Callanish an der Westkueste von Lewis in den Aeusseren Hebriden stellt die vielleicht aelteste Ansammlung von Monolithen auf den Britischen Inseln dar. Mit einem Ausblick auf Loch Roag ist diese Gruppe von Steinen eine beeindruckende Staette und kann meilenweit gesehen werden ( was natuerlich vom Wetter abhaengt). Der abgeflachte Steinkreis betraegt 8,53m im Durchmesser und enthaelt 13 sehr grosse, unverzierte Steine, die einen kleinen Kernkreis umschliessen. Zwei parallele, 228m lange Reihen von Steinen fuehren hinauf zum Kreis und ein Stueck weiter, und zwei kleinere Reihen ziehen sich vom Kreis aus nach Osten und Westen hin, so dass sie von der Luft aus betrachtet die Form eines keltischen Kreuzes bilden. Man nimmt an, dass die einzelnen Steine dieser Gruppe benutzt werden konnten, um die genauen Standpunkte des Mondes zwischen zwei Sonnenwenden zu bestimmen.Einer Legende zufolge wurden dreizehn Riesen, die die Bekehrung zum christlichen Glauben verweigerten, von St. Keiran zu Stein verwandelt. Allerdings existierte das Christentum noch nicht, als die Steine aufgestellt wurden!

Kintraw Dieser 4m hohe stehende Stein markiert einen Punkt zwischen drei kleinen und einem grossen ‘cairn’, steinernen Grabhuegeln, die jetzt Ruinen sind, aber einst mit grossen weissen Kristallen bedeckt waren. Ruinen keltischer Gebaeude und mit ‘cup-and-ring’-Markierungen gekennzeichnete Steine bedecken dieses Gebiet, das wahrscheinlich aufgrund der wunderschoenen Umgebung ausgesucht wurde, von der aus man viele kleine Inseln sehen kann. Die cup-and-ring-marks -Markierungen befinden sich auf stehenden Steinen und unbewachsenen Felsen; sie bestehen aus tassenfoermigen Einkerbungen, die von unterbrochenen oder durchgehenden Kreisen umgeben werden. Sie in den Stein zu meisseln muss offensichtlich sehr viel Zeit und Aufwand in Anspruch genommen haben. Aehnliche Muster waren auf den Britsichen Inseln und in Suedeuropa um 2000 v. Chr. gebraeuchlich. Die stehenden Steine und Grabhuegel wurden ungefaehr zur selben Zeit errichtet.

Ballymeanoch liegt 8,5km nordwestlich von Lochgilphead in der Naehe von Kilmartin und stammt aus der Zeit zwischen 2000 und 1000 v. Chr..Die Staette besteht aus drei Gruppierungen von Steinen: Die erste ist eine Reihe von vier Steinen, die sich von Norden nach Sueden erstreckt. Einer dieser Steine ist 3,63m hoch und weist eingemeisselte ‘cup-and-ring’-Markierungen auf, ein weiterer Stein dieser Gruppe besitzt ebenfalls diese Markierungen. Die zweite Gruppe besteht aus zwei Steinen, die dritte aus einem, mittlerweile umgestuerzten, der gleichfalls ‘cup-and-ring’- Markierungen und Durchbohrungen aufweist. Diese Staette befindet sich auf der Suedseite des " valley of the dead" ( "Tal der Toten"), in dem ‘barrows’ (Steingraeber) und ‘henge’- Staetten zu finden sind.

Temple Wood befindet sich ebenfalls im "Tal der Toten" und besteht aus einem vollkommen symmetrischen Kreis aus dreizehn Steinen. Urspruenglich waren es zwanzig Steine und vier grosse Platten in der Mitte, die eine steinerne Grabstaette bildeten, welche wiederum von einem weiteren kleineren Steinkreis umgeben ist. Diese Grabstaette enthielt einst die Knochen eines Kindes, einen ‘Beaker’ (Tonkrug) und einige Feuersteine. Am Fuss des noerdlichsten Steines befinden sich schwache Einkerbungen in Form von Spiralen. Die Grabstaetten in dieser Gegend waren tausende von Jahren in Benutzung und dienten als letzte Ruhestaette gleichermassen fuer bedeutende und fuer weniger bedeutende Persoenlichkeiten.

Machrie moor Auf der Insel Arran stellt eine fantastische Szenerie fuer diese vier unglaublichen Steine dar. Einst waren sie Teil zweier grosser Steinkreise, die jedoch schon seit langer Zeit nicht mehr existieren. Der Kreis, zu dem der Stein im Vordergrund gehoerte, besass zwei steinerne Grabkammern in seinem Zentrum. Eine von ihnen enthielt den Schaedel eines jungen Mannes und zwei Pfeilspitzen aus Feuerstein. Die Steine stammen aus der Zeit zwischen der spaeten neolithischen und der fruehen Bronzezeit. Die Fotos haetten zu dieser Zeit ganz anders ausgesehen, denn der Boden war fruchtbar und das Klima bedeutend besser.

Machrie Moor Steinkreis Ist wie die Steinkreise oben ein Beispiel fuer die vielen verschiedenen zeremoniellen Aspekte dieser Gegend, von den Steinkreisen und -Graebern aus neolithischer Zeit bis zu den Eindruecken von Steinkreisen im Boden und den unterteilten Grabkammern der Bronzezeit. Wie Du Dir also vorstellen kannst, huetet dieser Komplex von Staetten einen ganzen Schatz an Geheimnissen, und wer weiss, was noch alles unter den Schichten von Torf verborgen liegt, die den Boden bedecken und die noch nicht existierten, als diese Gegend von der praehistorischen Gesellschaft benutzt wurde.

Loch Buie Steinkreis befindet sich auf der Insel Mull am Fusse des Ben Buie. Zum Kreis gehoeren zwei Steine, einer gross, einer klein, die ausserhalb des Kreises liegen. Diese Zeigersteine weisen in Richtung des mittwinterlichen Sonnenuntergangs. Da die Gegend sehr karg ist und isoliert liegt, nimmt man an, dass sie keine grosse Bevoelkerung versorgen konnte, und ausgehobene Grabstaetten weisen darauf hin, dass Maenner, die in dieser Zeit geboren wurden, eine etwa 50%ige Chance hatten, vor ihrem 36. Lebensjahr zu sterben, waehrend nur 15% der Frauen ihren 25. Geburtstag ueberlebten!

Bordastubble steht auf Unst, der noerdlichsten Shetlandinsel, die mit Autofaehren zu erreichen ist. Diese Inseln beheimateten Britannier, Pikten und Vikinger, und das zeigt sich in den vielen verschiedenen Arten von Staetten, die man ueber die Inseln verstreut finden kann. Dieser Stein,3.7m lang und 2.5m im Durchmesser, ist aus Gneis und befindet sich weit entfernt von einer Stelle, aus der man ihn haette herausschlagen koennen. Bleibt also das Raetsel, warum die Menschen so viel Aufwand betrieben, um ihn dort aufzustellen: War er ein Wegweiser fuer eine Wanderstrecke zu einer nahegelegenen Hoehle, oder eine Grenzmarkiereung oder ein religioeses Symbol? Dein Loesungsvorschlag ist genauso gut wie meiner.