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Hinweis Nr. 26 - Cross Border Leasing

von Michael Winkler
gesendet am 03. Februar 2003

 

Zu Anfang wieder zwei Hinweise im „Hinweis“:

15.02.2003, ab 12:00, Berlin – Alexanderplatz & Breitscheidplatz – Europaweiter Aktionstag gegen den Irak-Krieg – European-wide demonstration day against the war against the Iraq. Infos/Information: www.attac-netzwerk.de und www.15februar.de

22.02.2003, 10:00-18:00, 11. Dresdner Friedenssymposium, Infos/Information: Sächsische Friedensinitiative Dresden e.V., 0351/45 91 273

 

 

Ein Hallo an alle! Hello everybody!

 

Die heutige „Hinweis-e-Mail“ soll mit einem Filmtipp beginnen. Ab 20. Februar 2003 läuft in Dresden und sicher auch in einigen anderen deutschen Städten der Film „No Man’s Land“ (http://www.filmszene.de/kino/n/nomans.html) des bosnischen Regisseurs Danis Tanovic an. Ich hatte das große Glück, diesen Film als O.m.U.-Version (Serbisch/Bosnisch/Englisch) in England bereits Mitte letzten Jahres sehen zu können. Der Oscar-ausgezeichnete Film war für mich persönlich der beste Film des Jahres 2002. Witzig, ernst, sarkastisch, augenzwinkernd, ernüchternd und trotz aller Kriegswirren menschlich ... und ein Ende, dass man wohl kaum besser hätte "inszenieren" können. Die Filmkritik auf oben erwähnter Webpage schließt mit den Worten Fragt sich nur, warum der Deutschlandstart über ein Jahr auf sich warten ließ.“ Nun, das könnte sich u.a. vielleicht mit der Obrigkeitshörigkeit der deutschen Print- und Filmmedien erklären lassen. Aber wie dem auch sei, ich denke es gibt noch einige wichtigere Themen heute ...

 

Zunächst noch ein weiterer Hinweis zum eigentlichen Auslöser der Hinweis-Serie – der „11. September“. Beim Stöbern fand ich einige Webseiten, die in das „9-11-Puzzle“ passen würden. Wie auch immer ... jeder glaubt an das, was er will und auch diese Hinweise sind vor allem dazu gedacht, Fragen zu stellen. Denn mehr wird uns allen nicht übrig bleiben außer „Fragen zu stellen“. Wer keine Fragen mehr stellt (... und auch wenn einige Dinge, noch so absurd erscheinen mögen), ist genau dort, wo man sie/ihn am liebsten haben möchte: Mediengesteuerte Arbeitsmaschinen, die außer arbeiten, essen, schlafen, konsumieren, etwas Unterhaltung und gelegentlichen Fortpflanzungsakten keinerlei sonstige Ansprüche an sich und das Leben haben.

 

Der erste Link (http://www.zeitenschrift.com/news/wtc_wahrheit.ihtml) befasst sich mit weiteren Ungereimtheiten im WTC-Fall. Wieso hielt der Stahl den 800°C heißen Flammen nicht stand, obwohl er angeblich für bis zu 1500 °C ausgelegt war? Was hat es mit den kurz vor den Zusammenstürzen der WTC-Towers gemessenen starken seismologischen Ausschlägen auf sich, die noch ca. 35 km entfernt festgestellt worden waren? Wurden die WTC-Gebäude fachmännisch mit gezielt angebrachten Sprengladungen zum Einsturz gebracht? ... Kurzer Ausschnitt aus dem Artikel:

„Eric Hufschmid weist beispielsweise in seinem soeben in den USA erschienenen Buch Time for Painful Questions (‚Zeit für schmerzende Fragen') darauf hin, "daß ein Brand noch nie den Einsturz eines Stahlgebäudes verursacht hat. Wie also konnte ein nur 56 Minuten lang brennendes Feuer ein Stahlgebäude zerstören, das so stark war wie der Südturm des World Trade Centers?"

Die Zwillingstürme waren nämlich statisch so konstruiert worden, daß sie sogar den Einschlag eines Jumbo Jets ohne Einsturz überstehen sollten. Entsprechend geschockt waren denn auch die verantwortlichen Architekten gewesen. Eric Hufschmid verweist auf das Feuer im Meridian Plaza in Philadelphia von 1991, welches viel schlimmer gewesen war als der Brand im Südturm des World Trade Center und fragt zu Recht, weshalb dann das Meridian Plaza nicht eingestürzt sei.“

In die selbe Richtung – nur noch etwas ausführlicher – geht folgender Artikel: http://www.das-gibts-doch-nicht.de/seite1218.htm. Wer etwas Zeit hat, sollte sich diesen Artikel einmal durchlesen. Egal, wer hinter den Anschlägen des „11. Septembers“ nun wirklich steckt, aber gewisse Kreise im sogenannten MIK (Militär-Industriellen Komplex) dürften wohl rein aufgrund ihres Motivs, diese Welt in einen ewig währenden Brandherd zu verwandeln, mindestens genauso verdächtig sein, wie jeder Al-Kaida-Angehörige oder der imaginäre Aushilfs-Sündenbock Osama Bin Laden.

Weil wir schon mal bei Ungereimtheiten sind, gleich noch ein weiterer Link dieser Art: http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/13208/1.html .

 

Doch nun zu einem weiteren, mehr als wichtigem Thema, welches uns alle in gewisser Weise angeht ... Schon mal was von „Cross Border Leasing“ gehört?

Übersetzen wir mal den finanzamerikanischen Begriff kommen wir wohl auf so etwas wie „grenzübergreifendes Anmieten“. Kurz beschrieben sieht das so aus: US-Investor mietet ein Objekt in Europa, der europäischer Besitzer mietet es sofort zurück, nach US-Gesetzen entsteht ein sogenannter  Barwertvorteil, den sich alle am Geschäft Beteiligten teilen. Kurz und schmerzlos verdienen sich Städte wie Dresden, Köln, Recklinghausen, Rostock, Leipzig, München (um nur einige zu nennen) ein paar Euro oder Dollar dazu – jede deutsche Kommune braucht schließlich Geld in Zeiten wie diesen – und die Welt scheint wieder in Ordnung. Dies sollte man annehmen und hoffen, aber wie wir alle wissen, muss irgendwo der Haken ja stecken. Der Kölner Autor Werner Rügemer (www.werner-ruegemer.de) ist der Sache auf den Grund gegangen und hat in den letzten Jahren sehr intensiv über dieses Thema (und nicht nur dieses) recherchiert. Ein kurzer Auszug aus einem Artikel aus der Jungen Welt (http://www.jungewelt.de/2002/02-06/007.php)  über die Geschehnisse in der Stadt Köln:

„Die Puppe »US-Investor« wird also mit Hilfe der SPC [„Special Purpose Company“ – Firma für spezielle Zwecke] von den deutschen Banken mit dem 600-Millionen-Dollar-Kredit eingekleidet. Ein Vorstandsmitglied der Puppe, ein amerikanischer Angestellter der Deutschen Bank/Allco Finance, setzt sich in New York mit dem Kämmerer der deutschen Stadt hin und unterschreibt einen Vertrag. Die Banken überweisen an ihre Puppe monatliche Leasingraten für die Anmietung (headlease), die Puppe überweist diese Beträge im selben Rhythmus für die Rückmietung (sublease) zurück. 24 oder 100 Jahre lang, so lange die Verträge eben laufen. So fingieren die Banken gegenüber dem amerikanischen Finanzamt einen hundertjährigen Leasingvertrag. Diese an sich unsinnig lange Laufzeit wird in den USA so interpretiert, daß sie den Eigentumsübergang an den US-Investor begründet. Das wirtschaftliche Eigentum am Kölner Klärwerk ist die Voraussetzung für die steuerliche Abschreibung. Obwohl ja nichts verkauft wird und die Klärwerke fest im Eigentum der Stadt Köln bleiben, angeblich. Und die 100 Jahre sind zwischen den Leasingpartnern auch nicht so ernst gemeint wie gegenüber dem Finanzamt. Denn die Vertragspartner sind sich einig, daß die Stadt nach 24 Jahren eine »Beendigungsoption« hat, die auf jeden Fall wahrgenommen wird. Der Kölner Rat hat das schon so beschlossen. Das darf nur das Finanzamt in den USA nicht erfahren. Und eigentlich ist ein Leasing-Vertrag ein Leasing-Vertrag – und kein Kaufvertrag. Macht aber nichts, angeblich.

So werden dem Publikum verschiedene Versionen vorgespielt: Die deutsche Öffentlichkeit soll glauben, daß die Sache nur einen Tag lang dauert, an dem der Kommune der Barwertvorteil ausgezahlt wird; daß die Laufzeit nur 24 Jahre beträgt; daß es sich um einen Leasingvertrag ohne Eigentumsübertragung handelt und daß das Eigentum ganz bei der Stadt verbleibt. Im Gegensatz dazu wird dem US-amerikanischen Finanzamt eine ganz andere Version vorgespielt: daß der Vertrag 100 Jahre läuft; daß es sich um einen Kaufvertrag handelt und daß das Eigentum an den »Investor« übergeht.“

 

Nun ja, das Thema „Cross Border Leasing“ ist genauso interessant wie beunruhigend, denn es sind nicht die positiven Dinge (ein paar Millionen Euro in der Stadtkasse), die uns erfreuen sollten, sondern die Dinge im „Kleingedruckten“. Man sollte meinen, dass verantwortliche Personen da dreimal hinschauen, bevor sie einen solchen Vertrag unterschreiben. Aber auch das muss nicht zwangsläufig so sein, wie ein Auszug aus einem „MONITOR“-Interview (23.01.2003, 20.15 Uhr, http://www.wdr.de/tv/monitor/beitraege.phtml?id=464) mit dem Stadtrat Frank Scheurell aus der Lutherstadt Wittenberg zeigt: "Es ist ja nicht so, dass ich auf jemanden zugehe, um mit ihm in vertragliche Bindungen über 25 Jahre zu gehen, davon ausgehe, dass der andere mich dann übern Tisch zieht. Also auch im privaten Leben würde ich einen Vertrag, auch wenn ich ihn nicht bis ins Detail gelesen habe, unterschreiben."

Na dann, gute Nacht, Wittenberg! Ich glaube, wenn der alte Luther noch leben würde, hätte er bestimmt ein 10-Liter-Tintenfass nach Mr. Scheurell geworfen.

 

Welche Konsequenzen sich aus „Cross Border Leasing“-Verträgen ergeben können, darauf soll beim nächsten Mal näher eingegangen werden.


Obwohl das bereits mehrfach angekündigte Ende der Hinweis-Serie nun „immer noch auf sich warten lässt“, möchte ich auf einen weiteren Link aufmerksam machen: www.geocities/michwink/newsticker.htm. Auf dieser Seite werden ab sofort und je nach Zeit- und Informationslage aktuelle oder andere interessante Hinweise in Kurzform veröffentlicht werden. Ich würde diese Seite als eine Art „Verbreitungsmedium“ sehen, auf der jeder auf für ihn wichtige (politische & artverwandte) Themen aufmerksam machen kann. Sei dies ein Zeitungsartikel, eine Filmkritik, eine bestimmte Radio- oder Fernsehsendung, ein Veranstaltungshinweis oder sonstiges Material. Aus verständlichen Gründen behalte ich mir allerdings die letztliche Entscheidung, was auf dieser Webseite stehen wird, selbst vor.

 

Zu guter Letzt noch eine Sache, die mir scheinbar aufgrund all der doch sehr ernsthaften Themen vielleicht manchmal etwas abhanden gekommen sein mochte, aber ohne dies es im Leben nun mal nicht geht: Humor. Es gibt Hunderte Webseiten mit politischen Cartoons und George W. Bush wird wohl keine Probleme haben, in vier Jahren Amtszeit unangefochten auf die Nr. 1 der humoristischen „Hall of Fame“ zu kommen. Ich vermute, da kann auch kein Watergate oder sonst irgendeine Sexaffäre mithalten – dieser Mann ist einfach unschlagbar! Aus diesem Grunde möchte ich am Ende dieser e-Mail einen Witz anhängen, den mir eine Freundin aus Berlin kürzlich zuschickte; ebenso einen fiktiven Dialog zwischen George W. Bush und Donald Rumsfeld – „Washington, Mittwochmorgen, halb 10, auf dem Weg zur Arbeit.“

 

In diesem Sinne, lasst es Euch gut gehen, Euer Micha.

 

PS: Beim nächsten Mal – „Cross Border Leasing“, „Zusammenfassung Teil 3“.

 

 


  

„Washington, Mittwochmorgen, halb 10, auf dem Weg zur Arbeit.“

 

Ich fand den SPIEGEL (36/2002) ja wirklich mutig zum 1. Jahrestag des „11.Septembers“ so ein Bild zu veröffentlichen. Naja, den Kommentar würde ich vielleicht in einen Dialog umändern wollen, z.B. so:

 

George: „Don?“

Donald: „...“

George: „Don?“

Donald: “Was ist denn, George?”

Georg: „Naja, Don, ich konnte letzte Nacht nicht schlafen ..“

Don: „Warum denn, George?“

Georg: „Hmm, ich glaube einfach nicht, dass die Leute uns die Geschichte mit dem Flugzeug im Pentagon wirklich abnehmen werden.“

Don: „George, wie oft muss ich Dir das denn noch sagen? Es ist nicht wichtig, was oder woran Du glaubst, sondern was unsere amerikanischen Landsleute glauben.“

George: „Aber ..“

Don: „Kein ‚Aber’! Wir zeigen ihnen hundert Mal die einstürzenden WTC Türme und das Gesicht von Osama Bin Laden und das reicht schon. Keine Sau interessiert sich für das Pentagon. Und wenn doch, dann erklären wir die als Feinde der Demokratie und den Rest erledigen die Medien für uns. Wofür bekommen die denn ihr Geld, hm? ... Das wird ein Heidenspaß, George, glaub’s mir.“

George: „Naja, wenn du meinst, dass das so einfach geht, Don.“

Don: „George, was ist bloß mit deinem Gedächtnis los? Weißt du denn nicht mehr, wie Du eigentlich die letzten Wahlen gewonnen hast?“

George: „Na, wenn Du das jetzt so sagst ... Hu, jetzt geht’s mir gleich wieder besser, Don.“

Don: „Na, also.“

 


Auf einer Propaganda-Tournee durch Amerika besucht Präsident George Bush eine Schule und erklärt dort den Schüler seine Regierungspolitik. Danach bittet er die Kinder, Fragen zu stellen.

Der kleine Bob ergreift das Wort: Herr Präsident, ich habe drei Fragen:
1. Wie haben Sie, obwohl Sie bei der Stimmenauszählung verloren haben, die Wahl trotzdem gewonnen?
2. Warum wollen Sie den Irak ohne Grund angreifen?
3. Denken Sie nicht, das die Bombe auf Hiroshima der größte terroristische Anschlag aller Zeiten war?

In diesem Moment läutet die Pausenklingel und alle Schüler laufen aus dem Klassenzimmer. Als sie von der Pause zurück kommen, lädt Präsident Bush erneut ein, Fragen zu stellen, und diesmal ergreift Joey das Wort:

Herr Präsident, ich habe fünf Fragen:
1. Wie haben Sie, obwohl Sie bei der Stimmenauszählung verloren haben, die Wahl trotzdem gewonnen?
2. Warum wollen Sie den Irak ohne Grund angreifen?
3. Denken Sie nicht, das die Bombe auf Hiroshima der größte terroristische Angriff aller Zeiten war?
4. Warum hat die Pausenklingel heute 20 Minuten früher geklingelt?
5. Wo ist Bob???

 

In diesem Sinne, bleibt wachsam! Euer Micha.