Sibaoud

Auf der Wiese von Sibaoud, oberhalb von Bobbio Pellice, beendeten die Heimkehrer unter der Führung des Pfarrers Henri Arnaud ihren langen und beschwerlichen Marsch und gelobten allzeit einig zu bleiben und Gott immer die Treue zu halten.

Ein Denkmal auf dem die 15 Namen der damaligen Gemeinden der Waldensertäler eingemeißelt sind, erinnert an die «Glorreiche Rückkehr» 1689 und den Pakt von Sibaoud.

Aus diesem Pakt entstand später das Lied der Schwur von Sibaoud, das noch heute von den Waldensern bei wichtigen Anlässen gesungen wird.

Das Denkmal von Sibaoud
(Tuschezeichnung von P. Paschetto)


Der Pakt von Sibaoud

«Nachdem uns Gott in seiner Gnade in das Land unserer Väter zurückgeführt hat, um hier den reinen Gottesdienst unserer reinen Religion wieder einzurichten, und das große Unternehmen, das der Gott der Heerscharen für uns bis jetzt so gnädig gelenkt hat, auch weiterhin zur Erfüllung komm ließ, schwören wir Pastoren, Hauptleute und andere Offiziere und versprechen vor Gott bei Verdammnis unserer Seelen, unter uns die Einigkeit und Ordnung zu bewahren, so lange Gott uns am Leben erhält, und wenn wir uns auch bis auf drei oder vier Mann zusammengeschmolzen sähen.

Und wir Soldaten versprechen und schwören heute vor Gott, den Befehlen aller unserer Offiziere zu gehorchen und ihnen bis zum letzten Blutstropfen ergeben zu sein. Und damit die Einigkeit, welche das Herzstück aller unserer Belange ist, unter uns unverbrüchlich sei, sollen die Offiziere den Soldaten Treue schwören und diese den Offizieren. Alle zusammen versprechen darüber hinaus unseren Herrn und Heiland Jesus Christus, nach dem Maß unserer Kräfte den Rest unserer Brüder dem grausamen Babylon zu entreißen. Mit unseren Brüdern wollen wir sein Reich aufrichten und auch aufrecht erhalten bis zum Tode. Unser ganzes Leben lang wollen wir uns an die vorliegende Abmachung halten.»



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