Antifaschistischer
Roma in slowakischem Gefängnis:
Freiheit
für Mario!
Mario
Bango, ein 18-jähriger Roma in der Slowakei, sitzt seit Anfang März
im Gefängnis. Ihm drohen bis zu 15 Jahren Haft. Sein Verbrechen?
Er verteidigte seinen Bruder als dieser von einem stadtbekannten Neonazi
in Bratislava zusammengeschlagen wurde. Der Neonazi verstarb später
an den Folgen der Auseinandersetzung. Marios Familie wurde - wie
auch viele andere Roma in der Slowakei - in der Vergangenheit wiederholt
angegriffen, sein Bruder lag letztes Jahr nach einem Skinhead-Überfall
eine Woche lang im Spital.
In der slowakischen Öffentlichkeit wird seit langem rassistische
Hetze gegen die Roma betrieben. Jetzt soll an Mario Bango ein Exempel
statuiert werden. In den Medien wird eine Kampagne gegen den Zigeuner
Mario Bango und für den verstorbenen patriotischen und anständigen
Bürger betrieben. Das slowakische Parlament hielt sogar eine
Trauerminute für ihn ab! Die Staatsanwaltschaft will nun sogar auch
noch die Anklage gegen Mario Bango von Körperverletzung
auf Mord verschärfen.
Wir arbeiten mit Mario und Edo schon seit einiger Zeit zusammen und schätzen
sie als aufrechte, mutige Antifaschisten. Wir werden sie jetzt nicht im
Stich lassen!
Der ArbeiterInnenstandpunkt und unsere Schwesterorganisationen in der
LRKI haben begonnen, eine internationale Solidaritätskampagne für
Mario zu organisieren. SLP und CWI haben selbiges beschlossen. Am 23.4.
fand ein erster, kurzfristig anberaumter, Aktionstag statt, mit Kundgebungen
vor der slowakischen Botschaft in Wien, Prag und London. Wir haben innerhalb
von wenigen Tagen bereits eine lange Liste von UnterstützerInnen
des Aufrufs sammeln können, die viele linke Organisationen und eine
Reihe von Betriebsräten umfaßt. Die Grüne Nationalratsabgeordnete
Ulrike Lunacek unterstützt zumindest die Forderung gegen eine Verschärfung
der Anklage auf Mord und spricht sich für eine vollständige
Aufklärung des politischen Hintergrundes des Nazi-Angreifers und
für einen fairen Prozeß aus. Sie hat bei einem Treffen mit
dem slowakischen Botschafter dies auch vorgebracht.
Wir fordern:
* Keine Verschärfung der anklage auf Mordvorsatz!
* Unverzügliche Freilassung aus der Untersuchungshaft!
* Freiheit für Mario Bango ohne weitere Strafverfolgung!
* Stoppt die Diskriminierung und Verfolgung von Roma und Sinti in der
Slowakei!
Unterstützt die Solidaritätskampagne für Mario Bango! Informationen
unter
Informationen unter:
0676/406 83 14
arbeiterInnenstandpunkt@lion.cc
Schickt obigen Text
als Protesterklärungen an die slowakischen Behörden:
Die slowakische Regierung:
Urad Vlady (Büro der slowakischen Regierung)
Namestie Slobody
1 813 70 Bratislava,
Slowakische Republik
Tel: 00 421 7 5729
5111
Fax: 00 421 7 5249 7595
e-mail: urad@government.gov.sk
Die Präsidentschaftskanzlei:
Kancelaria Prezidenta
Stefanikova 14, 814 38 Bratislava
Oder email an den Präsidenten direkt über seine Internetseite
http:\\www-prezident.sk, click auf VIRTIALNA POSTA, dann NOVY PRISPEVOK
anklicken, d.h. neue Nachricht.
Die slowakische Botschaft in Wien:
Armbrustgasse 24
1190 Wien
Fax: 01-318 90 60
Schickt Mario Postkarten
mit kurzen Worten der Solidarität (Mario spricht nur slowakisch,
daher sind längere Briefe nutzlos):
Mário Bango,
nar. 8. 6. 1982
Ústav na výkon väzby
priecinok 1077
Chorvatská 5
812 29 Bratislava
Slovensko/Slovakia
Besonders wichtig ist auch finanzielle Hilfe:
Spenden bitte auf Bank Austria, BLZ 20151, Konto: 237-112-957/00 (Verwendungszweck:
Mario)
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