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Hinweis Nr. 51 - Dresden News

von Michael Winkler
gesendet am 12. November 2003

 

 

 

„Wir werden mit Informationen überflutet und von Entwicklungen überrollt ... ein gefährlicher Zustand, in dem wir immer mehr zum Beobachter der Entwicklungen werden, statt Gestalter zu sein.“

Radermacher (Die Welt im Jahr 2050: Welche Perspektiven eröffnet das neue Jahrtausend? In Informatik Informatique 4/2000)

 

Kampagne Freies Radio in Dresden

Wer in Dresden Radio hört, weiß spätestens nach einer Woche, was in dieser Stadt (u.a.) fehlt. Vielleicht ist es dem einem oder anderem in Dresden Wohnenden auch schon so gegangen, dass er auf der Suche nach einigermaßen angenehmer Musik nach kurzer Zeit des Reinhörens feststellen musste, dass es sich um einen tschechischen Sender handelte. Was im Zweifelsfall auch nicht unbedingt schlecht sein muss, denn auch die Wortbeiträge der sächsischen Sender sind mitunter derart, dass man sich möglicherweise sehr rasch fürs Ausschalten entschließt.

Ich hatte im September 2003 bereits auf das Radio-Projekt „radiostadt 1“ im Rahmen des Dresden-Postplatz-Projektes (www.dresden-postplatz.de/radio/) verwiesen. Das Projekt war ein weiterer Bestandteil der Kampagne für ein freies Radio in Dresden. Deutschlandweit existieren freie Radios bereits in mehreren größeren und auch kleineren Städten. In Sachsen und speziell in Dresden sind diesbezüglich noch einige offizielle Hürden zu nehmen. Wer sich interessiert und die Kampagne unterstützen will (z.B. Alternative Rundfunkgebühr), kann sich unter http://www.freie-radios.de/kampagne_dresden/ informieren.

Anspruchsvoller Rundfunk ist keine leichte Sache, aber umso wichtiger sind freie Radios, die nicht von Werbepartner abhängig sind. Was Freies Radio bedeutet und warum es nötig ist, ist u.a. unter www.freie-radios.de/kampagne_dresden/argumente.html nachzulesen.

 

Al-Kaida in Dresden unterwegs? – Großeinsatz läuft

Nachdem sich kurz nach den Anschlägen am 11. September 2001 in Dresden einige zu der damals und auch heute noch makaber anmutenden Bemerkung hinreißen ließen, dass Dresden nun die einzige Stadt weltweit mit noch intakten World Trade Center und  Pentagon sei, führten seit dem doch immer wieder Spuren in die sächsische Landeshauptstadt. Einige des Deutschen einigermaßen mächtige Touristen drehten sich verängstigt um, als sie auf Dresdens Straßen den Ausspruch „Osama“ vernahmen. Dabei handelten es sich aber lediglich um die Dresdner Version des sächsischen Satzes „Och sach’ ma’“, was auf Deutsch so viel wie „Ach, sage einmal.“ heißt.

Ebenfalls seit September – nahezu pünktlich zum 2. Jahrestag der Anschläge – wurde aufgrund von Bauarbeiten eine Ersatzbuslinie vom Hauptbahnhof bis zum Stadtteil „Zschertnitz“ eingeführt. Bezeichnender Linienname: „9/11“. Der Hauptbahnhof wird derzeit vom renommierten Stararchitekten Norman Foster renoviert. Der hatte im  übrigen auch schon den Berliner Reichstag gut und die Londoner Milleniums-Bridge weniger gut saniert. Nun, hat der von den Nazis inszenierte Reichstagsbrand von 1933 (http://www.jungewelt.de/2003/09-25/003.php) oder der Stromausfall in London etwas damit zu tun J

Das sind doch wirklich beachtlich viele Zufälle, oder?

 

 


Ist Dresden eine Al-Kaida-Hochburg oder „nur“ ein möglicher Angriffspunkt für kommende Terrorakte? Was plant Osama Bin Laden im Elbflorenz???

 

Wie gesehen lassen sie Verschwörungstheorien immer gut zusammenbauen und einige haben mit Sicherheit keine Grundlage, aber dennoch geschieht vieles meist nicht aus Zufall. Alles im Leben (nicht nur in der Politik) geschieht mit einem gewissen Sinn. Dieser wird nicht immer sofort sichtbar, aber er existiert. Genauso zufällig fällt in hochtechnologisierten Industriestaaten wie den USA, Schweden, Kanada oder Italien mal so mir nichts, dir nichts flächenweise der Strom aus.  

 

Doch damit nicht genug ... denn Dresden legte noch einen nach. Im Juni 2003 fand man auf dem Hauptbahnhof der Stadt einen Koffer mit Sprengstoff, der einem Bekennerschreiben, welches bei der Hamburger BILD-Redaktion einging, zufolge, von der kaukasischen Befreiungsfront „Abu Achikoba“ dort abgestellt worden war. Das äußerst investigative, kostenlose Dresdner Wochenblatt „WOCHENKURIER“ (www.wochenkurier.info, siehe unten) führte seine eigenen Recherchen durch und brachte am 24.09.2003 mit einer Auflage von 229.153 Exemplaren auf der Titelseite die Schlagzeile „Bombenleger gefasst – Ermittlungen laufen“. Es war demnach also ein 62jähriger, der die Dresdner Bank erpressen wollte .. das Leben könnte so einfach sein, wenn alle Tageszeitungen das Niveau des Wochenkuriers hätten. Doch beim „Wochenkurier“ wissen die meisten Leser, worauf sie sich einlassen. Bei den meisten offiziellen, anerkannten Tageszeitungen weiß man das nicht mehr.

In diesem Sinne, einen schönes Wochenende, Euer Micha.