von Michael Winkler |
Anhörungen
Waldschlösschenbrücke – TERMIN!
Nächste
Woche findet die Anhörung im „Fall Waldschlösschenbrücke“ statt. 1800
Einwendungen wurden eingereicht, nun werden alle Betroffenen angehört (ab
Montag, 01.09.2003). Wer nicht selbst erscheinen kann, kann sich auch vertreten
lassen – z.B. durch Vertreter der GRÜNEN LIGA. Nähere Infos gibt es unter www.leben-in-dresden.de
bzw. www.elbwiesen-erhalten.de.
„Manchen
ist der Weg vorgegeben. BILD nicht.“
Aufschrift
auf einem Dresdner Straßenbahnwagen, Juni 2003
Wunderbare
Werbewelt
Wenn
man sich etwas Zeit nimmt, dann lässt sich auf der Straße so allerhand
Interessantes entdecken. Werbung umgibt uns den ganzen Tag. Meist
bekommen wir – abgestumpft wie wir nun mal werden – sie gar nicht
mehr mit. Mitunter hat sie sich aber auch schon so tief in unser
Unterbewusstsein eingeschlichen, dass wir sozusagen fast schon
automatisch, beim Wort „Cola“ sofort an Pepsi bzw. Coke denken müssen.
Zellstofftaschentücher heißen „Tempos“ und durchsichtiges
Klebeband „Tesa“. Die
Hypo-Vereinsbank, einer der Global Player – sowohl finanziell als auch
in Bezug auf Menschenrechtsverletzungen (siehe auch www.markenfirmen.com),
warb Anfang diesen Sommers mit dem Slogan „Mit uns laut nachdenken –
Vorsorgeplanung“. Ein junges Paar hatte sich zu fragen „Was
wenn wir uns trennen?“.
Darunter die hilfreiche Antwort und Dauerslogan der Hypo-Vereinsbank
„Leben Sie. Wir kümmern uns um die Details.“ Also,
keine Bange. Wenn die Liebe auseinander geht, die Ehe geschieden wird
oder „im besten Falle“ beides – die Hypo-Vereinsbank greift jedem
hilfreich unter die Arme. Und wie es sich für eine geldgesteuerten
Gesellschaft nun mal so gehört, ist es natürlich am besten, schon
vorher vorzusorgen und gemeinsam laut nachzudenken. Wird die Hypo nun
zum Ehe- und Beziehungsberater? Ich bin mir sicher, sie würden Probleme
finden, wo wir nie welche vermutet hätten – aber man „muss“ ja
mal drüber nachdenken ... |
Lassen
Sie besser die Hypo-Vereinsbank für Sie denken ... |
Freies
Radio Dresden
Auf
UKW 99,3 mHz läuft jeden Tag von 18-24 Uhr „radiostadt 1“, welches ein
Projekt im Rahmen von DRESDENPostplatz ist. Vom 12.-14.09.2003 wird der Sender
24 Stunden auf Sendung gehen. Wer noch Lust und Laune hat, kann gern eine eigene
Sendung machen. Auch Anfänger haben die Möglichkeit, eine Sendung zu
gestalten. Also, meldet Euch unter www.freie-radios.de/radionull.html.
Doch
zurück zur Politik ...
Die
UNO
Wo
ist sie .. die UNO? Nach dem Sommerloch scheint auch der Irak-Krieg laut
Medienmeinung nur noch aus ein paar verstörten Rebellen zu bestehen, die den
Amerikanern das Leben schwer machen wollen. Nun, wir wissen nicht, ob der Irak für
die USA zu einem zweiten Vietnam werden wird. Wissen tun wir aber, dass es
aufgrund der zerstörten Infrastruktur im Irak den Menschen dort wohl kaum
besser geht als vor dem Krieg.
Wer
auch immer die Anschläge auf das UN-Hauptquartier in Bagdad am 19.08.2003 verübt
hat (oder in wessen Auftrag), die Lage der UNO wird immer schwieriger. Bereits
Anfang April diesen Jahres äußerte sich Arundhati Roy im britischen
„Guardian“ wie folgt:
„Und
nun diese Vorschläge, die UNO wieder ins Boot zu holen. Aber diese alte UN
Junfer - wie sich herausstellt, taugt sie einfach nicht mehr, wozu sie
hochgejubelt wurde. Sie wurde degradiert (allerdings behält sie ihr hohes
Gehalt). Jetzt ist sie der Welt Hausmeister. Sie ist die philippinische
Reinigungsfrau, die indische Jamardani, die Katalogbraut aus Thailand, die
mexikanische Haushaltshilfe, das jamaikanische Au Pair. Sie ist angestellt, um
anderer Leute Scheiße aufzuwischen. Sie wird nach Gutdünken benutzt und
missbraucht.“ (aus
The Guardian, 02.04.2003,
http://www.zmag.de/article/article_print.php?id=563)
Investigativ
– investigativer - am investigativsten
Zum
Thema „11.September“ sind eine Reihe neuer Bücher erschienen. So u.a. die
Fortsetzung des letztjährigen Werkes von Mathias Bröckers (dieses Mal mit
Andreas Hauß) „Fakten, Fälschungen und die unterdrückten Beweise des
11.9“. Ebenso erschienen Bücher von Staatsminister a.D. Andreas v. Bülow
„Die CIA und der 11. September. Internationaler Terror und die Rolle der
Geheimdienste.“ und Gerhard Wisnewski „Operation 9/11. Angriff auf den
Globus.“
Da wären wir auch schon wieder beim investigativen Journalismus und damit ..
richtig geraten .. beim SPIEGEL.
Man
kann dem SPIEGEL sicher ein Mindestmaß an „investigativen Journalismus“
nicht absprechen. Doch wenn es um „gewisse Themen“ geht, die weitreichender
sind, weil sie ein ganzes System ins Wanken bringen können, dann steht die
Interessenhörigkeit weit vor der Melde- und Aufklärungspflicht der Medien.
Der
„Zurechtrücker“ ... Peter Schneider
Der
bereits in Hinweis 46 erwähnte Berliner Schriftsteller Peter Schneider, der im
SPIEGEL über den Diskurs über gerechte und ungerechte Kriege philosophieren
durfte, darf auch nach dem Irak-Krieg wieder ran (http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,254065,00.html).
Ein journalistischer Abstauber sozusagen. Der Krieg ist vorbei (bzw. hat vorbei
zu sein) und die Bevölkerung, die nun nach dem „Wie weiter?“ fragt (oder
auch nicht) braucht eine Richtung, die man ihr vorgeben kann. Und da kommt „Zurechtrücker“
Peter Schneider dann zu Fragen wie „Doch
gab es jenseits der falschen und vorgeschobenen Gründe nicht auch ein paar gute
Gründe für diesen Krieg?“ Der Meister gibt uns die Antwort darauf
gleich selbst: „Ist
es, von der Frage der Legitimität einmal abgesehen, etwas Gutes oder Schlimmes,
wenn demokratische Staaten ein Volk von einem Tyrannen befreien, das sich seiner
aus eigenen Kräften erwiesenermaßen nicht entledigen konnte?“
Welchen
demokratische Staaten meinte er denn? Die USA? Es dürfte wohl auch Herrn
Schneider zu Ohren gekommen sein, dass George W. Bush mit seiner (bzw. die
seiner Hintermänner) Wahlfälschung die USA ebenso zu einer Diktatur (rein vom
Status zumindest) gemacht haben dürfte wie die von Saddam Hussein. Und zweitens
übersieht „Abstauber Schneider“, dass erst das US-initiierte und von der
UNO verhängte Wirtschaftsembargo den Großteil der irakischen Bevölkerung an
ihr Existenzminimum und 500.000
Kinder um ihr Leben gebracht hatte. Aber für solche Details wird Herr Schneider
nicht bezahlt. Im Gegenteil, er dürfte dafür wohl eher Schweigegeld bekommen
haben. Ihm wurde aber schon gesagt, dass er das Wort „Öl“ in seinem Artikel
nicht zweideutig verwenden darf. Und somit kommt es auch nur einmal
im gesamten Artikel vor - in einem Abschnitt, der über die von Peter
Scholl-Latour prophezeiten und dann doch ausgebliebenen „brennenden Ölfelder“
handelt. Ich vermute, Herr Schneider hat schon einen weiteren Vertrag in der
Tasche, der ihn für neue Artikel – nach dem nächsten Krieg – verpflichtet.
Nun
wollte ich eigentlich zum Thema „Die Natur ist der größte Bioterrorist“
(und was das alles mit einem Systemwechsel zu tun haben könnte) kommen, aber
der Hinweis hat bereits wieder ein Länge erreicht, wo ich befürchte, dass es
besser ist, beim nächsten Mal weiterzumachen.
In
diesem Sinne, einen schönen, sonnigen Tag noch, Euer Micha.