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Edwin "Buzz" Aldrin, *1930 Wer
auf dem Mond gewesen ist, für den gibt es keine Ziele mehr.
Urlaub
ist eine Mehrkampfdisziplin mit den Nachbarn. Wohl
oft fand ich, was Aug' und Herz ergötzte, doch nie, was meine
Heimat mir ersetzte. Das
Reisen führt uns zu uns zurück. Aufgabe
ist nicht, das zu sehen, was undeutlich in weiter Ferne liegt, sondern
das, was klar auf der Hand liegt. Wo
immer man sich in Frieden und Ruhe zuhause fühlt, da findet
man seine Heimat. Wo immer ich bin, ich finde mein Tibet. Man
muß sich einfache Ziele setzen, dann kann man sich komplizierte
Umwege erlauben. Der
Weg ist immer mehr als das Ziel. Der
ans Ziel getragen wurde, darf nicht glauben, es erreicht zu haben. Und
wenn wir die ganze Welt durchreisen, um das Schöne zu finden:
Wir mögen es in uns tragen, sonst finden wir es nicht.
Karl Foerster 1874-1970 Ein Gärtner reist nicht ohne Notizbuch und sauberes Taschentuch. Das Notizbuch zum Aufschreiben, und das Taschentuchzum sanften Herabfallenlassen auf eine wunderschöne Pflanze, von der man mit gutem Gewissen entweder ein oder zwei Samenkörner oder einen kleinen Steckling mitnimmt. Aber man stiehlt niemals die ganze Pflanze. Das ist unfein. Die
Sehnsucht, hier zubleiben und nichts im Garten zu verpassen, der
Wunsch, keiner knospenden Pflanze Lebewohl sagen zu müssen,
ist fast ebenso groß wie die Reiselust. Stärker als je
weist uns der Garten in alle Fernen der Welt hinaus, und wundervoller
als je ruft er uns aus allen Fernen der Welt zurück.
Erst
im Auslande lernt man den Reiz des Heimatdialekts genießen;
erst in der Fremde erkennt man, was das Vaterland ist. Wenn
die Menschen aus den Ferien zurückkommen, neigen sie dazu,
sogar die Regierung etwas milder zu beurteilen. Ein geschickter
Regierungschef setzt Wahlen daher für den Frühherbst an. Nur
im Urlaub gibt es die ewige Liebe für vierzehn Tage.
Johann Wolfgang von Goethe 1749-1832 Eine Reise gleicht einem Spiel. Es ist immer etwas Gewinn und Verlust dabei - meist von der unerwarteten Seite. Alles in der Welt läßt sich ertragen, nur nicht eine Reihe von schönen Tagen. Vom
Ziel haben viele Menschen einen Begriff, nur möchten sie es
gerne schlendernd erreichen.
Eine
Reise ist ein vortreffliches Heilmittel für verworrene Zustände. Wir
träumen lange vom Urlaub, aber kein Urlaub hält diesen
Träumen stand. Heim
kommt man nie, aber wo befreundete Wege zusammenlaufen, da sieht
die ganze Welt für eine Stunde wie Heimat aus. Reisen
heißt, an ein Ziel kommen; wandern heißt, unterwegs
sein. Reisen: Entdecken, daß alle unrecht haben mit dem, was sie über andere Länder denken. Der
Mensch von heute hat nur ein einziges wirklich neues Laster erfunden:
die Geschwindigkeit. Der
Sinn des Reisens besteht darin, die Meinung mit der Realität
auszugleichen, und – anstatt zu denken, wie die Dinge sein
könnten – sie so zu sehen, wie sie sind. Die
Sandläufer haben mich schon immer fasziniert. Vielleicht weil
die Bewegungsart dieser Käfer der meinen entspricht. Sie verhalten
sich ruhig, fassen ein Ziel ins Auge, schießen darauf los
- und verharren dann wieder in Ruhe. Zum
Reisen gehört Geduld, Mut, Humor und daß man sich durch
kleine widrige Zufälle nicht niederschlagen lasse. Für
Urlaub habe ich keine Zeit. Zwischendurch fahre ich zum Ausspannen
auf mein Schloß in die Bretagne oder nach Monte Carlo. Der
Tourismus ist die Völkerwanderung der Neuzeit. Zukünftig
wird es nicht mehr darauf ankommen, daß wir überall hinfahren
können, sondern, ob es sich lohnt, dort anzukommen. Dem
weht kein Wind, der keinen Hafen hat, nach dem er segelt. Mit
aufwendigen Reisen versuchen viele Menschen, etwas Vakuum in ihre
Inhaltslosigkeit zu pumpen. Was
ist das erste, wenn Herr und Frau Müller in den Himmel kommen?
Sie bitten um Ansichtskarten. Manche
Menschen reisen hauptsächlich in den Urlaub, um Ansichtskarten
zu kaufen, obwohl es doch vernünftiger wäre, sich diese
Karten kommen zu lassen. Von
dem, was du erkennen und messen willst, mußt du Abschied nehmen,
wenigstens auf eine Zeit. Erst wenn du die Stadt verlassen hast,
siehst du, wie hoch sich ihre Türme über die Häuser
erheben.
Jean Paul (1763-1825) Nur Reisen ist Leben, wie umgekehrt das Leben Reisen ist. Ein
Ziel muß man früher kennen als die Bahn
Eine
kleine Reise ist genug, um uns und die Welt zu erneuern. Die
meisten sogenannten Sehenswürdigkeiten sind vom vielen Hinschauen
schon ganz abgenutzt. Zum
Teufel mit den breiten Straßen, so geradewegs zum Ziel führen! Nur
aufs Ziel zu sehen, verdirbt die Lust am Reisen. Wie
viel man doch lernt, wenn man fremde Gärten besucht! Ich brachte
von einem solchen Besuch so viele Ideen heim, daß ich mir
wie ein überschäumendes Sektglas vorkam. So viele, daß
ich nicht weiß, wo ich beginnen soll! Auf
Reisen suchen viele Deutsche eigentlich nicht das fremde Land, sondern
Deutschland mit Sonne. Wenn
ein Seemann nicht weiß, welches Ufer er ansteuern muß,
dann ist kein Wind der richtige. Urlaub ohne Unterlaß wäre ein gutes Training für den Aufenthalt in der Hölle. Menschen,
die sich überall zu Hause fühlen, wenn sie verreisen,
verdienen auch sonst nicht viel Vertrauen. Urlaub
- das ist jene Zeit, in der man zum Ausspannen eingespannt wird. Faulheit
gehört zu den erlesensten Genüssen des menschlichen Lebens.
Aber wie jede Feinkost darf man auch die Faulheit nur in kleinen
Teelöffeln genießen und muß sie schlemmerhaft auf
der Zunge zergehen lassen. Im Übermaß schmeckt sie widerlich,
und wenn sie gar aufgezwungen ist, wird sie zur Qual. Wer
seine Ziele nicht an den Sternen festmacht, kommt nicht mal auf
den Kirchturm. Als
deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage, ob man sich
anständig benehmen muß oder ob schon deutsche Touristen
dagewesen sind. Reisen
ist tödlich für Vorurteile. Reisen
veredelt den Geist und räumt mit allen unseren Vorurteilen
auf. Warum
ich soviel reise? Weil es schwierig ist, ein bewegliches Ziel zu
treffen!
Mary Wollstonecraft, 1759-1779 Reisende,
die verlangen, daß jede Nation ihrer eigenen gleichen soll,
täten besser daran, zu Hause zu bleiben.
Sprichwörter: Es
führen viele Wege zum Gipfel eines Berges, doch die Aussicht
bleibt die gleiche. Wer
nicht reist, wird nicht den Wert der Menschen schätzen lernen. Das
Beste, was man von Reisen nach Hause bringt, ist die heile Haut. Wenn
du zu lange unter einem Baum hockst, machen dir die Vögel
auf den Kopf.
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