Balsiglia

Schon Giosué Gianavello (Josué Janavel) gab in seinen militärischen Instruktionen den Rat, sich bei Gefahr auf der Balsiglia zu verschanzen. Und so verbrachten die aus dem Exil heimgekehrten Waldenser dort die Wintermonate 1689/90 und schlugen die Angriffe der französichen Truppen unter dem Kommando der Generäle Catinat und De Feuquières zurück.

Der Berg "Quattro Denti" (Vier Zähne), der die Bäche Pis und Guinivert trennt, hat die Eigenschaften einer natürlichen Befestigungsanlage. Dort wurde das Hauptlager der Waldenser aufgeschlagen. Sie errichteten Befestigungen aus Felsbrocken, hoben Laufgräben aus und verwandelten den Berg in eine fast uneinnehmbare Bastion. Die Waldenser, auf ein kleines Häuflein von nur 320 Mann reduziert, entkamen dem Angriff von über 4000 Franzosen, indem sie sich in der Nacht vom 24. Mai auf den gegenüber liegenden Berg Guinivert zurückzogen.

In der 1889 gebauten Schule des Dorfes Balsiglia wurde im Jahre 1939 ein Museum errichtet, in dem die Geschichte der Heimkehr und der Widerstand der Waldenser in den umliegenden Bergen dargestellt wird.



Die Festung von Balsiglia



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Aus den Memoiren des Gouverneurs von Pinerolo L’Ombraille:

«... Auf einer Höhe von ungefähr 20 Klafter (40 Meter) vom Fuß des Berges war ein Art Terrasse, umgeben von einer 2 bis 3 Meter hohen Mauer, auf der die Widerstandskämpfer ihr Lager aufgeschlagen hatten. Davor hatten sie eine Palisade aus ineinander geflochtenen Bäumen errichtet und zwischen dieser Palisade und der Mauer hatten die «Barbetti» riesige Steinhaufen für den Nahkampf bereit gelegt. Zu beiden Seiten dieser Bergterrasse und auch darunter waren Wachstationen aus Felsbrocken errichtet worden: zwei auf der rechten Seite und eine auf der linken.

Ihr Lager, bestehend aus aneinander gereihten Holzbaracken, wurde von einer Felsspitze überragt, auf der man die Ruinen eines 6 bis 7 Fuß hohen Turms bemerkte, in dem etwa 300 Mann Platz finden konnten. Dieser Turm wurde seinerseits von vier weiteren Bergspitzen überragt, auch diese waren befestigt. Diese vier Spitzen gaben dem Berg den Namen «Vier Zähne».

Eine dieser Spitzen, auf halber Höhe des Berges gelegen, wird Pan di Zucchero (Zuckerhut) genannt. Sie war das schrecklichste Hindernis ihrer Festung: die anderen Spitzen konnten nur über sie erreicht werden ... »



Das Dorf Balsiglia



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