Ac.

Acanthosis nigricans ;

Manchmal zur Bösartigkeit neigende Hautkrankheit, gekennzeichnet durch verdickte dunkle Hautstellen in der Leiste, den Achselhöhlen, im Genick und an anderen Hautfaltenbereichen. Bei jungen Menschen möglich als genetische (ererbte) Störung oder als Folge einer endokrinen Störung wie dem Cushing - Syndrom. Tritt auch bei Menschen mit Karzinomen (malignen Tumoren) der Lunge und anderer Organe auf. Die betroffene Haut ist verdickt, raub, kann jucken und ist grau bis schwarz verfärbt. Pseudoacanthosis nigricans kommt sehr viel häufiger vor, meistens bei übergewichtigen dunkelhäutigen Menschen. Bei dieser Form ist die Haut in den Faltenbereichen (Leisten, Achselhöhlen, Genick) dicker und dunkler als die übrige; an diesen Stellen erfolgt meistens auch übermäßige Schweißabsonderung. Eine Besserung kann oft durch Diät erzielt werden.

ACE ;

Abk. von Angiotensin - Converting Enzyme. Ein Enzym, das die Umsetzung des inaktiven Gewebshormons Angiotensin 1 in die aktive, die Blutgefäße verengende Form Angiotensin 2 bewirkt

ACE - Hemmer ;

Captopril (z.B. Logirin ® +)
Gruppe von Vasodilatatorera, die seit 1981 auf dem Markt sind. ACE - Hemmer (Inhibitoren des Angiotensin – Converting - Enzyme) dienen zur Behandlung von Hypertonie (Bluthochdruck) und Herzinsuffizienz (verminderte Pumpkraft des Herzens). Sie werden oft zusammen mit anderen Medikamenten verschrieben, z.B. mit Diuretika oder Betablockern.

 
WIE SIE WIRKEN

ACE - Hemmer blockieren die Wirksamkeit des Enzyms, das die inaktive Form des Angiotensins, das Angiotensin 1, in die aktive Form Angiotensin 2 umwandelt, das Blutgefäße verengt. Durch die Reduzierung der Produktion von Angiotensin II erweitern sich die kleinsten Arterien, der Widerstand sinkt und damit der Blutdruck.

MÖGLICHE NEBENWIRKUNGEN

Übelkeit, Geschmacksverlust, Kopfschmerzen, Schwindelgefühl und Reizhusten. Die erste Dosis kann den Blutdruck so dramatisch herabsetzen, dass ein Kollaps erfolgt, weshalb die Behandlung oft klinisch begonnen wird.

Acebutolol ;

(z.B. Prent ®+)
Betablocker zur Behandlung von Hypertonie (Bluthochdruck), Angina pectoris (Brustschmerzen als Folge ungenügender Blutzufuhr zum Herzmuskel) und bestimmter Arten von Arrhythmie (Herzrhythmusstörung).

Acetazolamid ;

(z.B. Diamox®+)
Diuretikum, das auch als Carboanhydratasehemmer bekannt ist. A. wird zur Behandlung von Glaukomen eingesetzt (erhöhtem Druck im Augapfel) und gelegentlich auch zur Vorbeugung oder Behandlung der Höhenkrankheit (Kopfschmerzen, von Schwächeanfällen und anderen Symptomen begleitet, die in großen Höhen auftreten).
Nebenwirkungen einer A.- Behandlung können Lethargie, Übelkeit, Durchfall, Gewichtsverlust sowie Impotenz sein.

Acetylcholin ;

Neurotransmitter (chemischer Informationsüberträger zwischen Nervenzellen oder zwischen Nerven- und Muskelzellen).Acetylcholin (abgekürzt auch ACh) ist der Neurotransmitter an allen Nerven- Muskel - Verbindungen ebenso wie an vielen anderen Stellen des Nervensystems. Die Wirkungsweise des ACh heißt cholinerg, blockiert wird ACh durch Antichalinergika.

Acetylcystein ;

(z.B. Fluimucil akut ®)
Mukolytikum zur Behandlung chronischer Bronchitis.
WIE ES WIRKT
Bei oraler Einnahme vermindert A. die Zähigkeit des Bronchialschleims und macht ihn damit leichter abhustbar.
MÖGLICHE NEBENWIRKUNGEN
Erbrechen, Ausschlag oder Atembeschwerden können in seltenen Fällen auftreten, wenn große Dosen von A. eingenommen werden.

Acetylsalicylsäure - Aspirin

WARNUNG
Nehmen Sie Aspirin niemals länger als 'an zwei aufeinandertolgenden Tagen ein, außer unter ärztlicher Aufsicht. Es könnte die Symptome einer schwerwiegenden Erkrankung unterdrücken.
Analgetikum (Schmerzmittel}, das inzwischen seit über 80 Jahren in Gebrauch ist und gegen Kopfschmerzen und grippale Infekte sowie gegen Menstruationsbeschwerden und Gelenkschmerzen eingenommen wird.
In geringen Dosen reduziert Aspirin die Thrombozytenaggregation. Deswegen wird es gelegentlich auch vorbeugend gegen Thrombose (anomale Blutverklumpung) bei ,Schlaganfall- oder Herzinfarkt gefährdeten Menschen verwendet.
WIE ES WIRKT
Aspirin reduziert die Produktion bestimmter Prostaglandine (hormonartiger chemischer Substanzen), die Entzündungen, Schmerzen, Fieber oder Verklumpungen von Blutplättchen verursachen können.
MÖGLICHE NEBENWIRKUNGEN
Bei Kindern besteht ein gewisses Risiko, am Reye-Syndrom (eine seltene Gehirn und Leberschädigung) zu erkranken. Kinder sollten Aspirin nur unter strenger ärztlicher Aufsicht und nur wenige Tage lang einnehmen.
Zu den möglichen Nebenwirkungen zählen Magenwandreizungen mit nachfolgenden Verdauungsstörungen oder Übelkeit. Diese lassen sich reduzieren, indem man das Aspirin nach dem Essen einnimmt. Länger andauernde Einnahme von Aspirin kann Magenblutungen infolge Magenschleimhauterosion oder auch peptische Geschwüre (tiefere Schädigungen der Magenwand oder des Zwölffingerdarms) verursachen.

Achalasie ;

Funktionsstörung von Hohlorganen, insbesondere im Verdauungstrakt. Die glatte Ringmuskulatur z.B. zwischen Osophagus (Speiseröhre} und Magen kann infolge Innervationsstörung nicht mehr erschlaffen. Dadurch wird hier die Speisepassage verhindert.
Nachdem der durchspeichelte Bissen in die Speiseröhre gelangt, setzen automatische, wellenartige Kontraktionen der Muskeln in der Ösophaguswand (Peristaltik) ein, die den Bissen in den Magen befördern. Bei einer A. verengt sich das Ende der Speiseröhre und blockiert die Nahrungsbreipassage; der obere Speiseröhrenabschnitt wird ausgeweitet.
VORKOMMEN UND URSACHEN
Dieser relativ seltene Zustand kann in jedem Alter auftreten, vor dem 15. Lebensjahr ist er aber höchst ungewöhnlich. Die Ursache der Innervationsstörung ist unbekannt.
SYMPTOME UND ANZEICHEN
Zu den Symptomen zählen Schwierigkeiten und Schmerzen beim Schlucken sowie Schmerzen im unteren Brust- und oberen Bauchbereich. Aufgestoßene Nahrung, die am Tag oder sogar zwei Tage zuvor eingenommen wurde, verursacht schlechten Geschmack und Atem. Das Schlucken wird immer beschwerlicher, bis sogar selbst das Schlucken von Flüssigkeiten unmöglich wird.
DIAGNOSE
Mit einem Bariumbrei zum Schlucken (einer Art Barium -Röntgenkontrastuntersuchung} lassen sich abnorme Bewegungen der Osophaguswand und der Grad der Dehnung, aber auch der Verengung des unteren Endes feststellen, ebenso wie das Nichtfunktionieren des Sphinkters. Mittels Gastroskopie (bei welcher eine dünne Sichtsonde in die Speiseröhre hinabgeführt wird), läßt sich ebenfalls die Verengung feststellen und außerdem das Vorliegen von Krebs als Ursache ausschließen.
Der Druck am unteren Sphinkter ist bei A. merklich erhöht. Druckmessungen zeigen den Grad des Funktionsversagens des Sphinkters an.
THERAPIE
Medikamentöse Behandlung ist selten erfolgreich. Möglich ist eine temporäre Weitung und Öffnung der Speiseröhre über längere Zeiträume mit Hilfe eines eingeführten, mit Wasser oder Luft füllbaren Gummischlauchs zur Dehnung der Muskeln (s. Osophagusdilatation). Eine chirurgische Methode ist die Durchtrennung einiger Muskeln am Mageneingang zur Erweiterung der Speisebreipassage

Achillessehne ;

(F. Tendo calcaneus) Sehne als Kraftübertragung der Wadenmuskeln (M. triceps surae; d.h. Gastrocnemius und Soleus) auf das Fersenbein, das durch die Muskelkontraktion angehoben wird. Benannt ist sie nach dem mythischen griechischen Helden Achille(u)s, der nur an der Ferse verwundbar war.
Geringere Verletzungen der A kommen häufig vor und sind in der Regel die Folge von Trainingsüberanstrengung, falscher Lauftechnik oder ungeeigneten Schuhwerks. Alle drei Faktoren können zur Entzündung der Sehne (Tendinitis) und zum Reißen von Sehnenfasern führen. Ruhigstellung und Physiotherapie heilen diesen Zustand.
Heftiges Strecken der A. kann jedoch auch einen Riß verursachen. Dann ist normalerweise ein chirurgischer Eingriff für die Wiederherstellung nötig.

Achlorhydrie ;

Mangelnde Magensäuresekretion, die von einer chronisch -atrophischen Gastritis, dem Fehlen oder mangelhaften Funktionieren der Säureproduzierenden Zellen in der Magenschleimhaut herrühren kann.
In ca. einem von 20 Fällen zeigen sich bei A. keine Symptome. Die A. selbst ist auch kein Anlaß zur Beunruhigung. Sie ist allerdings manchmal Begleiterscheinung eines Magenkrebses oder einer perniziösen Anämie (einer Störung des Blutzellbildes infolge Nichtfunktionierender Vitamin -B12- Absorption im Magen (s. Anämie, megaloblastische).

Achondroplasie ;

(F. Chondrodystrophia fetalis) Eine seltene Störung des Knochenwachstums, die zu Kleinwuchs führt. Betroffen sind vor allem die langen Knochen der Arme und Beine. Das Knorpelgewebe zwischen Schaft und Endstücken eines Röhrenknochens, der Epiphysenfuge (Wachstumszone), wird zu früh in Knochenmasse umgewandelt, was das weitere Wachstum der Gliedmaßen verhindert. Die meisten anderen Knochen bleiben aber zu normalem Wachstum fähig.
Die Betroffenen haben zu kurze, aber kräftige Gliedmaßen bei Gutausgebildetem Rumpf und einem Kopf von normaler Größe, nur die Stirn springt etwas vor.
VORKOMMEN UND URSACHEN
Ursache ist ein dominanter Gendefekt (s. genetische Krankheiten). Wie dieser Gendefekt sich aber genau auf die Störung des Knochenwachstums auswirkt, ist noch unerforscht.
Die Eltern der meisten Achondroplastiker haben einen ganz normalen Körperbau. Die Abnormität entsteht durch eine Genmutation (spontan auftretender neuer Gendefekt). Kinder von Achondroplastikern jedoch haben ein relativ hohes Erbrisiko, den Gendefekt zu erben, können also ebenfalls kurzwüchsig werden.
SYMPTOME UND PROGNOSE
A. wird normalerweise schon bei der Geburt oder im ersten Lebensjahr offensichtlich als merkliche Verkümmerung der Gliedmaßen im Vergleich zum Kopf. Das Wachstum der Gliedmaßen verlangsamt sich zunehmend und endet bereits in der Kindheit. Behandlungsmöglichkeiten zur Änderung des Aussehens gibt es keine. Intelligenz und Sexualentwicklung werden nicht beeinträchtigt. Auch die Lebenserwartung bleibt der normalen vergleichbar

Aciclovir ;

z.B. Zovirax)
Antivirales Medikament, das seit 1982 auf dem Markt ist und zur Behandlung von Herpes - simplex- Infektionen dient, ebenso von Herpes zoster (Gürtelrose). Es weist auch eine gewisse Wirkung gegen das Zytomegalievirus und Infektionen des Epstein – Barr - Virus auf. Um eine Besserung zu erzielen, muß es sehr bald nach der Infektion verschrieben werden.

MÖGLICHE NEBENWIRKUNGEN
Normalerweise treten keine Nebenwirkungen auf. Die Salbe kann jedoch gewisse Hautreizungen oder einen Ausschlag verursachen. Bei oraler Einnahme können manchmal Kopfschmerzen, Schwindelgefühle, Übelkeit oder Erbrehen auftreten.

Acrodermatitis enteropathica ;

Entzündliche Hauterkrankung der Körperenden. Eine seltene, ererbte Erkrankung, bei welcher bestimmte Hautbereiche (am häufigsten Finger, Zehen, Kopfhaut sowie die Bereiche um Mund und
Anus) sich röten, von Geschwüren befallen und von Pusteln (eiterhaltigen Pikkeln) bedeckt werden.
Ursache ist die Störung der Zinkabsorption aus der Nahrung. Zinkzugaben zur Nahrung bewirken deshalb eine rasche Besserung des Zustands.

ACTH ;

(F. Adrenocorticotropes Hormon) Übliche Abkürzung des auch kurz Kortikotropin genannten Hormons, das im vorderen Bereich der Hypophyse produziert wird und die Nebennierenrinde (F. Cortex glandulae suprarenalis) zur Ausschüttung verschiedener Kortikosternidhormone veranlaßt. Das ACTH ist auch für die Funktion und das Wachstum der Zellen der Nebennierenrinde unerläßlich. WIRKUNGSWEISE
Das ACTH regt die Nebennierenrinde zu vermehrter Produktion der Hormone Hydrokortison (Kortisol), Aldosteron und androgener - Hormone an, wobei die Stimulierung der Hydrokortisonproduktion das Wichtigste ist.
Die ACTH - Ausschüttung wird teilweise vom Hypothalamus (einem Bereich im Zentrum des Gehirns) gesteuert, teilweise vom Hydrokortisonspiegel im Blut. Ist der ACTH -Spiegel hoch, steigt die Ausschüttung von Hydrokortison an, wodurch die ACTH - Ausschüttung der Hypophyse gebremst wird. Umgekehrt sinkt bei niedrigem ACTH -Spiegel die Hydrokortisonausschüttung und ermöglicht der Hypophyse damit eine höhere Abgabe des Hormons.
Der ACTH -Spiegel steigt bei Streß, starken Emotionen, Verletzungen, Infektionen, Verbrennungen, chirurgischen Eingriffen und abnehmendem Blutdruck. Normalerweise fluktuiert er im 24- Stunden- Rhythmus.
STÖRUNGEN
Ein Tumor in der Hypophyse kann eine exzessive ACTH - Ausschüttung zur Folge haben, was zwangsläufig zu Hydrokortison - Überproduktion in der Nebennierenrinde und in der Folge zum Cushing - Syndrom führt.
Zu geringe ACTH - Ausschüttung als Folge beispielsweise von Hypopituitarismus (Hypophysen - Unterfunktion) kommt nur selten vor, verursacht dann aber Nebennierenrindeninsuffizienz (s. Hypoadrenokortizismus).
MEDIZINISCHER GEBRAUCH
ACTH wird, wenn auch sehr selten, zur Behandlung entzündlicher Erkrankungen (Arthritis, Colitisulcerosa, gewisser Arten von Hepatitis) verwendet. Man hat auch schon versucht, mit ACTH eine Remission der Multiplen Sklerose zu erreichen, doch ist seine Wirksamkeit dabei umstritten. Eine weitere Anwendung ist die bei der Diagnose von Störungen der Nebennieren.
Adams – Stokes - Syndrom Wiederkehrender, kurzzeitiger Bewusstseinsverlust (Synkope), ausgelöst durch ungenügende Durchblutung des Gehirns. Diese ist ihrerseits Folge einer Unregelmäßigkeit des Herzschlags (s. Herzrhythmus. Störungen ), was die Pumpkraft des Herzens stark einschränkt, wenn es nicht sogar zum Herzblock (d.h. zur Verzögerung oder Unterbrechung der Erregungsausbreitung im Erregungsleitungssystem des Herzens) mit zeitweiligem Aussetzen des Herzschlags kommt. SYMPTOME UND THERAPIE
Eine typische Attacke ist von Ohnmacht und, falls die Ohnmacht länger andauert, Blauwerden im Gesicht gekennzeichnet. Die Atmung ist beschleunigt, der Puls sehr langsam. Der Sauerstoffmangel im Gehirn kann auch zu einem Anfall (s. Iktus) führen.
Meistens beginnt der Herzschlag bald wieder, die Haut rötet sich und das Bewußtsein kehrt wieder. Falls dies jedoch ausbleibt, muß rasch mit Herz –Lungen Wiederbelebung begonnen werden, um Gehirnschädigungen zu vermeiden.
An A.- S.- S. Leidende tragen meistens Herz - Schrittmacher zur Regulierung ihres Herzschlags und zur Vorbeugung gegen künftige Anfälle.

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