![]() |
zurück zur Homepage | zurück zur Inhaltsübersicht | zur Literaturliste
Die spanische Vorherrschaft in den Niederlanden führte zu einer Blockade der niederländischen Umschlaghäfen und der Rheinmündung. Dies veranlasste Westfalen dazu, den Getreideimport aus den Ostseegebieten über die Ems und damit über Emden zu verlegen. Der Emder Hafen bot dafür gute Voraussetzungen. Im Zuge der vermehrten Einfuhren von Gütern wurde der Hafen erweitert: 1538 wurde der Delft vertieft und die Butvenne bebaut, 1546 wurde der Faldernsiel für die Durchfahrt größerer Schiffe verbreitert, 1547 wurde die Hafeneinfahrt durch den Blauen Turm gesichert. 1552 wurden zusätzlich die Fahrstrecke und die Umschlagsanlagen der oberen Ems verbessert. Für den Seehandel entstanden zahlreiche Zweckbauten, so u.a. 1569 die Stadthalle für den Leinenstapel, 1572 der Drostenhafen, 1578 ein großer Kran an der Bonesse, das Zollhaus 1583 und die Lange Brücke 1595 an der Hafeneinfahrt gegenüber Schreyershoek (vgl. Schöningh, 1974, S. 13). Emden erweiterte seine wirtschaftlichen Beziehungen zum Ausland und bekam als Handelspartner Frankreich, Portugal, Spanien und Italien hinzu. Das Handelsvolumen im Emder Hafen stieg erheblich an. 1552 wurde zudem die erste Emder Heringsfischerei gegründet, ab 1564 wurde der englische Tuchhandel über den Emder Hafen abgewickelt. Salz- und Weinimporte sowie Überseefahrten nach Brasilien kamen ab 1590 hinzu. Emden wurde dadurch in den 70er Jahren des 16. Jahrhunderts für einige Jahrzehnte zum wichtigsten Umschlagplatz an der Nordsee. zurück zum Kapitel "Wirtschaftliche Blüte" |