von Michael Winkler |
Als erstes die Auflösung der kleinen Aufgabe vom letzten Mal. Zugegeben, sie war schwierig und es kam auch nicht wirklich eine Rückantwort, aber aus Erfahrung wird man bekanntlich klug. Das Globalisierungszitat stammt von einem Italiener namens Geminiano Montanari aus dem Jahre 1637(!). Zitiert wurde es von der attac-Vizepräsidentin Susan George bei den Dresdner Reden am 16.03.2003 (vollständige Rede unter www.sz-online.de/reden). Das Zauberwort „Globalisierung“ ist also bei weitem keine neue Erfindung.
Nach dem großen Erfolg beim 1. Asiatischen Filmfestival letzte Woche zeigt das Dresdner Kino „Metropolis“ noch bis Mittwoch (21.05.2003) den Oscar-nominierten indischen Film „Lagaan“ (http://www.filmz.de/film_2002/lagaan_es_war_einmal_in_indien/). Sehr zu empfehlen!
Achtung
- Neue Rubrik in den Hinweis-Mails
Wunderbare WerbeweltDie Studentenzeitschrift UNICUM (aktuelle Ausgabe 05/03, www.unicum.de) wird 20 Jahre alt. Aus diesem Anlass gab’s im Mai 2003 in vielen deutschen Mensen die UNICUM-Wundertüten. Inhalt: 1 Flasche Becks Gold, 1 Kümmerling, 1 x Ritex Kondome, 1 x Chio Chips, 1 x Snickers und etwas Werbung (Alkohol, Deutsche Bank, Zeitschriften). Als ich noch Student war (und das ist keine zwei Jahre her), gab’s noch richtig was zu Essen (Nudeln etc.). Heute ist da UNICUM offensichtlich schon weiter. Ganz nach dem Motto „Sex, Drugs and Rock ’N’ Roll“ gibt endlich mal was Handfestes. Tja, der Student von heute ist entweder der Börsenmensch von Morgen (dank Deutsche Bank & diverser Zeitschriften) oder der potentielle Spritti vom Bahnhof (dank Alkoholika). Als Extrageschenk gibt’s Snickers und Chio-Chips, für beide Karriereoptionen gut geeignet – entweder als Frustkiller für Karrieregeile oder als einzige feste Nahrung des Tages. Ja, und wofür eigentlich die Kondome?? Hatte das etwas mit dem Artikel auf der Seite zuvor (Heft 05/03, S. 6) zu tun – „Politik und Pornos - Die Leipziger Studentin Katja Kassin will zur Sex-Ikone werden“? In diesem Sinne: Gratulation, UNICUM, noch zwanzig Jahre weiter so und ihr braucht nur noch Bilder drucken. Studenten müssen dann nicht mehr lesen können. Die berühmten 7 Hobbies (Sex und Saufen) tun’s auch. Im übrigen: Ja, es gibt sie wirklich – die Leipzigerin Katja Kassin (www.katjakassin.com). Sie half mir dabei, diesen Hinweis auch visuell etwas aufpeppen und dem UNICUM-Team wieder eine Seite zwischen zwei Werbeseiten füllen zu können. Nicht zu vergessen, gab sie Tausenden von frustrierten Studenten einen Grund weiter zu machen. Studieren muss nicht langweilig sein. Danke Katja! Danke UNCIUM! Ohne Euch wäre ich (wären wir) absolut hilflos! |
Frau
Katja Kassin – Politikstudentin aus Leipzig; vorgeschlagen für das Bundesverdienstkreuz „Aufbau Ost“ in (Durex) Gold. |
Weiteres Detail: Die Deutsche Bank wirbt auf dem der „Wundertüte“ beigelegten Flyer (www.graduate-panel.de) mit dem Slogan „It’s not the plan. It’s what’s behind it.“ (Es ist nicht der Plan. Es ist was dahinter steckt.). Tja, die Chef-Konspirologen der Deutschen Bank verstehen sich im Verschlüsseln geheimer Botschaften. Weiter so, Jungs!
Doch zurück zur Politik ...
Etwas erstaunt (aber nicht allzu sehr) las bzw. hörte ich zwei Meldungen.
George W. Bush empfängt das hyperkorrupte Schlitzohr und Hessen-CDU-Chef Roland Koch. Im Spiegel-Online mehr zu diesem „spontanen, zufälligen“ Treffen unter „Die 17 Minuten des Roland Koch“ (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,249074,00.html). Im übrigen bezeichnete London Oberbürgermeister Ken Livingston letzte Woche George W. Bush als den korruptesten US-amerikanischen Präsidenten seit der Zeit der „Großen Depression“ in den 1920er Jahren.
Was Roland Koch nun damit zu tun hat, wird in einer der nächsten Hinweise zum seit langem angekündigten Thema „Cash Dealers Union“ erscheinen.
Zum Treffen Bush-Koch stelle man sich folgende Situation vor: Zwei scheinbare, jahrelange Freunde A und B haben sich zerstritten. Man redet nur noch sporadisch miteinander, wenn es sich nicht mehr vermeiden lässt. Nach einer gewissen Zeit, die Annäherung fällt schwer, spricht plötzlich A mit C. C ist bekanntlich der größte innere Feind von B. Würde dies nicht eindeutig als Schlag ins Gesicht von B zu werten sein? Auch wenn die DAF (Deutsch-Amerikanische Freundschaft) immer hochgehalten wurde bzw. noch hochgehalten werden soll, dürfte wohl mittlerweile immer klarer werden, dass sich die SPD-Regierung zur derzeitigen US-Administration verhält wie Feuer zu Wasser bzw. andersherum. Ich denke, es ist mehr als offensichtlich, dass die DAF jahrelang vor allem über die CDU lief. Daraus dürfte sich auch erschließen lassen, was Angela „Angie“ Merkel in Washington wollte.
Ebenso merkwürdig wie auch einleuchtend erschien die Meldung der bayrischen Staatskanzlei vom 15.04.2003 „Huber trifft Gouverneur Bush / Vertiefung der Wirtschaftsbeziehungen“ (http://www.bayern.de/Presse-Info/PM/2003/Jeb_Bush_Huber_030415.htm). Diesmal nicht George W. Bush, nein Jeb Bush ... ja, das war der Bruder von George und zufälligerweise war der auch im PNAC („Project for a New American Century“, siehe auch Hinweise 33-35) tätig. Soll das neue amerikanische Jahrhundert auch ein bayrisches werden? Ja, dann schau ’mer mal.
Im übrigen kann man sich unter www.cdu.de/politik-a-z/db-irak.htm („The day After – Der Irak nach dem Krieg“) auch die CDU-Vorschläge für das „Vorhaben Irak“ anschauen (http://www.kas.de/db_files/dokumente/arbeitspapiere/7_dokument_dok_pdf_1781.pdf). Dieses Papier könnte auch eine 1:1-Übersetzung aus einem Strategiepapier des „Project for a New American Century“ sein. Grundlegende Unterschiede sieht man auf den ersten Blick jedenfalls nicht.
Ach, Angie, warum musste das denn mit der Praktikantenstelle im Weißen Haus sein - http://www.broeckers.com/praktikantin.htm? Das hättest du dir doch auch alles per e-Mail schicken lassen können.
Wird
2004 zum Jahr der „Verschwörer“?
Der Jungen
Welt war am 14.05.2003 folgendes zu vernehmen: „11.9. im Vorwahlkampf –
Demokratischer Senator und Präsidentschaftskandidat beschuldigt Bush der
Vertuschung“ (http://www.jungewelt.de/2003/05-14/005.php).
Ein kurzer Auszug aus dem Artikel:
„Der
demokratische Senator Bob Graham aus Florida, ein ehemaliger Vorsitzender des
Geheimdienstausschusses des Senats, hat Präsident George W. Bush im
Zusammenhang mit dem 11. September eine »riesige Vertuschung« vorgeworfen.
Leben und Sicherheit der amerikanischen Bürger seien dadurch gefährdet worden.
Damit hat Senator Graham, der sich kürzlich als Präsidentschaftskandidat der
Demokraten für die nächsten Wahlen im Herbst 2004 vorgestellt hat, seine
Marschrichtung festgelegt.“
Ein weiteres pikantes Detail ist der Fakt, dass Graham genau aus dem Bundesstaat kommt, der durch die mysteriöse Stimmenauszählung mit anschließender Wahlfälschung bei der letzten US-Präsidentschaftswahl im Dezember 2000 auffiel. Und raten wir mal, wer „zufälligerweise“ Gouverneur von Florida war und ist ... richtig, Jeb Bush.
Nun, wird das US-Wahlkampfjahr 2004 zum Jahr der „Verschwörer“ oder lässt der CIA wieder mal kurz vor der Wahl ein Flugzeug inklusive Politiker abstürzen?
Nun ist diese e-Mail schon wieder bei der Vorrede so lang geworden, dass das eigentlich Thema „Verschwörungstheorien“ auf das nächste Mal verschoben werden muss.
Wie dem auch sei, einen guten
Start in die Woche jedenfalls und alles Gute. Euer Micha.