von Michael Winkler |
11. September 2002 – ein Jahr danach. Was wäre da
passender als eine „Hinweis“-e-Mail? Auch ich möchte mich dem allgemeinen
Zurückerinnern anschließen. Und in der Tat muss ich feststellen, dass für
mich nach dem 11. September 2001 nichts mehr so war wie vorher. Zwar war es
nicht dieser Tag allein, sondern vielmehr eine Reihe von „Zufällen“, die
dazu geführt haben, dass ich am 11. September 2002 zurückblicken und sagen
kann: „Gott, sei Dank, ist nichts mehr wie vorher.“ Einige, die mich ab
und an mit „Micha, das ist doch nichts Neues.“ zu beruhigen (auf zweierlei
Art & Weise) versuchten, haben – auf ihre eigene Art & Weise –
vielleicht bereits erkannt: Die Welt ist die selbe, nur meine (unsere ?)
Wahrnehmung und unser Bewusstsein haben sich verändert. Und so langsam
erreichen die „Hinweis“-e-Mails vielleicht auch ihren eigentlichen
Zielpunkt, der vielmehr ein Anfangs- als ein Zielpunkt ist: die Zurückerlangung
unseres Bewusstseins. Doch dazu später. Heute ist der 11. September und da
ist eine Zusammenfassung des letzten Jahres sicherlich angebrachter.
Da ich eigentlich eh immer einen Schritt (oder mehrere)
hinterherhinke, überlasse ich das lieber Leuten, die etwas tiefer in die
Materie geschaut haben. Ich habe Mathias Bröckers schon des öfteren zitiert
und auch dieses Mal soll es wieder so sein. In Reihe 53 seiner „WTC
Conspiracy“-Serie fasst er „20 Lektionen des
11. September“ (http://www.heise.de/tp/deutsch/special/wtc/13139/1.html)
zusammen. Als kleines „Jubiläumsgeschenk“ sollte man Herrn Bush wohl
einen Ausdruck folgender Web-Seite „500 Frequently Asked Questions“ (http://broeckers.com/500%20FAQ.htm)
unter die Nase schieben.
Im übrigen ist vor kurzem auch Bröckers Buch „Verschwörungen,
Verschwörungstheorien und die Geheimnisse des 11.9.“ beim Verlag
„Zweitausendeins“ (http://www.zweitausendeins.de/)
erschienen. Laut den Informationen unter http://broeckers.com/reaktionen.htm
ist es bereits in der 4. Auflage vergriffen! Also, es scheint sich etwas zu
tun im deutschen Lande. Das lässt zumindest hoffen. Aber ich denke, so lang
wie der globale „Kampf gegen den Terrorismus“ anhält, muss auch der
globale „Kampf gegen die Verdummung“ anhalten.
Festhalten lässt sich nach einem Jahr des
„erfolgreichen Kampfes gegen das Böse“ in dieser unserer Welt wohl vor
allem eines: es gibt viele Wahrheiten und das ist auch immer so gewesen. Und
unser aller Aufgabe ist es, dass das auch in Zukunft so bleiben wird. Beschränken
wir uns aber weiterhin auf eine einzige Wahrheit, dann machen wir genau das, was „uns“
offizielle Medien vorwerfen - Verschwörungstheorien aufstellen. Etwas
treffender sagte das Bröckers in einem Interview mit dem „Neuen
Deutschland“ (http://www.nd-online.de/artikel.asp?AID=23044&IDC=4&DB=O2P):
„Dieser Falle [Verschwörungstheorien
aufzustellen] kann man aber entgehen, wenn man verschiedene Aspekte
beachtet, die Motive aller Akteure untersucht, den Blick auf das Ganze nicht
aus den Augen verliert. Verschwörungstheoretiker neigen zum kurzen Schluss:
Der muss es gewesen sein. Vor solchen Kurzschlüssen habe ich mich immer zu hüten
bemüht. Ich verkaufe keine Verschwörungs-, sondern eine Anti-Verschwörungsthese.
Mir geht es darum, dass der al-quaidische Weltverschwörungsquatsch von Bush
& Co. mit samt seinen Folgen für unser Gemeinleben als solcher erkannt
wird. Nicht mehr und nicht weniger.“
Man möge mir unterstellen und gleichzeitig verzeihen,
dass ich mich wohl allzu sehr auf Quellen von Herrn Bröckers verlasse, aber
an dieser Stelle noch einmal der Hinweis, dass dies nur „Hin-weise“ und
keine „Be-weise“ sind.
Mein „Lieblingsmagazin“ – der SPIEGEL – preist auf Seite 5 (Ausgabe
37/2002) seine eigene (sehr erfolgreiche) „11. September“-Chronik an. Die
Kritiker (Pulitzer-Preisträger Ian Johnson und der Schriftsteller John le
Carré) überschlagen sich fast bei der Anpreisung der (wörtlich) „bei
weitem genausten Rekonstruktion“, welches von (wörtlich) „Europas fähigstem
Team investigativer Journalisten minutiös recherchiert“ wurde. Nun ja,
sollen sie mal machen – sie haben es schließlich auch nicht leicht. Nicht
umsonst musste der Heft-Preis nun auf 3 Euro angehoben werden. Grund (wörtlich):
„... die branchenweite Anzeigenflaute, die auch vor dem SPIEGEL nicht
Halt macht, und das Bemühen, darunter nicht die Qualität des Blattes leiden
zu lassen.“
Nun ja, mir liegen betreffs des Satzteiles „... nicht die Qualität des
Blattes leiden zu lassen.“ doch einige Bemerkungen auf den Lippen. Da ich
jedoch heute, zum Jahrestag, eher milde und versöhnlich gelaunt bin, vergesse
ich die Tatsache, dass der SPIEGEL bei mir noch etwas offen hat bzw. ich bei
ihm. J
Eigentlich lag es ja 100 % an mir, dass ich jahrelang auf den PR-Gag „SPIEGEL-Leser
wissen mehr“ hereingefallen bin. Da kann der SPIEGEL nichts dafür.
Doch zurück zum Punkt und zum „11. September“. Ich
denke, dass es nicht Sinn und Zweck sein kann, dass sich ein jeder mit den
wahren Hintergründen des 11. Septembers auseinandersetzt. Der eigentliche
Nutzen, den uns der „11. September“ m.E. bringen sollte, ist der, dass wir
unser Bewusstsein wiederfinden und es jeden Tag schärfen sollten für die
Dinge, die uns bisher verborgen geblieben waren. Denn nur mit
“bewusstseinslosen” (was kein großer Unterschied zu „bewusstlos“ ist)
Menschen kann man eine solche Verdummungsaktion auch erfolgreich durchziehen.
Der Weg ist lang, aber wenn es einen „Sinn“ hat/hatte, dass Tausende
Menschen sterben, dann doch hoffentlich den, dass dadurch jeden Tag mehr
Menschen aufwachen. Wir werden auf kurzfristige Sicht nicht verhindern, dass
wieder und wieder unschuldige Menschen sterben. Aber wie hieß es so treffend
in einem Zitat von Jacques Bossuet, welches mir gestern zufällig ins Auge
fiel: „Das Schlimmste, was man der
Wahrheit antun kann, ist, sie zu kennen und dennoch zu ignorieren.“
In diesem Sinne - einen schönen, sonnigen 11. September
noch, Euer Micha.
PS: Diese e-Mail kann auch gern weitergeleitet werden –
ich habe überhaupt nichts dagegen.