Wolfsburg in Trümmern

Vorwort

Dies ist die Chronik einer Shadowrun Rollenspielkampagne. Wir haben am 22.10.2002 in Hannover angefangen Shadowrun zu spielen und ich habe die Aufgabe übernommen die Ereignisse schriftlich festzuhalten.

Spielleiter ist Daniel Read.
Chronist ist Jens Schauder alias Kevin Gutonik
Jens Schreiter spielt Iggy
Ben wird gespielt von Mike Willert
Stephan Klein war der Initiator der Gruppe und spielt Bobby

Wolfsburger Bote

Ich habe keine Ahnung wie ich hierher gekommen bin. Na gut, ich weiss wie ich hier hergekommen bin, aber mir ist absolut nicht klar warum ich in diesem Dreck festsitze und mit diesem abartigen Abschaum rumhänge. Aber ich werde euch ersteinmal ein Idee davon geben was hier bedeutet.

Hier bedeutet die Unterstadt von Wolfsburg. Hier bedeutet es gibt keine vernünftige Medizinische Versorgung. Wenn du Hilfe brauchst und Glück hast, bringt man dich ins YoHop. Dort versorgen dich ein paar freiwillige Ärzte aus der Oberstadt die Verwundeten, die Kranken und die bald Toten. Wenn du nicht so viel Glück hast bringt man dich zu Spider, aber von dem später mehr.

Aber die krasse medizinische Unterversorgung ist nicht das schlimmste. Das schlimme ist, dass man diese medizinische Versorgung ständig braucht. Wenn du ungefiltertes Wasser getrunken hast brauchst du sie. Wenn du Nachts von Guhls erwischt wirst, brauchst du Sie oder wenn du dich mit einer der Gangs angelegt hast, brauchst du sie auch.

Spider hat mich vor ein paar Wochen zusammengeflickt, nach einigen kleinen Zusammenstoessen meines Gesichts mit ein paar massiven Gegenständen. Seit dem lebe ich bei ihm ... also unter seinem Krankenwagen.

Als die ganze Geschichte losgeht, hänge ich gerade im La Pampas ab. Das La Pampas ist ein übler Schuppen, der von Enrico geleitet wird. Den Enricos, denn angeblich sollen es fünf sein, aber keiner kann sie auseinanderhalten und so schwanken die Schätzungen ein wenig. Ich sitz also im La Pampas und hoffe darauf, dass irgendwer auftaucht der mir ein paar Mücken für nen Job bezahlt.

Der Tag hat schon beschissen angefangen und so geht er auch weiter. Den ganzen Nachmittag hab ich auf die Typen beim örtlichen Supermarkt eingequatscht, aber die rallen nicht, dass ich besser für ihre Sicherheit sorgen könnte als all diese Pfeifen, die sie da rum stehen haben. Es juckt mir in den Fingern es ihnen zu beweisen, aber das bringt eh alles nichts. Ich muss mich darauf konzentrieren, mein Ziel nicht aus den Augen zu verlieren.

Ich schweife ab. Also ich sitz da über diesem Getränk das Enrico Tequila nennt und beobachte die Leute, als die Blondschopfe auftauchen. Alles recht junge Leute mit blond gefärbtem Deckhaar. Sie suchen jemanden, dass kann man kaum übersehen. Und mit der Frisur kann auch kaum ein Zweifel aufkommen, dass sie zusammen gehören. Aber sie treten nicht gemeinsam auf. Sie scheinen nicht einmal vernünftig koordiniert zu sein. Den ganzen Abend über kommt immer mal wieder einer rein, schaut sich um und verschwindet wieder.

Ich beobachte den Ringelpiez, während in einer Ecke der Bar ein Vidscreen den 311 Bericht über die A-Bombe in Essen von vor 6 Jahren bringt. Schliesslich schnappe ich mir einen von den blonden Jungens und frag ihn wen sie suchen. Es ist Iggy, dieser abgedrehte schwarze Zwerg. Der Typ geht mir eh auf den Sack. Ständig hat man seinen blanken Arsch im Gesicht. Und für die Leute die diese Erfahrung noch nicht gemacht haben: Das ist kein schöner Anblick.

Iggy also - keine Ahnung was die von ihm wollen, aber selbst diese Stümper können nicht so fürchterlich lange brauchen, bis sie den gefunden haben, also kann ich genausogut ein wenig Geld damit verdienen. Für 50Eier erzähl ich einem nicht ganz so verunsicherten Herrn Schmidt, von der 'Blue Oyster'.

Der Block ist ein heruntergekommener Gebäudekomplex, der circa 250-350 Menschen, Metamenschen, Abschaum und Elfen beherbergt.
Die 'Blue Oyster' ist einer der beiden Discos, die wir hier im Block beherbergen. Dort kommt keiner rein, der sich nur an der Wand rumdrücken und gaffen will. Entweder du lässt Jungs wie Iggy für dich tanzen und bezahlst sie anständig dafür, oder sie werden dafür sorgen, dass du für sie tanzt. Eigentlich Schade, der Laden gehört zu denen, bei denen es mächtig Spass macht die Menschen zu beobachten.

Nicht das ein falscher Eindruck aufkommt. Ich würde jemanden aus dem Block nie hängen lassen. Ich bin erst seit ein paar Wochen hier, aber das habe ich begriffen. Der Block hält zusammen. Also wähle ich Iggies Nummer um ihm von seinen Besuchern zu erzählen. Dabei erzähl ich ihm auch, dass 'Old Wolf' hinter den Milchgesichtern steht. Er scheint sie durch die Gegend zu scheuchen und so eine Art Training abzuziehen. Für heute ist das Training beendet, denn die Lehrlinge haben Iggy schon vor 2 Stunden gefunden.

Der Wolfsburger Bote ist die Zeitung der Unterstadt. Es gibt wenig spannendes zu berichten, weder über die Unterstadt noch über die Zeitung. Das einzig interessante ist der Anzeigenteil. Ist manchmal ganz interessant, was die Leute so suchen und bieten.
Vor circa einer Stunde war Iggy wie üblich um diese Zeit bei der Arbeit, als einer von diesen möchtegern Schmidts reinkommt. Kurze Zeit später ist Blondy 200E$ ärmer und der Zwerg hat einen Job. Iggy soll ein paar simple Farbbänder und das Diktiergerät von Uwe Hartmann beim Wolfsburger Boten austauschen. Eine simple Sache also. Iggy, nicht dumm, denkt an seine Kumpel und erzählt was davon er bräuchte wenigstens 6 Leute für einen solchen Job und sichert sich eine Bezahlung von 1500E$ dafür.

Aus der Verhandlungen mit Spider stammt der folgende Dialog:
Iggy: Nigger, du bist mein Rigger, und wenn dich jemand fragt, das ist eine Datenbuchse.
Spider (zeigt auf seine Datenbuchse): Das ist eine Datenbuchse!?
Auch im folgenden beweisst Iggy mehr Verstand als man in einem so kleinen Kopf vermuten würde. Er sorgt erstmal für die nötige Rückversicherung und besetzt den Posten den Medizinmannes mit Spider.

Spider ist der Typ der mich zusammengeflickt hat. Er versteht sein Handwerk. Leider gehört zu seinem Handwerk nicht nur das 'reparieren' von Wracks wie mir, sondern auch der Verkauf von Ersatzteilen. Man sollte also nach einer Behandlung durch ihn vergewissern, dass noch alles dran und drin ist.

Iggy und Spider machen sich auf den Rest der Truppe zu versammeln. Der nächste bin Ich. Danach macht Iggy seinen ersten echten Fehler: Ben, einer mit spitzen Lauschern und platten Haaren. Rennt mit ner dicken Wumme rum und meint auch noch die jedem zeigen zu müssen. Er gehört zu den Leuten, die ich früher aus'em Weg geräumt habe. Was für nen Scheiss.

Spitzie das Spitzohr erzählt später, dass er als er den Fraggle mit nach vorne gefallenen Haaren gesehen hat, auch eine eigenartige Stelle in dessen Nacken gesehen hat, die sauber ausrasiert war und mit Panzerband verklebt!?
Der letzte im Bunde ist nicht viel besser. Ein echter Schitthead. Der Fraggle aus 'Harry's Laden'. Als wir dort ankommen ist der Mann völlig zugedröhnt. Wir hätten den ganzen Laden lehrräumen könne, ohne das der was gemerkt hätte. Mist, wir hättens tun sollen. Der Fraggle meint wir sollten ihn Bobby nennen, aber ich finde Fraggle passt zu ihm. Der Mann ist so zu, dass er nicht mal mitbekommt als Iggy mit ihm spricht. Fraggle denkt ständig er hat Haluzinationen, während Iggy versucht ihn zuzutexten.

Gemeinsam machen wir einen einfachen Plan. Wir besorgen uns Blaumänner und erzählen den Wachen einfach die Wahrheit: Wir sollen an den Druckern rummachen. Nur beim Auftraggeber erlauben wir uns die Wahrheit ein wenig zu beugen: Uwe Hartmann hat uns bestellt und sehr viel Wert darauf gelegt, dass das noch heute Nacht passiert.

Während die andern bei Hunter drin sind hängen in der Nähe ein paar Typen von den Nutbreakern einer der örtlichen Gangs rum. Die anderen Gangs sind:
  • Crusher begeistern sich für Cyberware aller Art. Ihr Markenzeichen sind zwei Cyberarme ... der Eigentümer des Alchemisten hat zwei Cyberarme. Auf ihren Jacken haben sie einen Schädel, der von einer Hand zerquetscht wird.
  • Nutbreaker
  • Spitter haben eine unangenehme Vorliebe für Flammenwerfer und Napalm. Ihr Emblem ist ein Schädel mit ausgeschlagenen Zähnen.
  • Hells Sons
Der Alchemist:
Für den Fall der Fälle besorgen wir uns beim Hunters Store noch ein wenig Handwerkszeug, falls was schiefgeht. Ein kurzer Check von Uwe Hartmann ergibt, dass der vor gut 15Jahren als Pressemann bei VW gearbeitet hat. Dann hat er wohl ein bischen zu viel geredet und ist dafür 15 Jahre in den Bau gegangen. Erst kürzlich ist er rausgekommen und hat beim Wolfsburger Boten als Chefredakteur angefangen.

Es läuft alles wie am Schnürchen. Wie besprochen gehen wir rein, halten den Wachleuten einen fingierten Auftrag unter die Nase und der laufende Meter redet die drei schwindelig. Oben im 2. Stock finden wir Uwe Hartmann sturzbesoffen auf der Toilette. Iggy fällt ihm um den Hals. Der Herr Chefredakteur denkt am nächsten Tag vermutlich er hätte von dem vielen Fusel weisse Mäuse gesehen. Ich denke es ist zu seinem Vorteil, dass er sich vermutlich nicht daran erinnern kann, dass er fast von einem schwarzen Zwergen vergewaltigt wurde, der ihm dann auch noch die Brieftasche und das Diktiergerät geklaut hat.

Wenig später sind auch die Farbbänder ausgetauscht. Alles ist super einfach. Uwe Hartmann versteckt sich auf der Toilette vor den weissen Mäusen und schwarzen Zwergen. Ansonsten ist nur noch ein Putzfrau da, die sich nichts weiter dabei denkt, das 5 Handwerker mitten in der Nacht durch die Gänge laufen.

In Uwes Büro nehmen wir uns ein wenig Zeit uns umzusehen. In einem Papierkorb schwelen noch die Reste von Briefen des VW-Konzerns, die wir mitnehmen. Dem Fraggle fallen die eigenartig auf dem Bildschirm angeordneten Icons auf. Er meint, sie würden gemeinsam aussehen wie ein brennendes Haus. Und schliesslich fehlt eine recht alte Diskette, die laut der leeren Hülle gut 15 Jahre alt sein muesste, also aus einer Zeit stammt als Uwe Hartmann noch für VW arbeitete.

Als wir von allem Kopien machen um sie später in Ruhe studieren zu können, hören wir auf einmal ein poltern auf dem Flur. Die Putzfrau liegt auf dem Boden und vom Treppenhaus sind Schritte zu hören.

Wir beschliessen, dass es Zeit ist das Haus zu verlassen. Gemäß der Vorschrift 'Im Notfall nicht benutzen' meiden wir den Fahrstuhl und nehmen das Treppenhaus. Unten finden wir die drei Wachleute. Alle drei bewußtlos, mit Giftnaden betäubt. Vor dem Haus steht ein schickes Motorrad. Die Terminals an der Reception versuchen ständig neu zu booten, kommen aber über die Anfangsphase nicht hinweg. Dies macht es unmöglich eventuelle Aufzeichnungen von uns aus dem Fahrstuhl zu löschen, aber dies ist vermutlich auch gar nicht nötig. Bobby nimmt sich den Wachen an, oder besser: Er nimmt deren Eigentum an sich.

Wir verlassen das Gebäude und beobachten was weiter geschieht. Nach einiger Zeit kommt eine Frau in enger schwarzer Kleidung aus den oberen Stockwerken herunter. An der Seite trägt sie eine Katana. Kurz beschäftigt sie sich mit den Terminals, kommt dann heraus, entsichert ihr Motorrad und fährt davon. Bis auf weiteres haben wir sie Jessica getauft, es spricht sich einfacher über eine Person, wenn sie einen Namen hat, auch wenn es ein erdachter ist.

Noch in der selben Nacht treffen wir uns mit unserem Herrn Schmidt. Wie zu erwarten ist auch Old Wolf dabei, als wir uns auf einem schönen übersichtlichen Parkplatz treffen. Old Wolf hält sich im Hintergrund und lässt den blonden agieren. Er scheint keine all zu grossen Probleme zu haben unser Gespräch aus beachtlicher Entfernung zu belauschen. Unser erstes durch einen Run verdientes Geld teilen wir fair auf. Einen Rest, die 1500 Mücken für den sechsten Mann, den es nicht gibt und was wir von den Wachen haben, geben wir einige Tage später für eine kleine gemeinsame Bude aus, damit wir Parties nicht immer bei Iggy feiern müssen und alle nen Platz haben, wo wir uns vernünftig gegen Guhle und anderes Ungeziefer verteidigen können.

Sushi oder Pizza?

Am nächsten Tag feiern wir erstmal im La Pampas, schliesslich war unser Ziel der Wolfsburger Bote und nicht VW. Da sich das ganze um eine Art Trainingsaktion gehandelt hat, rechnen wir nicht wirklich mit irgendwelchen Reaktionen. Daher bin ich deutlich überrascht, als ich im aktuellen Wolfsburger Boten die Nachricht finde, das Uwe Hartmann vom Wolfsburger Boten entlassen wurde. Er wird beschuldigt, Informationen an VW weitergegeben zu haben.

Für diejenigen, die sich mit den Japanern in Wolfsburg nicht so auskennen: Der Ojabun ist der Obermacker der Yakuza, welche wiederum das japanische Equivalent der Mafia ist.
Das ist auch das einzig interessante in der Zeitung. Ansonsten sind die Gerüchte der Strasse bedeutend interessanter und oft wohl auch verläßlicher, als die Nachrichten. Diese Gerüchte besagen zum Beispiel, dass die magisch begabte Großnichte des Ojabun vermisst wird. Als freundlicher und finanzkräftiger Onkel ist der Ojabun bereit gut für die Wiederbeschaffung seiner Nichte in unversehrtem Zustand zu bezahlen. Faszinierender Weise ist auch der Don der lokalen Mafiafamilie auf der Suche nach Akime, so heißt die Nichte.

Andere Gerüchte erzählen von einem Squatter Skinner, der der Leute die auf der Strasse leben, also Leute wie du und ich, über fällt tötet, häutet und verspeist. Dabei ist die genaue Reihenfolge in der er das tut nicht sicher. Street talk halt.

Während sich die einen um Gerüchte nen Kopf machen, geht für die anderen der normale Wahnsinn weiter. Mario Crocket demonstriert seine Waffen und erzählt von seinen Heldentaten. Lullu Viktors die Autoduellistin hängt ebenso im La Pampas rum. Ein sicheres Zeichen, das ihr Geld aus dem letzten Rennen zu Neige geht und sie nach einem Sponsor für das nächste sucht.

Auch wissen die Gerüchter von einer katzenhaften Schönheit zu berichten, die mit Katzenaugen, geschärften Eckzähnen und eine verführerischen Outfit von sich reden macht.

Ich beobachte den menschlichen und nicht ganz so menschlichen Abfall im La Pampas, der beeindruckend gut mit dem Abfall harmoniert, der das Inventar des La Pampas darstellt. Da bleibt mein Blick an einem Typen mit Schlapphut und billigem Trenchcoat hängen. Der gehört hier nicht hin. Aber Iggy scheint den Mann zu kennen. Wie sich wenig später herausstellt ist es Uwe Hartmann. Der Mann, dessen Büro wir in der letzten Nacht durchstöbert haben, und der heute morgen seinen Job verloren hat.

Ich rechne mit Ärger, aber Uwe ist ganz friedlich. Er unternimmt zwar einen schwachen Versuch uns mit den Aufnahmen des Sicherheitssystems zu erpressen, aber er weiß wie er uns wirklich kriegen kann. Er stellt uns in Aussicht, die Belohnung für Akime einzusacken. Er wüsste angeblich, wo sie zuletzt gewesen ist und bräuchte nur jemanden, der sich gegen die alltäglichen Gefahren der Stadt wehren kann um ihre Spur aufzunehmen.

Iggy, dieser voreilige Bastard von einem Wicht ist sofort Feuer und Flamme und möchte sich am liebsten sofort ins Abenteuer oder Verderben stürzen. Da eine vernünftige Diskusion des Angebots im Beiseins von Uwe Hartmann ja wohl kaum möglich ist ziehen der Fraggle und ich uns zu einem vertraulichen kleinen Billardspiel zurück. Wir knabbern an unseren Kopfschmerzmittel und überlegen uns ernsthaft, ob es eine gute Idee ist, sich auf die Suche nach einer Person zu machen, die sowohl von der japanischen, als auch der italienischen Mafia gesucht wird.

Nach einer viertel Stunde kämpfe ich immer noch darum die zweite Kugel zu versenken, als ein selten hässlicher, asiatischer Typ zu uns an den Tisch tritt. Er ist klein, nur unwesentlich größer als Iggy. Er hat einen Skorpiontatoo auf dem rasierten Schädel, ein Revolver Tatoo auf dem Handrücken und eine Menge echter Waffen, die er zumindest zu einem beachtlichen Teil an der Theke abgegeben hat. Auf ziemlich plumpe Weise versucht er Informationen über Uwe Hartmann zu bekommen. Aber der Fraggle und ich stufen den Typen gemeinsam als unsympathisch ein und lassen ihn abblitzen.

Währendessen ist Iggy draußen um frische Luft zu schnappen. Dort findet er einen einen weiteren Japaner. Der ist nicht nur klein, er trägt auch einen viel zu großen Anzug, was ihn doppelt lächerlich erscheinen läßt. Interessanterweise ist auch Jessica, die Motorradfahrerin aus der Nacht mit von der Partie. Iggy hat einen seiner unzähligen Kontakte angerufen. ein Japse namens SiTsu oder so ähnlich, der ihm unter anderem ein paar Bilder von Akime schickt. Auf den Bildern kann man interessanter Weise die Hände von Akime nicht erkennen, aber dafür einen jungen Mann, der wohl erfolglos versucht hat aus dem Bereich des Fotos zu kommen. Die Indizien deuten auf eine Neuauflage des Julia und Romeo Stoffes hin.

Als wären nicht schon genügend Fremde in der Gegend taucht auch noch eine Gruppe Italiener auf, die sich anscheinend mit den Japanern nicht so fürchterlich grün sind. Der Anführer der Italiener ist Eduardo Während unsere ausländischen Mitbürger intensiven Kulturaustausch betreiben bringen wir in Erfahrung wer dieser unangenehme Typ mit den Tatoos ist. Es ist Skorpion, ehemaliger Liquidator (nein es ging in dem Job nicht um kurzfristig verfügbare Finanzmittel) von VW, der noch immer dem selben Beruf nachgeht, allerdings für unterschiedliche Auftraggeber.

Wir beschliessen, daß das La Pampas zu voll ist, und es Zeit wird zu gehen. Uwe Hartmann nimmt das Toilettenfenster, während der Rest von uns die an ihm übermässig interessierten Italiener und Japaner von dieser Tatsache abzulenken.

Ich habe das dumpfe Gefühl, ich verbünde mich immer mit den falschen. Da habe ich die Möglichkeit mich bei einer mächtigen südeuropäischen Organisation beliebt zu machen, in dem ich ihnen einfache einen Namen nenne und auf eine Person zeige, oder ich tue das gleiche mit einigen nicht weniger mächtigen Asiaten. Schliesslich habe ich noch die Möglichkeit einfach meinen Koffer zu nehmen und mich aus der Sache rauszuhalten. Aber was tue ich? Ich mache mir einen Arbeitslosen Reporter zum Freund, der sich Zeitungsberichten zu Folge auch noch mit VW persönlich angelegt hat. Vielleicht liegt es einfach an den mörderischen Kopfschmerzen.

Aber ich kann mich nicht lange über mich selbst ärgern. Schon bald kommen wir im Meerwatt an. Einem Stundenhotel im Randgebiet der Unterstadt. Das Meerwatt hat harte Zeiten hinter sich. Die Fenster sind vernagelt, die Eingangstür fast aus den Angeln gerissen und notdürftig repariert und verstärkt. Einschusslöcher und vor allem Unmengen an eingetrocknetem Blut zeugen von schweren Gefechten, die hier vor nur wenigen Tagen stattgefunden haben. Es liegt ein süsslicher, fauliger Gestank in der Luft und in den dunklen Ecken tummeln sich Ratten und anderes Ungeziefer.

Hier soll laut Uwe Hartman Akime vor einigen Tagen abgestiegen sein. Was für ein Ort für die Großnichte des Ojabuns. Wir klopfen an. Durch den Briefschlitz kommte ein kleines Kameraobjektiv: "Wer ist da?" Iggy antwortet auf die ihm eigene direkte und ordinäre Weise, die bei einem Stundenhotel ja vielleicht angemessen sein mag. Dennoch wäre es mir lieber, er würde sich derartige Entgleisungen in meiner Anwesenheit verkneifen.

Immerhin wir werden wenig später eingelassen und werden von einem Greisen und einem verängstigten Jungen empfangen. Die beiden erzählen, dass das Meerwatt in lezter Zeit häufiger von Guhlen angegriffen wurde. Der beachtliche Schaden am Gebäude so wie die massive Verunreinigung des Gehsteigs stammen von einem Angriff, der vor vier Tagen stattgefunden hat. Entgegen dem füheren Vorgehen haben die Guhle sich nicht nur auf die Eingangstür gestürzt, sondern auch auch die Kellerfenster, durch die sie schliesslich auch eingedrungen sind. Mehrere Bewohner sind getötet oder verletzt worden und ein Gast ist entführt worden. Nun wer sollte es auch sonst gewesen sein. Natürlich Akime.

Meine Begleiter scheinen sich recht gut mit den Sitten und Gepflogenheiten eines solche Etablisments auszukennen. Schon bald haben sie Videoaufzeichnungen von verschiedenen Zimmern, so wie den noch verbliebenen Besitz von Akime aus dem alten Mann herausgekitzelt.

Akime hatte außer einigen persönlichen Dingen auch Männerunterwäsche, und Hartplastiktasschen für ein Deck und Datenchips dabei. Es klingt wirklich nach einer Romeo und Julia Geschichte.

Aus den Video aufnahmen wird klar, dass die Guhle eine Abneigung dagegen hatten in das Zimmer von Akime einzudringen. Und erst als eine Art Oberguhl sie dazu nötigt dringen sie in das Zimmer ein. Der Oberguhl ist es auch der Akime überwältigt und mit einem Narkotikum des VW-Konzerns betäubt.

In dem einzigen anderen Zimmer, das die Guhle gemieden haben wohnte ein Dr. Logan, ein eigenartiger Kauz. Der Mann ist extrem blass, hat schütteres dunkles Haar und trägt praktisch ausschliesslich schwarze Kleidung. Auf einer der Video aufnahmen kann man ein Monogram auf einem Taschentuch erkennen: 'DL'.Er ißt nichts und gibt Nachts eigenartige Gesänge von sich, und zu alle dem hat er noch jede Menge Erde dabei. Nur einen Tag nach dem Guhlangriff verlässt er das Stundenhotel, nun gut, das kann man ihm wohl nicht verübeln.

Wir müssen also in die Kanalisation. Wir sind alle tief gefallen, aber so tief zum Glück auch wieder nicht. Also nehmen wir Kontakt zu jemanden auf, der sich in diesen Gefilden auskennt. Amed hat überall in der Unterstadt Zettel aushängen auf denen er seine Touren durch die Kanalisation anpreist. Aber bevor wir Amed treffen spricht uns Thomas an. Thomas ist blind, völlig vermummt und stinkt nach billigem Parfüm und was weiß ich was sonst noch. Er kann glaubhaft versichern, daß er sich bestens in der Knalisation auskennt und seine Sehschwäche kein Problem darstellt und er ist natürlich viel billiger als Amed. Damit ist unsere Entscheidung klar. Wir besorgen uns von Ahmed nur Schutzanzüge und brechen mit Ahmed auf.

Als ich in dieses stinkende Loch steige bekomme ich auf einmal wieder diese fürchterlichen Kopfschmerzen. Ich presse die Hände vor mein Gesicht um den Schmerz zu erdrücken. Als ich die Häne wieder sinken lasse und die Augen öffne sehe ich meine Kollegen in der Dunkelheit leuchten. Ganz klar wie Weihnachtsbäume. Durch die dünne Folie des Schutzanzugs leuchtet Iggies nackter Arsch, während die dampfende Brühe neben der wir stehen nur ein mattes glimmen von sich gibt. Als um ein Leuchten um die Ecke geschwommen kommt reagiere ich schneller als ich denken kann. Ich ziehe meine Waffe und gebe einen Schuss ab. Ich treffe die fette Ratte, und sie versucht davon zu laufen, aber Iggy gibt ihr mit der Schrotflinte den Rest. Ich erzähle zunächst keinem etwas von dem Rahmen, der um die Ratte herum aufleuchtete und der kleinen grünnen 1 rechts oben am Rande des Gesichtsfeldes.

Mir fällt nur einer ein, der für diesen Scheiss verantwortlich sein kann, aber Spider versichert mir, das er an meinen Augen nicht dran war. Was bleibt mir anderes übrig, als ihm zumindest so lange zu vertrauen, bis wir aus dieser Jauchegrube raus sind.

Wir gehen weiter. Der blinde Thomas führt uns sicher und warnt uns auch vor aggressivem Unrat, der in der Kloake schwimmt, unabhängig davon, ob es sich um Lebewesen oder Chemikalien handelt. In Nischen liegen Stoffbündel, wie Schlafstetten vorbereitet für die Nacht. Aus der Ferne hallt ein klagendes Geräusch zu uns herüber, wie das Weinen eines Kindes. Es ist dunkel, nass und kalt und von überall hört man Platschen und Tropfen, ein Zischen und Gurgeln. Ich muss an die Geschichte denken, die ich als kleiner Junge gelesen hab, als Trolle und Zwerge noch Gestalten aus Geschichten und Märchen waren. In dieser Geschichte war eine Art Zwerg in einer Höhle unterwegs und traf dort auf eine abscheuliches Wesen, das im Wasser lebte. Ich verdränge den Gedanken und konzentrier mich weiter auf den glitschigen Weg. Auch mit Schutzanzug möchte ich nicht in diese Brühe fallen.

Schliesslich kommen wir in eine große Halle, die nur schwach von unseren Fackeln erhellt wird. Aber ich brauche keine Fackeln, genauso wenig wie Iggy, um auf der gegenüberliegenden Seite eine Gruppe Guhle zu erkennen. Obwohl sie aussehen wie alle Guhle, hässlich mit ihrer gelblichen Haut, den langen Armen und den scharfen Fingernägeln und Reißzähnen, wirken sie nicht wie Guhle. Es sind nur Frauen und Kinder, die uns verängstigt ausweichen.

In einem notdürftig zusammengeschweißten Käfigbehelf liegt eine junge, nackte Frau, eindeutig Akime. Der Käfig stellt kein wirkliches Hinderniss da, aber Akime ist so entkräftet, das selbst ein Baumwollfaden reichen würde sie zu fesseln. Vor dem Käfig liegen die halb verspeisten Überreste eine jungen Mannes. Nach dem Gesichtsausdruck der Leiche zu urteilen mögen Guhle ihre Mahlzeiten am liebsten lebend.

Iggy holt Akime aus ihrem Gefängniss, während wir anderen die Guhle mit unseren Waffen in Schach halten. Die Guhle weichen zurück und scheinen keine echte Gefahr darzustellen, aber dann kommt ein fahles, blaues Leuchten aus einem der Rohre. Ein Mann tritt hervor. Schwarz gekleidet, bleich mit einer blauen Flamme in der linken Hand. Obwohl ich es nicht sehen kann, weiß ich dass er ein Taschentuch mit dem Monogram 'DL' bei sich trägt. Das Spitzohr und ich eröffnen das Feuer. Die Schüsse hätten tötlich sein sollen, aber stattdessen prallen die Kugeln kurz vor seinem Körper von einer unsichtbaren Wand ab und fallen ins Wasser.

Als er sieht, das unsere Waffen nichts ausrichten können, wirft der Fraggle eine Rauchgranate. Thomas unser blinder Führer reißt sich die Vermummung vom Gesicht. Darunter kommt die Fratze eines Guhls zum vorschein. Doch statt über uns herzufallen, wie ich es erwartet hätte, stürzt er sich auf Dr Logan. Aus dem Rohr, aus dem auch Dr Logan getreten ist kommt eine riesige trollartige Gestalt, die unter den Kugeln aus meiner Ares Predator zersplittert.

Wir nutzen die Verwirrung und den Rauch um uns zurückzuziehen und Ben sorgt mit ein wenig C4 dafür, dass wohl kaum jemand noch in der Lage sein dürfte uns zu verfolgen. Leider trifft das auch auf den blinden Thomas zu, den wir gut hätten gebrauchen können, um den Weg zurück zu finden. Aber Spiders Peilgerät, dass eigentlich für die Ortung seines Krankenwagens gedacht ist, leitet uns auf einem passablen Weg weg von den Guhlen und Dr Logan in Richtung zu Hause.

Wir bringen Akime zunächst auf direktem Weg zu Sarah, einer Tänzerin aus der 'Blue Oyster', bei der wir Akime duschen und mit ein paar Klamotten ausstatten können, bevor wir sie zu ihrem Großonkel bringen.

Kurz nach unserer Abfahrt von dort, hören wir ein dumpfes Poltern vom Dach des Krankenwagens, in dem wir unterwegs sidn. Bevor irgendjemand etwas sagen kann ziehe ich meine Waffe und ziele auf das Dach. Ben schwingt sich aus dem Fenster ruft 'Schiess!' und eröffnet selbst das Feuer. Ich tue wie mir geheissen. Den Schüssen folgt ein langsames rutschendes Geräusch, gefolgt von dem Aufschlag eines Körpers auf der Straße. Spider steigt in die Eisen und wir springen aus dem Wagen um unsere Beute zu begutachten

'Scheiße, daß ist Thomas' brüll ich Ben an, der stammelt nur etwas von 'Ich hab ihn nicht erkannt'. Na wers glaubt. Glücklicherweise sind Guhle nicht so empfindlich wie Elfen oder Menschen. Thomas ist zwar arg mitgenommen, aber er scheint die Verletzungen zu überstehen, die jeden normalen oder nicht normalen Menschen wohl getötet hätten. Wir packen ihn auf die Trage des Krankenwagens, wozu fahren wir mit so 'nem Ding durch die Gegend und geben ihm ein Sedativum, damit wir uns später in Ruhe um ihn kümmern können. Jetzt geht es erstmal weiter zum Ojabun.

Der wohnt ein wenig außerhalb, dort wo es keine Oberstadt und Unterstadt mehr gibt. Seit mittleren Ewigkeiten bekomme ich das erstemal wieder Himmel zu sehen. Wir kommen an einem Luftschiffhafen vorbei wo gerade die 'Gott ist tot' anlegt. Was für ein Name für ein beschissenes Fahrzeug.

Das Haus des Ojabun ist eine beeindruckende Villa. Wir sprechen aber erstmal bei SiTsu, dem Bekannten von Iggy vor, der in einem kleinen Mietshaus in Sichtweite der Villa wohnt. Iggy unterhält sich mit SiTsu, der gleich eine ganze Gruppe von Gefolgsleuten dabei hat: seine Ische Susan oder so ähnlich, ein bulliger Typ, den wir später als Osaka kennenlernen und einen Mann in einem Trenchcoat.

Wir übergeben Akime, die davon nicht so sonderlich begeistert zu sein scheint, aber das ist zum Glück nicht unser Problem. Unser Geld bekommen wir aber nicht von den Japanern, sondern von einem schmierigen europäischen Typen, der einen Geldkoffer mit sich rumschleppt, den er mit einer Bombe gesichert hat. Kaum hat er die Bombe entschärft, und uns das Geld gegeben, taucht aus der Villa des Ojabuns eine Gruppe von Fünf Personen auf.

Sie scheinen von dem Europäer nicht sonderlich angetan zu sein. Zwei von ihnen nehmen ihn in ihre Mitte, und führen in in eine Gasse. Man hört ein zischen, ein würgen und dann kommen die beiden wieder zum Vorschein, jedoch ohne den Europäer.

Die anderen drei nehmen SiTsu und Iggy mit zu Ojabun. Wir schauen uns in der Zwischenzeit den Europäer an. Er ist mause tot, scheinbar erstickt oder vergiftet. Spider bekommt sofort leuchtende Augen, als er an die vielen frischen Organe denkt und verlädt den Mann sofort in seinen Krankenwagen. Fraggle scheint sich mehr auf den Speicher zu freuen, den der Mann implatiert hat, oder genauer, auf die dort gespeicherten Daten.

Iggy kommt nach einiger Zeit tatsächlich lebend wieder aus dem Hause des Ojabun. Er hat sich wohl mit dem alten Herrn per Videokonferenz unterhalten. Der Mann ist so alt und krank, daß er jemanden benötigt, der für ihn spricht, der er nicht in der Lage ist, das laut genug selber zu tun.

Während SiTsu abgerügt wird, wird Iggy, d.h. im Prinzip wir belobigt. SiTsu wird verpflichtet sich um Wünsche von Iggy zu kümmern Der kleine Asiate mit den Cyberfingern, den wir schon vom La Pampas kennen ist auch da und wird aus uns unerfindlichen Gründen ebenfalls gelobt und vom Dienerwesen von Skorpion zu einer eigenständigen Existenzform im Dienste des Ojabuns befördert.

Als wir im Wagen das Geld zählen wird auch klar, wieso SiTsu sich so unbeliebt gemacht hat. Er hat versucht selbst an dieser Sache zu verdienen. Wer auch immer der Europäer mit dem Geld war, er hatte auch sechstausend Eurodollar für SiTsu dabei, die in der ganzen Verwirrung bei uns gelandet sind. Da wir lieber Freunde als Feinde haben, entschliessen wir uns das Geld an SiTsu zurückzugeben. Natürlich nicht ohne durchblicken zu lassen, dass wir es eigentlich ja dem Ojabun geben wollten.

Iggy fragt noch nach, ob Interesse daran besteht, dass wir uns um die Verfolgung der Entführer machen sollen, aber SiTsu gibt uns zu verstehen, dass das nicht nötig und auch nicht erwünscht sei, da sich 'der Dolch' schon darum kümmert.

Wir fahren wieder nach Hause, und wecken dort Thomas erstmal wieder auf und lassen uns erzählen, wie er die ganze Geschichte erlebt hat.

Vor ein paar Tagen ist ein Kerl bei den Guhlen aufgetaucht und hat ihnen medizinische Versorgung und frisches Fleisch versprochen, wenn sie als Gegenleistung eine Frau entführen und zu ihm bringen würden.

Die Guhle haben sich geweigert und der Typ ist wieder abgezogen. Aber nach einigen Tagen fingen mehrere Guhle an sich anders zu verhalten als sonst. Einer zum Beispiel fing an Ratten zu essen, obwohl er dass sonst immer verabscheut hat. Wenig später dann waren die anderen Guhle dann alle Weg. Ausgezogen auf die Jagd und kamen einfach nicht wieder. Nur Thomas und ein paar Alte, Frauen und Kinder blieben zurück.

Thomas hat sich aufgemacht die anderen zu suchen und ist zu dem Überfall im Hotel gekommen und hat dort alles beobachtet. Insbesondere ist ihm klar geworden, dass der Kerl, bei dem es sich natürlich um Dr. Logan handelte die Guhle auf irgendeine Weise kontrollierte. Als er uns dann gefunden hat, dacht er sich, wir wären das geeignete Mittel um Logan zu beseitigen und seine Freunde aus seiner Kontrolle zu befreien. Daher hat er uns zu ihm geführt. Allerdings ist bei dem Kampf Dr. Logan nicht gestorben, zu mindest ist seine Leiche nicht aufgetaucht, und die Freunde von Thomas sind auch weiterhin nicht auffindbar. Thomas hat versucht den Geruchsspuren von Dr. Logan zu folgen, aber der scheint sich so zu sagen olfaktorisch unsichtbar gemacht zu haben.

Dragon

Wir feiern unseren zweiten erfolgreichen Run in drei Tagen bei Iggy, als sich so langsam alle verabschieden führe ich eine Aussprache mit Spider herbei. Ich werde das Gefühl nicht los, daß er mit meinen Augen rumgefuscht hat, als er mich damals zusammengeflickt hat. Aber er versichert mir immer wieder er hätte damit nichts zu tun. Er hätte nur jede Menge Cyberware in meinem Körper gefunden, Reflexbooster, Filter, Augen, Smartlink ... das komplette Programm und als Bonus ne Cortexbombe, von der er aber den Empfänger zum zünden der Bombe entfernt hätte. Und dabei tut das Arschloch auch noch so, als hätte er mir das alles schon mal erklärt.

Am nächsten Tag, dem 30.1. versuchen wir ein paar Informationen zusammenzutragen. Dr. Dave Logan scheint ein bekannter Mann zu sein: Magiebegabt, ein sogenannter Hougan, dass ist wohl sowas wie ein Necromancer ... unangenehmes Gesocks, als hätten wir das nicht gewusst.

Fraggle versucht den Freund von Akime in der Matrix ausfindig zu machen, aber erfolglos, der Mann scheint zu wissen, wie man sich verbergen kann.

Ich schreibe meiner alten Freundin Doro einen Brief, sie soll mir doch mal einen Auszug aus den Personalaktien von Dr. Logan, Uwe Hartmann und mir besorgen. Ich laber was von Versetzung und beschiessener Bürokratie und verspreche mich bald wieder zu melden.

Ben taucht mit nem Jobangebot auf. Ist von einem 'Paranoia' und der Name ist Programm. Wir werden in einen Hochsicherheitstrakt gebracht und aufgefordert in Klamotten von den Spittern bei den Nutbreakern vorbeizuschauen und die Leute dort richtig aufmischen. Wir fordern ne Gehaltserhöhung, schliesslich würden wir uns mit so einer Aktion gleich mit zwei Gangs auf einmal anlegen. 'Paranoia' hat damit wohl nicht gerechnet und schickt uns erstmal wieder weg, damit er Zeit hat darüber nachzudenken.

Wir fahren wieder zurück zum La Pampas. Dort finden wir zwei kleine Truppentransporter von VW. Natürlich fahren wir einfach vorbei. Mit diesen Leuten von VW legt man sich nicht so ohne guten Grund an.

In einer Seitenstraße laden wir Mario Crocket auf, der einen Militärroboter mit sich rumschleppt! Ich muß gestehen, an der Stelle hat mich so ein bischen die Panik gepackt, Militärpolizei in der Unterstadt und so ein Diletant wie Crocket sitzt in unserem Wagen und zeigt uns stolz irgend so einen scheiß Prototypen. Wir werfen ihn samt seinem Elektronikspielzeug aus dem Auto und kratzen die Kurve.

... hier fehlt was! ...

Wir sind unterwegs zum Ostblock. Das Ostblock liegt in einer Gegegend, die so aussieht, wie ich mir den Ostblock vorstelle. Haufenweise Typen in Uniform und Tarnanzug. Es sind TAG (Taktische Angriffsgruppe) Wagen unterwegs und wir passieren Kneipen, die so klangvolle Namen haben wie Stalingrad und Pearl Harbor. Alles Spinner wenn du mich fragst aber wer fragt schon jemanden der mit lauter Spinnern unterwegs ist und sich über Spinner beschwehrt.

Wo wir gerade von Spinnern reden. Iggy, der bisher zwar immer ein wenig überdreht, aber eigentlich ganz vernünftig war, fängt plötzlich an etwas von einem Sniper zu reden, der auf uns ziehlen würde, kann aber nicht mal halbwegsgenau sagen von wo! Überraschender Weise hat er trotzdem recht. Bobby wird von einem Treffer in die Schulter herum geschleudert und geht zu Boden.

Alle springen in Deckung und wir versuchen den Sniper ausfindig zu machen. Ich bin gerade zu der anderen Strassenseite vorgedrungen, von der der Schuss gekommen sein muss, als mir das Gewehr des Snipers vor die Füsse fällt. Wenig später kommt der Sniper hinterher und schliesslich sein Arm. Iggy erzählt später eine Frau mit einer Katana würde dafür verantwortlich zeichnen, aber woher er dass weiss kann er nicht vernünftig erklären.

Der Schütze trägt einen Overall, der zunächst nach VW-Arbeitskleidung aussieht, sich dann aber als ein Produkt von Kubijashi entpuppt. In einer Tasche hat er einen Steckbrief dabei. Von mir. Scheiß Gedächtnislücken. Der Anzug ist übrigens von einer beeindruckenden Qualität. Er wechselt die Farbe, so dass er kaum zu erkennen ist. Da wo der Ärmel abgeschnitten ist, sprühen ein paar Funken bevor die eigenartigen Farbeffekte ihr Leben aushauchen.

Ich lotse Spider mit seinem Wagen rüber zur anderen Straßenseite, damit wir den Kadaver einladen können ohne das ich ihn über die offene Straße tragen muss, obwohl ich nicht denke, dass noch mehr von der Sorte auf den Dächern lauern. Im Innern des Wagens verarzten die anderen den Fraggle. Obwohl ich genau mitbekommen habe, dass er schwer getroffen wurde und eine mächtige Schulterwunde hatte, ist von einer Wunde schon fast nichts mehr zu sehen, aus dem Eintrittsloch in der Jacke.

Ich denke schon wir hätten zur Abwechslung mal Glück, als Bobby anfängt blödsinniges Zeug zu reden, ich solle aus seinem Kopf verschwinden. Ok vom Fraggle diesem Shithead ist man so einiges gewöhnt, aber das ist zu viel. Er schnappt sich abwechselnd upper und downer und Patched sich und benimmt sich auch sonst völlig irre. Zu allem Überfluss fuchtelt er auch noch mit seiner Wumme herum, hält sie sich an den Kopf und drückt ab!

Zum Glück ist die Kammer leer und Bobby in seiner momentanen Fassung nicht in der Lage dies zu begreifen oder gar zu ändern. In dem Durcheinander hat Ben den Wagen verlassen, sitzt jetzt auf der Strasse und meditiert! Ist es denn noch zum aushalten. Und mir hat Laureen immer gesagt ich wäre durchgeknallt. Während ich Ben in den Wagen zerre, bevor er von irgendwem als Zielscheibe benutzt wird macht sich Iggy auf den Weg ins Ostblock. Ich brauche noch ein paar Minuten, um die anderen wieder einzunorden und folge ihm dann, ohne die anderen aus den Augen zu lassen.

Als wir im Ostblock ankommen hat Iggy das meiste schon wieder auf die ihm eigene Art gelösst. Er hat die Leute schwindelig gequatscht, bis er bei Weintraub im Zimmer steht und kommt uns schon fast in der Bar entgegen. Nur wenig später verlassen wir das Ostblock schon wieder. Keine Minute zu früh. Ein Troll der als Türsteher beim Ostblock arbeitet hat eine silberblonde Frau in die Ecke gedrängt und ich wette zwei Monatsgehälter oder mein letztes bischen Verstand darauf, daß die auf der Suche nach uns war.

Aber sie ist nicht die einzige die uns sucht. Hinter uns taucht Angel auf. Ich schnapp mir Weintraub und schiebe ihn vor mir her zum Wagen, während ich Angel unter Feuer nehme. Es ist kaum zu glauben wie lahm meine Möchtegern Kollegen sind. Ich baller mein halbes Magazin leer, hole Angel vom Himmel und schieb Weintraub in den Wagen bevor die überhaupt richtig reagieren. Dort wird mir dann allerdings schwarz vor Augen und breche auf dem Boden des Krankenwagen zusammen. Spider übernimmt die Führung und fährt uns aus dieser ungastlichen Gegend heraus.

Ich brauche einen Moment bis ich meine Augen wieder auf einen Punkt konzentrieren kann. Diese geistige Hochleistung wird nicht gerade dadurch erleichtert, dass Bobby wieder herumkreischt und irgendwen aus seinem Kopf herausbeordert. Und als würde das alles noch nicht reichen taucht hinteruns so ein Luxusschlitten auf und nimmt uns mit nem Raketenwerfer unter Feuer. Ich habe ja gleich gesagt, das Panzerplatten, die man antackern kann nicht so fürchterlich viel bringen. So ist es dann auch, nach einem Streifschuss, stehen wir praktisch im freien. Diesmal bin ich derjenige, der wegen der verdammten Kopfschmerzen langsam reagiert. Ich habe noch nicht mal so ganz begriffen was passiert, als Iggy seine abgesegte Schrotflinte auf den Wagen anlegt und feuert. Keine Ahnung was er getroffen hat, aber es hat einen mächtigen Bums getan und von dem anderen Wagen war nicht mehr viel übrig.

Mit unserem rauchenden Wrack fahren wir erstmal zum La Pampas. Hier sortieren wir die ganze Geschichte ein wenig und nachdem wir Bobby beruhigt haben bekommen wir auch raus, was mit ihm los ist. Er hat eine Stimme im Kopf, die ihn ständig mit Kevin Gutonik anredet, also mit meinem Namen. Wir nehmen per Matrix Kontakt zu dem Mann auf, der sich Blue Screen nennt. Er arbeitet für Kubijashi, hat mich mit Nanorobotern beschossen, um einerseits Kontakt zu mir aufzunehmen und um die Cortexbombe zu deaktivieren. Nun die Bombe ist bereits deaktiviert und Kontakt hat er mit Bobby bekommen aber schliesslich hat er mich dann ja doch noch erwischt.

Blue Screen erklärt mir VW hätte mich als Pilot für Dragons, eine neue Form von Kampfroboter ausgerüstet und aus verständlichen Gründen, hat Kubijashi Interesse an mir und der in mir implantierten Hardware. Im Tausch für ein wenig Kooperation bieten sie mir ein Korrigiertes Gedächtnis und meine Menschlichkeit an.

Ein Konzern, der Menschlichkeit bietet, wer hätte von sowas schon einmal gehört? Natürlich hat Blue Screen mit meiner Skepsis gerechnet und bietet mir an mich mit einem gewisse Wildcard zu treffen, der mir mehr über meine Cyberware erzählen könnte. Verständlicher Weise konnte ich mich nicht gleich zu einer definitiven Antwort durchringen.

Eine Zugfahrt die ist Lustig

Wie man sieht ist in der Zukunft einiges anders als heutzutage :-)
Nach einigem hin und her was als nächstes zu tun ist, beschliessen wir Herrn Weintraub und seinen Freund nach Braunschweig zu bringen. Und obwohl ein Flug oder viel beeindruckender wäre entscheiden wir uns für die Bahn. Einfach, preiswert, zuverlässig

Wir besorgen ein paar Tickets und besteigen gemeinsam die schwer gesicherte Bahn. Direkt hinter dem Zugwagen ist ein Wagen, der nur aus einer offenen Plattform besteht, auf der vier MG Nester aufgebaut sind und 12 Soldaten, die diese bemannen. Danach folgt der Wagen 1.Klasse, und der Speisewagen. Dahinter ist wiederum ein Wagen mit Soldaten und MGs. Erst dahinter kommen zwei Waggons 2.Klasse und schliesslich noch ein dritter Wagen mit MGs. Wenn die ganzen Fahrgäste nicht ihre gesammelten Verteidigungssysteme dabei hätten, hätte das ganze einen sicheren Eindruck machen können.

Wir verfrachten unsere Ware in einem Abteil. Auf dem Weg dahin treffen wir Mario Crocket wieder. Er sieht ziemlich fertig mit den Nerven aus. Er erzählt er hätte den Prototypen nicht gewinnbringend verscherbeln können, hat ihn aber offensichtlich auch nicht dabei.

Während Iggy sich mit Mario Crocket unterhält, schau ich aus dem Fenster, wie die letzten Gäste einsteigen und der Zug sich schliesslich langsam in Bewegung versetzt.

Wir sind schon fast aus dem Bahnhof raus, als ich Silver, die silberhaarige aus dem 'Ostblock' entdecke. Sie läuft mit beeindruckender Geschwindigkeit hinter dem Zug her und scheint sich auf den letzten mit Soldaten besetzten Wagon schwingen zu wollen. Leider kann ich durch meinen Blickwinkel nichts genaues erkennen. Optimistisch wie ich bin, rechne ich mit dem schlimmsten. Ich gebe kurz den anderen bescheid und begebe mich an das Ende des Wagens, als eine Explosion den Zug erschüttert.

Es hat den Wagon mit den Soldaten zerlegt. Er ist nur noch ein rauchendes Wrack, das hinter dem Zug hergezogen wird. Hinter dem Zug fliegt Angel, durch den Rauch nur schwer zu erkennen.

Ich verstecke mich in einem Abteil um in den Rücken des Gegners zu gelangen, für den Fall, dass sie den Zug betritt. Zu meinem Erstaunen tauchen aus dem Rauch statt Angel erst Silver, und dann ein völlig verstörten Soldaten mit einem schweren MG auf. Ich bin kurz davor Silver zu erledigen, die es wohl schon schwer am Bein erwischt hat. Aber sie baut für den Soldaten das MG auf und weisst ihn an, alles umzuschiessen, dass von hinten den Zug betritt. Ich habe meine Zweifel, ob der Soldat derart komplexe Anweisungen noch versteht. Und was wichtiger ist, ich habe Zweifel hinsichtlich der Absichten von Silver.

Diese Zweifel räumt sie recht schnell aus dem Weg, in dem sie Angel offensichtlich Jagd auf Angel macht. Ich mag es nicht wenn Leute, die ich für meine Feinde gehalten habe sich plötzlich bekriegen, dass macht die Angelegenheiten so kompliziert und verwirrend. Ich entschliesse mich die Situation durch elimination zu vereinfachen, schwinge mich durch das Fenster auf's Dach und nehme von dort aus Angel unter Feuer, die sich mittlerweile seitlich von dem immer noch dahinrumpelnden Zug aufhält. Das gleiche tut Slider, der Kumpel von Weintraub, der sich ebenfalls auf dem Dach befindet und wir bekommen weitere Unterstützung aus dem Inneren des Wagen. In dem Kugelhagel kann sich Angel auch nicht lange halten und stürzt das zweite Mal vor meinen Augen ab.

In der Hoffnung etwas mehr Klarheit zu bekommen, will ich mit Angel sprechen. Sie scheint jedenfalls momentan nicht in der Lage zu sein, sich dagegen zu wehren. Ich springe auf den hintersten, entgleisten Wagen, und löse die Kupplung. Sofort verlangsamt sich der Wagen und beginnt die Böschung vom Bahndamm herunterzurutschen. Kurz bevor er sich seitlich überschlägt springe ich herunter und lasse mich ins Gras fallen.

Während der Zug hinter mir weiter fährt laufe ich zurück zu der Stelle, an der Angel abgestürzt ist. Sie ist schwer verletzt, und trägt außer jeder Menge Cyberware nichts auffälliges bei sich, noch irgendetwas, was mir interessante Information über sie enthüllt. Aber ein schlichtes Armband an ihrem Handgelenk verrät mir, dass sie einen Doc Wagon Kontrakt hat. Und am Horizont tauchen auch schon zwei Hubschrauber auf. Ein kleiner Kampfhubschrauber und ein schweres Transportmodell. Mit dieser erstklassigen Versorgung ist Angel sicherlich schnell wieder auf den Beinen. Ich finde Sie schuldet mir was, dafür dass ich ihr hübsches Gesicht nicht mit ein paar Ladungen Blei verschönert habe und hinterlasse eine entsprechende Nachricht bei ihr, bevor ich mich wieder auf den Weg mache.

Meine Kumpels waren zum Glück so nett den Wagen anzuhalten, damit ich ihn wieder einholen kann. Kaum bin ich wieder auf dem Zug, setzt der sich auch schon wieder in Bewegung. Das ist eigentlich eine recht gute Idee angesichts der Motorradgang, die am Horizont auftaucht. Und sogar versucht uns mit Mörserbeschuss zu einem Zwischenstop zu überreden. Bens gut gezielten Patronen scheinen aber das überzeugendere Argument darzustellen und so können wir in Ruhe unsere Fahrt nach Braunschweig fortsetzen.

Silver ist verschwunden. Sehr Schade, ich hätte gern mich ein wenig mit ihr unterhalten, da Angel ja nicht mehr ansprechbar war.

Die Rückfahrt nach Wolfsburg ist ereignislos.

Interesting Times

Der Titel bezieht sich auf den gleichnamigen Scheibenweltroman von Terry Prachet ... sehr empfehlenswert

Es ist mittlerweile Abend geworden und Ben ist auf dem Weg nach Hause. Ein Schuss peitscht durch die Nacht. Ben läuft zu der Gasse, aus der der Schuss kam. Dort stehen zwei Personen. Genauer gesagt eine steht, die andere liegt zusammengebrochen an der Wand. Als der stehende unser Spitzohr bemerkt kommt er auf Ben zu. 'Sie haben mich erschosssen, schnell sie müssen mir helfen' wobei er auf den Mann auf dem Boden zeigt.

zu diesem Modell gibt es auch eine Variante 500A ;)
Der Mann auf dem Boden ist in der Tat Tod. Ben nimmt ihm eine Fichette Pistole ab und seinen Credstick. Er heisst Simon Merkwitz.

Ja es war genau so eigenartig wie es sich anhört
Ein wenig verwirrt von den Ereignissen macht sich Ben weiter auf den Weg nach Hause. Während er unter der Dusche steht läuft ein kleiner rot bemützter Zwerg durch die Wohnung und macht Ben einen Kaffee, während sich die beiden unterhalten

Ohne etwas davon zu erzählen taucht Catclaw einige Zeit später im La Pampas auf, wo auch wir mal wieder abhängen. Iggy hat einen Termin mit Logan vereinbart.

Ben hat kaum sein erstes Bier bestellt, auf Giftstoffe analysiert, desinfiziert und zum trinken angesetzt, als ihm eine atemberaubende Frau ins Auge um nicht zu sagen in die Arme fällt. Sie ist schlappe 1,80 groß, trägt ein weisse Bluse unter der sich ihr schwarzer BH deutlich abzeichnet. Ihre Augen sind katzenhafte Schlitze und ihre Fingernägel sind nicht nur golden, sondern auch scharf. Also alles in allem die ideale Partnerin für Ben alias Catclaw.

Um seine Chancen als Elf wenigstens ein wenig zu verbessern sorgt er dafür dass Enrico, oder zumindest einer der Enricos, ihr einen Feromoncocktail mischt, der sie ordentlich auf Touren bringen soll.

In diesem Moment kommt Logan zur Tür rein. Er scheint bei unserer letzen Begegnung ordentlich was abbekommen zu haben. Er stützt sich auf einen Stock, trägt eine Beinschiene und eine Augenklappe. Nachdem er das La Pampas betreten hat, bleibt die Schwingtür noch einen Moment lang offen, so als würde noch jemand hinterherkommen.

Meine Kollegen behaupten ich hätte mich wie ein Irrer aufgeführt, wäre wild um mich schlagend durch die Gegend gerannt und hät was davon gefaselt ich würde noch jemanden spüren. Ich kann mich nur darin erinnern, dass plötzlich auch so ein kleiner Typ mit Schlapphut und Zauberbuch da sitzt und völlig verängstigt reagiert, als ich mich zu ihm setzen will. Ben meint der Typ hätte zwei Trolle hinter sich stehen ... und Leute behaupten ich wäre verrückt!

In der Zwischenzeit hat sich Logan wohl recht unfreundlich verhalten. Er betrachtet die die Angelegenheit mit Akime erst dann als erledigt, wenn Akime 'da ist wo sie hingehört', und macht keinen Hehl daraus, dass er beim nächsten aufeinandertreffen von uns besser vorbereitet sein wird.

Obwohl ich grosse Lust hätte den Typen einfach über den Haufen zu schiessen lassen wir ihn erstmal laufen. Nur damit Logan wenig später wieder durch die Tür herreinkommt, mit frischen Bisswunden am Hals, die erstaunlich schnell verheilen.

Er sieht zwar genau so aus wie der erste Logan, aber er keine Augenklappe, keine Beinschienen, keinen Stock und er verhält sich auch ganz anders. Er hat die Faxen dicke von Wolfsburg und will sich wieder auf machen nach Tahiti. Entgegen der ersten Version von Logan ist dieser recht freundlich und kooperativ. Er hat kein weiteres Interesse an uns oder Akime. Um in Zukunft Verwechselungen zu vermeiden machen wir ein Code ab. Beim nächsten Zusammentreffen werde ich Logan fragen, wie es der Familie geht. Er wird daraufhin von Susan Grüsse ausrichten. Tut er das nicht, so werde ich ihn abknallen. Das heisst nicht, dass ich es nicht tue, wenn er grüßt.

Natürlich wollen wir wissen wer der erste Logan war, aber wir finden nicht viel herraus, ausser dass die Nummer auf seiner Visitenkarte zu einem Telefon irgendwo im Japanergebiet von Wolfsburg gehört.

Am nächsten Tag hat Iggy schon wieder ein Treffen organisiert. Diesmal mit Old Wolf, er hatte uns nach der Fahrt aus Braunschweig angesprochen ob wir Interesse an einem Run hätten. Was für eine Frage.

Im La Pampas trifft sich eine Illustre Gesellschaft:

Nach einer kurzen Vorstellungsrunde erklärt Old Wolf worum es geht: VW importiert für das anstehende Pferderennen in der Oberstadt ein Luxuspferd namens 'Napoleon'. Der Araberhengst soll von uns entführt werden und durch ein anderes Pferd ersetzt werden. Später nach dem Rennen soll der Austausch von einer anderen Gruppe wieder rückgängig gemacht werden. Auf die Weise wird auch klar, warum wir einen verdammten Veterinär in der Gruppe haben.

Der Konkurrent von 'Napoleon' heisst Silver und tritt für Aztechnology an.

Wir schmieden noch ein paar grobe Pläne, aber außer der Ideen Napoleon zu schrumpfen und in einem Katzenkäfig abzutransportieren werden die Pläne wenig konkret.

Nachdem die fremden Nichtsnutze das Feld geräumt haben nutze ich die Gelegenheit, dass es mal ein wenig ruhiger zugeht, um den anderen eine Nachricht zu zeigen, die ich von meiner Freundin Doro bekommen hab:

[..] nachdem ich Nachforschungen über Dich, für Dich, anstellte wurde ich versetzt. [..] und das ist echt hart, was man da so erfährt. VW hat wohl Militär - Equipment gebaut und viel kommt davon zurück, aber die Piloten nicht!!! Da braut sich was wieder in Afrika zusammen. Habe letztens im Intranet eine Nachricht gesehen, das Kubyashi für einen Prototyp "K-G-01" Geld zahlt: 100.000,00 EURb.

Ich habe echt Angst, hier brodelt alles und VW hat starke Probleme im finanziellen Bereich, es wird wohl einige Entlassungen geben. Und Sigmund Fischer aus dem Vorstand wurde gestern entkörpert, der hat Wirtschaft - Spionage betrieben.

Ich konnte herausfinden das eine Person namens Dr. Logan auf der Gehaltsliste der letzten drei Monate stand, im Bereich "Forschung, Magie und Entwicklung". Uwe Hartmann hat wohl mal für VW gearbeitet, aber die Daten sind unter Verschluss der Stufe 4. Simon Merkwitz hat früher wie Du die Chefs beschützt wechselte dann in die Sec und dann ist er verschwunden. Deine Daten sind unter Verschlusstufe 10, da kommt nicht mal ein einzelnes Vorstandsmitglied dran! [..]

Die Nachricht erinnert mich wieder an wichtigere Dinge, als diese Wildgewordenen Zauberer. Mein eigenes Leben und meine Erinnerungen. Iggy meinte irgendwann, ich sollte mir überlegen ob ich meine Erinnerungen wirklich wieder haben will. Erst habe ich ihn nicht so recht verstanden, aber mittlerweile. Woher soll ich wissen ob es wirklich mein Leben ist, an das ich mich dann erinnern kann oder ob die Arschlöcher nicht doch ein linkes Ding mit mir drehen.

Um wenigstens das Angebot von Kubijashi beurteilen zu können vereinbaren wir ein Treffen mit Wildcard. Wildcard scheint ein ehemaliger Kon-Mann zu sein. Er hat in Afrika gedient und war früher unter dem Namen "" bekannt.

Wir treffen uns mit Ihm in der Nähe eines alten Umspannwerkes. Iggy begleitet mich, während die anderen uns Feuerschutz gewähren. Wildcard stellt sich als ganz sympathisch heraus. Er ist ebenfalls vollgestopft mit experimenteller Cyberware, und ist auf Kubijashi bei weitem nicht so gut zu sprechen wie wir erwartet hätten. Ich denke man könnte sich mit ihm zusammentun. Ich glaube er hat etwas von einem "Professor Dorktor Wilhelm Kraftcheck" erzählt, aber ich kann mich einfach nicht erinnern in welchem Zusammenhang.

Made in Japan

Die letzten Tage, die ein wenig ruhiger Erschienen, als die Wochen davor haben den Trupp Wahnsinniger Kiffer um mich rum nicht sonderlich gut getan. Sie trinken Tee der besonderen Art und die Puppillen von Bobby sehen aus wie Grabsteine. Aber diese schädliche Ruhe hält zum Glück nicht lange an. Iggy bekommt einen Anruf.

Es ist Tezu, der berichtet, dass Akime schon wieder weg ist. Diese Nachricht überbringt er wohl nicht in dem angemessenen Tonfall. Man hört das Geräusch von brechenden Knochen und ein unterdrückten Schmerzensschrei. Danach ist Tanaka wieder am Telefon. Er erklärt die Umstände ihres Verschwindens ein wenig näher.

Wussten Sie eigentlich, dass der Ojabun ca 200 Jahre alt ist?
Akime war im Park des Ojabun spazieren und ist trotz aufwendiger Sicherheitsvorkehrungen aus diesem Park entkommen. Tanaka und Tezu drohen deutlich drakonischere Strafen als nur gebrochene Finger, sollte der Ojabun dies erfahren . Daher bitten die beiden Japsen uns Akime wieder zu besorgen.

Natürlich zieht Iggy gleich wieder Erkundigungen ein. Von seinen Kontakten erfährt er, dass ein gewisser Shadow beauftragt ist Akime wiederzufinden.

Auch sonst breiten sich Informationen wieder mit abenteuerlichen Geschwindigkeit aus. Uwe Hartmann weiss vom verschwinden von Akime und Jonathan Fenton weiß so nebenbei von einem dritten Dr Logan zu berichten.

Da der Tag schon alt ist unternehmen wir heute nichts mehr und wir machen uns auf den Weg nach Hause.

Ich liege gerade gemütlich in meinem Bett, als ich einen Anruf von Iggy bekomme:

Erst später erfahre ich, dass Ben einen ähnlichen aber wohl etwas präziseren Anruf bekommen hat. Leider legt er sich auf dem Weg zu Iggy mit einer mittelgrossen Gang an, die ihn fast umbringt und schliesslich einigen Guhls ausliefern. Zum Glück sieht er nicht mehr sonderlich appetitlich aus und die Guhls lassen sich darauf ein, dass er ihnen drei Trolle erlegt und sie ihn dafür laufen lassen.
"Anzug, du musst sofort vorbeikommen, ich kann dir am Telefon nichts genaues sagen".

Dabei klingt Iggies Stimme irgendwie nervös und unsicher. Ich befürchte das schlimmste und mache mich auf den Weg.

Als ich bei Iggy ankomme nehme ich vorsichtig die Umgebung in Augenschein. Es ist nichts zu sehen. Ich ziehe meine Waffe und gehe zum Eingang. Die Haustür ist unverschlossen. Leise gehe ich herauf zu Iggies Wohnungstür. Es ist nichts zu hören. Mit einem Tritt öffne ich die Tür. Zwei rote Kreise zeigen mir die potentiellen Ziele an. Das eine ist Akime, die erschrocken in der Tür zum Schlafzimmer steht. Das andere ist Iggy, der mich mit grossen Augen anschaut.

Wider besseren Wissens entscheide ich mich keins der Ziele auszuschalten. Iggy erzählt, dass Akime bei ihm aufgetaucht ist und nicht zu ihrem Onkel zurück will. Als würde mich dass interessieren! Leider interessiert es Iggies weichen Keks.

Kein Wunder, schliesslich ist er ein Elf
Wir bekommen einen Anruf von Ben. Wie üblich ist bei seiner affektierten Art, die er selbst unter Lebensgefahr nicht ablegt, kaum zu verstehen was er eigentlich will. Aber er offensichtlich hat er Probleme. Wir schicken ihm Spider vorbei, der auch tatsächlich Ben findet und ihn zusammenflickt. Ben muss ein ziemlich albern aussehendes Korsett tragen, aber immerhin er lebt.

Mit Akime an den Hacken haben wir ein echtes Problem. Tun wir das einzig richtige und liefern wir sie bei Tanaka ab, wird mir Iggy bis an mein Lebensende in den Ohren liegen. Tun wir es nicht, verscherzen wir es uns mit dem Ojabun und das ist nun wirklich nicht witzig. Mit seiner unaussprechlichen Art setzt sich schliesslich Iggy durch. Er will Akime nach Japan verschicken und dem Ojabun dezent an den versprochenen Gefallen erinnern und diesen damit einlösen.

Ich bin mir nicht ganz sicher dass Iggies Versuche Haikus zu schreiben nicht als Beleidigung aufgefasst werden. Aber was solls. Sollte der Ojabun die Geschichte mit der grossnichte krumm nehzmen, tut einen Beleidigung mehr oder weniger auch nichts mehr dazu.

Smitty Two Cents wird abgekürzt als S2C
Um die nötige Zeit für die Reisevorbereitung von Akime zu gewinnen soll jemand ein Ablenkungsmanöver starten. Iggy schlägt 'Smitty Two Cents' vor. Er hält ihn für vertrauenswürdig. Nun ich tue das nicht, aber das gilt auch für alle anderen Leute, die noch nicht verstorben sind, und selbst unter denen gibt es ein paar linke Typen. Also gehen wir zu S2C.

S2C hat fürher in den Staaten als Mr. Smith gearbeitet, verhält sich aber ruhig seit er hier in Wolfsburg ist. Iggy redet irgendwas von Schlüsselkontakt, da wir die ersten Kunden hier wären.

Offiziell ist S2C Pfandleiher. Sein Laden ist edel, aber aldmodisch eingerichtet. Lederstühle, ein alter Holzschreibtisch. Alles auf Hochglanz poliert. Smittie past mit seinem etwas antiquierten Anzg perfekt zu dem Büro. Smitty ist wohl dereinzige Pfandleiher, der seine Waren nicht in aufdringlicher Weise in den Verkaufsräumen zur Schau stellt. Der Raum ist fast leer.

Catclaw übersetzt uns das freundlicher Weise mit Ochsenei
Nur ein schreiend gelber Anzug ist in der Mitte des Raumes ausgestelt. Gepanzert, Schnellzughalfter im Ärmel, die Bauteile einer Kunstoffpistole in diversen Innentaschen verteilt. Ein wirklich nettes Spielzeug, angefertigt von einem gewissen Bullseye . Aber es zeigt sich, dass Smitty eine Menge hochwertiges Material besorgen kann. Ich und das Spitzohr in seinem lächerlichen Korsett erstehen ein paar Waffen.

Auch bei unserem eingtlichen Anliegen werden wir schnell handelseinig. Smitty kümmert sich um die Ablenkung und kommt dafür bei Gelegenheit auf uns zurück.

Nur der Plan mit dem ersten Kunden funktioniert nichst so recht. S2C kennt so ziehlich jeden hier in der Gegend Shadow, Logan, alle scheinen mit S2C in Verbindung zu stehen.

Wir machen uns sofort auf den Weg in Richtung Hannover. Akime macht sich unsichtbar, bevor sie Smitties Laden verläßt. Nicht schlecht, was die Kleine so drauf hat.

Auf dem Weg nach Hannover werden wir von Bullen angehalten, kaum dass wir Wolfsburburg verlassen haben. Die beiden Cops stellen doofe Fragen und gehen mir allgemein ziemlich auf den Sack. Als sie dann auch noch anfangen unsere Gesichter zu scannen und vermutlich Polizeiakten abzurufen, juckt es mir massiv im Finger.

Als sie mich scannen, werden sie auf einmal nervös, wünschen uns eine gute Fahrt und verduften mit ihren Motorrädern schneller als sie gekommen sind. Das kann nichts gutes bedeuten. Ich halte die Strasse und den Horizont im Auge.

Schon bald gibt es dort auch wieder was zu sehen. Eine Strassensperre! Aber nicht wie ich zunächst dachten von Cops oder Soldaten, nein ein paar dahergelaufene Penner spielen Zielscheibe. Bevor ich sie auspusten kann hat Iggy sie schon bequatscht, und erkauft bei dem dicken Sven dem Anführer unsere Weiterfahrt, für das Versprechen für die Wegelagerer in Hannover einzukaufen: Vanilleeis und Bier!

Wenige Kilometer weiter kommen wir an einem alten Millitärflughaven vorbei hier können wir schon gleich einen Flug für Akime klar machen. Der Flug geht von Hannover Flughafen und es ist sichergestellt, dass sich niemand für irgendwelche Unterlagen interessieren wird.

Auf diese Weise haben wir eine Menge freie Zeit in Hannover. Ben nutzt sie um Linda, eine orkische, sexbesessene Heilerin aufzusuchen. Wir sehen Ben erst mehrere Stunden später wieder. Erschöpft, aber in einem wesentlich besseren gesundheitlichen Zustand.

Der Rest von uns vertreibt sich die Zeit mit einem Bummel durch die Stadt mit anschliessendem Kinobesuch. Auf dem Weg zu uns lernt Ben einen gewissen Christian kennen. Auf den ersten Blick scheint Christian ein Elf zu sein, aber nach einiger Zeit wird klar, er ist nur ein Mensch, der Elfen anhimmelt. Wie tief kann man sinken? Christian ist jedenfalls völlig begeistert, einen echten Elfen kennenzulernen. Und dabei ist er nicht alleine. Er ist der Anführer der GoGoBängBängs, einer ganzen Schulklasse von perversen kleinen Elfenfetischisten.

Am Ende liefern wir Akime am Flugschalter ab, passen noch auf, dass sie problemlos an Board ihres Fliegers kommt und machen uns auf den Weg nach Hause.

Sven ist ganz begeistert tatsächlich seine Einkäufe zu bekommen.

Auf nach London

Wir sitzen mal wieder im LaPalmas und diskutieren über diverse mögliche Runs. Wir haben uns einen beträchtlichen Ruf im Block erarbeitet und immer öfter treten Männer an uns heran, die schmutzige Wäsche gewaschen haben wollen. Iggy hat ein besonders fastzinierendes Angebot. Wir sollen für Charly den Troll, einige Daten aus den Hallen von DocWaggon in England holen. Sicherlich nicht der einfachste Run. Deswegen bin ich auch zunächst dagegen, ebenso wie Bobby. Aber wir haben keine Chance, die anderen sind scheinbar vom Größenwahnsinn und der Idee sich mit einem Megacon anzulegen besessen. Es wird also nach England gehen. Lasst uns hoffen, dass es nicht zu Engel-Land für uns wird.

Iggy macht sich auf den Weg, um die Details mit Charly zu besprechen. Dabei lernt er diverse Mitbewohner von Charly kennen. Einer davon ist der Troll Black Knight, den er prompt als neues Teammitglied mitbringt, da er Probleme mit Seda-Krupp hat und aus dem Land will. Wenn man sich anhört, wen er sonst so getroffen hat, war es wohl nicht die schlechteste Wahl. Da war Silence, der stumme Elf, der seine Meinung mit einem Satz Spielkarten kund tut. Oder Napalm der Zwerg, der nach eigener Aussage Spezialist für Sprengungen und lautloses Eindringen ist. Oder der Typ mit der Aufschrift "Tod den Drachen" auf der Jacke.

Unser schwarzer Quasselzwerg macht nebenbei ein wenig Werbung für Bob und sammelt Informationen über unseren Run. Charles war bei einem 'Tortuga Run' dabei, in dessen Rahmen irgendetwas in Afrika in einen Bunker eingesperrt wurde. Dieses etwas scheint noch immer in diesem Bunker zu Hausen, zumindest hat Black Marble ne Menge Angst davor, dass jemand den Bunker wieder aufmacht. Was auch immer damals passiert ist, ein gewisser Moonlight hat es wohl nicht überlebt.

Was Charly jetzt von uns will, ist dass wir alles, was wir bei DocWaggon zu dem Thema Charly oder Tortuga finden, vernichten. Und das möglichst, ohne dass es zu offensichtlich wird, dass wir es getan haben.

Wenigstens ist der Zeitplan des Runs flexibel. Wir alle entscheiden uns ein paar Tage mit intensivem Training zu verbringen. Wir haben in den letzten Tagen und Wochen gelernt, was wir alles nicht können. Jetzt ist es an der Zeit daran etwas zu tun.

Ich selbst wende mich an Wildcard, um endlich zu erfahren, was ich mit dem ganzen Kram in meinem Körper anfangen kann. Es ist eine eigenartige und beunruhigende Erfahrung, seinen Körper als eine Werkzeug anzusehen. Es widerstrebt mir mich auf die neuronalen Schalter, die Ventile und Regler in meinem Körper zu konzentrieren. Aber es ist ein extrem effektives Mittel Gegner auszuschalten. Wildcard zeigt mir, wie ich meinen Körper exakter und schneller bewegen kann, als ich es jemals zu glauben bereit gewesen wäre. Meine Hände und Füsse werden so gefährlich, wie meine Ares Predator.

Es ist ein eigenartiges Gefühl. Ich stehe einem schweren, mit Kieselsteinen gefülltem Sack gegenüber. Meine Gedanken konzentrieren sich auf die zentrale Kontrolle meiner Cyberware. Langsam und kontrolliert erhöhe ich den gehalt von etwa zwei Dutzend Chemikalien in meinem Blut, bevor ich meinen Händen frein Lauf lasse. Wir ein grauer Nebel, rasen sie vor und zurück, reissen durch den Sack. Steine fliegen. Meine Augen sind weit geöffnet. Sie schliessen sich nur kurz, um Steinsplitter abzuwehren. Nach etwa 0,349 Sekunden ist alles vorbei, und von dem Sack ist nur ein mit grauem Steinstaub überzogener Fetzen übrig.

Danach kommt immer der Schmerz. Alles tut weh. Der Kopf zerspringt fast, die Muskeln zerreissen. Diesmal ist es nicht so schlimm, aber in einem richtigem Kampf ist es schlimmer. Es tut weh, aber es ist immerhin ein Gefühl, eins der wenigen die ich noch wahrnehmen kann.

Ben verabredet sich mit Living Death um zu trainieren. Living Death ist eine eindrucksvoller Person, wenn auch sicherlich nicht die Art von Mann, die man mit seiner Tochter auf einer Parkbank sehen möchte. Als würde sein Mantel und die darunter getragene schwarze Rüstung nicht schon bedrohlich genug wirken, hat er sie noch mit ein paar Accessoirs verfeinert. Auf die Rüstung hat er ein Skelett gemalt. Am Gürtel trägt er zwei Schwerter. Im Gesicht hat er eine Narbe, die nicht so aussieht, als hätter er sich Mühe gegeben die Verletzung sauber heilen zu lassen. Seine Eckzähne hat er durch Stahlstifte ersetzt. In den rechten Arm hat er sich einen Computer implantiert. Sein Wagen ist mit MG und Raketenlafette ausgerüstet und er kann ihn unsichtbar machen ... schönes Spielzeug.

Er verordnet unserem Hänfling Ben erstmal ein ordentliches körperliches Training. Parallel dazu bringt er ihm die Grundlagen der Magie bei. Was für eine Zeitverschwendung. Es wird ihm nichts nützen zu wissen, was für eine Aura die Kugel hat, die ihn eines Tages töten wird.

Nebenbei gibt es mal wieder Neuigkeiten von S2C. Er möchte Viktor Cohen ausgeschaltet haben, den Human Biologen, den auch die Guhle ausgeschaltet haben möchten. Angeblich ist er verantwortlich für die 'Tortuga Mutation'. Nachdem was wir kurz vorher im Zusammenhang mit Tortuga gehört haben drängt sich mir der Verdacht auf, das Viktor Cohen seine ganz eigenen Ansichten hat, was die moralische Verantwortung von Wissenschaftlern angeht. Aber das ist nicht die einzige Arbeit mit der sich Victor Cohen beschäftigt hat. Ursprünglich hat er ein Mittel gesucht, das die Umwandlung in einen Guhl rückgängig macht. Er war besonders motiviert für diese Arbeit, da seine Frau von dieser Krankheit betroffen war.

Natürlich ist S2C nur der Mittelmann. Der eigentliche Auftraggeber nennt sich Finsch. Und der möchte, dass sowohl Victor Cohen ausgeschaltet wird, und dass seine Daten vernichtet werden.

Bevor wir uns endlich nach England aufmachen können, wird noch mal ein Treffen wegen dem Pferderennen Run anberaumt. Es kommt nicht viel dabei heraus, ausser dass eventuell das ganze Rennen und damit auch der Run abgesagt wird. Ist vielleicht auch besser so bei den Runnern. Whipleash hat es geschaft sich von den Bullen einsacken lassen und lässt sich jetzt von uns rausholen.

Wenigstens hat Iggy dabei Gelegenheit sich mit Doc Snyder in Ruhe zu unterhalten. Der Mann hat eine nette Wohnung. Bewacht von vier Hunden mit Cyberaugen, die Iggy zu Hackfleisch verarbeitet hätten, hätte der Doc ihn nicht als Freund bekannt gemacht. In der Wohnung vom Doc hängt ein gewisser Henry rum, der ein steifes Bein und einen Klumpfuss hat, aber all das interessiert uns ja eigentlich nicht. Viel wichtiger ist, dass der Doc uns IDs für England besorgen kann.

Während das restliche Team darauf wartet, dass Iggy und der Doc wieder auftauchen malt Bob die ganze Zeit eigenartige Viecher auf ein Blatt. Sechbeinig, beschwanzt und einen eigenartigen konturlosen Kopf. Keine Ahnung woher er die Tiere kennt, aber er malt es wohl nicht einfach frei nach Schnauze. Old Wolf scheint solche Wesen jedenfalls zu kennen. Und er widerspricht auch nicht, als Bob anfängt ihnen allerlei wundersame Fähigkeiten zuzuschreiben: Infrarot und UV-Sicht, Psikräfte und Telepathie, aussergewöhnliche Sprungfähigkeit und vieles mehr.

Ich bin froh, als die Diskussion über die Tierchen durch Iggies auftauchen beendet wird. Wir beschliessen, das wir für den Pferderun erstmal nichts tun können und vertagen uns. Derweil unterhalten sich Iggy und Ben über Viktor Cohen. Iggy bekommt eine der Geschichten in den falschen Hals und wirft Ben vor er würde Zwerge mit Guhlen gleichsetzen. Bevor jemand so richtig begreift was eigentlich los ist, verschwindet Iggy wutschnaubend. Ben läuft hinterher um ihn zurückzuholen. Beide sind nach mehreren Minuten noch nicht wieder aufgetaucht, was einfach daran liegt, dass Iggy nicht gefunden werden will.

Statt Iggy findet Ben Jeremy, einen Penner. Anstatt, den Flohtransporter in der Gosse liegen zu lassen, in die er gehört, fängt Ben an sich mit diesem Abschaum einzulassen. Er gibt ihm sogar Geld und bekommt dafür die Information, dass ein gewisser langer Dan ein Spitzel von Seda-Krupp ist. Interessante Information, wenn man bedenkt, dass wir von einem Troll begleitet werden sollen, der von Seda-Krupp gesucht wird.

Einige Tage später ... es geht endlich los über den Kanal

Wir werden mit dem Bus bis an die Küste reisen. Die ID's, die Iggy besorgt hat, lauten leider nicht auf unsere richtigen Namen, so dass wir uns an neue gewöhnen müssen:

Gemeinsam sind wir auf Tauchurlaub. Wir haben spezielle Sauerstoffflaschen, die im Innern ein Fach haben, in dem wir all die Dinge transportieren können, die wir auf normalem Wege nicht über die Grenze bekommen würden.

Der Nachteil einer Busreise ist, dass man nicht alleine ist. Eine komplette Trollfamilie nimmt die letzte Reihe für sich ein. Als wären Trolle nicht schon schlimm genug, Hustet und Kotzt der Vater auch noch fast ununterbrochen, wobei nicht nur Schleim und Galle, sondern auch eine Menge Blut das Tageslicht erblicken.

In der Reihe hinter uns sitzen ein Zwerg und ein Ork, die beide offensichtlich bewaffnet sind. Scheisse und ich bin nackt. Die beiden haben Knöpfe in den Ohren und scheinen sich für die Sicherheit dieses Busses verantwortlich zu fühlen. Ich sehe das zwar anders, aber ich weiss wenigstens, wo ich im Zweifelsfalle eine Waffe herbekomme.

Auf der anderen Seite des Ganges sitzt eine vollbusige und offenherzige Dame, mit Datenbuchse, deren Handtasche auffallend schwer ist.

Wir sind schon fast bereit zur Abfahrt, als noch so ein dämlicher Elf auftaucht. Er schleppt einen Aktenkoffer mit der Beschriftung 'Hedelbergstudo 54-59' mit sich rum und ist auch krank. Er hat einen geschwollenen Insektenbiss am Hals und macht einen blassen Eindruck. Andererseits - das tun alle Elfen.

Endlich geht es los. Doch wir sind gerade erst ein wenig aus Wolfsburg raus, als der Fahrer den Bus anhält. Auf der Strasse ist ein Rudel riesiger Biber, die die Strasse versperren. Der Fahrer zieht einen Knüppel unter dem Sitz hervor und teilt den Tieren mit, was er von ihrem Aufenthaltsort hält. Damit er nicht den ganzen Spass für sich hat, leihe ich mir von dem Zwergen die Knarre aus und erledige auch einen Biber. Sein Gehirn verteilt sich unter anderem über den Elfen, der es nicht für nötig hielt pünktlich zu kommen. Sowas kann halt passieren, wenn man ganz vorne direkt beim Eingang sitzt.

Es geht weiter. Die Strecke ist eintönig und einschläfernd. Die Lage wird nicht besser dadurch, dass es dunkel wird und man von der langweiligen Strasse nichts mehr sieht, ausser dem Mittelstreifen im Scheinwerferlicht des Busses. Abwechselnd schlafen wir eine Runde, da wir gerade den Zwerg und dem Ork nicht über den Weg trauen.

Es ist schon deutlich nach Mitternacht und ich war gerade eingeschlafen, als der Bus wieder stehen bleibt. Ein alter Mann taumelt über die Strasse. Er ist offensichtlich geistig verwirrt und völlig ausgemergelt. Er hat eine Ratte dabei, die er als seinen Kollegen bezeichnet. Ich verstehe nicht so ganz, warum der Busfahrer überhaupt gehalten hat. Aber ich entschliesse mich nicht zu beschweren, als der Mann plötzlich anfängt Edelsteine zu erbrechen. Auf die Frage wo er herkommt, deutet er auf einen fahlen Lichtschein abseits der Strasse und faselt etwas von einer Ausgrabung.

Der Mann war zusammen mit einem Antropologen, einem Geologen und einem Sprengtechniker auf der Suche nach einer Kristallkugel.

Iggy, Ben und Conrad der Busfahrer machen sich sofort auf, die Ausgrabung zu begutachten. Ich begutachte in der Zwischenzeit den Fahrersitz, unter dem der Fahrer jetzt eine Pistole hergezogen hat, und werde fündig. Er hat auch noch eine MP dort, die ich mir erstmal einstecke.

Nach etwa einer viertelstunde sind die drei immer noch nicht wieder da und wir werden unruhig. Zusammen mit Bob mache ich mich auf zu der Ausgrabungsstätte. Die ganze Anlage gruppiert sich um einen Flaschenzug, der eine Steinplatte schräg angehoben hält. Die Platte ist reich verziehrt mit magischen Symbolen. Darunter verschwindet eine Treppe in der Tiefe. An einer der Wände ist die Silouhette eines Mannes eingebrannt.

Vorsichtig steigen wir den Schacht hinab. Nach einigen Metern gelangen wir zu einem Gang, der sich weiter in den Fels schlängelt. Wir kommen an einem Rucksack voll Dynamit vorbei, das in der feuchten Luft angefangen hat zu schwitzen. Etwa hundert Meter weiter finden wir endlich die anderen drei.

Sie stehen vor einer stabil aussehenden Tür. Sie ist offen. Auf dem Türrahmen sind jede Menge Symbole eingrafiert. In der Halle hinter der Tür ist ein Sarkophag zu sehen. In den Deckel ist das Relief eines Mannes eingearbeitet, der in den Händen eine Kristallkugel hält.

Ein paar Meter vor der Tür entfernt liegt das Skelett eines Soldaten in Britischer Unform. Auf seinem Namensschild steht 'Cluster Cupplepot'

Hinter der Tür liegen ein Mann und eine Frau, beide mit einem Colt Manhunter bewaffnet, der vom Mann leer geschossen. Aus der Waffe der Frau fehlt nur eine Kugel, die offensichtlich ihren Schädel durchschlagen hat.

Nach Aussage von Ben und Iggy ist eine Gestalt aus dem Sarkophag gekommen, als sie den Raum betreten haben. Diese Gestalt hat den wirren Erzählungen zu folge Ben beeinflusst, Iggy zu töten. Dafür sollte er alle Macht der Welt bekommen. Aber diese Versprechen haben ebensowenig gefruchtet, wie ähnliche Angbote, die Iggy gemacht wurden.

Ich beschliesse das ganze Problem pragmatisch und zügig zu lösen. Ich sprinte in den Raum. Wie erwartet taucht, das Wesen wieder aus dem Sarkophag auf. Wie Wildcard es mir beigebracht hat, fackel ich nicht lange. Und pumpe ein halbes Magazin aus der MP in die ausgemergelte Frauengestalt. Wie erwartet, löst sich die Erscheinung auf. Womit ich nicht gerechnet habe, ist dass plötzlich die Kugel auf mich zugeschwebt kommt. Aufgeputscht durch diverse Drogen, gehen mir bei diesem Anblick die Nerven durch.

Ich komme erst wieder zu mir, als ich draussen an der frischen Luft in Deckung liege, meine Waffe auf den Ausgang des Schachtes gerichtet. Aber es kommen keine Monster aus dem Schacht, sondern nur meine Kollegen. Sie haben den Kristall dabei, der allerdings einen Sprung hat.

Wir setzen die Reise fort nach Hamburg. Iggy organisiert gleich einen Abnehmer für die Kristallkugel und ich bin froh das wir das Ding los sind. Bei dem Abnehmer handelt es sich um Lürana, den Typen mit der Atemmaske, der mit Highwayman zusammenhängt.

In Hamburg schiffen wir uns auf einem kleinen Kutter ein, dessen Kapitän uns versichert, dass wir auf hoher See schon vom Zoll kontrolliert worden sind und wir deshalb nicht mit weiteren Kontrollen zu rechnen haben. Jedenfalls liesse sich das für ein geringes Entgeld einrichten.

Zunächst verläuft die Schifffahrt ruhig. Aber dann treffen wir auf ein Containerschiff, das am vorigen Tagen losgefahren ist, und dass jetzt Antriebslos in der Nordsee dümpelt.

Wir entern das Schiff und finden an Bord zunächst nur die Leiche eines Matrosen, der auf brutale Weise enthauptet wurde. Dummer Weise haben die meisten von uns keine Waffen dabei, als wenige Sekunden später eine Horde von Gottesanbeterinnen über uns herfällt. Ich meine damit nicht die ältlichen Damen in schwarzen Gewändern, auch nicht die 2cm langen Insekten, sondern die Insekten mit einer Schulterhöhe von bis zu zwei Meter vierzig. Trotz unserer schlechten Bewaffnung können wir die Insekten schlagen. Und auch die Zombies, die aus einem Container mit magischen Kreis taumeln können uns nichts anhaben.

Im Laderaum ist ein riesiges Nest mit Dutzenden von Eier, zwischen denen Unmengen an Leichenteilen als Nahrung liegen. Eine der Leichen hat eine vollständig zerlegbare Keramikwaffe bei sich, die ich für mich beanspruche. In die Ecke gekauert sitzt ein kleines Mädchen. Auf der Brücke sind noch mehr Leichen. Das große Fenster, das über die Aussenwand ragt fehlt. Obwohl die Bruchkanten so aussehen, als wäre die Scheibe nach innen gebrochen, sind fast keine Scherben im Innern zu finden. Sämtliche Waffen fehlen.

In der Kapitänskajüte sitzt ein Magier, bewacht von einer Art Feuerelementar und beschützt durch einen magischen Schutzwall. Leider hat der gute eine Lucke in seinem Rücken vergessen, durch die Ben ihn ausschalten kann.

Kaum bricht der Mann zusammen, dringt durch riesige Löcher im Rumpf Wasser ins Schiff und der ganze Pott neigt sich rasend schnell auf die Seite. Fluchtartig retten wir uns in unseren Kutter. Von dort können wir beobachten, wie das Wasser ein Deck nach dem anderen durchflutet und dabei Unmengen an Gottesanbeterinen ertränkt. Bis sich plötzlich Schotten schliessen und der Wassereinbruch gestoppt wird.

In etwa zur selben Zeit bemerken wir, dass Black Knight fehlt. Wir finden ihn mit den Händen in die Konsole verkrallt in der Kapitänskajute. Er hat sich ohne Deck in die Schiffssysteme gehackt und dabei wohl auf mehr Widerstand getroffen, als er erwartet hat. Dennoch hat er es geschafft, das Schiff wieder unter Kontrolle zu bekommen.

Zenda ist bezeichnender Weise ein Unternehmen, das sich auf das Thema Branschutz spezialisiert hat
Nun können wir in Ruhe die anderen Decks untersuchen, zumindestens die, die nicht überflutet sind. Wir finden einen großen Teil der Besatzung in einem Raum, der fast vollständig ausgebrannt ist, und durch Handgranaten schwer demoliert ist. Hier sind auch eine Menge Soldaten in violetter Zenda Uniform

APC: Armored Personell Carrier
In einem Container finden wir eine APC . Durch dezente Manipulation an den Transportpapieren sorgen wir dafür, dass der Container an uns übergeben wird, wenn wir in Dover ankommen.

Der Kapitän besetzt das Containerschiff mit ein paar endbehrlichen Leuten und mit beiden Schiffen fahren wir nach Dover, wo wir erstmal unser neues Fahrzeug ausprobieren.

In Dover nehmen wir mit Hilfe von ein paar Manipulationen an den Papieren den APC. Anschliessend quartieren wir uns in einer kleinen Absteige. Wir versuchen ein wenig von der Überfahrt zu verschnaufen. Ich habe es besonders nötig, da dieser Feuermann auf dem Schiff mich übel versengt hat.

Iggy schliesst schnell Freundschaften, zu schnell für meinen Geschmack. Von Sharan besorgt er einen kompletten Satz von Klamotten für Mayana, das kleine Mädchen vom Schiff. Von Sharan's Cousin einem Elektrofachhändlert besorgt er ein paar Sensoren um unser Hotelzimmer abzusichern und Gerüchte ohne Ende. Diesen Gerüchten zur Folge müssen wir auf dem Weg nach London mit Kludden (was immer das sein mögen) Zombies und Schleimen rechnen. Seeschlangen kommen angeblich fast ausschliesslich in der irischen See vor, so dass wir diese nicht zu fürchten haben. Welch ein Glück.

Der Rest von uns versucht derweil sich mit der Göre Mayana zu beschäftigen. Aber sie spricht nur eine Sprache, die keiner von uns versteht, vermutlich etwas aus dem Osteuropäischem Raum. Die Kurze wirkt ständig bleich und krank, fast so als hätte sie eine Allergie. Gleichzeitig ist sie aber unglaublich kräftig und zäh im nehmen. Bob meint, sie würde rumänisch sprechen, das würde zumindest seine kleine universal Übersetzersoftware behaupten. Iggy versucht natürlich sofort was besseres zu besorgen, aber das würde be weitem zu viel kosten.

Schon am nächsten Tag machen wir uns auf den Weg nach London. Unser Fahrzeug hat mittlerweile einen neuen Avatar namens Arian. Angeblich hat Spider ihn installiert, aber aus Spider selbst ist wenig herauszubekommen. Er ist völlig hin und weg von dem Fahrzeug. Wie kann man nur so auf einen Wagen abfahren? Ok auf den Avatar, die sieht wirklich ziemlich scharf aus, aber auf den Wagen selbst? Manchmal frag ich mich ob Spider mehr als nur ein bischen eigenartig ist.

Bob ist beunruhigt wegen des Avatars. Er faselt etwas von wegen sich selbst verändernder Software, aber der rest von uns ärgert sich nur darüber das Avian ständig nachfragt ober der Satelitenuplink nicht repariert werden könnte. Wir hatten diesen extra entfernt, damit das Fahrzeug nicht seine Position funken kann.

So fahren wir durch die wirklich nicht schöne Landschaft südlich von London, als es plötzlichen einen mächtigen Ruck gibt. Alle und alles fliegt durch die Gegend, nur Mayana macht eine Art improvisierten Flic Flac und steht sofort wieder auf den Beinen. Die Außensensoren versprechen nichts gutes. Wir stecken in einem drei Meter tiefen senkrechten Loch fest. Irgend ein schleimiges etwas versucht uns nach unten zu ziehen.

Für diejenigen unter euch, die noch nicht das Vergnügen hatten: Gargoyl sind gut zwei Meter, manchmal über zwei Meter fünfzig groß. Sie sind grob menschenartig, aber haben zwei Flügel und eine harte Haut, die durchaus einen wirksamen Schutz vor normaler Munition darstellen
Während wir noch überlegen, was wir gegen dieses unsympatische Wesen tun können, tauchen zu allem Überfluss auch noch europäische Gargoyl auf. Als ein paar von diesen Gargoylen uns gemeinsam aus dem Loch ziehen, denken wir erst die wollen uns helfen. Aber entweder stellen die sich extrem ungeschickt ab, oder es steckt üble Heimtücke dahinter, dass sie uns so auf einem Felsen absetzen, dass alle unsere Räder gut zwanzig Zentimeter Abstand zum Boden haben.

Zu allem Überfluss kommen jetzt auch noch eigenartig, blaß gelblich aussehende Menschen auf uns zugelaufen, und die Gargoyls finden heraus, dass ihr Speichel auf die Panzerung unseres Fahrzeuges durchaus schädliche Wirkung hat.

Im Innern des APC, der mich momentan mächtig an eine Konservendose erinnert beginnen wir von einem Ende zum anderen zu laufen. Als eins der Räder Kontakt zum Boden bekommt, gibt Spider Gas. Ungeachtet des Knirschens vom Bodenblech, zieht er den Wagen vom Felsen und prescht mitten durch die Menge heranstürmender Menschen davon.

Die weitere Fahrt nach London verläuft weitgehend ereignislos und so kommen wir einige Stunden später bei der Kuppel von London an. Wir werden von Black Marbles empfangen. Überraschender Weise handelt es sich dabei nicht um einen Mann, wie ich erwartet hatte. In der Tat habe ich mich in diesem Punkt gleich zweimal geirrt. Erstens ist handelt es sich bei Black Marbles um Frauen und zweitens um zwei. Sie heissen Gemini und Siam und kommen uns in einem dezenten gelben Sportwagen entgegen.

Sie nehmen Mayana entgegen, die sie mit Hilfe von Nosferatu, dem Troll und Tunnelkönig in die Stadt schleusen. Wir gehen dagegen ganz normal durch den Eingang. In London angekommen beziehen wir ein paar wirklich sehr nette Zimmer. Auf einem dieser Zimmer schweisst Spider ein paar Kondensate in mir wieder zusammen, die auf dem Schiff Schaden genommen haben, und ich freue mich auf ein paar Tage echte Entspannung

Alte Bekannte

Und ich hatte Erholung dringend nötig. Nicht nur, das diverse Körperteile von mir beschädigt bin, nein auch intern schien ich Schaden genommen zu haben. Seit unserem Kampf in der Ausgrabungsstätte werde ich von einem Traum verfolgt, den ich in der Nacht im Bus hatte:

Alles ist Schwarz, Meine Augen helfen Mir nicht, ein kleines Display wiederholt immer wieder Error-Error-Error-Error..

In der Dunkelheit höre ich wie eine Person rennt, Ich gehe dem Geräusch nach un taste an meinem Gürtel entlang. Meine Waffe fehlt. Ich bin allein. Dann eine vertraute Stimme ... es ist die Stimme meiner Frau.

'Kevin, wo bist Du?! Wir brauchen Dich doch, er wird uns ALLE holen, Kevin gleich hat er mich .. Ahhhhhhhhhhhhh!

Stille.

Ich renne. Ich Stoper über etwas weiches, ich blicke zurück, es wird langsam heller. Es ist ein unnatürliches grünes Licht. Es wird sehr kalt. Dann erkenne ich die Person, es ist meine Frau ... sie ist tot; ich erkenne es, obwohl ich ihr Gesicht nicht sehen kann.

Meine Gelenke schmerzen vor Kälte, dann eine kratzig-dominante Stimme:

'Kevin, du bist zu süät! Du hast mir sehr wehgetan! Aber ich bin nett ...'

Ich kann nicht erkennen, wo die Stimme herkommt. Die Kälte schmerzt so sehr, dass ich nicht einmal die Hand nach meiner Frau ausstrecken kann.

'Wenn du mir einen unversehrten Seelenstein bringst lasse ich deine Familie leben ...'

Der Kopf meiner Frau dreht sich mit einem Knacken zu mir und rollt auf mich zu. Sie blickt mich an:

'Unde das möchtest du doch?! Ich gebe dir einen Mondlauf Zeit und erwarte dich in meiner Ruhestätte mit dem Stein!

Nach dem Traum war mir eiskalt, und was noch schlimmer ist, ich habe keine Ahnung was ein Seelenstein ist. Aber mir scheint es etwas magisches zu sein, also frage ich Ben, wo ich so ein Ding herbekomme.

'Das ist kein Problem. Ein Seelenstein ist halt eins von diesen magischen Artefakten, die Magier so benutzen. Nichts besonderes. In Wolfsburg kannst zum Beispiel beim Alchemisten einen kaufen'.

Ich mache mir eine geistige Notiz, dass ich die anderen dazu bewegen muss früh genug nach Wolfsburg zurückzukehren. Es ist ungemein beruhigend, dass man das Leben seiner Frau beim örtlichen Taliskrämer erwerben kann. Ich kuschel mich in mein Kopfkissen. Durch die Synthfasern drücken die Umrisse meiner Ares Predator beruhigend an meine Wangenknochen.

Es klopft an die Tür. Ich blinzel einmal. Die Ares Predator, eben noch unter dem Kopfkissen zeigt auf die Tür. Die Decke verbirgt die Waffe. Ich blinzel. Die Jalousie filtert das Licht, das durch die schmutzigen Fenster fällt.

'Wer ist da'?

'Ich bin's Ben, es geht um den Seelenstein'!

'Muss das jetzt sein? Es ist mitten in der Nacht'. Nervös schau ich auf die Uhr. Das Display zeigt 6:13. Was ist mit dem Seelenstein. Die Schmerzen wummern hinter meinem Kopf. 'Egal, komm rein'.

'Ich habe jemanden, der uns einen Seelenstein anbietet für einen Run. Wir sollen jemanden umlegen', schallt es durch die Tür.

'Wieso solten wir? Ich kaufe mir einfach einen in Wolfsburg. Wozu die ganze Mühe? Und schrei sowas nicht über den Flur. Komm endlich rein'.

Endlich öffnet sich die Tür und Ben kommt rein. Eine feuchter Film bedeckt sein Gesicht. 'Ich weiss auch nicht, ich glaube, so ein Stein ist manchmal recht teuer'.

'Wie teuer'?

'So etwa 60.000 Eier'

Blut steigt mir in die Augen. Ohne mein Zutun schlägt meine Hand zweimal gegen die Schläfe. Das Echo der Schläge hallt schmerzhaft durch meinen Kopf. Meine Augenlieder zittern. Ich beherrsche mich und mache mir die Mühe die Informationen verbal aus Ben zu extrahieren. Es ist unglaublich mühseelig aus dem Spitzohr etwas herauszubekommen.

Vor ein paar Minuten ist Ben aufgewacht, mit dem Gefühl, etwas langes feuchtes wische ihm durch das Gesicht. Als er die Augen aufschlägt schaut er in ein Gesicht ohne Haut. Die offen liegenden Muskel glänzen bläulich. 32 spitze Zähne lächeln ihn bösartig aus einem unglaublich breiten Grinsen an.

'Guten Morgen, mein Name ist Pawn. Ich habe gehört du brauchst einen Seelenstein'

'Äh ... ja, ein Freund von mir hat eventuell Interesse an einem solchen Gegenstand'. Ben braucht in solchen Situationen immer nur sehr wenig Zeit um sich zu fassen. 'Ich müsste ihn ersteinmal fragen. Was willst du denn für einen solchen Stein'.

'Schafft mir Diana Gore vom Hals. Sie tanzt im Candelabra. Wenn Dark Lupus auch den Bach runtergeht, gibt es noch einen Bonus'.

'Klingt nicht schlecht. Komm doch so gegen Mittag noch mal Bescheid, wir werden uns bis dahin überlegen, ob wir den Auftrag annehmen'.

Während ich diese Geschichte höre steigt in mir das Gefühl auf, ich könnte die Kontrolle verlieren. Ich rufe Iggy noch schnell zu, er soll rausfinden, ob er einen Seelenstein besorgen kann, und renne nach draussen. Der Wurzelzwerg regt sich tierisch auf, weil die kleine Siam bei ihm im Bett liegt.

Auf der anderen Strassenseite ist ein kleiner Mann mit schwarzer Wollmütze, schwarzem Wollmantel und schwarzem Wollpullover. Ein Seemann, wie er im Buche steht. In der rechten Hand hat er einen hohen Schmel, wie einen alten Barhocker. In der rechten Hand hat er eine große schwarze Kiste, vielleicht einen Akkordeonkoffer.

'Mensch Wilhelm, du bist wieder in London'!

'Lass mich in Ruhe, wir kennen uns nicht'.

'Ich bin es der alte Bill. Mensch, dass ich dich noch mal wieder sehe. Was machst du jetzt? Bist du auf Dauer hier? Hast du nen Run? Erzähl doch mal. Oh Mann, Wilhelm und Bill das alte Team ist wieder zusammen. Die anderen haben mich alle für verrückt erklärt, dass ich deinen Kram aufbewahrt habe. Deine Hubschrauber, den Wagen und all die Waffen sind alle noch in unserem Lager. Ok, so ein paar Sachen musste ich verkaufen, aber das meiste ist noch da'

Ich glaube ich höre nicht recht. Hat der Typ da vor mir gerade von 'meinem Hubschrauber' gesprochen. Das kann nicht sein, ich war nie in London, aber andererseits, ich habe ne Menge Dinge vergessen. Aber dass ich längere Zeit in London gelebt habe? Egal.

Ei Mensch Bill, du bist das wirklich? Und es gibt das Lager wirklich noch!? Ich war so lange Weg, ich hatte garnicht damit gerechnet, dass es das noch gibt. Alles hat sich hier verändert, aber das Lager ist noch da? Ich würde es nicht mal mehr finden. Lass mal sehen, was da noch drin ist.

Unser Lager ist wirklich beeindruckend. Kaum zu glauben, niemand Bill in den letzten Jahren ausgeraubt hat. Der Typ merkt kein Stück, dass ich keine Ahnung habe wovon er redet. Er führt mich zu einem Lager am Hafen. Gesichert mit einem Zahlenschloss. Er zeigt mir die Kombination: 1226 Ich kann sie euch ruhig erzählen, jetzt ist das Lager ja längst leer. Und im innern der Halle ein Anblick, schöner als Weihnachten und Geburtstag auf einem Tag! Hier steht alles was mein Herz begehrt:

Während ich in dem ganzen Kram stöber erzählt Bill mir von den guten alten Zeiten.

Was kann ich dafür, wenn die Leute so dämlich Namen haben - Futschikato, wer sich das wohl ausgedacht hat.
Ein Trigger ist ein Gerät, mit dem man Reflexbooster deaktivieren kann. Es hilft Leuten, die Probleme damit haben ihre Reflexe unter Kontrolle zu halten.
Eine gewisse Sandra hat es mir wohl schwer übel genommen, dass ich damals abgehauen bin. Ein Japanischer Magier namens Futschikato kann mich für ein paar Wochen verschwinden lassen, und angeblich habe ich mir einen Trigger einbauen lassen, nachdem ich einem Troll den Kopf weggepustet habe als draussen eine Tür zuklappte.

Ich kann mich an nichts davon erinnern und ich habe keinen Trigger eingebaut.

Aber was solls, ich schnappe mir das Scharfschützengewehr und mach mich auf den Weg. Vorher kaufe ich Bill noch ein Handy, damit er Futschikato anrufen kann um schon mal vorzuwarnen, dass ich und ein paar Freunde seine Hilfe benötigen könnten.

Von meinem Run auf Diana Gore erzähle ich Bill zunächst nichts, obwohl er ständig nachfragt. Ich traue dem Typen nicht so recht. Wieso sieht der Typ aus wie der letzte Penner und hat jede Menge Ausrüstung im Lager stehen, die er anscheinend nicht nutzt. Er selbst erzählt etwas von Problemen mit seiner Cyberware. Er ist also auch so ein Plastik Junkie. Ich frage mich warum ich mich jemals mit dem Typen eingelassen habe und warum ich so überraschend aus London abgehauen bin.

Wir verabreden für Abends um 10:00 beim Big Ben. Ich mache mich auf den Weg zum Candelabra. Es ist eine ehemalige Synagoge in einer verkommenen Gegend. Gegenüber steht ein heruntergekommenes Hochhaus, der ideale Posten für jemanden wie mich, wenn man die Tänzerin aus dem Candelabra erledigen will. Es geht wieder zurück zu unseren Appartments.

Hier kocht die Gerüchteküche, weil ich so schnell verschwunden war. Iggy dieser blöde Zwerg hat gedacht die 60.000 Ocken für einen Seelenstein wären die Bezahlung für einen Run - PRO PERSON! Man kann sich die Aufregung vorstellen. Nacdem ich die Sachlage ein wenig geklärt habe, überlegen wir Alternativen zu dem Run. In null komma nix hat Iggy Angebote für Seelensteine zwischen 40.000 und 120.000 Eurodollar. Das ist zwar ganz gut als Alternative, aber so viel Geld würde ne mächtige Lücke in unsere Finanzen schlagen. Ich plädiere also für den Run, überhaupt haben die anderen eigentlich nichts damit zu tun. Es ist meine Frau, und ich kann den Seelenstein nicht teilen.

Sorgen macht uns der Auftraggeber. Was kann man gegen einen Geist tun, wenn der sich nicht an die Abmachung hält? Ben erzählt am besten wäre waffenloser Kampf, wenn man sich ordentlich konzentriert könne man einen Geist einfach erschlagen. Ich habe meine eigene Theorie über den Bildungsstand unsere Quotenelfen, aber eins ist sicher, ich habe schon einen Geist umgelegt. Und wenn einer mehr oder weniger spielt wohl eh keine Rolle. Diese Arschlöcher hängen doch eh alle zusammen. Würde mich nicht wundern, wenn das eh alles ein abgekartetes Spiel ist.

Deswegen habe ich auch nichts dagegen, wenn Iggy den beiden Zielen von unseren Plänen erzählt. Vielleicht wollen Sie sich rauskaufen. Dann bekomme ich den Stein und das Vergnügen diesen Pawn umzupusten, wenn er wutschnaubend bei mir auf taucht.

Bob ist garnicht glücklich mit dem Run, weil er ein Problem damit hat Leute umzulegen. Ich hätte nicht gedacht, dass er so ein Weichei ist. Ich dachte immer er und Spider wären die Leute, auf die man sich im Zweifelsfall verlassen kann. Nun ich habe mich einmal mehr getäuscht. Am Nachmittag halte ich eine Notiz von ihm in den Händen. Er hat den Run abgebrochen und ist nach Wolfsburg verschwunden.

Ben sagt den Run zu. Das kann nur Ben tun, da wir Pawn dieses feige Gespenst nicht sehen können. Iggy versucht auf Pawn einzuschlagen, so zum Test. Ben meint zwar Pawn würde sich unter den Schlägen krümmen, aber ich glaube an Schmerzen nur, wenn ich sie in den Augen meines Opfers selber sehe.

Ich gehe mit Spider auf Stadttour, uns mal ein wenig genauer umsehen. So langsam kommen Erinnerungen auf, aber nichts konkretes. Nur dieses vage Gefühl, schon mal hier gewesen zu sein.

Die anderen kümmern sich um Mayana. Gemini hatte angerufen wärend ich weg war. Bei den Hensons, bei denen Mayan untergebracht war, hat es ein Massaker gegeben. Ein Ork namens Iron Man, der jedes zweite Wort verschluckt bringt die anderen zu dem Haus der Hensons. Spider und ich stossen später wieder zu den anderen und schauen uns die Bescherung an.

Die Hensons bewohnten ein geräumiges Haus, in dem sie fast dreißig Kinder versorgten. Jetzt sind die Hensons mit Kerzenständern an die Wand genagelt, wie gekreuzigt. Überall auf ihrem Körper sind Bißspuren. Die Kinder liegen alle bis auf Mayana im Haus verteilt. Die Körper gebrochen und verdreht. Die Gedärme herausgerissen und teilweise angefressen. Die beiden Flügel der Eingangstür sind von innen aufgebrochen. Als wäre ein panisches Kind mit aller Wucht von innen davor gelaufen. Trotz all des Blutes scheint für die Anzahl der Toten und der Art ihrer Verwundungen zu wenig Blut auf dem Boden zu stehen. Ein fenster in einer Ecke neben dem Treppenhaus ist mit einem Draht von aussen verschlossen worden. Der Täter hat vermutlich durch dieses Fenster den Tatort verlassen. In einem Sandkasten in der Nähe finden wir Mayanas Reisetasche vergraben. Unter ihrem Bett Spuren, wie von einem Tier. Das zusammen mit der Tatsache, dass sie nur rumänisch spricht lößt unangenehme Assoziationen bei mir aus.

Fence ruft bei Iggy an. Er hat eine Bekannte, die eine Möglichkeit sucht, aus London zu verschwinden und sich hervorragend bei DocWaggon auskennt. Er möchte, dass wir sie uns mal anschauen. Wir verabreden uns

to be continued ...

Kevin Gutonik alias Anzug alias Wrack

Die hier beschriebene Vorgeschichte zu Kevin Gutonik entspricht seinem Wissensstand zu Beginn der Kampagne ... inklusive einiger Details, die er selbst schon wieder verdrängt hatte

Kevin Gutonik ist 40 Jahre alt und führte lange Zeit ein ganz normales Leben als Bodyguard bei VW. Er beschützt mal diesen mal jenen Manager, oft ohne zu wissen, um wen es sich bei den 'Objekten handelt.

Er genoss sein Leben mit seiner Frau Laureen (geboren Adler 38 Jahre) und seinen Kindern Eric (17) und Sonja(5).

Eines Tages wacht er nachdem er ueber alten AkteX Videos eingeschlafen ist mit massiven Kopsschmerzen auf.

In den folgenden Monaten wenden sich Freunde von ihm ab und schliesslich auch seine Frau, mit der er einen Sohn und eine Tochter hat. Die einhellige Begründung ist, er habe sich verändert, sei gefühlskalt geworden und wäre einfach nicht mehr die Person, die man als Freund beziehungsweise Geliebten und Ehemann kennen würde.

Gleichzeitig bekommt Kevin das Gefühl Gedächtnislücken zu haben. Er wird von Bekannten auf Ereignisse angesprochen, an die er sich beim besten Willen nicht erinnern kann und die er normalerweise nie vergessen hätte. Auch kann er sich an absolut nichts aus dem Sommer erinnern, bevor er seine Frau kennengelernt hat.

Um seine Einsamkeit zu vergessen arbeitet er immer mehr. Auf dieses Übermass an Arbeit schiebt er auch seine Kopfschmerzen, die immer häufiger und stärker werden.

Eines Tages übernimmt er mit zwei Kollegen eine Personensicherungsauftrag, in dessen Vorfeld er ein Gebiet in der Unterstadt erkundet. Während er sich mit einem Ladenbesitzer unterhält sollten seine Kollegen eigentlich seinen Rücken decken. Doch plötzlich erstarrt sein Gesprächspartner und starrt ueber Kevins Schulter auf den Eingang des kleinen Ladens. Als Kevin sich umdreht sieht er nur noch Schlagringe, Ketten und Baseballschlaeger, die auf ihn einprasseln. Einer der ersten Schläge trifft seine rechte Hand, bevor seine Waffe ziehen kann.

Kevin verliert das Bewusstsein.

Als er wieder aufwacht liegt er .. nun der Eigentümer bezeichnet es als Operationstisch, Kevin würde es als Tür auf zwei Böcken bezeichnen. Wie dem auch sei. Ein Streetdoc hat sich des übel zugerichteten Kevins angenommen und ihn wieder zusammengeflickt.

Dabei hat er auch einige interessante Dinge im Inneren von Kevins Koerper gefunden, unter anderem deine Cortexbombe, die er bei der Gelegenheit weitgehend entschaerft hat.

Kevin hat relativ viel Cyberware implantiert, wird sich aber um keinen Preis noch mehr davon einbauen lassen.

Als Folge der Implantate und der Erlebnisse, ist er ziemlich paranoid und sozial hochgeradig inkompetent.

Er hat keinerlei Ahnung wer ihn töten wollte und warum ... sollte er nur als Vehicle dienen um die Bombe dicht genug an jemanden heranzubringen? Oder sind in seinem Gehirn Dinge gespeichert, die ultimativ gelöscht werden sollten?

Bob(by) Cano Morilla

Bobby ist männlich, 1,72 klein, körperlich eher ein unscheinbarer Durchschnittstyp, der sich aber bei Bedarf zeitgemäß auftakeln kann. Er hat mittellange schwarze Haare mit zeitweisegetötnen Schattierungen, hellblaue Augen und Zuhälterbräune aus dem Solarium. er ist ein recht linkischer Typ mit nervösen, scheinbar zusammenhangslosen Bewegungen und einem zeitweise etwas sehnsüchtigen oder abwesendem Blick.

Kevin über Bobby: Der totale Drughead. Meistens ist sein verdammtes Gehirn völlig zugeschissen. Aber wenn er mal halbwegs wach ist und nicht gerade von irgendwelchen Drogen fasselt, kann man ihn gut gebrauchen, vor allem wenn es um Computer geht.

Seine Bewegungen sind ziemlich geschmeidig, aber fast schon hüeraktiv. Seine Kleidung besteht hauptsächlich aus billigen synthetischen Hipklamotten, die vor ein paar Jahren in waren.

Iglesias Woppeltinger (Iggy)

Iggy ist ein kleiner, schwarzer, quasselnder, perverser Zwerg. Wenn jemanden ein Ohr abgekaut werden muss, hat er es schon zwischen den Zähnen, bevor man 'fick ihn' sagen kann. Man ist sich nie ganz sicher ob er der Aufforderung im Anschluss nicht doch noch nachkommt.

Hey! Wold ya switch the light of please, they're hurting me eyes y'know. Thanks, that's better. No need to fear for, it's just allergic, not a disease. Well, the same with ya 'girls, always looking after my nose aren't ya? Well, don't hate me because I'm beatiful.

Spider

Spider ist der Doc des Blocks. Er ist in etwas so vertrauenswürdig, wie ... nun wie ... ach lassen wir das lieber. Aber wenn man ihm auf die Finger schaut und sich von ihm nie mit Vollnarkose behandeln lässt kann er auch hoffnungslose Fälle wieder zusammen flicken.

Wenn er mal was nicht kann schiebt er sich lieber noch nen Chip rein, bevor er es zugiebt. Auf diese Weise kann er auch Autos reparieren nachdem er sie zu Schrott gefahren hat. Am besten beherscht er aber immer noch den Handel mit Organen.

Ben (Catclaw)

Ben ist ein pyromanisch veranlagter Elf, der irgendjemanden im Ruhrpot mächtig auf den Sack gegangen ist. Deswegen treibt er jetzt Wolfsburg sein Unwesen

Dorothea Jaroslavschik (Konzernsekretärin)

Als Kevin noch in seinem Job war, hat er oft sehr lange in ihrem Sekretariat darauf gewartet vorgelassen zu werden. Oft hatte er dann wenn er mit seinem Vorgesetzten sprach schon das wichtigste: Ein grosse Tüte Konzerngerüchte.

Dorothea ist Ende vierzig und hat dunkle Haare, die sie streng nach hinten gebunden trägt. Zu fremden ist sie sehr distanziert, aber bei Leuten die sie kennt und die Sie schätzen gelernt hat, tritt sie sehr fürsorglich, fast bemutternd auf.

Von Bekannten und Kollegen wird sie häufig "die Russin" genannt, allerdings nie wenn sie in Hörweite ist. Von ihren Osteuropäischen Vorfahren zeugt aber nur noch ihr Name, und ihre Russisch-Orthodoxe Religion.

Dimou Marteaux (Hehler)

Dimou ist wohlhabend und pflegt mit wechselnder nicht immer weiblicher, aber immer junger Begleitung in den besten Restaurants zu speisen. Offiziell verdient er sein Geld mit einem kleinen Exquisiten Antiquitätenladen in der Oberstadt. Jeder weiss, dass das nicht stimmen kann, aber nur wenige wissen womit er wirklich sein Geld verdient.

Kevin hat es herausgefunden, als er einmal stundenlang in den Auslagen nach einem geeigneten Hochzeitstag-Geschenk für seine Frau suchte. Mindeststens zwei Männer gingen in den Laden, waren dann aber im Innern nicht mehr zu finden. Kevin deutete an, dass er in der Lage wäre eine Durchsuchung zu veranlassen. Und zwar mit Leuten, die nicht aus der Gegend wären und daher nicht im Einflussbereich von Dimou wären.

Das half Dimou auf die Sprünge. In einem Hinterzimmer finden sich die Antiquitäten der besonderen Art. Waffen, Drogen, Sprengstoff und vielleicht am wichtigsten eine unscheinbare Treppe die in die Unterstadt führt. Kevin weiss von dieser Treppe, weiss aber nicht wo genau das untere Ende ist.

Dimou hat die ursprüngliche Drohung von Kevin natürlich nie vergessen, aber er ist viel zu professionell um einem das nachzutragen, schliesslich lebt er selbst von Drohungen. Auch wenn er nie so plump wäre, diese offen auszusprechen.

Silver

Jägerin von Angel

Shadow

Weiblicher Ninja vom Wolfsburger Boten

Angel

Weiblicher, fliegender Cyborg, den wir nun schon zweimal zur Notlandung gezwungen haben.

Mario Crocket

Angeber und Waffen Narr. Hat sich einen Prottypen geschnappt.

Tetsuo Holtzenheimer Yakuzza Gangboss

Tesuo is a halfbloded german-japanese Ykuzza. He is actually not one of my niggers, but I've done him a favor in the TKF-Deal
TKF=Tiefkühlfleisch. By the way me am Iggy.
situation, which cost me 5 years an him not one finger. So if I got into trouble he would see it ended sooner or later.

Abdul the Taxidriver

Abdul is but the best Taxi Driver I know in town. He can do all the fancy driving stunts you see on 3D-TV. Next to it he is a real buddy. He likes chicks football an beer and last but not least he lives in the neighborhood and takes me home from everywhere in the city - sometimes even for free.

Ahmed der Führer durch die Kanalisation

Ahmed ist der ideale Führer für den Kurzurlaub in der Kanalisation, vorrausgesetzt man hat keine Guhle in seinem Freundeskreis, bei denen man übernachten kann.

Dr. Dave Logan

Dr. Logan ist Magier und arbeitet für VW. Zumindest eine seiner multiplen Persönlichkeiten. Gerüchteweise gibt es drei verschiedene Dr. Logans! Auf jeden Fall sollte man den guten nicht unterschätzen. Er hat sowohl den Beschuss von Anzug, als auch die Sprengkraft von Catclaw überlebt.

Darkmoon

Die Freundin von Bobby? Hexe? Händlerin für Drogen und Magiebedarf?

Wildcard

Wildcard ist ein Leidensgefährte von Kevin. Auch ihm wurde experimentelle Cyberware eingepflanzt und er hat schwer unter den Auswirkungen zu leiden. Er hat sich auf noch ungeklärte Weise von VW getrennt und arbeitet jetzt mit Kabanashi zusammen, wobei er mehr als nur skeptisch seinem Auftraggeber gegenüber ist.

Living Death ausgebrannter Magier

L.D. ist erst mitte zwanzig. Meist trägt er eine schwarze Rüstung, Mantel. Er ist Hermetiker und gleichzeitig Rigger, mit einem implantierten Computer im linken Arm.

Whipleash

Ziemlich geil gekleidete Runnerin, die wir über Old Wolf kennenlernen.

Futschikato

Futschikato ist ein japanischer Magier mit einem albernen Namen. Er betreibt den 'schwarzen Lotus' in London. Ein Hotel, bei dem laut Gästebuch fast nie jemand absteigt, dass aber bei Runnern sehr beliebt ist, eben weil sie sich nicht ins Gästebuch eintragen müssen.

text and design by Jens Schauder