von Michael Winkler |
„Man
sollte in die Politik gehen, um den Menschen zu helfen. Das muss die
klare Absicht, wenn man ein gesunder, ehrlicher Politiker ist.“ Arnold
Schwarzenegger gegenüber der Zeitschrift TV Movie über sein Vorhaben,
Gouverneur von Kalifornien zu werden (aus Junge
Welt, 17. Juli 2003) Und
weil Arni Menschen in aller Welt helfen will, spielt er auch noch im
dritten Teil vom „Terminator“ mit. Und weil er seine Wahlheimat, die
USA, noch mehr liebt als alle anderen Menschen auf der Welt zusammen,
fliegt er mit dem Videotape des Filmes einfach mal in den Irak, um Joe,
Cindy und Mike etc. „Hello“ zu sagen. Am
05.Juli 2003 konnten wir der Titelseite der „Welt“
bereits folgende Schlagzeile entnehmen: „Hasta
la vista, Saddam“. Arni besuchte also kürzlich die
amerikanischen Truppen im Irak und stellte ihnen sein neues Meisterwerk
„Terminator 3“ vor. Laut „Welt“ war die Stimmung zwar aufgrund
eines von irakischen „Friedensfeinden“ (O-Ton Bush) erschossenen
amerikanischen „Friedenskämpfers“, auch GI genannt, etwas getrübt,
aber das störte Schwarzenegger nicht. Arni – pragmatisch, ehrlich und
knallhart wie er ist – in dieser Situation: „Erst
mal Gratulation dafür, dass ihr ‚Hasta la Vista’ zu Saddam Hussein
gesagt habt.“ Was
dürfen wir denn als nächstes Erwarten. Nach Bush 2 nun bald Reagan
2?!?! Erleben wir eine österreichische Reinkarnation von Ronald Reagan,
der die USA mit seiner Wirtschaftspolitik, den Reaganomics, zum größten
Schuldner weltweit gemacht hatte? |
Arni goes for Gouverneur ... da muss man Promotion-Touren aller Art ausnutzen. |
Ich
überlege gerade, ob wir Deutsche die Amerikaner warnen sollten vor dem, was womöglich
passieren könnte, wenn man einen Österreicher ein fremdes Land regieren lässt.
J
.. aber genug der Vorrede ..
Ein
Hallo an alle! Hello everybody!
Das
Meinungsforschungsinstitut Forsa hat 1000 deutsche Frauen und Männer zum Thema
„11. September“ befragt und kommt zu allerlei interessanten Zahlen. Eine
davon wäre ...
„19
Prozent der Deutschen halten es für möglich, dass die US –Regierung die
Terroranschläge vom 11.September 2001 selbst in Auftrag gegeben hat.“
(http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,258299,00.html)
Des
Weiteren ergab die Umfrage, dass besonders die Ostdeutschen und die unter 30jährigen
„verschwörerisch“ denken.
Wenn
ich diese Fakten mainstreammäßig für eine Zeitung interpretieren müsste, würde
ich wohl sagen, dass die Ossis einen besonders starken Hang zum
Antiamerikanismus haben und das sogenannte „Mutterland der Demokratie“ immer
noch nicht so akzeptieren wie sie es eigentlich vielleicht sollten. Außerdem
ist es erschreckend, dass offensichtlich viele der jungen Leute dem ganzen „Verschwörungsunsinn“
aus dem Internet Glauben schenken.
Da
ich aber nicht für eine Zeitung arbeiten muss und meine Artikel nicht dreimal
durch den Zensur- und Modifizierfleischwolf gedreht werden, bevor sie erscheinen
dürfen, würde ich einfach mal schlussfolgern, dass die Westdeutschen (laut
dieser Umfrage) noch massenmedientreuer sind als die Ostdeutschen. Zudem kann
man wohl leise hoffen, dass immer mehr Menschen, das Internet als eine
konkurrenzfähige Informationsquelle in Betracht ziehen.
Ein
Freund ließ mir kürzlich diesen Link zukommen www.t-news.t-online.de/zone/news/ausl/asie/ar/CP/ar-iran-krieg-umfrage.html.
In dem heißt es u.a.:
“Ob
die USA den Irak zu Recht angegriffen haben oder nicht, ist Monate nach
Kriegsende immer noch heftig umstritten. Die Mehrheit der Amerikaner würde
dennoch schon wieder Ja zu einem Krieg sagen, diesmal gegen den Iran. Das ergab
eine neue Umfrage der "Washington Post" und des Fernsehsenders ABC.
... Darin
erklärten 56 Prozent der Befragten, sie seien für eine Militäraktion, wenn
der Iran Atomwaffen entwickeln sollte. 38 Prozent sprachen sich gegen einen
Krieg aus. US-Präsident George W. Bush hatte vor kurzem erklärt, die USA und
ihre Verbündeten würden die Entwicklung iranischer Atomwaffen nicht
tolerieren.“
Was
würde also passieren, wenn die USA zum nächsten Krieg blasen. Mindestens
genauso wichtig erscheint mir allerdings dabei die Frage, wo die deutsche
Regierung dann stehen würde? Wie würden sich die deutschen Medien verhalten?
Was würde das für die Stimmung in der deutschen Bevölkerung bedeuten, wenn es
dieses Mal nicht vordergründig um Öl, sondern um „Menschenrechte“ gehen würde?
Neues
vom PNAC – Die x.te Der
SPIEGEL veröffentlichte passend zur Sommerpause und zur weiteren
Vorbereitung der Neuen Weltordnung ein eigenes „SPIEGEL
special“-Heft zum Thema „Allahs blutiges Land – Der Islam und der
Nahe Osten“. Inhalt ist also der Gegenpart zur „westlichen
Demokratie“ des von Samuel Huntington propagierten „Kampf der
Kulturen“ – der Islam. Blutrünstig auch das Titelbild, bestehend
aus Selbstmordattentätern und sich selbstgeißelnden, blutüberströmten
schiitische Pilgerer ... nach Auffassung des SPIEGELs offensichtlich die
Essentials des Islam. Doch
was sehen und lesen meine SPIEGEL-müden Augen noch? Auf Seite 109 ist
folgendes, weniger ansehnliches Bild (rechts) zu sehen. Das stark
fundamentalistisch-islamisch geprägte Saudi-Arabien bzw. das dort
herrschende „Bündnis zwischen islamistischen Rechtsgelehrten und dem
Herrscherhaus“ wird von Professor Francis
Fukuyama als ein „Ausgangspunkt des Islamo-Faschismus“
bezeichnet. Damit mag Mr. Fukuyama vielleicht nicht ganz unrecht haben,
doch wer ist eigentlich dieser Mann mit dem japanisch klingenden Namen? So
ganz klar ist mir das auch nicht, nur gibt es zwei weitere „Zufälligkeiten“,
die etwas Licht ins Dunkel bringen könnten: 1.
Mr. Fukuyamas Name befindet sich in der Absichtserklärung des
„Project for a New American Century“ (www.newamericancentury.org/statementofprinciples.htm). |
|
2.
Er gehörte zu den Unterschreibendenden der Initiative „What we are
fighting for“ (http://www.americanvalues.org/html/what_we_re_fighting_for.html),
welche im Februar 2002 durch die Medien ging. Es handelte sich dabei um eine
Erklärung, die von 60 amerikanischen Intellektuellen verfasst worden war. Diese
sahen im Kampf gegen den Terrorismus – mit Blick auf die Attacken vom 11.
September 2001 – einen gerechten Krieg. Über hundert deutsche Intellektuelle
schrieben daraufhin im Mai 2002 eine Antwort und der SPIEGEL, ganz genau war es
der Berliner Schriftsteller Peter Schneider, durfte beides wieder auswerten (http://www.freitag.de/2002/38/02380301.php)
Ich
will nicht näher auf die Inhalte beider Erklärungen eingehen. Vielmehr will
ich nicht unerwähnt lassen, dass ein weiterer Unterzeichner der „What are we
fighting for“-Initiative Samuel Huntington war. Nochmals zur Erinnerung ..
Huntington – ein alter CIA-Stratege – war u.a. verantwortlich für ein Werk
mit dem Titel „Kampf der Kulturen. Die Neugestaltung der Weltpolitik im 21.
Jahrhundert“ (Hamburg, 1996). Und wie Mathias Bröckers in seinem ersten Werk
zum 11. September (der zweite Teil erscheint Ende Juli 2003) anmerkt, weist der
deutsche Geheimdienstexperte und ehemalige Bundesminister Andreas von Bülow
darauf hin, dass solche Bücher wie die von Huntington „i.d.R.
aus einem allgemein gehaltenen, zur Veröffentlichung bestimmten Teil sowie aus
einem unter Verschluss bestimmten Teil mit konkreten Vorschlägen und
Handlungsanweisungen bestehen.“
Nun
was soll denn der Normalleser von der Qualität solcher SPIEGEL-Reportagen
halten, wenn man sogar solche erzkonservative Oberstrategen wie Mr. Fukuyama
unkommentiert zu Wort kommen lässt?
Ein
Vorschlag an den SPIEGEL: Fairerweise sollte das nächste „special“-Heft zum
Thema „Americano-Faschismus“ erscheinen incl. Bilder von auf dem
elektrischen hingerichteten Amerikanern und von den für immer verschwundenen Häftlingen
in Guantanamo Bay. Es dürfte vielleicht aufgefallen sein, dass die Medien kaum
noch von George W.’s Lieblingsbeschäftigung zu seiner Zeit als Gouverneur von
Texas, dem Unterzeichnen von Todesurteilen, berichten.
Die
Sommerpause und die anhaltende Hitze hat mich häufiger vernehmen lassen, dass
die Hinweise zu lang seien. Also, werde ich mich heute kundenfreundlich
verhalten und mich an dieser Stelle verabschieden.
In
diesem Sinne, eine schöne Woche noch, Euer Micha.