Geld? Solidaritaet? Gerecht? -- Lebenszeit! Hoffnung! 


"Geld" hat viele Betrachtungsweisen, die meisten davon 
einander widersprechend. 

Gemeinsam ist allen Gedanken zu "Geld", dass es LEBENSZEIT ist, 
fuer die man Geld "verdient" (wenn man das Glueck hat, zu den 
neuen Kapitalisten der Job-Besitzer zu gehoeren) 
bzw. 
es ist HOFFNUNG (darauf, fuer momentanes oder spaeteres Geld 
eine Ware oder Dienst(boten)leistung oder eben noch mehr Geld 
zu bekommen). 

(X) 

Dabei kommt es oft zu einer schwer wiegenden Verwechslung: 

"Solidaritaet = eins-durch-Geld" lautet der zugehoerige 
Gedankengang, der vor allem Verwirrung stiftet 
(aber keinesfalls stimmt sondern nur zu jenem Hoffnungsbetrug 
 fuehrt, mit dem Staaten "ihre" NGO-s missbrauchen) ... 

... eventuell noch erweitert (bzw. vernebelt) durch das 
Einbringen von "Gerechtigkeit": 

1. SOLIDARITAET ist aber nicht nur vorhanden, wo KEIN Geld 
  im Umlauf ist, sondern auch dort wo GENUG (und halbwegs 
  gleich verteilt) Geld im Umlauf ist; 
  ("wer genug Geld hat, findet sich schon was zu tun"; 
   wenn es vielleicht auch nicht sozial oder sonstwie 
   "nuetzlich" ist, 
   -- hast Du schon einmal ueberdacht, ob die in jungen Jahren 
     erlernte "Werte" wie "fleissig" und "strebsam" heute 
     bei ausreichender Lebensmittelsicherheit wenn auch 
     katastrophalem Verteilungsmangel noch Sinn macht??? -- 
   dann stehen Faulheit und Egoismus doch immerhin noch 
   entgegen einem Kaputtwirtschaften der Welt und Umwelt). 

2. GERECHTIGKEIT gibt es (momentan) ca. 6000 Millionen mal 
  auf der Welt, denn jeder Mensch hat eine andere. 
  -- Kontrollgedanke: wer herrschen will und Hierarchismen dafuer 
    braucht und aufbauen will, wird das jedenfalls negieren, 
    wenn auch nicht jede(r) machtgierig ist, der diesem Satz 
    nicht sofort zustimmt -- 
  Denn Gerechtigkeit wird immer dort empfunden, wo so etwas wie 
  "gleichverteilte Last" vorhanden ist (deren "gerechte Verteilung" 
  aber klarerweise von WERTEN und ETHIK abhaengt 
  -- "Gerechtigkeit" und "Solidaritaet" sind ethische Forderungen -- 
  die wiederum fuer JEDEN EINZELNEN MENSCHEN VERSCHIEDEN sind. 

DAHER 

fuehrt "gerechte" und "solidarische" Verwendung von Geld 
-- weil es eine ethische Forderung ist, einander die Ethiken 
  verschiedener Menschen mehr oder weniger widersprechen -- 
zuerst zum Krieg des Geistes und der Emotionen und in der Folge 
zum Krieg nach aussen bzw. zum Buergerkrieg nach innen mit 
allen Folgen (jeglicher) Gewalt ... 

... (und wenn es "Staat" kontinentweit oder gar weltweit gibt, 
 -- d.h. wenn "erkennbare" Feinde nicht mehr in "Reichweite" sind -- 
 dann bleibt irgendwann nur mehr die Selbstzerstoerung durch 
 den inneren Buergerkrieg) 

UND 

es wird anhand von Geld SICHTBAR, was ohne Geld genauso existiert: 
Machtgierige Menschen 
-- vergessen wir doch mal einen Moment auf abstrakte Begriffe wie 
  "Religion" oder "Staat" oder "Herrschaft" oder "Demokratie" usw.; 
  es sind IMMER NUR MENSCHEN, 
  die "Gott" oder "Gesetz" oder "Pflicht" oder "Recht" bemuehen, 
  um "ihre" Durchsetzung zu "verbessern" -- 
versuchen IMMER, auf Lebenszeit anderer Menschen zuzugreifen; 
und zwar mit 
Trauschein, Ausweis, Job, Produktpreis oder anderen "Erlaubnissen" 
(die sich im Lauf von Jahrtausenden aendern aber immer die gleiche 
 Basis -- Lebenszeit -- haben) 

DENN 

der Zugriff auf Lebenszeit ist nur moeglich, wenn Abhaengigkeit 
bzw. deren Erzeugung ("DEPENDENCYMAKING") funktioniert. 

                              *** 

Deutlich sichtbar wird dieser Mechanismus der Abhaengigkeit 
-- bzw. ihrer Erzeugung, "DEPENDENCY MAKING MECHANISM" -- 
vielleicht am besten rund um das Drogenthema: 

bis zu 50% der Insassen von KZ und Gefaengnissen (im "Westen") 
betreffen die "neue Prohibition" der Drogenabhaengigkeit; 

legal oder nicht legal, Drogen oder nicht Drogen: 
der Mechanismus der ABHAENGIGKEIT ist immer derselbe, 
sei es vom Dealer und seinen "Gluecks"portionen" 
oder sei es vom "Berufsleben" und den "Autoritaeten" in 
"Staat" und "Gesellschaft" und -- no na -- "Wirtschaft" ; 

Ohne Abhaengigkeit keine(r), die einem Drogen abkauft 
-- was uebrigens auch fuer legale Drogen wie Psychopharmaka gilt -- 
und 
ohne Abhaengigkeit auch keine(r), der putzt und Mist entsorgt. 

"DEPENDENCYMAKING NEEDS RULEMAKING" ist dabei der Kernsatz 
und wohl auch die Ursache, warum hierarchiefreies = demokratisches 
Zusammenleben so viele "Hindernisse" sprich Feinde hat 
-- auch hier gilt: es sind IMMER Menschen, und die Hindernisse des 
  Alltags sind ("heutzutage" so gut wie) IMMER von Menschen erzeugt -- 


                              *** 

Das duerfte in etwa der Mechanismus sein, der das meist vage Gefuehl 
(aber auch den als Theorie formulierten Gedanken) verursacht, dass 
"der Kapitalismus sich selbst zerstoert" 
-- waehrend Systemteilnehmer Freiheit und Chancen empfinden -- 
oder 
"Amerika genauso unfrei und rassistisch ist als je zuvor" 
-- waehrend Amerikaner sagen "yes we can" und das auch meinen -- 
oder 
"Kapitalismus mit Ruestung (als Industrie-Ritual) zum Krieg fuehrt" 
-- waehrend Ruestern geglaubt wird, dass sie Freiheit verteidigen -- 

                              *** 

Das funktioniert auf der Ebene, sich selbst als Individuum und 
Person bzw. Persoenlichkeit ("Charakter") nicht in Frage zu stellen 
-- wer tut das schon, ausser es vielleicht in einer Diskussion 
  als rhetorisches Instrument einzubringen ??? 
  (das Ich ist eh klar, und der Rest soll als berechenbare Masse 
   etwa so wie ein Computer funktionieren, d.h. unterworfen sein 
   und fremdbestimmbar sein; 
   "TOLERANT" heisst in dieser Mentalitaet, dass "die Anderen" 
   zwar nicht notwendigerweise der "eigenen" Hierarchie unterworfen 
   sein muessen (aber "zumindest" in beliebigen anderen Gruppen 
   bzw. Hierarchien "integriert" sein muessen, sofern diese 
   als solche "nicht gefaehrlich" d.h. weit genug weg sind)) -- 

                              *** 

Und was hat das alles mit Realpolitik zu tun, und mit einer 
Moeglichkeit einer anderen Welt (sofern nicht das Jenseits der 
Religionen gemeint ist) ??? 

President Obama zu Beispiel wurde genau dafuer gewaehlt, 
weil er naemlich im Hinblick auf alle diese (und wohl noch mehr) 
Ueberlegungen als KLEINSTES UEBEL gewaehlt wurde. 

Auch Kanzler Gusenbauer und nun Kanzler Faymann wurden genau 
dafuer (und ebenfalls als jeweils kleinstes Uebel des Moments) 
gewaehlt. 

Jeweils nicht lange nach der Wahl fangen dann immer die Fans 
-- deren Pro und Kontra zu Kanzler und President ja verschieden 
  sind wie ihre individuellen Gerechtigkeit(s-Empfinden) -- 
mit der Streiterei an, welche Versprechen denn die Gewaehlten 
warum noch nicht realisiert haben, und welche sie wieder 
vergessen sollen (worauf auch die jeweils "eigenen Lager" 
nicht ganz unschuldig an den diversen Umfallern sind). 

Fazit: 

hier wie dort gab es durchaus verbesserte Phasen der Demokratie 
waehrend des Wahlkampfs 
-- insofern stimmt der Begriff "demokratische Erneuerung", 
  denn waehrend des Wahlkampfs geht es demokratischer zu als sonst 
  und waehrend des Wahlkampfs wird auch erneuert, wenn Wahlen 
  nicht z.B. durch Wahlwerbung verzerrt oder korrumpiert werden -- 
ABER 
sofort nach Neuwahl beginnt wieder Herrschaft alles Demokratische 
neuerlich zu verdraengen, 
-- bzw. sogar zu vernichten, wenn die Herrschaftsphasen zu lange 
  dauern; in diesem Zusammenhang sollte nicht vergessen werden, 
  dass schwarz UND rot in Oesterreich gerade erst 2008 die Dauer 
  der Legislaturperiode (bis zur naechsten Wahl) auf 5 Jahre 
  verlaengert haben -- 
und wenn es nicht Gusenbauer und Faymann und Obama selbst sind, 
dann sind es ihre Umgebungen. 


(X) 
Religionskirchen (und deren weltliche Urformen, solidarisch 
zu tauschen: "die letzten werden die ersten sein", will heissen 
"haltet zusammen das gleicht sich schon wieder aus") 
und 
Feudalherren (die sich auf Gottesgnadentum beriefen, um ihre 
Herrschaft vom Faustrecht der Starken abzugrenzen) 
und 
(spaeter) Parteien zwecks weltlichem Zusammenschluss 
und 
Managementsysteme (weil es fuer Haeuptlinge ohne Indianer 
keinen Sinn macht, Kriegsbeile auszugraben) ... 

... "arbeiteten" mit dem Zugriff auf Lebenszeit schon lange, 
bevor Graf und Herzog erstes Geld praegen liessen 
(was vermutlich auch in aelteren Kulturen wie China, Lateinamerika 
 und Aegypten zutraf), 
denn 
wer Lebenszeit von Sklaven und Leibeigenen benutzen kann 
-- in der Antike waren Sklavenmuskeln, was Maschinen heute sind; 
  wer in Seefahrt und Handel verlor, konnte seine Schulden 
  nicht per AG und GmbH begrenzen sondern schuftete als Sklave 
  fuer die enttaeuschten Hoffnungen (vgl. Athen, Karthago, Rom) -- 
kann (fast) alles. 

Nahtlos zu diesem Thema fuegt sich die heutige Betrachtung (ORF) ueber 
-- siehe http://futurezone.orf.at/stories/1500072/ 
20 Jahre Haft fuer einen 28jaehrigen Blogger in Burma/Myanmar 
(und einige weitere Mitglieder der natl.Liga f.Demokratie NLD dort), 
weil er die Lebensumstaende dort per Internetblog beklagt hatte; 
Leserkommentare dazu beklagen "Ungerechtigkeit" des Berichts, man 
moege doch nicht verschweigen dass in den USA 1% in Haft sitzen 
in Burma aber nur 0,6% und in China "sogar nur" 0,4% 
-- ohne jedoch zu erwaehnen, dass diese Staaten zu den aergsten 
  Legalmoerderstaaten der Welt gehoeren 
  und dass Haft hier wie dort nur ein Ersatz fuer Legalmord ist, 
  weil "Hinrichtungen" zu viel Widerstand und Aerger erzeugen ...