Vom Wiederaufbau bis heute

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Nachdem große Teile der Innenstadt im Zweiten Weltkrieg zerstört worden waren, wurde sie in den Nachkriegsjahren wieder aufgebaut. Dabei versuchte man, erhaltene Materialien in neue Gebäude einzugliedern. 1959 wurde mit dem Wiederaufbau des neuen Rathauses nach Vorbild des alten Rathauses begonnen. In diesen Bau wurden beispielsweise erhaltene Steine des ehemaligen Rathauses integriert. „Das erhaltene Alte wurde dem Neuen nur eingefügt als symbolische Erinnerung“ (Claudi, 1982, S.  26). Das einst venezianische Aussehen der Stadt aus dem 16. Jahrhundert gab es nun nicht mehr, da im Zuge des Hafenausbaus zu Beginn des Jahrhunderts und der Schuttbeseitigung nach dem Zweiten Weltkrieg große Teile der innerstädtischen Wasserläufe zugeschüttet worden waren.

Zwischen 1950 und 1960 wurden ca. 7700 neue Wohnungen und ein Krankenhaus gebaut, 7 Schulen wurden neu- bzw. wiederaufgebaut.

Seit Mitte der 80er Jahre ist der Tourismus ein weiterer wichtiger Wirtschaftsfaktor der Stadt. Im Zuge dessen wurde die Hauptverkehrsstraße „Große Straße“ zu einer Fußgängerzone umgestaltet. Neben der „Brückstraße“ und der Straße „Zwischen Beiden Sielen“ war sie die dritte Fußgängerzone in Emden.

Die Stadt Emden ist bemüht, das Image als Seehafenstadt für den Tourismus aufrechtzuerhalten, obwohl der Hafen weit außerhalb der Innenstadt liegt und zudem nicht der Stadt gehört, da er nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges von Preußen an das Land Niedersachsen überging (Anmerkung: Im September diesen Jahres (2001) übergab das Bundesland Niedersachsen den Binnenhafen an die Seehafenstadt Emden).

Der Delft in der Innenstadt bekam deshalb im Laufe der Jahre immer mehr maritimen Charakter. Im Ratsdelft liegt seit 1984 das Museumsfeuerschiff „Amrumbank“. Es war 65 Jahre in der Deutschen Bucht im Einsatz. Der Seenotrettungskreuzer „Georg Breusing“ hat seit 1988 zum Gedenken der Gründung des Vereins zur Rettung Schiffbrüchiger in Ostfriesland (im Jahre 1861) seinen Platz im Ratsdelft. Außerdem liegt in der Stadtmitte ein Heringslogger, auf dem die Fischfangtradition dokumentiert wird.

1986 wurde die Emder Kunsthalle eingeweiht, die ebenfalls dazu beitrug, dass vermehrt Touristen in die Stadt kamen.