QUEEN ELISABETH in |
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1. Eine allzuschöne, allzutraurige Geschichte |
Sommer 1996 in New York. Ju kommt zu Besuch mit einem Ihrer Chefs von JSL und anderen Mitarbeitern um Musicals zu sehen. Man lädt mich ein mitzugehen. Wir reden viel über Theater. Sie bitten mich ihnen bei ihrem nächsten Projekt zu helfen. Ju ist Produzent und Regisseuse für JSL. Ich soll als production designer ein Konzept und eine Bühne entwickeln und das Zusammmenspiel aller Elemente garantieren. Zum Anlass des Staatsbesuches von Königin Elisabeth von England in Thailand soll eine Theatervorstellung im Chai Wattanaram in Ayudaya produziert werden. Das Script wurde von Ajan Smitti geschrieben, einem der Königin näherstehenden Archeologen und Kunsthistoriker, die ihn gebeten hatte diese Aufgabe zu übernehmen. Wie er uns berichtet hatte er etwas gezögerte diese Arbeit anzunehmen, aber die Königin hätte nur die schlichten Worte gesprochen : Ich weiss das sie es können ! Das hätte ihm die Kraft gegeben es zu wagen. Wahrlich, welch eine wundersame Aufgabe, welch eine Freude. Wir erhalten ein ungegrenztes Budget für unsere Träume, einen wunderschönen Tempel als Spielort und wir können uns ausdenken was wir wollen, mit dem Ziel eine Installation zu bauen die mit grossen Bildern, phantastischen Kostümen und Musik bespielt wird um Könige mit der Geschichte ihrer Vorfahren zu unterhalten. Eine Chance das auszuprobieren und fortzusetzen was ich für die Königstochter vor zwei Jahren anfing und was seine Wurzeln in meinen Arbeiten in New York hat. Man hat für seine experimentelle Arbeit unbegrenzte Möglichkeiten und ausgewähltes Publikum. IMAGE OPERA. Musiktheater in Bildern von wahrlich faustischer Grösse. Eine andere Definition und weitere Entwicklung von LIGHT AND SOUND SHOWS. Mit welch einer Freude sagte ich zu. Am 5. September fangen wir an. Gleich nach meiner Ankunft in Bangkok fahren wir nach Ayudaya. Man zeigt mir die Stelle an der die Zuschauertribune geplant ist, wie schon für die letzten Vorstellungen an einer der Längsseite des Tempels. Reinhard und ich waren hier vor zwei Jahren zufällig während einer Vorstellung für den König und seine Frau. Ich konnte mich des Gefühls erinnern im Schatten zu stehen, unzufrieden den Tempel nicht von vorne sehen zu können, fühlte mich wie eine Maus. Diesesmal sehe ich mir den Tempel von vorne an und bin von seiner Schönheit überwältigt. Hier vor den Toren des Tempels, in der Front ist wahrlich ein königlicher Platz. Sicherlich hat der Erbauer dieses Tempels daran gedacht das dieses Bauwerk von diesem Punkt gesehen werden soll. Ich schlage Ajan Smitti vor sich diesen Standortwechsel zu überlegen. Er geht zwei mal hin und zurück zwischen neuen und alten Plan und ist sofort einverstanden. Ju bleibt nichts anderes als auch bereit zu sein diesen Vorschlag anzunehmen. Sie geht mit einer Stoppuhr den Spielort ab und entscheidet wie lange eine jede der Szenen dauern würde. Während der nächsten Wochen in Bangkok bereiten wir ein Drehbuch, ein Story board vor, mit Zeichnungen und Grundrissen, planen die Szenen und wir besprechen es mit Ju. Sie ist mit unseren Vorschlägen einverstanden. Ju informiert den Komponisten und vermittelt ihm ihr Konzept und die jeweilige Länge der Musikstücke für die Szenen. Wir bitten um einen Arbeitsraum und Material und beginnen an einem Modell zu arbeiten. Wir beenden unser Konzeptbuch und Vorschläge und alles was wir zu JSL bringen wird vielfach kopiert und an die Mitarbeiter verteilt. Wir wundern uns was JSL und Ju wohl selbst vorbereitet. Für Ju waren wir wohl zu schnell fertig, es war ihr das wohl zu früh. Sie hatte ein anderes Projekt zu beenden. Sie hatte ihre Hausaufgabe nicht gemacht wie sie später zugibt. Viele Treffen in einem Regierungsgebäude. Unvermeidlich bei solch grossartigen Projekten sind meetings, Besprechungen auf vielen Ebenen. Immerhin geht es um die Sicherheit von Königsfamilien und Staatsapparat. Die ganze Welt blickt auf Thailand und der hohe Besuch muss dem Land zur Ehre dienen. Jede Gruppe in diesem Unternehmen hat seine eigenes Interesse, sei es das Crown Property Bureau, sei es die Polizei, das Militär, die Regierung, (eh schon angeschlagen) sei es das Fine Arts Department die für den archeologischen Aspekt des Spielort verantwortlich sind oder die Beamten der Stadt Ayudaya. Viele Fraktionen wollen ihre Interessen besprochen und gesichert wissen. Die zwei vorigen Veranstaltungen an diesem Tempel hatten Erfahrungswerte resultiert an denen man sich orientieren wollte. Aus nunmehr Tradition und Gründen geringer Schwierigkeiten war man natürlich gegen einen Standorts-wechsel für die Zuschauer. Warum sollte man einen neuen Weg riskieren wenn man Gewohntes schnell vorbereiten könnte. Zum anderen war die zu erwartende Flut ein grosser Unsicherheitsfaktor. Diagramme wurden erstellt wie hoch die zu erwartenden Wassermassen an welchen Tagen anschwellen würden, Berechnungen wurden erstellt wie den Tempel und Vorführungsort zu schützen, Zementwände wurden errichtet und weiter gesichert, Hundertschaften von Militär schleppten Sandsäcke, bildeten Wälle. Und trotz all den Sorgen bestanden wir darauf das die Vorderansicht der Aufführung zugute käme und es kein Problem sei die Zuschauer an die Nähe des Flusses zu setzen. Die Diskussionen spitzen sich zu, jedes neue Treffen mit neuen sorgenvollen Beamten von den Kleinen die alles ausführen müssen bis hin zu den Grossen die befehlen aber die Verantwortung tragen. Letztendlich wird entschieden der Königin selber den Entschluss zu überlassen. Ajan Smitti muss zu ihr um sie entscheiden zu lassen welchen Standpunkt sie bevorzugt. Wir bereiten einen erklärenden Brief und Unterlagen vor die beiden Positionen zu erklären. |
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Back to und dann .. |
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Letter to the queen |
Today, September 26, 1996, we were asked at the office of JSL to re-evaluate our performance concept for the presentation The Creation and Fall of Ayudahya (work title) for the occasion of the state visit of HRH Queen Elisabeth to Thailand. The items to be reevaluated were: 1. Will the seating arrangements for the audience obstruct the view of the Wat Chaiwattanram from the Royal Palace ? As long as we continue to think about a more theatrical performance rather than an ordinary Light and Sound Show as usually presented at this location, the screens for projecting images and creating scenes to serve the script writers needs, will alter the view to the temple somehow. Either way, seating in front or at the side. But we believe that at 7 PM, the illumination of the temple itself will be so attractive that set elements and seating will be just another silhouette, fitting into the rest of the picture. The front view will enhance the symmetry of the site. The side view will create a somehow nonsymmetrical image. Seats and set in front position Seats and set in side position 2. The cost of creating the seating in this position could not be realized regarding budget and available time ? In both cases, front view or the side view we need to build a seating arrangement for 400 guests, either side of the royal seat 200 chairs, two platform with two levels app. 22m x 6 m. These structures do not need a roof. In both cases we need to erect a small plabpla, for 10 to 12 seats app. 10m x 6 m for their Royal Highnesses. This structure needs a roof which is covered with transparent material to enable the observation the fireworks. In both cases stage platforms have to be laid down to level the ground. Enclosed you will find an estimate of projected costs provided by independent suppliers. Differences of Front and side view. Front seating: a. Sitting in the front demands a more elevated view point to shows the full grandness of Wat Chaiwattanram, 4m high for the center structure and 3.60m for the two side seating elements. This adds costs. b. The distance from street where the cars stop to the front seating will be longer and needs to be constructed. This adds costs. Side seating: a. For the side position a seating height of 1m for the side seats and 1.20m for the center would be sufficient. b. The distance between the street and the seating will be shorter.
3. Why not return to the original seating position and the original idea of Light and Sound, like the years before. Any angle to view the performance of the story written by Archan Smiti will be beautiful, since Wat Chaiwattanram in itself is a most outstanding and beautiful historical site. But visiting Wat Chaiwattanaram and seeing the planned location for the royal audience and their guests we felt that this suggested position does not present this historical site in its fullest beauty and meaning. It degrades the architecture to a mere background function. Additionally we felt like hiding in awesome respect at the side of the structure in the shadow of the stupas. But opposite of the temple, sharing the same point of view as seen from the Royal Palace, we felt like actual participants of a time long past, still feeling the spirit of the glory of former Ayudaya. This position actually shows the power of the historical importance of Ayudaya, grand, important, cultivated, and powerful. We realized that we were actually there, participating in kind of a historical temple drama, governed by the presence of Lord Buddha, where all historical events told in Archarn Smitis scenario would be seen as the turning of the wheel of life, an added point of view to see this drama. The tempel will not be degraded to a background function, but becomes an actual, realistic location for the tale to be told. This position strengthens the point of view for theatrical performances, and heightens the dramatic aspect. In the process of creating a concept to visualize the story we have challenged ourselves to find ways to go beyond the general conventions of Light and Sound Shows towards performing Arts, in order to a. expand our visual, perceptive senses, b. compliment our constantly growing experiences of seeing performance arts. c. respect to the cultural background of Queen Elisabeth of seeing performances such as opera, musical and Shakespearean plays. Sincerely Manuel Lütgenhorst Ajan Smitti kommt strahlend zurück: Die Königin lässt uns den Frontplatz. Mein Freund von Silapakorn der sich von Anfang an gegen unsere Pläne gestellt hatte verstockt zunehmendend. Neue Flutprobleme, Sicherheit der Gäste erneut in Frage. Man will uns zurück zur Seite bringen und argumentiert mit der Flut. So schiebt man uns näher an den Tempel heran. Bisher waren wir ausserhalb der Schutzwand gegen die Flut, nun befinden wir uns zwischen Schutzwall und alter Tempelmauer. Uns gefällt diese Nähe die uns eine Theatersituation näher bringt. In der nächsten Runde wieder neue Probleme. Man schiebt uns nochmals näher an den Tempel heran. Nun berühren wir bereits den Tempelgrund innerhalb der Mauer. Nun wird es kritisch was die Sichtlinien betrifft. Je näher wir dem Tempel rücken desto schwieriger wird die Aktionen von allen Plätzen zu sehen. Ich informiere Ju und Acharn Smitti von den zu erwartenden Sichtproblemen und schlage vor wenn sie sich nicht absolut sicher sind mit diesen Probleme fertig zu werden doch lieber den alten Seitenstandort wieder zu erwägen. Nein - beide glauben damit umgehen zu können. Ich glaube Smitti. Aber Ju? Kann sie diese Probleme wirklich lösen? Kann sie wirklich drei Bühnen auf einmal inzsenieren? |
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Durch das Näherrücken an den Spielort ergibt sich eine besonderer Fall. Es entsteht eine apron stage, Vorbühne, die Zuschauer schauen hinunter wie von ersten Balkon eines Opernhauses. Die Sichtlinien nach links und rechts am Tempel vorbei sind schwer limitiert. Dadurch ergibt sich das die linke Seite ihre eigenen Bühne erhält ohne eine gemeinsame, aber ihr eigene Vorbühne. Ebenso die rechte Seite. Die Mitte hat gemeinsame Vorbühne, Seitenbühne und Hinter-bühne. Aus diesen erschwerten Bedingungen ergibt sich eine mehrfache Teilung der Bühne in verschieden Spielorte mit teilweise verschiedenen Aktionen simultan, um die Aufmerksamkeit der Zuschauer immer auf diese Felder zu ziehen die ihnen sichtbar sind. Besonders zu beachten sind linke, mittlere und rechte Bühne und Vordergrund, Mittelgrund und Hintergrund. Eine Art Triptichon entsteht. Der Hintergrund in seiner Weite eignet sich besonders für filmisch aufgelöste Szenen. Der Mittelgrund für theatralische opernhafte Bilder und der Vordergrund zu Kammerspiel oder Nahaufnahme. (Long shot, medium shot, close up.) Wenn eine Handlung für eine der Seiten unsichtbar wird muss für diese Seite eine neue Handlung beginnen, die für die andere Seite erst sichtbar werden muss wenn die für sie sichtbare Aktion sich erschöpft hat. Das heisst eine Art Filmtechnik zu verwenden mit crossfades und cuts, wechselnd von long shot zu close up. All diese Überlegungen weisen darauf hin das die Musik diese Art der Regie zulassen muss. |
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10. Okt Wir fahren nach Chiangmai und besprechen die nächste Produktion. 14. Okt Von Chiangmai kommend bleiben wir für unseren ersten Besuch in Ayudaya. Zum grössten Problem wird die Zuschauertribüne. Die Regierungsbeamten von Ayudaya übernehmen das Feld. Sie rütteln und schütteln an der Plattform, klettern unter und über sie, belasten sie mit Hunderten von Soldaten. Sie stehen mit finsterem Blick und reflektieren die Gefahren der Wasserflut und Standhaftigkeit unserer Tribüne. Man informiert höhere Stellen. Ein neuer Sturm entfacht. Der Premierminister kommt mit grossem Gefolge und schaut sich unseren Standort an. Neue Sicherheitsmassnahmen werden erlassen. In den folgenden Tagen wimmeln mehr Beamte über die Tribüne. Mir tun die Menschen leid die diese Tribüne bauen müssen, über die wir dauernd laufen, während sie unten im Gestrebe schweissen, zementieren, verstreben und versanden. 16. Okt Wir fahren wie verabredet nach Bangkok um die Dias zu sehen die wir projezieren wollen.. Sie waren wie zu erwarten nicht fertig. Ju hat keine Zeit für längere Besprechungen. Wir bestehen darauf noch einmal durch das Script zu gehen und ein Produktionstreffen zu arrangieren aber alle Versuche vergebens. 19. Okt Ayudaya Noch immer Beamten auf der Tribune. Unsere Arbeiter haben bereits die Bühne angefangen und arbeiten friedlich. 21. Okt Erste Probe. Wir hören das erste Mal das Band. Die Stimme die uns den Text erzählt ist von grauenhafter Langweiligkeit und die Musik von Dnu, dem wohl respektiertesten Komponisten dieses Landes, klingt wie schlechter chinesisch-englischer Opernverschnitt. Man kann sich keine Szene vorstellen alle Musikstücke klingen gleich, wiederholen sich endlos. Keine positiven Kommentare der Mitarbeiter sind zu vernehmen. Wenn ich Ju frage wie sie diese Aufnahmen findet: Nicht gut, nicht schlecht, - ich weiss nicht. Und hier ist das Hauptproblem. Diese Musik und musikalische Struktur und Timing lassen keinen harmonisch oder dramatischen Handlungsablauf zu. Diese Musik hat keinen dramatischen Aufbau. Über diese Problem werden wir in den laufenden Tagen immer wieder stolpern. Kann man Dnu böse sein oder liegt es an den Informationen die er von Ju erhalten hat? Yu ist nicht dabei bei der erten Probe. Die Assistenten sollen etwas probieren was technisch noch nicht gelöst ist. Die Armen sind bereits jetzt schon ratlos. 22. Okt Der erste Tag an dem Ju probiert. Ich bemerke wie Ju sich die Assistenten als Wand um sich schart. Ich bleibe drausssen. Sie will allles kontrollieren von Bühne, über Licht, zum Szenenwechsel, rein alles bleibt in ihren Händen. Sie kann schwer Entscheidungen treffen. Treffen können wir Ju nie. 23. Okt Einer der Bosse von JSL gratuliert mir für die gute Arbeit und bittet mich keine neuen Ideen mehr zu haben und die Sache jetzt in den Händen von Ju und JSL zu lassen. Mit ernstem Gesicht will sie mir sagen sie wissen was zu tun ist. Es soll mir recht sein. Meine Dekorationen sind fast fertig. Zeit Faust zu lesen. 24. Okt Chaos regiert die Proben. Assistenten und Hundertschaften von Soldaten, Statisten, Dörflern, Studenten werden sinnlos hin und her geschickt. In den Auf- und Abgängen wimmelt es schlimmer als in einem Verkehrsstau in Bangkok. 25. Okt Dress rehearsel Regen, Wind. Die Probe wird abgebrochen. Wir haben Zeit mit dem Licht weiterzuarbeiten. 26. Okt Acharn Smittis Thron und Boot kommen auf die Bühne. Der Thron kommt in Teilen, er ist so gross so schwer so schwierig auf zubauen das alles um uns herum gespannt dem Vorgang folgt. Als er endlich steht, in der Mitte des Tempels gibt es Applaus. Er ist wunderschön, echt von allen Seiten betrachtbar, - aber irrwitzig schwer. Er bleibt auf der Bühne. Das Boat war ein einfacherer Fall. Ihm fehlt allerdings die Dekoration und gleicht einer Banane. In diesem improvisieten Zustand beginnt eine erste Aufführung und zwei weitere Durchläufe für die Kameras von JSL. Die Aufführung ist genau so wenig fertig wie die Bühne, trotzdem eine verkaufte Vorstellung. Mehr als 600 Menschen sehen verwirrt für $ 40, wie es sich langsam herum spricht, was selbst die Mitarbeiter noch nicht begreifen. Was will Ju und JSL von dieser Produktion? Nur eine Fernsehaufnahme? Will dieses gigantische Theater in die kleine so bekannte Box hineinquetschen? Diese heutigen Aufnahmen sind das was die Bevölkerung am 29. November sehen wird. Wie armselig. Ich bin sicher das die Schere hier eine grosse Arbeit hat. 27. Okt Wieder hatten wir Zeit fur Licht. Frei für technische Probleme und Lichtprobe. Ein letzter fast wunderschöner Abend. Ein leichter Wind der uns unruhig macht. Keine Schauspieler kein Lärm. Nur der Spielort, unsere Bühne und Licht. Statisten die herumlaufen um uns das Beleuchten einfacher zu machen. Ein kleines Problem allerdings. Eine übelgelaunte Regisseuse, die mit nichts zufrieden ist. Aber Lichtstimmungen ergeben sich und kombiniert mit den Projektion und Effekten kann dies ein wunderschönes, visuelles Erlebnis werden. Wenn sie nur mit all dem spielen würde was wir ihr in die Hand gegeben haben. Wenn sie ihre Figuren wenigstens richtig bewegt und stellen würde. 28. Okt In einem kurzen Gesprach mit Ju, einem der wenigen die wir hatten, gab ich ihr wie schon die Tage zuvor ihren Assistenten, zu verstehen das wir hier ein Konzept für einen Film geplant hatten, kein TV Drama und vor allem keine Fashion Show. Was aber nun daraus geworden war ist nur eine nicht gelungene Fashion Show. Das macht traurig. Aber das Wichtigste: wie kann man dieser Fashion Show nun auf die Beine helfen auch wenn man es gegen seinen Willen tut, nur um der Sache zu helfen. Am Morgen bitte ich um Plattformen. Sechs Stunden später: 200 Soldaten bringen 100 Plattformen. Wo sollen sie hin? Aufräumen. Später Nachmittag: Thronprobe. Mit dreissig Studenten. Der Thron muss während der Vorstellung auf und von der Bühne gebracht werden. Probe für den Vorhang findet Ju nicht als wichtig. Für sie war dieser Teil des Bühnenbildes einfach gestrichen. Ein ernstes angestrengtes Gespräch mit den Bossen. Ihre Gesichter bleiben ausdruckslos wenn ich von Bühnenproblemen rede. Sie wissen überhaupt nicht das es Probleme gibt. Sie glauben alles sei in Ordnung. Merkwürdig. Eine weitere Genralprobe. Nocheinmal werden die Kameras aufgebaut. Wieder wird für die Kamera gespielt, geblockt, gedacht. Bereiten wir hier eine Theatervorstellung oder eine TV Dokumentation vor? Sicherlich habe wir an Film gedacht, das heisst wir werden das Ergebnis schneiden, polieren können. Aber wir dürfen den Theateraspekt nicht vergessen. Alle Zuschauer auch die auf schlechten Sitzen müssen etwas für ihr Auge haben. 29. Okt Ayudaya - Their Royal Highnesses arrive. Vor der Vorstellung. Sie bestraft eine kleine Gruppe unschuldiger Dörfler die hier mitspielen und wiederholt die letzte Szene wie ein Gefängnischef seine Gefangenen schikaniert. Ihre Stimme klingt schrill, nervös, angespannt und leicht gereizt, schnell ärgerlich werdend. Und das am Tag der Vorstellung für einen König. Warum nicht entspannen,. Ruhe verbreiten. Sie ändert laufend Blockierungen, Auftritte, Abgänge, bringt ihre Assistenten durcheinander und besonders die Darsteller. Auch die technischen Abteilungen laufend verwirrt und nervös herum. Haben sie die Stichworte, die Einsatze geändert? Der Tag vergeht mit nervösem Warten. JSL liefert ein ein neues Band für Text und Musik was jeden unsicher macht, eine halbe Stunde vor der Vorstellung. Das Band wird in die Maschine geschmissen und die Show beginnt. Und von dem Ort der Kontrolle lässt sich weder Licht noch Ton richtig beurteilen. Ohne Monitor. Ein Ratespiel. Ein paar Minuten bevor es losgeht lässt Ju mich wissen das sie den Vorhang gestrichen hat, das heisst ein Drittel meines Bildes. Die Königspaare kommen. Das Spiel beginnt und jede Minute die verstreicht werde ich unglücklicher. Wir wissen nicht was sind Fehler, was sind Änderungen von Ju. Es sah alles wie ein einziger grosser Fehler aus. Warum hatte ich nicht stärker darauf bestanden sie soll sich in den Winkel zurückziehen der zuerst geplant war. Gerade richtig für eine Fashion Show. Und nun verschwenden wir so einen wunderschönen Platz und soviel Geld für eine schlechte Fashion Show. Das was die Öffentlichkeit sieht ist nicht das was wir sehen. Die Öffentlichkeit sieht Aufnahmen die vor drei Tagen gemacht und später poliert worden waren, mit live Einschüben über die Ankunft und Abfahrt der Könige. Der Abend geht zu Ende. Sun, Noi und ich sitzen betrübt auf der Tempelmauer und warten bis sich die Gäste entfernt haben. Ju steigt herab vom Kontrollturm,- glücklich, spricht zu uns, warum wir so ernst schauen. "Kein Grund zur Freude" erwidern wir. Sie schüttelt den Kopf und verschwindet. Wir fahren still zurück nach Bangkok und haben bis heute keine Ju und JSL mehr gesehen.
Can I blame JSL? Not really. My role in this production, suddenly assigned to me by Ju and JSL, once understood, was no problem. Everything was controlled according to the organization and artistic decisions decided by Ju and JSL. What ever their problems were, has nothing to do with our department. JSL set the rules, we accepted, followed and delivered everything in time to play with. We fulfilled our contract as all other suppliers did. No reason to discuss much. We thank you for trusting us. Lets talk how to finish the next. As a friend only a few things: 1. How can you seriously decide that one week would be enough to stage such a huge event? 2. How can you think that it is just another routine job? 3. How can you trust a young director, with so many jobs, another two big jobs additionally, producer and director without occasional control?
Your way of organization is absolute new to me and took me by surprise. Now I understood it and will be able to adjust to it and work with it one more time. As it turns out, what you need is a supplier of Concept and Ideas for direction and stage. From that point on you want to control all the stage elements alone at your will. That is you right and its great to see how you push through. But at that point you make me understand that my work as an artist should be finished. Same way as the other suppliers. From that point you assign to me the role of a kind of technical director. Your style of work organization redefines my thinking about the role of a production designer. Thank you. But this kind of production design I am not too interested and I will try to limit my participation in such events. This style burdens me with the task of a technical director. I prefer artistic contribution, rather then technical. You have cut my job in half and did not allow me to do my job as an artist fully. This style does not permit me to control the set and light elements in movement and use, - or participate when the director eliminates scenes and pictures without prior discussions and thereby destroys my art work. I protest strongly against such careless and foolish directorial interference into my responsibility thereby hurting my concept and artistic work (curtain, blocking, lighting ) to such an extent that the whole effort of moving to the front of the temple and the design concept can be questioned. A very vital part of my contribution as a production designer is using and tuning set element, lights, costumes, props, effects and help in blocking to create the story of the picture and to control the concept. Collaboration means keeping agreements or consult changes. If collaboration in picture and scene finding cannot be established then this work is for others.
Additionally frankly speaking, - as a friend : 1. Why are you always late and often angry? 2. Why did we have only one session to go through the script? 3. Why was there no real production meeting? 4. Where is the stage manager and technical director for such a show? 5. What did Uk do to make his market better? 6. How can you just cut this and that, for example the curtain, without further consultation? 7. Why do I have to join the crew to go to location, even when my schedule is different then theirs? 8. Why did the JSL prop department fail? 9. Who is crossing the line? 10 Where is your line? |
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