von Michael Winkler |
„Wir
werden mit Informationen überflutet und von Entwicklungen überrollt ... ein
gefährlicher Zustand, in dem wir immer mehr zum Beobachter der Entwicklungen
werden, statt Gestalter zu sein.“
Radermacher
(Die Welt im Jahr 2050: Welche Perspektiven eröffnet das neue Jahrtausend? In
Informatik Informatique 4/2000)
Kampagne
Freies Radio in Dresden
Wer
in Dresden Radio hört, weiß spätestens nach einer Woche, was in dieser Stadt
(u.a.) fehlt. Vielleicht ist es dem einem oder anderem in Dresden Wohnenden auch
schon so gegangen, dass er auf der Suche nach einigermaßen angenehmer Musik
nach kurzer Zeit des Reinhörens feststellen musste, dass es sich um einen
tschechischen Sender handelte. Was im Zweifelsfall auch nicht unbedingt schlecht
sein muss, denn auch die Wortbeiträge der sächsischen Sender sind mitunter
derart, dass man sich möglicherweise sehr rasch fürs Ausschalten entschließt.
Ich
hatte im September 2003 bereits auf das Radio-Projekt „radiostadt 1“ im
Rahmen des Dresden-Postplatz-Projektes (www.dresden-postplatz.de/radio/)
verwiesen. Das Projekt war ein weiterer Bestandteil der Kampagne für ein freies
Radio in Dresden. Deutschlandweit existieren freie Radios bereits in mehreren größeren
und auch kleineren Städten. In Sachsen und speziell in Dresden sind diesbezüglich
noch einige offizielle Hürden zu nehmen. Wer sich interessiert und die Kampagne
unterstützen will (z.B. Alternative Rundfunkgebühr), kann sich unter http://www.freie-radios.de/kampagne_dresden/
informieren.
Anspruchsvoller
Rundfunk ist keine leichte Sache, aber umso wichtiger sind freie Radios, die
nicht von Werbepartner abhängig sind. Was Freies Radio bedeutet und warum es nötig
ist, ist u.a. unter
www.freie-radios.de/kampagne_dresden/argumente.html
nachzulesen.
Al-Kaida
in Dresden unterwegs? – Großeinsatz läuft
Nachdem
sich kurz nach den Anschlägen am 11. September 2001 in Dresden einige
zu der damals und auch heute noch makaber anmutenden Bemerkung hinreißen
ließen, dass Dresden nun die einzige Stadt weltweit mit noch intakten
World Trade Center und Pentagon
sei, führten seit dem doch immer wieder Spuren in die sächsische
Landeshauptstadt. Einige des Deutschen einigermaßen mächtige Touristen
drehten sich verängstigt um, als sie auf Dresdens Straßen den
Ausspruch „Osama“ vernahmen. Dabei handelten es sich aber lediglich
um die Dresdner Version des sächsischen Satzes „Och sach’ ma’“,
was auf Deutsch so viel wie „Ach, sage einmal.“ heißt. Ebenfalls
seit September – nahezu pünktlich zum 2. Jahrestag der Anschläge –
wurde aufgrund von Bauarbeiten eine Ersatzbuslinie vom Hauptbahnhof bis
zum Stadtteil „Zschertnitz“ eingeführt. Bezeichnender Linienname:
„9/11“. Der Hauptbahnhof wird derzeit vom renommierten
Stararchitekten Norman Foster renoviert. Der hatte im
übrigen auch schon den Berliner Reichstag gut und die Londoner
Milleniums-Bridge weniger gut saniert. Nun, hat der von den Nazis
inszenierte Reichstagsbrand von 1933 (http://www.jungewelt.de/2003/09-25/003.php)
oder der Stromausfall in London etwas damit zu tun J
Das
sind doch wirklich beachtlich viele Zufälle, oder?
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Wie
gesehen lassen sie Verschwörungstheorien immer gut zusammenbauen und
einige haben mit Sicherheit keine Grundlage, aber dennoch geschieht
vieles meist nicht aus Zufall. Alles im Leben (nicht nur in der Politik)
geschieht mit einem gewissen Sinn. Dieser wird nicht immer sofort
sichtbar, aber er existiert. Genauso zufällig fällt in
hochtechnologisierten Industriestaaten wie den USA, Schweden, Kanada
oder Italien mal so mir nichts, dir nichts flächenweise der Strom aus.
Doch
damit nicht genug ... denn Dresden legte noch einen nach. Im Juni 2003
fand man auf dem Hauptbahnhof der Stadt einen Koffer mit Sprengstoff,
der einem Bekennerschreiben, welches bei der Hamburger BILD-Redaktion
einging, zufolge, von der kaukasischen Befreiungsfront „Abu Achikoba“
dort abgestellt worden war. Das äußerst investigative, kostenlose
Dresdner Wochenblatt „WOCHENKURIER“ (www.wochenkurier.info,
siehe unten) führte seine eigenen Recherchen durch und brachte am
24.09.2003 mit einer Auflage von 229.153 Exemplaren auf der Titelseite
die Schlagzeile „Bombenleger gefasst – Ermittlungen laufen“. Es
war demnach also ein 62jähriger, der die Dresdner Bank erpressen wollte
.. das Leben könnte so einfach sein, wenn alle Tageszeitungen das
Niveau des Wochenkuriers hätten. Doch beim „Wochenkurier“ wissen
die meisten Leser, worauf sie sich einlassen. Bei den meisten
offiziellen, anerkannten Tageszeitungen weiß man das nicht mehr. In
diesem Sinne, einen schönes Wochenende, Euer Micha. |