Ansteckend
"Miss Parker, fühlen Sie sich nicht wohl?"
Sydney stand direkt neben ihr und sah sie besorgt an. Sie erwiderte seinen Blick
und wünschte sich, sie könnte ihm sagen, daß es ihr gut ging. Er stellte
diese Frage heute nicht zum ersten Mal, aber bisher war sie ihm ausgewichen.
"Ist schon gut, Syd. Ich habe heute Nacht nicht besonders gut geschlafen.
Wahrscheinlich liegt es daran."
"Sind Sie sicher? Sie sehen krank aus."
Diesmal nickte sie nur. Broots drehte sich zu ihnen um, einen fast schon
schuldbewußten Ausdruck auf dem Gesicht.
"Uh, Miss Parker, hatten Sie eigentlich als Kind die Masern?"
"Ich war als Kind nie krank", stellte sie fest. Dann verengten sich
ihre Augen. "Warum fragen Sie?"
"Es... es war nur so eine Idee."
"Broots!"
"Erinnern Sie sich noch, daß ich Ihnen erzählt habe, daß Debbie letzte
Woche krank war? An ihrer Schule gehen gerade die Masern um", gestand er
hastig.
"Was?"
"Es tut mir leid, Miss Parker! Ich konnte doch nicht wissen..."
"Schon gut, Broots", meinte Sydney geistesabwesend. Voller Besorgnis
musterte er Miss Parker. Die Masern waren schon für Kinder nicht gerade ungefährlich,
aber für eine Erwachsene konnten sich ernsthafte Konsequenzen ergeben.
"Lassen Sie mich mal Ihre Temperatur fühlen."
Sie leistete keinen Widerstand, als er seine Hand an ihre Stirn hob. Seine
Finger fühlten sich herrlich kühl an, und erst jetzt wurde ihr bewußt, wie
heiß ihr war.
"Gar kein Zweifel, Sie haben Fieber, Miss Parker."
...
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