von Michael Winkler |
Bei der Suche nach den US-Nazi-Verbindungen stieß ich
u.a. auf folgende interessante Quelle. Diese besagt, dass IBM über die
Dehomag (Deutsche Hollerith Maschinen Gesellschaft) direkt in Geschäfte mit
den Nazis verbunden war (Link: www.wsws.org/de/2001/jul2001/ibm-j18.shtml).
Hollerith, ein Deutsch-Amerikaner, erfand Ende des 19. Jahrhunderts die
Lochkarten-Technologie. Diese wurde dann von der Dehomag (sozusagen eine
Tochter-Firma von IBM) ab 1933 vor allem dafür benutzt, die in Deutschland
lebenden Juden systematisch und akribisch zu erfassen. Ein gewisser Edwin
Black, selbst Sohn von Eltern jüdischer Abstammung, hat in seinem Buch
„IBM und der Holocaust“ wichtige Details dieser wirtschaftlichen
Kooperation zusammengefasst. Ich kenne das Buch nicht, aber sicherlich mehr
als interessant. Wichtig vielleicht noch ein Auszug aus dem Online-Artikel: „Black
stellt klar heraus, dass Watson [damaliger IBM-Chef]
kein Faschist war, sondern ein
ruheloser Profitmacher. Der starke deutsche Staat unter einem autoritären Führer
bot ein großes Potential zum Geldmachen, und damit identifizierte sich
Watson.“
Diese Bemerkung dürfte vielleicht auch erklären, dass viele noch
so hilfreich gemeinten weltweiten Projekte – egal ob das die Projekte der
Weltbank oder des IWF (Internationaler Währungsfond) sind – letzten Endes
stark finanz- und wirtschaftspolitischen Interessen dienen. Keiner will
irgendjemand etwas Böses antun, aber „bei Geld hört die Freundschaft“
bekanntlich auf. Und darum müssen aufgrund des Wirtschaftsembargos eben
zwangsläufig jährlich 50.000 Iraker (das sind mehr als 100 am Tag! - größtenteils
Frauen und Kinder) verhungern. Wie schon gesagt, damit uns es „gut“
geht, sterben anderorts Tausende. Und der Irak ist nur ein
Beispiel von vielen.
Ist man dann erst mal bei der Wirtschaft stößt man auf
so bekannte Namen wie General Motors, DuPont, Monsanto, IG Farben etc. –
es gab unzählige wirtschaftliche Verwicklungen, die den Zweiten Weltkrieg
und den Holocaust zu den Dingen gemacht haben, welche sie schließlich
waren. Dem gemeinen Fußvolk wurde ein wohl-präpariertes Feindbild präsentiert,
welches es bereitwillig schluckte. Die heutige Situation ist durchaus mit
der von damals vergleichbar. Nur können wir uns keinen Krieg vorstellen –
die wenigsten wissen, was es heißt im Krieg zu sein oder die Ausmaße auch
nur annähernd zu verstehen. Außerdem ist Irak so weit weg.
Wer den André-Heller-Film „Im toten Winkel –
Hitler’s Sekretärin“ gesehen hat, dem wird vielleicht auch eine Szene
in Erinnerung sein, in der Traudl Jung (Hitler’s Sekretärin) ungefähr
sagte: „Die
eigentliche Aufarbeitung der Nazi-Zeit begann in Westdeutschland erst in den
1960er Jahren.“
Dann frage ich mich doch: Was hat man die 20 Jahre vorher
gemacht? Enttrümmerung, Staatgründung, Wirtschaftswunder? Bei allem Verständnis
für die Schrecken des 2. Weltkrieges und das unendliche Leid, was er den
Menschen in Ost und West gebracht hat, kann mir doch keiner erzählen, dass
es nicht Bestrebungen gab, zu erforschen, wie so etwas möglich war. Wie war
es möglich, dass ein verhältnismäßig kleines Volk gegen Gesamteuropa zum
Kampf blies? Wie war es möglich, dass so viele Menschen verdummt wurden
oder einfach zugeschaut haben? Seit dem 11. September wissen wir (oder ich
konnte es mir nun erklären), wie man Massen verdummt. Warum nach dem
Zweiten Weltkrieg nichts unternommen wurde, öffentlich über das Entstehen
des „Dritten Reiches“ nachzudenken, erleben wir heute auch immer häufiger
– nämlich jeden Tag in den offiziellen Medien. Offensichtlich gab es
damals kein offizielles Nachdenken. Und ich vermute, dass das fehlende
offizielle Nachdenken auch das Nachdenken bei der Masse sehr stark
beeinflusste. Wie viele Nazi-Verbindungen zu den USA bestanden wohl vor dem
Zweiten Weltkrieg? Wie viele gab es nach dem Krieg noch? Welche Aufgabe
hatte der Marshall-Plan?
Immer wieder sieht man Filme, in denen man die Deutschen fragt, wie sie
dieses Grauen zulassen konnten. Wie war diese öffentliche Verfolgung der
Juden überhaupt möglich? Warum hat keiner (oder nur sehr wenige) etwas
dagegen unternommen? Mir scheint, dass diese Fragen vor allem immer wieder
von Ländern, Organisationen, Interessengruppen etc. gestellt werden, denen
es zu Gute kommt, dass Deutschland sich besser schuldig fühlt, als jemals
mit einer wirklichen Aufarbeitung seiner Vergangenheit zu beginnen. Es ist
eine der einfachsten Übungen das menschliche Gehirn zu manipulieren – die
tägliche Werbung im Fernsehen, im Radio, auf der Straße (eigentlich überall
– selbst in den Schlafzimmern) dürfte der beste Beweis dafür sein. Kommt
dann noch der Faktor Angst hinzu und ein wohl präpariertes Feindbild, dann
hat man schnell 70 % der Bevölkerung auf seiner Seite. Anschließend stellt
man die Bevölkerung am besten noch vor eine Entscheidung wie zum Beispiel: „Entweder
ihr seid für uns, oder ihr seid für die Terroristen.“ (O-Ton
George W. Bush). Die
restlichen 30 % bittet man dann A) „im eigenen Interesse“ besser das
Land zu verlassen oder B) konvertiert sie langsam. Wenn das nicht hilft,
dann macht man sie C) mundtot oder viel einfacher D) gleich ganz tot. In
einer sogenannten Demokratie kann man „offiziell“ nur die Methoden A
(etliche Exilanten), B (schauen wir uns selbst an) und C (siehe Presse bzw.
die die man nicht mehr in der Presse sieht) anwenden. Methode D will sich
nicht so recht mit dem Wort „Demokratie“ vereinen lassen. Aber auch in
einer Demokratie gibt es immer mal wieder „Verrückte“, auf die man
solche Dinge abschieben kann. Die Bevölkerung ist dann ein paar Tage darüber
erschrocken, wie so etwas möglich sein konnte und nach 5 Tagen ist alles
wieder vergessen. Kleine Erinnerungshilfe: Mahatma Gandhi, John F. Kennedy,
Martin Luther King, Salvador Allende, Olov Palme, Alfred Herrhausen
(ermordet November 1989, Chef der Deutschen Bank), Detlef Rohwedder
(ermordet April 1991, Chef der Treuhandanstalt), etc. etc.
Ich denke, um die Deutsche Geschichte ansatzweise
verstehen zu können, brauchen wir nur auf das Amerika von heute zu schauen
(wenn die Medien da mal mitspielen würden J).
Und wenn die Amerikaner „uns“ verstehen wollen, müssen nur noch auf
sich selbst schauen – es passiert vor ihren Häusern und Schulen. Mal
sehen, wann sich Herr Bush wieder auf seine alten Gouverneurszeiten besinnt
und seine damalige Lieblingsbeschäftigung – das Unterschreiben von
Todesurteilen – wiederentdeckt?
Um zum Punkt der Sache zu kommen: Es dürfte wie gesagt
nicht allzu schwer sein, zu verstehen wie man Massen lenkt und dabei auch
darauf zu achten, dass sie dies nicht merken. Genau das sollte uns aber zu
denken geben. Ich traf kürzlich zufällig zwei junge Amerikaner in
Dresden-Neustadt – Studenten, die in Amerika sehr in der
Lyndon-LaRouche-Bewegung (Präsidentschaftskandidat 2004) engagiert sind und
hier beim BÜSO-Wahlkampf (Bürgerrechtsbewegung Solidarität) mithalfen.
Hinweis!: Dies soll weder eine versteckte Parteien-Werbung noch möchte ich
hier näher auf die Inhalte der BÜSO-Ideen eingehen. Erstens kenne ich
diese selbst zu wenig und zweitens ist das nicht der Zweck der „Hinweis-e-Mails“.
Wir unterhielten uns jedenfalls längere Zeit miteinander und es war
interessant für mich, mal „Amerikaner der anderen Sorte“ getroffen zu
haben. Wichtig war aber für mich vor allem, von Amerikanern selbst zu hören,
wie extrem die Auswirkungen der Massenverdummung in den USA sind. Sie
sprachen von einem „sozialen Experiment“, welches in den Staaten
durchgeführt wurde und ... es hat funktioniert. Diese Welle schwappt schon
seit einiger Zeit nach Europa und immer mehr auch nach Asien. Es gibt keine
mittelgroße Stadt in Deutschland ohne ihren eigenen McDonalds, Teenies
tragen die amerikanische Flagge auf Taschen, Socken, T-Shirts etc. Das
Fernsehen besteht zu 70 % aus Amerika. Angeblich entfallen 83 % der weltweit
verkauften Kinotickets auf Hollywood-Streifen (aus „A survey of
America’s world role“. The Economist, 29. Juni 2002).
Viele sehen in Amerika das Land ihrer Träume. Und warum?
Ich schätze, 80 % der Befragten geben als Grund an, dass man dort gutes
Geld verdienen kann. Kein Zweifel, dass kann man auch – aber wie lange
noch und wofür braucht man das Geld dann? Und was ist es noch wert? Nun
gut, da sind wir wieder bei den alten Themen „Der Sinn des Lebens“ &
„Wirtschaftskrise“ und deshalb soll hier auch vorerst Schluss sein.
Einen schönen, sonnigen Tag noch, Euer Micha.
PS: Diese e-Mail kann auch gern weitergeleitet werden –
ich habe überhaupt nichts dagegen.