen Versuch uns mit den Aufnahmen des Sicherheitssystems zu erpressen, aber er weiß wie er uns wirklich kriegen kann. Er stellt uns in Aussicht, die Belohnung für Akime einzusacken. Er wüsste angeblich, wo sie zuletzt gewesen ist und bräuchte nur jemanden, der sich gegen die alltäglichen Gefahren der Stadt wehren kann um ihre Spur aufzunehmen.
Iggy, dieser voreilige Bastard von einem Wicht ist sofort Feuer und Flamme und möchte sich am liebsten sofort ins Abenteuer oder Verderben stürzen. Da eine vernünftige Diskusion des Angebots im Beiseins von Uwe Hartmann ja wohl kaum möglich ist ziehen der Fraggle und ich uns zu einem vertraulichen kleinen Billardspiel zurück. Wir knabbern an unseren Kopfschmerzmittel und überlegen uns ernsthaft, ob es eine gute Idee ist, sich auf die Suche nach einer Person zu machen, die sowohl von der japanischen, als auch der italienischen Mafia gesucht wird.
Nach einer viertel Stunde kämpfe ich immer noch darum die zweite Kugel zu versenken, als ein selten hässlicher, asiatischer Typ zu uns an den Tisch tritt. Er ist klein, nur unwesentlich größer als Iggy. Er hat einen Skorpiontatoo auf dem rasierten Schädel, ein Revolver Tatoo auf dem Handrücken und eine Menge echter Waffen, die er zumindest zu einem beachtlichen Teil an der Theke abgegeben hat. Auf ziemlich plumpe Weise versucht er Informationen über Uwe Hartmann zu bekommen. Aber der Fraggle und ich stufen den Typen gemeinsam als unsympathisch ein und lassen ihn abblitzen.
Währendessen ist Iggy draußen um frische Luft zu schnappen. Dort findet er einen einen weiteren Japaner. Der ist nicht nur klein, er trägt auch einen viel zu großen Anzug, was ihn doppelt lächerlich erscheinen läßt. Interessanterweise ist auch Jessica, die Motorradfahrerin aus der Nacht mit von der Partie. Iggy hat einen seiner unzähligen Kontakte angerufen. ein Japse namens SiTsu oder so ähnlich, der ihm unter anderem ein paar Bilder von Akime schickt. Auf den Bildern kann man interessanter Weise die Hände von Akime nicht erkennen, aber dafür einen jungen Mann, der wohl erfolglos versucht hat aus dem Bereich des Fotos zu kommen. Die Indizien deuten auf eine Neuauflage des Julia und Romeo Stoffes hin.
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Wir beschliessen, daß das La Pampas zu voll ist, und es Zeit wird zu gehen. Uwe Hartmann nimmt das Toilettenfenster, während der Rest von uns die an ihm übermässig interessierten Italiener und Japaner von dieser Tatsache abzulenken.
Ich habe das dumpfe Gefühl, ich verbünde mich immer mit den falschen. Da habe ich die Möglichkeit mich bei einer mächtigen südeuropäischen Organisation beliebt zu machen, in dem ich ihnen einfache einen Namen nenne und auf eine Person zeige, oder ich tue das gleiche mit einigen nicht weniger mächtigen Asiaten. Schliesslich habe ich noch die Möglichkeit einfach meinen Koffer zu nehmen und mich aus der Sache rauszuhalten. Aber was tue ich? Ich mache mir einen Arbeitslosen Reporter zum Freund, der sich Zeitungsberichten zu Folge auch noch mit VW persönlich angelegt hat. Vielleicht liegt es einfach an den mörderischen Kopfschmerzen.
Aber ich kann mich nicht lange über mich selbst ärgern. Schon bald kommen wir im Meerwatt an. Einem Stundenhotel im Randgebiet der Unterstadt. Das Meerwatt hat harte Zeiten hinter sich. Die Fenster sind vernagelt, die Eingangstür fast aus den Angeln gerissen und notdürftig repariert und verstärkt. Einschusslöcher und vor allem Unmengen an eingetrocknetem Blut zeugen von schweren Gefechten, die hier vor nur wenigen Tagen stattgefunden haben. Es liegt ein süsslicher, fauliger Gestank in der Luft und in den dunklen Ecken tummeln sich Ratten und anderes Ungeziefer.
Hier soll laut Uwe Hartman Akime vor einigen Tagen abgestiegen sein. Was für ein Ort für die Großnichte des Ojabuns. Wir klopfen an. Durch den Briefschlitz kommte ein kleines Kameraobjektiv: "Wer ist da?" Iggy antwortet auf die ihm eigene direkte und ordinäre Weise, die bei einem Stundenhotel ja vielleicht angemessen sein mag. Dennoch wäre es mir lieber, er würde sich derartige Entgleisungen in meiner Anwesenheit verkneifen.
Immerhin wir werden wenig später eingelassen und werden von einem Greisen und einem verängstigten Jungen empfangen. Die beiden erzählen, dass das Meerwatt in lezter Zeit häufiger von Guhlen angegriffen wurde. Der beachtliche Schaden am Gebäude so wie die massive Verunreinigung des Gehsteigs stammen von einem Angriff, der vor vier Tagen stattgefunden hat. Entgegen dem füheren Vorgehen haben die Guhle sich nicht nur auf die Eingangstür gestürzt, sondern auch auch die Kellerfenster, durch die sie schliesslich auch eingedrungen sind. Mehrere Bewohner sind getötet oder verletzt worden und ein Gast ist entführt worden. Nun wer sollte es auch sonst gewesen sein. Natürlich Akime.
Meine Begleiter scheinen sich recht gut mit den Sitten und Gepflogenheiten eines solche Etablisments auszukennen. Schon bald haben sie Videoaufzeichnungen von verschiedenen Zimmern, so wie den noch verbliebenen Besitz von Akime aus dem alten Mann herausgekitzelt.
Akime hatte außer einigen persönlichen Dingen auch Männerunterwäsche, und Hartplastiktasschen für ein Deck und Datenchips dabei. Es klingt wirklich nach einer Romeo und Julia Geschichte.
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Aus den Video aufnahmen wird klar, dass die Guhle eine Abneigung dagegen hatten in das Zimmer von Akime einzudringen. Und erst als eine Art Oberguhl sie dazu nötigt dringen sie in das Zimmer ein. Der Oberguhl ist es auch der Akime überwältigt und mit einem Narkotikum des VW-Konzerns betäubt.
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In dem einzigen anderen Zimmer, das die Guhle gemieden haben wohnte ein Dr. Logan, ein eigenartiger Kauz. Der Mann ist extrem blass, hat schütteres dunkles Haar und trägt praktisch ausschliesslich schwarze Kleidung. Auf einer der Video aufnahmen kann man ein Monogram auf einem Taschentuch erkennen: 'DL'.Er ißt nichts und gibt Nachts eigenartige Gesänge von sich, und zu alle dem hat er noch jede Menge Erde dabei. Nur einen Tag nach dem Guhlangriff verlässt er das Stundenhotel, nun gut, das kann man ihm wohl nicht verübeln.
Wir müssen also in die Kanalisation. Wir sind alle tief gefallen, aber so tief zum Glück auch wieder nicht. Also nehmen wir Kontakt zu jemanden auf, der sich in diesen Gefilden auskennt. Amed hat überall in der Unterstadt Zettel aushängen auf denen er seine Touren durch die Kanalisation anpreist. Aber bevor wir Amed treffen spricht uns Thomas an. Thomas ist blind, völlig vermummt und stinkt nach billigem Parfüm und was weiß ich was sonst noch. Er kann glaubhaft versichern, daß er sich bestens in der Knalisation auskennt und seine Sehschwäche kein Problem darstellt und er ist natürlich viel billiger als Amed. Damit ist unsere Entscheidung klar. Wir besorgen uns von Ahmed nur Schutzanzüge und brechen mit Ahmed auf.
Als ich in dieses stinkende Loch steige bekomme ich auf einmal wieder diese fürchterlichen Kopfschmerzen. Ich presse die Hände vor mein Gesicht um den Schmerz zu erdrücken. Als ich die Häne wieder sinken lasse und die Augen öffne sehe ich meine Kollegen in der Dunkelheit leuchten. Ganz klar wie Weihnachtsbäume. Durch die dünne Folie des Schutzanzugs leuchtet Iggies nackter Arsch, während die dampfende Brühe neben der wir stehen nur ein mattes glimmen von sich gibt. Als um ein Leuchten um die Ecke geschwommen kommt reagiere ich schneller als ich denken kann. Ich ziehe meine Waffe und gebe einen Schuss ab. Ich treffe die fette Ratte, und sie versucht davon zu laufen, aber Iggy gibt ihr mit der Schrotflinte den Rest. Ich erzähle zunächst keinem etwas von dem Rahmen, der um die Ratte herum aufleuchtete und der kleinen grünnen 1 rechts oben am Rande des Gesichtsfeldes.
Mir fällt nur einer ein, der für diesen Scheiss verantwortlich sein kann, aber Spider versichert mir, das er an meinen Augen nicht dran war. Was bleibt mir anderes übrig, als ihm zumindest so lange zu vertrauen, bis wir aus dieser Jauchegrube raus sind.
Wir gehen weiter. Der blinde Thomas führt uns sicher und warnt uns auch vor aggressivem Unrat, der in der Kloake schwimmt, unabhängig davon, ob es sich um Lebewesen oder Chemikalien handelt. In Nischen liegen Stoffbündel, wie Schlafstetten vorbereitet für die Nacht. Aus der Ferne hallt ein klagendes Geräusch zu uns herüber, wie das Weinen eines Kindes. Es ist dunkel, nass und kalt und von überall hört man Platschen und Tropfen, ein Zischen und Gurgeln. Ich muss an die Geschichte denken, die ich als kleiner Junge gelesen hab, als Trolle und Zwerge noch Gestalten aus Geschichten und Märchen waren. In dieser Geschichte war eine Art Zwerg in einer Höhle unterwegs und traf dort auf eine abscheuliches Wesen, das im Wasser lebte. Ich verdränge den Gedanken und konzentrier mich weiter auf den glitschigen Weg. Auch mit Schutzanzug möchte ich nicht in diese Brühe fallen.
Schliesslich kommen wir in eine große Halle, die nur schwach von unseren Fackeln erhellt wird. Aber ich brauche keine Fackeln, genauso wenig wie Iggy, um auf der gegenüberliegenden Seite eine Gruppe Guhle zu erkennen. Obwohl sie aussehen wie alle Guhle, hässlich mit ihrer gelblichen Haut, den langen Armen und den scharfen Fingernägeln und Reißzähnen, wirken sie nicht wie Guhle. Es sind nur Frauen und Kinder, die uns verängstigt ausweichen.
In einem notdürftig zusammengeschweißten Käfigbehelf liegt eine junge, nackte Frau, eindeutig Akime. Der Käfig stellt kein wirkliches Hinderniss da, aber Akime ist so entkräftet, das selbst ein Baumwollfaden reichen würde sie zu fesseln. Vor dem Käfig liegen die halb verspeisten Überreste eine jungen Mannes. Nach dem Gesichtsausdruck der Leiche zu urteilen mögen Guhle ihre Mahlzeiten am liebsten lebend.
Iggy holt Akime aus ihrem Gefängniss, während wir anderen die Guhle mit unseren Waffen in Schach halten. Die Guhle weichen zurück und scheinen keine echte Gefahr darzustellen, aber dann kommt ein fahles, blaues Leuchten aus einem der Rohre. Ein Mann tritt hervor. Schwarz gekleidet, bleich mit einer blauen Flamme in der linken Hand. Obwohl ich es nicht sehen kann, weiß ich dass er ein Taschentuch mit dem Monogram 'DL' bei sich trägt. Das Spitzohr und ich eröffnen das Feuer. Die Schüsse hätten tötlich sein sollen, aber stattdessen prallen die Kugeln kurz vor seinem Körper von einer unsichtbaren Wand ab und fallen ins Wasser.
Als er sieht, das unsere Waffen nichts ausrichten können, wirft der Fraggle eine Rauchgranate. Thomas unser blinder Führer reißt sich die Vermummung vom Gesicht. Darunter kommt die Fratze eines Guhls zum vorschein. Doch statt über uns herzufallen, wie ich es erwartet hätte, stürzt er sich auf Dr Logan. Aus dem Rohr, aus dem auch Dr Logan getreten ist kommt eine riesige trollartige Gestalt, die unter den Kugeln aus meiner Ares Predator zersplittert.
Wir nutzen die Verwirrung und den Rauch um uns zurückzuziehen und Ben sorgt mit ein wenig C4 dafür, dass wohl kaum jemand noch in der Lage sein dürfte uns zu verfolgen. Leider trifft das auch auf den blinden Thomas zu, den wir gut hätten gebrauchen können, um den Weg zurück zu finden. Aber Spiders Peilgerät, dass eigentlich für die Ortung seines Krankenwagens gedacht ist, leitet uns auf einem passablen Weg weg von den Guhlen und Dr Logan in Richtung zu Hause.
Wir bringen Akime zunächst auf direktem Weg zu Sarah, einer Tänzerin aus der 'Blue Oyster', bei der wir Akime duschen und mit ein paar Klamotten ausstatten können, bevor wir sie zu ihrem Großonkel bringen.
Kurz nach unserer Abfahrt von dort, hören wir ein dumpfes Poltern vom Dach des Krankenwagens, in dem wir unterwegs sidn. Bevor irgendjemand etwas sagen kann ziehe ich meine Waffe und ziele auf das Dach. Ben schwingt sich aus dem Fenster ruft 'Schiess!' und eröffnet selbst das Feuer. Ich tue wie mir geheissen. Den Schüssen folgt ein langsames rutschendes Geräusch, gefolgt von dem Aufschlag eines Körpers auf der Straße. Spider steigt in die Eisen und wir springen aus dem Wagen um unsere Beute zu begutachten
'Scheiße, daß ist Thomas' brüll ich Ben an, der stammelt nur etwas von 'Ich hab ihn nicht erkannt'. Na wers glaubt. Glücklicherweise sind Guhle nicht so empfindlich wie Elfen oder Menschen. Thomas ist zwar arg mitgenommen, aber er scheint die Verletzungen zu überstehen, die jeden normalen oder nicht normalen Menschen wohl getötet hätten. Wir packen ihn auf die Trage des Krankenwagens, wozu fahren wir mit so 'nem Ding durch die Gegend und geben ihm ein Sedativum, damit wir uns später in Ruhe um ihn kümmern können. Jetzt geht es erstmal weiter zum Ojabun.
Der wohnt ein wenig außerhalb, dort wo es keine Oberstadt und Unterstadt mehr gibt. Seit mittleren Ewigkeiten bekomme ich das erstemal wieder Himmel zu sehen. Wir kommen an einem Luftschiffhafen vorbei wo gerade die 'Gott ist tot' anlegt. Was für ein Name für ein beschissenes Fahrzeug.
Das Haus des Ojabun ist eine beeindruckende Villa. Wir sprechen aber erstmal bei SiTsu, dem Bekannten von Iggy vor, der in einem kleinen Mietshaus in Sichtweite der Villa wohnt. Iggy unterhält sich mit SiTsu, der gleich eine ganze Gruppe von Gefolgsleuten dabei hat: seine Ische Susan oder so ähnlich, ein bulliger Typ, den wir später als Osaka kennenlernen und einen Mann in einem Trenchcoat.
Wir übergeben Akime, die davon nicht so sonderlich begeistert zu sein scheint, aber das ist zum Glück nicht unser Problem. Unser Geld bekommen wir aber nicht von den Japanern, sondern von einem schmierigen europäischen Typen, der einen Geldkoffer mit sich rumschleppt, den er mit einer Bombe gesichert hat. Kaum hat er die Bombe entschärft, und uns das Geld gegeben, taucht aus der Villa des Ojabuns eine Gruppe von Fünf Personen auf.
Sie scheinen von dem Europäer nicht sonderlich angetan zu sein. Zwei von ihnen nehmen ihn in ihre Mitte, und führen in in eine Gasse. Man hört ein zischen, ein würgen und dann kommen die beiden wieder zum Vorschein, jedoch ohne den Europäer.
Die anderen drei nehmen SiTsu und Iggy mit zu Ojabun. Wir schauen uns in der Zwischenzeit den Europäer an. Er ist mause tot, scheinbar erstickt oder vergiftet. Spider bekommt sofort leuchtende Augen, als er an die vielen frischen Organe denkt und verlädt den Mann sofort in seinen Krankenwagen. Fraggle scheint sich mehr auf den Speicher zu freuen, den der Mann implatiert hat, oder genauer, auf die dort gespeicherten Daten.
Iggy kommt nach einiger Zeit tatsächlich lebend wieder aus dem Hause des Ojabun. Er hat sich wohl mit dem alten Herrn per Videokonferenz unterhalten. Der Mann ist so alt und krank, daß er jemanden benötigt, der für ihn spricht, der er nicht in der Lage ist, das laut genug selber zu tun.
Während SiTsu abgerügt wird, wird Iggy, d.h. im Prinzip wir belobigt. SiTsu wird verpflichtet sich um Wünsche von Iggy zu kümmern Der kleine Asiate mit den Cyberfingern, den wir schon vom La Pampas kennen ist auch da und wird aus uns unerfindlichen Gründen ebenfalls gelobt und vom Dienerwesen von Skorpion zu einer eigenständigen Existenzform im Dienste des Ojabuns befördert.
Als wir im Wagen das Geld zählen wird auch klar, wieso SiTsu sich so unbeliebt gemacht hat. Er hat versucht selbst an dieser Sache zu verdienen. Wer auch immer der Europäer mit dem Geld war, er hatte auch sechstausend Eurodollar für SiTsu dabei, die in der ganzen Verwirrung bei uns gelandet sind. Da wir lieber Freunde als Feinde haben, entschliessen wir uns das Geld an SiTsu zurückzugeben. Natürlich nicht ohne durchblicken zu lassen, dass wir es eigentlich ja dem Ojabun geben wollten.
Iggy fragt noch nach, ob Interesse daran besteht, dass wir uns um die Verfolgung der Entführer machen sollen, aber SiTsu gibt uns zu verstehen, dass das nicht nötig und auch nicht erwünscht sei, da sich 'der Dolch' schon darum kümmert.
Wir fahren wieder nach Hause, und wecken dort Thomas erstmal wieder auf und lassen uns erzählen, wie er die ganze Geschichte erlebt hat.
Vor ein paar Tagen ist ein Kerl bei den Guhlen aufgetaucht und hat ihnen medizinische Versorgung und frisches Fleisch versprochen, wenn sie als Gegenleistung eine Frau entführen und zu ihm bringen würden.
Die Guhle haben sich geweigert und der Typ ist wieder abgezogen. Aber nach einigen Tagen fingen mehrere Guhle an sich anders zu verhalten als sonst. Einer zum Beispiel fing an Ratten zu essen, obwohl er dass sonst immer verabscheut hat. Wenig später dann waren die anderen Guhle dann alle Weg. Ausgezogen auf die Jagd und kamen einfach nicht wieder. Nur Thomas und ein paar Alte, Frauen und Kinder blieben zurück.
Thomas hat sich aufgemacht die anderen zu suchen und ist zu dem Überfall im Hotel gekommen und hat dort alles beobachtet. Insbesondere ist ihm klar geworden, dass der Kerl, bei dem es sich natürlich um Dr. Logan handelte die Guhle auf irgendeine Weise kontrollierte. Als er uns dann gefunden hat, dacht er sich, wir wären das geeignete Mittel um Logan zu beseitigen und seine Freunde aus seiner Kontrolle zu befreien. Daher hat er uns zu ihm geführt. Allerdings ist bei dem Kampf Dr. Logan nicht gestorben, zu mindest ist seine Leiche nicht aufgetaucht, und die Freunde von Thomas sind auch weiterhin nicht auffindbar. Thomas hat versucht den Geruchsspuren von Dr. Logan zu folgen, aber der scheint sich so zu sagen olfaktorisch unsichtbar gemacht zu haben.
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